DE257356C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 257356 KLASSE 77b. GRUPPE

Baron LOTHAR von KOPPEN in POTSDAM.

Gleitschuh mit im Grundriß gebogener Laufschiene.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Januar 1912 ab.

Die Erfindung betrifft einen Gleitschuh mit im Grundriß gebogener Laufschiene. Es ist bei Schlittschuhen bekannt, die Laufschiene im Grundriß nach einem Kreisbogen zu biegen, deren Mittelpunkt auswärts liegt. Es werden wohl durch diese Biegung der Laufschiene auswärts gerichtete Bogen leichter als mit gewöhnlichen geraden Laufschienen beschrieben, es ist aber nicht möglich, mit dem

ίο bekannten Schlittschuh einen einwärts gerichteten Bogen zu beschreiben, und auch das normale Laufen in geraden Linien wird durch die einseitige Krümmung der Laufschiene erschwert. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß man bei Ausführung bestimmter Figuren stets nur bestimmte Teile der Laufschiene benutzt. Diese Teile sind gemäß der Erfindung im Grundriß derart gebogen, daß sie der mit diesem Teil der Laufschiene auszuführenden Figur oder Kurve entsprechen. Diese Gestaltung ergibt sich dadurch, daß die Lauffläche im Grundriß durch Kurven begrenzt ist, die einen oder mehrere Wendepunkte enthalten, in welchen die Laufschiene in entgegengesetzte Krümmung oder aber in eine gerade Linie übergeht.

Auf der Zeichnung sind drei beispielsweise

Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.

Die Fig. 1 und 2 zeigen die Unteransicht eines Schlittschuhpaares, wobei Fig. 1 den rechten und Fig. 2 den linken Schlittschuh darstellt.

Die Fig. 3 und 4 zeigen die Unteransicht eines zweiten Schlittschuhpaares, wobei Fig. 3 den rechten und Fig. 4 den linken Schlittschuh darstellt.

Die Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht der dritten Ausführungsform. Die Fig. 6 und 7 sind zu Fig. 5 gehörige Unteransichten. Die Fig. 8 zeigt den Querschnitt nach der Linie A-B, die Fig. 9 den Schnitt nach Linie C-D und Fig. 10 den Schnitt nach Linie E-F in Fig. 5, 6 und 7.

Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Lauffläche des Schlittschuhes, die vorn bei d und in ihrem mittleren Teil wie bei bekannten Ausführungen gerade verläuft, hinten bei b nach einer Kurve gebogen, die von innen gesehen konkav ist. Man kann naturgemäß die Krümmung auch nach außen richten oder aber nach vorn verlegen.

Bei den Ausführungen nach den Fig. 3 und 4 ist die Lauffläche so gekrümmt, daß sie bei c einen Wendepunkt besitzt, in welchem sie in entgegengesetzte Krümmung übergeht. Am zweckmäßigsten ist hierbei die Ausführung, daß die Enden g und h in der Mittellinie der Fuß platten liegen. Die Kurve zwischen den Punkten g, h kann auch mehrere Wendepunkte aufweisen.

Bei dem in den Fig. 5 bis 10 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Laufschiene in der Mitte gerade und nur an den Enden gekrümmt. Die Krümmung hinten ist nach innen gerichtet, und zweckmäßig ist die Schiene nach hinten zu verjüngt. Die Krümmung vorn ist nach außen gerichtet und, wenn die Schlittschuh-

schiene — wie bei den Schlittschuhen für Kunstläufer — vorn nach oben hochgezogen und mit einer sogenannten Säge versehen ist, dann wird sie vorteilhaft wieder nach der Mitte zurückgeführt.

Die untere, mit dem Eis oder Schnee in

Berührung kommende Fläche der Laufschienen kann im übrigen eine beliebige sein; sie kann eben oder mit einer Aushöhlung versehen oder

ίο sonstwie geformt sein.

Claims (3)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Gleitschuh mit im Grundriß gebogener Laufschiene, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufschiene nach einer einen oder mehrere Wendepunkte enthaltenden Kurve gebogen ist, die in den Wendepunkten entweder in eine gerade Linie oder in entgegengesetzte Krümmung übergeht.
2. 2. Gleitschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufschiene vorn nach außen und hinten nach innen gebogen ist.
3. 3. Gleitschuh nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere und das hintere Ende der Laufschiene so zurückgebogen sind, daß ihre Verbindungslinie in der Mitte der Fußplatte zu liegen kommt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.