-
Die Erfindung betrifft eine Mikrofilmkamera mit einem ein Bild an einer Belichtungsstation auf den Film richtenden optischen System, mit Filmzuführ- und -abführvorrichtungen, zwischen denen der Film in einer ersten Koordinatenrichtung durch die Belichtungsstation gefördert wird, und mit einem mittels Motor antreibbaren, auf Stangen geführten Schlitten, mit dem der Film in einer zweiten, zur ersten senkrechten Koordinatenrichtung durch die Belichtungsstation förderbar ist.
-
Eine solche Mikrofilmkamera dient zur Herstellung von Mikrofilmkarten mit zweidimensionaler Anordnung und ist z. B. aus der US- PS 37 67 302 bekannt. Über Führungs- und Förderrollen wird der Film dort zu einem Schlitten geführt, über den eine schrittweise horizontale Querverschiebung des Films durch die Belichtungsstation erfolgt. Der Schlitten ist auf Stangen geführt und über einen Motor antreibbar.
-
Zur Kraftübertragung der Antriebsbewegung des Motors ist auf dessen Welle ein Zahnrad angeordnet, daß in einer am Schlitten vorgesehene Zahnstange angreift.
-
Bei dieser Art der Antriebsübertragung ist eine äußerst exakte und daher entsprechend teure Fertigung und Aufeinanderabstimmung der zum Antrieb benötigten Zahnräder und Zahnstangen erforderlich, um eine exakte, ohne Spiel arbeitende Schlittenführung zu erzielen. Bei derartigen Antriebsübertragungen mit Zahnstangen und Zahnrädern treten zwangsläufig nach einiger Zeit Abrieberscheinungen auf, die das Antriebsspiel vergrößern, so daß die entsprechenden Teile nach mehr oder weniger kürzeren Zeiträumen ausgewechselt werden müssen. Dies ist jedoch sehr aufwendig, weil hierzu die am Schlitten befestigte Zahnstange und die mit dem Motor verbundenen Zahnräder ausgewechselt werden müssen.
-
Aus der DE-OS 22 55 513 ist ein Lesegerät für in Kartenform vorliegende Mikrofilme bekannt, bei dem eine Auswahl in zwei Koordinaten eines bestimmten Bildrahmens aus einem Mikrofilm in der Weise erzielt wird, daß die Auswahl hinsichtlich der einen Koordinate durch eine Bewegung des Mikrofilms gegenüber dem optischen System in der einen Koordinatenrichtung erfolgt und die Auswahl hinsichtlich der anderen Koordinate durch eine Bewegung des optischen Systems gegenüber dem Mikrofilm in der anderen Koordinate erfolgt. Die Bewegung des Mikrofilms erfolgt mit Hilfe von Greifern, die an der Filmkarte angreifen und längs Führungsschienen geführt und über Zahnriemen angetrieben sind, während die Verstellung des optischen Systems gegenüber dem Mikrofilm mittels eines Zahnradmechanismus bewirkt wird.
-
Aus der US-PS 30 07 382 ist eine Filmfördereinrichtung für eine Spiegelkamera bekannt, die Planfilm verarbeitet, der in Form von Filmstücken in einem Magazin gestapelt ist. Mittels eines Endlosbandes, das an seiner Außenseite Greiferzähne aufweist, können die Planfilmstücke einzeln aus dem Magazin heraus und in eine Filmbühne gefördert werden, wo mittels eines gewölbten Kissens dem Film eine vorbestimmte Wölbung verliehen wird. Das Filmstück wird dabei im Ganzen belichtet, eine Belichtung nur von Teilfeldern des betreffenden Filmstücks ist nicht vorgesehen.
