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Xuftgepolsterte Versandtasche
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Die Erfindung betrifft eine luftgepolsterte Versandtasche.
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Als Folge der starken Gebührenanhebung im Briefpostdienst wird seit
einiger Zeit versucht, die bekannten, recht schweren, gepolsterten Versandtaschen
leichter zu gestalten, um die Nutzlast dieser Versandtaschen bei gleichbleibendem
Gesamtgewicht zu erhöhen. Neben anderen Möglichkeiten bietet sich hier die Verwendung
von sogenanntem Luftkissenmaterial an, das in der Regel aus mindestens zwei miteinander
verschweißten Kunststoffolien besteht, wobei eine Kunststoffolie eine Vielzahl von
kleinen kissenförmigen Ausprägungen aufweist,. die nach dem Verschweißen mit Luft
gefüllt sind und so eine Vielzahl von nebeneinanderliegenden
kleinen
Luftpolstern bilden. Häufig ist die die kissenförmigen Ausprägungen aufweisende
Folie beidseitig unter Ausbildung einer Sandwichstruktur mit einer ebenflächigen
Folie verschweißt. Es bot sich nun an, dieses Material anstelle von Papier zur Herstellung
üblicher Versandtaschen zu verwenden, wobei das Folienmaterial entsprechend eingefärbt
wurde, um die Versandtasche undurchsichtig zu machen. Derartige Versandtaschen bieten
zwar eine gute Polsterung, besitzen jedoch wenig Eigensteifheit und bieten beim
Verschließen gewisse Probleme. Auf den Kunststofffolien lassen sich nämlich die
üblichen Klebematerialien, die zum Verschließen von Versandtaschen verwendet werden,
nicht oder nur schlecht aufbringen, insbesondere dann, wenn die Folien aus Polyäthylen
oder Polypropylen bestehen, da sich bei diesen Materialien der Kleber schlecht aufbringen
läßt und sich leicht unkontrolliert wieder ablöst. Man war deshalb praktisch darauf
angewiesen, derartige Kunststoffluftkissen-Versandtaschen mit einem Knopfverschluß
oder Metallklammerverschluß zu versehen, d.h. mechanisch zu verschließen. Außerdem
sind solche Versandtaschen nicht beschriftbar, weshalb für das Anschriftenfeld und
für das Frankieren besondere Aufkleber verwendet werden müssen. Auch ist es häufig
vorgekommen, daß Schweißnähte an den Seitenrändern des Polstermaterials, die durch
die Verschweißung weitgehend ungepolstert sind, den Inhalt der Versandtasche vor
einer Beschädigung nicht schützen konnten oder bei entsprechender Beanspruchung
aufplatzten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine luftgepolsterte Versandtasche
zu schaffen, bei der die Nachteile der bekannten luftgepolsterten Taschen vermieden
sind
und die wie eine bisher gebräuchliche gepolsterte Versandtasche handhabbar ist.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Versandtasche eine
übliche Versandtasche aus Papier aufweist, die an beiden Innenseiten mit einem Luftkissenpolster
versehen ist.
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Dadurch, daß die Außenhülle der Versandtasche aus einer herkömmlichen
Versandtasche aus Papier besteht, ist eine Beschriftung und Frankierung in der bisher
gewohnten Weise möglich. Auch sind nach wie vor alle Möglichkeiten des Verschließens
gegeben; es ist also neben der Ausbildung eines Metallklammerverschlusses bzw.
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Knopfverschlusses auch die Verwendung eines Verschlusses mit Vollgummierung,
eines Faden-Aufreißverschlusses, eines Selbstklebeverschlusses und insbesondere
eines Adhäsionsverschlusses möglich. Unter Versandtaschensind hier alle Formen von
Versandtaschen zu verstehen, also auch Musterbeutel, Bodenfaltentaschen, Flachbeutel,
Wertbriefhüllen und dgl.
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Bei einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist das Luftkissenpolster
als selbständige, an drei Kanten geschlossene Tasche ausgebildet. Hier ist also
eine Tasche aus dem Luftkissenpolster in einer üblichen Versandtasche angeordnet.
Dabei ist die Luftkissentasche mit Vorteil so ausgebildet, daß sie mit ihren Längskanten
mit Spiel in der Papiertasche liegt. Da die Reißdehnung des vorzugsweise aus Kunststoff
bestehenden Folienmaterials der Luftkissentasche um ein vielfaches größer ist als
die von Papier, kann sich auf diese Weise die Luftkissentasche bei einer gewissen
Überfüllung ausdehnen oder harte Stöße abfedert, ohne daß die Beanspruchung direkt
auf die Papiertasche weitergegeben wird und zu einem Zerreißen der Papiertasche
führen könnte.
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Die Tasche aus dem Luftkissenmaterial ist vorzugsweise in der Papier-Versandtasche
befestigt. Um hier die Schutz- und Ausgleichswirkung der Luftpolstertasche nicht
zu beeinträchtigen, ist die Luftpolstertasche lediglich über eine kleine Klebefläche
(vorzugsweise weniger als 10 der gemeinsamen Gesamtfläche) und derart mit der Papiertasche
verbunden, daß die Beweglichkeit der Luftpolstertasche in der Papiertasche weitgehend
erhalten bleibt. Dies kann dadurch erreicht werden, daß die Luftpolstertasche lediglich
am Rande der Einstecköffnung der Versandtasche mit dieser verbunden ist, im übrigen
lose in der Versandtasche liegt.
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Die beiden Lagen der Luftkissentasche können, wie bei den bekannten
Luftkissentaschen zur Bildung der Taschenform an mindestens zwei Kanten, in der
Regel Längskanten, durch Schweißnähte miteinander verbunden sein, wobei eine Kante,
in der Regel an einer Schmalseite, durch Umschlagen des Luftkissenmaterials gebildet
ist. Eine Gefahr des Platzens der Schweißnähte besteht nicht, da sich die Luftkissentasche
in der Papiertasche abfedert. Die Seitenränder der erfindungsgemäßen Versandtasche
sind insbesondere dann besonders stabil, wenn, wie bei harn'des üblichen Versandtaschen
aus Papier der Fall, sämtliche Außenränder der Versandtasche von umgefaltetem Papier
gebildet werden, also nicht von Schnittroder Schweißkanten gebildet werden.
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Beim Luftkissenpolstermaterial ist es nicht erforderlich, daß dieses
beidseitig glattflächig ausgebildet ist. Zweckmäßigerweise ist das Luftkissenpolster
lediglich an der Tascheninnenseite glatt ausgebildet und weist an der dem Papierumschlag
zugewandten Seite eine Vielzahl einzelner vorzugsweise zylindrischer Luftkissen
auf.
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Damit die erfindungsgemäße Versandtasche auch an der Verschlußkante
eine gute Polsterung besitzt, ist vorzugsweise auch am Luftkissenumschlag eine der
Umschlaglasche des äußeren Papierumschlages entsprechende umschlagbare Lasche vorgesehen,
die dann beim Verschließen des Papier umschlages mit umgelegt wird. Die Luftpolster
entlang der Umschlagkante bleiben erhalten und geben eine hervorragende Polsterung.
Besonders dann, wenn ein Adhäsionsverschluß oder ein anderer Klebeverschluß vorgesehen
ist, ist die Lasche des Luftkissenpolsters kürzer als die des Papierumschlages,
so daß der äußere Rand der Umschlaglasche mindestens teilweise frei bleibt, um beispielsweise
eine sichere Verklebung des Umschlages zu gewährleisten.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
einer Ausführungsform der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine tusführungsform
der Erfindung in offenem aber gefüllte Zustand, Fig. 2 einen Querschnitt durch die
Verschlußseite der Ausführungsform nach Fig. 1 in gefülltem und geschlossenem Zustand
und Fig. 3 einen Querschnitt durch die Ausführungsform nach Fig. 1 in ungefülltem
Zustand.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausfiihrungsform
der
Erfindung ist eine luftgepolsterte Versandtasche 1 vorgesehen, die aus zwei ineinandergeschobenen
Taschen 2 und 3 zusammengesetzt ist. Dabei besteht die äußere Tasche aus einer handelsüblichen
Versandtasche aus festem Papier und die innere Tasche 3 aus Luftpolstermaterial.
Die äußere Versandtasche besitzt einen Adhäsionsverschluß. Hierzu ist eine Umschlaglasche
4 vorgesehen, die mit einer Schicht 5 aus einem Adhäsionskleber versehen ist. Der
entsprechende Rand 6 der Flächenseite 7 der Papiertasche 2, der bei geschlossenem
Umschlag von der Umschlaglasche 4 bedeckt ist, besitzt ebenfalls eine Schicht 8
aus Adhäsionskleber, die sich mit der Schicht 5 auS der Umschlaglasche 4 beim Verschließen
des Umschlages verbindet. Außer der von der Umschlaglasche 4 im geschlossenen Zustand
der Papier tasche 2 gebildeten Kante 9 sind auch die übrigen Kanten 10, 11 und 12
von umgelegten Laschen bzw. vom Flächenmaterial der Papiertasche 2 selbst gebildet,
so daß die Papiertasche keine Außenränder aus Schnittkanten besitzt.
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Die Tasche 3 ist aus Polyathylen oder aus Polypropylen bestehendem
Luftpolstermaterial hergestellt. Dabei ist dieses Luftpolstermaterial nur auf einer
Seite, nämlich der Tascheninnenseite glattflächig ausgebildet.
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Auf der der Papiertasche 2 zugewandten Außenseite weist das Luftpolstermaterial
der Tasche 3 eine Vielzahl von zylindrischen Luftkissen 13 auf, die durch entsprechendes
Verschweißen einer Prägungen aufweisenden Folie mit einer glatten Folie ausgebildet
sind. Die Tasche 3 ist schmäler und kürzer als die Papiertasche 2 ausgebildet, so
daß sie mit Spiel in der Tasche 2 sitzt. Die Kante 14 an der der Taschenöffnung
gegenüberliegenden Schmalseite ist durch Umlegen des Polstermaterials gebildet,
wogegen die längskanten
15 der Tasche 3 Trennschweißnähte sind.
Da die einzelnen Luftkissen 13 bis zu den Kanten 14 und 15 reichen, ist die Tasche
3 auch im Bereich ihrer Außenränder gut gegenüber der Tasche 2 abgepolstert.
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An der Einfüllseite weist die Luftpolstertasche 3 ebenfalls eine Umschlaglasche
16 auf, die sich über die gesamte Breite der Tasche 3 erstreckt, und an der Klebeseite
der Umschlaglasche 4 der Papiertasche anliegt.
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Die Umschlaglasche 16 ist jedoch kürzer ausgebildet als die Umschlaglasche
4, so daß sie sich nur bis zu einem Drittel oder bis zur Hälfte der Umsohlaglasche
4 erstreckt, Bei verschlossener Versandtaache 1 ist dann die Umschlaglasche 16 umgelegt,
so daß auch dia Kante an der d'ffnungsseite der Versandtaache ausreichend gepolstert
ist; die auf der Umschlaglasche 4 vorgesehene Klebefläche ist aber noch ausreichend
groß, um einen einwandfreien Verschluß zu gewährleisten.
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Die Tasche 3 aus Buftpolstermaterial ist in die Papier tasche 2 eingeklebt,
wobei sich die Verklebung jedoch lediglich entlang des Randes an ir Einschuböffnung
der Versandtaßche 1 erstreckt. Auf dieae Weise wird die etwas kleinere Tasche 3
in der größeren Tasche 2 stabilisiert, wobei die Tasche 3 jedoch ihre, durch Herstellungsart
und Kunststoffmaterial bedingte Flexibilität und Dehnbarkeit beibehält. Je nach
Form des Gegenstandes, der in die Versandtasche 1 eingesteckt wird, kann sich die
Tasche 3 aus dem Luftpolstermaterial in der Tasche 2 ausdehnen oder verformen, ohne
daß dadurch Spannungen auf die Papiertasche 2 übertragen werden, die zu einem Zerreißen
der Papiertasche führen könnten.
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Die erfindungsgemäße Versandtasche läßt sich wie eine herkömmliche
gepolsterte Versandtasche beschriften und frankieren, da die Außenfläche aus demselben
Papier besteht, wie bei den üblichen Versandtaschen. Auch das Verschließen erfolgt
auf herkömmliche Art, wobei anstelle des Adhäsionsverschlusses auch eine Vollgummierung,
ein Knopfverschluß oder dgl. vorgesehen sein kann. Man ist hier nicht an eine bestimmte
Verschluß art gebunden.
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Dabei weist die erfindungsgemäße Versandtasche gegenüber den herkömmlichen
gepolsterten Versandtaschen ein außerordentlich geringes Gewicht auf.