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Gerät
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zum Aufsammeln von Hundekot Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Aufsammeln
von Hundekot u.dgl. Unrat. Es wird mit dieser Erfindung ein Problem aufgegriffen,
das insbesondere in letzter Zeit zum Alptraum der Stadtverwaltungen großer Städte
geworden ist. Mit der zunehmenden Zusammenballung der Bevölkerung in Großstadträumen
folgt zwangsläufig eine entsprechende Konzentration der Hunde in diesen Räumen.
Die Hunde werden tagtäglich "Gassi" geführt und hinterlassen ihren Kot meist auf
den Bürgersteigen, von welchen er an den Schuhsohlen der Passanten in deren Wohnungen
getragen wird.
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Dieser Zustand stellt in bezug auf die Volksgesundheit ein Stück Mittelalter
dar, das sich in das späte zwanzigste Jahrhundert hinüberrettet hat. Er steht in
krassem Gegensatz zu den sonstigen Bestrebungen der Bürger und ihren Behörden, durch
stetigen Ausbau der Hygiene die Gemeinschaft vor Seuchen zu schützen. Die immer
häufiger aufflackernden Epidemien zeigen, wie gefährlich es ist, wenn in den dicht
bevölkerten Städten ansteckende Krankheiten ausbrechen. Das Herumtragen von Kot
an den Schuhsohlen, das Risiko, das Kinder auf der Straße, auf Spielplätzen, in
Anlagen und auf den Teppichen der Wohnungen in Berührung mit dem Hundekot kommen,
begünstigt in drohendem Maße die Verbreitung von Krankheiten wie Typhus u.dgl.
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Einige Großstädte sowie auch einige Kurorte haben es versucht, mit
Hilfe von Verordnungen das Übel des Hundekots zu bekämpfen. In verschiedenen Städten
werden die Hundebesitzer angehalten, die Hunde nur in Parken und Anlagen auszuführen.
Dort
aber spielen die Kinder, die besonders leicht mit dem Kot in
Berührung kommen. Außerdem haben die Hundebesitzer nicht immer Zeit und Lust, jeden
Tag weite Strecken mit den Hunden zu laufen.
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Andere Stadtverwaltungen haben verfügt, daß die Hundebesitzer unter
Androhung von Geldstrafen verpflichtet seien, den Kot ihrer Hunde selbst zu beseitigen.
Solche Bestimmungen sind praktisch unwirksam, denn es ist nicht zu erwarten, daß
ein Hundebesitzer sich jedesmal mit Eimer und Besen bewaffnet, wenn er sein Hund
ausführt.
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Es ist aber die einzige wirklichkeitsnahe Lösung des Hundekot-Problems,
daß der Hundebesitzer sofort an Ort und Stelle den Kot aufsammelt und wegbringt.
Verharmlosung nützt nicht : an jedem Tag fallen in jeder Großstadt Hundekot tonnenweise
an, nach einer neuerlichen Schätzung allein in Westberlin 16 Tonnen. Angesichts
dieser Erkenntnis ist neuerdings ein schaufelähnliches Gerät vorgeschlagen worden,
das der Hundebesitzer in der Hand oder in einer Tasche mitführen soll, vgl. die
deutschen Gebrauchsmuster- 7 308 725 und 7 316 245. An der Frontseite dieses Geräts
befinden sich zwei Flügelklappen, die von starken Federn beeinflußt schnappartig
zuschlagen, wenn ein Abzug betätigt wird. Die Flügelklappen schleudern dann den
Kothaufen in das Innere des Geräts hinein. Zu Hause spült der Hundebesitzer das
Gerät in der Klosettspülung aus.
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Eine Weiterentwicklung dieses Geräts sieht eine Auskleidung des Geräteinneren
mit Papier oder Karton vor, damit der Spülvorgang vermieden werden kann. Nach dem
deutschen Gebrauchsmuster 7 326 349 ist diese Auskleidung als Schachtel ausgebildet,
der nach Gebrauch aus dem Gerät herausgenommen wird.
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Diese Geräte sind von den zuständigen Stellen und Tierschutzvereinen
begrüßt und wohlwollend beurteilt worden. Sie sind jedoch nach Ansicht dieser Stellen
zu aufwendig und auch gewichtsmäßig zu schwer; man könne dem Hundebesitzer nicht
gut zumuten, derart teure und schwere Geräte beschaffen und mitführen zu müssen.
Wenn aber die Mitnahme nicht gesetzlich zur
Pflicht gemacht wird,
würden nicht alle Hundebesitzer das Gerät anschaffen, und das Übel des auf den Bürgersteigen
abgeladenen Hundekots würde bleiben.
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Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, ein Gerät nach dem Grundprinzip
der oben genannten älteren Erfindungen zu schaffen, das ebenso wirksam die Kothaufen
aufliest, das aber möglichst einfach, preiswert und leicht ist. Zudem soll das Gerät
ohne Auswechseln von Teilen mehrere Ko-thaufen nacheinander eins amme ln können.
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Um diese Erfindungsziele zu erreichen, weist das erfindungsgemäße
Gerät einen Halterahmen auf, der einen auswechselbaren Kotbehälter aus Papier, Karton,
Kunststoff od.dgl. aufnimmt und mittels Federklemmen leicht lösbar festhält, während
ein über ein federbelastetes Scharnier am Halterahmen angeordneter, unter der Einwirkung
der Scharnierfederkraft bis in die Offenstellung ausschwenkbarer und in der Verschlußstellung
mittels einer Verriegelung lösbar verriegelter Verschluß arm anhand von Befestigungsmitteln
mit einer ebenfalls ausschwenkbaren Verschlußklappe des Kotbehälters leicht lösbar
verbunden ist, wobei an dem Verschluß arm ein Zugseil gegen die Federwirkung des
Scharniers angreift und über eine am Halterahmen angeordnete Seilscheibe hin zu
einem Betätigungsorgan verläuft.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Halterahmen
über ein Scharnier zusammenklappbar mit einer in der zusammengeklappten Stellung
den Kotbehälter aufnehmenden und dessen Boden verdeckenden Transportwanne verbunden.
Hierbei kann das Scharnier federbelastet sein, indem die Feder bemüht ist, Halterahmen
und Transportwanne in die ausgeklappte Stellung zu verbringen.
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Das Zugseil kann an einem Nocken angreifen, der an einem Querbügel
des Verschlußarms angeordnet ist und in der Verschlußstellung des Verschluß arms
bis kurz vor der Seilscheibe reicht. Die Verriegelung kann aus einer um die Achse
der Seilscheibe schwenkbare Verriegelungsklappe bestehen, die in der
Verriegelungsstellung
über den Nocken greift. Schließlich kann die Verschlußklappe des Kotbehälters mittels
eines durch einen in der Verschlußklappe ausgebildeten Schlitzes durchgesteckten
und quergestellten Halteblatts des Verschlußarms mit diesem verbunden sein.
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Anhand der Zeichnungen wird in der Folge ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt und erläutert. Es zeigen Figur 1 das erfindungsgemäße Gerät
in der Bereitschaftsstellung, in einer Seitenansicht, Figur 2 das Gerät Fig. 1 in
der Arbeitsstellung, Figur 3 das Gerät Fig. 1 zusammengeklappt und transportbereit,
Figur 4 das Gerät Fig. 2 in einer Draufsicht, mit dem Halterahmen voll und dem Kotbehälter
gestrichelt gezeichnet, Figur 5 einen Drehgriff mit Befestigungsblatt, in perspektivischer
Sicht, Figur 6 einen Ausschnitt der Verschlußklappe eines Kotbehälters, mit Schlitz
und durchgestecktem Halteblatt in der Befestigungsstellung, ferner mit einem Stück
des Verschlußarms, in einer Ansicht vom Inneren des Kotbehälters her, Figur 7 den
Kotbehälter mit halboffener Verschlußklappe, in perspektivischer Sicht, mit gestrichelt
angedeutetem Halterahmen, Figur 8 die Transportwanne; in welcher der eingeklappte
Kotbehälter gestrichelt angedeutet ist (Situation Fig.3), in perspektivischer Sicht,
Figur
9 eine Verriegelungsklappe in perspektivischer Sicht (vergrößert) und Figur 10 die
Verriegelungsklappe Fig. 9 mit Lagerflanschen und Seilscheibe, in einer Seitenansicht
und teilweise im Schnitt.
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Die aus Kunststoff oder Leichtmetall gefertigten Halterahmen 1 und
Transportwanne 2 sind über ein Scharnier 3 schwenkbar mit einander verbunden, das
unter dem Einfluß einer Schraubenfeder 301 steht, welche bestrebt ist, sie voneinander
weg zu schwenken. Die Transportwanne bildet eine flache, nach oben hin offene Schachtel.
Der Halterahmen 1 weist ein bügelförmiges Haltestück 101 auf, an welchem ein Haltearm
102 ausgebildet ist, der an seinem freien Ende ein federbelastetes Scharnier 103
trägt. An diesem Scharnier ist ein Verschlußarm 4 aus schwenkbar befestigt, quer
an welchem eine Z-förmige Brükke 5 angeordnet ist, dessen untere Z-Flügel 51 nach
vorn hervorspringt, während an dem oberen Flügel ein mit verjüngtem Mittelteil versehener
Nocken 52 eingeschraubt ist. An seinem freien Ende trägt der Verschluß arm 4 einen
Drehgriff 6 mit Drehachse 61 und Halteblatt 62, vgl. Fig. 5.
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Der Halterahmen 1 ist an jeder Seite mit je einer Federklemme 7,8
ausgerüstet. Die Federklemme 7 ist mittels eines Fingergriffs 71 um ein federbelastetes
Scharnier 9 schwenkbar angeordnet. In den Halterahmen 1 wird ein schachtelförmiger
Kotbehälter 10 eingesteckt und von den Federklemmen 7,8 festgehalten. Der Kotbehälter
ist aus Papier, Karton, Kunststoff o.dgl. gefertigt. Beide Federklemmen 7,8 weisen
Einstanzungen 72 auf, deren Spitzen sich in das Behältermaterial eindrücken und
so den Kotbehälter 10 zuverlässig festhalten. Der Kotbehälter 10 weist auf einer
Schmalseite eine herausklappbare Verschlußklappe 11 auf, welche mit einem Befestigungsschlitz
111 versehen ist, vgl. Fig. 6. Durch den Befestigungsschlitz 111 wird das Halteblatt
62 des Drehgriffs 6 durchgesteckt und
umgedreht (Figuren 5 und 6)
und so die Verschlußklappe 11 an den Verschluß arm 4 befestigt.
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Auf dem Haltestück 101 des Halterahmens 1 sind zwei Lagerflansche
12 angeordnet, in welchen eine Drehachse 13 gelagert ist.
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Auf diese Drehachse 13 ist zwischen den Lagerflanschen 12 eine Seilscheibe
14 aufgesteckt; über die Lagerflansche 12 hinweg ist ein Verriegelungsglied 15 schwenkbar
auf der Drehachse angeordnet. Dieses Verriegelungsglied ist auf Fig. 9 vergrössert
dargestellt. Es besteht aus zwei Seitenstücken 151, die mit einem Dach 152 miteinander
verbunden sind. Nach unten hin ist das Verriegelungsglied 15 offen und greift in
der einen Schwenkstellung über den Nocken 52, den sie in dieser Stellung gegen die
Federkraft des Scharniers 103 festhält. Das Verriegelungsglied 15 kann aus der Verriegelungsstellung
am Nocken 52 in eine Offenstellung am Haltestück 101 geschwenkt werden, vgl. Fig.
10.
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Am Nocken 52 ist ein Zugseil 16 befestigt, das über die Seilscheibe
14 und das Haltestück 101 bis zum Ende der Transportwanne 2 verläuft, wo es durch
eine Führungsöse 17 hindurchgesteckt und an einem Betätigungsring 18 befestigt ist.
Die Führungsöse 17 ist an einer die Wanne 2 und den der Wanne zugeordneten Scharnierarm
31 des Scharniers 3 tragenden Brücke 19 verschraubt, zusammen mit einem Stiel 20
mit Handgriff 21, vgl. Fig. 2. Weiterhin ist hier ein Verbindungsbügel 22 mit Schnappfeder
221 eingeschraubt.
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Das erfindungsgemäße Gerät funktioniert wie folgt: das Gerät, das
der Hundebesitzer in der auf Fig. 3 dargestellten zusammengeklappten Gestalt mitführt,wird
sofort in die auf Fig. 1 gezeigte Bereitschaftsstellung gebracht, wenn der Hund
sein Geschäft verrichtet hat. Danach zieht man kurz am Zugseil 16 und bewegt gleichzeitig
das Gerät rasch nach unten, wobei das Verriegelungs glied 15 aus der Verriegelungsstellung
(Fig. 10 rechts) in die Offenstellung (Fig. 10 links) schwenkt. Die diese Schwenkung
bewirkende Fliehkraft kann durch die Anordnung eines kleinen Bleigewichts 153 unter
dem Dach 152 verstärkt werden.
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Die Federkraft des Scharniers 103 zwingt den Verschlußarm 4 mitsamt
der an ihm mittels Halteblatt 62 befestigten Verschlußklappe 11 in die Offenstellung,
wie auf Figuren 2 und 4 dargestellt. Das Gerät wird an den Kothaufen 23 herangeführt
und die Verschlußklappe 11 mit einem raschen Zug am Zugseil geschlossen, wobei der
Kothaufen von der Verschlußklappe in das Innere des Kotbehälters 10 eingeschaufelt
wird.
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Eine restlose Aufnahme des Kothaufens 23 kann dadurch unterstützt
werden, daß man gleichzeitig das Gerät in Richtung Kothaufen vorwärtsschiebt. Nachdem
der Kothaufen aufgesammelt ist, klappt man das Gerät zusammen, wobei die Schnappfeder
221 des Verbindungsbügels 22 an dem Z-Flügel 51 der Querbrükke 5 einschnappt. Die
Anlage der Schnappfeder am Z-Flügel ist derart bemessen, daß der Boden des Kotbehälters
beim zusammengeklappten Gerät auf Distanz von dem Boden der Transportwanne 2 gehalten
wird; der Kotbehälter kann somit nirgends in Berührung mit der Transportwanne kommen.
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Nach dem Zusammenklappen des Geräts verwahrt man dieses in einer Tasche
oder Plastiktüte o.dgl., bis man den Kotbehälter 10 herausnehmen und beseitigen
kann bzw. einen neuen Kotbehälter einsetzen muß.
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Die vorhin erwähnte Isolierung des Kotbehälters von der Transportwanne
ist von entscheidender Bedeutung für die Hygiene.
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Der zwischen dem Boden des Kotbehälters und dem Boden der Transportwanne
gebildeten freien Raum R (Fig. 3) gewährleistet, daß keine Verformung des Kotbehälters
mit möglicher Einknickung und Undichtheit stattfinden kann. Eine weitere Maßnahme
zur Isolierung besteht darin, daß die Verschlußklappe 11 beim Schließen ein Stück
in den Innenraum des Kotbehälters hineingedrückt wird, wobei der Kot von dem Behälterrand
ferngehalten wird. Zu diesem Zweck ist die Verschlußklappe 11 an ihrem Ansatz am
Kotbehälter um einen Streifen 24 in den Innenraum des Kotbehälters zurückversetzt,
vgl.
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Fig. 7.
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Das hier beschriebene Ausführungsbeispiel stellt lediglich eine aus
mehreren Möglichkeiten dar, anhand des Erfindungsgedankens ein erfindungsgemäßes
Gerät zu schaffen, das die Erfindungsaufgabe löst. Innerhalb des Erfindungsgedankens
bestehen ein ganzes Spektrum von Möglichkeiten, sowohl für den Bau von einfacheren
als auch von verfeinerten Geräten.
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Beispielsweise kann man das Gerät praktisch automatisch gestalten,
indem man das Verriegelungsglied 15 durch einen Schnappriegel ersetzt, der an einer
am Ende der Brücke 5 ausgebildeten Schnappkante angreift und mittels eines am Stiel
20 befindlichen Abzugs betätigt wird. Eine solche Schnappriegel kann aber auch in
einfachster Form mit der Hand bedient werden, indem man gegen den Federwiderstand
der Scharnierfeder des Scharniers 103 die Schnappverbindung löst.
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Das erfindungsgemäße Ziel der Erfindung, eine schnelle und restlose,
hygienisch einwandfreie Beseitigung des Hundekots während eines Spazierganges, ohne
daß die Hände oder die Transportwanne in Berührung mit dem Kot kommen, ist bei allen
erfindungsgemäßen Ausführungsformen gewährleistet.
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Darüber hinaus bringt das erfindungsgemäße Gerät einen weiteren Vorteil
: mann kann mit einem rund demselben Kotbehälter mehrere Kothaufen nacheinander
aufnehmen, was für den Besitzer von mehreren kleineren Hunden wichtig sein kann.
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Schließlich ist das Gerät in der Ausführung für kleinere Hunde nur
knapp 200 g schwer und etwa so groß wie eine kleine Zigarrenkiste. Es läßt sich
mühelos in einer kleinen Damentasche mitführen.
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8 Patentansprüche
L e e r s e i t e