DE256520C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Zur Herstellung feiner Gewebe aus Seide oder anderen Textilfaden ist die Verwendung eines besonders feinen Webeblattes oder sogenannten Rietes erforderlich, was aber infolge der engen Rietteilung eine starke Reibung und damit leicht ein Zerscheuern der Fäden zur Folge hat. Um diese Ubelstände herabzumindern, sind bereits Riete hergestellt worden, bei denen die einzelnen Rietstäbe sich

ίο kreuzen, so daß die Rietstäbe nur an der Kreuzungsstelle selbst nebeneinander, oberhalb und unterhalb der Kreuzungsstelle dagegen in zwei Reihen hintereinander stehen und dadurch hier eine größere Lücke bilden. Durch diese Kreuzung der Rietstäbe ist ein Scheuern der Kettenfäden an den Rietstäben nach Möglichkeit verhindert, da sie nur beim Anschlagen des Schusses in der engen Rietteilung an der Kreuzungsstelle der Rietstäbe liegen, sonst aber ober- und unterhalb derselben in den durch das Hintereinanderstehen der Rietstäbe gebildeten größeren Lücken sich befinden. Diese Kreuzung der· Rietstäbe hat jedoch noch einen Nachteil. Der Anschlag des Schußfadens hat zur Erzielung einer gleichmäßig dichten Gewebedecke mit der Kreuzüngsstelle des Rietes zu erfolgen, und da diese auf einer einzigen geraden Linie liegt, so ist ein richtiger Anschlag überhaupt nicht zu erreichen, und das Gewebe wird streifig. Es ist deshalb erforderlich, an der Anschlagstelle eine breite, gleichmäßige Anschlagfläche zu schaffen. Das soll nach vorliegender Erfindung dadurch erreicht werden, daß die geraden Rietstäbe auf der Anschlagseite an der Kreuzungsstelle mit einer Ausnehmung versehen werden.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι denselben in Ansicht, 4<>

Fig. 2 denselben im Schnitt,

Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie I-I der

Fig· ι,

Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. ι zur Veranschaulichung der durch die Kreuzung der Rietstäbe bewirkten größeren Durchlaßöffnung für die Kettenfäden nach den Enden des Rietes zu.

In Fig. ι und 2 ist α der Rietrahmen, in welchem die geraden, sich kreuzenden Rietstäbe b mittels des Einbandes c derart gehalten sind, daß sie an der Kreuzungsstelle nebeneinander, oberhalb und unterhalb derselben dagegen in zwei Reihen hintereinander stehen und dadurch hier größere Lücken bilden, um die Reibung der Kettenfäden zu vermindern. In Fig. 3 und 4 sind die Kettenfäden durch strichpunktierte Linien angegeben. Die Rietstäbe b sind an der Kreuzungsstelle vorn mit einer Ausnehmung d versehen und Gebilden dadurch eine größere, gleichmäßige Anschlagfläche. Die Lage der Kreuzungsstelle der Rietstäbe ist beliebig, sie kann in der Mitte der Rietstäbe, wie auch oberhalb oder unterhalb derselben liegen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Webeblatt mit geraden, sich kreuzenden Rietstäben, dadurch gekennzeichnet, daß die Rietstäbe (b) an der Kreuzungsstelle mit Ausnehmungen (d) versehen sind, die eine größere Anschlagfläche ergeben.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.