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Vorrichtung zur elektrochemischen Oberflächen-
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behandlung von Kleinteilen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur elektrochemischen Oberflächenbehandlung, wie galvanischen MetallabscheidLuig,
von Kleinteilen, mit einer in einem rotierenden Behandlungsbehälter, wie Trommel
oder Glocke, abrollenden Hohlkörper zur Aufnahme der Kleinteile, der alls elektrisch
nicht leitendem Werkstoff besteht und in dessen Umfangswand zum Durchtritt der Badflüssigkeit
Löcher sowie eine einführung für den elektrischen Stroms vorgesehen sind.
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Es ist bei der elektrochemischen Oberflächenbehandlung von I(leinteilen
bekannt, diese gesondert in einen kleinen Hohlkörper einzulegen und diesen in einer
Galvanisiertrommel abrollen zu lassen. Die Kleinteile werden dadurch bereits gattungsmäßig
vorsortiert und von den übrigen iii der Galvanisiertrommel vorhandenen Teilen abgetrennt
behandelt.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art weist der Hohlkörper hugel-
oder Zylinder- oder Prismenform auf. Die Hohlkugel besteht aus zwei Halbkugelschalen
und die übrigen Hohlkörperformen haben einen abnehmbaren Deckel. Der Verschluß der
llohlkörper erfolgt mittels einer den Körper-Hohlraum durchsetzenden Steckachse.
Diese behindert aber die Umwälzbewegungen der Kleinteile beim Abrollen der hohlkörper
und
beeinträchtigt dadurch den Galvanisiervorgang.
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Bei den bekannten Abrollkörpern sind auf der Oberfläche verteilte
Kontaktköpfe von Bolzenfonn vorgesehen. Mit diesen Kontaktköpfen, die einzeln keine
großen Stromstärken übertragen können, läßt sich meist nicht die erforderliche Stromstärke
in das Innere des Abrollkörpers einleiten, da in der Praxis weist nur wenige Kontaktköpfe
während einer Abrollbewegung leitend werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Kleinteile-Hohlkörper zu
schafen, der mit einer verbesserten und einfacheren Stromeinführung ausgerüstet
ist und dessen Hohlraum keine hinderlichen Einbauten aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Vorrichtung der eingangs genannten
Art gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß zur Stromeinführung in den Hohlraum
mindestens ein die Hohlkörper-Umfangswand durchdringendes Leitungselement vorgesehen
ist, dessen inneres Ende im oder nahe dem Hohlraum-Mittel und dessen äußeres Ende
ebenfalls in einem Abstand von der Hohlkörper-Umfangswand endet.
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In der Regel genügt eine Stromeinführung, wenn das Leitungselement
einen für die erforderliche Stromstärke, wie 60 Amp., ausreichenden Durchmesser
aufweist. Ein solches Leitungselement, das beispielsweise ein Leitungsstab oder
-Draht sein kann, läßt sich einfach und billig anbringen.
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Eine besonders gute Kontaktierung mit den Kleinteilen wird gewährleistet,
wenn das Innenende des Leitungselementes eine Endverdickung, vorteilhaft eine Kontaktkugel
oder -Scheibe, aufweist.
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Ferner hat sich als vorteilhaft erwiesen, zumindest den inneren Abschnitt
des Leitungselementes flexibel auszubilden, so daß das verdickte und damit erschwerte
Ende sich während der Abrollbewegungen des Hohlkörpers stets nach unten biegt und
dadurch die Iiontaktieruny mit den Kleinteilen noch verbessert wird.
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Auch der äußere Abschnitt des Leitungselementes wird zweckmäßig flexibel
ausgebildet. Seine Länge soll möglichst das Ein- bis Dreifache des Innenabschnittes
ausmachen. Auch das Außenende an durch einen Klöppel beschwert sein.
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Zweckmäßig besteht dann die Stromeinführung aus einem entsprechend
dicken Leitungsdraht aus Kupfer od. dgl. mit einer daran befestigten Endscheibe
und einem Endklöppel.
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Das Leitungselement wird vorteilhaft durch Distaiizliulsen, die zweckmäßig
als Krnststoffschläuche über den Innen-und den Außenabschnitt gestülpt werden, in
seiner Lage fixiert, ohne daß eine Halterung oder Befestigung am Umfangswanddurchbruch
notwendig wird.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung sind nachfolgender
Beschreibung eines kugelförmigen Hohlkörpers, der in der Zeichnung dargestellt ist,
zu entnehmen. Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht eines Kugel-Hohlkörpers aus zwei getrennt
dargestellten Halbkugel schalen und Fig. 2 eine gleiche Ansicht dieses Kugel-Hohlkörpers
in geschlossenem Zustand.
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Der dargestellte Kugel-Hohlkörper i setzt sich aus zwei Halbkugel
schalen 2, 3 zusammen, die miteinander lösbar verbunden sind, so daß die beiden
Schalen dicht aneinanderstoßen,
Der IIohlkörper wird von einer Umfangswand
6 mit einer Stärke von einigen Millimetern, beispielsweise 1 bis 2 mm, je nach Größe
der Kugel begrenzt. Er besteht aus elektrisch nicht leitendem Werkstoff, wie Kunststoff,
beispielsweise Polypropylen, das säure-, laugen- und genügend wärmebeständig ist.
In der Umfangswand 6 sind möglichst gleichmäßig verteilte Löciler 7 vorgesehen.
Diese Löcher haben einen Durchmesser von etwa 1 bis 3 m. Sie sind zweckmäßig auf
den Kugelmittelpunkt radial ausgerichtet, so daß die Ionenbewegung in das Kugeiinnere
nicht leeinträchtigt wird und in jeder Abrollage der Kugel optimal auf die in der
Kugel eingeschlossenen Kleinteile trifft.
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Danach ist auch die Verteilungsdichte der Löcher ausgelegt. Eine Stromeinführung
ist zweckmäßig an einer der Halbkugelschalen 2 bzw. 3 so angeordnet, daß sie etwa
senkrecht zur Schalenöffnungsebene verläuft. Im Ausführungsbeispiel besteht die
Stromeinführung aus einem Leitungselement 10 aus elektrisch gut leitendem Werkstoff,
wie Kupfer, das durch eine Öffnung 11 in den Kugel-Hohlraum 12 eindringt und mit
seinem Innenende 13 etwa in der Schalenöffnungsebene endet. An diesem Ende ist eine
Verdickung, z.B. in Form einer Kontaktscheibe, befestigt. Das äußere Ende 15 des
Leitungselementes ist etwa im ein- bis dreifachen, zwecksmäßig zweifachen Abstand
des Innenabstandes von der Kugelumfangswand 6 entfernt. Auch an diesel Außenende
15 ist vorteilhaft eine Endverdickung in Form eines Klöppels 17 ausgebildet. Das
Leitungselement weist einen solchen Durchmesser auf, daß es die erforderliche Maximalstromstärke
in das Körperinnere einleiten kann. Die erwünschte Flexibilität des Leitungselementes
ist bei einem handelsüblichen Leitungsdraht dieser Stärke ausreichend gegeben.
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Um die Montage bzw. das Auswechseln der Stromeinführung zu erleichtern,
soll mindestens eine der Endverdickungen lösbar befestigt werden.
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Um das Leitungselement 10 in dieser vorgresehenen Anordnung gegenüber
dem Hohlkörper zu fixieren, sind über dem inneren und dem außeren Leitungsabschnitt
18 bzw. 19 Distanzhülsen 20 bzw. 21 aufgesteckt, die mit den Enden an der Umfangswand
6 und an den Endverdickungen 14 bzw. 17 anstoßen und auf diese Weise die Leitungslage
fixieren. Diese Distanzhülsen können Kunststoffschläuche sein.
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Um den Körperhohlraum 12 von Verschlußorganen freizuhalten, ist es
zweckmäßig, die beiden Schalen 2, 3 Ilit je einen Verschlußflansch 25 bzw. 26 zu
versehen, der an die Halbkugelschalen angeformt sein kann. In jedem Flansch sind
mindestens vier auf den Umfang möglichst gleichmäßig verteilte Einkerbungen 27 bzw.
28 ausgebildet, in die ein Umschlingungsband 30 aus Gummi, Kunststoff od.dgl. elastischem
Material so eingelegt wird, daß die aneinanderj iegenden lulanscile zusammengehalten
werden (Fig. 2). Diese Verbindann: hat den Vorteil, das einmal identische Halbschalen
verwendbar sind, die mit dem gleichen Werkzeug hergestellt werden können. Der von
der Umfangswand etwas abstehende Flanschrand begünstigt die Abrollbewegung des Hohlkörpers.
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Das Umschlingungsband ist gleichfalls einfach und billig herzustellen
und vor allem in Verbindung mit der abstehenden Stromeinführung, die als handgriff
benutzt werden kann, leicht abzunehmen und anzulegen.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Zunächst werden die gesondert zu behandelnden
Kleinteile in einen ausreichend großen llohikörper eingelegt. Nach seinen Verschluß
wird er in eine übliche Galvanisiertrommel, die bereits mit anderen zu behandelnden
Teilen beschickt ist, eingebracht und hierauf der Galvanisiervorgang durchgeführt.
Der Hohlkörper wälzt sicn mit seinen I(leinteilen fortwährend in der Trommel ab,
wobei die Kleinteile auf übliche Weise, jedoch unter Abtrennung von der übrigen
Trommelabfüllung behandelt werden. Da das Innenende der Stromeinführung bis etwa
ins
Hohlraumzentrum reicht, ist eine ausreichende Kontaktierung
it den Kleinteilen gewährleistet. Dies trifft vor allem dann zu, wenn der Innenabschnitt
18 der Stromeinführung flexibel ist und das verdickte beschwerte Ende der Scllwerkraft
folgend sich stets in die untere Hohlraumhälfte, in der sich auch die Kleinteile
befinden werden, hineinbiegt.
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Der außere lange Abschnitt der Stromeinführung wirkt bei den Abrollbewegungen
auch als Belastungsschweif. Durch sein Eigengewicht, insbesondere mit der Endverdickung,
gewährleistet er eine sichere Kontaktierung mit den in der Galvanisiertrommel befindlichen
Metallteilen. Ist schließlich ein Galvanisiervorgang beendet, braucht nur der IIo11lkörper
der Galvanisiertrommel entnommen, dann geöffnet und hierauf die Kleinteile herausgenommen
zu werden.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel.
Der llohlkörper kann anstelle der Kugelform auch die Form eines Zylinders, eines
Ellipsoides od. dgl. aufweisen. An llohlkörpern mit ungleichen Seitenflächen erfolgt
die Stromeinführung zweckmäßig an einer der kleineren Querschnittsflächen.
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Dieser hohlkörper kann natürlich auch zu anderen galvanischen Verfahren
als zur galvanischen Metallabscheidung Verwendung finden. Ebenfalls ist er in rein
chemischen Bädern zur Reinigung, Entfettung oder auch zur Trocknung der Kleinteile
verwendbar. Dazu kann die Stromeinführung auch leicht entfernt werden, so daß dann
nur ein perforierter Hohlkörper vorliegt.