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"Verfahren zur Temperaturbehandlung von Vinylchloridpolymerisa
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ten" (Zusatz zu Hauptanmeldung P 24 32 627.0) Gegenstand des IIauptpatentes
(Patentanmeldung P 24 32 627.0) ist ein Verfahren zur Temperaturbehandlung eines
Gemisches von feinteiligen festen Stoffen und Gasen, wobei das gegebenenfalls vorher
erwärmte Gas tangential in den unteren Teil eines rotationssymmetrisch ausgebildeten
Behälter eingeführt, der feste Stoff dem Gas spätestens nach Eintritt in den Behälter
zugesetzt, das Gemisch von Feststoff und Gas durch den Behältermantel temperiert
und im oberen Teil des Behälters abgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dap der
feststoffhaltige Gasstrom innerhalb des Behälters von unten nach oben in mindestens
zwei, in sich weitgehend abgeschlossenen, waagerecht übereinander liegenden Strömungsringen
geführt wird, wobei der Stofftransport von einem Strömungsring zum darüberliegenden
nächsten Strömungsring in einer konzentrischen Innenzone der Strömungsringe erfolgt.
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Bereits in der Hauptanmeldung wird festgestellt, daß sich dieses Verfahren
besonders eignet zur Entfernung flüchtiger Bestandteile, z.B. Restmonomerer aus
Feststoffen, die zu 80 bis etwa 100 Gew.% aus organischen hochpolymeren Stoffen
bestehen, insbesondere aus Vinylchlorid-Homo- und -Mischpolymerisaten mit anderen
Monomeren, bei denen der Feststoff 50 bis 100 Gew.% polymerisiertes Vinylchlorid
enthält. In weiterer Ausbildung des Verfahrens des Hauptpatentes (Hauptanmaldung
P 24 32 627.0) wurde nun gefunden, dap die Behandlung von Vinylchlorid-Homo-, -Pfropf-
und -Copolymerisaten, die mindestens 50 Gew.% polymerisiertes Vinylchlorid enthalten,
besonders vorteilhaft in Gegenwart von Chlor erfolgt.
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Das Chlor kann während der Behandlung von gasförmigen, festen oder
flüssigen Stoffen, die unter den Behandlungsbedinungen Chlor abgeben, erzeugt werden.
Vorteilhaft wird jedoch das Chlor als solches gasförmig den zur BeilandliJlg verwendeten
Gasen vor oder während der Behandlung zugesetzt.
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Durch die Gegenwart des Chlors ist es möglicll, die Vinylchlorid-Polymerisate
mit längerer Verweilzeit und/oder bei höherer Temperatur zu behandeln, wobei Polymerisate
ohne oder mit wesentlich geringerer Verfärbung erhalten werden, als bei Behandlung
ohne Chlor. Bereits ab etwa 10 mg Chlor auf 1 m3 Gesamtgas wird eine günstige Wirkung
beobachtet. Der Chlorgehalt des Behandlungsgases ist nach oben im wesentlichen dadurch
wirtschaftliche Erwägungen begrenzt. Oberhalb etwa 10.000 mg Chlor in 1 m5 Gesamtgas
überwiegen die wirtschaftlichen Nachteile den günstigen Effekt der Chlorzugabe.
Vorteilhaft werden tlem zur Behandlung verwendeten Gas 20 bis 200 und insbesondere
30 bis 100 mg Chlor auf 1 m3 Gesamtgas zugesetzt.
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Zur Behandlung der Vinylchloridpolymerisate kann jeder unter den Behanulungsbedingungen
gasförmige Stoff verwendet werden, der mit diesen Polymerisaten sowie mit Chlor
nicht reagiert, beispielsweise Kohlendioxid, Edelgase sowie insbesondere Luft oder
Stickstoff.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignet sind Vinylchlorid-Homo-,
Pfropf- und -Copolymerisate mit einem Gehalt von mindestens 85 Gew.% (bezogen auf
Gesamtpolymer) an polymerisiertem Vinylchlorid. Die Polymere können nach kontinuierlichem
oder Chargenpolymerisati onsverfahren mit oder ohne Verwendung eines Saatvorpolymerisates
in wäpriger Suspension sowie ohne Verwendung einer wäßrigen Phase nach dem Masse-
oder Gasphasenpolymerisationsverfahren hergestellt werden.
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Zur Copolymerisation mit Vinylchlorid sind beispielsweise eines oder
mehrere folgender Monomerer geeignet: Olefine, wie Aethylen oder Propylen; Vinylester
von geradkettigen oder verzweigten Carbonsäure mit 2 bis 20, vorzugsweise 2 bis
4 C-Atomen,
wie Vinylacetat, -propionat, -butyrat, -2-äthylhexoat,
Vinylisotridcansäureester; Vinylhalogenide, wie Vinylfluorid, Vinylidenfluorid,
Vinyldenchlrid; Vinyläther; Vinylpyridin; uungesättige Säuren; wie Malein-, Fumar-,
Acryl-, Methacrylsäure und deren Mono- oder Diester mit Mono- oder Dialkoholen mit
1 bis 10 C-Atomen; Maleinsäureanhydrid; Maleinsäureimid sowie dessen NM-Substitutionsprodukte
mit aromatischen, eyeloaliphatischen sowie gegebenenfallsverzweigten, allphatischen
Substituenten; Acrylnitril; Styrol.
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Zur Pfropfpolymerisation können beispielsweise elastomere Poly- Iymerisate
verwendet werden, die durch Polymewrisation voll einem oder mehreren folgender Monomerer
erhalten wurden: Diene, wie Butadien, Cyclopentadien: Olefine, wie Aethylen, Propylen;
ungesättigte Säuren, wie Acryl-, oder Methacrylsäure sowie deren Ester mit Mono-
oder Dialkoliolen mit 1 bis 10 C-Atomen; Styrol; Acrylnitril; Vinylverbindungen
wie Vinylester von geradkettigen oder verzweigten Carbonsäurenmit 2 I)is 20, vorzugsweise
2 bis 4 C-Atomen; Vinylhalogenide, wie Vinylchlorid, Vinylidenchlorid.
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Die Polymerisation wird durchgeführt in Gegnwart von 0,001 bis 3 Gew.
%, vorzugsweise 0,01 bis 0,3 Gew. %, bezongen auf Monomere radikalb ildender Katalysatoren,
wie z.13. Diaryl-, 1)iacylperoxide, wie Diacetyl-, Acetylbenzoyl-, Dilauroyl-, Dibenzoyl-,
Bis-2,4-di-chlorbenzoyl-, Bis-2-methyl-benzoylperoxid; Dialkylperoxide, wie Di-tert.-butylperoxid;
Perester, wie tert.-l3utylpercarbonat, tert.-Butylperacetat, tert.-Butylperoctoat.
tert.
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Butylperpivalat; Dialkylperoxidicarbonate, wie Diisopropyl-, Diäthyl-,Dicyclohexyl-,
Diäthylcyclohexylperoxidicarbonate; gemischte Anhydride von organischen Sulfopersäuren
und organischen Säuren, wie Acetylcyclohexylsulfonylperoxid; als Polymerisationskatalisatoren
bekannte Azoverbindungen, wie Azoisobuttersäurenitril; asußerdem für die Polymerisation
unter Verwendung wäßiger Phasen zusätlich zu den oben genannten Katalysatoren Persulfate,
wie Kalium-, Natrium- oder Ammoniumpersulfat, Wasserstoffperoxid, tert.-Butylhydroperoxid
oder andere wasserlösliche
Peroxide sowie Mischungen verschiedener
Katalysatoren, wobei peroxidische Katalysatoren auch in Gegenwart von 0,01 bis 1
Gew.%, bezongen auf Monomere, einer oder mehrer reduzierender Substanzen, die zum
Aufbau eines Redox-Katalysatorsystems geeignet sind, wie z. B. Sulfite, Bisulfite,
Dithionite, Thiosulfate, Aldehyd-Sulgoxylate, z. B. Formaldehydsulfoxylat eingesetzt
werden können. gegebenenfalls kann die Polymerisation in Gegenwart von 0,005 bis
10 Tielen Metall pro 1 Milion Teile Monomerer von Metalsaltzen, beilspielsweise
des Kupfers, Silbers, Einses oder Chroms, durchgeführt werden.
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Vor oder während der Polymerisation können Molekülgrüßenregler, wie
beispielsweise alipliatische Aldehyde mit ' 2 bis 4 C-Atomen, Chlor-oder Bromkohlerwasserstoffe,
wie z. nB. Di- und Trishloräthylen, Chloroform, Bromoform, Methylenchlorid sowie
Mercaptane, außerdem wietere Polymerisationshilfsstoffe wie Antioxyxdantien, z.
B. 2,6-Ditertiärbutyl-4-methyl-phenol, Tris- nonylphenylphosphit anderen Zusatzstoffen
wie epoxidierte olele beispielweise Sojabohnenöl; Fettalkohole und Fettsäureester
oder liii fsstoffe für die Weiterverarbeitung des Polymerisats, wie beispielsweise
bekannte fileitmit-tel, Wachse, thermo- sowie Liciitstabilisatoren, Weichmacher,
Pigmente, zugesetzt werden.
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Die letztgenannten Weiterverarbeitungsshilfsstoffe können aucs nach
beendeter Polymerisation gegebenenfalls iii gelöstem, geschmolzenen bzw. dispergierten
Zustand zugegeben werden.
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Sofern unter Verwendung einer wäßrigen Flotte polymerisiert wird,
kann diese 0,01 bis 1 Gew.% vorzugsweise 0,05 bis 0,3 Gew.%, bezogen auf Monomere,
von ein oder mehreren Schutzkolloiden, wie beispielsweise Polyvinylalkohol, der
gegebenenfalls noch bis zu 70 Mol% Acetylgruppen enthält; Cellulosederivate, wie
wasserlösliche Methylcellulose, Carboxymethylcellulose, Hydroxyäthylcellulose, Cellulosemischäthern,
beispielsweise etylydroxypropylcellulose; sowie Gelatine, ferner Mischpolymerisate
von Maleinsäure bzw. deren Ilalbestern und Styrolen, enthalten.
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Außerdem kann die Polymerisation in wäßriger Flotte in Gegenwart von
0,01 bis 5 Gew.% bezongen auf Monomere, von einem oder mehreren Emulgatoren durchgeführt
werden wobei die Emuögatoren in Mischungsmit den oebgennanten Shulzkolloiden eingesetzt
werden. Als Emulgatoren können autentische amphotere Kantionische sowie nichtionogene
verwendet werden. Als unionische Emulgatoren sind geeignet beispielsweise Alkall-,
Erdalkall-, Ammoniumsalze von Fettsaure, wie Laurin-, Pulmitin-, oder Stenrinsäure,
von sauren Fottalkoholschwefelsäureestern, von Paraffinsulfosäuren von Alkyllaurylsulfosäuren,
wie Dodecylbenzol-oder Dibuthylnaphtalinsulfonsäure von Sulfobernsteinsäuredialkylestern
sowie die Alkali- tind Ammoniuumsalze von Epoxylgruppen-haltiger Fettsäuren, wie
Epoxystoarinsäure von Umsetzungsprodukten von Persäure , z. B. Peressigsäure mit
ungesättigten Fettsäuren wie Oel- oder Linolsäure oder ungesättigen Oxylfetsäuren,
wie Ricinolsäure. Als amphotere bzw.kationenaktive Emulgatoren sind beispielsweise
geeignet: Alkylbetaine, wie Dodecylbetain sowie Alkylpiridiumsalze wie Oxäthyldodecylammoniumchlorid
. Als nichtonogene Emulgatoren sind beispielsweise geeignet: Teilfettsäureester
mehrwertiger Alkohole, wie Glycerinmonostearat, Sorbitmonolaurat, -oleat, oder -palmitat,
Polyoxyäthylenather von Fettalkoholen oder aromatischen Hydroxyverbindungen; Polyoxyiithylenes
ter von Fettsäuren sowie Polypropylenoxid-, Polyäthylenoxid-Kondensationsprodukte.
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Nach der Polymerisation können den anfallenden Polymerisaten weitere
Stoffe wie beispielsweise die weiter oben genannten Weiterverarbeiungsshilfsstoffe
zur Stabilisierung bzw. zur Verbesserung ihrer Weiterverarl,e itungsc igenscliaf
ten, gegebenenfalls vor oder nach Abtrennung der Wäßigen Flotte, zugesetzt werden.
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Für die erfindungsgemäße Behandlung können die Vi nylelil orid-Polymerisate
bis zu 20 Gew.%, bezogen auf Gesamtstoff, an Verbindungen enthalten, die nicht ganz
oder teilweise aus polymeri-, siertem Vinylchlorid bestehen. Solche Verbindungen
Können beispielsweise sein: Monomeres Vinylclilorid sowie andere zur Polymerisation
eingesetzte
Monomere, Wasser, Polymerisationshilfsstoffe sowie gegebenfalls Weiterverarbeitungshilfsstoffe,
beispielsweise die obegenannten; nicht Vinylchlorid-haltige Polymere, wie Schlagzähmodifikatoren,
polymere Zusätze zur Verbesserung der Fließ- bzw. Verarbeitungseigenschaften und/oder
der Wärmestandfestigkeit.
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Die erfinsdunggemäße Behandlung der Vinylchlorid-Polymereisate erfolgt
nach dem Verfahren und unter Verwendung der Vorrichtungen wie im Ilauptijatent (Hauptanmendung
P 24 32 627,0)beschrieben. Die inneren Oberflächen der zur Behandlung verwendeten
Vorrichtungen sind zweckmäßig einem gegen Ghlor beständigen Material ausgekleidet.
Solche Materialien sind l)ei- 1 -spielsweise fluorierte kunstoffe, wie Polytetrafluorätylen;
Polyvinylchlorid; Glasfaser-verstürkte Polyester auf Styrolbasis; spezielle Elastomertypen
insbesondere solche auf Basis Fluorkautsckunk, Buthylkauntschuk, chlorsulfoniertes
Polyäthylen Aethylen-Propylen-Dien-Kautschuk; außerdem Chrom-Nickel-Stähle, Nickel-Chrom-Molybdän-Legirungen
(Hastelloy), bei Anwesenheit von Feuchtigkeit auch Ti tan.
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Der durch die Chlorbehandlung erzielbare Effektv hängt ab von der
mittleren Teilchengröße des Feststoffes der mittelren Verweilzeit sowie der Behandlungstemperatur.
Die mittlere Teilchengröße sollte 1 bis 1.000 /u insbesondere 20 bis 400 /11 betragen.
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Die mittlere Verweilzeit, die zur Erzielllng des erfindungsgemäßen
Effaktes notwendig ist, nimmt zu mit abnehmender Behandlungstemperatur. Im allgemeinen
sollte diese Verwei 1 zeit mindestens 0,5 Minuten betragen. Nach oeii ist die Verweilzeit
durch wirtschaftliche Erwängungen sowie insbesondere bei Temperaturen über 90°C
auch durch thermische Schädigung des Polymeren begrenzt. Sie sollte im allgemeinem
nicht über 40 Min.
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liegen. Bei hohen Behandlungstemperaturen, beispielweise 110-130°C
liegt die maximal ohne thermische Schädigung mögliche Verweilzeit in Abhängigkeit
Polymeren und etwa verwerdeten Zusatzstoffen im allgemeinem noch wesentlich unter
40 Min., etwa bei 5-20 Min.
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Bereits bei 200C ist die Chlorbehandlung wirksam. Ihre Effektivität
nimmt zu mit steigender Behandlungstemperatur. Aus Gründen der Produktqualität und
auf Grund der Tatsache, daß die Korrosionsprobleme mit steigender Temperatur zunehmen,
sollte im allgemeinen 1300C nicht überschritten werden.
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Das zur Behandlung verwendete Gas kann nach Absciieidung der Feststoffe
und anschließender Kondensation der leicht kondensierbaren gasförmigen Stoffe im
Kreis geführt werden, wobei die verbrauchte Chlormenge ergänzt wird. Der Chlorgehalt
des Gases nach der Feststoffbehandlung kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
so niedrig gehalten werden, dap nach Abscheidung der Feststoffe eine Abgabe in die
Atmosphäre ohne vorherige Reinigung bedenkenlos erfolgen kann, sofern das Abgas
nicht andere schädliche Stoffe enthält (beispielsweise Vinylchlorid), deren Konzentration
die Bedenklichkeitsgrenze überschreitet. Das Abblasen des Behandlungsgases in die
Atmosphäre ist vor allem dann wirtschaftlich interessant, wenn der hauptteil des
Behandlungsgases aus Luft besteht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, Vinylchlorid-Polymerisate
und insbesondere solche, die nach dem Masse-Polymerisationsverfahren hergestellt
wurden, einer intensiven Temperaturbehandlung zu unterziehen, wie sie zur Entfernung
schädlicher Restmonomerer, beispielsweise Vinylchlorid, erforderlich ist, ohne stärkere
Verfärbungen des Materials, die seine weitere Verwendbarkeit beeinträchtigen,hinnehmen
zu müssen. Das Verfahren arbeitet kontinuierlich und wenig störanfällig. Der geringe
Chlorzusatz beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit praktisch nicht. Die Temperierung
kann optimal auf den gewünschten Behandlungseffekt eingestellt werden, wodurch eine
intensive aber schonende Behandlung gewährleistet ist. Ein weiterer Vorteil ist
die Möglichkeit, den Klassierugseffeht des Verfahrens zu verwenden, um einen bestimmten
Anteil der größten Feststoffteilchen am Anfang des Temperaturbeiiandlungsprozesses
abzuscheiden und getrennt weiter zu behandeln. Die erforderliche Vorrichtung ist
relativ einfach gebaut, robust und hat geringen Platzbedarf.
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Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erl#utern.
Die darin aufgeführten Meßergebnisse wurden wie folgt ermittelt: K-Wert: Nach DIN
53 726, Lösungsmittel Cyclohexanon.
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Mittlere Teilchengröße: Nach DIN 53 734, Auswertung mit dem Körnungsnetz
nach Rosin-Ramler.
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VC-Restmonomergehal t: Gaschromatographisch nacll der "headspace"-Methode
(Zeitschrift für Analytische Chemie, 255 (1971) Seite 345 bis 350).
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Verfärbungstest: Pelymerisat 100 Teile Säure Di-n-oktyl-zinn-bis-thioessigäthylhexyllester
1,5 Teile Gleitmittelgemisch, bestehend aus gehärtetem 0,7 Teile Ricinusöl, Triglycerid
und Monoglycerid, erhältlich unter der Bezeichnung Loxiol GH 4 Montansäureester
von 1,3-Butandiol 0,' Teile Um optimale Extrudierbarkeit zu gewährleisten, muß das
Gleitmittelgemisch aus den beiden letztgenannten Rezertkomponenten auf das verwendete
Polymere abgestimmt werden. hierbei können sich Aenderungen gegenüber der obengenannten
Gesamtmenge von 0,9 Teilen um + 0,2 Teilen ergeben.
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Obengenannte Mischung wird in einem Ileiz-Kühl-Scllnellmischer von
50 1 Inhalt bis zu einer Mischungsendtemperatur von 1300C gemischt, anschließend
während ca. 10 Minuten auf 400C abgekühlt und mit einem Einschnecken-Blasextruder
hieraus ein Rohr von ca. 32 mm Außendurchmesser und 2 mm Wandstärke extrudiert.
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Extruderdaten: Schneckendurchmesser: 50 min Schneckenlänge: 20 d Schnackendrehzahl:
30 U/Min.
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Temperaturführung im Zylin- 150/160/1700C der:
Kopf:
1500C Düse: 1800C Ausstoß: ca. 20 kg/h Ringdüse, Außendurcllmesser: 32 mm Dorndurchinesser:
28 mm Nachdem ein gleichmäpiger Extruderlauf erzielt wird, wird der extrudierte
Schlauch auf 150 mm Länge am Extruder geschnitten und sofort in 300C warmem Wasser
abgekühlt. Die Itohrabschnitte werden in Achsrichtung auf die Schnittfläche betrachtet,
gegen einen hellen, neutral weipen Hintergrund visuell miteinander verglichen. Als
Vergleichsstandard dient ein Polymeres, wie es mit Ausnahme des Rest-Monomeren-Gehaltes
den Markterfordernissen entspricht. Die damit zu vergleichenden Polymere werden
nach einer 5-teiligen Notenskala bewertet: Note 1: Farbe wie Standard (in der Regel
schwach gelblich) Note 2: leicht verfärbt (gelblich) Note 3. deutlich verfärbt (kräftig
gelb oder rötlich gelb) Note 4: stark verfärbt (braungelb bzw. orangegel) Note 5:
sehr stark verfärbt (hellbraun bzw. orangerot) Die nachfolgenden Beispiele und Vergleichsversuche
werden in einer Vorrichtung analog der in Fig. 5 des Hauptpatentes (Patentanmeldung
P 24 32 627.0) dargestellten durchgeführt. Die Vorrichtung besteht aus einem zylindrischen
Behälter mit unten und oben je einer tangential zum Mantel angeordneten Oeffnung,
eingebauten Ringblenden und einem Doppelmantel, der den Behälter in dem Bereich
zwischen den beiden tangential angebrachten Oeffnungen umgibt. Die Abmessungen der
Vorrichtung sind folgende: Innendurciimesser 700 mm Zahl der Ringblenden 10 Durchmesser
der Ringblenden- 350 mm öffnungen
Abstand der Ringblenden 300 mm
radialer Neigungswinkel der Ringblendenoberfläcen gegen die Waagerechte 15° Der
Doppelmantel des Behälters wird mit Warmwasser von 50C beschickt. In die untere
Behälteröffnung wird eine Mischung von 200 kg Polymeren und ca. 1.200 Nm3 Luft von
ca. 850C innerhalb einer Stunde mit einer Strömungsgeschwindigkeit von ca. 14 m/Sek.
eingeblasen. Die Mischung verläßt den Behälter durch die obere Oeffnung mit einer
Temperatur von ca.
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930cit Aus dieser Mischung wird der Feststoff abgeschieden und nach
Abkühlung auf Raumtemperatur Proben hiervon, zusammen mit einer entsprechenden Probe
des Feststoffs vor der Behandlung,wie oben beschrieben untersucht.
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Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.
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Hierzu noch nachstehende Erklärungen: Bei den Versuchen Nr. 1, 5 und
7 handelt es sich um Vergleichsversuche, die Versuche Nr. 2, 3, 4, 6 und 8 sind
erfindungsgemäß durchgeführte Beispiele. Hierbei wird dafür Sorge getragen, dap
die als Trägergas verwendete Luft bei Eintritt in die oben beschriebene Vorrichtung
die jeweils in der Tabelle aufgeführten Mengen gasförmiges Chlor enthält.
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Bei den Versuchen 1-6 wird ein nach dem Masse-Polymerisationsverfahren
hergestelltes Vinylchlorid-TIomopolymerisat vom K-Wert 57 eingesetzt, das praktisch
vollständig aus polymerisiertem Vinylchlorid (VC) besteht. Die Versuche 1-4 sollen
im wesentlichen nur den Einfluß des Chlorgehaltes des Trägergases auf die Verfärbung
des behandelten Polymeren zeigen. Bei den Versuchen 5 und 6 wird ein Polymeres mit
höherem Rest-Vinylchlorid-Gehalt eingesetzt,um den gleichzeitigen Entmonomerisierungseffekt
dazustehen.
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Bei den Versuchen 7 und 8 wird ein nach dem Suspensions-Polymerisationsverfahren
hergestelltes Copolymerisat vom K-Wert 60 eingesetzt, das aus ca. 90 Gew.% polymerisiertem
Vinylchlorid (VC) und ca. 10 Gew.% polymerisiertem Vinylacetat (VAC) besteht, das0,Gew.%
Wasser tezogen auf eingesetzten Gesamtfeststoff enthält.
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*) und insgesamt 2,9 Gew.% flüchtige Anteile
Tabelle
Polym.-Eingenschaften Polym.-Eingesch. |
Versuch Zusammen- K-Wert mittl.Teil- Rest-VC-Gehalt Cl2-Gehalt
Behandinngs- Rest-Vc-Geh. Ferb- |
Nr. setzung chengröße vor der Behndlung (mg/m²) Temp. (°C)
n. d. Behandl. note |
(µ) (ppm) # (ppm) |
1 (V) ca. 100%Vc 57 100 30 - 00 - 5 |
2 " 57 100 7 59 00 35 5 |
3 " 57 100 7 117 00 35 2 |
4 " 57 100 7 136 00 35 1 |
5 (V) " 57 100 505 - 00 30 5 |
6 " 57 100 505 78 00 58 1 |
7 (V) ca. 90%VC 60 70 460 - 00 32 4 |
ca. 90%VAC |
8 " 60 70 460 170 00 85 2 |