DE2547693A1 - Galvanisches verchromungsbad und verfahren zum abscheiden von chromueberzuegen - Google Patents

Galvanisches verchromungsbad und verfahren zum abscheiden von chromueberzuegen

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DE2547693A1 DE19752547693 DE2547693A DE2547693A1 DE 2547693 A1 DE2547693 A1 DE 2547693A1 DE 19752547693 DE19752547693 DE 19752547693 DE 2547693 A DE2547693 A DE 2547693A DE 2547693 A1 DE2547693 A1 DE 2547693A1
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chrome
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Herrman Geiger
Peter Meier
Jun Andreas Preisker
Sen August Preisker
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Rotel AG
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Rotel AG
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    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
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    • C25D3/00Electroplating: Baths therefor
    • C25D3/02Electroplating: Baths therefor from solutions
    • C25D3/04Electroplating: Baths therefor from solutions of chromium
    • C25D3/10Electroplating: Baths therefor from solutions of chromium characterised by the organic bath constituents used

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Description

Galvanisches Verchromungsbad und Verfahren zum Abscheiden von Chromüberzügen
Beanspruchte Priorität: ' 29. Oktober 1974 / Schweiz
Anmelde-Nr. 14 454/74
Vorliegende Erfindung betrifft ein galvanisches Verchromungsbad und Verfahren zum Abscheiden von Chromschichten, bestehend aus einer wässerigen Chrom (VI)-Lösung mit einem Gehalt von 200 bis 600 g/l Chromtrioxyd, 1-20 g/l Sulfationen, SO4" ,2-20 g/l Silikofluoridionen, SiF6 =, 0-20 g/l Kaliumionen, K+, 0 - 50 g/l Strontiumionen, Sr++ gekennzeichnet dadurch, dass im Elektrolyt als synergistischer Wirkstoff ein polyhalogenierter Polycarbonsäure-Metallkomplex von 2 - 100 g/l anwesend ist und dass zur Erzielung einer perstrukturartigen Chromschicht mit einer Härte von 1050 bis 1500 Vickerseinheiten in einem Temperaturbereich von 40°C - 70°C und einer Stromdichte von 40 - 1000 A/dm2 gearbeitet wird.
Eine galvanische Abscheidung von Chrom mit optimalen physikalischen Eigenschaften in Eezug auf Härte, Gleitfähigkeit, Oberflächen-
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struktur, Abscheidung grosser Chrommengen pro Zeiteinheit sowie Haftfähigkeit auf der Unterlage, scheint nach wie vor mit Schwierigkeiten verbunden zu sein, die teilweise darauf beruhen, dass das sechswertige Chrom zum freien Metall reduziert werden muss. Versuche, den Wirkungsgrad beim Verchromen dadurch zu verbessern, dass man Verchromungsbäder benützt, bei welchen das Chrom in dreiwertiger From vorliegt, konnten nicht befriedigen, da deren Niederschläge den Anforderungen der Praxis nicht entsprochen haben. Im besonderen haftet solches Chrom schlecht auf der Unterlage.
Es ist bekannt, dass die bisher benutzten Verchromungsbäder wässerige Lösungen von Chromtrioxyd und Schwefelsäure darstellen, in denen das Verhältnis Chromsäure zu Sulfat im Bereich von 100 : 1 liegt. Solche Bäder mit sechswertigem Chrom werden in der Galvano-Technik seit langem benützt und sind u.a. durch verhältnismässig^geringe
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Kapazität und geringe Stromausbeute gekennzeichnet. Als weitere, mit dem Sulfat-Ion zusammenwirkende Katalysator-Ionen, wurden durch Siliko-Fluoridionen sowie andere genannte Anionen, die nur die Wirkung der in niedrigen Konzentrationen anwesenden Sulfat-Ionen unterstützen, ganz allgemein als Katalysator-Ionen bf^cichnot. Es besteht die Auffassung, dass das Sulfat-Ion das einzige wahre Katalysator-Anion sei und dass alle anderen Anionen nur zusätzliche Wirkungen hervorbringen mögen.
Aus den obgenannten Chrombädern lassen sich Chromschichten abscheiden, welche bei einer Schichtdicke von weniger als o.5 pm porös erscheinen und bei einer'solchen von über o.75 ^m grösscre Risse aufzeigen. Diese Merkmale erklären das relativ schlechte Abscheidungsvermögen und die nach unten begrenzte Stromdichte, unterhalb dieser kein Chrom mehr abgeschieden werden kann. Aus herkömmlichen Chrombädern können bei einer Stromdichte unterhalb 2.15 A/dm2 keine Chromschichten mehr abgeschieden werden, wobei oberhalb dieser Stromdichten die Stromausbeute ungefähr 5 % beträgt.
Für die Herstellung von Chromschichten ist bereits vorgeschlagen worden, durch Zusatz von Alkali-Verbindungen die Verchromung zu verbessern. Zur Erhöhung der Chromabscheidungsgeschwindigkeit und auch der Stromausbeute wurde vorgeschlagen, mit natriumtetrachromathaltigen Bädern, bei einem Molekularverhältnis von Na„O zu CrO zwischen 1 : 4 und 1 : 6 zu arbeiten. Man stellte fest, dass durch die vorgenannten Komponenten lediglich Weichchromschichten von maximal 8oo Vickers-Einheiten erzielt werden konnten.
Neuerdings wurden galvanische Verchromungsbäder bekannt gemacht, die als Zusätze halogenierte aliphatische Carbonsäure enthalten. Bei diesen aliphatischen Carbonsäuren handelt es sich z.B..um die polyhalogenierten Bernstein-, Glutar- oder Adipinsäuren, wobei diese Zusätze Bereiche von 1 bis Io g/Liter dem Bade beigegeben wurden.- Im Ablauf der Weiterentwicklung galvanischer Chrombäder wurde beobachtet, dass ein Bad wesentlich besser arbeitet, wenn anstelle von 1 bis Io g/Liter, mehr als 25 g/Liter dieser halogen-
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ierten organischen Carbonsäuren verwendet werden. Es soll sich insbesondere gezeigt haben, dass sehr gute Resultate mit der '3.4—Dichloradipinsäure oder der 2.2—Dichlorbernsteinsäure erreicht werden konnten. ·' .
Die Nachteile solcher "galvanischer Chrombäder sind darin zu' erblicken, dass bei den bevorzugten Arbeitstemperaturen von ca. 5o°C die Stromdichte bei maximal 5o A/dm2 liegt und die Stromausbeute ca. 14 % beträgt. Die maximal erreichbare Härte solcher Chromschichten liegt bei looo Vickers-Einheiten.
Untersuchungen haben.ergeben, dass alle jene Chlorverbindungen nicht in Erwägung gezogen werden können, welche während des Galvanoprozesses Chlor abspalten, das infolge seiner korrodierenden Eigenschaften ein Werkstück zerstören kann. Es zeigte sich, dass die Chloride der aliphatischen Carbonsäure, wie z.B. das Malonsäurechlorid oder deren Dichloride jedenfalls unbrauchbar sind. Die Verwendung der 3.4-Dichloradipinsäure z.B. lieferte sehr bescheidene Resultate und hat stark anätzende Wirkung.
Man kann beobachten', dass die als Katalysatoren bezeichneten Sulfat- und Siliko-Fluoridionen Katalysatoren sind, denn sie unterliegen während des Galvanisationsvorganges einem langsamen und stetigen Abbau. Wäre dem nicht so, so müssten keine Salze mit Depotwirkungen selbstregulierenden Bädern zugeführt werden.
Der eigentliche Gegenstand dieser Erfindung ist das Vorhandensein von polyhalogenierten Bolycarbonsäure-Metallkomplexen in einem SRHS-Bad. In Zusammenwirkung mit den Sulfat- sowie Silikofluoridionen wird eine Chromabscheidung so beeinflusst , dass sich andere,' jedenfalls verbesserte physikalische Eigenschaften aufzeigen. Die Entstehung eines solchen polyhalogenierten Polycarbonsäure-Metallkomplexes kann wie folgt erklärt werden:
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y ORiGiNALINSPECTED
\J -t I W ^/ W
Wird von einer polyhalogenierten Polycarbonsäurc der allgemeinen Formel ausgegangen:
[hooc]—
A,
COOK
wobei χ = ο, 1 oder η undry = 1 bis η und 1Z.^ = ο, Zp = 1 oder ζ, und Zp = 1 bis η sein kann, und: A, , A_, A3, A die Halogene Chlor, Fluor, Brom und Jod sein können. Spaltet man die C-C-Bindung der aufgeführten Verbindung in Gegenwart eines einwertigen und/oder zweiwertigen Metallions durch
vjzrie Decarboxylierung,,-einen geeigneten chemischen. Prozess^'auf, so lagern sich an die neuentstandenen polyhalogenierten Polycarbonsäureradikale im Status nascendi Metallionen an.zu einer neuen organogenen Komplexverbindung .
Die Bindung der ein^ und/oder zweiwertigen Metallionen erfolgt sowohl an der Carboxylgruppe als auch an dem polyhalogenierten Polycarbonsaureradikal.
Es kann z.B. für x = o, y = 1 und z, = ο Zp = 1 ein polyhalogenierter Polycarbonsäure-Metallkomplex entstehen, im folgenden als PHPC-Me-Komplex bezeichnet.
Formel:
0 — C
οι
A.
-Me
oder 0 =·
G I
.wobei A3fA4 C1i Br» Jt F sein kann.
Im erfindungsgemässen Elektrolyten wird vorzugsweise ein PHPC-Me- Komplex folgender Strukturformel verwendet:
S0lt19/1099
COPY
ORIGINAL INSPECTED
Sr
ι
— c —
I
β. β —
Gl
— O —
♦+
Cl
von uns als Dichloressigsäurestrontiumkomplex bezeichnet.
Diese neue chemische Komplexverbindung wird gemäss Definition von Schwarzenbach als "Kompexone" ausgelegt.
Wird von einem geeigneten chemischen Prozess, ausgehend von einer polyhalogenierten Polycarbonsäure und der Anwesenheit von Strontiumionen, Dichloressigsäureradikale erzeugt, so verbindet sich die Dichloressigsäure im Status nascendi mit Strontiumionen zum Dichloressigsäurestrontiumkomplex.
Der Bindungsmechanismus dieses neuen Komplexes wurde durch J-R-Spektren nachgewiesen.
Aus einer Strontiumsulfatlösung,in Anwesenheit von Dichloressigsäureradikalen, sind die Strontiumionen quantitativ nicht fällbar.
Die Erfindung bezweckt, neue galvanische Verchromungsbäder zur Verfügung zu stellen, die ein verbessertes Streuvermögen, eine bessere Stromausbeute, eine höhere Stromdichte und eine höhere Härte des Chromüberzuges ermöglichen. Weitere Kennzeichen der Erfindung sind darin zu erachten, dass der galvanisch abgeschiedene Chrom rissarm ist, dass Härten bis 15oo Vickerseinheiten erreicht werden und der galvanische Chromüberzeug äusserst gut auf der Unterlage haftet, speziell wenn dieselbe vorher oxydfrei gemacht und gehalten wird. Die galvanisch abgeschiedene Chromschicht weist eine glänzige, bis matt-hellgraue Oberfläche auf, je nach Oberflächenqualität des Grundmaterials und der Belagsstromdichte.
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Wird der Gehalt des PHPC-Me-Komplexes von ;..: bic 5o g/l erhöht, so verbessert sich die Streufähigkeit des Elektrolvtcs im Vergleiche zu herkömmlichen Bädern, bei jeweils gleichen Stromdichten. Bei Erhöhung des Anteils des PHPC-Mc-Komplexos auf über loo g/l erhält man nur noch hartspröde Chrorab.- läge;.
In der nachstehenden Tabelle sind Bestandteile aufgeführt, welche ■im.erfindungsgemäss Elektrolyten in g/l enthalten sind:
Tabelle 1 Max. Min.
Komponenten 600 ' 2oo
CrO3 2o 1
SO4= 3o 2
5o O
Sr++ 2o O
K+ loo 2
PHPC-Me-Komp1ex
Zum besseren Verständnis der beschriebenen Erfindung sind Beispiele für eine Elektrolytzusammensetzung aufgeführt:
Beispiel 1:
Elektrolyt bestehend aus: 43o g/l Chromtrioxyd
15 g/l Kaliumsilikofluorid 7.5 g/l Strontiumsulfat
7.5 g/l Dichloressigsäurestrontium-
komplex Beispiel 2:
Elektrolyt bestehend aus: 38o g/l Chromtrioxyd
12 g/l Kaliumsilikofluorid
■ 6 g/l Strontiumsulfat
4 g/l Kaliumbichromat
10 g/l Strontiumchromat
11 .g/l Dichloressigsaurestrontium—,
komplex
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Eine erfindungsgemässe Elektrolytzusammensetzung, wie sie in Beispiel 1 aufgeführt ist, eignet sich gut für die Abscheidung von verschleissfesten Chromschichten, weil sich die Belagshärte im Bereich von 1200 bis 1500 Vickerseinheiten, entsprechend 50 bis 200 A/dm2 Stromdichte, einstellen lässt, bei einer günstigen Badtemperatur von 51 - 55° C. Durch die dabei zunehmende Verminderung der Elastizität des Belages nimmt die Rissbildung zu.
Eine erfindungsgemässe Elektrolytzusammensetzung, wie sie in Beispiel 2 aufgeführt ist, ergibt duktilere Chromschichten, welche sich für die Standzeitverbesserungen von Schneidwerkzeugen gut eignet. Die Belagshärte lässt sich im Bereich von 1050 bis 1250 Vickerseinheiten, entsprechend 50 bis 200 A/dm2, einstellen, bei einer günstigen Badtemperatur von 51 - 55° C. Die Rissbildung ist dabei entsprechend gering (Grössenordnung 10 Risse/cm).
Nachstehend ist die Stromausbeute eines Elektrolyten gemäss Beispiel 2 aufgeführt:
Tabelle 2
Stromdichte Stromausbeute bei 53° C.
30 A/dm2 21.8 %
50 A/dm2 23 %
80 A/dm2 24.5 %
100 A/dm2 23 %
130 A/dm2 25 %
160 A/dm2 23.8 % 200 A/dm2 ' 27 %
Die Qualität der Chromschicht lässt sich, wie aus anderen Chrombädern bekannt ist, durch Veränderung der Badtemperatur erreichen. Durch Erhöhung der Badtemperatur geht die Streufähigkeit und die Härte zurück. Durch Absenken der Badtemperatur verbessert sich die Streufähigkeit und auch die Härte in geringem Masse. Abgeschiedene Chromschichten bei einer Elektrolyttemperatur unterhalb 40° C. sind technisch kaum mehr anwendbar und entsprechen nicht der vorliegenden Erfindung. Die Bezugstemperatur der genannten Elektrolyten (Beispiel 1 und 2) für die erfindungsgemäss fallenden Chromschichten beträgt 53° - 2° C.
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Wird die Temperatur stark erhöht, (z.B.65 C), so lassen sich mit dem erfindungsgemässen Elektrolyten, bei einer mittleren Stromausbeute von ca. 25 %, Chromschichten von ca. 5 /jm/min. bei 3oo A/dm2 erreichen. Damit zeichnet sich der erfindungsgemässe Elekrolyt für schnelle und rationelle Verchromungen, unter Beibehaltung der beschriebenen Qualitäten, aus.
Die perlartige Struktur der erfindungsgemässen Chromschicht, welche ausschliesälich von der Oberflächenqualität des Grundmaterials und den Belagsstromdichten abhängt, weist sehr günstige Gleiteigenschaften auf. Die nachstehende Gegenüberstellung soll die Reibzahlen verschiedener Metallsorten mit einer Chromschicht nach Beispiel 2 der vorliegenden Erfindung erläutern:
Materialien Reibzahlen
Haftwert Gleitwert
Stahl gegen Stahl ' o.21 O.15
Stahl gegen Chrom · O.18 O.13
Chrom gegen Chrom O.14 o.ll
Die erfindungsgemäss Chromschicht besitzt sehr gute Hafteigenschaften auf dem Grundmaterial, weil die Bindung eher molekular als mechanischen Charakter hat. Der schnelle Verbrauch der benötigten, relativ hohen elektrischen Energie, formiert unmittelbar unter der Oberfläche des Grundwerkstoffes, z.B.Stahl, ein Eisen-Chrom-Karbid mit einer relativ dünnen Chromschicht auf dieser Oberfläche. Mit den einschlägigen Mitteln der Metallographie für Strukturuntersuchungen lässt sich dieses Verhalten der erfindungsgemässen Chromschicht beobachten. Die gute Haftfähigkeit der Chromschicht lässt sich experimentell wie folgt nachweisen:
Ein Biegestab 2 mm 0 mit der erfindungsgemässen Chromschicht (5 - Io jitn) belegt, über einen Radius von Io mm gebogen, zeigt erste Risse nach ca« 18 Biegung. Bei 180° Biegung entstehen
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Risse bis auf das Grundmaterial. Es brechen jedoch keine Chrompartikel aus, wie dies normalerweise bei bisher bekannten Chromschichten der Fall war.
Ein wesentlicher Bestandteil für die gute Haftung der erfindungsgemässen Chromschicht auf dem Grundmaterial ist die Vorbehandlung desselben. Dabei geht es darum, die sehr dünne Oxydhaut, welche jedem Metall anhaftet, zu entfernen und gleichzeitig zu verhindern, dass eine neue entsteht. Die besten Resultate erhält man durch Nass-Strahlung mit Glasmehl, wobei im Wasser ein Inhibitor zugesetzt wird.
Die Wasserstoff-Versprödung eines Werkstückes ist im erfindungsgemässen Elektrolyten gelinget;als in bisher bekannten Verchromungsbädern. Die Exponierzeit des zu behandelnden Werkstückes ist auf Grund des schnellen Schichtaufbaues (bis 5 /am/min.) und den relativ dünnen angewandten Chromschichten (3 - 2o pm) im erfindungsgemässen Elektrolyten sehr kurz. Ausserdem ist die erwähnte Eisen— Chrom-Karbidbildung energieabsorbierend, ebenso wie die Chromabscheidung und die joul'sche Erwärmung, so dass für die Dissotiation eine entsprechend kleinere Energiemenge zur Verfügung steht. Um sich trotz des noch verbleibenden Restes des in das Werkstück eindiffundierten Wasserstoffes zu entledigen, bedient man sich der bekannte Wärmebehandlung nach einem Verchromungsprozess, indem durch die Wärmeeinwirkung bei ca. 2oo C während ca. 4 h wieder 8o % des Wasserstoffes ausgetrieben werden kann. Diese Nachbehandlung ist sehr empfehlenswert bei hochkohlenstoffhaltigen und speziell dünnwandigen Werkstücken (z.B. Messerschneiden, Federn, u.a.m.). Dabei wird als bekannt vorausgesetzt, dass Stähle mit niedrigem Kohlenstoffgehalt, oder solche mit über 1.5 % Siliziumgehalt, oder jene, die in höheren Temperaturbereichen getempert wurden, weniger empfindlich bezüglich diffundierendem Wasserstoff sind.
Ein weiterer Bestandteil zur Herabsetzung der Wasserstoffversprödung ist die starke Elektrolytumwälzung, welche während des ganzen Pro-
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zesses stattfindet. Dadurch wird der molekulare Wasserstoff rasch vom Werkstück weggetragen. Im weiteren bewirkt diese Elektrolytumwälzung von ca. 8 mal des Badinhaltes pro Stunde ein; Hochstmass an Löslichkeit der sich im Bad befindenden chemischen Komponenten. Im Bad selbst bildet sich auch kein Bodensatz, wie dies üblicherweise bei SRHS-Bädern auftritt. Die Qualität des erfindungsgemassen Elektrolyten weist somit ein Optimum über eine längere Betriebszeit auf. Der Elektrolyt (z.B. Beispiel .1 * 2)eignet sich für alle bekannten verchrombaren Materialien zwecks Auftragung der erfindungsgemassen Chromschicht; er ist also nicht materialabhängig.
Bei sachgemässer Handhabung des vorliegenden Verchromungsbades, unter Berücksichtigung des bis anhin Erwähnten, lassen sich für verschiedene Einsatzgebiete, bei entsprechender Elektrolytzusammensetzung und Betriebsbedienung, erfindungsgemässe Chromschichten abscheiden, welche den bis anhin bekannten Hartchromqualitäten überlegen sind.
Eine Methode, den Dichloressigsäurekomplex zu erzeugen, besteht beispielsweise darin, dass Dichloressigsäure und Nitrilotriessigsäure als Katalysator in wässrigem Medium und molarem Verhältnis mit Strontiumnitrat Sr(NO,)2 im Ueberschuss, bei 70 80° C. zur Reaktion gebracht und das Festprodukt abfiltriert wird.
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Claims (1)

  1. Patentansprüche
    1. Galvanisches Verchromungsbad, bestehend aus einer wässrigen v Chrom (VI)-Lösung mit einem Gehalt von 2oo - 600 g/l Chromtrioxyd, 1 - 2o g/l Sulfationen, SO4 , 2 - 3o g/l Silikofluoridionen, SiF , ο - 2o g/l Kaliumionen, K , ο - 5o g/l Strontiumionen Sr , dadurch gekennzeichnet, dass als synergistischer Wirkstoff ein polyhalogenierter Polycarbonsäure-Metallkomplex von 2 - loo g/l in der Lösung anwesend ist.
    2» Galvanisches Verchromungsbad nach Patentanspruch , dadurch gekennzeichnet, dass der polyhalogenierte Polycarbonsäure-Metallkomplex durch Aufspaltung der C-C-Bindung einer polyhalogenierten Polycarbonsäure der allgemeinen Formel
    ■ COOH
    Z2 -
    1 die
    wobei x = o, 1 oder η und y = 1 bis η und z, = o, oder z, und z? = 1 bis η sein kann und Α.. , A», A_, A. Halogene Chlor, Fluor, Brom und Jod sein können, in Gegenwart eines einwertigen und/oder zweiwertigen Metallions entsteht.
    Galvanisches Verchromungsbad nach Patentanspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass sich an die im Status Nascendi befindenden polyhalegonierten Polycarbonsäureradikale, Metallionen anlagern und dadurch eine neue organogene Komplexverbindung entsteht.
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    Galvanisches Verchromungsbad nach Patentanspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, dass die Bindung der ein-und/oder zweiwertigen Metallionen sowohl an der Carboxylgruppe als auch an dom polyhalogenierten Polycarbonsaureradikal erfolgt, gemäss Kormel
    . c C Me oder 0 =r C
    0 A
    I + Μθ
    wobei A„, A. Cl, Br, J, F sein kann.
    5, Galvanisches Verchromungsbad nach Patentanspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, dass für den erfindungsgemässen Elektrolyten vorzugsweise ein polyhalogenierter Polycarbonsäure-Metallkomplex der nachfolgenden Strukturformel verwendet wird:
    ei — c — ei J ♦♦
    l
    O=C — 0-
    welchen wir als Dichloressigsäurestrontiumkomplex bezeichnen.
    6, Verfahren zur galvanischen Abscheidung von Chromschichten nach einem der Patentansprüche "h^dtirch gekennzeichnet, dass zur Erzielung eines perlstrukturartigen, glänzig- bis matt-hellgrauen Chromüberzuges, einer Härte von Io5o bis 15oo Vickerseinheiten, in einem Temperaturbereich von 4o C - 7o C mit einer Stromdichte von 4o - looo A/dm2 gearbeitet wird.
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    7. Galvanisches Verchromungsbad nach Patentanspruch 1 und 6> dadurch gekennzeichnet, dass durch die Erhöhung des polyhalogenierten Polycarbonsäure-Metallkomplexes von 2 bis 5o g/l die Streufähigkeit des erfindungsgemässen Elektrolytes im Vergleich zu herkömmlichen .Bädern, bei jeweils gleichen Stromdichten zunimmt,
    8. Galvanisches Verchromungsbad nach Patentanspruch l und 6 , dadurch gekennzeichnet, dass man bei Verwendung eines Elektrolyten, gemäss Beispiel 1, verschleissfeste Chromschichten von 12oo bis 15oo Vickerseinheiten Härte, bei Belagsstromdichten von 5o bis ;
    erhält.
    5o bis 2oo A/dm2 und einer Arbeitstemperatur von 53 C - 2 C
    9, Galvanisches Verchromungsbad nach Patentanspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass man bei Verwendung eines Elektrolyten, gemäss Beispiel 2, duktilere Chromschichten, speziell für Schneidwerkzeuge j von Io5o bis 125o Vickerseinheiten Härte,bei Stromdichten von 5o bis 2oo A/dm2 und einer Arbeitstemperatur von 53°C ± 2° C erhält,
    10. Galvanisches Verchromungsbad nach Patentanspruch 1 und 6, dadurch
    gekennzeichnet, dass durch Erhöhung der Temperatur auf 65 C und bei einer Stromdichte von 3oo A/dm2 Chromschichten von ca. 5 /am/min abgeschieden werden.
    11. Galvanisches Verchromungsbad nach Patentanspruch 1, 6 und 10,
    dadurch gekennzeichnet, dass Oberflächenhärten,
    auch im erhöhten Temperaturbereich (6o C - 65 C) von 13oo Vickerseinheiten erreicht werden ohne Einbusse der feinperligen Oberflächenstruktur.
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    12. Galvanisches Verchromungsbad nach Patentanspruch I und VI, dadurch gekennzeichnet, dass eine gute Bindung der Chromschicht auf dem Grundmaterial, durch die mechanische Entfernung (z.B. Nass-Strahlung mit Glasmehl) der jedem Metall anhaftenden dünnen Oxydschicht erhalten wird, wenn man durch die gleichzeitige Anwesenheit von Inhibitoren verhindert, dass eine neue Oxydschicht entstehen kann.
    13. Galvanisches Verchromungsbad nach Patentanspruch 1 und 6 , dadurch gekennzeichnet, dass durch die Bildung einer Eisen-Chrom-Karbidzone unter der Oberfläche des zu verchromenden Werkstückes (Stahl), die Bindung der darauf liegenden Chromschicht molekularen Charakter hat.
    Galvanisches Verchromungsbad nach Patentanspruch 1 und 6 t dadurch gekennzeichnet, dass zur optimalen Löslichkeit der Zusätze im Elektrolyten, der Wasserstoff entfernung vom Werkstück und der optimalen Ausnützung des Elektrolyten, eine Badumwälzung von minimum 8 mal des Badinhaltes pro Stunde notwendig ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0041085A1 (de) * 1980-06-02 1981-12-09 M & T Chemicals, Inc. Galvanische Verchromung, Zusammensetzung und Bad hierfür

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AU8593675A (en) 1977-04-28
SE7511189L (sv) 1976-04-30

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