DE2552464C2 - Verwendung einer Kautschukmischung für die Reparatur von Hartgummi-Beschichtungen - Google Patents
Verwendung einer Kautschukmischung für die Reparatur von Hartgummi-BeschichtungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer zu vulkanisierenden. Hartgummi bildenden Kautschukmischung
mit einem Zusatz aus einem flüssigen Butadien-Polymerisat für die Reparatur von Hartgummi-Beschichtungen.
Hartgummi-Beschichtungen werden im großem Umfang für den Korrosionsschutz der Innenwände von
Behältern für Chemie-Anlagen. Reaktoren, Pumpen, Rohren usw. eingesetzt. Sie haben jedoch den Nachteil,
daß sie wegen ihrer hohen Härte stoß- und schlagempfindlich sind. Ein weiteres Problem liegt darin, daß die
Wärmeausdehnung von Hartgummibeschichtungen etwa lOmal so groß wie die Wärmeausdehnung der
beschichteten Werkstoffe, insbesondere Stahl, ist. Bei unsachgemäßer Behandlung nach der Aufbringung der
Hartgummibeschichtung kann dieses unterschiedliche Wärmeausdehnungsverhalten zur Bildung von Spannungsrissen
führen, so daß selbst bei relativ geringen Stoßbelastungen Brüche in der Beschichtung entstehen.
Selbst richtig behandelte Hartgummibeschichtungen, die durch Langzeit-Abkühlung nach der Ausvuikanisation
des Hartgummis spannungsfrei sind, können bei den oft erforderlichen Transporten solcher Behälter Stoßoder
Schlagbelastungen ausgesetzt sein, die zu Rissen und/oder Brüchen in der Beschichtung führen.
Risse und/oder Brüche in der Hartgummi-Beschichtung können durch Reparaturen beseitigt werden, die
zum Teil schon in der Hartgummierungswerkstatt, aber auch, nach dem Auftreten von Transportbrüchen, erst
am Aufstellungsort der Behälter durchgeführt werden müssen. Großflächige Brüche können mit Beschichtungsfolienbahnen
nach entsprechender Vorbereitung der Bruchstelle neu belegt werden. Danach muß zwangsläufig die gesamte Fläche des Behälters einer
Nachvulkanisation unterzogen werden, wodurch die bei der Ersibeschichtung eingebrachte Folienbahn nachhärtet
und gegenüber der Zweitbeschichtung, die nur einmal den Vulkanisationsbedingungen ausgesetzt war,
eine größere Härte aufweist. Diese größere Härte führt wiederum zu einer Erhöhung der Stoß- und Schlagempfindlichkeit.
Zur Umgehung dieses Nachteils weden für diese Zweitbeschichtungen rascher vulkanisierende Rohfolien
verwendet. Dies führt jedoch zu einem stark verringerten Beständigkeitsverhalten der Hartgummischicht.
Außerdem enthalten rasch vulkanisierende Rohfolien Mittel, die zu einem starken Quellen des
Vulkanisats und damit zu einer schnelleren Abtragung der Beschichtung führen.
Während großflächige Brüche und/oder Risse trotz der oben erörterten Nachteile durch die Belegung mit
Folien repariert werden können, bietet sich bei kleineren Reparaturstellen, deren Fläche nach der
Reparaturvorbereitung etwa bei 1000 cm2 und darunter liegt, die Anwendung spachtelbarer Massen an. Auch an
Reparaturstellen, die in Ecken, Kehlen oder an Kanten liegen, sind solche spachtelbaren Massen besser
geeignet als Stücke von Folienbahnen.
Solche spachtelbaren Massen werden bisher auf der Basis von Epoxy- oder Furan-Harzen hergestellt und für
die Reparatur von Hartgummibeschichtungen eingesetzt. Dies geschieht trotz des Nachteils, da£- die
Härtungsprodukte solcher Harze ein anderes Verhalten haben als Hartgummibeschichtungen. Deshalb muß
insbesondere ihr Beständigkeitsverhalten im Einzelfall angepaßt werden, damit die Unterschiede möglichst
gering sind. Trotzdem kann keine vollständige Übereinstimmung im Beständigkeitsverhalten zwischen den
Harzen einerseits und dem Hartgummi andererseits erzielt werden, wobei insbesondere das unterschiedliche
Quellverhalten und die eintretenden Nachhärtungen, bei Furanharzen beispielsweise durch Säuren, Probleme
bereiten.
Zusammenfassend läßt sich also feststellen, daß sowohl die Reparatur großflächiger Bruchstellen mittels
rasch vulkanisierbarer Hartgummi-Folienbahnen wie auch die Reparatur mit spachtelbaren Massen auf der
Basis von Harzkitten zu keinen befriedigenden Lösungen führen, da sich im allgemeinen unterschiedliches
Beständigkeitsverhalten ergibt. Der Grund wird darin gesehen, daß bisher Hartgummi-Produkte nicht in
kittartiger Konsistenz hergestellt werden können.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Kautschukmischung auf der Basis von Hartgummi
zu schaffen, die für die Reparatur von Hartgummi-Beschichtungen eingesetzt werden kann.
Dies wird erfindungsgemäß durch die eingangs angegebene, spezifische Verwendung einer zu vulkanisier
inden, Hartgummi bildenden Kautschukmischung mn cir.cm Zusatz aus einem flüssigen Butadien-Polymerisat
fur die Reparatur von Hartgummi-Mischungen erreicht.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen insbesondere darauf, daß es nun möglich ist, Hartgummi
in kittartiger Konsistenz herzustellen, wie sie für die Reparatur von Hartgummi-Beschichtungen erforderlich
ist. Dabei werden Rohstoffe eingesetzt, die allgemein für die Hartgummifertigung verwendet werden. Die angestrebte,
plastische Konsistenz erreicht diese Kautschukmischung im Rohzustand durch den Zusatz eines
flüssigen Butadien-Polymerisats, welches selbst, d. h. allein, nicht hartgummibildend ist. Im Vulkanisationsverbund mit einer Hartgummi bildenden, zu vulkanisierenden
Kautschukmischung wird jedoch dieser Zusatz in den Vernetzungsverbund durch Vernetzungsbrücken
(Schwefel) mit einbezogen, so daß nach Abschluß der Hartgummi-Vulkanisation keine Extraktion dieses Zusatzes
mehr möglich ist.
Dieses flüssige Butadien-Polymerisat unterscheidet sich also von flüssigen Weichmachern, wie sie oft in
Hartgummi enthalten sind und durch Extraktion in Öl-Lösungsmitteln entfernt werden können.
Die Vermischung der Hartgummi bildenden Kautschukmischung mit dem Zusatz aus dem flüssigen
Butadien-Polymerisat erfolgt bei niedrigen Temperaturen, weil sonst die zu hohen Erwärmungen führenden,
aufzubringenden Scherkräfte der Bestandteile nicht zur
Wirkung kommen. Die in Gummimischmaschinen kalt bleibenden Mischungen erlauben damit hohe Beschleuniger-Dosierungen,
ohne daß es während des Mischprozesses oder der nachfolgenden Weiterverarbeitung zu
einer Anvulkanisation kommen kann. Damit lassen sich auch rasch vulkanisierende Hartgummi-Mischungen bei
entsprechender Rezeptur leicht herstellen und verarbeiten. Die geringe Erwärmung ermöglicht die Verwendung
von normalen Dosierungen an Ultrabeschleunigern, so daß trotz rascher Vulkanisation das Beständigkeitsverhalten
der Vulkanisate dem üblicher Hartgummiprodukte entspricht
Die so hergestellte Hartgummimasse entspricht in bezug auf das Quellverhalten, die Beständigkeitsmerkmale
und die sonstigen mechanischen Eigenschaften, wie Härte, Haftvermögen auf Metallen, Festigkeit usw.
dem der üblichen Hartgummiprodukte. Auch die Verarbeitung erfolgt auf gleiche Weise.
Durch unterschiedliche Dosierungen des flüssigen Butadien-Polymerisates lassen sich je nach Bedarf
Hartgummi-Folienbahnen, die kalandriert oder extrudiert werden, sowie reine, nicht mehr kalandrierbare
Hartgummikitte herstellen. Es lassen sich ohne Probleme kittartige Konsistenzen erreichen, so daß die
Massen durch Spachteln aufgebracht werden können.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen näher erläutert
Ein kalandrierbarer Hartgummi-Kitt wird aus einem Butadien-Styrol-Elastomer und einem flüssigen Butadien-Poiymerisat
im Verhältnis 70 :30 sowie Zusätzen in üblichen Dosierungen von Füllstoffen, Ultrabeschleunigern,
Vernetzern (Schwefel) in theoretischer Bedarfsmenge und Vernetzer-A|jtivatoren hergestellt. Diese,
von einer Gummimischmaschine kommende Kautschukmischung wird in einer Stärke von 3 mm kalandriert
oder mittels einer Breitschlitzdüse extrudiert. Die so
hergestellte, weiche Hartgummifolienbahn wird auf Rollen aufgewickelt, wobei die gewickelten Schichten
durch eine profilierte Polyethylen-Folien getrennt werden.
Für die eigentliche Reparatur wird die Folienbahn in Streifen geschnitten, wodurch die handliche Verarbeitung
der Reparaturmassen an Baustellen oder in Werkstätten möglich wird.
Zu diesem Zweck wird nach entsprechender Vorbehandlung der Reparaturstelle der Hartgummibeschichtung
das abgeschnittene Stück der Hartgummi-Folienbahn gleichmäßig auf der Reparaturstelle verspachtelt
Die Vulkanisation kann dann durch aufgelegte Heizbleche, durch Wärmestrahler oder Heißwasser bei
Temperaturen von 90bis 1000C erfolgen;die Vulkanisationsdauer
beträgt etwa 6 bis 12 Stunden.
Zur Verbesserung des Haftvermögens der Kautschukmischung auf Metallen und zur Erhöhung ihrer
Eigenklebrigkeit werden der nach Beispiel 1 hergestellten Mischung noch 3 bis 5 Teile Harz zugegeben. Die
Verarbeitung erfolgt in der erörterten Weise.
Zur Erzeugung einer in Gefäße abfüllbaren Masse wird die Mischung nach Beispiel 1 im Lösungskneier mit
weiteren Mengen an Butadien-Polymerisat versetzt, wodurch eine weitere Verflüssigung erfolgt. Das
Verhältnis Butadien-Styrol-Elastomer/flüssiges Butadien-Polymerisat liegt dann im Bereich von 60 :40 bis
30:70. Die übrigen Zusätze sollten schon bei der Herstellung der Mischung zugegeben werden, damit
eine gleichmäßige Verteilung gewährleistet ist.
Diese Masse hat die gleiche Konsistenz wie übliche Reparaturmassen, kann also in Behälter abgefüllt und
durch Spachtelung aufgebracht werden. Die Vulkanisation erfolgt auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1.
Claims (4)
1. Verwendung einer zu vulkanisierenden, hartgammibildenden Kautschukmischung mit einem
Zusatz aus einem flüssigen Butadien-Polymerisat für die Reparatur von Har-jjummi-Beschichtungen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, bei der als
Hartgummi bildende Kautschukmischung eine Butadien-Styrol-Kautschukmischung
benutzt wird.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekenn- |0
zeichnet, daß das Verhältnis Butadien-Styrol-Kautschuk/flüssiges
Butadien-Polymerisat im Bereich von 70/30 bis 30/70 liegt
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der 3 bis 5 Teile Harz zugesetzt werden. )
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752552464 DE2552464C2 (de) | 1975-11-22 | 1975-11-22 | Verwendung einer Kautschukmischung für die Reparatur von Hartgummi-Beschichtungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752552464 DE2552464C2 (de) | 1975-11-22 | 1975-11-22 | Verwendung einer Kautschukmischung für die Reparatur von Hartgummi-Beschichtungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2552464A1 DE2552464A1 (de) | 1977-05-26 |
DE2552464C2 true DE2552464C2 (de) | 1983-10-20 |
Family
ID=5962394
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752552464 Expired DE2552464C2 (de) | 1975-11-22 | 1975-11-22 | Verwendung einer Kautschukmischung für die Reparatur von Hartgummi-Beschichtungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2552464C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPH0823017B2 (ja) * | 1987-11-20 | 1996-03-06 | 古河電気工業株式会社 | 耐炎性不乾性パテ組成物 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2657190A (en) * | 1948-10-01 | 1953-10-27 | Standard Oil Dev Co | Blends of polybutadiene and butadiene-acrylonitrile copolymer |
-
1975
- 1975-11-22 DE DE19752552464 patent/DE2552464C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2552464A1 (de) | 1977-05-26 |
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