DE2548516C3 - Vulkanisierbare Masse auf der Grundlage von Brombutylkautschuk - Google Patents
Vulkanisierbare Masse auf der Grundlage von BrombutylkautschukInfo
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Description
20
Die Erfindung bezieht sich auf neue vulkanisierbare Massen, weiche Brombutylkautschuk — auch als
bromierter Butylkautschuk bezeichnet — und eine Aminosäure enthalten, sowie auf die hieraus hergestellten
vulkanisierten Kautschukprodukte.
Butylkautschuk, welcher ein Copolymeres aus Isobutylen
mit einer geringeren Menge an Isopren darstellt, ist hinsichtlich seiner ausgezeichneten physikalischen
Eigenschaften, 'vie hoher Witterungsbeständigkeit, Alterungsbeständigkeit, Ozonbes«ändigkeit und Wärmebeständigkeit,
günstigen elektrischen Eigenschaften und äußerst niedriger Gasdurdilässigkeit bekannt. Der
Kautschuk hat jedoch auch solche Mängel, wie niedrige Elastizität, niedrige Vulkanisationsgeschwindigkeit und
schlechte Verträglichkeit mit anderen Kautschukmaterialien. Zur Beseitigung dieser Mängel unter Beibehaltung
der vorstehenden vorteilhaften Eigenschaften wurde in letzter Zeit die Verwendung von Brombutylkautschuk
vorgeschlagen.
Als Vulkanisiermittel für Brombutylkautschuk sind Schwefel, Schwefel liefernde Verbindungen, Chinoidverbindungen,
Harze, wie Phenolformaldehydharze, Metalloxyde, wie Zinkoxyd, und Peroxyde, wie Dicumylperoxyd
bereits bekannt. Diese bekannten Vulkanisiermittel haben jedoch immer einen oder mehrere der
nachstehend aufgeführten Nachteile.
Falls beispielsweise Schwefel allein als Vulkanisiermittel
verwendet wird, findet ein starkes Rosten der Formen statt, und infolgedessen ist die gleichzeitige
Anwendung eines Säureakzeptors, wie Bleioxyd und Zinkoxyd, wesentlich. Dies führt jedoch zur Eluierung
des toxischen und Säureakzeptors während des Gebrauches der Kautschukfertigprodukte und verhindert
deren Anwendung auf den Gebieten der Medizin und der Nahrungsmittel, beispielsweise als Flaschen
oder Stopfen. Außerdem ist bei der Vulkanisation mit Schwefel die Erscheinung einer Umkehr- oder Rück- bo
Wandlung sehr ausgeprägt, wobei die Kautschukmoleküle beim Erhitzen während längerer Zeitdauer bei der
Vulkanisiertemperatur verschlechtert werden, so daß Produkte mit verschlechterter Zugfestigkeit und Span
nungseigenschaften und erhöhter Dehnung und Klebrigkeit erhalten werden. Das Auftreten der Umkehrung
kann durch Aufzeichnen der Vulkanisationskurve unter Verwendung beispielsweise eines oszillierenden Scheibenrheometers
festgestellt werden, worin das Drehmoment bei einer bestimmten Stelle der Vulkanisation ein
Maximum erreicht und anschließend bei verlängerter Vulkanisationszeit wieder abnimmt. Bekanntlich ist
normalerweise das Ausmaß der Umkehrung groß, wenn Schwefel als Vulkanisiermittel verwendet wird, was
nicht nur die wirksame Steuerung des Betriebs äußerst erschwert, sondern auch eine qualitative Verschlechterung
der sich ergebenden vulkanisierten Kautschukprodukte verursacht Die Verhinderung einer Umkehrung
ist daher sehr erwünscht Weiterhin verursacht die Vulkanisation mit Schwefel eine bemerkenswerte
Farbänderung des vulkanisierten Brombutylkautschuks zu dunkelbraun, und hellgefärbte Kautschukprodukte
können dabei nicht gebildet werden.
Ein Versuch zur Verhinderung der unerwünschten Umkehrung bei der Vulkanisation mit Schwefel besteht
darin, einen Schwefeldonator, welcher aktiven Schwefel bei der Vulkanisationstemperatur freisetzt, an Stelle von
Schwefel zu verwenden. Obwohl die Umkehrung hierdurch wesentlich vermieden oder gesenkt werden
kann, tritt hierbei der Nachteil auf, daß cias dabei sich
ergebende vulkanisierte Kautschukprodukt allgemein einen verringerten Modul besitzt Außerdem bleiben die
Probleme der Formverfleckung, der Notwendigkeit für die Anwendung eines toxischen Säureakzeptors zur
Verhinderung der Fleckenbildung und <5er nachteiligen Farbänderung des vulkanisierten Kautschuks dabei
bestehen.
Bei der Vulkanisation unter Anwendung einer Chinoidverbindung muß gleichzeitig ein Aktivator, wie
Rotblei (Pb3O.») verwendet werden, der gleichfalls aus
den Kautschukfertigprodukten eluiert wird und auf Grund seiner Toxizität die Verwendung dieser Produkte
auf den Gebieten der medizinischen und der Nahrungsmittelindustrie ebenfalls verbietet Gleichfalls findet
ebenfalls eine Formverfleckung statt Bei der Vulkanisation unter Anwendung des Harzet, ist wiederum auf
Grund der Toxizität des Harzes, das als Vulkanisiermittel verwendet wird und elniert werden kann, der
vulkanisierte Kautschuk ebenfalls für die Verwendung in der medizinischen- und Nahrungsmittelindustrie nicht
geeignet. Die Eluierung des toxischen Meterials kann bei der Vulkanisation unter Anwendung eines Schwermetalloxydes,
wie Zink, nicht vermieden werden, und infolgedessen ist auch eine solche Arbeitsweise im
Hinblick auf die damit verbundene Umweltschmutzung ungünstig. Falls ein Peroxyd als Vulkanisationsmittel
verwendet wird, müssen gleichzeitig Metalloxyde oder -hydroxyde als Säureakzeptoren verwendet werden, um
eine Formverschmutzung zu vermeiden. Ähnlich wie im Fall der Schwefelvulkanisierung macht die Toxizität
dieses Säureakzeptors, welcher aus den Kautschukprodukten eluiert werden kann, das Verfahren nachteilig.
Die Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung von vulkanisierbaren Massen aus Brombutylkautschuk
unter Verwendung von Vulkanisationsmitteln, wobei die vorstehend geschilderten Probleme vermieden werden.
Gemäß der Erfindung wird eine vulkanisierbare Masse aus:
A: Brombutylkautschuk,
B: 0,01 bis 50 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Tei-Ie
von A, Arginin, Lysin, Hydroxylysin, Ornithin, Cystin, Asparagin, Glutamin und/oder Citrullin,
sowie gegebenenfalls Schwefel, Schwefeldonatoren oder Peroxyden als zusätzliche Vulkanisationsmittel,
geschaffen.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird eine vulkanisierbare Masse aus:
A: Brombutylkautschuk,
B; Thyrosin, Threonin, Trypthophan, Prolin, Hydroxyprolin,
Serin, Histidin, Glycin, Glutaminsäure, Leucin, Alanin, Phenylalanin, Valin, Iso-Leucin
und/oder Methionin sowie
C: Schwefel bzw. Schwefeldonatoren, geschaffen.
In der Zeichnung stellen die F i g. 1 bis 5 und 7 bis 8 Vulkanisationskurven der in den Beispielen eingesetzten
Massen dar, und die F i g. 6 zeigt die Fließkurve einer Vergleichsmasse.
Überraschenderweise wurde gemäß der Erfindung festgestellt, daß die vorstehend genannten Aminosäuren,
nämlich Arginin, Lysin, Hydroxylysin, Ornithin, Cystin, Asparagin, Glutamin und/oder Citrullin, nachfolgend
als Aminosäuren der ersten Art bezeichnet, einen ausgezeichneten Vulkanisiereffekt für Brombutylkautschuk
besitzen, jedoch von den Nachteilen der bekannten üblichen Vulkanisiermittel frei sind.
Falls Aminosäuren der ersten Art als Vulkanisiermittel verwendet werden, sind weder die bei Schwefel,
Schwefeldonatoren und Peroxyden als Vulkanisiermittel benötigten Säureakzeptoren noch die normalerweise
mit Schwefel, Chinoidverbindungen und Harzvulkanisiermittel verwendeten Vulkanisationsbeschleunig« r
erforderlich. Auch die Erscheinung der Umkehrung, die bei Schwefelvulkanisiermitte! auftritt, ist nicht vorhanden.
Wenn die als Vulkanisiermittel eingesetzten Aminosäuren aus dem Kautschukfertigprodukt extrahiert
>verden, zeigen sie keine Toxizität und sind daher von den vorstehend geschilderten Problemen frei.
Die Aminosäuren der ersten Art zeigen einen ausgezeichneten Vulkanisiereffekt mit Brombutylkautschuk,
besitzen jedoch überraschenderweise keine Vulkanisierwirkung mit Chlorbutylkautschuk, der eine
ähnliche Struktur wie Brombutylkautschuk besitzt, wie dies in dem nachstehend angegebenen Vergleich 1
gezeigt wird.
Die Aminosäure oder -säuren der ersten Art werden in einer Gesamtmenge der Aminosäurekoinponente
von 0,01 bis 50, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-Teile, auf
lOOGew.-Teile Brombutylkautschuk verwendet.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden vulkanisierbare Massen erhalten, die
Brombutylkautschuk, mindestens eine Aminosäure aus der Gruppe von Arginin, Lysin, Hydroxylysin, Ornithin,
Cystin, Asparagin, Glutamin und Citrullin und mindestens ein bekanntes Vulkanisiermittel aus der Gruppe
von Schwefel, Schwefeldonatoren und Peroxyden enthalten, sowie die durch Vulkanisation dieser Massen
erhaltenen vulkanisierten Kautschuke.
Die für die zw&ite Ausführungsform brauchbaren Aminosäuren sind die gleichen der ersten Art, wie sie
bei der ersten Ausführungsform einzusetzen sind, und sie können, wie bereits erwähnt, selbst als Vuikanisiermittel
für Brombutylkautschuk verwendet werden. Es wurde jedoch weiterhin erstmals festgestellt, daß
zusammengesetzte Vulkanisiermittel, die aus einem Gemisch einer Aminosäure oder mehrerer Aminosäuren
der ersten Art mit mindestens einem bekannten Vulkanisiermittel aus der Gruppe von Schwefel,
Schwefeldonatoren und Peroxiden aufgebaut sind, gleichfalls ausgezeichnete Vulkanisiereffekte auf Brombutylkautschuk
zeigen und daß die zusammengesetzten Vulkanisationsmittel nicht die gleichzeitige Anwendung
eines toxischen Säureakzeptors erfordern, wie er bisher bei derartigen bekannten Vulkanisationsmitteln wesentlich
war.
Als spezifische Beispiele für bevorzugte Schwefeldo-")
natoren, die bei der zweiten Ausführungsform der Erfindung brauchbar sind, können die folgenden
aufgeführt werden:
Tetraäthylthiuramdisulfid,
ίο Tetraäthylthiurammonosulfid,
ίο Tetraäthylthiurammonosulfid,
Tetrabutylthiuramdisulfid,
N.N'-Dimethyl-N.N-diphenylthiuramdisulfid.
Dipentamethylenthiurammonosulfid, Dipentamethylenthiuramdisulfid,
Dipentamethylenthiuramtetrasulfid, Dipentamethylenthiuramhexasulfid,
Dicyclopentamethylenthiuramdisulfid, gemischte Alkylthiuramdisulfide, Tetramethylthiurammonosulfid,
Tetramethylthiuramdisulfid,
Schwefelmonochlorid, Schwefeld^iiiorid,
Morpholindisulfid, Alkylphenoldisuifid,
N,N'-Dithio-bis-(hexahydro-2H-azepinon-2), 2-Mercaptobenzothiazol, 2-MercaptothiazoIin.
Dibenzothiazyldisulfid,
N,NDiäthylthiocarbamoyl-2-benzothiazolylsulfid
und
2-(2,6-Dimethyl-4-morpholinothio)-benzothiazol.
jo Als Peroxide können sämtliche der üblicherweise als
Vulkanisiermittel für Brombutylkautschuk eingesetzten Peroxide verwendet werden, und spezifische Beispiele
umfassen
j) Di-tert.-butylperoxid,
tert.-Butylcumylperoxid, Dicumylperoxid,
aA'-Bis-(tert.-butylperoxy)-p-di-isopropylbenzol,
2,5-Dimethy!-2,5-di-(tert.-butylperoxy)-hexan,
2,5-Dimethyl-2,5-di-(tert.-butylperoxy)-hexin-3-benzoylperoxid,
2,4-Dichlorbenzoylperoxid,
tert.-Butylperoxyacetat,
tert.-Butylperoxy-2-äthylhexanoat, tert.-Butylperoxybenzoat,
tert.-Butylperoxy-2-äthylhexanoat, tert.-Butylperoxybenzoat,
2,5-Dimethyl-2,5-di-(benzoylperoxy)-hexan, terL-Butylperoxyisopropylcarbonat,
Parachlorbenzoylperoxid und
)0 l.l-Di-tert.-butylperoxy-SJ.S-trimethylcyclohexan.
)0 l.l-Di-tert.-butylperoxy-SJ.S-trimethylcyclohexan.
Wenn in der zweiten Ausführungsform ein zusammengesetztes Vulkanisationsmittel, aufgebaut aus einer
Aminoäiire oder mehreren Aminosäuren der ersten
ϊ5 Art und Schwefel, einem Schwefeldonator und/oder
einem Peroxid verwendet wird, beträgt die geeignete Menge an Schwefel 0,01 bis 30, vorzugsweise 0,1 bis 5
Gew.-Teile je Gew.-Teil der Gesamtmenge der Aminosäurekomponente. Wenn ein Schwefeldonator
bo verwendet wird, becrägt die geeignete Menge 0,01 bis
30, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-Teile je Teil der Aminosäure, und die Menge des Peroxides beträft 0,01
bis 10, vorzugsweise 0,1 bis 5,0 Gew.-Teile. Das zusammengesetzte Vulkanisationsmittel wird in einer
Menge von 0,06 bis 50, vorzugsweise von 0,6 bis 15 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile Brombutylkautschuk
eingesetzt.
Falls eine oder mehrere Aminosäuren der ersten Art
zusammen mit Schwefel als Vulkanisationsmittel, wie bei der zweiten Ausführungsform, verwendet werden,
ist die gleichzeitige Anwendung eines Säureakzeptors bei der Vulkanisation unnötig und die Umkehr, welche
einen ernsthaften Nachteil bei Schwefelvulkanisationsmitteln
darstellt, kann verhindert werden. Auch die nachteilige Farbänderung, wie beim Gebrauch von
Schwefel allein, kann verhindert werden, und die zusammengesetzten Vulkanisationsmittel ermöglichen
die Herstellung von hellgefärbten Kautschukprodukten.
Gleiche Vorteile können mit zusammengesetzten Vulkanisationsmitteln erhalten werden, welche die
Aminosäuren und Schwefeldonatoren enthalten, ausgenommen die Verhinderung der Umkehr, welche bei
Anwendung des Schwefeldonators allein erzielt wird. ι".
Bei einem aus einer Aminosäure der ersten Art und einen Peroxid aufgebauten zusammengesetzten Vulkanisationsmittel
wird die gleichzeitige Anwendung eines Säureakzeptors, welcher bei der Vulkanisation unter
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und das Ausmaß der Formverfleckung wird drastisch verringert im Vergleich zu einem üblichen Vulkanisationssystem
unter Anwendung des Peroxides und des Säureakzeptors in Kombination. Auch zeigt das
zusammengesetzte Vulkanisationsmittel eine bessere .'■> Vulkanisationsfähigkeit gegenüber demjenigen mit dem
üblichen Peroxidvulkanisaiionsmiuel, d. h., es bildet eine
höhere Vernetzungsdichte, und infolgedessen wird die Vulkanisationszeit abgekürzt und den Modul und den
permanenten Druckverformungsrest der vulkanisierten su Brombutylkautschuks verbessert.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden vulkanisierbare Massen erhalten, die aus
Brombutylkautschuk, mindestens einer Aminosäure aus der Gruppe von Tyrosin, Threonin, Tryptophan, Prolin, ü
Hydroxyprolin, Serin, Histidin, Glycin, Glutaminsäure, Leucin. Alanin, Phenylalanin, Valin, Isoleucin und/oder
Methionin und einem bekannten Vulkanisationsmittel aus der Gruppe von Schwefel und Schwefeldonatoren
bestehen. -in
Es wurde bereits vorstehend erwähnt, daß verschiedene bekannte Vulkanisationsmittel zusammen mit
Brombutylkautschuk verwendet wurden. Von den bekannten Vulkanisationsmitteln ist das in der Industrie
im weitesten Umfang verwendete Schwefel. Wie bereits -t-, erwähnt, zeigen jedoch Schwefelvulkanisationsmittel
eine Anzahl ernsthafter Fehler, von denen einer in der bemerkenswerten Umkehr besteht. Die Umkehr kann
beträchtlich verringert werden, wenn der Schwefel durch einen Schwefeldonator als Vulkanisationsmittel >o
ersetzt wird, wie vorstehend abgehandelt, jedoch hat der erhaltene vulkanisierte Kautschuk normalerweise
einen verringerten Modul. Es ist jedoch allgemein günstig, daß der Modul eines vulkanisierten Kautschuks
einen bestimmten Wert überschreitet Insbesondere wenn er als Stopfen für medizinische Fläschchen
verwendet wird, ist das Erfordernis, daß der Modul einen bestimmten kritischen Wert übersteigt, wesentlich,
da die Stopfen eine gute Selbstverschlußeigenschaft besitzen müssen, d. h. die Fähigkeit der Stopfen, to
automatisch die durch eine Injektionsnadel verursachten Löcher zu verschließen, um den Kontakt des
Flascheninhalts mit der Außenluft abzuschneiden, damit die Injektionsnadel durch die Stopfen zum Einsaugen
des Arzneifläschcheninhalts, beispielsweise der injizierbaren Flüssigkeit in die Spritze eingestochen werden
kann und herausgezogen werden kann. Die Vulkanisation unter Anwendung eines Schwefeldonators liefert
sehr unzufriedenstellende Ergebnisse in diesem Gesichtspunkt.
Normalerweise kann der Modul des vulkanisierten Kautschuks durch Abmischen eines
Verstärkungsmittels mit dem Kautschuk verbessert werden, jedoch beschleunigt das Verstärkungsmittel die
Neigung der in dem vulkanisierten Kautschuk vorhandenen toxischen Zusätze, beispielsweise des Säureakzeptors
zur Verhinderung der Formverfärbung, wie Blei- oder Zinkoxid, und des Vulkanisationsbeschleunigers,
wie fetramethylthiuramdisulfid oder Dibenzothiazoldisulfid,
aus den fertigen Kautschukprodukten eluiert zu werden. Deshalb muß im Hinblick auf die Toxizität
der eluierten schädlichen Chemikalien, die besonders in letzter Zeit ein sehr ernsthaftes soziales Problem
darstellen, die Anwendung von Verstärkupp^mitteln. insbesondere auf den Gebieten der Medikamente und
der Nahrungsmittel, vermieden werden, oder falls sie verwendet werden, müssen sie in der minimal möglichen
Menge eingesetzt werden. Es ist daher äußerst günstie.
Zusatz von sicheren und nichttoxischen Chemikalien an Stelle der üblichen Verstärkungsmittel verbessert
werden kann.
Gemäß der Erfindung wird das vorstehend geschilderte Problem wirksam behoben.
Die bei den vorstehend angegebenen beiden Ausführungsformen der Erfindung verwendeten Aminosäuren,
die nachstehend als Aminosäuren der ersten Art be^eichn ' werden, sind dadurch gekennzeichnet, daß
sie, wie vorstehend angegebenen, selbst einen ausgezeichneten Vulkanisiereffekt für Brombutylkautschuk
besitzen. Im Gegensatz dazu zeigen die bei einer weiteren Ausführungsform verwendbaren Aminosäuren,
die nachfolgend als Aminosäuren der zweiten Art bezeichnet werden, selbst nur eine sehr geringe
Vulkanisierwirkung. Sie können deshalb nicht unabhängig als Vulkanisiermittel für Brombutylkautschuk
verwendet werden. Wenn sie jedoch als zusammengesetzte Vulkanisationsmittel zusammen mit Schwefel
und/oder Schwefeldonator verwendet werden, zeigen die Aminosäuren der zweiten Art eine charakteristisch
stark überlegene Vulkanisierwirkung, verglichen mit üblichem Schwefel oder Schwefeldonator als Vulkanisationsmittel.
Wenn daher Brombutylkautschuk durch ein zusammengesetztes Vulkanisationsmittel aus einer oder
mehreren Aminosäuren der zweiten Art und Schwefel vulkanisiert wird, kann nicht nur die Umkehr praktisch
verhindert werden, sondern es kann auch der Modul des vulkanisierten Kautschuks verbessert werden. Auch
wenn ein Mischsystem aus einer oder mehreren Aminosäuren der zweiten Art und einem Schwefeldonator
zur Vulkanisation von Brombutylkautschuk ei .gesetzt wird, kann der niedrige Modul des vulkanisierten
Kautschuks drastisch erhöht werden.
Der Effekt dieser zuletzt angegebenen Ausführungsform der Erfindung ist völlig unerwartet im Hinblick auf
die Tatsache, daß ein ähnlicher Effekt niemals bisher erzielt werden konnte, wenn ein Mischsystem wie
Asparaginsäure, die eine sehr ähnliche chemische Struktur besitzt, jedoch nicht in den Bereich der
Aminosäure der zweiten Art fällt, und Schwefel als Vulkanisationsmittel verwendet wurde, wie dies an
Hand des nachfolgenden Beispiels 8 belegt wird.
Von den Amonosäuren der zweiten Art kann die Glutaminsäure auch als Salz, beispielsweise Natriumglutamat,
verwendet werden.
Die bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform der Erfindung brauchbaren Schwefeldonatoren
sind die gleichen, wie vorstehend in Verbindung mit den Aminosäuren der ersten Art angegeben. Die bei der
vorstehend geschilderten Ausführungsform erhaltenen Massen enthalten je Gew.-Teil der gesamten Aminosäurekomponente
der zweiten Art 0,01 bis 30, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-Teile Schwefel oder Schwefeldonator
und je 100 Gew.-Teile Brombutylkautschuk, 0,06 bis 50, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-Teile des zusammengesetzte.
Vulkanisationsmittels der vorstehend genannten Art.
Die vulkanisierbaren Massen gemäß den AusfUhrungsformen
der Erfindung können außer Brombutylkautschuk und Vulkanisationsmittel auch andere
üblicherweise verwendete Additive, wie Verstärkungsmittel, Pigmente, Weichmachungsmittel und Plastifizierer
enthalten. Weiterhin können gewünschtenfalls Vulkanisationsbeschleuniger, Säureakzeptoren, Vulkanisationsaktivatoren
und dergleichen, zugefügrt werden.
Die Vulkanisation der Massen gemäß der Erfindung
ΚαΠΓι uäCii uCiTi υί5ιι6Γ aHgcWanuicri gcwuiiniiCncri
Verfahren zur Vulkanisation von Brombutylkautschuk unter den üblicherweise angewandten Vulkanisationsbedingungen, beispielsweise bei Temperaturen von 140
bis 180°C und Drücken von 180 bis 210 kg/cm2,
ausgeführt werden.
Der durch Vulkanisation der Massen gemäß der Erfindung erhaltene vulkanisierte Brombutylkautschuk
ist wertvoll beispielsweise für Tuben, Bänder, Schläuche, Rohre, Verpackungsmaterialien, Tankauskleidungen,
Kautschukvibrationsisolatoren, elektrische Drähte, Kabel und kautschuküberzogene Textilmaterialien. Weiterhi.
kann der Kautschuk in günstiger Weise in der medizinischen Industrie und der Nahrungsmittelindustrie
beispielsweise als Stopfen für Arzneifläschchen oder Nahrungsmittel enthaltende Flaschen, Kappenverkleidungen,
künstliche innere Organe und Sauger für Babyflaschen verwendet werden, wobei deren Anwendbarkeit
bisher auf Grund der unvermeidlichen Eluierung von toxischen Säureakzeptoren untersagt war.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand von Arbeitsbeispielen erläutert, worin sämtliche Teile auf
das Gewicht bezogen sind, falls nichts anderes spezifisch angegeben ist.
Die in den Beispielen angewandten Testverfahren waren die folgenden:
Vulkanisationskurve:
Die Vulkanisationskurven wurden unter Anwendung der Oszillierung eines Scheibenrheometers
(TSS-Modell) erhalten, ausgenommen in Beispiel 7 und Vergleich 1, bei denen ein JSR-Modell
Curastmeter verwendet wurde.
Zugfestigkeit:
Bruchdehnung:
Modul:
Die vorstehenden drei Eigenschaften wurden entsprechend JIS K-6301 unter Anwendung eines
Zugfestigkeitstestgerätes vom Schopper-Typ mit einer Zuggeschwindigkeit von 500 mm/Minute
bestimmt
Härte:
Die Härteeigenschaft wurde entsprechend JIS K-6301 unter Anwendung eines Härtetestgerätes
vom Typ JIS-A bestimmt
Die Aminosäuren der ersten Art wurden in den Beispielen I bis 7 eingesetzt, worin drei typische und
grundlegende Ansätze für Kautschukmassen angewandt wurden, wie aus der nachfolgenden Tabelle I
ersichtlich. Der Vulkanisationseffekt der Vulkanisier-■>
mittel, die Aminosäuren der ersten Art enthielten, wurde an Hand dieser drei Grundmassen bestimmt.
In den Beispielen 8 und 9 wurde der Effekt der Vulkanisationsmittel, die die Aminosäuren der zweiten
Art enthielten, untersucht.
Zusammensetzung | Ansatz 1 | Ansatz 2 | Ansatz 3 |
I "i . .. . | (Teile) | (Teile) | (Teile) |
Brombi'tvlkautschuk | 100 | 100 | 100 |
SFR-Ruß?) | — | — | |
Kaolin*) | - | 50 | — |
a> Meseisau! C-; | — | — | |
Chloriertes Polyäthylen5) | — | — | 30 |
Stearinsäure6) | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Gesamtgewicht | 130,5 | 160,5 | 130,5 |
2) Halbverstärkender Ofenruß, zugesetzt als Verstärkungsmittel.
1J Kaolinton, oberflächenbehandelt mit Aminosilan, das als
Verstärkungsmittel zugesetzt wird.
4) Wasserhaltige Kieselsäure als Verstärkungsmittel, die als
Verstärkungsmittel zugegeben ist.
5) Chloriertes Polyäthylen mit einem Molekulargewicht nicht
niedriger als 100 OXX) mit einem Chlorgehalt von etwa 40%,
welches zugesetzt wurde, um die Oberflächenklebrigkeit nach der Vulkanisation der Masse zu verringern.
6) Zugegebenes Additiv zur Verbesserung der Verarbeitungs-'"' Fähigkeit der Masse auf Walzenmischer.
In diesem Beispiel wurde ein Gemisch aus Arginin
4Π und Lysin als Vulkanisationsmittel verwendet, welches
zu dem Gemisch entsprechend dem Grundansatz 1 in den in Tabelle II als Versuche 1 bis 7 angegebenen
Gewichtsverhältnissen gemischt wurde, worauf die Massen vulkanisiert wurden. Die Vermischung und
Vulkanisation wurde in folgender Weise ausgeführt:
Der Brombutylkautschuk wurde auf offene 20,3-cm-Walzen
gewickelt deren Oberflächentemperatur auf 50 ± 5° C eingestellt war, wobei der Abstand zwischen den
Walzen 'auf 1,4 mm eingestellt war. Wenn die Kautschukoberfläche glatt wurde, wurde RuB bisweilen
in einer fixierten Dosierung unter Aufrechterhaltung der Oberflächenglätte zugesetzt wobei der Abstand
zwischen den Walzen gelegentlich so eingestellt wurde, daß die Anlage konstant gehalten wurde. Nach Zusatz
der Hälfte der vorgeschriebenen Menge des Rußes wurde die Masse einem 3A-Schnitt unterworfen, und
anschließend wurde die andere Hälfte des Rußes zugesetzt Dann wurden Stearinsäure und die bestimmte
Menge des Gemisches der 50%igen wäßrigen Lösung von Lysin und Arginin, wie in Tabelle II angegeben, in
der angegebenen Reihenfolge zugesetzt Anschließend wurden drei 3/+-Schnitte je Durchgang durchgeführt und
die Masse von der Walze abgeschnitten. Der Abstand zwischen den Walzen wurde auf 0,7 mm eingeengt und
die gewalzte Masse wurde endweise 6mal hindurchgeführt Die Masse wurde freigegeben und während eines
Tages und einer Nacht gealtert Dann wurde unter Anwendung der vorstehend verwendeten offenen
10
Walze, die auf 70 ± 5°C erhitzt worden war und einen zu Bahnen ausgeformt und während eines bestimmten
Abstand von 0,2 mm hatte, die gewalzte Masse durch die Walzen 6mal geführt. Dann wurde der Abstand der
Walzen auf 1,4 mm verbreitert und der Ansatz auf die Walzen gewickelt und anschließend drei 3/4-Schnitten je
Durchgang unterworfen. Die Kautschukmassen wurden Zeitraumes mi' einer elektrothermischen Presse von
165°C vulkanisiert.
Die physikalischen Eigenschaften der dabei erhaltenen vulkanisierten Kautschuke sind in Tabelle Il
aufgeführt.
Tabelle II | Versuch-Nr. | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 |
1 | |||||||
130,5 0,25 0,25 |
130,5 0,5 0,5 |
130,5 1 1 |
130.5 1,5 1,5 |
130,5 2 2 |
130,5 2,5 2.5 |
||
Zusammensetzung (Teile) | 130.5 0.1:5 0,15 |
||||||
Ansät/ 1 Arginin 50%ige wäßrige Lysinlösung |
165 | 165 30 |
165 , r I J |
165 « r |
165 | 165 iO |
|
Vulkanisa tionsbedingungen | 165 | ||||||
Temperatur (°C) '7-:. It, Ml » \ i-.\J\l I IVI 111UHIl^ |
|||||||
Kautschukeigenschaften
Modul bei 300% Dehnung (kg/cm2)
Zugfestigkeit (kg/cm2)
Bruchdehnung (%)
Härte
Zugfestigkeit (kg/cm2)
Bruchdehnung (%)
Härte
Getrennt wurde ein Gemisch im Verhältnis 1:1, auf
das Gewicht bezogen, von Arginin und einer 50%igen wäßrigen Lysinlösung mit dem Grundansatz 1 in
ähnlicher Weise wie vorstehend hergestellt, wobei das Mischungsverhältnis von Vulkanisationsmittel auf 100
Teile Brombutylkautschuk auf 10, 5, 2 und 0,1 bei jedem
Versuch eingestellt wurde. Die Vulkanisationskurven dieser Massen wurden unter Anwendung des oszillierenden
Scheibenrheometers (TSS-Modell) aufgezeichnet, wobei dessen Temperatur auf 1700C geregelt
7 | 12 | 14 | 20 | 23 | 31 | 27 |
58 | 69 | 82 | 108 | 108 | 108 | 94 |
930 | 880 | 760 | 770 | 730 | 690 | 660 |
36 | 36 | 36 | 38 | 38 | 39 | 38 |
wurde. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in F i g. I gezeigt.
Aus den in Tabelle Il und F i g. 1 aufgeführten Werten zeigt es sich, daß Brombutylkautschuk durch die im
Rahmen dieses Beispiels angewandten Vulkanisationsmittel vulkanisiert werden kann, ohne daß eine Umkehr
auftritt. Obwohl kein Säureakzeptor bei sämtlichen Versuchen dieses Beispiels eingesetzt wurde, wurde
keine Verunreinigung der Form beobachtet.
Bei den Versuchen 1 bis 5 in diesem Beispiel wurde die Zusammensetzung nach Ansatz 1, hergestellt mit
einem Alkalisalz einer höheren Fettsäure, welche als Verbesserungsmittel der Walzenmischerverarbeitungsfähigkeit
verwendet wurde, durch die Einwirkung der Aminosäure allein, wie in Tabelle III angegeben,
vulkanisiert. Herstellung der Masse und Vulkanisierung wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt,
wobei jedoch das Gemisch aus Arginin und einer 50%igen wäßrigen Lösung von Lysin, welches nach der
Stearinsäure zugesetzt wurde, durch die jeweils angegebene Menge eines Gemisches von fettsaurem
Salz und der in Tabelle III aufgeführten Aminosäure ersetzt wurde und die Vulkanisationstemperatur auf
170°C erhöht wurde.
Die Anwendung von fettraurem Salz wurde bei Versuch Nr. 6 weggelassen, jedoch wurden Teile einer
Argininpaste mit einem Gehalt von 40% Wasser als Vulkanisationsmittel zugesetzt, wobei sämtliche anderen
Bedingungen identisch mit den Versuchen Nr. 1 bis 5 waren.
Die Ergebnisse der Versuche sind in Tabelle III gezeigt. Die mit diesen Massen in gleicher Weise wie in
Beispiel 1 erhaltenen Vulkanisationskurven waren entsprechend denjenigen der Massen von Beispiel 1. Bei
sämtlichen Versuchen dieses Beispiels wurde weder eine Umkehr noch eine Formverfleckung beobachtet.
Versuch Nr.
2
2
Zusammensetzung (Teile) | 130,5 | 130,5 | 130,5 | 130,5 | 130,5 |
Ansatz 1 | 3 | 3 | 3 | 3 | 2 |
Fettsaures Salz | 3 | _ | — | — | — |
Wäßrige, 50%ige Lysinlösung | — | 3 | — | — | — |
Arginin | — | — | 3 | — | — |
Wäßrige, 50%ige Ornithinlösung | — | — | — | 3 | — |
Cystin | — | — | — | — | 3 |
Glutamin | — | — | — | — | — |
Argininpaste | |||||
π | Fortstk/.ung | 25 48 | Beis ρ i | 516 | j | 12 | 4 | 170 30 |
6 |
Versuch Nr. | 170 20 |
170 30 |
10 51 720 32 |
170 15 |
|||||
Vulkanisationsbedingungen | I | 2 | |||||||
Temperatur ("C) Zeit (Minuten) |
38 118 670 38 |
12 53 750 34 |
31 86 510 34 |
||||||
Kautschukeigenschaften | 170 15 |
170 15 |
|||||||
Modul bei 300% Dehnung (kg/cm*) Zugfestigkeit (kg/cmJ) Bruchdehnung (%) Härte |
|||||||||
Il 108 720 32 |
12 43 670 30 |
||||||||
el 3 | |||||||||
In diesem Beispiel wurden die Massen gemäß Ansatz 2 mit den gleichen, in Beispiel I eingesetzten
Vuikanisiermittein vulkanisiert. Herstellung der Masse und Vulkanisation wurden in gleicher Weise wie in
Beispiel 1 ausgeführt, wobei jedoch der in Beispiel 1 eingesetzte Ruß durch ein homogenes Gemisch von
Kaolin und Kieselsäure wie in Tabelle I ersetzt wurde, welche auf die Walze zur Vermischung mit Bronibutylkautschuk
zugesetzt wurden. Die Ergebnisse der Versuche sind in Tabelle IV gezeigt.
Getrennt wurde ein aus einem 1 : !-Gemisch (G wichtsverhältnis)
aus Arginin und einer 50%igen wäßrigen Lösung von Lysin aurjebautes Vulkanisiermittel
mit den Massen von Ansatz Z in gleicher Weise
bei einem Mischungsverhältnis von jeweils 10, 5 und 1 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen Kautschuk venriisrht.
und die Vuikanisationskurven der Massen wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 1 aufgezeichnet. Die
Ergebnisse sind in Fig. 2 gezeigt. In keinem der
Versuche dieses Beispiels wurde eine Formverfleckung beobachtet.
Der in diesem Beispiel angewandte Ansatz 2 ist einer
für hellgefärbte Kautschukprodukte, welche keinen Ruß als Verstärkungsmittel enthalten. Der in diesem Beispiel
erhaltene vulkanisierte Kautschuk zeigte praktisch keine Farbänderung und ergab das gewünschte
hellgefärbte Produkt.
Versuch· Nr.
1
1
Zusammensetzung (Teile)
Ansatz 2
Arginin
50%ige, wäßrige Lysinlösung
Vulkanisationsbedingungen
Temperatur (0C)
Zeit (Minuten)
Zeit (Minuten)
Kautschukeigenschaften
Modul bei 300% Dehnung (kg/cm2)
Zugfestigkeit (kg/cm2)
Bruchdehnung (%)
Härte
Zugfestigkeit (kg/cm2)
Bruchdehnung (%)
Härte
160.5 | 160.5 | 160.3 | 160, |
1 | 1.5 | 2 | 2 |
1 | 1.5 | 2 | 2, |
165 | 165 | 165 | 165 |
50 | 50 | 30 | 15 |
24 | 31 | 36 | 34 |
62 | 80 | 100 | 85 |
730 | 780 | 780 | 720 |
44 | 46 | 46 | 45 |
In diesem Beispiel wurden die Massen gemäß Ansatz 3 mit den in Tabelle V in den Versuchen Nr. 1 bis 3
aufgeführten Vulkaniskrmitteln vulkanisiert. Die Herstellung der Masse und Vulkanisierung wurden in
folgender Weise durchgeführt. Brombutylkautschuk wurde auf die offene Mischwalze mit einer Temperatur
von 50 ± 5°C auf den Oberflächen bei einem 1,2 mm eingestellten Walzenabstand aufgewickelt. In Bahnenform
vorliegendes chloriertes Polyäthylen wurde hierzu zugegeben, während der Abstand der Walzen so
eingestellt wurde, daß die Anordnung konstant war. Nach der Zugabe des Ansatzes wurde er je Durchgang
drei ^-Schnitten unterzogen. Dann wurde der Ansatz von der Walze abgeschnitten, und nachdem der Abstand
zwischen den Walzen auf 0.7 mm verringert war. wurde die gewalzte Masse endweise, d. h. der Länge nach,
durch die Walze 6mai geführt. Der Abstand der Walzen wurde so eingestellt, daß ein Überlaufen der Masse auf
der Walze verhindert wurde, jedoch dieselbe rotierte und die Masse wurde auf die Walze aufgewickelt.
Stearinsäure und anschließend das Gemisch der drei in Tabelle V unter Versuch Nr. 1 bis 3 aufgeführten
Aminosäuren als Vulkanisationsmitte! wurden in der angegebenen Reihenfolge zugesetzt. Nach der Zugabe
wurde der Ansatz jeweils drei Vt-Schnitten unterworfen,
von der Walze abgeschnitten und die gewalzte Masse endweise durch Walzen mit einem Abstand von
0.7 mm 6mal geführt Der Ansatz wurde von der Walze
freigegeben und während eines Tages und einer Nacht gealtert. Die anschließenden Behandlungen waren
identisch wie in Beispiel 1, und die erhaltenen vulkanisierbaren Massen wurden in einer Elektrothermalpresse von 170°C vulkanisiert Die physikalischen
Tabe'le V
Eigenschaften der dabei erhaltenen vulkanisiertet Kautschuke sind in Tabelle V aufgeführt In diesen
Beispiel wurde ebenfalls in keinem Fall die Umkehi oder eine Formverfleckung beobachtet
Versuch-Nr. | 2 | 3 | |
1 | |||
Zusammensetzung (Teile) |
130,5
3 3 |
130,5
3,6 2,4 |
|
Ansatz 3
Arginin 50%ige wäßrige Omithinlösung 50%ige wäßrige Lysinlösung |
130,5
2 2 |
||
Vulkanisierbedingungen |
170
15 |
170
15 |
|
Temperatur ("C)
Zeit (Minuten) |
170
15 |
||
Kautschukeigenschaften |
11
42 660 30 |
11
46 620 30 |
|
Modul bei 300% Dehnung (kg/cr^)
Zugfestigkeit (kg/cm2) Bruchdehnung (%) Härte |
10
35 560 30 |
||
Beispiel | 5 | ||
In diesem Beispiel wurden zusammengesetzte Vulkanisiermittel, die aus Schwefel und der Aminosäure der
ersten Art aufgebaut waren, durch Vulkanisation der Massen gemäß dem Graundansatz 2 verwendet Die
Versuche wurden unter genau den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 durchgeführt, wobei jedoch die in
Tabelle VI aufgeführten Vulkanisiermittel verwendet wurden.
Der Versuch Nr. 1 ist eine Kontrolle, wobei Schwefel allein als Vulkanisiermiuel verwendet wurde. Die
physikalischen Eigenschaften der vulkanisierten Kautschuke sind in Tabelle VI gezeigt und die Vulkanisationskurven der in den Versuchen eingesetzten Kautschuke, bestimmt in gleicher Weise wie in Beispiel 1,
sind in F i g. 3 angegeben.
Wie klar in F i g. 3 gezeigt, wird, wenn Schwefel allein
als Vulkanisiermittel verwendet wird, die Erscheinung der Umkehr (bestätigt durch das allmählich abfallende
Drehmoment nach der Erreichung des Maximalwertes) beträchtlich. Im Gegensatz hierzu wurde absolut keine
Umkehr bei den Versuchen unter Anwendung der
Kompositionsvulkanisiermittel gemäß der Erfindung
beobachtet
Weiterhin zeigte bei der Kontrolle der vulkanisierte
Kautschuk eine starke Farbänderung zu dunkelbraur
und konnte nicht als hellgefärbter Kautschuk verwende
werden. Hingegen zeigten die in den Versuchen Nr. ί und 3 erhaltenen vulkanisierten Kautschuke praktisch
keine Farbänderungen und konnten zufriedenstellenc als hellgefärbte Kautschuke verwendet werden.
Da bei Versuch Nr. 1 (Kontrolle) kein Säureakzeptoi
verwendet wurde, fand eine beträchtliche Formverflekkung statt, während bei den anderen Versuchen untei
Anwendung des Kompositionsvulkanisiermittels au: Aminosäure und Schwefel, jedoch ohne Anwendung
eines Säureakzeptors, keine Formverfleckung festge
stellt wurde. Dieser Sachverhalt belegt, daß die Aminosäuren der ersten Art gemäß der Erfindung niehl
nur eine Vulkanisierwirkung besitzen, sondern auch al; Säureakzeptor wirken, wenn sie gleichzeitig mi
Tabelle VI | Versuch-Nr. | 2 | 3 |
I
(Kontrolle) |
|||
160,5
1 1,5 1,5 |
160,5
1 6 |
||
Zusammensetzung (Teile) |
160^
1 |
||
Ansatz 2
Schwefel Arginin 50%ige wäßrige Lysiinlösung Argininpaste (Wassergehalt 40%) |
170
10 |
170
10 |
|
Vulkanisierbedingungen |
170
7 |
||
Temperatur ("C)
Zeit (Minuten) |
|||
Beispiel | Versuch-Nr. | 2 | 61 | 3 | |
1 | 147 | ||||
(Kontrolle) | 620 | ||||
Kautschukeigenschaften | 46 | 49 | |||
Modul bei 300% Dehnung (kg/cm2) | 49 | 135 | |||
Zugfestigkeit (kg/cm2) | 135 | 580 | |||
Bruchdehnung (%) | 590 | 46 | |||
Härte | 51 | ||||
6 | |||||
In gleicher Weise wie in Beispiel 2 wurde ein aus einem Gemisch von Schwefel und Aminosäure der
ersten Art aufgebautes zusammengesetztes Vulkanisationsmittel zur Vulkanisierung eines Rohansatzes
verwendet, welcher die Masse nach Ansatz 1 und fettsaurem Salz als Zusatz zur Verbesserung der
Walzenmischerverarbeitungsfähigkeit umfaßte. Die Versuche wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 2
ausgeführt
Der Versuch Nr. 1 stellt eine Kontrolle dar, wobei Schwefel allein als Vulkanisationsmittel verwendet
wurde.
Die physikalischen Eigenschaften der erhaltenen vulkanisierten Kautschuke sind in Tabelle VII aufgeführt, und die Vulkanisationskurven sind in Fig.4
gezeigt.
Es ergibt sich auch aus F i g. 4, daß bei Versuch Nr. 1 eine beträchtliche Umwandlung stattfand, während
keine Umwandlung bei den Versuchen Nr. 2 und 3 beobachtet wurde.
Es fand auch eine starke Formfleckenbildung bei Versuch Nr. 1 in gleicher Weise wie in Beispiel 5 statt,
während sie bei den Versuchen Nr. 2 und 3 nicht auftrat
Versuch-Nr. | 2 | 3 | 4 | |
1
(Kontrolle) |
||||
Zusammensetzung (Teile) |
130,5
1 6 |
1303
3 1 3 |
130^
3 1 3 |
|
Ansatz 1
Fettsaures Salz Schwefel Argininpaste (Wassergehalt 40%) 50% wäßrige Lysinlösung 50%ige wäßrige Omithinlösung |
130,5
1 |
|||
Vulkanisierbedingungen |
170
10 |
170
10 |
170
10 |
|
Temperatur ("C)
Zeit (Minuten) |
170
10 |
|||
Kautschukeigenschaften |
30
87 530 34 |
47
132 610 36 |
42
120 620 36 |
|
Modul bei 300% Dehnung (kg/cm2)
Zugfestigkeit (kg/cm2) Bruchdehnung (%) Härte |
45
138 620 41 |
|||
Beispiel 7 | ||||
Ein zusammengesetztes Vulkanisiermittel, welches aus einem Gemisch aus Peroxid und Aminosäure der
ersten Art aufgebaut war, wurde mit den Massen gemäß Ansatz 1 in diesem Beispiel eingesetzt. Die Vermischung
erfolgte wie bei Versuch Nr. 2 von Tabelle VIII. Der Versuch Nr. 1 der gleichen Tabelle stellt eine Kontrolle
dar, wobei Peroxid allein als Vulkanisiermittel verwendet wurde.
Der Rohansatz wurde in folgender Weise hergestellt. Die Verfahren bis zur Zugabe der Stearinsäure waren
die gleichen wie in Beispiel 1. Bei Versuch Nr. I wurde nach der Zugabe der Stearinsäure Dicumylperoxid
zugesetzt, worauf sich die gleichen Verfahren wie in Beispiel 1 anschlossen, d. h. vom Ά-Schnitt bis zur
Bahnbildung. Die Vulkanisation wurde mit einer
170"C-Elektrothermalpresse während 20 Minuten
durchgeführt. Bei Versuch Nr. 2 wurde Dicumylperoxid gleichzeitig mit Versuch Nr. 1 zugegeben, und dann
wurde ein Gemisch einer 50%igen wäßrigen Lysinlösung und Arginin zugegeben, worauf die gleichen
Verfahren wie in Versuch Nr. 1 folgten. Die Vulkanisation wurde mit einer ^CC-Elektrothermalpresse
während 15 Minuten bewirkt. Die Vulkanisationskurven dieser Massen wurden bei 1700C unter Anwendung
eines Curastmeters Modell JSR aufgezeichnet.
Die physikalischen Eigenschaften der erhaltenen vulkanisierten Kautschuke sind in Tabelle VIII aufgeführt und die Vulkanisationskurven sind in Fig. 5
gezeigt.
Versuch-Nr.
1 2
(Kontrolle)
Zusammensetzung (Teile)
Ansatz 1 130,5
Dicumylperoxid1) 0,6
Dicumylperoxid1) 0,6
50%ige wäßrige Lysinlösung —
Arginin —
Vulkanisierbedingungen
Temperatur ("C) 170
Zeit (Minuten) 20
Kautschukeigenschaften
Modul bei 300% Dehnung 11
(kg/cm*)
Zugfestigkeit (kg/cm2) 75
Bruchdehhuiig (%) 750
Härte 30
130,5 0,6
1,2 1,8
170
15
15
34
83
520
30
20
') Der wirksame Bestandteil des Dicumylperoxids betrug
40%.
Eine schwere Formverfleckung fand bei Versuch Nr. 1 statt, da das Peroxid als Vulkanisationsmittel ohne
Säureakzeptor verwendet wurde, der auch im Versuch Nr. 2 fehlte. Dies bedeutet, daß die Aminosäure der
ersten erfindungsgemäßen Art nicht nur als Vulkanisationsmittel wirkt, sondern auch als Säureakzeptor, wenn
sie gleichzeitig nit dem Peroxid verwendet wird.
Ferner hatte der vulkanifiirte Kautschuk von
Versuch Nr. 2 einen markant größeren Modul als das Produkt von Versuch Nr. 1, vre. aus Tabelle VIII
ersichtlich, und die Vulkanisationskurve von Versuch Nr. 2 zeigte einen drastisch schärferen Anstieg als
diejenige von Versuch Nr. 1 entsprechend F i g. 5. Diese Sachverhalte belegen, daß das zusammengesetzte
Vulkanisationsmittel von Versuch Nr. 2 eine weit verbesserte Vulkanisationsfähigkeit im Vergleich zu
dem aus dem Peroxid allein aufgebauten Vulkanisationsmittel besitzt und infolgedessen eine weit höhe-e
Vernetzungsdichte erzielt. 4-,
Vergleich 1
Bei diesem Vergleich 1 wird gezeigt, daß die erfindungsgemäß aufgeführten Aminosäuregemische
keinen Vulkanisiereffekt für Chlorbutylkautschuk zei- -,0 gen.
Der Rohansatz wurde aus den folgenden Bestandteilen aufgebaut:
(Teile)
Chlorierter Butylkautschuk 100 »
SRF-Ruß 30
Stearinsäure 0,5
Arginin 2,5
50%ige wäßrige Lysinlösung 2,5
Die Vermischung wurde in identischer Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, wobei jedoch der Brombutylkautschuk
durch den Chlorbutylkautschuk ersetzt wurde, und der Ansatz wurde in der Elektrothermalpresse
bei I65°C während 30 Minuten wärmebehandelt. Der erhaltene Kautschuk war jedoch äußerst schwach
und brach leicht, wenn er von der Versuchsperson leicht gezogen wurde. Daraus ergibt sich, daß die vorstehende
b0 Wärmebehandlung versagte, um ein Kautschukelastomeres zu bilden und deshalb keine Vulkanisation
stattfand. Dies wurde auch durch Bestimmung der Fließkurve der vorstehenden Masse bei 170°C unter
Anwendung des vorstehenden Curastmeters JSR-Modell bestätigt. Die erhaltene Fließkurve ist in Fig.6
gezeigt, die klar belegt, daß der Chlorbutylkautschuk überhaupt nicht durch das Gemisch aus Arginin und
Lysin vulkanisiert wurde.
Brombutylkautschuk wurde mit den Vulkanisationsmittel
gemäß der Erfindung, welches aus Aminosäuren der zweiten Art entsprechend IX in Kombination mit
Schwefel bestand, vulkanisiert (Versuche Nr. 1 bis 14). Die Ergebnisse sind gleichfalls in Tabelle IX aufgeführt.
Die Ergebnisse eines gleichen Vulkanisierversuches unter Anwendung von Schwefel allein als Vulkanisiermittel
(Kontrollversuch Nr. 1) und diejenigen unter Anwendung der Kombination von Asparaginsäure,
einer Aminosäure außerhalb des Bereiches der aufgeführten Gruppen der Aminosäuren gemäß der Erfindung,
und Schwefel als Vulkanisiermittei (Kontroiiversuch Nr. 2) sind gleichfalls in der gleichen Tabelle
aufgeführt.
Die Ansätze der Kautschukmassen in den Versuchen waren die folgenden:
Zusammensetzung | Kontroll | Versuche | |
versuch | Nr. 1 bis 14 | ||
Nr. 1 | und Kontroll | ||
versuch Nr. 2 | |||
Brombutylkautschuk1) | 100 | 100 | |
SRF-L-Ruß2) | 40 | 40 | |
Schwefel | 1 | 1 | |
Fettsaures Alkalisalz | 2,5 | 2,5 | |
Aminosäure | 2,5 |
0 Gleicher Brombutylkautschuk wie in Beispiel 1.
2) Halbverstärkender Ofenruß von niedriger Struktur, zugesetzt als Verstärkungsmittel.
2) Halbverstärkender Ofenruß von niedriger Struktur, zugesetzt als Verstärkungsmittel.
Die Vermischung und Vulkanisation wurden in folgender Weise ausgeführt:
Der Brombutylkautschuk wurde auf eine offene Walze von 20,3 cm mit einem Abstand von 1,4 mm, die
bei 50 ± 5°C an der Oberfläche gehalten wurde, aufgewickelt. Wenn die Kautschukoberfläche gleichmäßig
wurde, wurde Ruß in einer feststehenden Menge in gleichmäßigen Abständen auf die Walzenoberfläche
zugesetzt, wobei gelegentlich der Abstand der Walzen eingestellt wurde, um die Anordnung konstant zu halten.
Wenn die Hälfte der vorgesehenen Menge an Ruß zugesetzt wurde, wurde die Masse je Durchgang einem
3A-Schnitt unterworfen, und die andere Hälfte des Rußes wurde in gleicher Weise zugesetzt. Dann wurden
Schwefel und Gemische aus fettsaurem Salz und Aminosäure in der angegebenen Reihenfolge zugesetzt.
(Bei Kontrolle 2 wurde jedoch jedoch fettsaures Salz allein zugesetzt.) Anschließend wurde die Masse je
Durchgang drei V.t-Schnitten unterzogen, von der Walze abgeschnitten und aufgewickelt. Der Abstand der
Walzen wurde auf 0,7 mm verringert, und die gewalzte Masse wurde endweise durch die Walzen 6mal geführt.
Der angemisclite Kautschuk wurde freigegeben, während eines Tages und einer Nacht gealtert und durch
eine offene Walze 6mal in dünner Bahnenform geführt,
wobei die Walzentemperatur auf 70 ± 5" C und der Walzenabstand auf 0,2 mm eingestellt wurden.
Dann wurde der Walzenabstand auf 1,4 mm erweitert und die Bahn auf die Walze aufgewickelt, woran sich
drei ^-Schnitte je Durchgang anschlossen. Der Kautschuk wurde dann zu Bahnen ausgeformt und mit
einer 170°C-Elektrothermalpresse während 15 Minuten vulkanisiert Die physikalischen Eigenschaften der dabei
erhaltenen vulkanisierten Kautschuke sind aus Tabelle IX ersichtlich.
Aus den Eigebnissen der Tabelle IX ist ersichtlich,
daß, falls die Gemische aus den angegebenen Aminosäuren der zweiten Art und Schwefel als Vulkanisiermittel
verwendet wurden, der Modul des vulkanisierten Kautschuks gegenüber dem Fall der Anwendung von
Schwefel aliein verbessert wird. Wenn hingegen Asparaginsäure in Kombination mit Schwefel verwen-
VHodul des vulkanisierten mit der Anwendung
det wurde, nahm der
Kautschuks, verglichen
Schwefel allein, sogar ab.
Kautschuks, verglichen
Schwefel allein, sogar ab.
Auch das Auftreten der Umkehr wurde durch Aufzeichnung der Vulkanisationskurven der unvulkanisierten
nach den vorstehenden Vermischungsverfahren erhaltenen Kautschukmassen unter Anwendung eines
oszillierenden Scheibenrheometer mit einer gesteuerten
Temperatur von !7O0C untersucht Es wurde festgestellt, daß die Umkehr in den Versuchen Nr. 1 bis
14 nicht vorhanden war oder, falls sie auftrat, ein sehr niedriges Ausmaß hatte. Hingegen war sowohl bei
Kontrollversuch Nr. 1 als auch Kontrollversuch Nr. 2 die Umkehr beträchtlich. Als typischste Vulkanisationskurve
der Versuche Nr. 1 bis 14 ist diejenige von Versuch Nr. 1 in Fig.7 zusammen mit denjenigen der
Kontrollversuche Nr. 1 und 2 aufzuführen.
Tabelle IX | Verwendete Aminosäure | Kautschukeigenschaft | Zugfestig | Bruch | H..-:te |
Versuch Mr |
Modul bei | keit | dehnung | ||
ΓΝΓ. | 300% | ||||
Dehnung | (kg/cm^) | (%) | |||
(kg/cm2) | !36 | 640 | 40 | ||
45 | 121 | 480 | 43 | ||
Kontrolle 1 | Histidin | 6: | 118 | 500 | 44 |
1 | Hydroxyprolin | 5i | 135 | 570 | 45 |
2 | Tryptophan | 52 | 120 | 540 | 43 |
3 | Threonin | 48 | 139 | 540 | 43 |
4 | Leucin | 59 | 129 | 480 | 43 |
5 | Iso-Leucin | 66 | 118 | 470 | 42 |
6 | Serin | 56 | 122 | 470 | 43 |
7 | Valin | 66 | 129 | 490 | 43 |
8 | Methionin | 63 | 125 | 550 | 42 |
9 | Tyrosin | 48 | 127 | 570 | 42 |
10 | Glycin | 49 | 101 | 460 | 41 |
11 | Alanin | 50 | 112 | 500 | 41 |
12 | Glutaminsäure | 48 | 124 | 560 | 40 |
13 | Natriumglutamat | 46 | 122 | 640 | 39 |
14 | Asparaginsäure | 38 | |||
Kontrolle 2 | |||||
In diesem Beispiel wurden die zusammengesetzten -n Die Ansätze aus den unvulkanisierten Kautschukmas-
Vulkanisationsmittel aus der Aminosäure der zv/eiten sen, die in den Versuchen verwendet wurden, waren die
Art und zwei Schwefeldonatoren verwendet, um den folgenden:
Effekt gemäß der Erfindung zu zeigen.
Effekt gemäß der Erfindung zu zeigen.
Zusammensetzung | Kontroll | — | 2,5 | _ | Versuch | 2,5 | Versuch | ._ | 2,5 | 2,5 | Kontroll | 1 | Versuch | 1 | 2.5 | |||||
versuch | Nr. ! | 2,5 | _ | Nr. 2 | versuch | 2,5 | Nr. 3 | 2.5 | ||||||||||||
Nr. 1 | _ | Nr. 2 | ||||||||||||||||||
Brombutylkautschuk1) | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | |||||||||||||||
SRF-L-Ruß*) | 40 | 40 | 40 | 40 | 40 | |||||||||||||||
Morpholindisulfid | 1 | 1 | 1 | — | _ | |||||||||||||||
Dipentamethylenthiuramtetrasulfid | ||||||||||||||||||||
Fettsaures Alkalisalz | ||||||||||||||||||||
Tryptophan | ||||||||||||||||||||
Prolin | ||||||||||||||||||||
Histidin |
ι und ?) besitzen jeweils die gleiche Bedeutung wie in Beispiel 8.
Die Vermischung und Vulkanisierung bei jedem Versuch wurde unter identischen Bedingungen wie im Beispiel 8
ausgeführt, wobei jedoch die Schwefeldonatoren anstelle von Schwefel verwendet wurden und die Vulkanisation
bei 1700C während 20 Minuten durchgeführt wurde. Die physikalischen Eigenschaften der erhaltenen vulkanisierten
Kautschuke sind in der nachfolgenden Tabelle X aufgeführt.
21
22
Kontrollversuch
Nr. I
Nr. I
Versuch Nr. I
Versuch Nr.
Kontrollversuch Nr.
Modul bei 300% Dehnung (kg/cm2) Zugfestigkeit (kg/cm2)
Bruchdehnung (%) Härte
31
134
680
134
680
38
37 114 570
41
36 143 770
39
31 140 760
38
Versuch Nr.
680
Die Vulkanisationskurven der in Versuch Nr. 3 und Kontrollversuch Nr. 2 eingesetzten Kautschukmassen, di
nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel I aufgezeichnet wurden, sind aus Fig.8 ersichtlich.
Hierzu 5 Matt Zeichnungen
Claims (1)
1. Vulkanisierbare Masse aus:
A: Bvombutylkautschuk,
B: 0,01 bis 50 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteiie von A, Arginin, Lysin, Hydroxylysin,
Ornithin, Cystin, Asparagin, Glutamin und/oder Citrullin, sowie gegebenenfalls
Schwefel, Schwefeldonatoren oder Peroxyden als zusätzliche Vulkanisationsmittel.
Z Vulkanisierbare Masse aus:
A: Brombutylkautschuk,
B: Thyrosin, Threonin, Tryptophan, Prolin, Hydroxyprolin, Serin, Histidin, Glycin, Glutaminsäure,
Leucin, Alanin, Phenylalanin, Valin, Iso-Leucin und/oder Methionin sowie
C: Schwefel bzw. Schwefeldonatoren.
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