-
Aus der US-PS 27 63 182 ist eine halbautomatische Mikrofilmkamera bekannt, die für die Erstellung von Ablichtungen von Vorlagen unterschiedlicher Größen bestimmt ist. Zu diesem Zweck ist die eigentliche Kamera von einer Bühne getragen, die an zwei vertikalen Säulen entsprechend dem vom Format der Vorlage bestimmten Aufnahmeabstand auf und nieder bewegbar ist. Die Kamera verarbeitet Planfilm, der innerhalb der Kamera mittels eines Kreuzschlittens in zwei zueinander senkrechten Richtungen bewegbar ist. Der Antrieb des Kreuzschlittens erfolgt mittels Zahnrädern, die in Zahnstangen kämmen. Diese Mikrofilmkamera weist somit dieselben Nachteile wie jene auf, die Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Mikrofilmkamera der eingangs genannten Art einen Schlittenantrieb anzugeben, der eine präzise Kraftübertragung zwischen Motor und Schlitten ermöglicht, dennoch aber einfach herzustellen und auch einfach zu warten ist.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Schlitten mit einem endlosen Riemen verbunden ist, der einen parallel zur Bewegungsrichtung des Schlittens verlaufenden Abschnitt hat, mit dem der Schlitten verbunden ist, und daß sich alle Abschnitte des endlosen Riemens bei allen Lagen des Schlittens stets auf derselben Seite des Schlittens bezogen auf dessen Bewegungsrichtung befinden.
-
Erfindungsgemäß ist somit der Schlitten selbst unmittelbar an einem Abschnitt eines Endlosriemens befestigt, der parallel zur Schlittenbewegung verläuft. Diese unmittelbare Anordnung des Schlittens an dem Riemen ermöglicht die präzise Antriebsübertragung. Die Verwendung eines Riemens in der angegebenen Art vermeidet Totgang und führt außerdem zu geringen Herstellungskosten für den Antrieb und hat außerdem den Vorteil, daß bei einem evtl. Verschleiß des Riemens ein einfacher Austausch möglich ist, so daß der Antrieb einfach gewartet werden kann.
-
Schließlich sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, daß der Riemen mit dem Schlitten über einen am Schlitten angebrachten Träger verbunden ist, der einen parallel zur Bewegungsrichtung des Schlittens verlaufenden Abschnitt aufweist und zur Kraftübertragung auf den Schlitten mit einem freien Ende am parallel verlaufenden Abschnitt des Riemens befestigt ist.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels weiter erläutert und beschrieben.
-
Dabei zeigt
-
Fig. 1 eine Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Mikrofilmkamera und
-
Fig. 2 eine Seitenansicht entlang der Linie 2-2 der Fig. 1.
-
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Mikrofilmkamera, wie sie vollständig in der DE-OS 25 53 056 beschrieben ist, gezeigt und mit dem Bezugszeichen 10 versehen. Bei einer derartigen Kamera sind auf einem Schlitten 26 Filmaufwickel- und Filmabgabeeinrichtungen 36 bzw. 37 vorgesehen, auf die ein zu belichtender Film beispielsweise auf einer Spule oder auch auf einer Kassette montiert werden kann. Der zwischen der Filmaufwickel- und Filmabgabevorrichtung geförderte Film wird an der Belichtungsstation 81 vorbeigeführt. Um bei der Mikroverfilmung entsprechende Teilausschnitte des Filmes auch in Richtung der Pfeile 77 und 78 gegenüber der Belichtungsstation 81 anordnen zu können, ist der Schlitten quer zur Filmtransportrichtung zwischen den Vorrichtungen 36 und 37 in Richtung der Pfeile 77 bzw. 78 verschiebbar.
-
Der Antrieb des Schlittens 26 bewegt den Schlitten in der Darstellung in Richtung der Pfeile 77 und 78 nach oben und nach unten, wobei der Schlitten mittels Buchsen 27 und 28 an Stangen 21 bzw. 22 geführt wird.
-
Der Antrieb enthält einen endlosen Riemen 131, mit dem eine Verschiebung des Schlittens 26 vorgenommen werden kann. Der Riemen 131 weist eine Vielzahl von Zähnen 132 auf, die sich an seiner Innenseite in endloser Folge befinden, wie das Fig. 2 zeigt. Solche Zahnriemen werden insbesondere bei Servomechanismen verwendet.
