-
Bandage, insbesondere für Pferde.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bandage, insbesondere für Pferde,
die um das Bein bzw. den Fuß zu legen ist und eine Stützfunktion ausübt und/oder
der medikamentösen Behandlung dient.
-
Besonders bei Turnierpferden besteht stets die Gefahr von Sehnenzerrungen,
Stauchungen und anderen Verletzungen, die es erforderlich machen, die am meisten
gefährdeten Abschnitte der Beine der Tiere durch Bandagen zu stützen und zu behandeln.
-
Bisher bekannte Bandagen sind mehr oder weniger elastische Bänder,
die in zahlreichen Windungen um den Fuß bzw. um die
am meisten gefährdete
Stelle des Beines gelegt werden.
-
Große Schwierigkeiten bereitet hierbei immer wieder der feste Sitz
der Bandagen. Das Problem liegt zum Teil an der Befestigung der Enden, in erster
Linie aber auch darin, daß die Bandangen keinesfalls locker, auf der anderen Seite
aber auch nicht so straff sitzen dürfen, daß sie für das Tier unbequem sind. Das
gleiche gilt im Falle von Verletzungen auch für das Anlegen von Verbänden, die eine
heizende Salbe oder andere Medikamente enthalten.
-
Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Bandage,
insbesondere für Pferde, zu schaffen, die je nach den Erfordernissen mehr oder weniger
fest angelegt werden kann und dem Tier trotzdem eine gewisse Bewegungsfreiheit läßt,
die sich darüberhinaus auch der äußeren Kontur des Beines oder Fußes besser anpaßt,
die medikamentöse Behandlung des Beines zuläßt und schließlich einfach in der Herstellung
und Anwendung ist.
-
Zur Losung dieser Aufgabe ist bei einer Bandage, insbesondere für
Pferde, die um das Bein bzw. um den Fuß zu legen ist und eine Stützfunktion ausübt
und/oder der medikamentösen Behandlung dient, erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
die Bandage aus einer aus Festkunststoff bestehenden Außen lage und einer aus
Schaumkunststoff,
insbesondere offemporigem Schaumkunststoff, bestehenden Innenlage zusammengesetzt
ist.
-
Durch die Maßgabe, die Außenlage durch einen festen Kunststoff zu
bilden und die Innenlage aus einem Schaumkunststoff, ergibt sich ein fester Sitz
der Bandage in Verbindung mit einer Anpassung an die Beinkontur durch den Schaumkunststoff.
Zugleich ist die somit aus Kunststoff bestehende Bandage leicht zu reinigen und
von langer Gebrauchsdauer.
-
Der Kunststoff der Außen lage kann vergleichsweise formsteif sein,
sofern er bei der Herstellung der Außenlage eine der Kontur des Beines oder Fußes
angepaßte Kontur hat. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß die Außenlage
im Spritzgußverfahren hergestellt ist. Dabei ist eine gewisse ausreichende Abbiegsamkeit
gegeben, um die Stütze, die nicht aus einem geschlossenen ringförmigen Gebilde besteht,
soweit aufzuweiten, daß sie über das Bein gezogen werden kann. Auch eine solche
Bandage ist dann mit Verschlußelementen versehen, um eine feste Anlage zu erhalten.
Eine solche im Spritzgußverfahren hergestellte Bandage soll aus einem weichelastischen
Kunststoff bestehen.
-
Besonders vorteilhaft besteht die Außenlage aus einer flexiblen dickeren
thermoplastischen Kunststoffolie. Die Kunststoffolie
ist somit vergleichsweise
weich eingestellt. Dadurch ergibt sich eine hohe Anpassungsfähigkeit der Folie an
die Konturen des zu behandelnden Beines in Verbindung mit einer gewissen Dehnbarkeit
der Folie.
