DE10111404B4 - Blindniet und Blindnietverbindung - Google Patents

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Abstract

Blindniet (2) mit einer Niethülse (4), die endseitig einen Setzkopf (10) aufweist, und mit einem durch die Niethülse (4) geführten Nietdorn (8), der eine Sollbruchnut (24) sowie einen dem Setzkopf (10) gegenüberliegenden Dornkopf (18) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Nietdorn (8) zwischen der Sollbruchnut (24) und dem Dornkopf (18) eine Anzahl von Mittragenuten (22) aufweist, und dass im gesetzten Zustand im Wesentlichen lediglich in die vorderste, zur Sollbruchnut (24) orientierte Mittragenut (22) Hülsenmaterial zur Verriegelung des Nietdorns (8) eingepresst ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Blindniet mit einer Niethülse, die endseitig einen Setzkopf aufweist, und mit einem durch die Niethülse geführten Nietdorn, der eine Sollbruchnut sowie einen dem Setzkopf gegenüberliegenden Dornkopf umfasst. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Blindnietverbindung, bei der zumindest zwei Bauelemente über einen derartigen Blindniet miteinander verbunden sind.
  • Ein derartiger Blindniet ist beispielsweise aus der EP 0 894 986 A2 bekannt. Der bekannte Blindniet weist an einem Dornschaft des Nietdorns eine Mehrzahl von unmittelbar nacheinander angeordneten Sollbruchnuten auf. In Abhängigkeit der Bauteildicke der zu vebindenden Bauteile reißt beim Setzvorgang der Nietschaft an verschiedenen Sollbruchnuten ab. Damit wird ein planes Abschließen des nach dem Setzvorgang in der Niethülse verbleibenden Restdornschafts mit dem Setzkopf erreicht. Werden zwei dünne Bauteile miteinander verbunden, so reißt der Nietdorn beim Setzvorgang an der letzten, dem Dornkopf zugewandten Solbruchnut ab. In der Niethülse verbleibt ein Restnietdorn.
  • Neben diesem Blindniettyp sind beispielsweise aus der DE-PS 661 357 oder der DE-PS 646 200 so genannte Schließringbolzensysteme bekannt, bei denen ein Nietdorn durch ein radiales Aufpressen eines Schließrings verriegelt wird.
  • Beim Setzvorgang eines aus der EP 0 894 986 A2 bekannten Blindniets mit Hilfe eines Setzwerkzeugs wird der Setzkopf der Niethülse zumindest geringfügig verformt, so dass Hülsenmaterial gegen den Restdomschaft gepresst wird. Üblicherweise ist am Restdornschaft eine Verriegelungsrille vorgesehen, in die dieses Hülsenmaterial zumindest teilweise beim Setzvorgang eingepresst wird. Dadurch wird eine Befestigung des Restdornschafts in der Niethülse erzielt.
  • Die von der Verriegelungsrille ausgeübte Haltekraft ist jedoch nicht für besondere Beanspruchungen ausgelegt. Eine typische Beanspruchung einer solchen Blind nietverbindung erfolgt beispielsweise durch eine Scherung der miteinander verbundenen Bauteile. Versuche haben gezeigt, dass sich der gesetzte Blindniet bei einer derartigen Scherbeanspruchung aufgrund der auftretenden Querkräfte mitunter stark verformt. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass der in der Niethülse stekkende Restnietdorn mit zunehmender Verformung der Niethülse aus dieser herausgepresst wird. Die üblicherweise durch die Verriegelungsrille ausgeübte Haltekraft ist also für eine derartige Beanspruchung zu gering. Da der Restnietdorn maßgeblich für die Widerstandsfähigkeit der Blindnietverbindung gegenüber Querkräften verantwortlich ist, führt dieser Effekt des Herauspressens des Restnietdorns dazu, dass die Widerstandsfähigkeit der Nietverbindung gegenüber solchen Querkräften zusehends nachlässt. Dadurch bedingt erhöht sich die Querverformung, was wiederum zu einem weiteren Austreiben des Restnietdorns führt. Der nachteilige Effekt des Austreibens des Restnietdorns ist also ein sich selbstverstärkender Effekt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber einer Scherbeanspruchung widerstandsfähige Blindnietverbindung zu ermöglichen.
  • Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch einen Blindniet mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
  • Durch die Anordnung der Mittragenuten zwischen dem Dornkopf und der Sollbruchnut ist gewährleistet, dass diese unter allen Umständen nach dem Setzvorgang in der Niethülse verbleiben. Dieser Ausgestaltung liegt die Idee zugrunde, einen Blindniet derart auszubilden, dass bei der fertigen Blindnietverbindung mehrere Mittragenuten bei einer Scherbeanspruchung mit der Niethülse in Wechselwirkung treten. Während die Mittragenuten im Normalfall, d.h. ohne anliegende Scherbeanspruchung, mit der Niethülse nicht wechselwirken, werden Sie bei einer Querverformung an bestimmten Stellen in das Hülsenmaterial eingepresst. Sie bilden also eine Art Verzahnung mit der Niethülse und verhindern dadurch ein Austreiben des Nietrestdorns aus der Niethülse. Die Mittragenuten übertragen daher einen maßgeblichen Teil der zunächst auf die Niethülse wirkenden Scher kräfte auf den in der Niethülse steckenden Restnietdorn. Dadurch ist die Widerstandsfähigkeit der gesamten Blindnietverbindung gegenüber einer Scherbeanspruchung deutlich verbessert und es ist eine. besonders sichere Blindnietverbindung gebildet.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Nietdorn einen Anschlag und die Niethülse einen diesem zugeordneten Gegenanschlag auf, wobei die Mittragenuten auf der dem Dornkopf abgewandten Seite im Anschluss an den Anschlag, und insbesondere unmittelbar im Anschluss an den Anschlag angeordnet sind. Durch die Anordnung des Anschlags und des Gegenanschlags ist die Position der Mittragenuten relativ zu der Niethülse im gesetzten Zustand für alle Anwendungsfälle unabhängig von der Dicke der zu verbindenden Bauteile festgelegt. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Mittragenuten an einer geeigneten Stelle relativ zur Niethülse zu plazieren. Diese geeignete Stelle im gesetzten Zustand ist im Bereich des Setzkopfes der Niethülse und insbesondere in der Bohrung des Setzkopfes.
  • Vorzugsweise sind die Mittragenuten für eine Zugspannung ausgelegt, die über der maximalen Zugspannung liegt, für die die Sollbruchnut ausgelegt ist. Damit ist gewährleistet, das der Nietdorn definiert an der Sollbruchnut beim Setzvorgang abreißt und nicht etwa an einer der Mittragenuten.
  • Zum gleichen Zweck weist die Sollbruchnut vorteilhafterweise einen geringeren Nutdurchmesser und/oder eine andere Nutgeometrie als die Mittragenuten auf. Unter Nutgeometrie wird dabei die Profilierung der Nut, also der im Querschnitt gesehene Randverlauf der Nut verstanden. Die Mittragenuten sind dabei im Vergleich zu der Sollbruchnut möglichst kerbarm ausgebildet.
  • Weiterhin ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Mittragenuten alle den gleichen Nutdurchmesser und die gleiche Nutgeometrie aufweisen.
  • Zwischen den Mittragenuten sind jeweils Ringstege gebildet, wobei zweckdienlicherweise der vordere, vom Dornkopf am entferntesten angeordnete Ringsteg einen kleineren Außendurchmesser als die nachfolgenden Ringstege aufweist. Dies hat beim Setzvorgang den Vorteil, dass durch den größeren Außendurchmesser des dem vorderen Ringsteg nachfolgenden Ringstegs Hülsenmaterial in die vorderste Mittragenut gepresst wird und somit eine Restdornverriegelung gebildet ist. Für eine besonders effektive Restdornverriegelung sind die Ringstege vorzugsweise tannenbaumartig angeordnet. Ihr Außendurchmesser nimmt also in Richtung auf den Dornkopf kontinuierlich zu.
  • Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind die Mittragenuten unter einem von der rechtwinkligen Anordnung verschiedenen Winkel schräg zur Längsachse des Nietdorns angeordnet.
  • Dieser Ausgestaltung liegt die Idee zugrunde, die beim Setzvorgang erforderliche Kraft für die Verriegelung des Restnietdorns in der Niethülse möglichst gering zu halten. Denn zur Verriegelung wird üblicherweise ein Teil des Hülsenmaterials verformt, insbesondere wird es von einer Verriegelungsrille verdrängt. Die Funktion der Verriegelungsrille übernimmt beim erfindungsgemäßen Nietdorn bevorzugt die vorderste, also die vom Dornkopf abgewandte, Mittragenut. Aufgrund der schrägen Anordnung relativ zu der Längsachse greift zunächst nur ein Teilbereich eines der Mittragenut zugeordneten Ringstegs in das Hülsenmaterial ein. Es ist also zunächst nur lokal eine Umformarbeit zu leisten. Dadurch ist der Kraftaufwand gering gehalten. Der durch die Schräganordnung eingesparte Kraftaufwand kann anderweitig verwendet werden, beispielsweise zum Zusammenfügen der beiden Bauteile, wenn diese zunächst nicht plan aufeinander aufliegen.
  • Um eine einfache Herstellung zu ermöglichen, sind die Mittragenuten zur Schrägstellung gegenüber der Längsachse nach Art eines Feingewindes ausgebildet. Das Feingewinde wird dabei vorzugsweise eingepresst.
  • Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch eine Blindnietverbindung, mit den Merkmalen des Patentanspruchs Die im Hinblick auf den Blindniet aufgeführten bevorzugten Ausführungsformen und besondere Vorteile sind sinngemäß auf die Blindnietverbindung anzuwenden.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen jeweils im schematischen Darstellungen:
  • 1 einen Blindniet vor einem Setzvorgang,
  • 2 eine nach einem Setzvorgang ausgebildete Blindnietverbindung,
  • 3 eine schematische Darstellung der Beanspruchung eines Blindniets bei einer Scherbelastung, und
  • 4 einen Nietdorn eines Blindniets mit nach Art eines Feingewindes ausgebildeten Mittragenuten.
  • In den Figuren sind gleichwirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
  • Gemäß 1 umfasst ein Blindniet 2 eine Niethülse 4 und einen sich durch die Niethülse 4 entlang einer Längsachse 6 erstreckenden Nietdorn 8. Die Niethülse 4 ist im Wesentlichen hohlzylindrisch ausgebildet und weist einen einseitig abgerundeten Setzkopf 10 auf, an den sich ein langgestreckter zylindrischer Niethülsenschaft 12 anschließt. Die Niethülse 4 weist im Bereich unterhalb des Setzkopfes 10 einen innenliegenden Gegenanschlag 14 auf.
  • Der Nietdorn 8 umfasst einen Dornschaft 16, an dem endseitig ein Dornkopf 18 angeordnet ist. Der Dornkopf 18 ist gegenüberliegend zum Setzkopf 10 angeordnet, und überdeckt den Niethülsenschaft 12. Der Außendurchmesser des Dornkopfs 18 ist also größer als der Innendurchmesser des Hohlraums des Niethülsenschafts 12 und gleich oder kleiner dem Außendurchmesser des Niethülsenschafts 12.
  • Der Nietdorn 8 weist weiterhin einen Anschlag 20 auf, der im ungesetzten Zustand vom Gegenanschlag 14 der Niethülse 4 beabstandet ist. An den Anschlag 20 schließen sich in Richtung zum Setzkopf 10 zunächst mehrere Mittragenuten 22 und anschließend an diese eine Sollbruchnut 24 an. Im Ausführungsbeispiel der 1 sind drei Mittragenuten 22 dargestellt. Abweichend hiervon sind vorzugsweise vier oder mehr Mittragenuten vorgesehen. Die Sollbruchnut 24 ist als definierte Sollbruchstelle ausgebildet. Hierzu ist der Nietdorn 8 derart ausgebildet, dass seine schwächste Stelle durch die Sollbruchnut 24 gebildet ist. Die maximal auf den Nietdorn 8 beim Setzvorgang einwirkende Zugspannung ist daher durch diese Sollbruchnut 24 begrenzt. Die Mittragenuten 22 sind demgegenüber für eine Zugspannung ausgelegt, die über derjenigen liegt, für die die Sollbruchnut 24 ausgebildet ist. Damit wird gewährleistet, dass der Nietdorn 8 beim Setzvorgang immer zuverlässig an der Sollbruchnut 24 abreißt.
  • Zur Ausbildung einer Blindnietverbindung 26, wie sie in 2 dargestellt ist, wird der Blindniet 2 in seiner in 1 dargestellte Ausgangsposition mit der Niethülse 4 durch eine gemeinsame Bohrung 28 durch zumindest zwei Bauteile 30 durchgeführt, bis der Setzkopf 10 mit seiner planen Unterseite auf einem der Bauteile aufliegt. Anschließend wird mit Hilfe eines Setzwerkzeugs (nicht dargestellt) der Nietdorn 8 in Zugrichtung 32 gezogen. Dabei drückt der Dornkopf 18 gegen den Niethülsenschaft 12 und verformt diesen derart, dass sich ein Schließwulst 34 ausbildet. Die beiden Bauteile 30 sind zwischen dem Setzkopf 10 und dem Schließwulst 34 eingeklemmt.
  • Sobald der Anschlag 20 des Nietdorns 8 an den Gegenanschlag 14 der Niethülse 4 gelangt, steigt die von dem Setzwerkzeug ausgeübte Zugspannung sprunghaft an und der Nietdorn reißt an der Sollbruchnut 24 ab. In der Niethülse 4 verbleibt ein Restnietdorn 8A.
  • Gemäß 2 reicht im gesetzten Zustand Hülsenmaterial in die vorderste Mittragenut 22 hinein. Dieses Hülsenmaterial bildet mit dem dieser vorderen Mittragenut 22 zugeordneten Ringsteg 36A einen Hinterschnitt, aufgrund dessen ein Heraus fallen des Nietdorns 8 aus der Niethülse 4 vermieden ist. Der vordere Ringsteg 36A wirkt daher nach Art einer Verriegelungsrille und hat vorzugsweise einen kleineren Außendurchmesser als die nachfolgenden Ringstege 36B (nicht dargestellt). In diesem Fall schiebt beim Setzvorgang der nachfolgende Ringsteg 36B Hülsenmaterial vor sich her und in die vordere Mittragenut hinein, so dass eine effektive Restdornverriegelung geschaffen ist.
  • Im Ausführungsbeispiel der 2 sind lediglich zwei Mittragenuten 22 angeordnet. Wie bereits zu 1 erläutert, sind vorzugsweise vier oder mehr vorgesehen. Von diesen vier Mittragenuten 22 steht im Normalfall, wie er in 2 dargestellt ist, lediglich die vorderste Mittragenut 22 über den ihr zugeordneten Ringsteg 36 in unmittelbarer Wechselwirkung mit der Niethülse 4. Die weiteren Mittragenuten 22 tragen nicht zur Verriegelung bei. Deren zugeordnete Ringstege 36B liegen lediglich an der Niethülse 4 an.
  • Anhand von 3 werden die bei einer Scherbeanspruchung der Blindnietverbindung 26 auftretenden Probleme erläutert. Bei Scherbeanspruchung werden die beiden Bauteile 30 gegeneinander derart verschert, dass auf die beiden Bauteile 30 entgegengesetzte Querkräfte 38A, 38B wirken. Betrachtet man die linke Seite der Blindnietverbindung 26, so übt das obere Bauteil 30 auf die Niethülse 4 eine Druckbeanspruchung aus, wohingegen das untere Bauteil 30 von der Niethülse 4 weggezogen wird. Auf der rechten Seite der Blindnietverbindung 26 sind die Verhältnisse genau umgekehrt. Das in 3 dargestellte Ergebnis nach einer Scherbeanspruchung gilt für weiche oder dünne Bauteile 30. Bei harten oder dicken Bauteilen 30 verformt sich der Schließwulst 34 und der Setzkopf 10 stärker und die Bauteile 30 weniger stark als in 3 gezeigt. In diesem Fall wird die Niethülse 4 also gelängt, was insbesondere zu einem Herauspressen des Restnietdorns 8A führt.
  • Aufgrund der Querkräfte 38A,38B verformt sich der Blindniet 2 und die Niethülse 4 wird relativ zum Restnietdorn 8A verschoben. Diese Verschiebung äußert sich darin, dass sich jeweils auf der nicht beanspruchten Seite sich ein Spült 40 zwi schen der Niethülse 4 und dem Restnietdorn 8A ausbildet. Dadurch bedingt wirkt auf den Restnietdorn 8A eine resultierende Kraft 42, die derart gerichtet ist, dass der Restnietdorn 8A aus der Niethülse 4 herausgepresst wird. In 3 ist dies durch einen Abstand 44 zwischen der Unterseite des Dornkopfes 18 und dem Niethülsenschaft 12 illustriert. Da sich der Blindniet 2 aufgrund der Scherbeanspruchung schräg stellt, ist im Ausführungsbeispiel der 3 der Abstand 44 auf der linken Seite der Blindnietverbindung 26 größer als auf der rechten Seite.
  • Das Austreiben des Restnietdorns 8A aus der Niethülse 4 heraus wird mit der Anordnung der Mittragenuten 22 verhindert. Zur Illustration der Wirkung der Mittragenuten 22 sind diese im Ausführungsbeispiel der 3 gestrichelt dargestellt. Hieraus ist zu entnehmen, dass die den Mittragenuten 22 zugeordneten Ringstege 36A, 36B, die insbesondere spitz zulaufend ausgebildet sind, auf der belasteten Seite, also im Ausführungsbeispiel der 3 auf der linken Seite, in das Hülsenmaterial eingepresst werden. Dadurch verkrallt sich der Restnietdorn 8A am Hülsenmaterial. Ein Herauspressen des Restnietdorns 8A ist nicht möglich. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Blindnietverbindung ist dies ein entscheidender Vorteil, da der Restnietdorn 8A einen wesentlichen Teil der bei einer Scherbeanspruchung auftretenden Querkräfte 38A,38B übernimmt. Durch die Ausgestaltung mit den Mittragenuten 22 werden die zunächst auf die Niethülse 4 ausgeübten Querkräfte 38A,B zuverlässig in den Restnietdorn 8A eingeleitet. Insgesamt ist dadurch die Blindnietverbindung 26 deutlich widerstandsfähiger gegenüber einer Scherbeanspruchung.
  • Eine bevorzugte Ausführungsvariante eines Nietdorns 8 ist in 4 dargestellt. Danach sind die Mittragenuten 22 nach Art eines Feingewindes ausgebildet, sie verlaufen also schräg zur Längsachse 6 des Nietdorns 8. Wie in Verbindung mit 2 erläutert, wird beim Setzvorgang im Bereich des vordersten Ringsteg 36A Hülsenmaterial umgeformt bzw. verdrängt. Aufgrund der Schräganordnung wird zunächst nicht über den gesamten Umfang Hülsenmaterial verdrängt, sondern eine Verdrängung findet lediglich in einem begrenzten Winkelbereich statt. Dadurch ist die notwendige über das Setzwerkzeug aufzubringende Zugkraft für das Verdrängen oder Umformen des Hülsenmaterials gering gehalten. Dies ist ein entscheidender Vorteil im Hinblick auf eine vollständige Ausbildung der Blindnietverbindung 26. Unter vollständiger Ausbildung wird hierbei verstanden, dass die beiden Bauteile 30 plan aufeinander liegen. Sofern die Bauteile 30 nicht bereits vor dem Setzvorgang plan aufeinander liegen, müssen sie während des Setzvorgangs gegeneinander gepresst werden. Hierzu ist also ebenfalls ein Kraftaufwand notwendig, der über den Blindniet 2 aufgebracht werden muss. Da jedoch die Zugbeanspruchung aufgrund der Sollbruchnut 24 auf einen fest vorgegebenen Wert begrenzt ist, bedeutet dies, dass nur ein begrenzter Kraftaufwand zur Ausbildung der Blindnietverbindung 26 zur Verfügung steht. Die Schrägstellung der Mittragenuten 24 relativ zur Längsachse 6 und der damit eingesparte Kraftaufwand schafft also eine Kraftreserve, die für das Zusammenpressen der Bauteile 30 zur Verfügung steht und damit der Ausbildung einer vollständigen Blindnietverbindung 26 zugute kommt.
  • Aus 4 ist weiterhin zu entnehmen, dass die Mittragenuten 22 identisch ausgebildet sind, dass sie also jeweils einen gleichen Nutdurchmesser N1 und auch eine gleiche Profilierung aufweisen. Im Ausführungsbeispiel der 4 sind die den Mittragenuten 22 jeweils benachbarten Ringstege 36A, 36B abgeflacht ausgeführt. Um im Bedarfsfall ein besonders einfaches Einkrallen in das Hülsenmaterial der Niethülse 4 zu ermöglichen, können sie auch spitz zulaufend ausgebildet sein, wie dies in 3 durch die gestrichelte Linienführung dargestellt ist.
  • Im Unterschied zu der Ausgestaltung der Mittragenuten 22 weist die Sollbruchnut 24 einen deutlich geringeren Nutdurchmesser N2 als die Mittragenuten 22 auf. Auch ist die Profilierung der Sollbruchnut 24, also der – im Querschnitt gesehene – Randverlauf der Sollbruchnut 24 zu der Profilierung der Mittragenuten 22 verschieden ausgebildet. Insbesondere ist die Profilierung der Sollbruchnut 24 derart ausgebildet, dass eine hohe Kerbwirkung bei einer Zugbeanspruchung entsteht. Unter Kerbwirkung wird hierbei verstanden, dass bei einer Zugbeanspruchung durch das Setzwerkzeug die ausgeübten Kräfte derart in die Sollbruchnut 24 eingeleitet werden, dass diese im Bereich des geringsten Nutdurchmessers N2 der Sollbruchnut 34 ihre höchste Wirkung entfalten und zu einem Reißen des Nietdorns 8 an der Sollbruchnut 34 bei einer definierten Zugbeanspruchung führen.
  • 2
    Blindniet
    4
    Niethülse
    6
    Längsachse
    8
    Nietdorn
    8A
    Restnietdorn
    10
    Setzkopf
    12
    Niethülsenschaft
    14
    Gegenanschlag
    16
    Dornschaft
    18
    Dornkopf
    20
    Anschlag
    22
    Mittragenuten
    24
    Sollbruchnut
    26
    Blindnietverbindung
    28
    Bohrung
    30
    Bauteile
    32
    Zugrichtung
    34
    Schließwulst
    36A,B
    Ringsteg
    38A,B
    Kräfte
    40
    Spalt
    42
    resultierende Kraft
    44
    Abstand
    N1,N2
    Nutdurchmesser

Claims (9)

  1. Blindniet (2) mit einer Niethülse (4), die endseitig einen Setzkopf (10) aufweist, und mit einem durch die Niethülse (4) geführten Nietdorn (8), der eine Sollbruchnut (24) sowie einen dem Setzkopf (10) gegenüberliegenden Dornkopf (18) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Nietdorn (8) zwischen der Sollbruchnut (24) und dem Dornkopf (18) eine Anzahl von Mittragenuten (22) aufweist, und dass im gesetzten Zustand im Wesentlichen lediglich in die vorderste, zur Sollbruchnut (24) orientierte Mittragenut (22) Hülsenmaterial zur Verriegelung des Nietdorns (8) eingepresst ist.
  2. Blindniet (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Nietdorn (8) einen Anschlag (20) und die Niethülse (4) einen diesem zugeordneten Gegenanschlag (14) aufweist, und dass die Mittragenuten (22) auf der dem Dornkopf (18) abgewandten Seite im Anschluss an den Anschlag (20) angeordnet sind.
  3. Blindniet (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittragenuten (22) für eine Zugspannung ausgelegt sind, die über der maximalen Zugspannung liegt, für die die Sollbruchnut (24) ausgebildet ist.
  4. Blindniet (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchnut (24) einen geringeren Nutdurchmesser (N2) und/oder eine andere Nutgeometrie als die Mittragenuten (22) aufweist.
  5. Blindniet (2) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittragenuten (22) den gleichen Nutdurchmesser (N1) und die gleiche Nutgeometrie aufweisen.
  6. Blindniet (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwischen den Mittragenuten (22) Ringstege (36A, 36B) angeordnet sind, und dass der vordere, vom Dornkopf (18) am entferntesten angeordnete Ringsteg (36A) einen kleineren Außendurchmesser als die nachfolgenden Ringstege (36B) aufweist.
  7. Blindniet (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittragenuten (22) unter einem von der rechtwinkligen Anordnung verschiedenen Winkel schräg zur Längsachse (6) des Nietdorns (8) angeordnet sind.
  8. Blindniet (2) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittragenuten (22) nach Art eines Feingewindes ausgebildet sind.
  9. Blindnietverbindung (26), bei der zumindest zwei Bauteile (30) über einen Blindniet (2) miteinander verbunden sind, wobei durch eine die Bauteile (30) durchdringende Bohrung (28) eine Niethülse (4) des Blindniets (2) geführt ist, die an ihrem einen Ende einen Setzkopf (10) und an ihrem anderen Ende einen Schließwulst (34) aufweist, zwischen denen die Bauelemente (30) eingeklemmt sind, und wobei ein Nietdorn (8) mit einem Dornschaft (16) durch die Niethülse (4) verläuft und der Nietdorn (8) mit einem Dornkopf (18) am Schließwulst (34) anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass der Dornschaft (16) eine Anzahl von Mittragenuten (22) aufweist, und dass im Wesentlichen lediglich in die vorderste, zum Setzkopf (10) orientierte Mittragenut (22) Hülsenmaterial zur Verriegelung des Nietdorns (8) eingepresst ist.
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