-
Wie sich aus den Fig. 1 und 2 zusammen ergibt, ist ein Ritzelpaar 133 und 134 mit Zähnen versehen und drehbar in gegenseitigem Abstand von einen Rahmen 135 gehalten. Der Zahnriemen 131 wird dabei in einer endlosen Schleife umgeführt und enthält einen geradlinigen Abschnitt 136, der sich parallel zu den erwähnten, einander entgegengesetzten Richtungen der Schlittenbewegung 77 und 78 erstreckt. Der Rahmen 135 ist an der Grundplatte oder Bodenplatte 14 des Kameragehäuses bei 138 befestigt.
-
Ein Träger 141 ist an dem Schlitten 26 bei 142 angebracht und dient dazu, die Antriebsbewegung des Zahnriemens 131 auf den Schlitten 26 zu übertragen. Zu diesem Zweck weist der Träger 141 einen parallel zur Bewegung des Schlittens verlaufenden Bereich 143 auf, der sich auch parallel zu dem Riemenabschnitt 136 erstreckt. Das freie Ende des zur Kraftübertragung dienenden Trägers 141 ist durch Befestigungselemente 145 und 146 an dem parallel verlaufenden Abschnitt 136 des Riemens angebracht.
-
Ein Elektromotor 148 treibt den Zahnriemen 131 in einem ersten Richtungssinn an, um den Schlitten 26 in Richtung des Pfeiles 77 zu bewegen. Außerdem kann der Elektromotor 148 den Riemen in einem entgegengesetzten zweiten Richtungssinn antreiben, um den Schlitten in Richtung des Pfeiles 78 zu bewegen. Zu diesem Zweck dreht der Elektromotor 148 ein Ritzel 149, das wiederum ein Getriebe- bzw. Zahnrad 151 über einen endlosen Zahnriemen 152 antreibt. Das Zahnrad 151 ist an dem Ritzel 133 angebracht und einstückig mit ihm ausgebildet.
-
Der Antriebsmotor 148 für den Schlitten kann auf jede gewünschte Weise erregt und gesteuert werden. Beispielsweise kann der Motor 148 durch eine Steuerung 154 erregt werden, welche die Erregung des Motors 148 in Abhängigkeit von einem ersten Signal, das durch einen von dem Motor 148 angetriebenen Drehzahlmesser bzw. Tourenzähler 155 geliefert wird, sowie von einem zweiten Signal variiert, das über eine Leitung 156 von einer Fühleinrichtung 157 für die Position des Schlittens zugeführt wird. Der Drehzahlmesser 155 sowie die Fühleinrichtung 157 für die Position des Schlittens können einen herkömmlichen Aufbau haben. Die Fühleinrichtung 157 für die Schlittenposition kann einen Fühler bzw. einen Meßumformer mit einer Fotozelle (nicht dargestellt) enthalten, welcher die Lage des Schlittens 26 mittels einer Einrichtung 159 abfühlt, die an dem zur Kraftübertragung dienenden Träger 141 angebracht ist; die Einrichtung 159 kann mittels einer Analog- Grau-Skala oder einem digitalen Zeilenraster arbeiten.
-
Durch den Schlittenantrieb gemäß der vorliegenden Erfindung und ihrer bevorzugten Ausführungsformen kann der Schlitten 26 rasch und mit hoher Präzision sehr genau und zuverlässig in seine Lage gebracht werden. Bei der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform verlaufen die beiden längeren Seiten 136 und 162 des Zahnriemens 136 parallel zu den entgegengesetzten Richtungen 77 und 78, um die Einstellung der Schlittenlage straffer und enger anliegend ohne nachteiliges Spiel steuern zu können.
-
Weiterhin befinden sich auch alle Bereiche des endlosen Zahnriemens 131 zu allen Zeiten bei allen Lagen des Schlittens auf einer Seite des Schlittens 26. Auch dies ist im Vergleich mit den herkömmlichen Schlittenantrieben vorteilhaft, bei denen ein Antriebsriemen oder Antriebskabel auf beiden Seiten des Schlittens verläuft, so daß dort ungünstiges Spiel oder Totgang auftreten kann.