DE256679C

DE256679C -

Info

Publication number: DE256679C
Application number: DENDAT256679D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 256679 KLASSE 37ö. GRUPPE

WILHELM LÜBBECKE in STUTTGART.

mit Gelenkbolzenverbindung.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Februar 1911 ab.

Die Erfindung besteht in einem U-, Z- oder winkelförmigen Zug- oder Druckstab mit nach außen gekrümmten Flanschen für die Bündel von Konstruktionen mit Gelenkbolzenverbindung. Solche Konstruktionen sind Brücken, Pfeiler, ebene und räumliche Träger aller Art, z. B. auch Versteifungsgerippe von Luftschiffen und Flugkörpern, ferner Gerüste usw.

Die Bündel dienen als Glieder dieser Konstruktionen und werden durch Ineinanderschachteln der U-, Z- oder winkelförmigen Stäbe gebildet.

Von bekannten Profilstäben, die sich ineinanderschachteln lassen, unterscheiden sich die neuen Profilstäbe dadurch, daß durch die Krümmung der Flanschen nach außen Profile erreicht sind, die bei genügender Stärke der Flanschen und großer Widerstandsfähigkeit besonders gegen Knicken und Drehen eine so große Schwächung der Stege zulassen, daß beim Einschachteln der Stäbe und bei sattem Aufliegen der Flanschen Spielräume zwischen den Stegen entstehen, die zur Aufnahme von gleichen Stäben mit ebenso starken und hohen Stegen oder mit Augen oder auch von anderen genügend starken Stäben, oder von Laschen und sonstigen Zwischenstücken gut ausreichen. Die Spielräume können bei Bedarf auch so groß sein, daß sie nicht nur zur Aufnahme eines Stabes, sondern auch zur Aufnahme mehrerer Stäbe ausreichen.

Die Fig. 1 bis 12 der Zeichnung zeigen in Gruppen von je vier die U-Form (Fig. 1 bis 4), die Z-Form (Fig. 5 bis 8) und die Winkelform (Fig. 9 bis 12), und zwar einzeln und zu mehreren eingeschachtelt.

Die Flanschen sind nach bekanntem Gesetz so gebildet, daß der Abstand zwischen ihrer Außen- und Innenwandung, parallel zur Stegdicke gemessen, immer derselbe ist, bis zur Ubergangskurve; infolge ihrer Krümmung nach außen nehmen sie deshalb nach außen an Stärke zu, was zu einer günstigen Verteilung der Massen für die Widerstandsfähigkeit führt. Die Endbegrenzung der Flanschen darf von diesem bekannten Gesetz bei Bedarf abweichen.

Für die Fig. 1, 2, 5, 6, 9, 10 stellen die Fig. 3, 4, 7, 8, 11, 12 die wichtigste Art der Flanschenberührung, nämlich die satte, dar, welche einen festen Knotenschluß bei Stabvertauschung ohne Stabverbiegung stets zuläßt; dabei ist von der Darstellung der hier wie auch sonst immer notwendigen Spielräume zwischen den Flanschen abgesehen, welche z. B. durch die unvermeidlichen Richtungsfehler und Einbauchungen beim Walzen, Biegen u. dgl. der Stabformen und durch die notwendige Ableitung der Tageswasser zwischen den Flanschen geboten sind.

Um auch bei der satten Berührung stets einen Stegabstand zu haben, ist die Stegdicke s überall kleiner als die parallel zu ihr gemessene gleichbleibende, also die Spielräume zwischen den Stegen ermöglichende Dicke a der Flanschen, und soll auch kleiner bleiben bei dem punktiert eingezeichneten Beispiel größerer Stegdicke. Eine Haupteigenschaft aller Zug- oder Druckstäbe ist, daß der Unter-

schied a-s zwischen der Stärke s des Steges und. der parallel zu ihr gemessenen, die Spielräume zwischen den Stegen also ermöglichenden Stärke α der Flanschen beliebig groß sein kann.

Die Flanschen der Zug- oder Druckstäbe können einfach nach außen gekrümmt sein, z. B. wie in Fig. i, 5, 9, oder können ein- oder mehrfach wellenförmig nach außen gekrümmt sein, z. B. einwellig, wie in Fig. 2, 6, 10. Die Flanschenkrümmung kann im übrigen überall eine beliebige sein und auch durch mehrfach gebrochene gerade Linien ersetzt werden.

Die Flanschen sind am Steg entweder außen kantig und innen beliebig, etwa mit Ausrundung, ζ. B. wie in Fig. 1, 5, 9, oder mit beliebiger Ubergangskurve zur Außenkrümmung. z. B. wie in Fig. 2, 6, 10, angesetzt.

Die Längsgestaltung der Stäbe ist beliebig, auch können diese entsprechend der Verwendung auf Zug oder Druck geschlossene oder offene Augen haben.

Claims

Patent-Anspruch:

U-, Z- oder winkelförmiger Zug- oder Druckstab für die Bündel von Konstruktionen mit Gelenkbolzenverbindung, bei dem die Stegdicke kleiner ist als die parallel zu ihr gemessene gleichbleibende Dicke der Flanschen, welch letztere beim Ineinanderschachteln der Stäbe satt aneinanderliegen, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Steg außen kantig oder mit Übergangskurve angesetzten Flanschen nach außen gekrümmt sind und der Unterschied zwischen der Stärke des Steges und der parallel zu ihr gemessenen Stärke der Flanschen beliebig groß ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.