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Hilfsgerät zur Anwendung beim Einträufeln von Augentropfen Die Erfindung
betrifft ein Hilfsgerät zur Anwendung beim Einträufeln von Augentropfen bestehend
aus einem Brillengestell, an dessen Vorderseite eine Aufnahme für einen Augentropfenbehälter
und an dessen Rück seite ein mit der Aufnahme in Verbindung stehender Tropfenleiter
mit einer Mündung im Abstand vor den Augenpupillen vorgesehen sind.
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Es ist bereits ein Hilfsgerät dieser Art (US-PS 3 446 209) bekannt,
das das Einsetzen des Oberteils des Augentropfenbehälters In eine Aufnahme gestattet,
die jeveils als
kreisförmiger Einsatz ausgebildet ist, den man bei
Benutzung eines herkömmlichen Brillengestells anstelle der Augengläser in dem Brillengestnll
anordnen kann.
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z Einträufeln der Augentropfen wlrd das Gestell des Hilfsgeräts wie
eine Augenbrille aufgesetzt. Wenn man nun den Kopf in den Nacken zurücklegt, so
daß die Augenpupillen im wesentlichen nach oben gerichtet sind, und wenn mit einer
Hand das Ausenlid herabgezogen wird, läßt sich nun mit der anderen Hand der Iröpfler
ausiösen, um die Augentropfen einzutraufeln. Die ninstzi schreiben jedoch eine stets
gleichbleibende Lage des Augentropfenbehälters und für dessen Tröpfler am Brillengestell
und darit gegenüber der Augenpupille ohne Anpassungsmöglichkeit vor. Außerdem behindern
die Einsätze und die unmittelbar vor den Augen beim Einträufeln angeordneten Augentropfenbehälter
die Sicht des Patienten, und es ist erforderlich, den Augentropfenbeha#lter im Falle
einer Behandlung beider Augen von einem Einsatz zum anderen umzusetzen.
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Es ist zwar ein weiteres Hilfsgerät dieser Art (DT-AS 23 62 147) bekannt,
bei dem die Aufnahme für den Augentropfenbehälter jeweils als in mehreren Richtungen
am Brillengestell verstellbarer Einsatz ausgebildet ist, aber auch bei dieser Lösung
wird die freie Sicht des Patienten beim Einträufeln der Augentropfen behindert,
und darüber hinaus bedingt diese Ausführung, daß infolge der hierfür gewählten Art
der Verstellbarkeit der Einsätze eine relativ aufwendige Fertigung erforderlich
ist.
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Bei einem anderen bekannten Hilfsgerät (DT-AS 24 47 872) wird als
Aufnahme für den Augentropfenbehälter ein Aufsatz verwendet, den man auf herköcmliche
Brillengestelle aufstecken kann. An der Rückseite des Aufsatzes befinden
sich
Tropfenleiter, deren Mündung im Bereich der Augenpupillen im Abstand von diesen
liegt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß Patienten beim Einträufeln von Autentropfen
gelegentlich den Augentropfenbehälter mit unnötig hohem Druck in den Aufsatz bzw.
die Aufnahme hineindrücken, so daß sich der Aufsatz am Brillengestell verschiebt
oder verkippt wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Hilfsgerät zur
Anwendung bei Einträufeln von Augentropfen zu schaffen, das eine robuste Ausführung
mit geringst möglicher Sichtbehinderung während der Behandlung gestattet.
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Ausgehend von dem eingangs genannten Hilfsgerät ist als Lösung dieser
Aufgabe vorgesehen, daß der hakenförmig ausgebildete Tropfenleiter zwischen einer
Gebrauchsstellung, in der sich seine ~zündung in einer zum Einträufeln geeigneten
Lage im Bereich der Augenpupillen befindet, und einer Nichtgebrauchsstellung, in
der er an oder hinter einem Teil des Brillengestells liegt, schwenkbar am Brillengestell
gelagert ist.
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Wie noch gezeigt wird, läßt sich eine direkte schwenkbare Lagerung
des Tropfenleiters, der hierfür hakenförmig ausgebildet ist, leicht verwirklichen
und führt zu der gewiinschten robusten Bauweise, die auch dann ein zielgenaues Einträufeln
von Augentropfen geärleistet, wenn der Patient unbewußt zuviel Druc#kraft beim Eindrücken
des Augentropfenbehälters in die Aufnahme ausübt. Da die schwenkbare Lagerung des
Tropfenleiters direkt am Brillengestell selbst und nicht im Bereich der Brillengläser
liegt, wird eine Sichtbeninderung des Patienten durch die Aufnahme und den darin
eingesetzten Augentropfenbehälter vermieden. Zur Freihaltung
der
Sicht trägt auch wesentlich bei, daß der Tropfenleiter lediglich für den Einträufelvorgang
selbst in eine Gebrauchsstellung gesonwenkt wird, in der seine Mündung vor den Augenpupillen
liegt, während er sonst eine Nichtgebrauchsstellung einniirmt, in der er an oder
hinter einem Teil des Brillengestells liegt.
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Es ist möglich, jeder der beiden Brillengestellhälften einen Tropfenleiter
zuzuordnen. Eine einfachere Bauweiso ergibt sich jedoch gemäß einer erfindungsgemäßen
Weiterbildung, wenn der Tropfenleiter in einer mittig sowie oben am Vorderteil des
Brillengestells zum wahlweisen Verschwenken vor eio der beiden Augenpupillen gelagert
ist. In dieser Fall sind demnach zwei Gebrauchsstellungen des als einzigem vorgesehenen
Tropfenleiters außer seiner Nichtgebrauchsstellung möglich.
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Zweckmäßig wird der Tropfenleiter mit der Aufnahme für den Augentropfenbehälter
einteilig ausgebildet. In diesem Falle kann die schenkbar Lagerung auch im Bereich
der Aufnahme selbst am Brillengestell erfolgen, wobei der Tropfenleiter einen hakenförmigen
Fortsatz der Aufnahme bildet.
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Die vorgenannte Ausführungsform wird vorteilhafterweise so gestaltet,
daß die in einer Bohrung des Brillengestells drehbar gelagerte und gegen axiale
Verschiebung, beispielsweise durch einen in eine Nut greifenden Bund, gesicherte
Aufnahme zwecks Mitnahme durch an eingesetzten Augentropfenbehälter ebenso e dieser
eine ovale Form aufweist oder in anderer Weise zum Verdrehen der Aufnahme und aus
Tropfenleiters formschlüsslg mit dem Augentropfenbehälter in Eingriff bringbar ist.
Diese Ausführungsform Ist in der Handhabung besonders einfach.
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Denn nach den Einsetzen des Augentropfenbehälters in die Aufnahme
kann der Patient den Tropfenleiter durch
eine entsprechende Drehbewegung
des Augentrop fenbehä lters in die zum Einträufeln der Augentropfen erforderliche
Lage bringen Auch der Wechsel von einem Auge z manderen wird auf diese Weise erleichtert.
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Eine weitere Vereinfachung wird dadurch ermöglicht, daß die Aufnabjre
einschließlich des Troprenleiters auf den Augentropfenbeh#lter aufschraubbar ist.
Im Falle einer geeigneten Ausbildung der Aufnm- uid des Tropfenleiters, egebenenfalls
in zJeiteiliger Ausführung, kann die Aufnahme gegebenenfalls zus#nmen mit e Tropfen
leiter, den handelsüblichen Deckel der Augentropfenflasche ersetzen.
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Ebenso gut kann man jedoch vor einer Behandlung den ublichen Deckel
abschrauben, um statt dessen die Aufnahme mit den Tropfenleiter auf den Augentropfenbehälter
aufzuschrauben. In jedem Falle kann der Patient die bereits mit der Aufnahme und
dem Tropfenleiter versehene Augentropfenflasche erfassen und mit einem einzigen
Handgriff am Brillengestell in der hierfür vorgesehenen Lagerstelle anordnen.
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Im Falle der vorstehenden Ausführung der Erfindung ist die Aufnahme
zweckmäßig in eine Bohrung des Brillengestells bis zum Anschlag einer Schulter an
das Brillengestell einführbar, wobei die Bohrung und ein vorderer Ringteil der Aufnahme
ein Drehlager bilden.
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Als Alternativlösung hierzu ist erfindungsgeräß vorgesehen, daß sich
der Tropfenleiter durch eine öffnung im Vorderteil des Brillengestells erstreckt
und sein Krümmer drehbar, beispielsweise mittels eines vorstehenden Zapfens an einer
Druckplatte abgestützt ist, die sich im 3mittleren Bereich des Brillengestells im
Abstand vom oberen Rand des Vorderteils des Brillengestells an dessen Hinterseite
erstreckt und mit ihren seitlichen Enden an dem Brillengestell befestigt ist. Hierdurch
wird eine für den Patienten in der
Handhabung sehr einfache Lösung
erreicht, wenn er die bereits mit der Aufnahme und dem Tropfenleiter versehene Augentropfenfiasche
mit dem Brillengestell in Verbindung bringen will, um ein genaues Einträufeln der
Augentropfen zu erreichen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen mit
Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen: Figur 1 eine Hinteransicht des mittleren
Teils eines Brillengestells mit zentral sowie schwenkbar an diesem gelagerten Tropfenleiter
einschließlich überwiegend verdeckter Aufnahme für den Augentropfenbehälter; Figur
2 eine Seitenansicht der Ausführungsforin gemäß Figur 1 im Schnitt entlang der Linie
II-II von Figur 1; Figur 3 eine Vorderansicht des Mittelteils eines Brillengestells
zwecks Darstellung einer zweiten Ausführungsform mit zentraler und schwenkbarer
Lage von Aufnahme und Tropfenleiter, die auf einen Augentropfenbehälter aufschraubbar
sind; Figur 4 eine Seitenansicht zu der zweiten Ausführungsform im Schnitt entlang
der Linie IV-IV von Figur 3; Figur 5 eine Schnittansicht einer dritten Ausführungsform
für eine zentrale sowie schwenkbare Lagerung von Aufnahme und Tropfenleiter am Brillengestell:
Figur 6 eine Vorderansicht der Lagerstelle von Aufnahme und Tropfenleiter am Brillengestell
der dritten Ausführungsform.
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Bei der ersten Ausführungsform eines Hilfsgerätes zur Anwendung beim
Einträufeln von Augentropfen befindet sich am Mittelteil 2 eines aus Metall, Kunststoff-oder
Hornmaterial bestehenden Brillengestells 1 eine Bohrung 3, in der ein Lagerteil
6a eines abgewinkelten oder hakenförmigen Tropfenleiters 6 einsetzbar ist, der einteilig
mit einer Aufnahme 4 ausgebildet ist und einen Kanal 9 mit einer Mündung 7 am Ende
aufweist.
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In einen hohlzylindrischen und mit Innengewinde 11 ausgestatteten
Verbindungsteil 10 der Aufnahme 4 ist ein handelsüblicher Augentropfenbehälter einschraubbar.
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Die Aufnahme 4 und der daran anschließende Tropfenleiter 9 bestehen
vorzugsweise aus Kunststoff. Zu beiden Seiten der Lagerbohrung 3 befinden sich mehrere
kleinere Bohrungen 8a zur Aufnahme eines versetzbaren Anschlagzapfens, der eine
wählbare Gebrauchslage für den Tropfenleiter 6 definiert. Je nach Lage der Augenpupille
gegenüber dem Brillengestell 1 wird der Anschlagzapfen 8 für jede der beiden Seiten
in eine untere, eine mittlere oder eine obere Lage gebracht, damit ein genaues Einträufeln
der Augentropfen erreicht wird. Für die zentrale Bohrung 3 und den Lager teil 6a
wird eine verhältnismäßig enge Passung gewählt, die zwar eine Schwenkbe#egung des
Tropfenleiters 6 zuläßt, jedoch andererseits sicherstellt, daß der Tropfenleiter
seine Lage beibehält, wenn er in eine bestimmte Stellung verschwenkt wird.
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Zur Anwendung von Augentropfen wird die Aufnahme 4 mit dem Tropfenleiter
6 auf einen Augentropfenbehälter aufgeschraubt und sodann bis zum Eingriff des Lagerteils
6a in der zentralen Bohrung 3 des Brillengestells 1 in dieses eingesetzt. Es ist
jedoch auch möglich, Aufnarne 4 und Tropfenleiter 6 stets in der in Figur 2 dargestellten
Bereitschaftslage zu belassen und für den jeweiligen Behandlungsfall den Augentropfenbehälter
an die Aufnahme 4 anzuschrauben. In jedem Falle wird nun durch Drehung des
Augentropfenbehälters
der Tropfenleiter 6 in die gewünschte Gebrauchslage vor die Pupille des einen Auges
gebracht, um nun durch Fingerdruck. auf den Augentropfenbehälter die Augentropfen
über den Kanal 9 des Tropfenleiters zu dessen Mündung 7 zu führen und auf die Pupille
zu träufeln. Nach der Behandlung wird, falls auch das zweite Auge mit Augentropfen
behandelt werden soll, der Tropfenleiter 6 einschließlich der Aufnahme 4 wiederum
durch eine Drehbevegung des Augentrcpfenbehälters verschwenkt, wobei der Tropfenleiter
6 einen Bogen oberhalb des Mittelteils 2 des Brillengestells 1 beschreibt, bis er
auf der anderen Seite des Brillengestells zum Anschlag an den dort vorgesehenen
Anschlagzapfen 8 gelangt und dæmit seIne zweite Gebrauchslage einnimmt, in der die
gewünschte weitere Behandlung des anderen Auges mit Augentropfen erfolgen kann.
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Nach der Behandlung kann der Tropfenleiter 6 in eine Nichtgebrauchsstellung
verschwenkt werden, in der er beispielsweise hinter dem oberen Rand des Brillengestells
1 liegt.
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Es ist jedoch auch denkbar, eine Nichtgebrauchsstellung des Tropfenleiters
6 hinter einen der Seitenstege 12 und der Taps 13 vorzusehen. In diesem Falle bestehen
die Anschlagzapfen 8 aus einem elastischen Material, so daß man den Tropfenleiter
6 durch entsprechenden Druck über den Anschlagzapfen 8 hinaus bewegen kann.
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Bei der zweiten Ausführungsform gemäß Figur 3 und 4 wird die auf einen
Augentropfenbehälter aufgeschraubte Aufnahme 4 zusammen mit dem daran anschließenden
abgewinkelten Tropfenleiter 6 in sehr einfacher Weise jeweils für eine Behandlung
mit Augentropfen zentral sowie schwenkbar am Brillengestell 1 gelagert. Abweichend
von der vorstehend beschriebenen Ausführungsform befindet sich, wie aus Figur 4
hervorgeht, hinter dem oberen Rand des Brillen gestells 1 im Abstand vom mittelteil
des letzteren eine Drcplatt 14 mit einem Loch 15, das einer beispielsweise
oval
ausgeführten zentralen Bohrung 3 im Mittelteil 2 des Brillengestells 1 gegenüberliegt.
Die Druckplatte 14 ist jeweils seitlich an der Innenseite des Brillengestells 1
befestigt (nicht dargestellt) -In Figur 3 ist der Verlauf der Druckplatte 14 in
gestrichelten Linien eingezeichnet. Zur Behandlung führt der Patient den auf den
Augentropfenbehälter mittels der Aufnahme 4 aufgeschraubten Tropfen leiter 6 durch
die Bohrung 3 hindurch in den Zwischenraum zwischen dem Mittelteil 2 und der Druckplatte
14 hinein bis in die figur 4 dargestellte Lage, in der die Schwenkachse für den
Tropfenleiter 6 durch Eingriff eines vom Tropfenleiter 6 vorstehenden Zapfens 17
in das Loch 15 der Druckplatte 14 definiert ist. Nun kann durch Drehung des AugontropLenbehalters
der Tropfenleiter 6 in die jeweils gemdnschte Gebrauchsstellung gebracht werden,
wie bereits im Zusar#:ienhang mit dem vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispiel
angegeben worden ist. Auch in diesem Falle können Anschlagzapfen vorgesehen sein,
die es dem Patienten erleichtern, diejenige Gebrauchsstellung schneller zu finden,
in der ein genaues Einträufeln der Augentropfen möglich ist.
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Bei dem dritten Ausführungsbeispiel ist die Aufnahme 4, an die sich
wiederum ein abgewinkelter Tropfenleiter 6 anschließt, mittels eines Bundes 19 zwecks
axialer Festlegung der Aufnahme 4 gegenüber dem Mittelteil 2 des Brillengestells
1 in der zentralen Bohrung 3 einrastbar ausgeführt, wobei der Bund 19 in eine Nut
18 einrastet, die sich an der Innenwandung der Bohrung 3 befindet. Um diese Verbindung
herzustellen, ist die Aufnahme 4 sowie der Tropfenleiter 6 zweckmäßig aus einem
federnd elastischen Kunststoffmaterial hergestellt. In Verbindung mit dem dritten
Ausführungsbeispiel ist außerdem eine weitere Möglichkeit dargestellt, wie man einen
Augentropfenbehälter in die Aufnahme 4 einsetzen kann. Wenn man nämlich die Aufnahme
4 mit einer beispielsweise ovalen öffnung 20
versieht und das Ende
des Oberteils des Augentropfenbehälters entsprechend oval gestaltet, so kann man
den Augentropfenbehälter nach dem Einführen des Oberteils in die öffnung 20 gleichzeitig
wie einen Schlüssel zum Drehen der Aufnahme 4 und des Tropfenleiters 6 zwecks Verschwenken
in die Gebrauchsstellung bzw. Nichtgebrauchsstellung verwenden.
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Zu der zweiten Ausführungsform gemäß Figur 3 und 4 ist noch nachzutragen,
daß die Druckplatte 14, wie insbesondere aus Figur 4 hervorgeht, von unten her schräg
nach oben verläuft, damit der Unterrand des mittleren Teils der Druckplatte 14 nicht
mit dem Nasenrücken kollidiert.
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Trotz der Schräglage zumindest des Mittelteiles der Druckplatte 14
gegenüber dem Mittelteil 2 des Brillengestells 1 ist die Druckplatte 14 jedoch so
ausgeführt, daß sich der Tropfenleiter 6 nach wie vor leicht verschwenken läßt.
Eine hierauf Rücksicht nehmende Gestaltung des Brillengestells ist für diese Ausführungsform
wichtig.
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Patentansprüche: