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Verfahren zur Verbesserung der Verteilung des Fadens bei selbsttätigem
Spulenwechsel der Doppelspulung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Verbesserung der Verteilung beim Spulen von fadenartigen oder bandartigen Materialien
beim selbsttätigen Spulenwechsel während einer Doppelspulung.
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Die Erfindung hat die Aufgabe auf einer vollgespulten Spule gleichmässige
Fadenschichten zu erzeugen, sowie die erwünschte Spulungslänge genauer zu erreichen
als bei bekannten Verfahren.
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Die gestellte Aufgabe wird durch das Verfahren gemäss der vorliegenden
Erfindung erreicht, welches durch die Maßnahmen des Patentanspruches gekennzeichnet
ist.
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Mit dem Verfahren gemäss der Erfindung werden folgende Vorteile erreicht:
man erhält auf einer vollgespulten Spule gleichmässige Faden schichten, ohne dass
an den Seiten der Spule nachteilige Erhöhungen entstehen, man erhält auf den verschiedenen
Spulen genau dieselbe Menge von Faden, man vermeidet also Überlängen, weil die erwünschte
Spulungslänge genauer als bei bekannten Verfahren erreicht wird.
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Eine Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend näher beschrieben,
und zwar mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen.
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Es zeigen: Fig. 1 die Lage der Spulen und das Prinzip des Fadenwechsels
in der Doppelspulungsvorrichtung, von vorne gesehen.
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Fig. 2 die Lage der Spulen und das Prinzip des Fadenwechsels in der
Doppelspulungsvorrichtung, von oben gesehen.
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Fig. 3 eine schematische Darstellung des Spulvorganges gemäss der
Erfindung.
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Fig. 4 ein Blockschema über die Funktion des Steuerungssystems des
Verteilers gemäss der Erfindung.
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Die Figuren 1 und 2 zeigen den Wechsel des Fadens 1 selbsttätig von
voller Spule 2 zu leerer Spule 3. Dem Fadenwechsel geht
eine Vorbereitungsstufe
voraus, wobei die leere Spule 3 so anläuft, dass die Umfangsgeschwindigkeit vr ihrer
Trommel 4 ebenso gross ist wie die Geschwindigkeit v1 des Fadens 1.
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Der Fadenverteiler 5 geht nach der der leeren Spule 3 am nächsten
liegenden Seite 5' so, dass der Faden 1 der Trommel 4 der leeren Spule 3 tangiert.
Hiernach drückt ein Finger 6 den Faden 1 gegen eine sogenanntenWechselflansch 7,
wobei der Faden zum in dem Wechselflansch 7 befindlichen Greiforgan 8 gelangt und
daran haftet. Das Haften des Fadens an der Seite der vollen Spule 2 ist verhindert.
Nach dem Haften bricht der Faden zwischen dem Greiforgan 8 und der vollen Spule
2 ab und das Spulen geht auf der leeren Spule 4 weiter. Der beschriebene Mechanismus
ist z.B. aus der finnischen Patentschrift No. 46611 bekannt.
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Mit Rücksicht auf die nach dem Spulen folgenden Arbeitsstufen (Weiterverwendung
der Spulen) ist es wichtig, dass auf die verschiedenen Spulen eine gleich grosse
Menge von Faden gespult worden ist. In bekannten Verfahren strebt man hiernach dadurch,
dass, nachdem die erwünschte Menge von Faden auf die Spule gespult worden ist, der
Faden ohne Rücksicht auf die Lage des Verteilers zum Greiforgan gezogen wird, welches
also den Faden abschneidet und das Spulen zur leeren Spule überträgt. Im ungünstigten
Fall befindet sich der Verteiler dabei auf der entgegengesetzten Seite der Spule,
und in der Fadenschicht entsteht somit eine scharfe Wendung. Für dünne Fäden ist
dieses Verfahren auch unbrauchbar.
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In einem anderen Verfahren wird der Verteiler dem Wechselflansch zu
gesteuert, nachdem die erwünschte Spulungslänge erreicht worden ist. Wenn der Verteiler
sich in der dem Wechselflansch am nächsten liegenden Endlage befindet, wird der
Faden zum
Greiforgan gezogen. Ein Vorteil bei diesem Verfahren im
Vergleich zum vorigen Verfahren ist fehlerfreie Fadenschichten, aber ein beträchtlicher
Nachteil besteht aus Uberlängen. Die überlänge können gross werden, besonders wenn
die Spulbreite gross, der Faden dünn und die Verteilgeschwindigkeit niedrig sind.
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Man kennt auch ein Verfahren, in welchem, wenn nur noch eine geringe
Fadenlänge zur Spulung verbleibt, der Laufweg des Verteilers um 50% und danach noch
um 25% verkürzt wird, so dass die Verteilung nur noch auf dem dem Wechselflansch
am nächsten gelegenen Teil der Spule erfolgt. Wegen der Kürze der Bewegung des Verteilers
bleiben auch die Uberlängen bedeutend kürzer als im oben beschriebenen Verfahren.
Ein Nachteil dieses Verfahrens ist die auf der dem Wechselflansch benachbart gelegenen
Seite der Spule durch mehrere Fadenschichten gebildete Erhöhung.
