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Handkarre
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Die Erfindung betrifft eine Handkarre, insbesondere zum Befördern
von stabförmigem Transportgut wie Rammbohrgeräte, Rohre, Geschosse und Baumstämme.
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Beispielsweise einachsige Handkarren sind in erster Linie als Einkaufswagen
zum Befördern einer Mehrzahl relativ leichter Einzelpackungen oder als Schubkarren
im Bau- oder Gartenbetrieb zum Transportieren von Sand, Erde, Speise und Gartenabfällen
bekannt, Gleich diesen Beförderungsmitteln dienen auch Sackkarren im allgemeinen
zum Transportieren spezieller Güter. Einkaufswagen und Sackkarren lassen sich überdies
wegen ihrer kleinen Räder ohne besondere Schwierigkeiten nur auf ebenen Böden, wie
sie in der Regel in geschlossenen Räumen vorhanden sind, fortbewegen. Schubkarren
eignen sich indes nicht zum Befördern sperriger, insbesondere weit ausladender und
sehr langer Gegenstände.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine stabile einachsige
Handkarre zu schaffen, die sich zum Befördern langgestreckter, schwerer Gegenstände
wie insbesondere Rammbohrgeräte, eignet und vorzugsweise in ihrer Stützweite auf
unterschiedlich lange Gegenstände einstellbar ist0 Außerdem sollte sie sich unter
Last auch im unwegsamen Gelände gut fortbewegen, platzsparend transportieren und
unterbringen lassen Ferner sollte die Handkarre so ausgebildet sein, daß sie beim
Be- und Entladen eine ausreichende
Standfestigkeit besitzt und
ihre die Ladefläche bildenden Teile im wesentlichen waagerecht orientiert sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Traggestell
für das Transportgut aus zwei auf der Radachse drehbeweglich gelagerten Stützen
mit einstellbarem Spreizwinkel besteht. Der Spreizwinkel wird vorzugsweise durch
ein die lastaufnehmenden freien Enden der Stützen miteinander verbindendes Druck-
oder Zugelement, beispielsweise eine Stange, ein Seil oder eine Kette auf einen
gewünschten, der Länge des Transportguts und der gewünschten Bodenfreiheit entsprechenden
Wert eingestellt.
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Eine derartige Handkarre läßt sich mittels einer geringen Anzahl einfacher,
handelsüblicher Bauteile mit geringem Material- und Kostenaufwand herstellen. Aufgrund
ihrer robusten Ausbildung verliert sie ihre volle Funktionsfähigkeit auch dann nicht,
wenn sie längere Zeit unterschiedlichen Witterungseinflüssen ausgesetzt ist. Rauhen
Baubetrieb vermag sie gleichfalls ohne nachteilige Folgen auszuhalten.
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Nicht zuletzt aber zeichnet sie sich dadurch aus, daß ihre Stützweite
auf einfache Weise der Länge des jeweils zu transportierenden Guts angepaßt werden
kann, indem lediglich der wirksame Teil des die Enden der beiden Stützen miteinander
verbindenden Druck- oder Zugelements je nach Bedarf verlängert oder verkürzt wird0
Eine derartige Längeneinstellung läßt sich beispielsweise dann besonders leicht
vornehmen, wenn als Zugelement eine Kette verwendet wird, da deren Glieder von vornherein
gleich große Einheiten für das Verkürzen oder Verlängern des Zugelementes darstellen.
Da sich die Stützen oberhalb der Radachse befinden, bleibt die durch den Abstand
der Radachse vom Boden bestimmte Bodenfreiheit auch bei einer Vergrößerung des Spreizwinkels
zwischen den Stützen unverändert erhalten.
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Ein vorteilhaftes Merkmal der erfindungsgemäßen Handkarre
besteht
darin, daß jede Stütze an ihrem freien Ende mit einem vorzugsweise gabelförmigen,
dem Querschnitt des Transportguts angepaßten Tragarm versehen ist. Die Tragarme
stellen sicher, daß das Transportgut, insbesondere dann, wenn es zylindrisch ist,
im stabilen Gleichgewicht aufliegt und vor seitlichem Abrutschen bewahrt bleibt,
Bei einer besonders stabilen, zur Aufnahme schwerer Lasten geeigneten Ausführung
besteht jede Stütze aus zwei Parallelholmen, die mit ihrem einen Ende auf der Radachse
drehbeweglich gelagert und an ihrem anderen Ende durch den Tragarm miteinander verbunden
sind0 Diese Konstruktion besitzt zugleich den Vorteil, daß jeder Tragarm auf zweifache
Weise abgestützt ist.
