DE2541642A1 - Pipettier- und dosiergeraet - Google Patents
Pipettier- und dosiergeraetInfo
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Description
LABORA MANNHEIM GMBH 3
FÜR LABORTECHNIK 2Ol°
Pipettier- und Dosiergerät
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung, die es erlaubt, den Vorgang des Ansaugen^ und Abgebens von Flüssigkeiten
mittels Kolbenpipetten bequem, schnell, präzise und ohne Verschleppung von Flüssigkeitsresten durchzuführen.
Reihenuntersuchungen in chemischen und medizinischen Laboratorien erfordern oft langwierige Pipettiervorgänge, wobei gewährleistet
sein muß, daß kleinste Flüssigkeitsmengen z.B. im Bereich zwischen 1 ,ul und 5 ml schnell und ohne übermäßigen Aufwand
an Sorgfalt und Konzentration übertragen werden können. Die erzielbare absolute Genauigkeit und die Reproduzi,erbarkeit
sollen hierbei nicht geringer sein als bei Abmessung großer Volumina, d.h. etwa bis 1 % für die absolute Genauigkeit und
etwa bis 0,5 % für die Reprodu2ierbarkeit. Man muß die verschiedensten
Pipettiervorgänge schnell nacheinander ausführen können, ohne daß Substanzmengen vom vorhergehenden Meßvorgang
verschleppt werden. Beim Arbeiten mit flüssigen Medien, die wegen der gesundheitlichen Gefährdung besondere Probleme
stellen, wie z.B. infektiöse oder radioaktive Flüssigkeiten, muß außerdem darauf geachtet werden, daß eine Berührung mit
denjenigen Geräteteilen vermieden wird, die mit den Flüssigkeiten in Kontakt kommen.
Die im Handel befindlichen und z.B. in den US-Patenten 3,606,086 und 3,815,790 beschriebenen Geräte werden zwar diesen Anforderungen
schon weitgehend gerecht, es liegen jedoch trotzdem noch schwerwiegende Mängel vor. Bei allen Geräten lassen vor allem
Präzision und Reproduzierbarkeit zu wünschen übrig. Die genauer arbeitenden Geräte wiederum sind umständlich zu bedienen, was
beispielsweise die Justierung, Veränderung des Kolbenhubs und der Austausch von Geräteteilen angeht.
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-J* - ι,
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten
Mangel zu beseitigen.
Demnach ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Dosier-
und Pipettiergerät mit lösbar daran befestigter Füllvorrichtung, die ein Kapillarrohr oder eine Aufsteckspitze sein kann, basierend
auf dem Kolbenprinzip, mit einer Vorrichtung zur Festeinstellung verschiedener Hublängen und/oder einer Justiervorrichtung und/oder einer auswechselbaren Kolbeneinheit,
dadurch gekennzeichnet,, daß die Vorrichtung zur Einstellung
der Hublänge eine rohrförmigen treppenartige Distanzlehre darstellt und/oder die Kolbeneinheit über den Kolbendraht
durch Verschraubung über einen Gewindebolzen oder durch Verspannung mit Hilfe einer Spannzange am Innenrohr austauschbar
befestigt ist und/oder die Justiervorrichtung derart konstruiert ist, daß die Kolbeneinheit und die Füllvorrichtung
derart aufeinander eingestellt sinoW daß, für den Fall, daß die Füllvorrichtung ein Kapillarrohr darstellt,
sich die Kolbenspitze etwa in Höhe einer Ringmarke am arretierten Kapillarrohr befindet, wenn die Kolbeneinheit
die Ausgangsstellung einnimmt und für den Fall, daß die Füllvorrichtung eine Aufsteckspitze darstellt, die Kolbenspitze
an einen formschlüssigen Anschlag der arretierten Aufsteckspitze anstößt, wenn die Kolbeneinheit durchgedrückt ist.
Der Abstand von der Ringmarke zum Kapillarrohrende entspricht vorzugsweise etwa dem Maximal-Hubvolumen. Das Kapillarrohr
kann mit Hilfe einer überwurfmutter und eines Klemmrings arretiert werden. Die Aufsteckspitze kann über eine Buchse
mit Wulst geschoben und mit Hilfe einer überwurfmutter arretiert werden.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine Erweiterung im Anwendungsbereich und eine verbesserte
und vereinfachte Handhabung von bekannten Geräten ohne Verwendung irgendeines HilfswerkZeugs und Hilfsstoffs
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erzielt wird. Das erfindungsgemäße Gerät zeichnet sich außerdem aus durch verbesserte Volumentoleranzen und Reproduzierbarkeit
und den bausteinartigen Aufbau, welcher eine schnelle Veränderung ermöglicht, um je nach Anwendungszweck ein optimales
Arbeiten zu erreichen. Das Gerät ist durch die Verbesserungen sogar im immunologischen Labor, wo mit besonders kleinen
Volumenmengen bei höchster Präzision gearbeitet werden muß, verwendbar. Außerdem werden die Gefahr des Glasbruchs und die
Infektionsgefahr weitgehend beseitigt.
Der technische Aufbau und die Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 3 erläutert
.
In Figur 1 ist die Gesamtansicht einer bevorzugten Ausführungsform dargestellt.
Der Außenaufbau besteht gemäß Figur 2 aus einer Griffhülse (1) mit Haken, vorzugsweise aus gespritztem Kunststoff, die über
die Führungshülse (2) geschoben ist und durch Formschlüssigkeit mit dem Endstück (4) verbunden ist. Am unteren Ende der
Führungshülse ist eine Gewindebuchse (3) angeklebt, auf die wiederum die Oberwurfmutter.(5) zur Halterung des Kapillarrohrs
oder der Aufsteckspitae (Figur 3) gedreht ist. Zwischen
überwurfmutter und Gewindestück befindet sich ein Klemmring (11), zweckmäßig aus Kunststoff, z.B. hochmolekularem, teilkristallinem
Thermoplast, der sich beim Festdrehen der Oberwurfmutter im
konischen Teil zusammenquetscht und so die Füllvorrichtung arretiert. Beim Spannprozeß darf er in axialer Richtung keine
Bewegung ausführen, damit die Position der Füllvorrichtung nicht verändert wird. Dies wird erreicht durch Andrehen eines
Absatzes am hinteren Ende, der fest auf der Gewindebuchse (3) aufsitzt. Zum besseren Einführen der Glaskapillare und des
Kolbendrahts, wie nachstehend beschrieben, weist der Klemmring am vorderen Ende einen Einlaufkonus auf. Zum besseren
Herausrutschen des Kolbendrahts, wie nachstehend beschrieben, dient der Konus am oberen Ende des Klemmrings. Die Kapillar-
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pipette besteht vorzugsweise aus Glas, die Aufsteckspitze
aus flüssigkeitsabstoßendem Kunststoff.
Sämtliche nach außen zeigenden Metallbauteile sind gegen Oxidation
durch einen galvanischen überzug geschützt. Durch die Bohrung der Überwurfmutter und des Gewindestücks
läuft der Draht (23) der Kolbeneinheit zur Spannzange (27). Aus dem hinteren Ende des Gerätes schaut ein Teil der Innenhülse
(6) heraus, die im Innenaufbau mit der Kolbeneinheit
starr verbunden ist, Sie dient zur Betätigung der Hubbewegung und trägt als Abschlußelement einen gerändelten Druckknopf (7)
mit Kappe (14).
Die Innenhülse (6) ist mit einem Führungsring (9) versehen. Zur Verringerung der Reibung und zum geräuschlosen Lauf ist
auf diesen ein Kunststoff-Schrumpfschlauch, vorteilhaft aus
Teflon, aufgezogen. Der Führungsring (9) ist so ausgebildet,
daß damit die Kolbeneinheit aufgenommen werden Rann. Das kann mit Hilfe eines Innengewindes geschehen, in das der
Kolbendraht (23) eingeschraubt werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform stellt die Haltevorrichtung für die
Kolbeneinheit einen Spann- und Auswurfmechanis dar, und zwar in Form einer Spannzange (27), welche aus dem Führungsring
(9), einer Feder (29) und einem dahinter angebrachten Anschlagstift (28) besteht. Diese Vorrichtung dient zur Aufnahme
bzw. zum Auswurf der Kolbeneinheit.
