DE2600380C2 - Verfahren zur Herstellung einer Zahnregulierungsvorrichtung - Google Patents

Description

1. Herstellung eines Arbeitsabgusses von dem Kunststoff abdruck,

2. Abtrennen der einzelnen Zähne von diesem Arbeitsabguß,

3. Ausbildung eines Grundmodells, in dem die abgetrennten Zähne in der gewünschten idealisierten Lage eingesetzt sind,

4. Aufsetzen der Klammern auf die Zähne des Grundmodells,

5. Einfräsen des Schlitzes in den Ansatz aller Klammern entsprechend der vorbestimmten Drahtbügelkrümmung.

2. Verfahren nach Anspruch 1, jedoch anstelle des Schrittes 5:

Verwendung von Klammern, deren Ansatz eine Ausnehmung für den Drahtbügel enthält, der darin fixierbar ist, wobei die Aussparungen der aufgesetzten Klammern der vorbestimmten Drahtbügelkrümmung entsprechen.

3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von T-förmigen Einsätzen mit bukkalseitig angebrachten Röhrchen zur Aufnahme des Drahtbügels.

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze in den Ansätzen der Klammern koplanar eingefräßt sind.

5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze in den Ansätzen der Klammern vertikal und/oder horizontal gesehen stufenartig eingefräßt sind.

Bekannt ist die Herstellung eines ,Nachbildungs-Arbeits-Modells« von einem Abdruck, der von den Zähnen eines Patienten abgenommen wurde, wobei die Nachbildungen der Zähne in dem Modell Stellungen einnehmen, die identisch denjenigen der Zähne im Munde des Patienten entsprechen. Bei diesem unausgerichteten Arbeitsmodell werden die Klammern auf den Nachbildungen angepaßt und danach erst ein Drahtbügel so ausgebildet, daß er sich den Klammern anpaßt (US-PS 22 786).

Ferner ist es bekannt, einen Satz einer vorbestimmten Anzahl von Klammern entsprechend einer Gesamtheit von acht unterschiedlichen Abmessungen vorzufertigen. Diese Klammern werden durch den Zahntechniker entsprechend üblicher Praxis zur Anwendung gebracht, wobei die Beurteilung des Technikers als bestimmender Faktor hinsichtlich der Anordnung der Klammern auf den Zähnen herangezogen wird. Bei der Durchführung dieser Beurteilung durch den Zahntechniker bemüht sich derselbe, die Klammern in einer Lage anzuordnen, bei der nach Abschluß der Behandlung der Drahtbügel in seiner Form koplanar, d. h. in einer Ebene liegend ist, jedoch aufgrund des üblichen Fachwissens, wobei die Anzahl von »idealen Kombinationen« dieser Klammern so groß sein würde, daß die Lagerung geeigneter Einrichtungen für die Praxis eine Unmöglichkeit darstellt Fachwissen und Fachbeurteilung, mit den unerläßlichen Irrtümern, sind bei der Auswahl der Klammern immer noch erforderlich, genauso wie für die Anordnung der Klammern und die Form des Drahtbügels (US-PS 36 60 900).

ίο Der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine subjektive Arbeit zum Anbringen und Einrichten der Klammern auf den Zähnen eines Patienten durch eine objektive Verwendung einer für den betreffenden Zahnbogen vorbereiteten Vorrichtung is ausschalten zu können.

Mit der Vorrichtung der Erfindung ergibt sich gegenüber dem Stand der Technik eine übliche Anordnung, die nicht nur für den Längungsprozeß, sondern auch für die Bestimmung der Beendigung der Behandlung deshalb nutzvoll ist, weil nach der Vervollständigung die Schlitzanordnung wie auch der Drahtbügel die gleiche Form und Ausbildung aufweisen wie diejenige, die zuerst vorgesehen war. Durch die Feststellung, daß diese endgültige Drahtbügelform die gleiche ist wie die ursprünglich und anfänglich vorgesehene, weiß der Zahntechniker, daß die Behandlung nunmehr abgeschlossen ist Die Zähne des Patienten sind in den gleichen Stellungen ausgerichtet, wie es bei den Nachbildungen im idealisierten Modell vorgesehen war.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen näher erläutert

F i g. 1 zeigt eine Draufsicht auf einen typischen Falschabstand der Zähne im Munde eines Patienten mit einer daran angebrachten Zahnregulierungsvorrichtung;

Fig. 2 ist eine Seitenansicht von Fig. 1;
F i g. 3 ist eine Draufsicht auf einen vom Zahnbogen nach Fig. 1 und 2 genommenen Abdruck;

F i g. 4 ist eine schaubildliche Darstellung einer unbearbeiteten Klammer mit daran befestigtem Band;

F i g. 5 ist eine Seitenansicht eines aus einem der zu regulierenden Zähnen dargestellten Abdruck hergestellten Arbeitsabgusses;

F i g. 6 ist eine Draufsicht auf ein Grundmodell mit in einem Okklusionsbogen eingesetzten Zahnnachbildungen;

F i g. 7 ist eine Seitenansicht des Grundmodells nach F i g. 6 mit aufgebrachten Bändern und unbearbeiteten Klammern in richtiger Stellung zum Einfräsen von so Schlitzen in die Klammern;

F i g. 8 ist eine Draufsicht auf das Grundmodell nach Fig. 7 mit dem Fräser in der Stellung zum Einfräsen von Schlitzen in die Klammern

F i g. 9 ist eine Draufsicht auf das Schema eines in die in den Klammern eingefrästen Schlitze des Grundmodells nach Fig.8 passenden Drahtbügels;

Fig. 10 ist eine der Fig.4 ähnliche schaubildliche Darstellung mit geschlitzter Klammer;

F i g. 11 ist eine Seitenansicht des Grundmodells mit aufgebrachten Bändern und Klammern, wobei die Klammerschlitze koplanar, d. h. in gleicher Ebene liegen;

Fig. 12, 13 und 14 sind Seitenansichten von Bändern

und Klammern, die mit unterschiedlichen Arten von Befestigungshohlräumen versehen sind, an denen bukkale,

d. h. wangenseitige Röhrchen oder Hilfsteile befestigt werden können.

Die nachfolgend verwendeten Begriffe »koplanar«

bzw. »bukkal« sollen als »in einer Ebene liegend« bzw. ,wangenseitig« verstanden werden. F i g. 1 und 2 zeigen einen typischen Falscbabstand, der mit Hilfe der Zahnregulierungsvorrichtung behandelt werden soll. Eine der hierfür zu verwendenden Band/Klammer-Kombinationen 20,22 ist in F i g. 4 dargestellt Sie ist insbesondere durch das Fehlen von Schlitzen oder Hohlräumen in der Klammer 22 gekennzeichnet Von den in Fig. 1 und 2 dargestellten, mit Fehlokklusionen behafteten Zähnen wird ein Abdruck 24 genommen, ohne daß jedoch hierbri die Band/KIammer-Kombination 20, 22 vorher auf den Zahn aufgesetzt worden ist Von diesem Zahnabdruck 24 wird im vorliegenden Fall ausgegangea

Der Zahnabdruck 24 wird mit Gußmasse ausgegossen, um einen Arbeitsabguß oder ein Modell der Zähne des Patienten zu erhalten. Die Gußzähne bzw. Zahnnachbildungen werden dann mittels eines geeigneten Arbeitsverfahrens, z. B. Schneiden, vom Arbeitsabguß abgetrennt und in einer vom Kliniker vo> oestimmten, idealen oder überkorrigierten Stellung in ein weiches plastisches Medium, z. B. Wachs eingesetzt Das so geschaffene Modell liegt nun in Form der vorbestimmten idealen Okklusion oder idealen Überkorrektur des ursprünglichen Falschabstandes vor. Anschließend wird ein Kunststoff, beispielsweise flüssiges Acrylharz um die Schäfte der abgetrennten Zähne herumgegossen, das nach dem Erhärten ein starres Modell des idealisierten Zahnbogens ergibt, das sich als integrale Einheit handhaben läßt und im folgenden als Grundmodell bezeichnet wird. Ein derartiges Grundmodell ist in F i g. 6 mit der Bezugsziffer 26 bezeichnet

Dieses Grundmodell 26 wird anschließend auf die horizontale Arbeitsfläche 28 einer Fräsmaschine 29 aufgespannt, die ein auf einer Tragspindel 32 sitzendes scheibenförmiges Schneidwerkzeug 30 aufweist Die Fräsmaschine bewirkt nicht nur die Drehung der Spindel 32 und damit des Schneidwerkzeuges 30, sondern auch die Bewegung des Schneidwerkzeuges 30 relativ zum Grundmodell 26 entlang eines endlichen, vorprogrammierten Weges. Insbesondere kann dieser Weg in einer der Fläche 28 parallelen Ebene liegen und U-förmig sein. Derartige Fräsmaschinen mit automatischer, kontinuierlicher Wegsteuerung des Schneidwerkzeuges entlang eines vorprogrammierten genauen Weges sind bekannt.

Vor dem Aufspannen des Grundmodells 26 auf die Fräsmaschine 29 werden die Bänder 20 und Klammern 22 auf den Zahnachbildungen im Grundmodel¹ 26 fixiert Die Unterseite 34 des Grundmodells 26 ist flach gestaltet derart, daß sie eine Ebene bestimmt, die der alle Klammern 22 durchschneidenden Ebene im wesentlichen parallel ist.

Alternativ werden die Bänder 20 und Klammern 22 auf dem vom Abdruck abgelösten Arbeitsabguß fixiert und zusammen mit den vom Arbeitsabguß abgetrennten Zahnnachbildungen in das Grundmodell 26 eingesetzt.

Die bisherigen Verfahrensschritte können also wie folgt zusammengefaßt werden: Vom Abdruck des Gebisses wird zunächst ein Arbeitsguß hergestellt und die Zahnnachbildungen nach der Abtrennung aus dem Arbeitsabguß im Grundmodell 26 fixiert. Die Bänder 20 und unbearbeiteten oder vorgeschlitzten Klammern 24 können vor Durchführung der weiter unten erläuterten Arbeitsgängen entweder am Arbeitsabguß oder erst am Grundmodell 26 befestigt werden.

Daraufhin wird der in Fig.9 dargestellte, mit der vorgegebenen Grundkurve deckungsgleiche Drahtbügel 36 hergestellt der alle Klammern 22 am Grundmodell 26 durchschneidet Dieselbe Grundkurve wird auch zur Programmierung der Fräsmaschine 29 verwendet die dann in Betrieb gesetzt wird und das Schneidwerkzeug 30 zum Fräsen aller Klammern 22 gemäß der Grundkurve betätigt Jede Klammer 22 weist dann einen eingefrästen Schlitz auf, wie aus dem Beispiel nach F i g. 10 ersichtlich ist, die eine Klammer 22a mit eingefrästem Schlitz 23 zeigt Nach erfolgtei Durchführung des Fräsvorgangs bzw. der Relativbewegung zwischen dem Grundmodell 26 und dem Schneidwerkzeug 30 gemäß der Grundkurve, die deckungsgleich mit dem in F i g. 9 dargestellten Drahtbügel 36 ist, sind die Schlitze aller Klammern 22 zu den Basen der Klammern planparallel und bestimmen somit den Kurvenverlauf der Schlitzgesamtheit

Der Drahtbügel 36 paßt nun genau in die Schlitze aller Klammern 22. Dieser Drahtbügel wird in geeigneter Weise mittels der Schlitze 23 an den Klammern 22a befestigt nachdem die Bänder 20 und Klammern 22 in den Mund des Patienten eingebracht worden sind.

Nach dem Fräsvorgang werden die Bänder 20 und Klammern 22 von den Gußzähnen bzw. Zahnnachbildungen im Grundmodell 26 abgenommen und im Munde des Patienten genau in den ursprünglichen Lagen wieder aufgesetzt Dabei kann es empfehlenswert sein, am Anfang der Behandlung nicht den gemäß der Grundkurve hergestellten Drahtbügel zu verwenden, sondern einen Drahtbügel zu wählen, der zunächst nur mit geringer Kraft auf die Zähne einwirkt Im weiteren Verlauf der Behandlung kann man dann auf andere Drahtbügelformen übergehen, um die an den Zähnen angreifenden Kräfte zu verändern. Wenn die Zähne sich schließlich der Okklusion des idealisierten Grundmodells 26 nach F i g. 6 annähern, wird für die Endbehandlung der mit der Grundkurve übereinstimmende Drahtbügel eingesetzt

Sind die Zähne schließlich in die korrigierten Positionen des Grundmodells 26 gebracht worden, dann sind die Schlitze 23 in einer gemeinsamen Ebene derart ausgerichtet, daß ein Kontinuum der Basen eine immaginäre, genau der Biegung nach der Grundkurve entsprechende Form umreißt Ist dies erreicht, dann sind die Zähne richtig eingestellt; die Behandlung ist abgeschlossen.

Als Grundmodell 26 kann es in einzelnen Fällen auch zweckmäßig sein, die Zahnnachbildungen entsprechend einer idealen Überkorrektur einzustellen. Wenn nämlich die Schlitze 23 entsprechend dem überkorrigierten Grundmodell ausgerichtet sind, befinden sich die Zähne ebenfalls in überkorrigierter Stellung. Nach Abnahme der Zahnregulierungsvorrichtung neigen dann die Zähne dazu, in eine der idealen Okklusion entsprechende Stellung zurückzukehren.

Die Form der nach F i g. 8 ausgebildeten, in diesem Fall in einer Ebene liegenden Schlitzgesamtheit für den Drahtbügel braucht nicht der Grundkurve 36 nach Fig.9 entsprechend gleichmäßig gekrümmt zu sein, sondern kann wahlweise gemäß dem in F i g. 9 teilweise gestrichelt dargestellten Schema 36a auch seitlich abgestuft sein. Diese treppenförmige Ausbildung der Schlitzgesamtheit wird von der Fräsmaschine 29 (Fig.7) gefräst, nachdem sie gemäß Drahtbügelschema 36a programmiert worden ist. Ein gemäß Drahtbügelschema 36a gestalteter Drahtbügel und der vom Schneidwerkzeug 30 durchlaufene Weg entsprechen daher genau der Schlitzgesamtheit.

Die seitlichen und gegebenenfalls vertikalen Stufen

37 dienen vorwiegend dem Zweck, die Ausmaße der Zahnregulierungsvorrichtung möglichst gering zu halten und dadurch die Vorrichtung erträglicher zu machen und die Reizung weicher Gewebe zu vermindern.

Hierbei liegt die nach den F i g. 7 und 8 ausgebildete Schlitzgesamtheit in einer Ebene, wobei sie wahlweise gleichmäßig gekrümmt (bei 36 Fig.9) oder abgestuft (bei 36a) sein kann.

Bei einer weiteren Ausführungsmöglichkeit werden vorgeschlitzte Klammern verwendet Hierbei werden zunächst die Bänder 20 an den Zahnnachbildungen angeordnet. Dann werden die vorgeschlitzten Klammern an den Bändern angebracht und derart fixiert, daß ihre Schlitze bzw. der Kurvenverlauf ihrer Schlitzgesamtheit mit der vorbestimmten Grundkurve und dem entsprechenden Drahtbügel übereinstimmen. Dies geschieht dadurch, daß zunächst der Drahtbügel 36 (Fig.9) gemäß der vorgegebenen Grundkurve hergestellt und dann in die Schlitze der einzelnen Klammern eingesetzt wird, so daß die Schlitze auch deckungsgleich zur Grundkurve sind. Der Drahtbügel dient also zur Einstellung der Klammern in Bezug auf die Bänder. Die Klammern werden nun in geeigneter Weise, z. B. durch Löten, an den Bändern befestigt Der Einbau der so hergestellten Zahnregulierungsvorrichtung, bestehend aus den Klammern mit Schlitzen und dem Drahtbügel, in den Mund des Patienten geschieht in der oben beschriebenen Weise.

Statt vorgeschlitzte, von den Bändern getrennte Klammern zu verwenden, die wie oben erläutert, nachträglich an den Bändern angebracht werden, kann man von einem Schwenkansatz Gebrauch machen. Nach Justierung am Grundmodell werden die Klammern wie erläutert so ausgerichtet, daß die Schlitzgesamtheit mit der Grundkurve bzw. dem Drahtbügel übereinstimmt, worauf die Schwenkansätze durch Schmelzen oder Löten starr gemacht werden.

Falls Bukkaiansätze der einen oder anderen Art gewünscht werden, können Bänder und Klammern gemäß Fig. 12,13 und 14 verwendet werden. Fig. 12 zeigt eine speziell angefertigte Klammer 22b, die eine zylindrische Bukkalröhrchenbohrung 23b aufweist. Eine mit Gewinde versehene Bohrung 25 dient zur Aufnahme einer Madenschraube, mit der ein bukkales Röhrchen in der Bohrung 236 fixiert wird.

In F i g. 13 hat die Klammer 22b eine Öffnung 23c mit rechteckigem Querschnitt anstelle des in F i g. 12 dargestellten zylindrischen Querschnitts, !n Fig, 14 ist die Klammer 22a mit dem beschriebenen Schlitz 23 versehen, weist aber daneben eine Gewindebohrung 25 zur Aufnahme einer Madenschraube auf. Ein Bukkalröhrchenansatz von allgemein länglicher, rechteckiger Form weist einen Vorsprung 29 auf, der satt in den Schlitz 23 paßt. Geeignete bukkale Röhrchen 33 und 35 werden z. B. durch Löten mit der Außenfläche des Ansatzes 27 derart verbunden, daß nach Einsetzen des Vorsprungs 29 in den Schlitz 23 und anschließender Fixierung mittels einer Madenschraube in der Gewindebohrung 25 der Ansatz 27 mit den bukkalen Röhrchen 33 und 35 festgeklemmt ist. Ersichtlich kann derart ein vollständiger Satz von Zahnregulierungsvorrichtungen hergestellt werden.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung einer einen Drahtbügel vorbestimmter Krümmung und Klammern mit Schlitzen aufweisenden Vorrichtung für eine Zahnregulierung anhand eines Kunststoffabdrucks der zu regulierenden Zähne, gekennzeichnet durch folgende Schritte: