DE25772C - Neuerungen an elektrischen Kabeln und in dem Verfahren der Herstellung derselben - Google Patents
Neuerungen an elektrischen Kabeln und in dem Verfahren der Herstellung derselbenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Die Erfindung betrifft allgemein diejenige Klasse unterirdischer und submariner Kabel, bei
denen die Leitungsdrähte mit Blei oder sonstigem ductilen Metall umgeben sind. Dieselbe
bezweckt, ein starkes und dauerhaftes Kabel der bezeichneten Klasse in verschiedenen Formen
herzustellen, hierbei den gröfsten Schutz für die Leitungsdrähte mit der geringsten zur
Umhüllung verwendeten Metallmenge zu erlangen, so dafs das Kabel die gewünschte Dauerhaftigkeit,
Biegsamkeit und Leichtigkeit im Verhältnifs zu seinem Leitungsvermögen erhält und
billig in der Herstellung wird. Ferner soll hierbei das Anschliefsen von Zweigleitungsdrähten
an einen oder mehrere Drähte des Kabels erleichtert, die schnelle Verbindung verschiedener
Kabellängen möglich gemacht und verhindert werden, dafs in den einzelnen Drähten
eines Kabels Inductionsströme sich gegenseitig erzeugen können. Endlich sollen dadurch submarine
Kabel vor der schädlichen Einwirkung der Fluth und der Strömungen im Meere geschützt
und ein verbesserter Leitungsdraht für die Kabel hergestellt werden.
In Fig. ι und 2 beiliegender Zeichnungen ist eine Form eines Kabels mit den betreifenden
Neuerungen veranschaulicht, wobei die isolirten Leitungsdrähte in der Wandung einer Röhre
aus Blei oder anderem biegsamen Metall eingeschlossen liegen. ■
^bezeichnet diese Wandung, a die Leitungsdrähte
und c ihre isolirende Umwickelnng. Ein derartiges Kabel wird nach dem gewöhnlichen
Verfahren hergestellt, indem man das plastische Metall durch eine hohle Matrize und um einen
runden Dorn oder Kern herum zu einer Röhre auspreist. In diesem Falle müssen jedoch eine
Anzahl Oeffhungen für den Durchgang der isolirten Leitungsdrähte in der Weise vorhanden
sein, dafs die Drähte in der passenden Entfernung von einander und mit dem Metall zugleich
durch die Matrize passiren, so dafs jeder der isolirten Leitungsdrähte in dem fertigen Kabel
von dem Metall völlig umschlossen wird.
Derartige Kabel kann man in grofsen Längen- und Querschnittsformen herstellen und sie für
den Transport auf Haspel bringen. Die Aufsenfläche der Röhre kann glatt sein oder eine
Wellenform u. s. w. haben; die Querschnittsform kann eine verschiedene sein.
Die Drähte sind auf diese Weise gehörig von einander isolirt und die Bleiumhüllung beugt
schädlichen Einflüssen der Induction vor. Auch Guttapercha und sonstiges biegsames Material
ist als Umhüllungsstoff nicht ausgeschlossen, wofern nur nach einem der bekannten Verfahren
dieses Material sich in Röhrenform bringen läfst, derart, dafs eine Anzahl Leitungsdrähte in der
Wandung einer solchen Röhre liegen können und dabei letztere noch genügend biegsam
bleibt, um auf Haspel gewunden zu werden, und ihr Gefüge fest genug ist, um die Drähte in
ihrer Lage zu erhalten, ohne dafs ein Zerreifsen der Umhüllungsmasse bei den mit dem
Kabel vorzunehmenden Operationen zu befürchten steht.
Auch kann man ein in Röhrenform gebrachtes, nicht metallisches Kabel mit einer röhrenförmigen
Metallumhüllung umgeben, indem man um ein solches Kabel das Metall herumprefst bezw. das Kabel in eine fertige Metallröhre einzieht.
Ein Kabel der beschriebenen Art soll hauptsächlich für unterirdische Zwecke dienen; es
kann indessen auch als oberirdische oder submarine Leitung Verwendung finden.
Bevor man die verschiedenen Längen, in welchen das Kabel hergestellt wird, vereinigt,
treibt man durch jede dieser Längen einen Strom erhitzter Luft, um jede in dem Isolirmaterial
befindliche Feuchtigkeit . zu entfernen und ein vollkommneres Leitungsvermögen zu
sichern. Auch kann der innere Hohlraum der Röhre, nachdem das Kabel gelegt worden ist,
für die gewöhnlichen Röhrenzwecke benutzt werden, z. B. zur Wasser-, Luft- oder Dampfleitung
u. s. w.
. Ein solches Kabel gestattet eine leichte Handhabung bei Biegungen, und es können seitliche
Zweigleitungsdrähte mit einem oder mehreren Drähten der Kabeldrähte der Hauptleitung verbunden
werden, ohne mit den übrigen Drähten in Berührung zu kommen. Zu diesem Zwecke
kann man die Röhrenwandung leicht an der Stelle öffnen, wo der betreffende Draht liegt,
um die betreffende Verbindung zu bewirken.
Fig. 3 stellt eine Ansicht eines Theiles eines Kabels dar, durch welche anschaulich gemacht
wird, wie die Theile dieses Kabels verbunden und wie seitliche Zweigleitungsdrähte mit einem
oder mehreren Drähten der Hauptleitung vereinigt werden können.
Fig. 4 veranschaulicht eine Art, wie die Drähte von zwei Kabeltheilen verbunden und die ersten
Operationen zum Anschlufs von Zweigleitungen ausgeführt werden. Fig. 5 zeigt verschiedene
Formen abgeflachter Drähte.
In Fig. 3 und 4 hat die Umhüllung P^ eine
Anzahl Längsrippen «2, aus welchen die mit
Isolirmaterial P umgebenen Drähte i2 hervortreten.
Die Vertiefungen P zwischen den Rippen können jede gewünschte Form haben und die
Umhüllung kann mit einer central en Durchgangsöffhung versehen sein, die zur Aufnahme
einer Gruppe isolirter Drähte oder eines einzigen schweren Drahtes, beispielsweise für den
Betrieb elektrischer Motoren, dient. Die Querschnittsform dieser centralen Oeffhung kann
verschieden sein.
Behufs Verbindung von Zweigleitungsdrähten mit den Hauptleitungsdrähten des Kabels werden
die Rippen a2 in der Längen- und Querrichtung
in Form eines Kreuzes eingeschnitten, Fig. 3 und 4. Es können dann die Lippen f2
des gebildeten Einschnittes nach aufsen gebogen werden, so dafs der Hauptdraht freigelegt ist.
Wird dann noch das Isolirmaterial, wie bei e2, Fig. 4, veranschaulicht, an dieser Stelle von
dem Draht entfernt, so kann man ihn durch sehneiden und nach auswärts biegen, Fig. 3.
Diese Enden umgiebt man mit einer Bleihülle, biegt nun die Lippen _/2 in ihre ursprüngliche
Lage zurück und verlöthet dieselben. Die Enden des durchschnittenen Drahtes ragen nun aus der
Umhüllung hervor und sind sehr leicht mit den Zuleitungsdrähten in Verbindung zu bringen.
Ueber diese vorstehenden Enden kann man eine dünne Röhre aus Blei oder sonstigem Material
schieben, die dann auf die Hauptröhre festgelöthet wird.
Um die Drähte verschiedener Kabeltheile zu verbinden, legt man die Drahtenden frei und
flacht sie ab, wie bei g"* in Fig. 4 und 5 gezeigt
ist. Man legt sie dann zusammen und verlöthet sie.
Um diese Verbindung noch sicherer zu machen, umwickelt man dieselbe mit feinem Kupfer- oder
anderem Draht oder mit einem Gewebstoff. In letzterem Falle wird ein Bleistreifen als Schutz
über die so gebildete Umwickelung gelegt und mit der Umhüllungsmasse in Verbindung gebracht,
um die inducirten Ströme fortzuleiten, welche an der Vereinigungstelle erzeugt werden
könnten. Nachdem die Verbindung so weit hergestellt ist, werden zwei Umhüllungstheile
vermittelst einer dünnen Bleimuffe h 2 verbunden;
dieselbe mufs den wellenförmig gestalteten Umhüllungstheilen in der Querschnittsform entsprechen.
Eine Oeffnung P mit einer durch Aufbiegen gebildeten Zunge /3 ist in der Wandung
der Muffe Ä2 hergestellt.
Durch diese Oeffnung wird der freie Raum innerhalb der Muffe mit Isolirmaterial ausgefüllt,
welches die verbundenen Drahtenden umschliefst. Für diesen Zweck verwendet man geschmolzenes
Erdharz oder ein Gemisch von Materialien, wie sie gewöhnlich als Deckschicht unterirdischer
Elektricitätsleitungen Verwendung finden. Nach der Füllung wird die Oeffnung durch die Zunge
wieder geschlossen und dann eine Verlöthung vorgenommen.
Die mit derartigen Längsrippen versehene Umhüllung läfst sich, wie die zuerst beschriebene
Kabelform, vermittelst einer Röhrenpresse herstellen. Es können in der bereits beschriebenen
Art die Theile dieser Kabelform vereinigt und die Drähte abgezweigt werden.
In Fig. 6 und 7 ist eine andere Art, die Leitungsdrähte des Hauptkabels abzuzweigen,
dargestellt. Diese Modification besteht darin, dafs man für die eingeschlossenen Drähte Abzweigungen
bildet, indem man die Röhren, welche die Drähte umschliefsen, der Länge nach aufschneidet und dadurch eine Anzahl unabhängiger
metallbedeckter Zweige bildet, welche seitlich nach auswärts abgebogen werden können und
als Verbindungen für die Zweigleitungsdrähte dienen.
Fig. 6 stellt in Seitenansicht einen Theil eines Kabels dar, das mit isolirten Drähten und mit
getheiltem und abgebogenem Bleimantel versehen ist.
Fig. 7 zeigt einen Querschnitt des Kabels, welcher die getheilte Umhüllung zum Abbiegen
tiach aufsen fertig darstellt. Dieselbe ist mit
einer Reihe von Längsrippen versehen, innerhalb welcher die mit Isolirmasse P umgebenen
Leitungsdrähte c% liegen.
Die Zwischenräume kz zwischen den Rippen
können von irgend einer gewünschten Tiefe oder Form sein und die Umhüllung kann mit
einem centralen Längskanal mit gewellter oder ebener Wandung für eine Anzahl isolirter. Drähte
oder einen einzelnen dickeren Draht versehen sein.
Um nun am Ende des Kabels oder an irgend einem Querschnitte desselben Verbindungen für
die Abzweigungen zu bilden, wird die Umhüllung der Länge nach durchschnitten, wie durch
den Buchstaben z'3 bezeichnet ist, und zwar den Kanälen in der Richtung folgend, so dafs also
das Kabel in eine Anzahl unabhängiger, metallumhüllter oder isolirter Leitungen dz d3 zertheilt
wird, die, wie angedeutet, nach aufsen abgebogen werden können, um damit nach Wunsch unabhängige Zweiglinien in Verbindung
zu bringen.
In Fig. 8 und 9 ist eine Modification dargestellt, worin der Einflufs der Induction zwischen
den Drähten dadurch vermieden wird, dafs sie ein Kabel von einer gröfseren Anzahl
von Drähten bilden. Dieselben sind isolirt und in einer Umhüllung oder Röhre aus Blei oder
anderem ductilen Material nach Art der Litzen eines Drahtseiles angeordnet, wobei Parallelismus
der Lage und infolge dessen der Einflufs der Induction vermieden ist.
In Fig. 9 ist eine Anzahl von Querschnitten, worin die Drähte in ihren verschiedenen gegenseitigen
Lagen sichtbar sind, dargestellt.
Bei dieser Modification werden zunächst die Drähte mit Fasermasse, am besten mit Baumwollenfaden,
umgeben. Mehrere solcher isolirten Drähte werden um einen oder mehrere andere
als Kern herumgelegt, wie bei c dargestellt. Wenn so zusammengelegt, werden die Enden
der Drähte (in dem dargestellten Beispiel sieben an der Zahl) in einer passenden Klemmvorrichtung
festgehalten. Die ganze Anzahl wird sodann ein oder mehrere Male gedreht. Die beiden
isolirten Drähte, welche mit 1 und 7 bezeichnet sind, werden nun hart an einander
vorbei gedreht, so dafs ihre gegenseitige Lage umgekehrt, d. h. No. 1 ein Stück nach rechts,
wie bei d. dargestellt, gebracht wird, Draht No. 7 vom Centrum nach der Peripherie und
Draht No. 6 ins Centrum kommt. In Fig. 8 sind einige Stellen angedeutet, woselbst eine
Umkehrung der Lage zweier solchen Drähte, d. h. ein Abrücken derselben vom Centrum
nach der Peripherie und umgekehrt stattfindet.
Eine andere Drehung (oder mehrere) wird nun dem ganzen Kabel ertheilt, und eine zweite
scharfe Drehung, wie vorhin, mit den mit No. 5 und 6 bezeichneten Drähten vorgenommen, so1
dafs Draht' 6 an die Oberfläche und Draht 5 in das Centrum, wie bei c dargestellt, kommt,
was dann die Verlegung des Drahtes 7 um ein Stück nach rechts hin zur Folge hat.
Nochmals wird nun das Kabel gedreht und die Drähte 5 und 4 scharf an einander vorbeigedreht,
wobei Draht 5 an die Oberfläche und Draht 4 in das Centrum kommt, und dabeiwird Draht 7 an die dritte Stelle in der Reihe,
wie bei / dargestellt, gebracht.
Auf diese Weise fährt man immer weiter fort, bis das Kabel die gewünschte Länge erreicht
hat.
Man kann in der Praxis das Drehen bezw. Flechten dieser Drähte mit Maschinen ausführen
und der als Leitung dienende Theil des so gebildeten Kabels kann mit Blei oder einer
anderen ductilen Masse, wie bei d* dargestellt,
umhüllt werden.
In Fig. 10, 11 und 12 ist eine andere Kabelform,
sowie eine andere Art der Abzweigung dargestellt. Hierdurch wird eine noch sichere
Isolirung erzielt, die Möglichkeit einer Beschädigung vermindert und das Biegen in Curvenform
nach jeder gewünschten Richtung hin erleichtert, ohne dafs die Lage der einzelnen
Drähte dadurch in Unordnung gerathen kann. Zugleich können einzelne Drahtenden verschiedener
Kabeltheile sehr leicht verbunden werden. Jeder einzelne Draht ist leicht zugänglich und
kann mit Zweigleitungsdrähten bequem verbunden werden. Sämmtliche Drähte mit ihren
Umhüllungen können in eben so viele verschiedene Kabel zerlegt werden, ohne dafs dadurch
ihr Leitungsvermögen irgend welche Nachtheile erfährt.
Man erzielt dies dadurch, dafs man die isolirten Drähte vermittelst einer Matrize mit einem
Bleimantel umgiebt, welche so geformt ist, dafs zwei oder mehrere getrennte Kreisformen gebildet
werden.
Die Umhüllung ist röhrenförmig und hat Längsrippen, welche derartige Vertiefungen zwischen
sich lassen, dafs die Höhe der letzteren ziemlich gleich ist ihrem Durchmesser. Dies
gewährt den Vortheil der leichten Zerlegbarkeit, indem man das Material nur an der Basis der
Rippen zu durchschneiden braucht. Aufserdem läfst sich diese Form leicht biegen und drehen,
so dafs das Kabel einer Torsionswirkung nachgiebt, ohne dafs das Leitungsvermögen der
Drähte leidet. Die weitere Kreisform ist, wie aus Fig. 10 ersichtlich, aufsen in eine Anzahl
rundlicher oder anders gestalteter Rippen ab
zerlegt, die von einer gemeinschaftlichen Basis bh,
welche die Form einer Röhre oder eine andere Form hat, hervortreten. Im Innern einer jeden
dieser Rippen ist ein isolirter Draht <r5 oder mehrere solcher Drähte angeordnet.
Ein Kabel von derartiger Form kann ungefähr Y2 m unter der. Erdoberfläche gelegt sein'
und erfordert nichts als eine enge Ausschachtung mit verhältnifsmäfsig ebenem Boden. Seine
aufserordentliche Biegsamkeit ermöglicht es, dasselbe beliebig zu biegen, so dafs durch Gefrieren
oder Aufthauen des Bodens Beschädigungen nicht zu befürchten sind.
Will man verschiedene Theile eines solchen Kabels vereinigen, so sind die Drähte sehr leicht
freizulegen, indem man die Rippen auf etwa 20 mm Länge einschneidet und, wie Fig. 12
zeigt, die dadurch gebildeten Lippen aufbiegt. Der betreffende Draht wird dann nach auswärts
gezogen, von seiner Isolirmasse befreit, das überflüssige Blei fortgeschnitten, um den Draht
frei aus der Umhüllung hervortreten lassen zu können, und endlich der Draht selbst durchschnitten.
Wenn man will, kann man, wie Fig. 11 zeigt, das Material zwischen dem centralen Theile
und den einzelnen Rippen durchschneiden und dadurch das Kabel in eine Anzahl einzelner
bleiumhüllter Drähte zerlegen, die zur Verbindung mit anderen Drähten fertig sind.
Um die Enden zweier Kabeltheile bei der Verbindung derselben gehörig zusammenpassen
zu können, derart, dafs die Enden zusammengehöriger Drähte verbunden werden, ordnet man
auf den Rippen der Umhüllung oder Röhre, die, wie z. B. in Fig. 10 gezeigt, durch Ansätze
y markirt sind, eine verschiedene Anzahl solcher Ansätze an oder giebt ihnen, wie in
Fig. 11, eine verschiedene Form. Die Enden gleich markirter oder gestalteter Rippen werden
dann mit einander verbunden.
Fig. 13 und 14 sind Perspectivansichten und
Fig. 15, 16 und 17 Querschnitte eines Kabels
mit einem central liegenden Leitungsdrahte; im übrigen besitzt dasselbe die Hauptmerkmale der
soeben beschriebenen Form. Irgend eine Anzahl isolirter Leitungsdrähte A 6 ist hier in einem
Mantel B6 aus Blei oder anderer Masse eingeschlossen.
Man ordnet am besten einen centralen Leitungsdraht C an und gruppirt die
übrigen symmetrisch um diesen herum, derart, dafs dazwischen eine centrale oder innere Bleihülle
verbleibt, wodurch sowohl je zwei Drähte unter einander als auch von dem centralen Leitungsdrahte
isolirt sind.
In Fig. 13 und 15 ist die Umhüllung mit
Rippen E* versehen, die kreisförmigen Querschnitt
haben. Diese Form empfiehlt sich zur Erzielung eines ökonomischen Bleiverbrauchs am
meisten., .
Aus Fig. 13 und 15 ist ersichtlich, dafs die
zwischen den Rippen liegenden Hohlräume e auf eine solche Tiefe geführt sind, dafs nur
schmale Bleitheile die Rippen mit dem centralen Umhüllungskörper verbinden. Durch diese Anordnung
von Rippen, wie in Fig. 15, 16 und 17
dargestellt, soll zugleich auch eine Oberflächenvergröfserung erzielt werden, so dafs jede Ableitung
von Strömen leichten und unmittelbaren Zugang nach aufsen hin hat und infolge dessen
nicht die Function der übrigen Drähte eine Störung erleidet. Dadurch werden die nachtheiligen
Folgen von Inductionsströmen vollständig vermieden.
Der centrale Leitungsdraht Aß, Fig. 14 und
16, kann mit einer Isolirmasse umhüllt sein und zur elektrischen Stromleitung in diesem Falle
dienen. ' Es ist indessen vorzuziehen, einen nicht umhüllten centralen Draht C6, Fig. 13, 15 und
17, anzuordnen, welcher mit der BleiumhüllungB&
in directem Contact steht, in welchem Falle er dann als ein Leiter für die Elektricität dient, die
von irgend einem der übrigen Leitungsdrähte nach aufsen abgeleitet werden sollte. Passende
leitende Verbindungen C12 werden von einem solchen Drahte dann nach dem Boden hin angeordnet. Derartige Bodenverbindungen können
an den Enden oder an den dazwischenliegenden Punkten der Kabellänge vorgesehen werden. Sie
werden durch Drähte hergestellt, die mit dem Drahte Cs in directer. Verbindung stehen, oder,
wenn das Kabel durch die freie Luft fortgeführt wird, können derartige Verbindungen auch durch
Bodenanschlufsdrähte erzielt werden. ■ ;
Bei der in Fig. 18 dargestellten Modification
ist die Umhüllung B 7 mit aufsenliegenden Längsrippen
bn versehen, während ihr innerer Kanal
glattwandig ist. Die Leitungsdrähte C, welche in der äufseren Reihe liegen, sind im Innern
der genannten Rippen angeordnet, und eine innere Reihe von Drähten c1 umgiebt den Kanal
der Umhüllung.
Diese letzteren Drähte liegen den Vertiefungen zwischen den Rippen gerade gegenüber, so dafs,
wenn man diese Vertiefungen einschneidet, die umliegenden Drähte angeschlossen werden
können.
Auch an die aufsengelegenen Drähte können Zweigleitungen angeschlossen werden. In Fig. 19
ist der innere Durchgangskanal gewellt und kann derselbe eine Anzahl von Drähten von beliebiger
Stärke aufnehmen.
Fig. 20, 21 und 22 stellen ein Kabel dar,
das vorzugsweise für submarine Zwecke Anwendung finden soll, wenn durch die Wirkungen
von Fluth und Strömungen ein Kabel grofse Zugspannungen auszuhalten hat. Bei dieser
Form werden in die Bleiumhüllung eine Anzahl von Stahl- oder Eisendrähten eingebettet, die
am besten dicker sind als die Leitungsdrähte und aufserhalb derselben liegen. As bezeichnet
die Umhüllung aus Blei. In derselben liegen am besten kupferne Leitungsdrähte as. Um diese
Drähte herum und nahe an der Aufsenfläche der Umhüllung ist eine passende Anzahl von
Stahl- oder Eisendrähten w eingelegt. Letztere Drähte liegen zwischen je zwei Leitungsdrähten aH
und verhindern das Abnutzen der weicheren Bleiumhüllungen und zugleich eine Freilegung
und Beschädigung der Leitungsdrähte. Sie ver-
hindern ferner bei einem submarinen Kabel, welches den Wirkungen von Fluth und Strömen,
sowie von Treibeis u. s. w. exponirt ist, die schnelle Abnutzung, und sie vergröfsern die
absolute Festigkeit des Kabels,. Diese Drähte w sind vor dem Rosten geschützt, indem sie von
der Bleiumhüllung umschlossen sind. Die Umhüllung selbst kann zugleich für die Drähte as
und w mit Hülfe einer Bleiröhrenpresse hergestellt werden, die einen röhrenförmigen Kern
hat, der mit Oeffnungen für den Durchgang der Drähte versehen ist, so dafs diese zu der Matrize
in passender Lage sich befinden, wenn das Auspressen des Bleis stattfindet.
Auf diese Weise können beliebige Längen von , Kabeln hergestellt werden. In der inneren
Höhlung der Bleiumhüllung kann man elektrische Leitungsdrähte in beliebiger Anzahl placiren.
Es ist eine Anzahl solcher mit B% bezeichnet;
sie sind nach Art von Drahtseilen zusammengedreht, um ihre Biegsamkeit und Zugfestigkeit
zu erhöhen. Dadurch, dafs Drähte von verschiedener Dicke angewendet werden, wird
es ermöglicht, dafs ein so zusammengesetztes Kabel eine compactere und glattere Form erhält.
_ Indem man ferner jeden Draht mit einem besonderen Bleimantel umgiebt, stellt man einen
metallischen Leiter her, der, im Innern des Kabels liegend, mit der Bleiumhüllung A 8 an verschiedenen
Punkten im Contact ist, so dafs etwaige Ableitungen von Strömen der inneren Drähte «8
sofort nach aufsen entweichen können. In der Zeichnung sind die mit einem Bleimantel versehenen
Drähte mit cs und die ohne einen solchen Mantel mit c16 bezeichnet. Die dünneren
Drähte c16 dienen zur Ausfüllung der beim Zusammendrehen des inneren Kabels sich zwischen
den dickeren bleiumhüllten Drähten bildenden Zwischenräume und verleihen dadurch
dem inneren Kabel ein glatteres Aussehen. Etwa dann noch verbleibende Zwischenräume
werden zweckmäfsig nach Austreibung der Luft mit einer Füllmasse ausgefüllt, und dadurch wird
zugleich jede Feuchtigkeit aus dem Innern des Kabels ferngehalten.
In Fig. 23, 24 und 25 sind Modifikationen
dargestellt, welche das Gruppiren der Drähte, sowie das Abzweigen einer gröfseren Anzahl
derselben erleichtern.