Die auswechselbare Kolbeneinheit besteht aus einer Spitze aus Kunststoff, vorzugsweise aus hochmolekularem, teilkristallinem,
chemikalienbeständigem Thermoplast, der um einen Draht gespritzt ist, wobei der Draht am hinteren Ende
einen Bolzen (12) gegebenenfalls mit Gewinde, aufweisen kann, zwecks obengenannter Verschraubung bzw. Verspannung. Zwischen
dem Führungsring (9) und dem eingeklebten Gewindestück der Führungshülse (2) liegt eine Druckfeder (26) , die das Gerät
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immer in die Ausgangsstellung zurückdrückt. Zur Vermeidung des
Verklemmens der Druckfeder beim eventuellen Verdrehen der Innenhülse befindet sich zwischen dem Führungsring und der
Druckfeder eine Teflon-Buchse (13), die das Aufweiten der Feder verhindert.
Die Innenhülse läuft zum Endstück (4) hin durch zwei Lagerbüchsen (1O), vorzugsweise aus Teflon. Die obere Lagerbuchse
ist auf ein Paßmaß (25) zum Endstück eingestellt.
Oberhalb des Führungsrings, zwischen den Lagerbuchsen (10),
sitzt eine zweigeteilte Distanzlehre (15, 16), die fest mit
dem Endstück (4) und der Führungshülse (2) verbunden ist. Der treppenartige Aufbau dieser Lehre gestattet, daß beim
Verdrehen der Innenhülse durch radiale Bewegung des Druckknopfes eine federgelagerte Kugel in verschiedene Längsrillen
der Lehre einrastet und den Anschlagstift (18), der auf der gleichen Achse wie die Kugel sitzt, in etwa vorzugsweise 5
verschiedene Abstände zu den einzelnen Treppenstufen bringt. Der Führungsmechanismus besteht aus einem Verstärkungsbolzen (8),
der in die Innenhülse (6) eingeklebt ist. Durch die Querbohrung in den Teilen (6) und (δ) werden die Kugel (21), die
Kugelaufnahme (19), das Druckstück (20)und der Snschlagstift (18)
eingeklebt.
Da die Druckfeder die Innenhülse immer wieder in Ausgangsstellung drückt, ist eine Einhandbedienung beim Verstellen
gegeben. Ein Verdrehen über die radial angebrachten Stufen hinaus wird durch die bis oben hin gezogenen Wände der
Distanzlehre verhindert.
Mit der Distanzlehre können durch die gleichbleibenden Stufensprünge
bequem verschiedene Volumina eingestellt werden, im dargelegten Fall beispielsweise 5 Volumenbereiche. Die weitere
Einstellung ist für die Aufnahme- bzw. Auswurfvorrichtung vorgesehen. Diese Einstellung wird erreicht durch Drehen der
Rändelkappe (7) , Herausziehen der Innenhülse und Einrasten in
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die Entriegelungsposition. Beim Herausziehen der Innenhülse wird beim Anschlag des Stifts (28) an die untere Begrenzung
der Distanzlehre | Druck auf die in der Innenhülse liegende Feder (29) der Spannzange (27) ausgeübt, wodurch sich diese
öffnet. Der Draht der Kolbeneinheit kann durch die gelockerte Überwurfmutter (5) bis zu einem Anschlag in der Spannzange
gesteckt werden. Beim Zurückdrehen der Rändelkappe aus der Entriegelungsposition schließt die Spannzange durch die
Freigabe der Druckfeder in der Innenhülse« Die Kolbeneinheit wird durch die Gewindegänge in der Spannzangenbohrung spielfrei
gehaltert, wodurch die Reproduzierbarkeit gewährt ist. Für das Auswerfen des gebrauchten Systems Pipette und Kolbeneinheit
wird die Rändelkappe wieder in die hierfür vorgesehene, voranstehend beschriebene Position gebracht und herausgezogen.
Die Spannzange öffnet sich hierdurch wieder. Wenn man gleichzeitig die überwurfmutter (5) lockert, rutscht durch einfaches
Schütteln der Kolben samt aufgezogenem Kapillarrohr oder Aufsteckspitze nach vorne weg. Hierdurch ist ein berührungsfreies
Auswerfen von Kolbeneinheit und Füllvorrichtung möglich.
Die Einjustierung zwischen Kolbenspitze und Kapillarrohr wird wie folgt durchgeführt: Das Kapillarrohr wird durch
die Bohrung der überwurfmutter (5) und des Gewindestücks hindurchgeschoben. Das Glasrohr besitzt am äußeren Umfang
eine Ringmarke, auf die der Kolben mit seinem zylindrischen Teil durch Sichtkontrolle exakt eingestellt wird. Die
Halterung in dieser Position erfolgt durch Festdrehen der überwurfmutter. Dadurch, daß die Kolbenspitze nach dem Durchdrücken
der Kolbeneinheit etwa mit dem Ende des Röhrchens abschließt, ist das Totvolumen auf ein Minimum herabgesetzt
und es resultiert eine Volumengenauigkeit von - 1 %.
Für Volumina von etwa 100-20.000 /al, vorzugsweise 125-5.000 ,ul,
verwendet man vorteilhaft Aufsteckspitzen (Figur 3). Die Aufsteckspitze (22), welche an einem Ende die; im vorliegenden
Fall vorzugsweise kegelige, Form des Kolbens (31) hat, wird nach
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dem Lösen der überwurfmutter (24) über die Wulst (34) der
Buchse (3O) bis zum Anschlag an den Bund (32) der Buchse geschoben. Durch Niederdrücken des Kolbens (31) wird die
Kunststoffspitze (22) automatisch wieder etwas mit nach unten gedrückt, so daß die Formschlüssigkeit zwischen Kegelmantel
des Kolbens und der Aufsteckspitze gewahrt bleibt. In diesem Zustand wird die Überwurfmutter (24) über das Gewinde (33)
festgezogen, wodurch sich ein Klemmeffekt zur Aufsteckspitze hin einstellt und diese arretiert ist. Die Einstellung des
Volumens ist durch die Hubbegrenzung des Kolbens (31) gegeben.
Um die Pipettierung verschieden großer Volumina durchführen zu können, ohne das Gerät wechseln zu müssenr können verschiedenartige
Aufsteckspitzen verwendet werden, die in der Form derart variieren, daß der Durchmesser des oberen, über
den Wulst festzuklemmenden Teils jeweils gleich groß gehalten wird, der untere Teil, der für die Kolbenführung maßgebend
ist, jedoch entsprechend verjüngt ist. ^
Die Anzeige des eingestellten Volumens erfolgt durch Sichtkontrolle
am Druckknopf und am Endstück der Außenhülse, wobei die beiden in einer Achse liegenden Punkte noch die Bezeichnung
des eingestellten Volumens tragen.
Ein Color-Code auf der Ringmarkenpipette und auf dem Druckknopf dient zur Vermeidung von falscher Zuordnung von
Pipette und Gerät.
Claims (5)
- Patentansprüche■ 1.J Dosier- und Pipettiergerät mit lösbar daran befestigter -^ Füllvorrichtung, die ein Kapillarrohr oder eine Aufsteckspitze sein kann, basierend auf dem Kolbenprinzip, mit einer Vorrichtung zur Festeinstellung verschiedener Hublängen und/oder einer Justiervorrichtung und/oder einer auswechselbaren Kolbeneinheit, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Einstellung der Hublänge eine rohrförmige, treppenartige Distanzlehre (15,16) darstellt und/oder die Kolbeneinheit über den Kolbendraht durch Verschraubung über einen Gewindebolzen oder durch Verspannung mit Hilfe einer Spannzange (27)an der Innenhülse (€) austauschbar befestigt ist und/oder die Justiervorrichtung derart konstruiert ist, daß die Kolbeneinheit und die Füllvorrichtung derart aufeinander eingestellt sind, daß, für den Fall, daß die Füllvorrichtung ein Kapillarrohr darstellt, sich die Kolbenspitze etwa in Höhe einer Ringmarke am arretierten Kapillarrohr befindet, wenn die Kolbeneinheit die Ausgangsstellung einnimmt und für den Fall, daß die Füllvorrichtung eine Aufsteckspitze darstellt, die Kolbenspitze an einen formschlüssigen Anschlag der arretierten Aufsteckspitze anstößt, wenn die Kolbeneinheit durchgedrückt ist.
- 2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand von der Ringmarke zum Kapillarrohrende dem maximalen Hubvolumen entspricht.
- 3. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kapillarrohr mit Hilfe einer überwurfmutter (5) und eines Klemmrings (11) arretiert wird.709813/0428
- 4. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufsteckspitze über eine Buchse (30) mit Wulst geschoben und mit Hilfe einer Überwurfmutter (5) arretiert wird.
- 5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der über die Buchse (30) herausragende Teil der Aufsteckspitze eine Verjüngung aufweist.709813/0A28
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