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Ein selbständiger, kippfreier Stand der Handkarre, der sich insbesondere
beim Be- und Entladen vorteilhaft auswirkt, ergibt sich erfindungsgemäß durch zwei
endseitig gelenkig miteinander verbundene, als Stützbeine dienende Streben, von
denen jedes mit einer der beiden Stützen gelenkig verbunden ist0 Jede Strebe trägt
an ihrem freien Ende, d.ho dem Boden zugewandten Ende, einen Fuß. Dieser Fuß ist
vorzugsweise als konkav gekrümmte Platte ausgebildet und so angeordnet, daß er sich
bei beliebiger Schrägstellung der Strebe am Boden flächig abstützt, so daß sich
ein fester Stand der Handkarre ergibt und zugleich verhindert wird, daß eine der
Streben in weichen Untergrund einsinkt und dadurch möglicherweise eine unerwünschte
Schrägstellung der Handkarre herbeiführt0 Die Länge der Stützbeine ist vorteilhafterweise
so bemessen, daß die Füße und Streben einen relativ geringen Bodenabstand einnehmen
und sich die unter Last in Bewegung befindliche Handkarre im Falle eines beabsichtigten
oder unbeabsichtigten Anhaltens sofort auf den Boden abgestützt werden kann, wodurch
ein allzu starkes Schrägstellen der Handkarre und somit ein Abrutschen des Transportguts
mit nachteiligen Folgen
vermieden wird.
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Die konstruktive Gestaltung der erfindungsgemäßen Handkarre, bei der
einerseits die Stützen gelenkig auf der Radachse und andererseits die Stützbeine
untereinander gelenkig gekoppelt sind, bringt außerdem den Vorteil mit sich, daß
sich die Handkarre von Hand schnell und ohne besonderen Kraftaufwand sowohl auseinander-
als auch zusammenklappen läßt, wobei lediglich die beiden Stützen und/oder Stützbeine
gegeneinander bewegt zu werden brauchen. Die Handkarre nimmt im zusammengeklappten
Zustand wenig Platz ein, was sich sowohl beim Befördern als auch beim Abstellen
vorteilhaft auswirkt.
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Bei einer bevorzugten Ausführung ist die Gelenkverbindung zwischen
Stütze und Strebe lösbar, was beispielsweise dadurch erreicht werden kann, daß sich
in der Stütze und dem zugeordneten Stützbein jeweils miteinander fluchtende Löcher
befinden, durch die ein Steckbolzen geführt ist0 Es genügt, eine derartige lösbare
Verbindung lediglich für eine der beiden Stützen und das zugehörige Stützbein vorzusehen.
Durch Lösen des Steckbolzens läßt sich sowohl das gelöste Stützbein als auch die
mit diesem gelenkig verbundene Stütze aus der bodennahen Lage weg nach oben bewegen,
so daß beide Streben oberhalb der Radachse etwa eine waagerechte Position einnehmen.
Bei dieser Lage der Streben läßt sich die Handkarre auch auf stark unebenem Untergrund
mit höheren Bodenwellen ohne Selbstbehinderung fortbewegen, Anhand der Zeichnung,
in der ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist, wird die Erfindung nachfolgend des
näheren erläutert, In der Zeichnung zeigen: Fige 1 eine erfindungsgemäße Handkarre
in ransportstellung in einer Draufsicht,
Figo 2 denselben Gegenstand
in Seitenansicht und Fig. 3 die zusammengeklappte Handkarre in Vorderansicht.
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Die erfindungsgemäße Handkarre besitzt eine Radachse 1, an deren Enden
je ein Rad 2 drehbeweglich gelagert ist.
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Wegen der erforderlichen Geländegängigkeit der Handkarre sind die
Räder 2 vorzugsweise mit Luftreifen versehen.