-
Um eine besonders vorteilhafte und einfache Befestigung der Bandage
zu erreichen, wird in weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung vorgeschlagen, daß
an der Außenfläche der stärkeren Kunststoffolie Streifen aus stärkerer Kunststoffolie
angeschweißt sind,'die bei angelegter Bandage radial umlaufen und an diesen Streifen
Verschlußelemente angeordnet sind. Als Verschlußelemente werden in weiterer erfindungsgemäßer
Ausgestaltung Haken aus Kunststoff vorgeschlagen, die im Bereich der Anschweißung
der Streifen an der Kunststoffolie vorhanden sind, wobei an den freien Enden der
Streifen elastische Ringe angeordnet sind, die in die vorerwähnten Haken eingreifbar
sind. Diese Lösung bewirkt eine feste und doch nachgiebige, vor allen Dingen sichere
Verbindung, die auch den Beanspruchungen beim Reiten, insbesondere in schwierigem
Gelände mit den dort vorhandenen unterschiedlichen Witterungsbedingungen standhält.
Sie ist wasserfest, beständig und leicht zu handheben.
-
In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
an der Innenseite der Kunststoffolie ein Klettenverschluß
angeordnet
ist, wobei der Klettenverschluß an der Innenseite besonders vorteilhaft nur an örtlichen
Stellen vorhanden ist. Die Klettenverschlüsse haben die Aufgabe, daß an der Innenseite
der Außenlage verschieden stark bemessene Einlagen leicht lösbar und auswechselbar
befestigt werden können. So kann die Schaumkunststoffeinlage über die Klettenverschlüsse
an der Innenseite der Außenlage befestigt sein. Anstelle der Schaumkunststoffeinlage
können aber auch an örtlichen Stellen sonstige Polster Anwendung finden, insbesondere
solche, die der medikamentösen Behandlung dienen.
-
In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
zwischen der Außenlage und der aus Schaumkunststoff bestehenden Innenlage ein flexibles
Behältnis für medikamentöse Stoffe vorhanden ist, das besonders vorteilhaft aus
einem Beutel aus thermoplastischer Kunststoffolie besteht.
-
In diesem Beutel aus thermoplastischer Kunststoffolie sind dann die
zur Behandlung des Beines wirksamen Mittel vorhanden.
-
Bier kann es sich um Flüssigkeiten, pastöse Stoffe oder auch pulverförmige
Stoffe handeln. Die Beutel haben dann Durchbrechungen, die kurz vor dem Einschieben
der Beutel zwischen Außen lage und Pferdebein angebracht werden, damit die Stoffe
zum Bein des Pferdes gelangen können.
-
In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
die Kunststoffolie an einem bei der Anlage vertikalen Rand einstückig zwei oder
mehrere Zungen aufweist, an deren nach innen gerichteten Seiten jeweils ein Klettenverschluß
vorhanden ist, an dem gegenüberliegenden Rand ein Folienstreifen angeschweißt ist,
der eine zum Rand der Außenlage gerichtete Überklappe bildet, an der Innenseite
der Überklappe und an dem durch die Überklappe abgedeckten Bereich der Außenlage
jeweils ein Klettenverschluß vorhanden ist. Diese Lösung ergibt einen festen Sitz
der Bandage ohne hakenartige Verschlußelemente.
-
Sie eignet sich besonders zur Heilbehandlung.
-
Die Erfindung ist in den Zeichnungen anhand einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Sie beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausbildungsformen,
vielmehr sind weitere, im Rahmen der Erfindung liegende Abwandlungen möglich. Es
zeigen: Fig. 1 in perspektivischer Darstellung ein Pferdebein mit angelegter Bandage,
Fig. 2 die ausgebreitete Bandage in der Ansicht von außen, Fig. 3 einen Schnitt
durch die Bandage nach Fig. 2 entsprechend der dortigen Linie III-III, Fig. 4 die
Innenansicht der Bandage nach Fig. 2, Fig. 5 die Innenansicht einer abgewandelten
Bandage, Fig. 6 die Innenansicht der Bandage mit Klettenverschlüssen,
Fig.
7 einen Schnitt durch-die Bandage nach Fig. 6 entsprechend der dortigen Linie VII-VII,
Fig. 8 einen Beutel in perspektivischer Darstellung, Fig. 9 eine weitere Bandage
in der Ansicht von außen, Fig. lo die Bandage nach Fig. 9 in der Ansicht von innen,
Fig. 11 einen Schnitt durch die Bandage nach Fig. 9 entsprechend der dortigen Linie
XI-XI, Fig. 12 einen Schnitt durch die Bandage nach Fig. 9 entsprechend der dortigen
Linie XII-XII.
-
Um das Bein lo eines Pferdes ist die Bandage 11 gelegt. Diese kann
aus einem vergleichsweise weich eingestellten Kunststoff bestehen, der seine Formgebung
im Spritzgußverfahren hat, so daß die Bandage von vornherein eine der Kontur des
Beines angepaßte Kontur hat. Die Bandage ist dann nicht zu einem Ring geschlossen,
sondern hat einander überlappende Ränder 12, 13, deren Lage zueinander durch einen
Verschluß gesichert wird.
-
Fig. Fig. 1 und 2 zeigen eine Bandage, die aus einer weich eingestellten
dickeren Kunststoffolie 14 gebildet ist. Die Dicke der Kunststoffolie 14 beträgt
vorzugsweise 2 bis 4 mm. Die Kunststoffolie 14 rechteckiger Ausbildung mit abgerundeten
Kanten ist außen mit Streifen 15, 15a, 15b versehen, die vorzugsweise aus gleichem
Material wie die Folie 14 bestehen. Diese
Streifen sind durch Schweißungen
16, 16a, 16b mit der Folie 14 verbunden. An dieser Schweißverbindung oder zugleich
mit dieser Schweißverbindung werden aus Kunststoff bestehende Haken 17, 17a, 17b
angebracht. Die Streifen 15 sind an ihren vorderen Enden schlaufenförmig umgelenkt,
wobei die Schlaufenenden durch Schweißungen 18, 18a, 18b verbunden sind. In die
Schlaufenenden sind Ringe 19, 19a, 19b eingebracht, die aus Kunststoff oder Gummi
bestehen. Es sei nochmals bemerkt, daß die Streifen 15 lediglich durch die Schweißung
16 an der Folie 14 befestigt sind. An der Innenseite der Folie 14 ist eine Schaumkunststofflage
angeordnet. Diese erstreckt sich nicht über die gesamte Fläche der Folie 14. Vielmehr
verbleibt im Bereich der Ringe eine freie Fläche, die nicht mit Schaumkunststoff
20 belegt ist. Die Anbringung des Schaumkunststoffes 20 kann durch Kleben erfolgen,
aber auch durch die Maßgabe, die thermoplastische Kunststoffolie 14 an ihrer Innenseite
zu erhitzen. Eine gleiche Erhitzung kann der Schaumkunststoff 20 erhalten, so daß
dadurch eine Verbindung durch thermische Verschweißung stattfindet.
-
Fig. 5 zeigt, daß an der Innenseite der Außenlage 14 nur in örtlichen
Bereichen Schaumkunststoffstreifen 20, 20a, 20b vorhanden sind, so daß zwischen
diesen bei der Nutzung der Bandage vertikal gerichteten Streifen Taschen 21, 21a
verbleiben. In diese Taschen können der medikamentösen Behandlung dienende
Stoffe
eingebracht werden, beispielsweise entsprechend imprägnierte Leinengewebe 0. dgl.
Die Bandage wird um das Bein gelegt. Dann wird von Hand auf die Ringe 19 ein Zug
ausgeübt, bis diese die Ringe 17 umgreifen. Da die Ringe 19 aus elastischem bzw.
dehnbaren Material bestehen und auch die Streifen 15 eine gewisse Flexibilität haben,
wird ein strammer und zugleich fester Verschluß, der aber wiederum flexibel ist,
erreicht. Diese Flexibilität wird erhöht durch die aus Schaumkunststoff bestehende
Lage 20.
-
Fig. 6 zeigt, daß an der Innenseite der Folie 14 Streifen 22, 22a,
22b zu einem Klettenverschluß angebracht, vorzugsweise angeklebt sind. Die Schaumkunststoffinneneinlage
20 nach Fig. 7 hat ebenfalls gegenüberliegende Klettenverschlußstreifen, die wiederum
vorzugsweise angeklebt sind. Dadurch ergibt sich, daß die Inneneinlage 20 aus Schaumkunststoff
im Bereich der Klettenverschlüsse 20 an der Folie 14 zu einer unverschiebbaren Anlage
kommt. In den zwischen den Klettenverschlüssen 20 liegenden Bereichen sind dann
Taschen vorhanden, in die Beutel 23, 23a eingeschoben werden können. Diese Beutel
23 sind vorteilhaft aus thermoplastischer Kunststoffolie gebildet und haben Schweißnähte
24 und 25.
-
Bei diesen Beuteln kann es sich um Ventilbeutel handeln mit der Maßgabe,
daß in diese fertigen und geschlossenen Beutel
Flüssigkeiten o.
dgl. Stoffe eingebracht werden, die nicht durch das Einfüllventil wieder herausgelangen
können. Solche Ventilbeutel sind an sich bekannt. In einen Beutel kann Eiswasser
eingebracht sein. Es können aber auch sonstige medikamentöse Flüssigkeiten, Pasten
oder Feststoffe eingebracht sein.
-
Vor dem Einschieben der Beutel in den Zwischenraum zwischen Folienlage
14 und Schaumkunststoffinnenlage 20 werden in den Beutel 25 Löcher eingestochen.
Dadurch können die Stoffe aus dem Beutel entweichen. Durch die Maßgabe, daß der
Schaumkunststoff 20 offenzellig ist, gelangen diese Stoffe dann an das Bein des
Pferdes. Die Poren des Schaumkunststoffes halten die Stoffe lange fest und verteilen
diese gleichmäßig auf das Bein.
-
Wie dargelegt, können solche Stoffe aus dem Beutel aber auch unmittelbar
an das Bein des Pferdes gelangen, sofern sie beispielsweise in dem Zwischenraum
21 und 21a nach Fig. 5 eingesetzt werden.
-
Fig. 9 zeigt eine Bandage, die keinen Hakenverschluß hat, sondern
einen Klettenverschluß. An dem einen bei der Anwendung vertikalen Rand der Folie
14 sind einstückige Zungen 27, 27a und 27b vorhanden, deren Innenseite mit Klettenverschlüssen
28, 28a und 28b versehen sind. Die Innenseite ist ebenfalls mit einer aus offenzelligem
Schaumkunststoff bestehenden Matte bzw. Lage 20 versehen. Im oberen Bereich ist
eine aus thermoplastischer Kunststoffolie gebildete Tasche 29 vorhanden, die
eine
Beutelform hat und deren Wirkung dem Beutel nach Fig. 7 entspricht. In diese Tasche
wird eine Flüssigkeit oder Paste eingeführt. Damit diese lange hält, sind zwischen
der Tasche 29 und der Außenlage 14 auch noch streifenartige Schwämme 30 und 30a
vorhanden, die die Flüssigkeit oder Paste aufsaugen und dosiert über einen längeren
Zeitraum abgeben.
-
An der den Zugen 27 weggekehrten Seite ist eine Überklappe 31 durch
eine Schweißnaht 32 angeschweißt. Diese überklappe 31 hat an ihrer Innenseite einen
angeklebten Klettenverschluß 33.
-
Diesem Klettenverschluß 33 liegt ein an der Außenlage der Folie 14
vorhandener Klettenverschluß 34 gegenüber. Zum Schliessen der Bandage werden die
Zungen 27 zwischen überklappe 31 und Folienlage 14 gebracht. Die Kletten 28 kommen
dann an den Kletten 34 zur Anlage. Die Kletten 33 an der Innenseite der überklappe
gelangen dann in den Bereich zwischen den Zungen 27 an die Kletten 34. Dadurch wird
ein sher sicherer Verschluß der angelegten Bandage erreicht.
-
- Patentansprüche -