DE2549733C2 - 1,3-Bis-(β-aethylhexyl)-5-amino-5-methyl-hexahydropyrimidin-terephthalat, Verfahren zu seiner Herstellung und dieses enthaltende Arzneimittel - Google Patents
1,3-Bis-(β-aethylhexyl)-5-amino-5-methyl-hexahydropyrimidin-terephthalat, Verfahren zu seiner Herstellung und dieses enthaltende ArzneimittelInfo
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Description
COOH
2. Verfahren zur Herstellung von l,3-Bis-0ff-äthylhexyl)-5-amino-5-methyl-hexahydropyrimidin-terephthalat,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Base und die Säure bei Raumtemperatur im Molverhältnis
von etwa 1 : 0,5 in einem Lösungsmittel in an sich bekannter Weise umsetzt.
3. Arzneipräparate enthaltend l,3-Bis-(^äthylhexyl)-5-amino-5-methyl-hexahydropyrimidin-terephthalat
neben üblichen Verdünnungsmitteln und/oder Trägerstoffen.
l,3-Bis-08-äthylhexyl)-5-amino-5-methyl-hexahydropyrimidin, auch unter dem internationalen Freinamen
Hexetidin bekannt (Formel I), wird aufgrund seiner antimikrobiellen Wirksamkeit vor allem als Antiseptikum
für die Mundschleimhaut angewendet.
H2N CH3
30 C2Hs /\ C2H5
I Il I
H9C4-CH-CH2-N N-CH2-CH-C4H9 (D
Bei der Synthese des Hexetidins nach M. Senkus, J. Amer. Chem. Soc. 68, 1611-1613 (1946), entstehen
jedoch Nebenprodukte, die 20-30% ausmachen.
Die Abtrennung der Nebenprodukte durch fraktionierte Destillation bietet in der Praxis Schwierigkeiten, da
die Siedebereiche des Hexetidins und der hauptsächlichen Nebenprodukte sehr ähnlich sind.
Bekannt sind mehrere Verfahren zur Reinigung des Rohhexetidins über schwer lösliche Salze. So werden als Säuren, die mit dem Rohhexetidin ein schwer lösliches Hexetidinsalz bilden, z. B. beansprucht: Naphthalin-1,5-disulfonsäure (DE-AS 20 11 078), Nicotinsäure (DE-OS 23 10 337 und DE-AS 23 10 338) und Oxalsäure (DE-S 23 23 150).
Bekannt sind mehrere Verfahren zur Reinigung des Rohhexetidins über schwer lösliche Salze. So werden als Säuren, die mit dem Rohhexetidin ein schwer lösliches Hexetidinsalz bilden, z. B. beansprucht: Naphthalin-1,5-disulfonsäure (DE-AS 20 11 078), Nicotinsäure (DE-OS 23 10 337 und DE-AS 23 10 338) und Oxalsäure (DE-S 23 23 150).
Die Umsetzungen werden meist in der Wärme durchgeführt, zum Teil unter Verwendung eines großen Über-Schusses
an Säure. Das entstandene Salz muß aus der Lösung entweder durch Fällen mit Wasser oder durch
Einengen des Lösungsmittels im Vakuum gewonnen werden, wobei unter Umständen zur weiteren Reinigung
sogar eine Umkristallisation erforderlich ist.
Die Erfindung betrifft l,3-Bis-(/?-äthylhexyl)-5-amino-5-methyl-hexahydropyrimidin-terephthalal, ein Vcrfahren
zu seiner Herstellung und Arzneimittelpräparate enthaltend die erfindungsgemäße Verbindung neben
üblichen Verdünnungsmitteln und/oder Trägerstoffen.
Es wurde überraschend gefunden, daß Hexetidin mit Terephthalsäure bei Raumtemperatur im geeigneten
Lösungsmittel ein schwer lösliches, die Nebenprodukte dagegen leicht lösliche Salze bilden und auf diese Weise
ohne großen Aufwand voneinander getrennt werden können.
Der Vorteil des eifindungsgemäßen Verfahrens ist der geringe Bedarf an Energie, Lösungsmittel und Säure,
und daß mit guter Ausbeute unmittelbar ein Produkt hoher Reinheit gewonnen wird.
Aus der DE-OS 23 10 338 ist weiterhin bekannt, daß das Hexetidinnicotinat gegenüber anderen bekannten
Salzen eine bessere pharmakologische Wirksamkeit aufweist. Überraschenderweise ist das erfindungsgemäße
Salz der Terephthalsäure gegenüber dem Salz der Nicotinsäure weniger toxisch, so daß es bei gleicher Wirksamkeit
gegenüber Hefekeimen eine größere therapeutische Breite aufweist.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt, indem man eine Lösung von Rohhexetidin in
einem geeigneten organischen Lösungsmittel mit einer Suspension von Terephthalsäure in einem geeigneten
Lösungsmittel im Molverhältnis von etwa 1 : 0,5 unter Rühren bei Zimmertemperatur und/oder Stehenlassen
über Nacht bei Raumtemperatur bis zur Rosafärbung umsetzt. Das so erhaltene Di-Hexetidin-terephihalat ist
schwer löslich, wird in üblicher Weise abgetrennt und vorzugsweise mit wenig Äther oder Aceton nachgewaschen
und getrocknet.
Als Lösungsmittel für das Rohhexetidin und als Suspensionsmittel für die Terephthalsäure kommen /. B.
Alkohole, vorzugsweise Isopropanol, flüssige aliphatische, alicyclische oder aromatische Kohlenwasserstoffe,
Säureamide, wie Dimethylformamid, und/oder Sulfoxide in Betracht.
Fine Nacharbeitung der Beispiele der DE-AS 23 10 338 unter Verwendung von Rohhexetidin ergab, daß mit
Nicotinsäure nur Ausbeuten zwischen 13 und 21% erzielt werden können, während unter Verwendung der
gleichen Bedingungen und Lösungsmittel das Terephthalat in Ausbeuten zwischen 68 und 90% anfällt.
Pharmakologische Vergleichsversuche zwischen dem Nicotinat und dem Terephthalat ergaben, daß die minimalen
Ilcmmkonzcntrationen gegenüber bakteriellen Kranheitserregern gleich groß sind, jedoch gegenüber
Candida albicans eine ca. 3mal stärkere Wirkung zu beobachten ist Da die akute Toxizität des Nicotinats etwa
mal so hoch ist wie die des Terephthalats, besitzt das erfinrlungsgemäße Terephthalat eine größere therapeutische
Breite.
Das erfindungsgemäße l,3-Bis-03-äthylhexyl)-5-amino-5-methyl-hexahydropyrimidin-terephthalat kann
daher als bakteriostatiscb.es und antimykotisches Mittel verwendet werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
17,0 g Rohhexetidin 80%ig werden in 15 ml Isopropanol gelöst. Hierzu gibt man unter Rühren eine Suspension
von 4,2 g Terephthalsäure in 35 ml Isopropanol. Nach ca. 3stündigem Rühren läßt man das Reaktionsgemisch über Nacht bei Zimmertemperatur stehen,. Es tritt Rosafärbung ein. Der Niederschlag wird abgetrennt
und mit wenig Äther oder Aceton nachgewaschen und getrocknet.
Fp. 155-156° C.
Ausbeute: 15,Ig = 89% der Theorie, unter Zugrundelegen des in der Ausgangsmenge enthaltenen Hexetidins.
CS(,H%N(1O4 (Molgewicht 845,37):
Berechnet: C 71,04, H 11,45, N 9,94%,
gefunden: C 70,64, H 11,50, N 9,95%.
gefunden: C 70,64, H 11,50, N 9,95%.
Beispiele 2 bis 9 nachgereicht am 2. Februar 1977.
Analog Beispiel 1, jedoch mit insgesamt 50 ml Methanol.
Fp. 154-155° C.
Fp. 154-155° C.
Ausbeute: 11,6 g = 68% der Theorie, unter Zugrundelegen des in der Ausgangsmenge enthaltenen Hexetidins.
B e i s ρ i e 1 3
Analog Beispiel 1, jedoch mit insgesamt 50 ml Äthanol.
Fp. 155-156°C.
Fp. 155-156°C.
Ausbeute: 12,Og = ca. 71 % der Theorie, unter Zugrundelegen des in der Ausgangsmenge enthaltenen Hexetidins.
Analog Beispiel 1, jedoch mit insgesamt 50 ml n-Propanol.
Fp. 155° C.
Fp. 155° C.
Ausbeute: 13,5 g = ca. 80% der Theorie, unter Zugrundelegen des in der Ausgangsmenge enthaltenen Hexetidins.
13,6 g Rohhexetidin (ca. 80%ig) werden in 20 ml Petroläther (90/100° C) gelöst. Hierzu gibt man unter Rühren
eine Suspension von 3,3 g Terephthalsäure in 40 ml Petroläther (90/100°C). Nach ca. 5stündigem Rühren läßt
man das Reaktionsgemisch über Nacht bei Zimmertemperatur stehen. Der Niederschlag wird abgetrennt,
zunächst mit wenig Petroläther, dann mit Äther nachgewaschen.
Fp. 154-156° C
Ausbeute: 12,0 g = ca. 89% derTheorie, unter Zugrundelegen des in der Ausgangsmenge enthaltenen Hexe-
Analog Beispiel 5, jedoch mit insgesamt 60 ml Benzol.
Fp. 154-155°C.
Fp. 154-155°C.
Ausbeute: 11,7 g = ca. 87% dsr Theorie, unter Zugrundelegen des in der Ausgangsmenge enthaltenen Hexetidins.
Ό B eisp i el 7
Analog Beispiel 5, jedoch mit insgesamt 60 ml Dimethylformamid. Fp. 155-156° C.
Ausbeute: 12,2 g = ca. 90 % der Theorie, unter Zugrundelegen des in der Ausgangsmenge enthaltenen I lexetidins.
Beispiel 8
20
20
Analog Beispiel 5, jedoch mit insgesamt 60 ml Acetonitril.
Fp. 154-155°C.
Ausbeute: 12,1 g = ca. 89% der Theorie, unter Zugrundelegen des in der Ausgangsmenge enthaltenen Hexetidins.
3,3 g Terephthalsäure werden in 60 ml Dimethylsulfoxid gelöst. Zu dieser Lösung gibt man unter Rühren
13,6 g Rohhexetidin (ca. 80%ig), wobei spontan ein gallertartiger Niederschlag ausfällt, der nach ca. 6stündigem
Rühren kristallin wird. Man läßt das Reaktionsgemisch über Nacht bei Zimmertemperatur stehen, trennt dann
den Niederschlag ab und wäscht zunächst mit wenig Dimethylsulfoxid, anschließend mit Äther nach und
trocknet.
Fp. 154-155°C.
Ausbeute: 10,7 g = ca. 79% der Theorie, unter Zugrundelegen des in der Ausgangsmenge enthaltenen ücxctidins.
Versuchsbericht
Untersuchung der antimikrobiellen Wirksamkeit
Untersuchung der antimikrobiellen Wirksamkeit
In einem Reihenverdünnungstest in flüssigen Nährmedien wurde die MHK (minimale Hemmkonzentration)
der erfindiingsgemäßen Verbindung und der Vergleichsverbindung gegenüber
Staphylococcus aureus (Staph. aureus) SG 511,
Streptococcus faecalis (Str. faecalis) Rl,
Proteus sp. R 3,
Proteus sp. R 3,
Pseudomonas aeruginosa (Ps. aerug.) R2 und
Candida albicans (Cand. alb.) A 1626/76
Candida albicans (Cand. alb.) A 1626/76
ermittelt. Als Nährböden wurden fiir die Bakterienarten Standard-I-Bouillon (E. Merck, Darmstadt) und für die
Hefe (Cand. alb.) Sabouraud-Glucose-Bouillon (E. Merck, Darmstadt) verwendet. Da die Testsubstanzen in den
wäßrigen Nährböden nicht ausreichend löslich waren, mußte den Nährböden 2% Methanol zugesetzt werden.
In Vorversuchen ist ermittelt worden, daß der Zusatz von 2 % Methanol allen Keimen ein deutliches Wachstum
ermöglichte.
Die zu testenden Substanzen wurden in Konzentrationen von 0,5,0,1,0,03,0,01,0,003 und 0,001 mg/ml in den
entsprechenden Nährböden geprüft. Für jede Konzentration wurden zwei Röhrchen angesetzt, mit den Tcstkeimen
geimpft und nach 24stündiger Bebrütung bei 37°C (Bakterien) bzw. nach 48stündiger Bebrütung bei
30°C (Cand. alb.) makroskopisch auf Keimwachstum untersucht. Als Kriterien hierfür dienten eine deutliche
Trübung der Bouillon und/oder die Ausbildung eines deutlich sichtbaren Bodensatzes. Als Inokulum wurde ein
Tropfen einer 1 : 100 verdünnten Standard-I-Bouillon (Bakterien) bzw. Bierwürze (Cand. alb.) verwendet, in der
die jeweiligen Keime 24 Stunden bei 37°C (Bakterien) bzw. 300C angezüchtet worden waren.
Die ermittelten MHK-Werte (mg/ml) sind in der Tabelle zusammengestellt:
-β-
Substanz Staph. Str. Proteus Ps. Cand.
aureus faecalis sp. aerug. alb.
I lexctidintercphthalat | 0,003 | 0,003 | 0,5 | 0,1 | 0,03 |
llexctidinnicotinat | 0,003 | 0,003 | 0,5 | 0,1 | 0,1 |
(bekannt aus DE-AS 23 10 388) |
Bestimmung der akuten Toxizität
Für den Versuch wurden je 10 männliche und weibliche Mäuse mit einem Körpergewicht von 18 bis 22 g verwendet.
Das Salz wurde in einer Suspension von Carboxymethylcellulose per Magensonde verabreicht. Das
Il Applikationsvolumen betrug 20 ml/kg Körpergewicht. Die Beobachtungszeit betrug 7 Tage. Die Ergebnisse _
wurden nach der Methode von G. T. Litchfield und F. G. Wilcoxon (Pharmacol, exp. Therap. 96 11949] 99)
errechnet. Für das Hexetidin-terephthalat wurde eine LD50 p. o. von 4980-7470 mg/kg ermittelt.
Die Ergebnisse zeigen, daß Hexetidin-terephthalat weniger toxisch als Hexetidin-nicotinat (LD50 Maus p. o.
1331-2516 mg/kg) ist und daher eine größere therapeutische Breite besitzt. Außerdem hemmt Hexetidinterephthalat
das Wachstum von Hefekeimen (Cand. alb.) noch in einer wesentlich stärkeren Verdünnung als 20
Hexetidin-nicotinat.
Claims (1)
- Patentansprüche:
. l,3-Bis-(/^äthylhexyl)-5-amino-5-methyl-hexahydropyrimidin-terephthalatH2N^ CH3 C2H5 /\ C2H5H9C4-CH-CH2-N N-CH2-CH-C4H, \/
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DK501576A DK142846C (da) | 1975-11-06 | 1976-11-05 | Bakteriostatisk salt af 1,3-bis-(beta-ethylhexyl)-5-amino-5-methylhexahydropyrimidin til anvendelse i tand- og mundplejemidler samt fremgangsmaade til fremstilling heraf |
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