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Weil die Fadenschicht nicht gleichmässig ist, verursacht dies im zu
spulenden Faden einen Spannungswechsel sowie Anderungen der Umlaufgeschwindigkeit
der Spule. Solche Störungen können nachteilig sein, wenn es sich um hohe Spulungsgeschwindigkeiten
und/oder um dünne Fäden handelt. Ausserdem entsteht auch in diesem Verfahren eine
gewisse Uberlänge.
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Wenn die Wiederholung der gleichen Spulungslänge des Fadens wichtig
ist, steuert man in manchen oben genannten Verfahren den Verteiler zur dem Wechselflansch
am nächsten gelegenen Seite, um dort auf den genauen Wechselaugenblick zu warten.
Dabei entsteht in einem ungünstigen Fall an derSpulkante eine Erhöhung. Besonders
bei dicken Fäden ist diese so schlimm, dass dabei ein Abrollen der Schichten entsteht,
wobei der Faden locker wird und der lockere TEil vor der nächsten Arbeitsstufe entfernt
werden muss.
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Das Verfahren gemäss der nachstehend beschriebenen Erfindung beseitigt
die oben angegebenen Nachteile, also die überlänge und die Unebenheiten.
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Das Verfahren ist darauf gegründet, dass die Lage des Verteilers während
der Vorbereitung des Wechsels ständig bekannt ist. Dies wird dadurch verwirklicht,
dass der Fadenlänge entsprechende Pulse einem Zähler zugeführt werden, der wechselweise
aufwärts und abwärts zählt, so dass wenn der Verteiler sich von dem Wechselflansch
entfernt, der Zähler von einem bestimmten Wert abwärts zählt, und wenn der Verteiler,
von einem Grenzschalter gesteuert, gewendet hat und sich wieder dem Wechselflansch
zu bewegt, beginnt der Zähler aufwärts zu zählen. Fig. 3 zeigt schematisch den Spulungsvorgang
gemäss der Erfindung. Die waagerechte Achse des Diagramms ist die gespulte Fadenlänge
s und die senkrechte Achse ist der jeweilige Wert P desvZählers. Die Bezeichnungen
in der Figur haben folgende Bedeutung: P1 = die Zähleranzeige im Wendepunkt nahe
dem Wechselflansch P2 = die Zähleranzeige im entgegengesetzten Wendepunkt der Spule
P3 = die Zähleranzeige des zweiten vorgebbaren Zählers für die Wechselankündigung
die gespulte Fadenlänge, wenn Vorbereitung des Wechsels beginnt S2 = die gespulte
Fadenlänge, wenn die Zähleranzeigen gleich gross sind s3 = die Fadenlänge auf voller
Spule Im Punkt (O;P1) beginnt das Spulen, und der Zähler, dessen Anzeige zur Lage
des Verteilers proportionell ist, beginnt von einem bestimmten Wert P1 abwärts zu
zählen. Am Wert P2 des Zählers schaltet ein die Spulungsbreite begrenzender Grenzschalter
den
Zähler so um, dass das Gerät aufwärts zählt, und entsprechenderweise veranlasst
wieder beim Wert P1 der Grenzschalter beim Wechsel flansch eine Richtungsänderung
des ZÄhlers. Zur Vermeidung eines kumulativen Fehlers wird der Zähler immer auf
den Wert P1 gestellt, wenn der Verteiler zum Wendepunkt beim Wechselflansch kommt.
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Die Vorbereitung des Wechsels, d.h. das Anlaufen der leeren Spule
und das Führen des Verteilers zur Seite, wie Fig. 1 und 2 zeigen, beginnt, wenn
nur gewisse Fadenlängen noch zur Spulung übrigbleiben. Dieselben Pulse wie oben
werden jetzt ausser dem Hauptzähler auch einem zweiten Zähler zugeführt, wie Fig.
4 zeigt. Dieser Zähler der Verteilung zählt von Null der Anzeige des Wechselaugenblicks
entgegen, welche Anzeige auf einer gewissen Grundlage je nach dem Maschinen- und
Fadentypus, Breite der Spule u.dgl. Faktoren gewählt wird. Die Zähleranzeigen werden
dauernd in einem Verteilungsvergleichorgan miteinander verglichen, und wenn ihre
Werte im Punkt (S2; P3) gleich gross sind, wird dem Verteiler ein Wendebefehl erteilt,
sich dem Wechselflansch zu zubewegen, welcher Flansch vom Verteiler in demselben
Augenblick erreicht wird, wie die vorher eingestellte Spulungslänge s3 erreicht
wird. In demselben Augenblick wird der Fingermechanismus betätigt und zieht den
Faden zum Greiforgan der leeren Spule, wobei der Spulenwechsel stattfindet. Mit
dem VErfahren gemäss der Erfindung werden also überlängen vermieden, weil der Verteiler
immer zum Wendepunkt beim Wechselflansch in einem solchen Augenblick gesteuert ist,
wenn die erwünschte Spulungslänge s3 erreicht worden ist. Auf dem der Wechselflansch
am nächsten gelegenen Teil der Spule entsteht keine nennenswerte Erhöhung, weil
zu diesem Teil nur zwei Fadenschichten mehr als anderswo kommen können.
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Praktische Konstruktionslösungen geben Anlass zu geringen Abweichungen
von den theoretischen Werten, aber diese haben keine Wirkung auf das Funktionsprinzip.
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Anspruch: