-
Blindniet
-
Die Erfindung bezieht sich auf einen Blindniet, bestehend aus einem,
insbesondere fließgepreßten oder aus Rohrmaterial hergestellten, Hohlniet mit einem
Setzkopf an einem Ende sowie einem gegenüber dem Hohlniet festeren Zugstift mit
einem Schaft und einem über eine Sollbruchstelle mit dem Schaft verbundenen Kopf.
-
Blindnieten werden bekanntlich dadurch gesetzt, daß der Zugstift mit
seinem Kopf in das dem Setzkopf des Rohlnietes abgewandte Ende des Hohlnietschaftes
eingezogen wird. Das Hohlniet schaftende wird dadurch aufgeweitet und bildet einen
Schließkopf. Wenn die Schließkopfbildung beendet ist, reißt der Zugstift an der
Sollbruchstelle.
-
Beim Abreißen des Zugstiftes wird dessen Schaft in aller Regel aus
dem Hohlniet herausgerissen. Je nachdem, ob man auf hohe Festigkeit der Nietverbindung
oder auf geringe Eorrosionsanfälligkeit bzw. kleines Gewicht der Nietverbindung
mehr Wertlegt, soll nach dem Abreißen des Zugstiftes dessen Kopf im Schließkopf
des Hohlnietes verbleiben oder aus diesem herausfallen. Verbleibt der Zugstiftkopf
im Schließkopf, erhöht das Material des Zugstiftkopfes die Festigkeit der Nietverbindung.
-
Da der Zugstift in aller Regel aus einem anderen Werkstoff als der
Hohlniet besteht, beispielsweise aus Stahl gegenüber Beichtmetall, ergibt sich aus
dieser Werkstoffpaaflng eine erhöhte Korrosionsanfälligkeit. Außerdem wird die Nietverbindung
schwerer, was beispielsweise bei der Vernietung von Flugzeugteilen eine Rolle spielt.
Die letztgenannten Nachteile treten nicht auf, wenn der Zugstiftkopf aus dem Schließkopf
herausfällt, dafür ist aber die Verbindung nicht ganz so fest.
-
Es gibt aus Blech gezogene Hohlnieten, deren freies Schaftende nach
innen eingezogen ist. Der zugehörige Zugstift hat einen wulstförmigen Kopf mit einer
ebenen Unterseite. An diese schließt sich ein Schaftabschnitt an, der ausschließlich
zum Bilden einer Sollbruchstelle konisch verläuft. Beim Setzen dieses Hohlnietes
wird das eingezogene Schaftende zusammengestaucht, ohne daß der Zugstiftkopf in
beachtlichem Maße in das Material des Hohlnietes eindringen amrde. Nach dem'ReiBen
des Zugstiftes soll der Zugstiftkopf daher aus der Nietverbindung herausfallen,
was allerdings auch nicht immer gewährleistet ist.
-
Es wird immer mehr üblich, Hohlnieten aus Drahtmaterial im Fließpreßverfahren
oder aus Rohrmaterial herzustellen. Solche Hohlnieten haben durchgehend im wesentlichen
zylindrische Innen- und Außenfläche am Schaft. Das freie Hohlnietschaftende bildet
meist eine ebene, senkrecht zur Längsachse des Hohlnietes verlaufende Fläche, kann
aber auch verfortat, z*B. konisch, sein. Tn Verbindung mit solchen Hohlnieten werden
heute ausschließlich Zugstifte verwendet, deren Kopf eine senkrecht zur Zugstiftlelgsachse
verlaufende Unterfläche, gegebenenfalls mit einer abgerundeten
oder
abgeschrägten Außenkante, aufweist und deren Durchmesser etwas kleiner als der Außendurcnmesser
des Hohlnietes, jedoch größer als dessen Tnnendurchmesser ist. Beim Setzen solcher
Blindnieten zieht sich der Zugstiftkopf in das Material des Hohlnietschaftes hinein,
wobei es dessen inneren Bereich staucht, während der äußere Bereich entlang der
Außenfläche des Zugstiftkopfes nach oben fließt und den Zugstiftkopf einhüllt. Die
Klemmung zwischen dem freien Ende des Hohlnietschaftes und dem Zugstiftkopf wird
dadurch so groß, daß nach Abreißen des Zugstiftes der Kopf nicht von selbst aus
der Nietverbindung herausfällt. Bei Nietverbindungen, bei denen der Kopf nicht im
Hohlniet verbleiben soll, muß dieser daher in einem eigenen Arbeitsgang entfernt
werden.
-
Man hat bereits versucht, diesen Nachteil dadurch zu beheben, daß
man dem Zugstiftkopf einen größeren Durchmesser gegeben hat.
-
Der Durchmesservergrößerung sind jedoch Grenzen gesetzt, da sonst
keine einwandfreie Schließkopfbildung mehr erfolgt. Selbst wenn man den Durchmesser
des Kopfes des Zugstiftes bis an die äußerste erträgliche Grenze vergrößert, löst
sich der Kopf des gerissenen Zugstiftes nicht zuverlässig von selbst aus der Nietverbindung.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Blindniet der eingangs
beschriebenen Gattung so auszugestalten, daß der Zugstiftkopf nach dem Schließen
der Nietverbindung von selbst aus dem Schließkopf herausfällt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kopf als
Senlkopf mit sich auf das freie Ende des Hohlnietes zu konisch verjüngender Unterseite
ausgebildet ist, wobei der Konuswinkel so bemessen ist, daß zwischen der Unterseite
des in den Hohlniet eingezogenen Senkkopfes und dem aufgeweiteten Hohlniet keine
Selbsthemmung auftritt.
-
Es hat sich gezeigt, daß bei entsprechender Wahl des Konuswinkels
eine einwandfreie Schließkopfbildung auftritt und trotzdem der abgerissene Zugstiftkopf
im Schließkopf nicht festgehalten wird. Vielmehr fällt der Zugstiftkopf ohne zusätzlichen
Arbeitsgang heraus, was eine erhebliche Einsparung in den Fällen bedeutet, wo eine
nicht-korrosionsanfällige, leichte tTietverbindung ewiischt ist.
-
Gute Ergebnisse wurden mit Konuswinkeln zwischen ca. 70 ° und ca.
160° erzielt. Am günstigsten ist ein Konuswinkel von ca.
-
90°.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der einzigen Figur der
Zeichnung dargestellt, die einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Blindniet
zeigt.
-
In der Zeichnung ist mit 1 allgemein ein Hohlniet bezeichnet, der
einen Setzkopf la und einen Schaft Ib aufweist. Der Hohlniet 1 ist entweder im Fließpreßverfahren
aus Draht hergestellt oder durch Abschneiden aus einem rohrförmigen Ausgangsmaterial
erzeugt worden. Dadurch hat der Schaft Ib, wie aus der Zeichnung klar ersichtlich
ist, durchgehend im wesentlichen zylindrische Innen- und Außenflächen sowie eine
quer zur Längsachse des Hohlnietes verlaufende, ebene Stirnfläche 1c. Ein solcher
Hohlniet besteht meistens aus einer nichtwrostenden Legierung.
-
In den Hohlniet 1 eingesetzt ist ein Zugstift 2 mit einem zylindrischen
Schaft 2a und einem Kopf 2b. Der Zugstift besteht in der Regel aus einem anderen
Werkstoff als der Hohlniet 1 und ist fester als dieser. tiblicherweise nimmt mann
für den Zugstift 2 Stahl. Unterhalb des Kopfes 2b weist der Zugstiftschaft 2a eine
Solibruchstelle 2c auf.
-
Wie aus der Zeichnung klar ersichtlich ist, ist der Zugstiftkopf 2b
als Flachsenkkopf mit einer sich konisch auf den Schaft 2a zu verjüngenden Unterfläche
2d ausgebildet. Der Konuswinkel a
beträgt bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
900. An die konische Unterseite 2d schließt sich nach oben ein zylindrischer Abschnitt
2e an.
-
Beim Setzen des gezeichneten Blindnietes wird der Hohlniet 1 von der
zugänglichen Seite der Nietverbindung her in eine Öffnung der zu vernietenden Teile
eingesteckt und mit seinem Setzkopf 1a gehalten. Dann wird am Schaft 2a des Zugstiftes
2 gezogen, so daß der Zugstiftkopf 2b in den Innenraum des Hohlnietschaftes 1b eindringt
und das freie Ende des Hohlnietschaftes ib aufweitet und staucht. Dadurch entsteht
ein Schließkopf. Wenn dessen Bildung abgeschlossen ist, reißt der Zugstiftschaft
2a an der Sollbruchstelle 2c und der Zugstiftschaft 2a wird aus dem Hohlniet 1 herausgezogen.
Infolge der konischen Ausbildung der Unterseite 2d des Zugstiftkopfes 2b mit einem
Konuswinkel a, der nicht zu einer Selbsthemmung im Schließkopf führt, fällt nach
dem Abreißen des Zugstiftschaftes 2a der Zugstiftkopf 2b ohne weiteres aus der Nietverbindung
heraus. Der Zugstiftkopf 2b wird auch nicht durch an ihm entlang hochgeflossenes
Material des Hohlnietschaftes Ib festgehalten, da dieses Material durch die konische
Unterseite 2d schräg nach außen fließt und daher keinen zylindrischen, den Kopf
2b festhaltenden ttEragentt bildet. Dabei ist von Bedeutung, daß der sich an die
Unterseite 2d anschließende Abschnitt 2e mit dieser einen Winkel b einschließt,
so däß das entlang der Unterseite nach oben fließende Hohlnietmaterial keinen Kontakt
mit der Umfangsfläche des Abschnitts 2e bekommt und auch keine scharfe Kante am
oberen Rand der Unterseite 2d auftritt, die sich in das Hohlnietmaterial eingraben
könnte.
-
Die Erfindung ist nicht auf das gezeichnete Ausführungsbeispiel beschränkt.
Der Konuswinkel a kann je nach Materialpaarung und Durchmesserverhältnissen etwas
variieren. Er muß lediglich so gewählt werden, daß im Schließkopfkeine Selbsthemmung
auftritt.
-
Es muß sich auch nicht um einen Flachsenkkopf handeln. Wesentlich
ist
die konische Ausbildung der Unterseite des Kopfes des Zugstiftes, während die Oberseite
flach oder auch abgerundet sein kann. Ein Flachsenkkopf ist jedoch hinsichtlich
der I9aterialersparnis und der Herstellungskosten des Zugstiftes optimal.
Leerseite