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Numerisch gesteuerte Formgebungsmaschine Die Erfindung betrifft eine
numerisch gesteuerte Maschine, insbesondere eine numerisch gesteuerte Formgebungsmaschine
für extrudierte Werkstoffteile und Metallbleche. Formgebungsmaschinen zum Formen
von Bauelementen oder Bauteilen aus extrudierten Werkstoffen oder Metallblechen,
beispielsweise von Aufbaurahmen, Versteifungsteilen und Stützteilen, die beispielsweise
bei Blugzeugen verwandt werden, sind allgemein in zwei Klassen, Streckforinmaschinen
oder Streckziehmaschinen und Walzformmaschinen oder Walzmaschinen, einzuordnen.
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Streckforinmaschinen bewirken ein Nachgeben der Werkstücke unter einer
Spannung, wobei die t[erkstücke im plastischen Zustand gehalten werden. Die
Werkstücke werden um einen Borsklotz der gewünschten
Form geschlagen,
bis die gewünschte Form des Werkstückes erreicht ist. Da für jedes Werkstück ein
individueller Formklotz erforderlich ist, hat das Streckformen den Nachteil, daß
eine beträchtliche Vorbereitungszeit zur Herstellung und Prüfung des Formklotzes
erforderlich ist. Bei den meisten hochfesten Materialien müssen die Rückfederungsfaktoren
experimentell ermittelt und in die Form des Formklotzes eingearbeitet werden. Zusätzlich
zu den Kosten, die sich aus der Entwicklung der einzelnen Formklötze ergeben und
zusätzlich zu der damit verbundenen beträchtlichen Vorbereitungszeit, hat das Streckformen
den weiteren Nachteil, daß ein teur#er Lagerbestand grosser und ziemlich komplizierter
IZerkzeuge gewartet und gelagert werden muß. Das Streckformen hat darüberhinaus
den mechanischen Nachteil, daß ein Werkstück beim Formen unter Spannungen stark
zu INaterialverdiinnungen und Materialverdickungen neigt, wodurch die Aufbaufestigkeit
verloren geht. Um das zu vermeiden, werden häufig Einlegeklötze und die verschiedensten
Dehnungssteuerungseinrichtungen verwandt, die weiter die Kosten der Formgebung bei
Verwendung dieses Verfahrens erhöhen.
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Bei Walzformmaschinen wird das Werkstück durch eine Anordnung von
Walzen geleitet, die fortschreitend versetzt sind, um eine immer stärkere Formgebung
zu erreichen. Die Betriebsperæon für die WalzBormmaschine setzt die Verstärkung
der Formgebung des Werkstückes durch eine Einstellung der Tijalzen so lange fort,
bis sie durch einen häufigen Vergleich mit einer Schablone oder einer Kontrollehre
feststellt, daß die gewünschte Formgebung erzielt ist. Da auf einmal die Formgebung
des '9ferkstUckes nur wenig zunimmt und infolge der geometrischen Anordnung der
Walzen, die einen beträchtlichen Einflußfaktor darstellt, sind Walzformvorrichtungen
kleiner als vergleichbare Streckformvorrichtungen.
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Walzformmaschinen sind darüberhinaus wesentlich preiswerter als entsprechende
Streckformmaschinen. Bisher erfolgte die Bormgebung unter Verwendung von Walzformmaschinen
nur bei einflächigen Formen und nicht bei mehrflächigen Formen. Es hat sich darüberhinaus
in der Vergangenheit herausgestellt, daß die Formgebung
von Werkstücken
mit komplizierten Querschnitten nicht leicht ist. Weiterhin war in der Vergangenheit
eine manuelle Einstellung der Walzenposition entsprechend der Erfahrung der Betriebsperson
erforderlich, um das resultierende Werkstück zu formen und das in verschiedener
Stärke auftretende Zurückfedern zu kompensieren. Infolge des zuletzt genannten Nachteils
hängen die zum Formen eines bestimmten Werkstückes und die Qualität des Formteiles
stark von der Erfahrung der Betriebsperson ab.
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Da die Erfahrung der Betriebsperson erforderlich ist, stiegen die
Kosten für die Werkstückformgebung gleichzeitig mit dem Steigen der erforderlichen
kritischen Toleranzen stark an.
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Aus dem Vorhergehenden ergibt sich, daß Streckformvorrichtungen im
allgemeinen eher für die Massenproduktion geeignet sind, da für sie weniger Fachkenntnis
und Erfahrung der Petriebsperson erforderlich ist, obwohl eine teure lagerhaltung
von äußerst komplizierten Werkzeugen erforderlich ist. Walzformvorrichtungen sind
andererseits unter bestimmten Umständen besser zur Entwicklung von Prototypen geeignet,
obwohl die Arbeitskosten infolge der erforderlichen hohen Fachkenntnis und Erfahrung
der Betriebsperson beträchtlich höher sind. Es ist daher wünschenswert, wenn auf
die erforderliche Fachkenntnis der Betriebsperson bei lfalzformvorrichtungen verzichtet
werden könnte, und der Kostenvorteil von Vorrichtungen zur Massenproduktion ausgenutzt
werden könnte. Eine Schwierigkeit bei einer solchen Verwendung von Walzformvorrichtungen
liegt darin, daß das Zurückfedern der Werkstücke nach dem Durchlaufen durch die
Bormw1alzen auftritt.
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Daher können diese Walzen nicht nur in irgendeiner Weise numerisch
gesteuert werden. Vielmehr muß die Steuerung die Möglichkeit der Kompensation des
Zurückfederns beinhalten. Da das Zurückfedern außer innerhalb relativ großer Bereiche
kaum voraussagbar ist, muß die Steuerung ziemlich hohen Ansprüchen genügen, um eine
adäquate Kompensation des Zurückfederns liefern zu können.
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Die Erfindung ist auf die Lieferung einer solchen Steuerung gerichtet.
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Es ist daher das Ziel der Erfindung, eine numerisch gesteuerte Formgebungsmaschine,
insbesondere eine numerisch gesteuerte Walzformmaschine zu liefern, die eine Einrichtung
zur änderung der Steuersignale aufweist, die an einer solchen Maschine liegen, um
den Effekt des Zurückfederns zu kompensieren.
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Die erfindungsgemäße numerisch gesteuerte Formgebungsmaschine kann
Elemmralzen und Bormnsalzen sowie eine Adaptivsteuerung aufweisen, die die Anordnung
der Formwalzen entlang einer Vielzahl von Achsen steuert.
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Durch die Erfindung wird somit eine numerisch gesteuerte Formgebungsmaschine
mit Adaptivsteuerung geliefert. Ein zu verformendes 1Terkstoffteil oder Werkstück
wird durch zwei Klemmwalzen geleitet, die zwischen rechtseitig und linksseitig angeordneten
Bormwxalzen angeordnet sind. Wenn das Werkstück durch die Maschine geführt wird,
wird die Lage der rechtsseitigen und linksseitigen Formwalzen nach einem numerischen
Steuerprogramm verstellt. Die Verstellung der Bornrtalzen erfolgt derart, daß das
Werkstück in der gewünschten Weise einflächig oder mehrflächig verformt wird. Wenn
das Werkstück die Maschine verläßt, läuft es durch einen Einflächen- oder Mehrflächenmeßfühler,
der seine Form einschließlich eines Zurückfederns abtastet, das anschließend an
die tEalzverLormung auftritt. Die abgetastete Information über die Form des Werkstückes
wird dazu verwandt, die numerischen Steuersignale, die die Lage der rechtsseitigen
und linksseitigen Formwalzen steuern, in der erforderlichen Weise zu ändern.
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Eine Steuersignaiquelle erzeugt Achsensteuersignale und liefert sie
einer Steuerung. Die Steuerung empfängt auch ein Geschwindigkeitssignal, das zu
der Geschwindigkeit der Bewegung des zu formenden Werkstückes durch die Klemmwalzen
in Beziehung steht.
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Die Steuerung empfängt weiterhin ein Adaptivsteuersignal vom
Einflächenmeßfühler
oder mehrere Signale vom Mehrflächenmeßfühler, falls dieser verwandt wird. Diesen
Signalen entsprechend steuert die Steuerung die Lage und die Geschwindigkeit der
Lageänderung der rechtsseitigen und linksseitigen Formwalzen entlang einer Vielzahl
von Achsen.
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Die rechtsseitigen und linksseitigen Formwalzen sind beide verstellbar
und getrennt von den Klemmwalzen angeordnet. Zusätzlich sind die rechtsseitigen
und linksseitigen Formwalzen drehverstellbar: (1) um die Achse, die die t4ittellinie
in Längsrichtung des Werkstückes bildet, wenn die Formwalzen ausgerichtet sind und
(2) um Achsen, die so definiert werden können, daß sie entweder parallel zur vertikalen
Mittellinie der Klemmwalzen oder parallel zu einer dazu schräg verlaufenden Achse
liegen, wobei die besondere schräg verlaufende Achse durch die genaue Stellung der
Formwalzen zueinander bestimmt ist.
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Die Steuerung ändert die Adaptivsteuersignale oder das Adaptivsteuersignal,das
dievcm-##,'inflächenmeßfühler oder von den Mehrflächenmeßfühlern erzeugt wird bzw.
werden, indem sie zunächst dieses Signal oder diese Signale integriert. Die integrierten
Signale für jede Achse werden nach dem Algorithmus
weiteryertarbeitet, wobei ko den vorhergehenden Korrekturfaktor, q0 einen Formvergleichswert,
der von der numerischen Steuersignalquelle geliefert wird, und q1 den Formme#iert
einschließlich des Zurückfederns bedeuten, der vom Meßfühler bestimmt wird.
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Jede Formwalze ist drehbar in einem in seiner Lage verstellbaren Joch
angebracht. Die Joche sind so ausgelegt, daß sie um eine Achse schwenken können,
die rechtwinklig zu der Mittellinie
verläuft, die durch die Drehachse
der zugehörigen Porrmiralee bestimmt ist. Zusätzlich weist jedes Joch eine halbkugelförmige
Außenfläche auf, die in ihrer Lage verstellbar ist und wird jedes Joch von einer
Einrichtung gehalten, die in ihrer Lage längs zweier zueinander rechtwinklig verlaufender
I~angsachsen verstellbar ist.
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Es ist ein Satz von sich drehenden Schuhen vorgesehen, die das zu
verformende Werkstück fest gegen die Formwalzen drücken.
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Die Klemmwalzen sind in ihrer Lage derart verstellbar, daß sie den
Winkel eines Schenkels eines erlrstückes während der Formgebung ändern können, falls
es erforderlich ist. Die Meßfühler werden von einer Einrichtung gehalten, die sie
zur linksseitigen Formwalze zentriert. Die Meßfühler enthalten wenigstens einen
linear regelbaren Differentialtransformator, der die Krümmung des Werkstückes unmittelbar
nach dem Verlassen der linksseitigen Formwalze messen kann. Weiterhin sind als Teil
des Einflächenmeßfühlers Einrichtungen zur seitlichen Ausrichtung vorgesehen, die
den Meßfühler seitlich bezüglich der Gestalt des geformten Werkstückes ausrichten
können, so daß ein genaues Adaptivsteuersignal erzeugt wird.
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Aus der obigen kurzen Zusammenfassung ist zu ersehen, daß durch die
Erfindung eine numerisch gesteuerte Formgebungsmaschine geliefert wird. Insbesondere
liefert die Erfindung eine numerisch gesteuerte Walzformmaschine, die die Vorteile
der bekannten von Hand betätigten Walzformmaschinen,nicht jedoch deren Nachteile,
aufweist. Erfindungsgemäß wird dieses erwünschte Ergebnis hauptsächlich dadurch
erhalten, daß sie sozusagen programmierbar ist und ihre Steuersignale zur Kompensation
nicht vorhersehbarer Fehler verändert werden können. Die erfindungsgemäße Maschine
kann somit Formteile liefern, die sehr engen Toleranzbestimmungen genügen. Dieses
Ergebnis wird erhalten, ohne daß diejenige übermäßige Fachkenntnis der Betriebsperson
erforderlich ist,
die bei den bekannten manuell gesteuerten Einrichtungen
ähnlicher Art erforderlich ist. Die erfindungsgemäße Maschine liefert Produkte,
die gleich gut oder besser als diejenigen Produkte sind, die unter Verwendung der
Streckforntechnik erhalten werden, ohne daß ein teurer lagerbestand von Bauteilen
gewartet werden muß. Durch die Erfindung werden somit die oben genannten Nachteile
sowohl der Streckformanlagen als auch der Walzenformanlagen überwunden.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden im folgenden beschrieben.
Ein Werkstück oder ein Werkstoffteil mit einer vorgeformten Querschnittsgestalt
wird durch zwei Klemmwalzen geleitet, die zwischen rechtsseitigen und linksseiten
Formwalzen angeordnet sind. Jede Formwalze ist in ihrer ~lage sowohl seitlich als
auch was ihren Abstand von den Klemmwalzen anbetrifft, entlang zweier Längsachsen
verstellbar. Zusätzlich ist jede Forim#ialze um zwei Drehachsen drehverstellbar.
Wenn das Werkstück durch die Maschine läuft, werden die rechtsseitigen und linksseitigen
Sorm>alzen einem numerischen Programm entsprechend angeordnet. Die Anordnung
ist derart, daß das Werkstück in der gewünschten Weise einflächig oder mehrflächig
geformt wird. Wenn das Formteil die Maschine verläßt, läuft es durch einen Einflächen-
oder Mehrflächenmeßfühler, der die Form des Werkstückes einschließlich eines nach
der Walzformgebung auftretenden Zurückfederns abtastet. Die abgetastete Information
wird dazu verwandt, adaptiv die Steuersignale zum Steuern der Lage der rechtsseitigen
und linksseitigen Formwalzen zu ändern.
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Das Ausgangssignal oder die Ausgangssignale des Einflächenmeßfühlers
oder der Mehrflächenmeßfühler wird bzw. werden integriert, um seine bzw. ihre Stabilität
zu verbessern. Die integrierten Signale oder das integrierte Signal wird bzw. werden
dazu verwandt, Korrektursignale k für jede steuerbare Langs-oder Drehachse nach
dem folgenden Algorithmus zu entwickeln:
wobei ko den vorhergehenden Korrekturfaktor, g0 den Formvergleichswert,
der aus der Geometrie des Werkstückes berechnet wird und von der numerischen Steuersignalquelle
geliefert wird, und q1 den Formmeßwert bezeichnen, der vom Meßfühler längs der Achse
abgetastet wurde, deren Korrekturfaktor berechnet werden soll. Die Achsensteuersignale
werden mit den auf diese Weise i se ermittelten Achsenkorrektursignalen multipliziert,
um richtige Achsensteuersignale zu erhalten, die zur Steuerung der Bewegung der
Formwalzen über ihrer jeweiligen Langs- und Drehachsen verwandt werden.
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Die Erfindung steht zu dem Mehrflächenmeßfühler und der Steuerung
zur Verwendung bei Walzformmaschinen gemäß DT-OS 2 436 133 in Beziehung.
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Im folgenden werden anhand der zugehörigen Zeichnungen bevorzugte
Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert: Figur 1 zeigt ein Blockschaltbild
eines Ausführungsbeispiels.
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Figur 2 zeigt ein Blockschaltbild einer Steuerung, die zur Verwendung
bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel geeignet ist.
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Figur 3 zeigt ein Blockschaltbild einer Steuerung für die Achsenverstellgeschwindigkeit,
die zur Verwendung bei der in Figur 2 dargestellten Steuerung geeignet ist.
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Figur 4 zeigt ein Blockschaltbild einer Befehlseinrichtung für die
Achsenlage, die bei der in Figur 2 dargestellten Steuerung verwandt werden kann.
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Figur 5 zeigt ein Blockschaltbild einer Steuerung für die Achsenlage,
die bei der in Figur 2 dargestellten Steuerung verwandt werden kann.
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Figur 6 zeigt ein-Wellenformendiagramm, das zur Beschreibung der Arbeitsweise
der Adaptivkorrektursteuerung verwandt wird.
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Figur 7 zeigt in einem schematischen Diagramm die verschiedenen Bewegungsachsen
der rechtsseitigen und linksseitigen Formwalzen.
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Figur 8 zeigt in einem schematischen Diagramm die Orientierung der
Drehachsen für die Bewegung der Formwalzen.
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Figur 9 zeigt in einem isometrischen Diagramm schematisch die Einrichtung
zur Positionierung einer der Foriin#ialzen.
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Figur 10 zeigt die Einrichtung zum Positionieren der linksseitigen
Formwalze in einer Vorderansicht.
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Figur 11 zeigt eine Querschnittsansicht längs der Linie 11-11 in Figur
10.
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Figur 12 zeigt eine Teilquerschnittsansicht längs der Linie 12-12
in Figur 11.
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Figur 13 zeigt in einem schematischen Diagramm einen Satz von Schuhen,
die das zu formende Werkstück fest gegen die Formwalzen drücken.
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Figur 14 zeigt eine Querschnittsansicht längs der Linie 14-14 in Figur
13.
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Figur 15 zeigt eine Querschnittsansicht längs der ~linie 15-15 in
Figur 14.
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Figur 16 zeigt eine Querschnittsansicht zweier I#eirniitqalzen, die
den Winkel eines Schenkels eines zu formenden Werkstückes während der Formgebung
verändern können.
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Figur 17 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Einflächenmeßfühlers
und der Einrichtung zum Halten des Meßfühlers und des zu formenden Werkstückes im
Bereich des Meßfühlers.
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Figur 18 zeigt in einer schematischen Ansicht die verschiedenen Größenverhältnisse
eines Einflächenmeßfühlers der in Figur 17 dargestellten Art.
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Figur 19 zeigt die Querschnittsansicht eines Einflächenmeßfühlers,
der dann verwandt werden kann, wenn das zu formende Werkstück Z-förmig im Querschnitt
ist.
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Figur 20 zeigt eine Querschnittsansicht eines Einflächenmeßfühlers,
der dann verwandt werden kann, wenn das zu formende Werkstück ein umgekehrtes, mit
einem Flansch versehenes Hutprofil aufweist.
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Figur 21 zeigt eine Querschnittsansicht eines Einflächenmeßfühlers,
der dann verwandt werden kann, wenn das zu formende Werkstück ein rechtwinkliges
Profil aufweist.
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Das in Figur t dargestellte Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen numerisch gesteuerten Formgebungsmaschine umfaßt eine Steuersignalquelle
51, eine Steuerung 53, eine rechtseitige Formwalze 55, Kleinin#'iaIzen 57, eine
linksseitige Formwalze 59 und einen Formmeßfühler 61.
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Die Steuersignalquelle 51 erzeugt mehrere Steuersignale und liefert
sie der Steuerung 53. Die Steuersignalquelle kann beispielsweise aus einem Lesegerät
bestehen, das Lochstreifen oder lOgnetbänder liest. Andererseits kann die Steuersignalquelle
auch ein Speicher sein, der von Hand eingegebene Steuersignale speichert und sie
im Bedarfsfall ausgibt.
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Die Steuerung 53 empfängt weiterhin Signale für die Achsenlage, die
mit der lage der rechtsseitigen und linksseitigen Formwalze bezüglich Nullpunkten
auf jeder Achse,entlang der sie in Stellung gebracht werden können, in Beziehung
stehen und ein Geschwindigkeitssignal von den Klemmnsalzen, das die Bewegungsgeschwindigkeit
des zu formenden Werkstückes durch die Maschine längs der durch die unterbrochene
Linie 63 dargestellten Bewegungsbahn angibt. Die Steuerung 53 empfängt weiterhin
Adaptivsteuersignale vom Fo#eßfühler 61. Wenn der Formmeßfühler ein Einflächenmeßfühler
ist, wird ein einziges Ausgangssignal erzeugt,
das von der Steuerung
ausgewertet wird. Wenn andererseits der Meßfühler ein Mehrflächenmeßfühler der in
der DT-OS 2 436 133 (US-PA 3 83 374) beschriebenen Art ist, wird das Adaptivsteuersignal
von einer Vielzahl von Signalen gebildet.
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Was den Mehrflächenmeßftshler anbetrifft, wird auf diese Druckschrift
Bezug genommen. Unabhängig von der Art des verwandten Meßfühlers nutzt die Steuerung
die durch den Formmeßfühler abgetastete Information dazu aus, die an der rechtsseitigen
und an der linksseitigen Formwalze 55 und 59 liegenden Steuersignale zu verändern.
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Das in Figur 2 dargestellte Blockschaltbild zeigt mehr im einzelnen
eine Steuerung, die bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel verwandt
werden kann. Diese Steuerung umfaßt eine Steuerung 65 für die Achsenverstellgeschwindigkeit,
eine BeSehlseinrichtung 67 für die Achsenlage und eine Achsenlagesteuerung 69. Das
Geschwindigkeitssignal, das von den Kleinirnialzen 57 erhalten wird und beispielsweise
von einer Codierscheibe erzeugt werden kann, wird von der Steuerung 65 für die Achsenverstellgeschwindigkeit
empfangen. Zusätzlich empfängt die Steuerung für die Achsenverstellgeschwindigkeit
ein Vorschubgeschwindigkeitssignal von der Steuersignalquelle 51. Dementsprechend
liefert die Achsenverstellgeschwindigkeitssteuerung Achsenverstellgeschwindigkeitssignale
der Befehlseinrichtung 67 für die Achsenlage. Die Achsenverstellgeschwindigkeitssignale
steuern die Geschwindigkeit der Bewegung der rechtsseitigen und linksseitigen Bornazalze
55 und 59 längs ihrer verschiedenen Bewegungsachsen in der im folgenden beschriebenen
Weise.
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Die Befehlseinrichtung 67 für die Achsenlage empfängt zusätzlich zu
den Achsenverstellgeschwindigkeitssignalen auch Achsenlagesteuersignale von der
Steuersignalquelle 51. Dementsprechend erzeugt die Befehlseinrichtung 67 für die
Achsenlage analoge Achsenbefehlssignale, die sie der Achsenlagesteuerung 69 liefert.
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Anschließend an die Veränderung der analogen Achsenbefehlssignale
durch
die Achsenlagesteuerung 69 können die analogen Achsenbefehlssignale die Bewegung
der rechtsseitigen und links sei tigen Formwalze 55 und 59 längs ihrer verschiedenen
Achsen steuern.
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Die Achsenlagesteuerung 69 empfängt zusätzlich zu den analogen Ächsenbefehlssignalen
die Adaptivsteuersignale oder diejenigen Signale, die vom Formmeßfühler 61 erzeugt
werden, sowie Lagesignale, die von geeigneten Meßfühlern, beispiel#;eise Potentiometern
erzeugt werden, die so angeordnet sind, daß sie die Lage der rechtsseitigen und
linksseitigen Fo##alze längs der verschiedenen, im folgenden beschriebenen steuerbaren
Achsen bestimmen. Die Achsenlagesteuerung 69 empfängt weiterhin von der Steuersignalquelle
ein Verhältnissteuersignal und qg-Signal für jede Achse. Die Bedeutung des Verhältnissteuersignals
und des qO-Signals wird sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
der Achsenlagesteuerung 69 ergeben.
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Figur 3 zeigt in einem Blockschaltbild eine Steuerung für die Achsenverstellgeschwindigkeit,
die bei der in Figur 2 dargestellten Steuerung verwandt werden kann und einen digitalen
Geschwindigkeitsmultiplikator 71, einen Vorschubgeschwindigkeitsmultiplikator 73
und Achsenteiler 75 aufweist. Zusätzlich zeigt Figur 3 eine Codierscheibe 77 für
eine Klemmwalze, die das Geschwindigkeitssignal erzeugen kann, das durch die Steuerung
65 für die Achsenverstellgeschwindigkeit empfangen werden kann, sowie einen Positionsindikator
79, der die Position des zu formenden Werkstückes während es durch die Formgebungsmaschine
läuft, anzeigt. Wie es in Figur 7 dargestellt ist, und später im einzelnen beschrieben
wird, ist die Position des Werkstückes an irgendeinem bestimmten Punkt zu einem
Zeitpunkt als Position längs der X-Achse definiert, wobei die X-Achse durch die
längs verlaufende Mittellinie des Werkstückes bestimmt
ist, wenn
die rechtsseitige und die linksseitige Formwalze zum Mittelpunkt der Klemmwalzen
ausgerichtet sind.
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Wie oben erwähnt, erzeugt die Codierscheibe 77 der Klemmwalze ein
Geschwindigkeitssignal. Das Geschwindigkeitssignal wird dem digitalen Geschwindigkeitsmultiplikator
71 geliefert, der dem Durchmesser der Klemmwalzen entsprechend eingestellt ist.
Vorzugsweise liegt der Multiplikationsfaktor in Abhängigkeit von dem spezifischen
Durchmesser der glemmwfalsen zwischen 0,0001 und 0,9999. Der digitale Geschwindigkeitsmultiplikator
ist vorzugsweise so eingestellt, daß er einen Impuls pro 0,0025 cm (0,001 inch)
des Weges des TJerkstückes abgibt. Diese Sinstellung ist durch die folgende Gleichung
bestimmt: C = 1000 D/R, wobei C den Eich- oder Multiplikationsfaktor, D den Durchmesser
der der Codierscheibe zugehörigen ElenmnYalze in cm oder Inch und R die Impulsgeschwindigkeit
der Codierscheibe der #eiinm#ialze in Impulsen pro Sekunde bezeichnen. Wenn die
Codierscheibe somit beispielateise 36 000 Impulse pro Umdrehung erzeugt und der
Durchmesser der Klemmwalze 26,7 cm (10,5 inch) beträgt, ist der digitale Geschwindigkeitsmultiplikator
so eingestellt, daß er mit einem Faktor 0,9163 multipliziert, wobei angenommen wird,
daß die marginale Drehzahl der Elemmsalsen 10 Umdrehungen pro Minute beträgt.
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Das Ausgangssignal. des digitalen Geschwindigkeitsmultiplikators liegt
am Positionsindikator, der einen Akkumulator zum Aufsummieren der Zahl der erzeugten
Impulse und eine Anzeigeeinrichtung aufweist, um den aufaddierten Gesamtwert anzuzeigen.
Das Ausgangssignal des digitalen Geschwindigkeitsmultiplikators liegt ebenfalls
am Vorschubgeschwindigkeitsmultiplikator 73.
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Der Vorschubgeschwindigkeitsmultiplikator empfängt auch ein Vorschubgeschwindigkeitssignal,
das von der Steuersignalquelle 51 erzeugt wird. Dieses Vorschubgeschwindigkeitssignal
ist effektiv ein Begrenzungssignal, das durch die Parameter der zu steuernden
numerisch
gesteuerten Formgebungsmaschine bestimmt ist. Eine derartige Maschine weist bestimmte
Grenzwerte für die Geschllindigkeit auf, mit der seine Formwalzen längs jeder Bewegungsachse
bewegt werden können. In Jfbhängigkeit von der gewünschten Formgebung legt daher
eine Achse den Grenzwert für alle Bewegungsachsen fest. Das Vorschubgeschwindigkeitssignal
bildet ein Eingangssignal, das die Bewegung der Formwalze längs der Bewegungsachse
auf diesen Maximalwert beschränkt.
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Der Vorschubgeschwindigkeitsmultiplikator verringert somit das Ausgangssignal
des digitalen Geschwindigkeitsmultiplikators auf einen solchen Wert, daß es über
die Achsenteiler dazu verwandt werden kann, die rechtsseitige und die linksseitige
Formwalze entlang ihrer verschiedenen Bewegungsachsen so zu bewegen, daß alle Walzen
die gewünschte Lage auf den verschiedenen Achsen gleichzeitig und möglichst schnell
erreichen, was im allgemeinen durch den Gesch##iindigkeitsgren##ert einer Achse
gesteuert wird, die durch die gewünschte spezielle Form des Werkstückes bestimmt
ist. Vorzugaleise multipliziert der Vorschubgeschwindigkeitsmultiplikator das Ausgangssignal
des digitalen Geschwindigkeitsmultiplikators mit einem Faktor, der im Bereich zwischen
0,001 und 0,999 liegt.
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Das Ausgangssignal des Vorschubgeschwindigkeitsmultiplikators liegt
an den Achsenteilern 75, wo es entweder mit Hilfe einer geeigneten Kette von digitalen
Multiplikatoren oder durch mehrere getrennte Teiler aufgeteilt wird. In beiden Fällen
können die Teiler je nach Wunsch voreingestellt sein oder über die Steuersignalquelle
gesteuert werden. Die Achsenteiler 75 teilen das digitale Ausgangssignal des Vorschubgeschwindigkeitsmultiplikators
in Stufen auf, die zum Steuern der Geschwindigkeit der Bewegung der Formwalze längs
jeder gesteuerten Achse geeignet sind.
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Die Achsenverstellgeschwindigiceitssignale liegen, wie es in Figur
2 dargestellt ist und oben erwähnt wurde, an einer Befehlseinrichtung für die Achsenlage,
die vorzugaJeise aus mehreren
Schaltungen der in Form eines Blockschaltbildes
in Figur 4 dargestellten Art besteht.
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Es ist nun ersichtlich, daß die Steuerung für die Achsenverstellgeschwindigkeit
Geschwindigkeitssteuersignale liefert, die die Geschwindigkeit der Bewegung der
rechtsseitigen und linksseitigen Formwalze längs ihrer verschiedenen Bewegungsachsen
derart steuert, daß eine koordinierte Bewegung erzielt wird;##odurch die gewünschten
Lagen der Walzen gleichzeitig erreicht werden, ohne daß ein Zeitabstand zwischen
den Zeitpunkten auftritt, an dem die beiden Lagen erreicht werden Figur 4 zeigt
in einem Blockschaltbild eine Befehlssehaltung für die Achsenlage, die bei der Steuerung
verwandt werden kann, die in Figur 2 dargestellt ist. Es ist hervorzuheben, daß
die Befehlsschaltung für die Achsenlage der in Figur 4 dargestellten Art für jede
zu steuernde Achse erforderlich ist, wohingegen nur eine einzige Steuerung für die
Achsenverstellgeschwindigkeit der in Figur 3 dargestellten Art benötigt wird. Lediglich
zum Zweck der näheren Erläuterung ist die dargestellte Befehlsschaitung für die
Achsenlage so ausgelegt, daß sie die Bewegung längs der Y-Achse, die im folgenden
definiert wird, steuern kann.
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Die in Figur 4 dargestellte lagebefehlsschaltung 67 umfaßt einen Befehlsspeicher
81, einen Komparator 83, ein UNI>-Glied 85, einen lagespeicher 87 und einen Digitalanalogalandler
89. Das Ausgangssignal des Achsenteilers 75 für die Verstellgesch##jindigkeit der
Y-Achse liegt an einem Eingang des UND-Gliedes 85. Zusätzlich liegt das Steuersignal
für die Y-Achsenlage, das von der Steuersignalquelle 51 erzeugt wird, am Befehlsspeicher
81. Im einzelnen werden Steuersignalblöcke der Reihe nach durch die Steuersignalquelle
auf einer intermittierenden Basis unter Verwendung bekannter digitaler Datenverarbeitungseinrichtungen
erzeugt. Die in diesen Steuersignalblöcken enthaltenen Daten werden zunächst in
einen nicht dargestellten geeigneten Pufferspeicher eingegeben.
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Wenn die in jedem Steuer gnalblock enthaltene Information benötigt
wird, werden die Daten vom Pufferspeicher auf den Befehlsspeicher
übertragen,
wofür ein der Deutlichkeit halber nicht dargestelltes Zeitsteuerungssystem verwandt
wird. Die im Befehlsspeicher enthaltenen Daten stellen einen Befehl für die Lage
auf der Y-Achse dar.
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Der Komperator vergleicht jeden neuen im Speicher gespeicherten Befehl
für die lage auf der Y-Achse mit der tatsächlichen Lage auf der Y-Achse, wie sie
im Iagespeicher 87 gespeichert ist. Wenn die befohlene Lage und die tatsächliche
Lage nicht übereinstimmen, erzeugt der Komperator zwei Signale. Das eine Signal
ist ein Auf/Ab-Steuersignal, das an den Lagespeicher gelegt wird, um die Richtung
anzugeben, in der die Lage der Formwalze längs der Y-Achse zu ändern ist, d.h. anzugeben,
ob die Lage bezüglich des Lagespeichers in Aufwärtsrichtung oder in Abwärtsrichtung
zu ändern ist. Es ist hervorzuheben, daß der Lagespeicher ein vorprogrammierter
Speicher ist, in dem jeder programmierte Speicherplatz eine Lage auf der Y-Achse
bezeichnet.
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Der Bagespeicher kann beispielsweise ein Festkb.rper##Festwertspeicher
(ROM) sein.
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Das zweite Ausgangssignal des Komperators ist ein Gleich/Ungleichsignal,
das am zweiten Eingang des UND-Gliedes 85 liegt. T.!enn der Komparator feststellt,
daß der Iagebefehl und die Lagesignale ungleich sind, gibt dieses Ausgangssignal
das UND-Glied 85 frei. Die Feststellung, daß beide Werte gleich sind, sperrt das
UNI>-Glied. Im freigegebenen Zustand läßt das UND-Glied das Verstellgescii#jindigkeitssignal
für die Y-Achse, das eine Impulskette ist, durch. Diese Impulskette bewirkt, daß
sich der Lagespeicher nauf"- oder "ab"-bewegt, was durch das Auf/Ab-Steuersignal
geleitet wird. Das heißt, daß der Tagespeicher mit der Impulsrate des Verstellgeschwindigkeitssignals
für die Y-Achse und in eine Richtung, die durch das Ergebnis des Vergleiches bestimmt
ist, abgesucht wird. Wenn der lagespeicher abgesucht ist, gibt er eine Reihe von
digitalen Befehlen für die Y-Achse aus. Diese digitalen Befehle werden vom Digitalanalogwandler
89 empfangen
und in analoge Befehle für die Y-Achse umgewandelt.
Die analogen Befehle für die Y-Achse werden einer Achsenlagesteuerung 69 der in
Figur 5 dargestellten und im folgenden beschriebenen Art geliefert.
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Aus der Darstellung in Figur 4 und den vorhergehenden Ausführungen
ergibt sich, daß der Komperator so lange ein den Gleichzustand angebendes Ausgangs
signal und kein #uf/Ab-Steuersignal erzeugt, wie sich die zugehörige Formwalze an
der richtigen Stelle entlang der zugeordneten Achse befindet. Somit wird das UND
-Glied 85 nicht freigegeben. Wenn die Lage der Formwalze längs der zugehörigen Achse
verändert werden soll, wird ein den ungleichen Zustand bezeichnendes Ausgangssignal
erzeugt, das das UND-Glied 85 freigibt. lrenn die neue Lage oberhalb der vorliegenden
Lage liegt, wird ein Steuersignal für die Aufwärtsbewegung an den lagespeieher 87
gelegt. Wenn andererseits die neue lage unterhalb der vorliegenden Lage liegt, wird
ein Steuersignal für die Abwärtsbewegung an den Lagespeicher 89 gelegt. Da das UND-Glied
85 freigegeben ist, werden die Impulse für die Verstellgeschwindigkeit auf der Y-Achse
auch dem Lagespeicher 87 geliefert. Entsprechend der Impulsrate des Verstellgeschwindigkeitssignals
für die Y-Achse erzeugt der Lagespeicher digitale Befehle für die Y-Achse. Die digitalen
Befehle erzeugen ihrerseits analoge Befehle für die Y-Achse, die eine Bewegung der
zugehörigen Formwalze längs der entsprechenden Achse bewirken können. Vor einer
solchen Bewegung werden die analogen Befehle für die Y-Achse jedoch in der im folgenden
beschriebenen Weise verankert, falls es erforderlich ist.
