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Dachfalzziegel
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Dachfalzziegel mit teilweise
ebener und teilweise gewölbter Deckfläche und mit einer doppelten Kopf- und Seitenverfalzung.
Ein solcher Dachfalzziegel hat auch die Bezeichnung Romerziegel.
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Ein derartiger Dachfalzziegel cde Römerziegel ist beispielsweise durch
die DT-AS 2 133 839 bekannt geworden. Dachfalzziegel dieser Art ergeben zwar aufgrund
ihrer doppelten Kopf- und Seitenverfalzung eine recht gute Dichtigkeit der gedeckten
Dachfläche, sind aber insbesondere bezüglich der Falzrippenführung kompliziert aufgebaut
und ergeben im Bereich des Vierziegelecks keine optimale Dichtigkeit.
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Darüber hinaus ist ein auch nur geringfügiges Schieben der Dachfalzziegel
zum Anpassen an unterschiedliche Lattungen beim Decken vornehmlich infolge der komplizierten
Führung der Falzrippen nicht möglich. Schließlich besteht beim Stapeln von Dachfalzziegeln
der eingangs genannten Art die Gefahr eines Abrutschens der Ziegel, da eine Verriegelung
der gestapelten Ziegel in allen Richtungen nicht gewährleistet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dachfalzziegel der
eingangs beschriebenen Art zu schaffen, dessen Falzrippen einfach geführt sind und
der trotzdem insbesondere im Bereich des Vierziegelecks eine optimale Dichtung ergibt,
während gleichzeitig gewährleistet ist, daß die gestapelten Ziegel in allen Richtungen
gegeneinander verriegelt sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die innere
Kopffalzrippe über den ebenen Teil und den gewölbten Teil der Deckfläche gerade
durchläuft, daß die innere Fußfalzrippe als einzige Stapelauflage gegenüber dem
gewölbten Teil der Deckfläche ausgebildet ist, daß eine kerbenartige Ausnehmung
in der unteren inneren Deckfalzrippe unterhalb der quer verlaufenden inneren Kopffalzrippe
ausgebildet ist, und daß eine weitere Ausnehmung in der inneren Fußfalzrippe unter
der oberen inneren Seitenfalzrippe vorgesehen ist. Die Aufgabe der Erfindung wird
also durch die Kombination verschiedener Gestaltungsmerkmale der Falzrippen gelöst.
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Durch das Vorsehen einer kerbenartigen Ausnehmung in der Seitenfalzrippe
und einer im Querschnitt L-förmigen Ausnehmung in der Fußfalzrippe ist im Zusammenwirken
mit der inneren Kopffalzrippe und der oberen inneren Seitenfalzrippe ein Abrutschen
von gestapelten Ziegeln einwandfrei und auf einfache Weise verhindert.
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Zweckmäßig ist in der inneren Kopffalzrippe im Bereich der kerbenartigen
Ausnehmung in der unteren inneren Deckfalzrippe eine Ausnehmung mit einer zum ebenen
Teil der Deckfläche im wesentlichen parallelen Auflagefläche vorgesehen. Beim Stapeln
der Ziegel kommt diese Auflagefläche in Eingriff mit der Bodenfläche der kerbenartigen
Ausnehmung.
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Vorteilhaft ist die innere Kopffalzrippe im Bereich des ebenen Teilles
der Deckfläche niedriger als die äußere Kopffalzrippe ausgebildet. Dies hat den
Vorteil, daß der Dachfalzziegel im ebenen Teil der Deckfläche in der Deckung eindeutig
auf der äußeren Kopffalzrippe aufliegt.
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Die Höhe der Falzrippen über dem ebenen Teil der Deckfläche beträgt
zweckmäßig ein Drittel der Höhe des gewölbten Teiles der Deckfläche, vorzugsweise
17 bis 20 mm. Diese relativ hohe Ausbildung der Falzrippen ist unter anderem durch
die einfache Führung der Falzrippen möglich und trägt zusätzlich zur Dichtigkeit
eines mit derartigen Dachfalzziegeln gedeckten Daches bei.
