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Nadel-Transportband, insbe-
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sondere Nadel-Lattenband Die Erfindung betrifft ein Nadel-Transportband
und insbesondere ein Nadel-Lattenband mit einer Anzahl von Latten, die quer zur
Förderrichtung des endlos umlaufenden Transportbandes angeordnet sind und eine Vielzahl
von in die Förderebene hineinragenden Nadeln tragen.
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Derartige Transportbänder sind in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt. Sie werden vornehmlich in der Textilindustrie eingesetzt, und zwar insbesondere
für das Auflösen und/oder Schragfördern von textilem Flockenmaterial z.3. in sogenannten
Kastenspeisern, Mischräumern, Ballenfräsern und dergleichen.
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Allen bekannten Nadel-Transportbändern ist gemeinsam, daß die Nadeln
aus Stahl hergestellt sind. Dieses Internal wurde
bislang als das
einzig geeignete Material angesehen, obgleich es auch einige Nachteile besitzt.
So kann Stahl (sofern nicht der erhebliche Aufwand der Verwendung von nicht rostenden
Stahlsorten getrieben wird) z.B. unter dem Einfluß der in dem Textilgut enthaltenen
Feuchtigkeit verhältnismäßig leicht rosten, wodurch das Textilgut verunreinigt wird.
Weiterhin ist ein mit Stahlnadeln besetztes Transportband, infolge der Vielzahl
von Nadeln, auch verhältnismäßig schwer, was der Tendenz, nöglichst leichte Transportbänder
für das leichte Textilgut zu schaffen, entgegensteht.
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Ein weiterer Nachteil der Stahl-Nadeln besteht darin, daß sie sich
aus ihrer Halterung lösen oder aber abbrechen können und dann zusammen mit dem Textilgut
in die nachfolgenden Bearbeitungsstationenyz.B. in die Krempel- oder Card-Garnitur
gelangen können. Dort verursachen sie dann Beschädigungen an den Werkzeugen oder
auch, beim Kontakt mit den Werkzeugen, Funken und damit eine Brandgefahr. Zwar hat
man schon versucht, abgebrochene oder verlorengegangene Stahl-Nadeln z.B. mechanisch
oder magnetisch wieder aus dem Text iigut zu entfernen, abgesehen von dem Aufwand
für die dafür er= ford erl ichen Einrichtungen ist der praktische Erfolg aber auch
nur sehr gering, weil diese Nadeln meistens fest in dem Textilgut verflochten sind.
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Mit der Erfindung soll nunmehr ein Nadel-Transportband und insbesondere
ein Nadel-Battenband geschaffen werden, das die auf die Verwendung von Stahl-Nadeln
zurückgehenden Nachteile nicht mehr besitzt. Dieses Ziel erreicht die Erfindung
dadurch, daß die Nadeln aus einem ggfs. faserverstärkten Kunststoff bestehen, vorzugsweise
aus einem ggfs.
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durch Glasfasern, Karbonfasern oder dergleichen verstärkten Polyamid.
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Die Erfindung beruht auf der konsequenten Anwendung der Erkenntnis,
daß Nadeln aus einem auf geeignete Festigkeit und Elastizität eingestellten Polyamid
bzw. einem entsprechenden anderen Kunststoff die gleichen Funktionen übernehmen
können wie die bisherigen Stahl-Nadeln, und daß somit die materialbedingten Nachteile
der bisherigen Stahlnadeln keineswegs als unvermeidbar in Kauf genommen zu werden
brauchen. Nadeln aus Kunststoff rosten nicht, sie sind wesentlich leichter als Stahl-Nadeln,
und sie führen in den nachfolgenden Bearbeitungsstationen auch nicht zu den bei
den bisherigen Stahl-Nadeln gefürchteten Problemen,wenn sie einmal abgebrochen oder
verlorengegangen sein sollten. In dem Zusammenhang kommt hinzu, daß sich das Kunststoff-Material
nicht nur auf die geeignete Festigkeit und Elastizität einstellen läßt, sondern
auch auf eine verhältnismäßig große Zähigkeit mit entsprechend verminderter Bruchgefahr.
Tatsächlich hat die Praxis gezeigt, daß die erfindungsgemäßen Kunststoff-Nadeln
wesentlich weniger leicht brechen als die bisherigen, relativ spröden Stahl-Nadeln.
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Uberraschend hat sich weiterhin herausgestellt, daß Nadeln aus Kunststoffverglichen
mit den bisherigen Stahl-Nadeln, eine erheblich geringere Faserkürzung sowie eine
wesentlich schonendere Mitnahme und insgesamt eine beträchtlich elastischere Auflösung
des Textilgutes ergeben. Dieser Vorteil wirkt sich spürbar auf die Qualität des
behandelten Textilgutes aus.
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Aber auch herstellungstechnisch sind Nadeln aus Kunststoff den bisherigen
Stahl-Nadeln weit überlegen, und zwar insbesondere deshalb, weil sich aus Kunststoff
ohne besonderen zusätzlichen Aufwand nahezu alle beliebigen Nadelformen
herstellen
lassen, beispielsweise Nadeln mit einem nicht-kreisförmigen Querschnitt oder Nadeln,
die mit Widerhaken versehen sind. Mit Hilfe von Nadeln mit länglichem (z.3. ovalem,
elliptischem oder abgerundet rechteckigem) Querschnitt lassen sich dabei auch sogenannte
gerichtete Effekte erzielen, d.h. es lassen sich nunmehr auch Nadel-Uransportbänder
aufbauen, bei denen die Nadeln in der Förderrichtung andere elastische Biegeeigenschaften
haben als quer zur Förderrichtung.
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Eine andere Gruppe von Vorteilen der erfindungsgemäßen Kunststoff-Nadeln
steht im Zusammenhang mit der Befestigung der Nadeln in den Latten. Die bisherigen
Stahl-Nadeln, die einen glatten zylindrischen Schaft besitzen, konnten nur im Preßsitz
in entsprechenden Öffnungen der Latten befestigt werden. Dieser Preßsitz konnte
sich im Laufe der Zeit lockern, z.B. bei Holzlatten durch Schrumpfung des Holzes
oder bei I(unststoff-Latten dadurch, daß sich der Kunststoff infolge der ständig
auf die Nadeln einwirkenden wechselnden Querkräfte aufarbeitete. Die Nadeln aus
gunststoff dagegen können nunmehr ohne weiteres mit einem mit Querriefen, wulstartigen
Verdickungen bsw. nutartigen Vertiefungen versehenen Schaft hergestellt werden.
Ein solcher Schaft kann sich fest z.B. in dem Holzmaterial der Latten verklammern,
bzw. die Wulste oder Nuten können so angeordnet sein, daß sie bei Eunststoff-Tatten
mit den Wandungen des Lattenprofils eine Rast-Yerbindung eingehen. In jedem Fall
werden dadurch die Nadeln sehr viel fester gehalten als bei einem glatten Schaft.
Hinzu kommt dabei noch, daß die Eunststoff-Nadeln, infolge ihrer besseren Elastizität,
wesentlich weniger dazu neigen, die sie aufnehmenden Öffnungen aufzuarbeiten und
sich dadurch zu lockern.
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Im Falle von gunststoff-latten können die Nadeln ggfs. auch, zur
verbesserten Halterung, nach dem Einsetzen an ihrem unteren, sich auf der Unterseite
der Latten befindenden Schaftende mit dem Kunststoff-Profil der Latten verschweißt
werden bzw. durch Stauchen in erweichtem Zustand so verformt werden, daß das untere
Schaftende eine formschlüssige Verbindung mit dem Kunststoff-Profil der Latten eingeht.
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Die erfindungsgemäß aus Kunststoff hergestellten Nadeln sind fUr
alle Zwecke brauchbar, bei denen bislang Nadel Transportbänder mit Stahl-Nadeln
eingesetzt wurden, also z.B.
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für Kastenspeiser, Mischräumer oder Ballenfräser. Ebenso können diese
Nadeln aber auch z.B. bei Abstreifbändern oder dergleichen mit Vorteil benutzt werden.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnungen näher erläutert. Dabei stellen dar Fig. 1 ein Teil eines mit den erfindungsgemäßen
Nadeln besetzten Nadel-Lattenbandes im Querschnitt5 Big. 2 eine bei dem Band gemäß
Fig. 1 verwendbare Nadel im größeren I{aßstab und Fig. 3 eine andere Ausführungsform
einer solchen Nadel.
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Das in Fig. 1 gezeigte madelband besteht aus verhältnismäßig dicht
nebeneinanderliegenden Latten 1, die quer zur Föderrichfung auf mehreren endlos
umlaufenden Transportriemen
2 befestigt sind. Im dargestellten
Beispiel sind die Latten dabei als Kunststoff-Hohlprofil 4 ausgebildet, in welches
ein Holzkern 3 eingesetzt ist. Die Befestigung der Latten 1 an den Riemen 2 ist
beliebig, diese Teile können miteinander verklebt, verschweißt oder vernietet sein,
sie können ebenso gut auch mit einer Druckknopf-Verbindung oder einer anderen lösbaren
Verbindung miteinander verbunden sein.
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Jede Matte 1 ist mit einer Anzahl von Nadeln 5 versehen, und zwar
so, daß alle Nadeln in einem spitzen Winkel von normalerweise etwa 450 geneigt zur
Förderrichtung angeordnet sind. Zur Befestigung der Nadeln 5 sind in den Platten
1 entsprechende Schrägbohrungen 8 angebracht, in die die Nadeln 5 von der Latten-Unterseite
aus, mit der Spitze 6 voran, so tief eingeschoben sind, bis ihr Schaft 7 eine vollständige
Aufnahme in der zugeordneten Bohrung 8 gefunden hat.
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Die Nadeln 5 bestehen aus einem elastischen, ausreichend festem und
zugleich verhältnismäßig zähen Kunststoff, vorzugsweise aus Polyamid. Sie können
ggfs. noch mit Glasfasern, Karbonfasern oder dergleichen verstärkt sein. Normalerweise
besitzen die Nadeln 5 einen kreisförmigen Querschnitt, ebenso gut können sie aber
auch einen nicht-kreisförmigen Querschnitt, insbesondere einen länglichen Querschnitt
aufweisen.
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Der Schaft 7 der Nadeln 1 ist in Fig. t als glatter Schaft gezeigt.
Zweckmäßig ist er Jedoch mit leichten Querriefen versehen oder aber, wie aus den
Fig. 2 und 3 in stark vergrößertem Maßstab erkennbar ist, mit wulstartigen Vorsprüngen
9 bzw. nutartigen Vertiefungen 10. Dabei können an Jeder Nadel einer oder mehrerer
der Vorsprünge 9 bzw. Vertiefungen
10 angeordnet sein, jede Nadel
kann aber ebenso auch z.B. einen Vorsprung 9 und im Abstand davon eine Vertiefung
10 besitzen. In Jedem Fall ist durch eine solche nicht-glatte Ausbildung des Schaftes
7 sichergestellt, daß sich der Schaft 7 in dem Holzkern 3 der Latten 1 verklammern
kann und dadurch auch bei einem e-ttaigen Schrumpfen des Holzkerns noch gut festgehalten
bleibt.
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Eine andere Möglichkeit der sicheren Halterung der Nadeln 5 in den
Bohrungen 8 der Latten 1 besteht darin, das untere Ende des Schaftes 7 nach dem
Einsetzen der Nadeln 5 in die Latten 1 durch Wärmeeinwirkung mit dem Kunststoff-Hohlprofil
4 im Bereich des unteren Endes der Bohrung 8 zu verschweißen. Falls die Latten 1
und die Nadeln 5 aus zwei nicht miteinander verschweißbaren Kunststoffen bestehen,
kann ebenso auch das untere Ende des Schaftes 7 nach den Einsetzen der Nadeln 5
erwärmt und dann so gestaucht werden, daß es sich im Bereich des unteren Endes der
Bohrung 8 formschlüssig mit dem Kunststoff-Hohlprofil 4 der Latten 1 verklammert.
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Diese letztgenannten beiden Möglichkeiten kommen insbesondere dann
infrage, wenn die Latten 1 nur aus einem Kunststoff-Hohlprofil nach Art des Profiles
4 bestehen und keinen darin eingesetzten Holzkern besitzen. Für den Fall können
zur sicheren Halterung der Nadeln 5 in den Latten 1 aber auch wieder die in Fig.
2 und 3 gezeigten Vorsprünge 9 bzw. Vertiefungen 10 verwendet werden, sofern diese
dann so beschaffen und angeordnet werden, daß sie nach dem Einsetzen der Nadeln
mit entsprechend zugeordneten Wandungen des Kunststoff-Hohlprofils eine Rastverbindung
ergeben.
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Das in Fig. 1 gezeigte Transportband mit den auf umlaufenden Riemen
befestigten Latten und den schräg darin angeordneten Nadeln wird in der Textilindustrie
besonders häufig verwendet. Die Erfindung ist jedoch unabhängig davon, wie die Latten
zu einem umlaufenden Förderband vereinigt sind. Außerdem brauchen die Nadeln auch
nicht unbedingt schräg zu verlaufen, sie können ebenso gut z.B. senkrecht zur Transportband-Ebene
angeordnet sein. Weiterhin brauchen die Nadeln keine Einzel-Nadeln zu sein, sondern
sie können auch s ß. als Doppel-Nadeln ausgebildet sein. In jedem Fall richtet sich
die Art, Anordnung und Ausbildung der Nadeln nach der vorgegebenen Dransportaufgabe,
wobei ggfs. noch die Befestigung des Nadelschaftes auf den Lattentyp abgestimmt
ist, d.h. ob die Latten z.B. reine Holzlatten, ein reines Kunststoff-Hohlprofil
oder ein Kunststoff-Hohlprofil mit Holzkern sind.
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- Ansprüche -
L e e r s e i t e