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Auf der Radachse 1 sind in mittiger Anordnung unverschiebbar zwei
Stützen 3und 4 drehbar gelagert. Jede dieser Stützen 3, 4 besteht aus zwei im Abstand
voneinander angeordneten Parallelholmen 5. Mit jeder Stütze 3, 4 ist ein Stützbein
6 bzw. 7 gelenkig verbunden. Die Stützbeine 6, 7 sind an ihren oberen Enden gelenkig
aneinandergekoppelt und an ihren nach unten gerichteten Enden mit je einem Fuß 8
versehen.
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Das Gelenk zwischen der Stütze 3 und dem Stützbein 6 besteht aus einem
lösbaren Steckbolzen 9, der mittels eines Sicherungsstiftes 10 gegen ein unbeabsichtigtes
Herausrutschen aus den Gelenklöchern der Stütze 3 des Stützbeins 6 gesichert ist.
Der Stift 10 ist über eine Kette 11 mit dem Steckbolzen 9 verbunden. Als Drehachse
bei dem Gelenk zwischen der Stütze 4 und der Strebe 7 dient ein gegen axiales Verschieben
gesicherter Bolzen 12. Während das Stützbein 6 aus einer Strebe besteht, setzt sich
das Stützbein 7 in seinem oberen bzw. oberhalb des Bolzens 12 liegenden Teil aus
zwei parallelen Streben 13 zusammen.
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Auf der Radachse 1 schließt sich die Stütze 3 beiderseits nach außen
unter Zwischenschaltung einer Scheibe 14 je ein Holm 5 der Stütze 4 an, Auf dem
Bolzen 12 befinden sich zwischen den beiden Parallelholmen 5 der Stütze 4 und dem
Stützbein 13, 7 Distanzhülsen 15. Die Parallelholme 5 der Stützen 3, 4 sowie die
Stützbeine 6, 7 sind aus Vierkantrohr gefertigt, das sich durch eine große Biege-
und Verwindungssteifigkeit auszeichnet0
Am freien, nach oben gerichteten
Ende jeder Stütze 3, 4 ist je ein Tragarm 16 angeordnet, der jeweils an beiden Holmen
5 jeder Stütze befestigt ist. Die aus einem Rohr bestehenden Tragarme 16 sind gabelförmig
gekrümmt, so daß sie insbesondere als Halterung für zylindrische Transportgegenstände
geeignet sind0 Die für Transportgut geeignete Stützweite, die durch den gegenseitigen
Abstand der beiden Tragarme 16 bestimmt wird, läßt sich auf einfache Weise von Hand
durch bloßes Zusammenschieben bzw. Auseinanderziehen der beiden Stützen 3 und 4
auf das gewünschte Maß einstellen, wobei sich ein Spreizwinkel Alpha ergibt. Ein
Auseinanderspreizen der auf die gewünschte Stützweite eingestellten Stützen 3, 4
bei Belastung durch das Transportgut verhindert eine die beiden Stützen 3, 4 miteinander
verbindende Kette 17, deren wirksame Länge durch Einhängen des entsprechenden Kettengliedes
in einen Haken 18 bestimmt wird und die jeweilige Stützweite bzw. den Spreizwinkel
Alpha bestimmt.
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Die Füße 8 aus nach oben abgewinkelten Platten verleihen dem jeweiligen
Stützbein auch in deren unterschiedlichen Stellungen stets eine flächige Auflage
auf dem Untergrund.
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Sollte der Untergrund, auf dem die Handkarre fortbewegt werden muß,
starke Unebenheiten aufweisen, so können die Stützbeine 6, 7 nach Lösen des Steckbolzens
9 nach oben geschwenkt werden, so daß sie etwa eine waagerechte Lage einnehmen und
beim Bewegen der Handkarre kein Hindernis bilden, Dabei bleibt die Stellung der
Stützen 3, 4 bzw.
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der Spreizwinkel Alpha durch die in den Haken 18 eingehängte Kette
17 unverändert. Gegebenenfalls kann die waagerechte Lage des Stützbeins 6 vorübergehend
fixiert werden, und zwar dadurch, daß der Steckbolzen 9 in diejenige Durchlaßöffnung
gesteckt wird, die sich ergibt, wenn ein in der Strebe 6 zusätzlich befindliches
Loch 19 mit dem in dem Holm 5 der Stütze 3 befindlichen Loch zur Deckung gebracht
wird.