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Auf der Unterseite der Deckfläche sind vorteilhaft eine längsverlaufende
durchgehende Auflagerippe nahe dem gewölbten Teil und mehrere querverlaufende kurze
Auflagerippen im Bereich der Längsverfalzung vorgesehen. Eine derartige Ausbildung
ergibt eine gute Anpassung des Ziegels an unterschiedliche Trockenrähmchen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist zwischen den Kopffalzrippen
und den Fußfalzrippen ein breites Zwischenfeld, vorzugsweise mit einer Breite von
etwa 30 mm, vorgesehen. Dieses breite Zwischenfeld, welches durch die einfache Führung
der Falzrippen begünstigt wird, ermöglicht bei der Deckung ein Schieben des Dachfalzziegels
im Ausmaß der Breite des Zwischenfeldes zur Anpassung an beispielsweise unterschiedliche
Lattungen.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Dachfalzziegels ist
in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
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In der Zeichnung zeigen Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Dachfalzziegels, Fig. 2 eine Unteransicht des Dachfalzziegels
nach Fig. 1, Fig. 3 eine Seitenansicht des Dachfalzziegels nach Fig. 1, Fig. 4 eine
Längsschnittansicht des Dachfalzziegels nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie
IV-IV in Fig.1, Fig. 5 und 6 Querschnittsansichten des Dachfalzziegels gemäß
Fig.
1, geschnitten längs den Linien V-V und VI-VI in Fig. 1, und Fig. 7 einen Ausschnitt
des Dachfalzziegels gesehen in Richtung des Pfeiles VII in Fig. 2.
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Der in Fig. 1 dargestellte Dachfalzziegel mit doppelter Kopf- und
Seitenverfalzung weist einen ebenen Teil 1 und einen gewölbten Teil 2 der Deckfläche
auf. Die obere äußere Seitenfalzrippe 3 und die äußere Kopffalzrippe 4 verlaufen
im wesentlichen geradlinig entlang den Kanten des Dachfalzziegels. Ebenso haben
die obere innere Seitenfalzrippe 5 und die innere Kopffalzrippe 6 einen geradlinigen
Verlauf. Die innere Kopffalzrippe 6 verläuft dabei nicht nur über den ebenen Teil
1, sondern auch über den gewölbten Teil 2 der Deckfläche und ergibt so zusammen
mit der entsprechend ausgebildeten äußeren Fußfalzrippe 7 (Fig. 2) eine optimale
Abdichtung einer Dachabdeckung in diesem Bereich.
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Nahe der Außenkante des Ziegels weist die innere Kopffalzrippe 6 im
Bereich des gewölbten Teils 2 der Deckfläche eine Ausnehmung 8 auf, auf welcher
im gestapelten Zustand der Ziegel die untere innere Deckfalzrippe 9 (Fig. 2) aufzuliegen
kommt.
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Fig. 2 zeigt den Dachfalzziegel von unten. Die untere innere Deckfalzrippe
9 und die Längskante 10 des gewölbten Teils 2 der Deckfläche verlaufen wiederum
im wesentlichen geradlinig. Die äußere Fußfalzrippe 11 verläuft geradlinig entlang
der gesamten Fußkante des Dachfalzziegels, die innere Fußfalzrippe 12 erstreckt
sich sowohl über den ebenen Teil 1 als auch den gewölbten Teil 2 der Deckfläche.
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Im Bereich des gewölbten Teils 2 der Deckfläche ist die innere Fußfalzrippe
mit einem Rippenabschnitt 13 ausgebildet, welcher die einzige Stapelauflage gegenüber
dem gewölbten Teil 2 der Deckfläche des darunter gestapelten Ziegels bildet. Im
Bereich der Längsverfalzung weist die innere Fußfalzrippe 12 eine zur Längsverfalzung
hin eine offene Ausnehmung 1 9 auf. In dieser Ausnehmung 1 9 kommt beim Stapeln
der Ziegel die obere innere Seitenfalzrippe 5 zum Aufliegen.
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Die Ausnehmung 19 trägt zum sicheren Halten der gestapelten Ziegel
gegen Querverschiebung bei. Eine weitere Ausnehmung 20 ist dort in der inneren Fußfalzrippe
12 vorgesehen, wo in der Deckung die innere Seitenfalzrippe 5 des überdeckten Ziegels
zu liegen kommt.
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Auf der Unterseite des Dachfalzziegels sind weiter eine längsverlaufende
durchgehende Auflagerippe 14 und mehrere querverlaufende kurze Auflagerippen 15
vorgesehen, welche eine weitgehende Anpassung an verschieden große und unterschiedlich
ausgebildete Trockenrähmchen sicherstellen.
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In der unteren inneren Deckfalzrippe 9 ist im Bereich des Vierziegelecks
eine kerbenartige Ausnehmung 16 vorgesehen. Beim Stapeln der Ziegel kommt die Bodenfläche
dieser kerbenartigen Ausnehmung 16 in Eingriff mit der Auflagefläche der Ausnehmung
8 in der inneren Kopffalzrippe 6. Die beiden Seitenwände der kerbenartigen Ausnehmung
16 übergreifen die innere Kopffalzrippe und verhindern damit ein Abrutschen des
oberen Ziegels von dem unteren Ziegel in Ziegellängsrichtung. Die Seitenwand der
L-förmigen Ausnehmung 8 in der inneren Kopffalzrippe erschwert ein Abrutschen des
aufliegenden Ziegels in Richtung des ebenen Teils 1 der Deckfläche des darunter
liegenden Ziegels, während ein Abrutschen in dieser Richtung und auch in der umgekehrten
Querrichtung durch den Eingriff der gewölbten Teile 2 übereinander gestapelter Ziegel
ineinander verhindert wird.
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Zwischen den Kopffalzrippen 4, 8 bzw. den Fußfalzrippen 11, 12 ist
ein breites Zwischenfeld 17 bzw. 18 vorgesehen. Die Breite dieser Zwischenfelder
17 und 18 beträgt vorzugsweise etwa 30 mm, was ein Schieben des Dachfalzziegels
in der Deckung um diesen Betrag von 30 mm ermöglicht. Da darüber hinaus die Verfalzung
des Dachfalzziegels so ausgebildet ist, daß sich der gedeckte Ziegel in allen Richtungen
um wenigstens 5 bis 6 mm schieben läßt, ohne daß seine Funktionsfähigkeit insbesondere
bezüglich der Dichtung beeinträchtigt wird, ist der Dachfalzziegel hervorragend
an unterschiedliche Lattungen von Dächern sowie an andere Unregelmäßigkeiten anpaßbar.
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Im gezogenen Zustand ist mit der beschriebenen Ausbildung des Dachfalzziegels
im
Kopf- bzw. Fußbereich die normale Dichtung einer doppelten Verfalzung dadurch Anliegen
der Falzrippen aneinander gegeben. Erfolgt eine Deckung mit geschobenen Ziegeln,
so ist im Kopf- bzw. Fußbereich eine Labyrinthdichtung mit unterschiedlichen Strömungsquerschnitten
gewährleistet, welche gegenuber der Dichtung mit aneinander liegenden Falzrippen
nahezu gleich wirksam ist. Im maximal geschobenen Zustand schließlich liegen die
innere Kopffalzrippe 6 und die innere Fußfalzrippe 12 wieder aneinander an.
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Die Höhe der Falzrippen beträgt bei dem erfindungsgemäßen Dachfalzziegel
etwa ein Drittel der Höhe des gewölbten Teils 2 der Deckfläche. Während die Falzrippen
im wesentlichen etwa 17 bis 20 mm hoch sind, erhebt sich der gewölbte Teil 2 der
Deckfläche etwa 50 bis 54 mm über den ebenen Teil 1. Die relativ große Höhe der
Falzrippen, welche durch die einfache Linienführung der Falzrippen begünstigt wird,
trägt zu einer zusätzlichen Verbesserung der Dichtungseigenschaften des Falzziegels
bei.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen den erfindungsgemäßen Dachfalzziegel in Seitenansicht
und im Längsschnitt. Die Anordnung und Gestaltung der Kopffalzrippen 4, 6 und der
Fußfalzrippen 11, 12 ist hier besonders deutlich zu erkennen.
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Die Fig. 5 und 6 schließlich zeigen den erfindungsgemäßen Dachfalz.-ziegel
in zwei unterschiedlichen Querschnittsansichten. Hier ist besonders der Verlauf
und die Gestaltung der inneren Kopffalzrippe 8 sowie der inneren Fußfalzrippe 12
deutlich zu erkennen.
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Der erfindungsgemäße Dachfalzziegel ist nicht nur besonders sicher
stapelbar, während er gleichzeitig verbesserte Dichtungseigenschaften aufweist,
sondern er ist infolge der geradlinigen und einfachen Formgestaltung insbesondere
der Falzrippen auch besonders gut und einfach zu.formen. Die erwähnte Verschiebbarkeit
des Dachfalzziegels in allen Richtungen beim Decken trägt ebenfalls zu einer insgesamt
besser dichtenden Dachfläche bei.