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Figur 5 zeigt in einem Blockschaltbild eine Achsenlagesteuerung, die
für die in Figur 2 dargestellte Steuerung verwandt werden kann. Wie bei der Befehlseinrichtung
67 für die Achsenlage, ist für jede zu steuernde Achse eine Achsenlagesteuerung
69 erfor-Bereich. Die in Figur 5 dargestellte Achsenlagesteuerung 69 umfaßt einen
ersten Multiplikator 91, einen zweiten BIultiplikator 93, einen Integrator 95, einen
Normierungsverstärker 97, eine Adaptivkorrektursteuerung 99, einen Hilfsverstärker
101, ein Potentiometer 103 und einen Pufferverstärker 105. In Figur 5 sind
außerdem
ein Servoventil 107, ein Achsenstellglied 109 und ein Beseverstärker 111 dargestellt.
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Das analoge Befehlssignal für die Y-Achse liegt an einem Eingang des
ersten Multiplikators 91. Ein Verhältnissteuersignal für die Y-Achse liegt am zweiten
Eingang des Multiplikators 91.
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Das Verhältnissteuersignal wird durch die Steuersignalquelle 51 erzeugt.
Das Verhältnissteuersignal erhöht den Ubertragungsfaktor in der Achsenschleife,
d.h. in der dargestellten Schaltung der Y-Aohsenschleife um einen innerhalb eines
bestimmten Bereiches, beispielsweise zwischen 1 und 3, unbegrenzt veränderlichen
Faktor. Das Verhältnissteuersignal liefert eine grobe Steuerung für das Zurückfedern,
indem es eine Überbiegung des I«rerkstickes verursacht. Das heißt im einzelnen,
daß der analoge Achsenbefehl eine gewünschte Form repräsentiert. Die meisten T[erkstucke
federn jedoch bei der Verformung in einem gewissen Maße nach dem Verlassen der letzten
Formwalze zurück. Die Stärke des Zurückfederns kann innerhalb eines breiten Bereiches
in Wbhängigkeit von der Art des Materials und dem Radius der Form längs der zu steuernden
Achse vorhergasagt werden. Das Verhältnissteuersignal ist ein-Multiplikationswert,
der das Zurii.ckfedern innerhalb des vorhersagbaren Bereiches kompensiert. Die Feinkompensation
des Zurückfederns liefert der Adaptivsteuerungsteil der Achsenlagesteuerung auf
die im folgenden beschriebenen Weise. Das Ausgangssignal des ersten Multiplikators
91 ist mit W bezeichnet und liegt an einem Eingang des zweiten Multiplikators 93.
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Das Adaptivsteuersignal bezüglich der gesteuerten Achse (Y) liegt
am Eingang des Integrators 95. Der Integrationsschritt des Integrators ist veränderbar,
so daß eine Beeinflussung des Systems durch aufgenommene, von äußeren Quellen erzeugte
Formänderungen ausgeschlossen ist, wodurch die Stabilität des Systems verbessert
wird. Der Integrator erreicht das dadurch, daß er die abgetasteten Formwerte über
wählbare Abschnitte des
Werkstückes mittelt und nicht momentan
ausgelesene Werte liefert, die alle kleineren Unstimmigkeiten im Werkstück wiedergeben.
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Das Ausgangssignal des Integrators 95 wird durch den Normierungsverstärker
97 verstärkt und einem Eingang der Adaptivkorrektursteuerung 99 geliefert. Dieses
Eingangssignal ist mit q1 bezeichnet. Die Adaptivkorrekturschaltung empfängt ein
zweites Eingangssignal, das mit q0 bezeichnet ist. q0 ist ein Signal eines Formvergleichswertes,
das von der Steuersignalquelle 51 erzeugt wird. Dieses Signal wird aus der gewünschten
Geometrie des WerkstUtckes berechnet und gibt das zur Zeit erwartete Ausgangssignal
des Meßfühlers an einem bestimmten Punkt an. Die Adaptivkorrektursteuerung berechnet
ein mit k bezeichnetes Ausgangssignal nach dem folgenden Algorithmus:
wobei qO und q1die bereits genannten Werte bezeichnen und ko den Anfangskorrekturfaktor
oder den vorhergehenden Korrekturfaktor bezeichnet. Somit enthält die Adaptivkorrektursteuerung
99 einen Speicher, der ein Signal eines Korrekturfaktors speichert und kontinuierlich
erzeugt, das immer dann geändert wird, wenn sich rechnerisch eine Änderung des Korrekturfaktors
ergibt.
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Ersichtlich werden die Formvergleichswerte q0, die von der Steuersignalquelle
51 geliefert werden, um einen Betrag verschoben, der gleich der Transportverzögerung
in der Anlage, d.h. gleich der Zeit ist, die erforderlich ist, damit das Formteil
den Formmeßfühler 61 erreicht. Somit erscheint der Bormvergleichn1ert q0 zu dem
Zeitpunkt in der Leistung, zu dem der entsprechende Abschnitt des Werkstückes den
Meßfühler erreicht und abgetastet wird.
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da Anfang berechnet die Adaptivkorrektursteuerung das qo:q1-Verhältnis.Wenn
kein frühere Korrekturfaktor im Speicher gespeichert ist, wird das Verhältnis qo
q1 als Anfangskorrekturwert verwandt. Wenn ein k-Wert bereits im Speicher gespeichert
ist, wird der Wert Wert ko nach dem oben genannten
zu dem Algorithmus zuaddiert. Der neue Korrektur#aktor k wird als Multiplikationsfaktor
auf den nächsten Block aktiver Befehle angewandt. D.h. im einzelnen, daß der zweite
Xultiplikator 93 den Wert KY mit dem Wert k multipli -ziert und den mit kKY bezeichneten
Ausgangsbefehl für die Y-Achse erzeugt. Ersichtlich wird der Wert KY erhöht, wenn
k größer als 1 ist und erniedrigt, wenn k kleiner als 1 ist.
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Die Adaptivkorrektursteuerung 99 setzt die Berechnung neuer k-Werte
fort, bis der Wert qg gleich q1 ist. Wenn dieser Zustand auftritt, ist dem Werkstück
die gewünschte Form gegeben. Der letzte k-Wert wird als geeigneter Faktor für den
verbleibenden Teil und bei einer Speicherung für eine künftige Verwendung für nachfolgende
Werkstücke beibehalten, es sei denn, daß anschließende Änderungen der gewünschten
Form die Ermittlung eines neuen k-Wertes erforderlich machen.
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Fig. 6 erläutert die Arbeitsweise der Adaptivkorrektursteuerung 99
in einem Dreistufenbetrieb. Auf der ersten Linie in Fig. 6 ist das Ausgangssignal
des Meßfühlers längs der betreffenden Achse dargestellt. Die zweite Linie zeigt
das Ausgangssignal des Integrators, d.h. den Wert q1, und auf der dritten Linie
ist der Korrekturfaktor k dargestellt.
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Während des ersten Zeitintervalls A T, von To bis T1, hat, was das
Ausgangssignal des zugehörigen Meßfühlers anbetrifft, der verformte Teil des Werkstückes
den Meßfühler noch nicht erreicht. Daher erscheint kein Ausgangssignal des Meßfühlers.
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Während dieser Zeitspanne ist q1 ebenfalls gleich Null.
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Zwischen den Zeitpunkten T1 und T2 erreicht ein verformter Bereich
des Werkstückes des Meßfühler und erzeugt der Integrator ein linear ansteigendes
Ausgangssignal, das der Uberbiegung des Werkstückes entspricht, und wird weiterhin
ein
erster Korrekturfaktor berechnet. Zum Zeitpunkt T2 wird dem
zweiten Multiplikator 93 ein Korrekturfaktor k geliefert, der eine leichte Unterbiegung
verursacht. Zwischen den Zeitpunkten T2 und T3 wird weiterhin eine Uberbiegung des
Werkstückes ermittelt, so daß keine Änderung im k-Wert auftritt. Zum Zeitpunkt T3
erreicht das Werkstück mit einer Unterbiegung den Meßfühler, so daß zwischen den
Zeitpunkten T3 und T4 diese neue Entwicklung integriert und ein neuer k-Wert zur
Korrektur in die entgegengesetzte Richtung ermittelt wird. Zum Zeitpunkt T4 wird
der neue k-Wert dem Multiplikator 93 geliefert. Diese neuer k-Wert ist jedoch etwas
unzureichend. Zwischen den Zeitpunkten T5 und T6 wird ein neuer k-Wert berechnet
und angewandt.
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Zum Zeitpunkt T7 ist qo = q1 und wird die Erzeugung des zuletzt berechneten
k-Wertes fortgesetzt, es sei denn, daß anschließende Änderungen der Form oder des
Materials zum Auftreten einer Unterbiegung oder Uberbiegung führen, dieser Zustand
auftritt, wird der Betriebszyklus wiederholt und ein neuer k-Wert berechnet.
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Obwohl es in der Zeichnung nicht dargestellt ist, ist in der in Fig.
5 dargestellten Vorrichtung ein Begrenzer für die Adaptivsteuerung enthalten, um
zu verhindern, daß ungewöhnlich große, äußere Signaländerungen zur Berechnung eines
fehlerhaften k-Wertes führen. Der Begrenzer ist in Reihe zum Integrator geschaltet
und so eingestellt, daß er das Neßfühlersignal auf einen bestimmten Pegel begrenzt.
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Auf diese Weise werden alle Signalspitzen ignoriert, die durch vereinzelt
auftretende große Fehler in der Form hervorgerufen werden.
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Das Ausgangssignal des zweiten Multiplikators kKY liegt an einem Eingang
einer Summierungsverbindung 100. Der Ausgang der Summierungsverbindung 100 steht
mit dem Eingang
eines Servoverstärkers 101 in Verbindung. Das Ausgangssignal
des Servoverstärkers 101 wird dem Servoventil 107 geliefert. Das Servorventil 107
betätigt ein hydraulisches Achsenstellglied 109. Das hydraulische Achsenstellglied
109 bewirkt seinerseits die Bewegung längs der Y-Achse. Zusätzlich steuert das hydraulische
Achsenstellglied 109 die Lage des Abgriffs des Potentiometers 103.
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Somit wirkt das Potentiometer als Anzeigeeinrichtung für die Achsenlage.
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Das Ausgangssignal des Potentiometers, das der Lage des Achsenstellgliedes
entspricht, die ihrerseits mit der Lage der zugehörigen Formwalze auf der Y-Achse
in Beziehung steht, wird einem Eingang eines Pufferverstärkers 105 geliefert. Der
Ausgang des Pufferverstärkers 105 steht mit dem zweiten Eingang der Summierungsverbindung
100 und mit dem Eingang des Verstärkers 111 in Verbindung. Das Ausgangssignal des
Verstärkers 111 ist ein die Lage der Formwalze auslesendes Signal, das einer geeigneten,
nicht dargestellten Anzeigevorrichtung für die Lage der Formwalze geliefert wird.
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Es ist ersichtlich, daß die in Fig. 5 dargestellte Achsenlagesteuerung
eine Servosteuerung mit geschlossenem Wirkungskreis darstellt. Die Summierungsverbindung
100 vergleicht das kKY-Signal mit dem Ausgangssignal des Potentiometers, das die
tatsächliche Lage der Formwalze auf der zu steuernden Achse,in diesem Fall der Y-Achse,
repräsentiert. Der korrigierte analoge Befehl kKY für die Y-achse kann beispielsweise
von 0 bis +10 V variieren, und das Potentiometerausgangssignal kann von 0 bis -10V
variieren.
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Wenn diese Signale im absoluten Wert nicht gleich sind, wird ein Fehlersignal
erzeugt, das gleich dem Unterschied
zwischen diesen beiden Spannungen
ist. Das Vorzeichen des Fehlersignals gibt die Richtung an, in der das Achsenstellglied
sich bewegen muß, um das Fehlersignal zum Verschwinden zu bringen.
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Der Servoverstärker 101 empfängt das Fehlersignal und liefert einen
dem Fehler proportionalen Strom. Dieser Strom wird auf den Motor mit konstantem
Drehmoment des Servorventils übertragen, wodurch dessen Tauchspule der Höhe des
Stromes und seiner Polarität entsprechend versiien wird, wie es allgemein bei numerisch
gesteuerten Werkzeugmaschinen bekannt ist. Wenn das Servoventil seine Position ändert,
bewirkt das hydraulische Fluid eine Bewegung des Achsenstellgliedes. Das Potentiometer
kontrolliert die Lage der Formwalze auf der Y-Achse, wenn diese durch das Achsenstellglied
verändert wird. Das Potentiometersignal wird fortlaufend zur Summierungsverbindung
rückgekoppelt, wo es mit dem korrigierten analogen Befehl für die Y-Achse kKY verglichen
wird. Wenn die Formwalze die gewünschte Lage auf der gesteuerten Y-Achse erreicht,
fällt das Fehlersignal auf Null und wird die Stärke des dem Motor des Servoventils
gelieferten Stromes kleiner, wodurch eine Verschiebung der Ventilspule zu ihrer
mittleren geschlossenen Lage verursacht wird. Wenn die abgetastete Achsenlage gleich
der gewünschten Lage wird, sind die Eingangsspannungen an der Summierungsverbindung
gleich groß, jedoch im Vorzeichen entgegengesetzt. Daher ist das Ausgangssignal
der Summierungsverbindung 100=Null.Da dieses Ausgangssignal gleich Null ist, wird
auch das Servoventil auf Null gestellt und die Achsenbewegung angehalten. Die Servoschleife
hält die Formwalze in ihrer Lage auf der Achse, bis ein neuer Block von Lagesteuersignalen
eine Lageänderung befiehlt. Die Beibehaltung der Lage der Formwalze auf ihrer Achse
erfolgt vorzugsweise dadurch, daß dem Stellglied geringe Fluidmengen
zugeteilt
werden, die zum Kompensieren von auftretenden Leckverlusten und anderen mechanischen
Abweichungen erforderlich sind.
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Im Obigen wurde eine elektronische Steuerung zum Steuern der Bewegung
der Formwalzen einer Welzformmaschine längs verschiedener Achsen beschrieben. Fig.
7 zeigt schematisch die verschiedenen Achsen, die - falls erforderlich -gesteuert
werden können. Natürlich werden unter gewissen Umständen statt der dargestellten
acht Achsen nur eine oder zwei dieser Achsen gesteuert.
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Wie bereits oben erwähnt, ist die X-Achse die Hauptvergleichsachse
und als Achse definiert, die längs der Mittellinie des Werkstückes verläuft, wenn
die rechtsseitige und die linksseitige Formwalze mit den Klemmwalzen ausgerichtet
sind. Zusätzlich zu dieser Achse sind in Fig. 7 vier Bewegungsachsen für jede der
Formwalzen dargestellt. Diese acht Achsen sind wie folgt definiert: Linksseitige
Formwalze: Y-Achse: vertikale Bewegung der linksseitigen Formwalze entlang einer
Linie, die entweder parallel zur vertikalen Mittellinie zwischen den Formwalzen
oder schräg dazu verläuft (diese Achse ist schräg verlaufend dargestellt).
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Z-Achse: seitliche Bewegung der linksseitigen Formwalze in Hinblick
auf die Klemmwalzen.
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a-Achse: Drehung der linksseitigen Formwalze um die Mittellinie des
Werkstückes.
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b-Achse: Drehung der linksseitigen Formwalze um die Y-Achse oder um
eine senkrecht zur X-Achse verlaufende vertikale Achse. (Die Achse ist als Drehung
um die Y-Achse dargestellt)
Rechtsseitige Formwalze: V-Achse: vertikale
Bewegung der rechtsseitigen Formwalze entlang einer Linie, die entweder parallel
zur vertikalen Mittellinie der Klemmwalzen oder schräg dazu verläuft (die dargestellte
Achse verläuft schräg).
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W-Achse: seitliche Bewegung der rechtsseitigen Formwalze in Hinblick
auf die Klemmwalzen.
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d-Achse: Drehung der rechtsseitigen Formwalze um die Mitzellinie des
Werkstückes.
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e-Achse: Drehung der rechtsseitigen Formwalze um die V-Achse oder
um eine senkrecht zur X-Achse verlaufende vertikale Achse (die Achse ist als Drehung
um die V-Achse dargestellt).
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Ersichtlich wird bei der forgeschrittensten Ausbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mechanische Energie zum Steuern der Bewegung der Formwalzen um jede
der oben beschriebenen Achsen verwandt. Die mechanische Energie kann durch hydraulische
Stellglieder der oben beschriebenen und schematisch in Fig. 5 dargestellten Art
oder durch elektrische Schrittmotoren oder andere geeignete Vorrichtungen geliefert
werden. In allen Fällen stehen die Energiequellen unter einer Steuerung mit geschlossenem
Wirkungskreis, um eine genaue Anordnung der Formwalzen auf den zugeordneten Achsen
sicherzustellen.
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In Abhängigkeit von der Größe, der Form und der erforderlichen Genauigkeit
des zu formenden Werkstückes ist es möglich, eine oder mehrere der Bewegungsachsen
einer oder mehrerer Formwalzen auszuschließen. In manchen Fällen, z.B.
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dann, wenn die zu formenden Werkstücke eine ausreichende Dicke aufweisen,
daß sie während des Walzbetriebes eine Art
Rollbewegung um die
b- und e-Achsen auf die Lage der geringsten Energie voU9ühre#,ist es wünschenswert,
die Bewegung um die b- und e-Achsen ohne Kraftantrieb zu lassen. Die nicht kraftbetriebene
Bewegung um die b- und e-Achsen wird durch die Verwendung von Einrichtungen mit
geringer Reibung, beispielsweise von Druck oder Luftlagern an geeigneten Zwischenflächen
verstärkt. Vorzugsweise sind somit bei einer praktischen Ausführung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung derartige Einrichtungen vorgesehen.
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Die Bewegung längs der linear verlaufenden Achsen Y,Z,V und W der
linksseitigen und rechtsseitigen Formwalzen erfolgt vorzugsweise unter Verwendung
herkömmlicher Führungseinrichtungen und Führungsleisten. Im Gegensatz dazu ist für
jedes Paar von Drehachsen a und b, d und e eine Einrichtung erforderlich, die eine
Bewegung mit zwei Freiheitsgraden um einen gemeinsamen Punkt ermöglicht. Eine geeignete
Vorrichtung, die die Bewegung sowohl der rechtsseitigen als auch der linksseitigen
Formwalze längs aller dargestellten Achsen ermöglicht, ist in den Fig. 9 bis 10
dargestellt und wird im folgenden beschrieben. Vorher ist Jedoch zu erwähnen, daß
die Drehachsen jeder Formwalze in einer Ebene liegen müssen, die durch die längsverlaufende
Mittellinie des Werkstückes senkrecht zu einer horizontalen Bezugsebene verläuft,
die die Mittellinien der unteren Klemmwalze und der Wellen der Formwalzen enthält,
wenn die Walzen ausgerichtet sind. Zur Erleichterung der Programmierung der Steuerung
sollte der Schnittpunkt zweier Achsen mit der normalen Lage des Flächenmittelpunktes
des Werkstückes zusammenfallen, wie es in Fig. 8 dargestellt ist und im folgenden
beschrieben wird.
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In Fig. 8 ist schematisch ein Joch 121 dargestellt. Zwischen den Schenkeln
des Joches 121 befindet sich eine Welle 123.
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An der Welle 123 ist eine Formwalze 125 drehbar angebracht. Die Welle
123 kann andererseits auch drehbar im Joch 121 befestigt sein. In Fig. 8 ist zusätzlich
ein zu formendes Werkstück 127 dargestellt. Das spezielle dargestellte Werkstück
hat ein umgekehrtes, mit Flanschen versehenes Hutprofil. Der Flächenmittelpunkt
oder Schwerpunkt 129 eines Werkstückes mit einem derartigen Profil befindet sich
zwischen den Seitenteilen des U-förmigen mittleren Abschnitts. Die b- oder e-Achse
ist um die Symmetrieachse Y oder V gebildet, die durch die Formwalze 125 verläuft,
und die a- oder d-Achse fällt mit dem Mittelpunkt des Werkstückes zusammen. Die
gewünschte Bewegung längs der a- oder d-Achse wird dadurch erhalten, daß die Außenfläche
131 des Querteiles des Joches 121 halbkugelförmig ausgebildet ist und - wie es in
Fig. 9 dargestellt ist - in einer Konstruktion gehalten ist, die eine Bewegung um
den Mittelpunkt des Werkstückes an einer Stelle erlaubt, an der, je nachdem, die
Y- oder V-Achse schneidet.
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Fig. 9 zeigt eine bildliche Darstellung des Joches 121 mit seiner
halbkugelförmigen Außenfläche 131, das sich in einer Konstruktion befindet, die
die Bewegung um den Mittelpunkt des Werkstückes an einer Stelle erlaubt, an der
die V-oder Y-Achse schneidet. Im Mittelpunkt der halbkugelförmigen Fläche 131 befindet
sich ein Drehzapfen 133, der radial nach außen vorsteht. Die Kugelfläche ist am
Drehzapfen 133 drehbar angebracht, wodurch das Joch 121 um die V-oder Y-Achse, d.h.
in der durch die d- oder e-Achse definierten Bewegungsbahn drehbar ist.
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Auf beiden Seiten des Drehzapfens ist eine Achse 135 vorgesehen, die
vom Drehzapfen senkrecht nach außen verläuft und zwei Kurvenrollen 197 an ihren
äußeren Enden trägt.
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Der Drehzapfen 133 und die Kurvenrollen 137 sind in einer
Ausnehmung
139 angeordnet, die in einem Block 141 ausgebildet ist, der längs der W- oder Z-Achse
bewegbar ist.
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Der Block 141 ist seinerseits zwischen zwei Armen 143 gehalten, die
längs der V- oder Y-Achse bewegbar sind. Aus der folgenden Beschreibung der Fig.
10 bis 12 wird sich ergeben, daß der Block 141 und die Arme 143 lediglich Grobdarstellungen
des Mechanismus zum Bewegen der zugehörigen Walze längs der beschriebenen Achsen
darstellen.
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Die Ausnehmung 139 im Block 141 wird von zwei nach oben vorragenden
Schenkeln 145 begrenzt. In der Nähe der oberen Enden der Innenflächen der nach oben
stehenden Schenkel 145 befinden sich halbkugelförmige Halteglieder 147. Die Oberflächen
der halbkugelförmigen Halteglieder 147 weisen einen Krümmungsradius auf, der gleich
dem Krümmungsradius der halbkugelförmigen Oberfläche 131 des Joches 121 ist, und
stehen mit dieser in Eingriff. Unmittelbar neben den halbkugelförmigen Haltegliedern
147 sind gekrümmte Führungen 149 vorgesehen. Die Kurvenrollen folgen den gekrümmten
Führungen oder laufen auf den gekrummten Führungen, die einen Krümmungsradius aufweisen,
der gleich dem Krirmmungsradius der halbkugelförmigen Oberfläche 131 zuzüglich des
Abstandes ist, der die gekrümmten Führungen von den halbkugelförmigen Oberflächen
der halbkugelförmigen Halteglieder 147 trennt. Wenn somit die Kurvenrollen der Krümmung
der gekrümmten Führungen 149 folgen, bewirken sie eine Bewegung des Joches 121 um
ihre kugelförmige Oberfläche entlang der Drehachsen a oder d. Auf diese Weise ermöglicht
der in Fig. 9 dargestellte Mechanismus eine Bewegung längs der beiden entweder der
rechtsseitigen oder der linksseitigen Formwalze zugeordneten Drehachsen. Bei manchen
Formgebungen ist eine Bewegung längs der b- oder e-Achsen nicht erwünscht. Dazu
kann eine Anschlagplatte 151 am
Joch 121 angebracht sein, die mit
der Außenfläche eines der Schenkel 145 wechselwirkt. Die Anschlagplatte 151 verhindert
eine Drehung des Joches um den Drehzapfen 133.
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In den Fig. 10 bis 12 ist mehr im einzelnen eine kraftbetriebene Einrichtung
dargestellt, die zur Bewegung der linksseitigen Formwalze um die Y-, Z- und a-Achse
geeignet ist. Obwohl die Bewegung längs der b-Achse nicht kraftbet#rieben ist, d.h.
bezüglich dieser Achse eine freie Bewegung möglich ist, kann natürlich ein geeigneter
Kraftantrieb zusätzlich vorgesehen sein, falls es erwünscht ist.
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Es ist weiterhin ersichtlich, daß eine ähnliche Einrichtung zur Steuerung
der Bewegung der rechtsseitigen Formwalze verwandt werden kann.
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In den Fig. 10 und 11 ist eine Halteplatte 153 dargestellt.
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An der Halteplatte 153 sind zwei L-förmige Halteglieder 155 angebracht,
die längs Achsen verlaufen, die parallel zur Y-Achse liegen. Die L-förmigen Halteglieder
sind so angebracht, daß sie zusammen mit der Halteplatte 153 zwei einander gegenüberliegende
Rinnen begrenzen. Ein Halteblock 157 für die Y-Achse befindet sich zwischen den
L-förmigen Haltegliedern und weist äußere Vorsprünge auf, die in den Rinnen liegen,
die durch diese Halteglieder begrenzt werden. Ein erstes hydraulisches Stellglied
159 befinder sich ebenfalls zwischen den L-förmigen Haltegliedern 155,im allgemeinen
längs einer Achse, die parallel zur Y-Achse verläuft oder mit dieser Achse zusammenfällt.
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Das erste hydraulische Stellglied ist an der Halteplatte 153 mit Hilfe
von Bolzen 161 befestigt. Das äußere Ende der Stange 163 des ersten hydraulischen
Stellgliedes 153 ist am Halteblock 157 für die Y-Achse angebracht.
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Aus der vorhergehenden Beschreibung ergibt sich, daß das erste hydraulische
Stellglied 159 den Halteblock 157 für die Y-Achse in beide Richtungen längs einer
Achse bewegen kann, die parallel zur Y-Achse verläuft oder damit zusammen fällt.
Wie es aus der folgenden Beschreibung hervorgehen wird, wird durch diese Bewegung
die linksseitige Formwalze längs der Y-Achse bewegt, da sie immer definiert auf
dieser Achse liegt. Die seitliche Ausrichtung des Halteblockes für die Y-Achse erfolgt
mit Hilfe der äußeren Vorsprünge der Halteblöcke 157 für die Y-Achse und mit Hilfe
der zugeordneten Rinnen.
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Der Halteblock 157 für die Y-Achse weist eine in etwa ebene Oberfläche
165 auf, die in einer Ebene senkrecht zur Y-Achse liegt. An beiden Seiten der ebenen
Oberfläche 165 und in parallelen Ebenen, die parallel zu der Y-Achse verlaufen,
stehen Führungsarme 167 nach oben vor. Die Führungsarme arbeiten mit den Führungsbahnen
171 zusammen, die im Halteblock 173 für die Z-Achse ausgebildet sind. Der Halteblock
173 für die Z-Achse weist eine im allgemeinen ebene Oberflache 175 auf, die durch
ein Abstandsglied 176 im Abstand von der im allgemeinen ebenen Oberfläche 165 des
Halteblocks 157 für die Y-Achse gehalten ist. Die Anordnung der Fuhrungsarme 167
und der ebenen Oberflächen ist derart, daß der Halteblock 173 für die Z-Achse im
rechten Winkel zur Y-Achse, d.h. in den Ebenen bewegbar ist, die durch die ebenen
Oberflächen definiert sind. Somit ist der Halteblock für die Z-Achse längs einer
Achse bewegbar, die parallel zur Z-Achse verläuft oder mit dieser Achse zusammenfällt.
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An der im allgemeinen ebenen Oberfläche 165 des Halteblockes für die
Y-Achse ist mit Hilfe von Bolzen 178 ein zweites hydraulisches Stellglied 177 befestigt.
Die Stange des
zweiten hydraulischen Stellgliedes 177 ist mit ihrem
äußeren Ende al Halteblock 173 für die Z-Achse befestigt und längs einer zur Z-Achse
parallel verlaufenden Achse bewegbar. Wenn somit das zweite hydraulische Stellglied
177 betätig wird, bewegt es den Halteblock 173 für die Z-Achse im rechten Winkel
zum Halteblock 157 für die Y-Achse und längs einer Achse, die parallel zur Z-Achse
verläuft oder ait dieser Achse zusamsenfäLlt.
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Das obere Ende des Halteblocks 173 für die Z-Achse ist im Querschnitt,
d.h. in einer Ebene, die senkrecht zur Z-achse verläuft, etwa U-förmig ausgebildet
und enthält somit eine Aussparung 179, wie es am besten in Fig. 12 dargestellt ist.
Ein Drehzapfen 181, der an einem Joch 183 befestigt ist, an dem die linksseitige
Formwalze 59 drehbar angebracht ist, liegt in der Aussparung 179. Das Joch 183 weist
eine kugelförmige untere Außenfläche 185 auf.
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Die Stirnflächen der Seitenwände 186, die die Aussparung 179 begrenzen,
sind kugelförmig ausgebildet und stehen mit der kugelförmigen unteren Außenfläche
185 des Joches in Eingriff. In den Seitenwänden 186, die die Aussparung 179 begrenzen,
sind zusätzlich einander gegenüberliegende, gekrUmmte Ftihrungsbahnen 187 ausgebildet.
Wie bei Fig. 9 weisen die gekrümmten Führungsbahnen einen Krümmungsradius auf, der
gleich dem Krtimmungsradius der kugelförmigen Außenfläche 185 des Joches 183 zuzüglich
des Abstandes ist, durch den die gekrümmten Führungsbahnen von dieser Oberfläche
getrennt sind. An dem Drehzapfen 181 ist eine im rechten Winkel dazu angeordnete
Achse 189 befestigt, die Kurvenrollen 191 an beiden Enden trägt. Die Kurvenrollen
liegen in den gekrümmten Führungsbahnen 187. Das Joch 183 ist somit ebenfalls, wie
das Joch 121, das in Fig. 9 dargestellt ist und oben beschrieben wurde, um zwei
Achsen drehbar. Die Art der Bewegung ist die gleiche. Im folgenden wird die kraftbetriebene
Drehung um die a-Achse beschrieben.
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Die kraftbetriebene Bewegung um die a-Achse wird von einem dritten
hydraulischen Stellglied 193 bewirkt, das an einem Flansch 195 befestigt ist, der
von einer der Seitenwände 186, die die Aussparung 179 begrenzen, nach außen vorragt.
Das äußere Ende der Stange 197 des dritten hydraulischen Stellgliedes 193 ist drehbar
mit Hilfe eines Joches 194 an der Achse 199 befestigt, an der drehbar der Drehzapfen
181 angebracht ist. Die Bewegung der Stange 197 des dritten hydraulischen Stellgliedes
193 bewirkt eine Bewegung der Kurvenrollen 171 längs der gekürmmten Führungsbahnen
187. Diese Bewegung führt zu einer Drehbewegung des Joches 181 um die X-Achse. Somit
wird die linksseitige Formwalze 149 längs der X-Achse bewegt. In Fig. 11 ist ebenfalls
dargestellt, daß die linksseitige Formwalze an einer Achse 200 angebracht ist, die
durch Lager 201 gelagert ist, die in den Schenkeln des Joches 181 angeordnet sind.
Die Lager ermöglichen eine freie Drehung der linksseitigen Formwalze bezüglich des
Joches 181.
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Im Vorhergehenden wurde ein passender Mechanismus für die kraftbetriebene
Bewegung der linksseitigen Formwalze um die Y-, Z- und a-Achsen beschrieben. Die
Bewegung um die b-Achse ist nicht kraftbetrieben. Die linksseitige Formwalze ist
jedoch in ihrer Bewegung längs dieser Achse frei, es sei denn, daß sie an einer
solchen Bewegung durch eine geeignete Einrichtung, beispielsweise eine Halteplatte
151 (Fig. 9) gehindert wird. Wie oben erwähnt, kann ein ähnlicher Mechanismus dazu
verwandt werden, eine kraftbetriebene Bewegung der rechtsseitigen Formwalze um die
V-, W- und d-Achsen zu bewirken, wobei erforderlichenfalls die Bewegung um die e-Achse
frei ist. Falls nötig, kann ein zusätzliches hydraulisches Stellglied oder eine
andere mechanische
Einrichtung vorgesehen sein, um auch längs
der d- oder e-Achsen eine kraftbetriebene Bewegung zu bewirken.
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Während in den Fig. 10 bis 12 hydraulische Stellglieder dargestellt
sind,und derartige Stellglieder oben beschrieben wurden, können natürlich auch andere
Mechanismen verwandt werden. Falls erwünscht, kann beispielsweise auch ein elektrischer
Schrittmotor verwandt werden. Die in den Figuren dargestellten Einrichtungen zeigen
somit lediglich ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Einrichtung.
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Es hat sich herausgestellt, daß einige Werkstücke sich unter den Biegekräften
von den Formwalzen fortbewegen, die während einer starken Verdrehung oder bei einer
Formgebung mit einer großen Krümmung am Werkstück liegen. Solch ein Lösen von den
Formwalzen führt ersichtlich zu einem nicht einwandfreien Formteil, da dadurch unkontrollierbare
Verformungen des Werkstückes auftreten können. Durch die Erfindung wird jedoch eine
Einrichtung geliefert, die verhindern kann, daß ein derartiges Lösen auftritt. Diese
Einrichtung ist in den Fig. 13 bis 15 dargestellt und hält das zu formende Werkstück
unter allen Umständen mit den Formwalzen in Berührung. Aus Gründen der Klarheit
ist in Fig. 13 lediglich der dazu erforderliche Mechanismus schematisch dargestellt.
Natürlich können die anderen, zur erfindungsgemäßen Vorrichtung gehörenden und beschriebenen
Einrichtungen in Kombination mit den in den Fig. 13 bis 15 dargestellten Einrichtungen
verwandt werden, die eine Trennung zwischen den Formwalzen und dem Werkstück, und
somit eine Verformung des Werkstückes verhindert. Kleinere mechanische Abänderungen
können notwendig sein, um den schematisch dargestellten Mechanismus an die anderen
erfindungsgemäß vorgesehenen Einrichtungen anzupassen.
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Die in den Fig. 13 bis 15 dargestellte Einrichtung zum Verhindern
von Verzerrungen und Verformungen umfaßt zwei Stellgabeln
211,
von denen Je eine der rechtsseitigen und der linksseitigen Formwalze 55 und 59 zugeordnet
ist. Jede Gabel 211 enthält zwei im Abstand voneinander befindliche Arme 214. Ein
Ende jeder Stellgabel steht über ein Kreuzgelenk 213 mit einer festen Halterung
215 in Verbindung. Die anderen Enden der Arme 214 der Stellgabel umfassen im wesentlichen
eine Hälfte einer Laufbuchse 215 (Fig. 14), die die Achse 217 umgibt, die die zugeordnete
Formwalze 55 trägt. An jeder Seite der Formwalze 55 ist eine Laufbuchse 215 vorgesehen.
Eine umgekehrt U-förmige Befestigungsgabel 221 für einen Schuh umgibt die Formwalze
55 auf der den Armen der Stellgabel diagonal gegenüberliegenden Seite. Die Schenkel
219 der Befestigungsgabel 212 für den Schitweisen halbkreisförmige Ausnehmungen
auf, die die andere Hälfte der Laufbuchse 215 umgeben, und stehen mit der Stellgabel
211 mit Hilfe von Bolzen 223 in Verbindung. Die Laufbuchse ist drehbar auf der Achse
217 angeordnet, an der die Formwalze 55 fest angebracht ist.
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Mit Hilfe von Bolzen 229 ist ein nach innen vorragender Schuh 231
am querverlaufenden Teil der Befestigungsgabel 221 angebracht. Der Schuh 231 für
einen Z-förmigen Querschnitt 233 des Werkstücks ist in Fig. 14 dargestellt. Der
dargestellte Schuh ist im Querschnitt L-förmig und weist einen nach innen vorragenden
Schenkel 235 auf. Eine Seite des Schenkels 235 ist coplanar mit dem Hauptabschnitt
des Z-förmigen Querschnittes und drückt diesen Abschnitt gegen eine mit dem Schuh
zusammenarbeitende Oberfläche der Formwalze 55. Der vordere Ende des nach innen
vorragenden Schenkels 235 liegt in einem nach außen vorragenden Flansch des Z-förmigen
Querschnitts,und der andere Schenkel des Schuhs 231 drückt gegen den anderen, nach
außen vorragenden Flansch des Z-förmigen Querschnitts. Eine Kantenplatte 237 drückt
gegen den rückwärtigen Flansch des nach außen vorragenden
Flansches
des Z-Querschnittes, gegen den das vordere Ende des Schenkels 235 drückt. Auf diese
Weise drückt der Schuh den -Z-Querschnitt gegen die Formwalze 55, die entsprechende
Oberflächen aufweist, wie es allgemein bekannt ist.
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Der Querschnitt des Schuhes ist so geformt, daß er mit einem Spielraum
für die Materialdicke des zu formenden Querschnittes mit dem Profil der Formwalze
zusammenpaßt. Somit wird durch den Schuh 231 und die Formwalze 55 ein Zwischenraum
begrenzt, durch den das Werkstück laufen muß. Dieser Zwischenraum verhindert ein
Lösen des Werkstückes von der Formwalze und eine Verzerrung oder Verformung unter
der Biegebelastung. Wie es am besten in Fig. 15 dargestellt ist, sind die Oberflächen
der Formwalze 55 und des Schuhs 231, die mit dem Werkstück in Beruhrung stehen,
in Längsrichtung zur kleinsten zu erwartenden Werkstückverformung abgerundet, so
daß nur ein Teil des Schuhes mit dem Werkstück in BerUhrung steht. Es ist unbedingt
erforderlich, daß sich der Schuh drehen kann, so daß er dem Berührungspunkt zwischen
dem Werkstück und der Formwalze folgen kann, wenn die Formwalze zur Herstellung
des Formteiles verschoben wird. Wenn diese Bedingung nicht erfUilt ist, füift eine
Fehlanordnung der Berührungspunkte des Schuhes und der Walze entgegen dem Uhrzeigersinn
zu einer Beseitigung der Form des bereits geformten Werkstückes. Umgekehrt führt
eine Fehlanordnung im Uhrzeigersinn zu einer Uberformung des Werkstückes. Diesem
Erfordernis wird dadurch Genüge getan, daß die Befestigungsgabel für den Schuh und
die Stellgabel für die Achse über die die Achse umgebende Laufbuchse und das Kreuzgelenk
drehbar angebracht sind.
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Alternativ zur Verwendung einer gelenkig angeordneten Stellgabel,
die eine Befestigungsgabel für den Schuh trägt,
kann auch ein programmierbares,
mechanisches Stellglied verwandt werden, um die in den Fig. 13 bis 15 und oben beschriebenen
Funktionen zu erfüllen.
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In den meisten Fällen besteht die von der numerisch gesteuerten Maschine
geforderte Formgebung nur in einer einflächigen oder einer mehrflächigen Formgebung.
In einigen Fällen jedoch kann es wünschenswert sein, die Beziehung eines Teiles
des zu formenden Werkstückes zu den anderen Teilen zu ändern. Es kann beispielsweise
wünschenswert sein, den Winkel des Schenkels eines T-förmigen Querschnittes während
der Formgebung zu ändern. Eine Einrichtung, mit der dieses Ergebnis erreichbar ist,
ist in Fig. 16 dargestellt.
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Die in Fig. 16 dargestellte Einrichtung zum Ändern des Winkels des
Schenkels eines T-förmigen Querschnittes umfaßt zwei Klemmwalzen 241 und 243. Die
Klemmwalzen treffen sich längs einer Linie, die in einer Ebene liegt, die die Drehachsen
der Klemmwalzen schneidet und nicht längs einer Linie, die in einer Ebene parallel
zu diesen Achsen liegt. Durch eine Steuerung der Lage einer Klemmwalze, beispielsweise
der oberen Klemmwalze bezüglich der anderen Klemmwalze und dadurch, daß der Schenkel,
dessen Winkel verändert werden soll, zwischen den beiden Walzen hindurchläuft, kann
der Winkel des Schenkels gesteuert verändert werden. Wenn beispielsweise die Klemmwalzen
näher zueinander bewegt werden, wird der Winkel des Schenkels stärker geändert,
als es der Fall sein würde, wenn sie weiter voneinander getrennt werden. Zusätzlich
zu der oberen und unteren Klemmwalze 141 und 143 ist ein Flansch 245 vorgesehen,
der drehbar oder nicht drehbar sein kann und verhindert, daß sich der Schenkel,
dessen Winkel zu verändern ist, aus dem Zwischenraum zwischen der oberen und der
unteren Klemmwalze 241 und 243 bewegt.
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Wie bereits erwähnt, kann der Formmeßfühler 61 (Fig. 1) ein Vielflächen-
oder Einflächenformmeßfühler sein. Da ein geeigneter Mehrflächenmeßfühler in der
DT-OS 2 436 133 ? 33 beschrieben wird, wird diesbezüglich auf diese Drukschrift
Bezug genommen und ein solcher Meßfühler nicht näher beschrieben. Im folgenden wird
jedoch ein geeigneter Einflächenmeßfuhler beschrieben.
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Dia Fig. 17 und 18 zeigen einen erfindungsgemäß ausgebildeten Einflächenmeßfühler,
und in den Fig. 19 bis 21 ist die Form des Querschnittes eines solchen Meßfühlers
dargestellt. Diese Neßfühlerformen können bei Werkstücken unterschiedlicher Querschnittsgestalt
verwandt werden, um eine seitliche Bewegung des Meßfühlers zu verhindern. Der in
den Figuren dargestellte Einflächenmeßfühler umfaßt einen langgestreckten Meßfühlerkörper
251, der aus einem Aluminiumstab bestehen kann und so maschinell bearbeitet ist,
daß er in das Innere des Querschnittes der dem Werkstück zu gebenden Form paßt,
wie es in den Fig. 19 bis 21 dargestellt ist. Eine kleine Rolle 253 ist an jedem
Ende des Meßfühlerkörpers an der unteren Ecke derart angebracht, daß der Körper
frei auf dem Werkstück 250 laufen kann, ohne di e die Oberflächenbeschaffenheit
zu beeinträchtigen. Die Rollen sind durch einen bestimmten Abstand von beispielsweise
25,5 cm (10 inch) getrennt. Dieser Abstand bildet eine Sehnenlinie L. Genau im Mittelpunkt
des Meßfühlerkörpers befindet sich ein linear regelbarer Differentialtransformator
(LVDT) 255. Der Taster des Differentialtransformators ist senkrecht zur Sehnenlinie
L angeordnet und schneidet den Mittelpunkt des Werkstückes unmittelbar neben den
Walzen. Eine nicht dargestellte geeignete Feder drückt den Taster gegen das Werkstück,
und eine geeignete Begrenzungseinrichtung verhindert, daß sich der Taster vom linear
regelbaren Differentialtransformator löst, wenn der Meßfühler nicht in Benutzung
ist.
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Das Signal vom linear regelbaren Differentialtransformator steht mit
dem Radius des Werkstückes durch die folgende Gleichung in Beziehung:
wobei H die Bogenlänge der Sehne, die die beiden Rollen verbindet, L die Sehnenlänge
und R der Radius der Form sind.
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An dieser Stelle sei angemerkt, daß die Spannweite des Meßfühlerkörpers
nicht notwendigerweise 25,5 cm (10 inch) betragen muß. Eine längere Spannweite führt
zu einer verbesserten Empfindlichkeit jedoch auch zu einer höheren Totzeit und umgekehrt
für eine kürzere Spannweite. Es ist somit ein Kompromiß zwischen der Totzeit und
der Empfindlichkeit zu schliessen.
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In Fig. 17 sind gleichfalls eine den Berührungspunkt festlegende Einrichtung
259 und eine Halteeinrichtung 261 für den Meßfühler dargestellt. Da diese Konstruktionen
den in der DT-OS 2 436 133 beschriebenen Konstruktionen entsprechen, wird darauf
nicht näher eingegangen. Es ist lediglich zu erwähnen, daß die Anordnung derartiger
Einrichtungen notwendig ist, um den Einflächenmeßfühler genau bezüglich eines Vergleichspunktes
durch die Einrichtung 259, die den Berührungspunkt festlegt, anzuordnen und mit
Hilfe der Halterung 261 für den Meßfühler zu verhindern, daß der EinflächenmeßfUhler
das ihn erregende Werkstück übermäßig beschädigt. Was die Halterung für den Meßfühler
anbetrifft, so steht die Konstruktion mit dem Körper 251 des Meßfühlers über einen
umgekehrt
T-fo-rmigen Arm 252 in Verbindung, der unmittelbar mit
dem Meßfühlerkörper zusammenhängen kann. Zusätzlich zu diesen Einrichtungen ist
in Fig. 17 weiterhin eine in Laufrichtung hinter dem Meßfühler angeordnete Halterung
263 vorgesehen. Diese Halterung 263 umfaßt eine Rolle 262, die am Ende eines Armes
264 angebracht ist. Der Arm befindet sich hinter der letzten, d.h. der linken Formwalze,
und wird von einer Feder beaufschlagt, so daß er die Rolle 262 gegen die Unt#erfläche
des Werkstückes drückt. Der Arm kann auch ortsfest angeordnet sein. In jedem Fall
unterstützt diese Halterung die Halterung für den Meßfühler darin, eine Beschädigung
des austretenden Werkstückes durch das Gewicht des Meßfühlers zu verhindern.
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Während der in den Figuren 17 und 18 dargestellte Ein#lächenineßiühler
den Radius der Form adäquat anzeigt, kann er ein gestörtes Ausgangssignal liefern,
wenn er nicht durch eine geeignete Einrichtung seitlich in Stellung gebracht wird.
Eine derartige Einrichtung ist in den Figuren 19, 20 und 21 fiir Werkstücke mit
unterschiedlicher Querschnittgestalt dargestellt.
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Allgemein ist ZU sagen, daß das seitliche Instellungbringen dadurch
erreicht wird, daß federbeaufschlagte Puffer vorgesehen sind, die gegen die gegenüberliegenden
Oberflächen des zu formenden Werkstickes drücken.
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Figur 19 zeigt eine derartige Einrichtung für ein Werkstück 250a mit
Z-förmigem Querschnitt, die einen Arm 301 aufweist, der am Meßfühlerkörper 251 angebracht
ist. Der Arm verläuft senkrecht vom Meßfühlerkörper nach außen und weist eins nach
unten ragenden Vorsprung 303 auf. Ein erster federbeaufschlagter Ausrichtungspuffer
305 befindet sich am nach unten ragenden Vorsprung 303 und drückt gegen einen nach
hinten führenden Flansch des Werkstückes 250a. Ein zweiter federbeaufschlagter Puffer
309 erstreckt sich vom Meßfühlerkörper 51 nach außen und drückt gegen den Hauptteil
310 des Werkstückes. Da die federbeaufschlagten Puffer gegen das Werkstück in einander
entgegengesetzte Richtungen drücken, die senkrecht zur Hauptachse des langgestreckten
Meßf'uhlerköreers verlaufen, halten sie den Meßfühlerkörper in seiner seitlichen
Lage.
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Figur 20 zeigt eine Einrichtung zur seitlichen Anordnung des Meßfühlers,
die zur Verwendung bei einem Werkstück geeignet ist, das ein Hutprofil mit einem
nach hinten führenden Flansch hat.
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In diesem Fall sind m ei federbeaufschlagte Puffer 311 und 313 vorgesehen,
die sich lediglich von den gegenüberliegenden Seiten des Meßfühlerkörpers 251 nach
außen erstrecken. Da die federbeaufschlagten Puffer in entgegengesetzter Richtung
nach außen vorragen, stützen sie sich an die gegenüberliegenden Seiten des Hutprofiles
ab und halten somit den Meßfühlerkörper in der seitlich ausgerichteten Lage.