Das innere Kabel ist hier aus zwei besonderen Reihen von Drähten b9 und c9 gebildet, die
um einen centralen, dickeren, isolirten Draht a9
herum gruppirt sind, d9 ist eine Röhre aus Blei oder anderer ductiler Masse und von solcher
Dicke, dafs Längskanäle darin gebildet werden können, welche zum Einbetten einer
Anzahl isolirter Drähte e9 dienen. Der Zwischenraum zwischen den Drähten im Innern der
Röhre d9 wird mit Isolirmasse ausgefüllt. Die Aufsenfläche dieser Röhre ist cannelirt, wie
dargestellt. In diese Cannelirungen werden Spanndrähte e10 eingelegt, die von einem Ende
der Bleiröhre bis zum anderen sich erstrecken. Die Aufsenseite dieser Spanndrähte wird mit
pulverisirter Fasermasse z'9 bedeckt, welche mit Harz, Pech oder einer sonstigen isolirenden
Masse vermischt wird.
Nachdem die Placirung sämmtlicher Drähte im Innern und aufsen an der Röhre geschehen
ist und die Umkleidung mit der Isolirmasse z9 stattgefunden hat, wird das Ganze mit Drähten m9
in Schraubenform und in dicht neben einander liegenden Lagen umwickelt. Dadurch wird dann
eine dichte und sichere Schutzhülle gebildet.
In Fig. 25 sind bei /9/9 und g9 g9 zwei getrennte
Kabeltheile dargestellt, woraus die Art ersichtlich ist, wie die Drähte sowie die Kabeltheile
zusammen verbunden werden. Es geschieht dies wie folgt: Der centrale Draht a9
und die Drähte b9 und c9 ragen aus der Röhre d9
auf eine genügende Länge heraus, so dafs der Anschlufs mit den zunächst gelegenen Enden
der anderen Drähte bewirkt werden kann.
Es geschieht dies in der Weise, dafs diese Drahtenden keilförmig abgeschrägt, dann auf
einander gelegt und mit einander verlöthet werden, wie bei p9 dargestellt. Bevor aber diese
Verbindung stattfindet, wird eine Muffe ν aus Kupfer in den centralen Kanal eines der
Kabeltheile eingeschoben, und nachdem dann die Verbindung der einzelnen Drähte bewirkt
ist, wird die Muffe υ aus dem einen Kabeltheile vorgezogen und in den anderen eingeschoben,
derart, dafs sie etwa 10 mm tief in jeden dieser Theile sich einlegt. Alsdann geschieht
das Verlöthen dieser Muffe mit dem Innern. der Bleiumhüllung.
Die Muffe ν ist mit Perforationen versehen,
durch welche in ihr Inneres Isolirmasse eingegossen werden kann, die zum Schutz und zur
Isolirung der hergestellten Drahtverbindungen dient. Hierauf werden sämmtliche Drähte e9
in ihre in der Bleiumhülliing gebildeten Kanäle eingezogen und dann die Drähte cw in die Cannelirungen
der Röhre d9 eingelegt. Ihre Verbindung geschieht, wie bei η η gezeigt, durch
Abschärfen der Enden und Verlöthen derselben. Ein Streifen Blei oder anderes Metall von einer
Breite, welche den Raum von f9 nach g9 hin überdeckt, wird nun um die ganze Drahtgruppe
herumgelegt, so dafs seine Enden sich überläppen. Bevor jedoch diese Ueberlappung wirklich
hergestellt wird, wird Isolirmasse, welche beim Erkalten erhärtet, in das Innere der gebildeten Metallmanschette eingegossen, so dafs
deren ganze Höhlung damit ausgefüllt wird.
Nachdem die Masse kalt geworden ist, wird die Manschette an der Ueberlappungsstelle verlöthet.
Diese Metallmanschette wird dann mit der Bleiumhülliing des Kabels ebenfalls verbunden
und dient dann zur Ableitung von Indue-
tionsströmen, welche an dieser Stelle sich bilden können, wie jeder übrige Theil des Kabels.
Wie aus Vorstehendem ersichtlich, kann ein Kabel von jeder gewünschten Länge auf diese
Weise hergestellt werden, jeder Theil desselben bietet entsprechende Festigkeit und entspricht
den gestellten Anforderungen.
Fig. 26, 27, 28, 29 und 30 zeigen verschiedene
Modificationen von Drähten, die mit Längsrippen versehen sind, welche radial von einem
gemeinschaftlichen Centrum hervortreten, wodurch dem Drahte eine vergröfserte Oberfläche
gegeben wird.
Fig. 30 zeigt einen Theil des Drahtes für den Gebrauch fertig und den anderen Theil ohne
Ausfüllung und Umhüllung. Dieser Draht Aw
(vgl. Fig. 26 bis 29) besteht aus einem centralen Kerne ai0. Um diesen Kern herum sind
Längsrippen b10 angeordnet, so dafs zwischen
diesen Hohlräume alx entstehen, die mit Isolirmasse
ausgefüllt werden können. Eine solche Masse ist mit b11 bezeichnet. Dieselbe wird
durch die darumgelegte Umhüllung c10 gehalten,
die man aus Baumwollenfäden, geflochtenen oder gewobenen Schnüren oder Streifen bilden
kann.
; Nachdem diese Schnüre u. s. w. trocken geworden
sind, werden sie mit passender Isolirmasse, Blei u. s. w. umgeben.
Claims (2)
1. Ein elektrisches Kabel, dessen isolirte Leitungsdrähte
in der Wandung des röhrenförmigen Kabelkörpers in der mit Bezug auf Fig. 1
und 2 beschriebenen Weise eingebettet sind, ohne Rücksicht auf den Querschnitt des
Röhrenkörpers.
2. Das Verfahren, ein solches Kabel oder Theile desselben mit Zweigleitungen zu versehen,
darin bestehend, dafs man in die Bleiumhüllung einen Kreuzschnitt macht, die losen
Bänder dieses Einschnittes aufbiegt, die isolirten Leitungsdrähte freilegt, sie von ihrer
Isolirmasse befreit, durchschneidet und jedes
ihrer Enden aufwärts biegt, dann die entstandene Aushöhlung mit Isolirmasse wieder
ausfüllt, die aufgebogenen Bänder des Einschnittes 'wieder zurückdrückt und verlöthet.
Ein elektrisches Kabel, bestehend aus einer Anzahl Längsrippen aus Blei oder anderem
Material, die auf einer gemeinschaftlichen Basis aus dem gleichen Material sitzen,
welche röhrenförmig oder massiv ist, wobei die Rippen zur Aufnahme isolirter Leitungsdrähte dienen.
Ein elektrisches Kabel, bei welchem ein röhrenartiger Körper aus Blei oder anderem
ductilen Metall gesonderte Reihen isolirter Leitungsdrähte eingebettet hält, und zwar
der Länge seiner Wandung nach, sowie um sein Centrum herum, und wobei eine Reihe
von Leitungsdrähten innerhalb der anderen sich befindet, derart, dafs die einzelnen
Drähte der einen den Zwischenräumen der Drähte der anderen Reihe gegenüberliegen.
Ein Kabel mit einer Bleiumhüllung und isolirten elektrischen Leitungsdrähten, welche
in die Wandung dieser Umhüllung gebettet sind, sowie mit einer Anzahl harter, metallener
Schutzdrähte, die ebenfalls in der Bleiumhüllung aufserhalb der Leitungsdrähte sich
befinden.
Ein elektrisches Kabel, welches zwei besondere Drahtgruppen enthält,, von welchen die
eine Gruppe in einer Röhre angeordnet ist, deren Aufsenfläche mit Längsrinnen zur Aufnahme
der zweiten aus Zugdrähten bestehenden Gruppe versehen ist, welche schliefslich mit isolirendem Material bedeckt und mit
Draht umwickelt wird.
Bei einem elektrischen Kabel die Röhre ds,
die eine Anzahl Drähte P und c9 umschliefst
und in ihren Wandungen eine Anzahl Drähte e° aufnimmt, in Combination mit der perforirten,
aus Kupfer bestehenden Muffe, die zusammen mit den Drähten von einer aufgelötheten
Metallmuffe umgeben ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE25772C true DE25772C (de) |
Family
ID=302196
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT25772D Active DE25772C (de) | Neuerungen an elektrischen Kabeln und in dem Verfahren der Herstellung derselben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE25772C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1069727B (de) * | 1959-11-26 |
-
0
- DE DENDAT25772D patent/DE25772C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1069727B (de) * | 1959-11-26 |
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