DE1560469B2 - Vorrichtung zum aufspulen von faeden, garnen oder baendern zu kreuzspulen - Google Patents
Vorrichtung zum aufspulen von faeden, garnen oder baendern zu kreuzspulenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufspulen von Fäden, Garnen oder Bändern zu Kreuzspulen,
mit gegenläufig rotierenden und mit der Spulenwelle getrieblich verbundenen Fadenführerarmen und einer
mit diesen zusammenwirkenden Fadenauflage, die die Fadenführerarme berührungsfrei überstreichen und
dabei relativ zu der Fadenauflage emportreten bzw. eintauchen.
Die DT-PS 3 96 207 zeigt eine derartige Vorrichtung, bei der mit den Fadenführerarmen eine geradlinig
ausgebildete Fadenauflage, z. B. in Form eines gespannten Drahtes oder eines dünnen Stabes zusammenarbeitet.
Der aufzuspulende Faden wird auf der geradlinig ausgebildeten Fadenauflage von den Fadenführerarmen
hin und her bewegt, wobei der sinoide Einfluß der Drehbewegung der Fadenführerarme während der
Aufspulung erhalten bleibt. In den Endbereichen der Spule wird der aufzuspulende Faden vergleichsweise
schneller in Richtung der Spulenlängsachse bewegt als im Mittelbereich. Hieraus differiert eine unterschiedliche
Ganghöhe, so daß auf diese Weise im Mittelbereich der Spule mehr Material aufgewickelt wird als in den
Endbereichen. Auf diese Weise können nur Kreuzspulen aufgespult werden, deren Fadenwickel in der Mitte
einen größeren Durchmesser als in den Endbereichen aufweist. Die Fadenführerarme und die Spule werden
dabei über eine gemeinsame Antriebswelle angetrieben, wobei der Antrieb für die Fadenführerarme über einen
Riemen kraftschlüssig abgenommen wird. Als Fadenführerarme werden sternförmige Gebilde eingesetzt,
die je vier oder sechs Steuerkanten auf dem Umfang aufweisen.
Eine ähnliche Konstruktion ist aus der DT-PS 1 63 734 bekanntgeworden, bei welcher die Fadenführerarme
ebenfalls mit einer geraden Steuerkurve, insbesondere einem Draht, als Fadenauflage zusammenarbeiten.
Die sternförmig ausgebildeten Fadenführerarme besitzen hierbei je zwei im gegegenseitigen Winkel
von 180° angeordnete Steuerkurven, so daß ein Winkelbereich von 90° für den hin- und hergehenden
Faden ausgenutzt werden kann.
Die DT-AS 11 82 383 zeigt eine Fadenführung an
Spulenspinnmaschinen, bei der es nicht darum geht, den Faden auf einer Spule so aufzuwickeln, daß der
Fadenwickel eine bestimmte Umrißform aufweist, sondern darum, die Länge des aus einer Spinndüse
ausgetriebenen Fadens von dem Ende der Spinndüse bis zu dem Auflaufpunkt auf dem Fadenwickel konstant zu
halten, um den auf diesem Wege noch dehn- und streckfähigen Faden gleichmäßig und auf keinen Fall
ίο unterschiedlich abzuziehen. Würde sich hier die Länge
des Fadens vom Ende der Spinndüse bis zum Auflaufpunkt auf dem Fadenwickel ändern, so würde
sich die Streckung des Fadens und damit sein Durchmesser entsprechend ändern, was in vielfacher
Hinsicht unerwünscht ist. Zur Lösung dieses dort beschriebenen Problems wird vorgeschlagen, die freie
Weglänge des Fadens konstant zu halten und dieserhalb den Faden im wesentlichen über eine Kegelmantelfäche
zum Auflaufpunkt auf dem Fadenwickel zu führen, wobei einfe gewölbte Steuerkurve als Fadenauflage
eingesetzt wird, die dem Kegelmantel der Fadenführung entspricht. Für die Einleitung der hin- und hergehenden
Bewegung ist ein Fadenführer vorgesehen, über dessen Antrieb und Bewegungsablauf keine Aussagen gemacht
sind. Die Masse des Fadenführers wirkt sich aber auf jeden Fall nachteilig für die Fadenführung aus, weil bei
der Umkehr der Bewegungsrichtung diese Masse entsprechend verzögert und beschleunigt werden muß.
Diese Fadenführung gehört somit zu einer anderen als der anmeldungsgemäßen Gattung und die dort gezeigte
Steuerkurve der Fadenauflage bestimmt sich nach der geometrischen Form des Kegelmantels.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art aufzuzeigen,
mit der es möglich ist, mit hoher Geschwindigkeit Präzisions-Kreuzspulen herzustellen, die durchgehend
in vorbestimmter Art und Weise gespult sind, so daß der Faden von der Kreuzspule ohne Schwierigkeit über
Kopf abgezogen werden kann.
Dies wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Hauptanspruches erreicht. Der besondere Vorteil liegt
darin, daß die Form des Fadenwickels auf der Spule in verschiedener Gestalt hergestellt werden kann, insbesondere
in Zylinderform, bei der die Ganghöe der Wicklungen unabhängig von der Länge der Spule
konstant ist oder anders gesagt, wobei die Geschwindigkeit der Changierbewegung über die Länge der Spule
konstant ist und der sinoide Charakter der Bewegung der Fadenführerarme ausgeschaltet ist. Die Vorrichtung
gestattet es weiterhin, Präzisionswickel zu erzeugen, die auf Hochleistungs-Webmaschinen in einwandfreier
Weise ruckweise über Kopf abgezogen werden können; für den unterbrechungsfreien Betrieb derartiger Hochleistungs-Webmaschinen
sind Präzisionswickel nach der vorliegenden Erfindung Voraussetzung. Die mit der
Vorrichtung herstellbaren Präzisionswickel sind über ihre Spulenlänge, also insbesondere in den Randpartien,
einheitlich. Dies kommt daher, daß lediglich der aufzuspulende Faden in den Umkehrpunkten plötzlich
verzögert und ebenso plötzlich wieder beschleunigt wird.
Der Erfindungsgegenstand ist in den Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele ersichtlich
und wird im folgenden erläutert. Es zeigen
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht eines Modells einer Vorrichtung zum Aufspulen von Fäden auf
zylindrischen und konischen Spulenkörpern,
Fig. 2 eine Aufsicht auf den Fadenführungsteil der
Vorrichtung gemäß F i g. 1.
An einem Gehäuse 1 mit zwei Seitenwänden 2 und 3 ist auf der einen Seite schwenkbar ein Spulenhalter 4 zur
Aufnahme einer Welle 8 mit einem Aufsteckdorn 6 zum Aufstecken von Spulenkörpern oder Hülsen 7 angeordnet.
Das freie Ende der Welle 8 weist ein Zahnrad 9 auf, über dem ein Transmissionsriemen 10 läuft. Der
Spulenhalter 4 ist auf einem Zapfen 12 der Seitenwand 3 gelagert. Im Bereich des freien Endes des Spulenhalters
4 ist ein Schwenkhebel 14 auf einem Zapfen 13 gelagert, wobei eine Spannfeder 15 den Hebel 14 im Uhrzeigersinn
zu schwenken versucht. Der Schwenkhebel 14 trägt ein freidrehendes Zahnrad 16. In der Seitenwand 3 sind
ferner auf einem Achsstummel zwei Zahnräder 18, 19 drehbar gelagert. Das Zahnrad 19 greift in ein Zahnrad
20 auf einer Steuerwelle 21 ein.
Die Steuerwelle 21 ist in einem Gehäuse gelagert. Während am einen Ende der Steuerwelle 21 das
Zahnrad 20 sitzt, dient das andere Ende der Aufnahme eines Antriebsrades 24, welches mittels eines im
Querschnitt trapezförmigen Treibriemens 25 angetrieben wird.
Ferner sind zwei flügelartige Fadenführer 34 und 41 vorgesehen, die sich gegenläufig drehen (Fig.2). Sie
weisen je zwei vordere Steuerkanten 46 und 47 auf. Während des Betriebes überstreichen die Bereiche ihrer
Spitzen einen z. B. auswechselbaren Einsatz 51 bzw. dessen äußere Kontur 52. Durch die exzentrische
Lagerung der beiden flügelartigen Fadenführer 34 und 41 wird erreicht, daß im Fadenumkehrpunkt 48 bzw. 49
der beispielsweise von einem Kops abgezogene Faden vom einen Fadenführer 34 dem anderen Fadenführer 41
übergeben wird, wobei sich im letzten Teil dieser Übergabebewegung der Fadenführer 34 derart radial
nach innen absetzt, daß im Umkehrpunkt der aufzuspu- 35·
lende Faden frei an der Kontur 52 der Fadenauflage und auf der ihn übernehmenden Steuerkante 47 des
Fadenführers 41 anliegt, wie dies aus F i g. 2 ersichtlich ist.
Im Betrieb wird ein Faden 58 (F i g. 1) durch eine Öse 59 geführt, worauf er auf die Kontur 52 der
Fadenauflage zu liegen kommt und von hier auf die Aufwickeleinrichtung weiterläuft, wo er zu einer
Kranzspule 56 aufgewickelt wird. Zur richtigen Führung des Fadens 58 auf dem Spulenkörper oder der Hülse 7
bzw. dem Fadenwickel 56 drehen sich die beiden Fadenführer 34 und 41 mit gleichbleibender Winkelgeschwindigkeit
in gegenläufigem Sinn, wobei jeweils die Vorderkanten 46 bzw. 47 des einen oder anderen
Fadenführers 34 bzw. 41 den Fäden längs der KontuF 52 der Fadenauflage hin und herschieben. Durch die
konstante Drehzahl der beiden Fadenführer 34 und 41 wird erreicht, daß die Ganghöhe der Wicklung sogar im
Bereich der Umkehrpunkte praktisch konstant bleibt, indem es durch diese Anordnung möglich wird, den
praktisch gewichtslosen Faden im Bereich dieser Umkehrpunkte 48 und 49 mit viel höheren Verzögerungs-
bzw. Beschleunigungswerten zu erfassen, als dies bisher möglich war.
Durch die erfindungsgemäße Kontur 52 der Fadenauflage ist es möglich, Kreuzspulen zylindrischer oder
konischer Form herzustellen. Es ist Bedingung für die Herstellung einer zylindrischen Präzisionswicklung, daß
die Windungszahl auf der Spule immer gleich, d. h. die Ganghöhe unabhängig vom Spulendurchmesser konstant
bleibt. Um bei Präzisionswicklungen zu verhüten, daß Fäden zusammenkleben, dürfen die Umkehrpunkte
von sich folgenden Wicklungslagen nie genau übereinander zu liegen kommen. Dazu ist es nötig, das Überbzw.
Untersetzungsverhältnis zwischen Spule und Fadenführer so zu wählen, daß dieses im unmittelbaren
Bereich von 1 liegt, jedoch den Wert 1 ausschließt. Es ist dann möglich, daß die Umkehrpunkte nicht aufeinander
zu liegen kommen, was natürlich ein bedeutend stabileres Gebilde und beim Färben einen besseren
Zugang der Flotte zu den Fäden ergibt.
Auf diese Weise sind Präzisionswicklungen herstellbar, welche nicht nur in den Mittelpartien, sondern
besonders auch in den Randpartien einheitlich sind, was dadurch bedingt ist, daß als einziger der Faden 58 in
seinen Umkehrpunkten 48 und 49 plötzlich abgebremst und ebenso plötzlich wieder beschleunigt werden muß,
wogegen die Fadenführer 34 und 41, bedingt durch ihre drehende Bewegung, keinen derartigen Kräften ausgesetzt
sind.
Es ist durch eine entsprechende Formgebung der Kontur 52 der Fadenauflage möglich, die Wicklungen
sehr verschieden zu gestalten und damit Fadenwickel 56 von fast beliebigen Formen herzustellen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Aufspulen von Fäden, Garnen oder Bändern zu Kreuzspulen, mit gegenläufig
rotierenden und mit der Spulenwelle getrieblich verbundenen Fadenführerarmen und einer mit
diesen zusammenwirkenden Fadenauflage, die die Fadenführerarme berührungsfrei überstreichen und
dabei relativ zu der Fadenauflage emportreten bzw. eintauchen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fadenauflage eine gewölbte Steuerkurve (52) ist, die dadurch entsteht, daß man auf einer Parallelen
zur Spulenachse die in gleichen Zeitabschnitten gewünschten axialen Wegkomponenten des Fadens
aufträgt und diese Punkte auf die im gleichen Zeitabschnitt erreichte jeweilige Stellung der
Steuerkante (46, 47) des Fadenführerarmes (34, 41) senkrecht zur Parallelen projiziert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung von zylindrischen Kreuzspulen die auf der Parallelen für gleiche
Zeitabschnitte aufgetragenen axialen Wegkomponenten gleich groß sind.
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