-
Rohrpostbüchse.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rohrpostbüchse mit einem Deckel,
der an einer Seite klappbar an der Büchse angelenkt und auf der gegenüberliegenden
Seite durch einen Verschluß in der geschlossJnenStellung an der Büchse verriegelbar
ist.
-
Neben Rohrpostbüchsen, bei denen der Deckel nicht angelenkt, sondern
durch ein Gewinde oder einen Bajonettverschluß anbringbar sind und solchen, bei
denen der Deckel eine aufstülpbare Kappe bildet, die in den Seitenwänden Lochungen
aufweist, in die eindrückbare Haltestifte eingreifen, sind Rohrpostbüchsen der eingangs
genannten Art bekannt, bei denen auf der der Anlenkseite gegenüberliegenden Seite
an der eigentlichen Büchse eine Lasche angebracht ist, die den Deckel vom Rand her
übergreift und mittels eines am Ende angebrachten Magneten auf der Oberseite des
Deckels festlegbar ist. Außer das der Magnet und der zwangsläufig zumindest Rinen
metallischen Einsatz aufweisende Deckel zusätzliches Gewicht bedingen, welches für
die Transportleistung verloren ist,
ist diese Ausführungsform auch
wenig ansprechend in der Handhabung, da jedes Mal erst der Deckel geschlossen und
dann die Lasche mit dem Magneten in Position gebracht werden muß bzw. die Lasche
mit dem Magneten gegen die Magnetkraft abgezogen und dann der Deckel geöffnet werden
muß.
-
Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Rohrpostbüchse der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß sie einEcher handhabbar ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß der Verschluß durch
bloßes Zuklappen des Deckels einrastbar und durch den Druck eines Fingers lösbar.
-
Hierdurch ist der zusäízliche Verriegelungsschritt eingespart, weil
schon das Zuklappen des Deckels dessen Festlegung in der geschlossenen Stellung
ergibt.
-
Beim Öffnen der Rohrpostbüchse kann ein Finger der Hand, die die Rohrpostbüchse
hält, sogleich deren Öffnen bewirken, so daß kein Umgreifen erforderlich ist und
die freie Hand nicht mehrere Arbeitsgange, z.B. Entfernen des Verschlusses und anschließendes
Öffnen des Deckels, sondern lediglich den einen Arbeitsgang des Öffnens des Deckels
auszuführen hat.
-
In der bevorzugten Ausführungsform umfaßt der Verschluß ein durch
den Druck eines Fingers beim Öffnen oder durch den Deckel beim Zuklappen gegen eine
elastischeKraft aus einer Ruhelage bewegbares und bei geschlossenem Deckel unter
Rückkehr in die Ruhelage in die Verriegelungsstellung einrastendes Verschlußglied.
-
Dies kann In der Ruhelage von der Wandung der Büchse in deren Achsrichtung
gegen den Deckel ausladen, d.h. eine gewisse Längenerstreckung in Achsrichtung aufweisen,
so daß der Deckel beim Schließen damit zusammenwirken kann.
-
Die bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß das Verschlußglied
als seitlich verlagerbare-Zunge ausgebildet ist.
-
Es fällt zwar unter die Erfindung,wenn die Zunge in der Tangentialebene
der Rohrpostbüchse beweglich ist, doch kommt es der Betätigung durch den Druck eines
Fingers entgegen, wenn das Verschlußglied radial verlagerbar ist, was daher eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform darstellt.
-
Sie kann in der Weise verwirklicht werden, daß das Verschlußglied
nahe dem Deckelrand der Büchse um eine tanCentiale, an der Innenseite der Wandung
der Büchse senkrecht zur Büchsenachse verlaufende Achse schwenkbar ist.
-
Die Schwenkbarkeit kann außer durch ein Scharniergelenk auch durch
jede eine Schwenkbarkeit des Verschlußgledes ergebende Halterung desselben sowie
durch elastische Verformungen des Verschlußgliedes gegeben sein.
-
Es empfiehlt sich, daß der Deckel etwa die Form eines mit seiner
offenen Seite dem Büchseninnern zugewandten Topfes aufweist, dessen Seitenwand die
Büchse fortsetzt, und daß das Verschlußglied mit der Seitenwand zusammenwirkt.
-
Eine solche Gestaltung kommt einer besonderen Widerstandsfähigkeit
des Deckels gegen die beim Anprall auftretenden Stöße entgegen und schafft durch
das Vorhandensein der Seitenwand großflächige und Spannungskonzentrationen vermeidende
Angriffsmöglichkeiten für das Verschlußglied.
-
Das Verschlußglied kann hierbei in der Ruhelage bei der'Schließbewegung
des Deckels von der Innenseite der Seitenwand des Deckels übergreifbar und bei Fortsetzung
der Schließbwegung von der Seitenwand aus der Ruhelage drängbar sein, um die Betätigung
des Verschlußgliedes lediglich durch das Zuklappen des Deckels zu ergeben.
-
Ferner kann das Verschlußglied eine bezüglich der Öffnungsbewegung
des Deckels hinterschnittende Gestaltung aufweisen und bei geschlossenem Deckel
in einer entsprechendeaAusnehmung der Seitenwand des Deckels eingreifen.
-
Die Hinterschneidung soll also.:gelegen sein, daß sie das Öffnen
des geschlossenen Deckels verhindert. Sie kann dabei auf einer der radial gerichteten
Seiten des Verschlußgliedes aber auch an den in Umfangsrichtung gelegenen Kanten
des Verschlußgliedes angebracht sein.
-
In der bevorzugten Ausführungsform ist die hinterschnittend Gestaltung
einer Durchbrechung dep Seitenwanddeckels und fluchtet das Verschlußglied bei geschlossenem
Deckel mit seiner Oberfläche mit der Oberfläche der Seitenwand.
-
Bei dieser Ausführungsform ist die hinterschnittene Gestaltung natürlich
an dem Umriß des Verschlußgliedes und der Durchbrechung, d.h. in Umfangsrichtung
zu finden. Die Ausführung ist für die Fertigung aus Kunststoff günstig, weil recht
ausladende Hinterschneidungen und damit eine stabile, doch spannungsspitzenarme
Verrieglung möglich sind. Da die ausladenden Hinterschneidungen in der Umfangsfläche
der Büchse liegen, trägt die Verriegelung nicht auf. Das Verschlußglied liegt in
der Durchbrechung nach außen frei und ist dem Angriff des Fingers zugänglich.
-
In einer als zweckmäßig in Betracht kommenden Gestaltung weisen das
Verschlußglied und die Durchbrechung parallel zur Seitenwand einen pilzförmigen
Querschnitt auf.
-
Es empfiehlt sich, daß an den beiden Enden der Rohrpostbüchse, auch
unabhängig von ihrer sonstigen Gestaltung, ein den Aufprall in Achs-und Bewegungsrichtung
dämpfender Puffer vorgesehen ist, der verhindert, daß ein zu harter Stoß entsteht,
wenn die Rohrpostbüchse an ihrer Bestimmungsstelle zum Stillstand gebracht wird.
-
Der Puffer kann beispielsweise als mit seiner Achse zur Bchsenachse
koaxialer elastischer Faltenbalg ausgebildet sein, der als eine Art Luftpuff er
wirkt.
-
Im einzelnen kann der Faltenbalg am jeweils voreilenden Ende geschlossen
und mit seinem anderen Rand dicht auf der Außenseite der endseitigenBo'den der Rohrpostbüchse
angebracht sein.
-
Dies gestattet es, den Faltenbalg-aus einem anderen, für das elastische
Nachgeben geeigneteren Material herzustellen als die Böden der Rohrpostbüchse selbst,
Um dem Puffer nicht nur eine rein elastische Wirkung, sondern auch eine gewisse
Dämpfung zu verleihen, kann es sich empfehlen, daß mindestens einer der Böden ein
kleines Loch aufw.eist.
-
Beim Zusammendrücken des Faltenbalgs entweicht durch dieses Loch
die Luft, wobei durch ihren Strömmungswiderstand die Dämpfung erzeugt wird.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
-
Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht der Rohrpostbüchse; Fig. 2 zeigt
einen Längsschnitt durch den oberen Teil von Fig. 1 im vergrößerten Maßstab Fig.
3 zeigt einen Querschnitt nach der Linie ILI-LII in Fig. 2; Fig. 5 zeigt eine teilweise
aufgebrochene Ansicht des oberen Teils der Rohrpostbüchse entsprechend Fig. 2 beim
Schließvorgang; Fig. 6 und 7 zeigen perspektivisch die Handhabung der Rohrpostbüchse
beim öffnen und Schließen.
-
Die als Ganzes mit lo bezeichnete Rohrpostbüchse umfaßt eine im wesentlichen
zylindrische Büchse 1 aus Kunststoff, die an beenden Enden umlaufende ertiefungen
2 aufweist, in denen die Abdicht- und Gleitringe 7 angeordnet sind, die die Rohrpostbüchse
lo in dem Förderrohr führen. Die Büchse 1 bracht nur relativ dünnwandig zu sein,
denn sie wird an den beiden Enden durch ringförmige Einsätze 4 bzw. 5 versteift,
d
e17 delszll der Einsatz 5 zugleich den in Fig. 1 unteren Boden der Rohrpostbüchse
10 bildet, während der Einsatz 4 den auf der gemäß Fig. 1 rückwärtigen Seite angelenkten
Deckel 6 trägt, der zur Entnahme des Inhalts der Rohrpostbüchse lo geöffnet und
geschlossen werden kann. Der Deckel 6 hat im wesentlichen die Form eines Topfes,
der mit seinem Rand 7 auf dem Rand 8 des Einsatzes 4 aufsitzt und mit seiner Seitenwand
9 die Außengestalt der Büchse 1 im wsentlichen fortsetzt. Die Seitenwand 9 besitzt
eine Durchbrechung 11, die etwa pilzförmigen Umriß aufweist und Hinterschneidungen
12 bildet, hinter die sich ein ebenfalls pilzförmig gestaltetes Verschlußglied 13
setzt, welches an dem Einsatz 4 angebracht ist und bei geschlossenem Deckel 6 in
die Durchbrechung 11 eingreift, so daß der Deckel 6 in der geschlossenen Stellung
verriegelbar ist.
-
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß der Deckel 6 auf der dem Verschlußglied
15 gegquberliegenden Seite mittels eines Scharniers 14 an dem Einsatz 4 angelenkt
ist. Das Verschlußglied 13 ist als Zunge ausgebildet, die an ihrem unteren Ende
einen vorspringenden Wulst 15 aufweist, der sich hinter die Kante der Vertiefung
2 legt und die Schwenklagerstelle für. das VerschhEglied 13 bildet. Der Federdraht
16 hält das Verschlußglied 13 in Anlage an der Innenseite der Büchse 1, was der
in Fig. 2 dargestellten Ruhelage entspricht, in der die AuBenseite des Verschlußgliedes
13 mit der Außenseite der Seitenwand 9 fluchtet.
-
Da die Durchbrechung 11 das Verschlußglied 13 nach außen zu Tage
treten läßt, kann das Verschlußglied 13 durch einen Fingerdruck im Sinne des Pfeiles
17 unter elastischer Verformung des Federdrahtes 16 nach innen gedrückt werden,
wodurch das Verschlußglied an den Hinterschneidungen 12 außer Eingriff kommt und
der Deckel 6 gemäß Fig. 2 nach rechts hochgeklappt werden kann. Das Verschlußglied
13 kehrt danach von selbst in die in Fig. 2 dargestellte aufrechte Ruhelage zurück.
-
Beim Zuklappen des Deckels 6 greift dessen unterer innere Rand von
außen über die entsprechend abgerundete gemäß Fig. 5 obere Kante 18 des Verschlußgliedes
15 und drückt dieses bei Fortsetzung der Schließbewegung nach innen, bis der untere
Rand 7 des Deckels 6 auf dem oberen Rand 8 des Einsatzes 4 aufsitzt. Dabei decken
sich das Verschlußglied 15 und die Durchbrechung 11, so daß das Verschlußglied 13
aus der zurückgrückten Lage wieder in die in Fig. 2 dargestellte Lage zurückspringt
und den Deckel 6 verriegelt. Es ist also für die Verriegelung lediglich das Zuklappen
des Deckels, jedoch keine sonstige Betätigungsbewegung erforderlich.
-
Die Handhabung ist in den Figuren 6 und 7 noch einmal gesondert dargestellt.
Bei dem Öffnen gemäß Fig. 6 drückt die rechte TIand in der Stellung, die sie ohnehin
zum Erfassen der Rohrpostbüchse lo innehat, mit dem Daumen das erschlußglied nieder,
während die linke Hand den Deckel 6 hochklapp. Beim Zuklappen gemäß Ft 7 ist eine
gesonderte Betätigung des Verschlußgliedes nicht erforderlich.
-
An den beiden Enden der Rohrpostbüchse lo sind Puffer 20, 21 (Fig.l)
vorgesehen, die den Aufprall dämpfen sollen, der entsteht-, en die Rohrpostbüchse
10 an ihrer Bestimmungsstelle zum Stillstand gebracht wird. Die Puffer 20, 21 bestehen
aus einem zur Bchsenachse koaxialen Faltenbalg (Fig. 2) der an der Außenseite geschlossen
ist und mit seinem der Büchse 1 bzw.
-
dem Deckel 6 zugewandten Rand in eine Nut 22 im Boden 25 des Deckels
6 eingreift und darin festgelegt ist. Der Boden 23 des Deckels 6 weist ein kleines
durchgehendes Loch 24 auf , durch das die beim Aufprall komprimierte Luft im Innern
des Puffers 20 zum Teil in das Innere der Rohrpostbüchse 30 übertreten kann, wodurch
sich eine Dämpfung ergibt und ein eventuelles Zurückfedern gemildert wird.