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Figur 21 zeigt eine ninrichtung zur seitlichen Anordnung des Neßfühlers,
die dann verwandt werden kann, wenn das zu formende Werkstück ein winkel oder L-Förmiges
Profil hat. Bei dieser Einrichtung verläuft ein Arm 315 mit einem nach unten vorragenden
Vorsprung 317 senkrecht vom Meßfühlerkörper 251 nach außen. Der Arm trägt einen
ersten federbeaufschlagten Puffer 319, der sich an einer Seite des nach oben vorragenden
Plansches des Winkels befindet. Ein zweiter federbeaufschlagter Puffer 321 erstreckt
sich vom Meßfühlerkörper 251 auf der gegenüberliegenden Seite des nach oben vorragenden
Flansches des Winkels nach außen. Die federbeaufschlagten Puffer drücken gegen den
Flansch in entgegengesetzten Richtungen und halten somit den Meßfühlerkörper seitlich
ausgerichtet. Ifatürlich können andere Einrichtungen zur seitlichen Ausrichtung
des Meßfutk' lers bei der erfindungsgemäßen Maschine verwandt werden, was von dem
speziellen Querschnitt des zu formenden Werkstückes abhängt.
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Falls erforderlich, können darüberhinaus eine Reihe von Armen und
eine Reihe von ausgerichteten Paaren von federbeaufschlagten Puffern entlang der
gesamten Stange des Meßfühlerkörpers und nicht nur ein einziges Paar vorgesehen
werden.
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Aus der vorhergehenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung ergibt sich, daß die Erfindung eine numerisch gesteuerte Formgebungsmaschine
liefert, die zwei numerisch gesteuerte Formwalzen enthält, die an gegenüberliegenden
Seiten von Klemmwalzen angeordnet sind. Einschließlich der Anordnung der Klemmwalzen
sind neun steuerbare Achsen vorgesehen, die sich zum Walzformen von dreidimensionalen
Formen eines Werkstückes eignen. Um die gewünschte Formgebung zu erhalten, kann
das Werkstück einmal oder mehrmals die Amlage durchlaufen.
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Wenn das Werkstück die Anlage mehrmals durchläuft, was insbesondere
am besten dann erfolgt, wenn besonders stark zusammen gesetzte Formen gebildet werden
sollen, wird vorzugsweise die Laufrichtung unter Verwendung sämtlicher Achsen jeder
Formwalze in wechselnder Lage umgekehrt. Während des ersten Laufes in eine
Richtung
nimmt eine Formwalze eine Lage ein, die erforderlich ist, um die gewünschte dreidimensionale
Vorformung des Werkstückes zu erzeugen, während die andere Formwalze in einer Linie
mit den Klemmwalzen bleibt. Beim zweiten Durchlauf in die entgegengesetzte Richtung
vollzieht die erste falze ihre Bewegung koordiniert mit dem Lauf des llerksttickes
nach, um eine Beschädigung des Werkstückes zu verhindern, während die zweite Walze
eine zweite Vorformung des Werkstückes bewirkt. Diese Reihenfölge der Vor- und Zunickbe.zegungen
mit steigender Versetzung der Walzen bei jedem Lauf wird solange fortgesetzt, bis
die endgültige Form des Werkstückes erreicht ist.
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Durch die Erfindung wird die Venaendbarkeit von Walzformmaschinen
dadurch vergrößert, daß sie zur Herstellung von dreidimensionalen Formen verwandt
werden können. Im Endergebnis ergibt sich eine Verbesserung des allgemeinen Arbeitswirkungsgrades
und der Vielseitigkeit dieser Maschinen. Diesbezüglich wurden in der Vergangenheit
die beim Walzformen ventandten Formwalzen gewöhnlich nur manuell längs einer einzigen
vertikalen Bewegungsachse verstellt. In einigen Fällen waren die Walzen über eine
oder zwei zusätzliche Bewegungsachsen in einem sehr begrenzten Bereich manuell verstellbar,
was der Betriebsperson half, Verdrehungen und Biegungen des Werkstlekes zu entfernen.
Während diese Anordnung dazu geeignet war, Formteile zu erzeugen, die in einer einzigen
Ebene geformt sind, hat sie eine Vielzahl von Nachteilen, namlich hauptsächlich
die erforderliche lästige manuelle Einstellung der Walzen. Durch die Erfindung werden
diese Schwierigkeiten überwunden. Zusätzlich wird die Verwendbarkeit solcher I>Sschinen
stark erweitert.
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In ihrer fortgeschrittensten Ausbildung ermöglicht die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine Steuerung über eine Vielzahl von Achsen. Falls erforderlich, kann
jedoch auch eine geringere Anzahl gesteuerter Achsen verwandt werden. Darüberhinaus
zeigt die erfindungsgemäße Maschine eine Vielzahl verschiedener Betriebsweisen.
Beispielsweise können Eingangsdaten manuell in die Maschiene
eingelesen
und bei der Erzeugung einfacher einflächiger Formen verwandt werden. Bei einer etwas
weiter entwickelten Ausbildung können vorgefertigte Informationen auf einem digitalen
Lochstreifen, IIagnetkarten usw. dazu verwandt werden, Informationen auf einer Basis
zu erzeugen, wie sie benötigt wird.
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Bei der Betriebsweise mit Adaptivsteuerung werden die Grundinformationen
durch die Informationen über das Zurückfedern des Werkstückes vor ihrer Verwendung
verändert, um die Lage der Formwalzen längs der steuerbaren Achsen zu steuern. Somit
ist die erfindungsgemäße Maschine außerordentlich vielseitig.
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Obwohl nicht ausdrücklich erwähnt, können die Klemmmwalzen natürlich,
beispielsweise unter Verwendung eines regulierbaren Druckes, hydraulisch betätigt
werden. Es wird gewöhnlich ein verstellbarer Bewegungsanschlag verwandt, um den
Slischenraum zwischen den Kleiniit##alzen so festzulegen, daß er gleich der Dicke
des zu formenden Materials ist. T#;#nn jedoch Werkstücke mit unter schiedlicher
Dicke durch die Maschine laufen sollen, kann der Anschlag weggedreht werden und
kann der Druck der hydraulischen Anlage soweit herabgesetzt werden, daß die auf
das Material durch die Klemmwalzen ausgeübte Kraft kleiner als die Druckfestigkeit
des Materials ist. Bei dieser Einstellung folgt eine KlemImsalze dem Profil der
Dicke des Werkstückes während des Formgebungsvorganges. Die Druckfestigkeit des
Materials des Werkstückes ist ausreichend, diese Walze von der anderen Walze wegzudrücken,
wenn die Dicke des Werkstückes ansteigt. Die Kraft der Walze muß jedoch ausreichend
sein, um das Werkstück gegen die durch die Formwalze ausgeübte Biegekraft festzuhalten,
um eine ungenaue Arbeitsweise zu verhindern. Die hydraulische Betätigung der Klemmwalzen
ermöglicht auch eine Steuerung der Klemmwalzen mit geschlossenem Wirkungskreis.
Für eine genaue Steuerung des Zwischenraums zwisehen den Walzen, was insbesondere
wichtig ist, wenn äußerst weiche Materialien gewalzt werden, kann die Einstellung
des Abstandes zwischen den Walzen unter einer numerischen Steuerung erfolgen. Eine
solche Steuerung kann zusätzlich dazu verwandt werden,
den Winkel
eines Schenkels des Werkstückes zu verändern, wie es oben anhand von Figur 16 beschrieben
wurde.
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Zusätzlich zu den oben beschriebenen Merkmalen kann vorzugsweise der
Nullpunkt jeder Achse über den gesamten Bewegungsbereich längs der Achse verschoben
werden. Das wird dadurch erreicht, daß ein Vorspannungssignal, nämlich das gleitende
Nullsignal in Figur 2, an die Summierungsverbindung 100 gelegt wird.
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Das Vorspannungssignal erhöht oder senkt lediglich die Spannung an
der Verbindung auf eine Höhe, die der gewünschten Lage des Nullpunktes auf der zugeordneten
Achse entspricht. Dieses Signal und das Verhältnissteuersignal können einzeln oder
kombiniert verwandt werden, um empirisch die elastische Erholung, d.h. das Zurückfedern
im Formteil, zu kompensieren. Eine derartige Eompensation wird durch ein derart
starkes Dberbiegen des Werkstückes erreicht, daß das Werkstück beim Erholen nach
dem Verlassen der Formwalzen die gewünschte Form erreicht. Insgesamt wird somit
die Kompensation des Zurückfederns empirisch auf drei verschiedenen grundsätzlichen
Wegen erreicht, nämlich durch das Vorspannungssignal zur Einstellung des Nullpunktes,
das Verhältnissteuersignal oder beide, was davon abhängt, welche empirischen Informationen
über das Zurückfedern erhältlich sind, um den Achsenbefehlen die Überbiegungszugabe
hinzuzuaddieren.
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Noch ein anderer Weg besteht darin, Zurückfederungsdaten in Form von
Karten, Tabellen, Graphiken usw. für jede Achse zu erstellen. Diese Daten sollten
die Parameter der Form des Werkstückes in Form von Radien oder Verdrehungsltinkeln
beschreiben. Ein Datensatz sollte zur jedes Material, jede Dicke und jeden Querschnitt
des Werkstückes entwickelt werden. Diese empirisch ermittelten Daten ermöglichen
eine Änderung der Befehle für jede einzelne Achse, während der Progrannierung des
Datenbandes, um verschiedene Uberbiegungsgerade aufzunehmen, die dem Material und
der Form des Werkstückes entsprechen. Das Endergebnis sind Formteile, die der gewünschten
Form sehr nahe kommen, denen jedoch die Genauigkeit fehlt, die durch Ve#iendung
einer Adaptivsteuerung erreichbar ist.
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Zusammendfassend heißt das, daß dann, wenn die Formgebung des Werkstückes
überzogen ist, die Höhe der Überbiegung, die in einer Steuersignalquelle, beispielsweise
einem Magnetband enthalten ist, durch eine Verschiebung des Nullpunktes auf den
Achsen oder durch eine Verstellung des Verhältnissteuersignals auf einen Wert kleiner
als 1 herabgesetzt werden kann, so daß eine geringere Achsenverschiebung bei einem
gegebenen Befehl bewirkt wird. Wenn andererseits dem Werkstück eine bberbiegung
verliehen werden soll, kann entweder die Lage des Nullpunktes auf de#r Achse verschoben
werden oder das Verhältnissteuersignal auf einen Faktor größer als 1 erhöht werden,
so daß eine größere Achsenverschiebung bei einem gegebenen Achsenbefehl die Folge
ist.
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Grundsätzlich ist das Verfahren der Verschiebung des Nullpunktes bevorzugt,
wenn die Zura.ckfederungsdaten im Programm enthalten sind und das resultierende
Werkstück sich nahe an der gewünschten Form befindet. Wenn die Rückfederungsdaten
nicht im Bandprogramm enthalten sind, kann ein größerer Korrekturfaktor (300 bis
400 #) erforderlich sein, und ist die Verhältnissteuerung am geeignetsten, einen
derartigen Korrekturfaktor einzu#diiren. Alle Abweichungen, die infolge allmählicher
Änderungen in den Materialeigenschaften auftreten, werden mit Hilfe des Adaptivsteuersignals,
das das Befehlssignal verändert, ausgeschlossen. Auf diese Weise wird der gewünschte
Qualitätsstandard beibehalten.
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Im obigen wurde ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
beschrieben, das noch in verschiedenster Hinsicht abgeändert werden kann. Es können
beispielsweise andere Arten von Positionsdetektoren als die oben für ninflächen-
und Mehrflächenmeßfühler beschriebenen Differentialtransformatoren mit linearer
Charakteristik verwandt werden. Beispiela.¢eise kann die Lage eines bestimmten Werkstückes
in Form der #Z-Koordinaten unter Verwendung von linearen Tastern, die von festen
Bezugspunkten aus arbeiten, unter Verwendung von Annäherungsdetektoren, Lichtstrahlen
und ähnlichem gemessen werden.