DE2542536A1 - Abbindeverzoegerer - Google Patents
AbbindeverzoegererInfo
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- DE2542536A1 DE2542536A1 DE19752542536 DE2542536A DE2542536A1 DE 2542536 A1 DE2542536 A1 DE 2542536A1 DE 19752542536 DE19752542536 DE 19752542536 DE 2542536 A DE2542536 A DE 2542536A DE 2542536 A1 DE2542536 A1 DE 2542536A1
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Description
5224 PV
DEUTSCHE GOLD- UND SILBER-SCIIEIDEANSTALT VORMALS ROESSLER
6000 Frankfurt am Main, Weissfrauenstrasse 9
Abbindeverζögerer
Gipsplaster sind seit lcingem bekcuinte und wegen ihrer leichten
Verarboitbarkeit begehrte Baustoffe für Stuck- und Putzarbeiten. Sie werden außerdem für künstlerische und medizinische Kodellarbei'cen
fowj e - dem Ti~end der jüngeren Zeit folgend - für Fertigbauteile
engeicendet.- Dieser vielseitige Einsatz auf den diversen
Anwendungsgebieten ist nur möglich, wenn es gelj.ngt, das natürliche Abbindeverhalten des Gipspiasters so zu verändern,
daß die jeweils erforderlichen Verarbeitungsspannen erreicht λ?erden.
So z.B. wird vom Verarbeiter des Maschineiiputzgipses verlangt,
daß das sogenannte Ansteifen des 'Gii>splasters erst nach ca. 30 - 60 Minuten nach dem maschinellen Anrühren und Auftragen
des Gipspiasters beginnt und daß anschließend noch eine etwa
gleichlanece Zeitspanne verbleibt, in der der Gipsplaster noch
verformbar ist und an der Wand geglättet werden, kann.- Bei an zieren
Proteasen wün-cht man dagegen, daß das Ansteifen des Gipsplasters
sehr lang hinausgezögert wird, des Abbindeende aber kurze
Zeit darauf eintritt, siehe Ullmann,Band 7, 3. Auflage, Seite
ff.
Im begrenzten Umfange lässt sich diese Abfcindecharakteristilc
des Gipspiasters durch eine Modifizierung des Herstellverfahrens
in Bezug auf Kristallstruktur und Korngrösse
regulieren. In den meisten Fällen ist man jedoch auf den Zusatz
sogenannter Abbinderegler angewiesen. Sie greifen in verschiedener
Weise und meist sehr komplex in den Abbindemechanismus ein. So
z.B. wirken Alkohole und niedere Fettsäuren verzögernd, in dom sie die Löslichkeit der anhydritischen Phasen des Gipspiasters
erniedrigen. Andere Stoffe,wie z.B. Phosphate, erzeugen auf den
CaSO^-Teilchen fumbildende Niederschläge, welche die Lösegeschwindigkeit
des Plasters im Aninachwasser stark herabsetzen.
• 709813/0851
Die Wirksamkeit einer grossen Zahl an kommerziellen Abbindeverzögerern
bestellt darin, dass sie als Keimgift für das CaI-ciumsulfat-Dihydrat
wirken. Auch die Komplexierung der Calcium-Ionen
spielt beim Abbindevorgang eine gewisse Rolle. Deshalb kann man mit typischen Chelat-Komplexbildnern wie z.B. Diäthylentriaminpentaessigsäure
oder Dicarbonsäuren oder Polyhydroxycarbonsäuren, ebenfalls eine Abbindeverzögerung des Gipspiasters
erzielen. Trotz der Vielzahl der untersuchten Systeme ist es jedoch auch heute noch praktisch unmöglich, aus der Struktur
einer chemischen Verbindung auf ihre Wirksamkeit und Einsetzbarkeit
als Abbinderegler schliessen zu können,.siehe E.Graf und
E. Rausch, Zement-, Kalk- Gips, Band 4, Seite 117, 1951.
Bekanntlich bewirkt L,—Weinsäure (ifeinsteinsäure) bei Gipspiastern
schon in geringen Zusatzmengen ab 0,01 Gew.—$ ("bezogen auf
Plastergowicht) eine deutliche Abbindeverzögerung. L-¥einsäure
i>:uss als einer der besten Verzögerer angesehen werden, da man
mit ihr je nach Einsatzmenge gut abgestufte Verzögerungswerte erreicht. Ausserdem ergeben sich keine unerwünschten Auswirkungcm
auf Festigkeit, Haftvermögen und Ausdehnungeverhalven.
Nach Patent (Patentauweidung (interne Nr.5224 PY)
verfügt auch D,L-Weinsäure (Traubensäure, racemische Weinsäure)
über diese guten Eigenschaften als Gipshilfsmittel.
Allerdings gibt es Fälle, bei denen 1- bzw. D,L-Weinsäure als
Abbindeverzögerer bisher nicht eingesetzt werden konnten, weil sie bei einigen Gipsen zu überlangen Abbindezeiten führen oder
weil bei anderen Gipspiastern die für Weinsäure typische lange Verzögerung der Endphase des Abbindeprozesses unerwünscht
ist.
Bei weiteren Gipstypen, vornehmlich Maschinenputzgips, ist noch
eine Steigerung der Wirksamkeit von Weinsäure als Abbindeverzögerer erwünscht.
- 3 • 709813/0851
Zweck der Anmeldung sind Abbindeverzögerer, die auch bei Gipsplastern
der vorgenannten Art zu technisch erwünschten Abbindezeiten führen.
Es wurde nun gefunden, daß meso-lfeinsäure in Abmischungen mit
L- oder D,L-Veinsäure bzw. deren Gemischen als Abbinderegulator für alle obengenannten Fälle den gewünschten Effekt bringt. Als besonders günstig erwies sich die Abmischung von meso- mit D , L-Weinsäure.
L- oder D,L-Veinsäure bzw. deren Gemischen als Abbinderegulator für alle obengenannten Fälle den gewünschten Effekt bringt. Als besonders günstig erwies sich die Abmischung von meso- mit D , L-Weinsäure.
Dies ist insofern überraschend, da eigene Versuche gezeigt hatten,
daß meso-Weinsäure allein als Abbindeverzögerer für marktgängige
technische Plaster zwar eine bessere Abbindeverzögerung bewirkt
als andere Fruchtsäuren - wie z.B. Zitronensäure - daß sie aber in ihrer Wirksamkeit deutlich hinter der L- Weinsäure bzw. D , L-Weinsäure
zurückbleibt und daher im Vergleich zu diesen letzteren unwirtschaf■'· "".i.ch ist.
Meso-Weinsäure soll in den erfindungsgemäßen Aiibirdevnrzögc-rern
einen Anteil vor- 5 bis OO °/c, vorzugsweise 20 bis 60 Gew.-%,
haben. Der Abbinderegulator wird in Mengrn von 0,01 bis 0.5 Gew. ^o
vorzugsweise 0,015 his 0,2 Gew.-%, bezogen auf den Gipsplasier,
eingesetzt.
Mit diesen Abbindeverzögerern können also Gipspiaster, die auf Grund ihrer mineralogischen Herkunft, ihres Herstellverfahrens
oder ihrer Konfektionierung, z.B. mit Kalkgipsputz, schon auf
geringste Weinsäurezusätze mit überlangen Verzögerungszeiten und starken Schwankungen derselben reagieren, auf technisch übliche Abbindezeiten eingestellt werden, siehe Beispiel 1.
oder ihrer Konfektionierung, z.B. mit Kalkgipsputz, schon auf
geringste Weinsäurezusätze mit überlangen Verzögerungszeiten und starken Schwankungen derselben reagieren, auf technisch übliche Abbindezeiten eingestellt werden, siehe Beispiel 1.
Durch den erfindungsgemäßen Abbindeverzögerer kann weiterhin
das Verhältnis von Versteifungsende zu Versteifungsbeginn ohne
Beeinträchtigung der Anfangsverzögerung günstig beeinflußt werden, siehe Beispiel 2 und 3·
das Verhältnis von Versteifungsende zu Versteifungsbeginn ohne
Beeinträchtigung der Anfangsverzögerung günstig beeinflußt werden, siehe Beispiel 2 und 3·
■ 709813/0851
Im Falle von speziellen hochgebrannten Anhydritpiastern wie sie von verschiedenen Herstellern vor allem zur Konfektionierung
von Maschinenputzgips verwendet werden - bewirken Zusätze der erfindungsgemäßen Abbindeverzögerer erheblich
längere Abbindezeiten als gleiche Zusätze von L- bzw. D,L-Weinsäure
bzw. meso-¥einsäure allein. Dabei muß der Abbindeverzögerer in einer solchen Menge angewendet werden, daßin
dem fertigen Gipsplaster mindestens 0,04 Gew.-5$ von 1- oder
D,L-Weinsäure oder einem Gemisch aus beiden anwesend sind.
Günstig erwiesen sich Zusatzmenge:?, ab 0,06 Gew.-^, die zumindest
50 $ aus L- oder D,L-Weinsäure oder dem Gemisch aus beiden
"bestanden, siehe Beispiel 4 und 5·
Zur Herstellung soldier Abbindeverzögerer ki'nnen auch. Lösungen
aus synthetischen Weinsäureprozessen verwendet v/erden, die Gemische aus D,L-lJsinsäure und mesu-Weinsäure enthalten, siehe
Patent (Patentanmeldung P 25 OC 228.4-42).
Das Kornspektrum der als Abbindeverzögerer eingesetzten Weinsäuren
soll weitgehend unter 200 μ liegen und zwar vorzugsweise
zu mehr als 95 %·
, 709813/0851
Auf diese Weise ist eine gute Vermischung des trockenen Abbindeverzögerers
mit dem Gipspiaster gewährleistet, und eine lokale, zu hohe Konzentration an Weinsäure, die zu einer lokalen Absenkung
des pH-Wertes führen könnte, wird vermieden.
Bei Verwendung von D,L-Weinsäure als Mischungspartner sollte eine derartige Menge Calciumhydroxid in dem Gipspiaster anwesend
sein, dass der pH-Wert der 5 gew.-^igen wässrigen Aufschlämmung mindestens 11,51 vorzugsweise 12,00 bis herauf ZU
denjenigen pH-V.Terten bei Sättigung mit Calciumhydroxid ist.
Die Anmeldung wird an den folgenden Beispielen näher erläutert:
I? ei spiel 1
Kalkgipsputz ·
Zusammensetzung: CaSO/,. 6,5 %\ CaSOj^M/2 H2O 40,3 %i
Mg CO3 -j CaCO3 J5,S %\ Ca(OH)2 6,4 %\
unlöslich 2,4 %\
pH-Wert einer 5 proz. Aufschlämmung in Wasser * 12,7·
Wasser- Ausbreitmaß Zusatz j Verzögerer gipswert j (mm)
Versteifungs-Beginn ι Ende/Min,
0,380 0,38O
0,380
0,380
161 159
160
160
0,015 ' DL-Weinsäure
0,015 ' L -Weinsäure j
0,015 ' L -Weinsäure j
0,015 mcso-WS 60 Tie. j
DL-V/S 40 Tie. j
0,015 ineso-WS 40 TIe. ! DL-WS 60 Tie. j
90 100
50 65
,709813/0851
Beispiel 2 Fertitonörtelgips
Zusammensetzung: CaSO^ 3,8 %; CaSOik· 1/2 H2O 77,3 %;
Mg CO3 3,7 %\ CaCO3 2,3 #; Ca(OH)2 3,9 9$;
unlöslich 4,5 #;
pH-Wert der 5 proz. Aufschlämmung in Wasser: 12,6·
Wasser- gipsvert |
Ausbreitmaß (mm) |
Zusatz | Verzögerer | Versteifungs- Beginn Ende (Min) |
98 69 |
0,720 O,716 |
164 | 0,06 o,o6 |
L-Weinsäure raesc-WS 33 Tie. DL-WS 67 Tie. |
52 56 |
|
Beispiel 3 | |||||
P e r 15. ,c; in ö r t e 1 p; i ρ j? | * |
Zusammensetzung: Ca-SOj1 2,6 %\ CaSO^* 1/2 H2O 80sA· %\
Mg CO3 (l,8 %\ CaCO3 3,2 #; Ca(OH)2 1,0
unlöslich 5,7 Jo; -
pH-Wert einer 5 proz. Aufschlämmung in Wasser: 12,0.
Wasεer- gipsvrort |
Ausbreitmaß (mm) |
Zusatz | Verzögerer | Versteifungp- Beginn Ende (Min) |
■ ι 175 I 100 |
0,640 0,660 |
173 | 0,05 0,05 |
L-Weinsäure meso-WS 47 Tie. DL-WS 53 Tie. |
100 85 |
: I 125 j 230 : 120 j 175 ; I i |
'.. · 0,640 ■-, · 0,650 |
165 * 161 |
0,07 0,07 |
L-Weinsäure meso-WS 47 TIe. DL- WS 53 TIe. |
7 -
, 70981 3/0851
- 3f —
Zusammensetzung: CaSOt1 52,5 %i CaSOl1' 1 /2 UoO 29,6 5·°;
Mg CO3 4,0 #; CaCO3 4,2 %; Ca(OH)2 1,9
unlöslich 6,9 %\
pH-Wert der 5 proa. Aufschlämmung in 'iwser: 12,2
V7asser- gipswert |
Ausbreitmaß (mm) |
Zusatz ! | Verzögerer | TIe TIe |
Versteifungs- Beginn;Ende (Min) |
I 75 | * * 100 |
O,434 | I69 | I 0,1 |
L-Weinsäure | TIe TIe |
98 | ||
0,427 | 167 | 0,1 | DL-Weinsäure | TIe TIc |
155 | ||
0,427 | 170 | 0,1 | meso~WS 35 DL-WS 65 |
185 | |||
0,427 | .170 | 0,1 | meso-WS DL-WS |
59 | 118 | ||
0,427 | 165 - |
0,1 | meso-WS 55 DL-WS 45 |
58 | |||
Beispiel '5 | 93 | ||||||
Maschinenputζ£iρs | ': 106 | ||||||
• |
Zusammensetzung: CaSOZ1 38,9 %\ CaSOz1* 1/2 H2O 3£", ■» %;
Mg, CO3 6,1 Γ/'j CaC^3 8,3 %i Ca(CH)2 2,4 %\
unlöslich 8,3 %;
pH-Wert üer 5
. Aufschlämmung in Wasser; 12,3.
Wasser gipswert |
Ausbreitmaß (mm) |
Zusatz % |
Verzögerer | Vers t e i Beginn |
fungs- Ende (Min) |
0,443 | 162 | 0,06 | L-Weinsäure | 70 | 125 |
• 0,448 | 158 | 0,08 | π· | 75 | 135 |
0,448 | 162 | 0,10 | Il | 90 | 155 |
0,448 | 160 ■ |
0,15 | Il | 130 | 240 |
'v O1448 | 161 | 0,06 | meso-WS 4'0 TIe. DL-WS 60 TIe. |
75 | 130 |
χ. 0,448 | 162 | 0,08 | It | 93 | 190 |
0,448' j | 160 | 0,10 | 11 | 110 | 215 |
0,448 I I |
162 | 0,15 | Il | i70 | 320 |
70981.3/0851
Claims (1)
- Patentansprüche1. Abbindeverzögerer für technische Gipspiaster, bestehend aus meso-¥einsäure in Abmischungen mit 1- oder D,L-Weinsäure bzw. deren Gemischen.2. Abbindeverzögerer nach Anspruch 1, bestehend aus 5 bis Gew.-io meso-Weinsäure.3. Abbindeverzögerer nach Anspruch 1 und 2, bestehend aus 20 bis 60 Gew.-$ meso-Weinsäure.4. Gipspiaster mit 0,01 bis 0,5 Gew.-$ des Abbindeverzögers nach Anspruch 1 bis 3.5. Gipspiaster mit einem Gehalt von 0,015 bis 0,2 Gev.~$ des Abbindeverzögers nach Anspruch 1 bis 4.6. Gipspiaster nach Anspruch 4 und 5 mit einer solchen Menge Calciumhydroxid, daß der pH-Wert der 5-gew.-;/tigen "wässrigen Aufschlämmung einen Wert von 12 bis herauf zu demjenigen bis zur Sättigung mit Calciumhydroxid besitzt.18.9.1975
PAT/Dr.3chae-P709813/0851
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