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Die Erfindung betrifft eine Pipette mit einem Pipettierknopf, mit einem Pipettenschaft, auf dessen freies Schaftende eine Pipettenspitze aufsteckbar oder aufgesteckt ist, und mit einem ein Betätigungselement umfassenden Abwurfmechanismus zum Abwerfen einer auf das freie Schaftende aufgesteckten Pipettenspitze.
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Ferner betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Einstellen eines zu pipettierenden Volumens einer Pipette, insbesondere einer erfindungsgemäßen Pipette.
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Derartige Pipetten und Verfahren zum Einstellen eines zu pipettierenden Volumens einer Pipette sind in verschiedenen Ausführungsformen aus dem Stand der Technik vorbekannt.
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Bei den aus dem Stand der Technik vorbekannten Pipetten der eingangs genannten Art ist es beispielsweise bekannt, an einer Außenseite eines Gehäuses der Pipette ein Betätigungselement zum Betätigen des Abwurfmechanismus der Pipette vorzusehen. Die Position des Betätigungselements an dem Gehäuse wird unter ergonomischen Gesichtspunkten gewählt.
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Die gewählte Position stellt in der Regel einen Kompromiss dar und erlaubt nicht jedem Benutzer eine gleichermaßen komfortable Bedienung.
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Aus dem Stand der Technik sind außerdem verschiedene Konzepte zur Einstellung eines zu pipettierenden Volumens einer Pipette, die dann auch als volumenvariable Pipette bezeichnet werden kann, vorbekannt. So sind unter anderem Konzepte vorbekannt, bei denen die Volumeneinstellung der Pipette mittels eines Volumeneinstellelements erfolgt. Das Volumeneinstellelement ist dabei derart an der Pipette angeordnet, dass zwischen zwei Pipettiervorgängen oder auch während eines Pipettiervorgangs eine unbeabsichtigte Verstellung des voreingestellten Volumens verhindert ist. Dazu kann das Volumeneinstellelement bei einigen der vorbekannten Pipetten so weit vom Pipettierknopf entfernt angeordnet sein, dass eine unbeabsichtigte Volumenverstellung während des Pipettierens bei ordnungsgemäßer Bedienung der Pipette vermieden werden kann. Dadurch kann allerdings die Erreichbarkeit des Volumeneinstellelements für einen Benutzer eingeschränkt sein.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Pipette und ein Verfahren zum Einstellen eines zu pipettierenden Volumens einer Pipette der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit denen sich eine Handhabung der Pipette vereinfachen lassen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Pipette mit den Mitteln und Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Insbesondere wird zur Lösung dieser Aufgabe eine Pipette vorgeschlagen, bei der das Betätigungselement eine Durchführung für den Pipettierknopf bildet, so dass eine Betätigungsfläche des Betätigungselements eine Längsachse des Pipettierknopfes zumindest teilweise umschließt. Auf diese Weise wird eine Pipette geschaffen, die aufgrund der Durchführung, die das Betätigungselement für den Pipettierknopf bildet, zumindest in einem Kopfbereich der Pipette besonders kompakt gestaltet ist. Dies weil der Pipettierknopf in das Betätigungselement des Abwurfmechanismus integriert ist. Ferner bietet die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Pipette den Vorteil, dass die Betätigungsfläche des Betätigungselements zum Abwerfen einer aufgesteckten Pipettenspitze im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik vorbekannten Pipetten vergrößert ist.
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So ist es beispielsweise möglich, dass die Betätigungsfläche des Betätigungselements den Pipettierknopf in einem bestimmten Winkelbereich, also beispielsweise in einem Winkelbereich von 90°, 180°, 270° oder sogar 360° umschließt. Auf diese Weise steht dem Benutzer eine zumindest teilweise um den Pipettierknopf angeordnete Betätigungsfläche zum Betätigen des Betätigungselementes zur Verfügung. So kann der Abwurfmechanismus der erfindungsgemäßen Pipette für einen Benutzer besser zugänglich sein, auch bei möglicherweise unterschiedlichen Haltungen, in denen die Pipette von einem Benutzer oder von unterschiedlichen Benutzern gehalten wird.
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Die zuvor definierte Aufgabe wird auch durch eine Pipette mit den Mitteln und Merkmalen des Anspruchs 2 gelöst. Insbesondere wird zur Lösung der eingangs definierten Aufgabe auch eine Pipette vorgeschlagen, bei der das Betätigungselement zur Ansteuerung des Volumenverstellmechanismus und damit zur Verstellung des zu pipettierenden Volumens eingerichtet ist. Auf diese Weise kann dem Betätigungselement neben der Abwurffunktion einer aufgesteckten Pipettenspitze auch die Funktion der Verstellung des zu pipettierenden Volumens zugeordnet sein.
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An dieser Stelle sei erwähnt, dass die beiden zuvor definierten Konzepte erfindungsgemäß miteinander kombiniert werden können. So wird zur Lösung der zuvor genannten Aufgabe auch eine Pipette der eingangs genannten Art vorgeschlagen, bei der vorgesehen ist, dass das Betätigungselement eine Durchführung für den Pipettierknopf bildet, so dass eine Betätigungsfläche des Betätigungselements eine Längsachse des Pipettierknopfes zumindest teilweise umschließt, und dass das Betätigungselement zur Ansteuerung des Volumenverstellmechanismus und damit zur Verstellung des zu pipettierenden Volumens eingerichtet ist. Auf diese Weise wird eine Pipette mit einem Betätigungselement zur Betätigung des Abwurfmechanismus der Pipette bereitgestellt, bei der das Betätigungselement einerseits hinsichtlich seiner Betätigungsfläche im Vergleich zu dem aus dem Stand der Technik vorbekannten Pipetten vergrößert ist, und bei der dem Betätigungselement neben der Funktion der Betätigung des Abwurfmechanismus auch noch die Funktion der Ansteuerung des Volumenverstellmechanismus zugeordnet ist. Somit kann auf ein separates Volumenverstellelement an der Pipette, das möglicherweise bei der Handhabung der Pipette stört, verzichtet werden.
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Eine besonders komfortable Verstellung des zu pipettierenden Volumens kann erzielt werden, wenn das Betätigungselement als Drehknopf ausgebildet ist. Besonders zweckmäßig kann es in diesem Zusammenhang sein, wenn das Betätigungselement als zur Verstellung des zu pipettierenden Volumens um die Längsachse des Pipettierknopfes drehbarer Drehknopf ausgebildet ist. Vor allem für eine präzise Einstellung des zu pipettierenden Volumens kann die Ausbildung des Betätigungselementes als Drehknopf vorteilhaft sein.
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Die Betätigungsfläche des Betätigungselements kann quer oder auch rechtwinklig zur Längsachse des Pipettierknopfes ausgerichtet sein. Es ist möglich, dass die Betätigungsfläche des Pipettierknopfes die Längsachse des Pipettierknopfes ringförmig, insbesondere kreisringförmig, umschließt. Somit kann das Betätigungselement also derart ausgebildet sein, dass es die Längsachse des Pipettierknopfes zumindest mit seiner Betätigungsfläche vollständig umgibt, so dass die Längsachse des Pipettierknopfes und auch der Pipettierknopf seitlich allseitig von der Betätigungsfläche des Betätigungselementes umgeben ist. Auf diese Weise wird eine Pipette mit einem Betätigungselement für den Abwurfmechanismus bereitgestellt, die aus unterschiedlichsten Richtungen für eine Betätigung zugänglich ist. So kann der Abwurfmechanismus zuverlässig und besonders komfortabel bedient werden, auch wenn die Pipette in unterschiedlichsten Haltungen gehalten wird.
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Für die Zugänglichkeit des Pipettierknopfes und um eine unbeabsichtigtes Auslösen des Abwurfmechanismus zu verhindern, kann es vorteilhaft sein, wenn der Pipettierknopf die Betätigungsfläche des Betätigungselementes axial überragt, also über das Betätigungselement, insbesondere nach oben, übersteht.
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Vorteilhaft kann es ferner sein, wenn das Betätigungselement gegen eine Rückstellkraft eines Rückstellelementes aus einer Ausgangsstellung in eine Betätigungsstellung bewegt werden kann. Bei dem Rückstellelement kann es sich beispielsweise um eine Rückstellfeder handeln. Zweckmäßigerweise kann als Rückstellelement eine als Druckfeder ausgebildete Spiralfeder eingesetzt werden. Die Bewegung des Betätigungselementes aus seiner Ausgangsstellung in seine Betätigungsstellung kann dabei durch eine axiale Verschiebung in Richtung des freien Schaftendes der Pipette erfolgen. Die Rückstellung erfolgt dann entsprechend axial in umgekehrter Richtung.
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Der Abwurfmechanismus kann ein relativ zu dem Pipettenschaft bewegliches Abwurfelement umfassen. Dieses Abwurfelement kann durch Betätigung des Betätigungselementes zum Abwerfen einer auf das freie Schaftende gesteckte Pipettenspitze relativ zu dem Pipettenschaft in Richtung des freien Endes des Pipettenschaftes in seine Abwurfposition verschoben werden. Die Verschiebung des Abwurfelementes kann dabei in Bezug auf eine Längsachse des Pipettenschaftes in axialer Richtung erfolgen.
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Das Abwurfelement kann als Abwurfhülse oder als Abwurfhülsensegment ausgebildet sein, das den Pipettenschaft zumindest teilweise umgibt.
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Die Pipette kann ferner ein Kraftübertragungselement aufweisen, das das Betätigungselement mit dem zuvor genannten Abwurfelement verbindet und über das eine durch Betätigen des Betätigungselements erzeugte Stellkraft von dem Betätigungselement auf das Abwurfelement übertragbar ist. Die Verwendung eines derartigen Kraftübertragungselements kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn das Betätigungselement an einem dem freien Schaftende gegenüberliegenden Kopfende der Pipette angeordnet ist, also dann, wenn zwischen dem Betätigungselement und dem Abwurfelement eine gewisse Distanz zu überbrücken ist.
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Das Kraftübertragungselement kann beispielsweise eine Kraftübertragungshülse und/oder zumindest einen Kraftübertragungsarm umfassen. Das Kraftübertragungselement kann aber auch einen Kraftübertragungsring, der mit dem Abwurfelement vorzugsweise lösbar verbindbar oder verbunden ist, aufweisen, an dem dann zumindest ein derartiger Kraftübertragungsarm oder eine derartige Kraftübertragungshülse angreift, die mit dem Betätigungselement verbindbar oder verbunden ist.
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Zu erwähnen ist, dass das Abwurfelement derart, beispielsweise über ein oder das zuvor genannte Kraftübertragungselement, mit dem Betätigungselement verbunden ist, dass auch das Abwurfelement entgegen der Rückstellkraft des bereits zuvor erwähnten Rückstellelementes aus einer Ausgangsposition in eine Abwurfposition oder Abwurfstellung bewegt werden kann. Aufgrund der Rückstellkraft des Rückstellelements können das Betätigungselement, das Abwurfelement und auch das Kraftübertragungselement automatisch in ihre Ausgangsposition zurückbewegt werden.
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Eine besonders kompakte Gestalt kann die erfindungsgemäße Pipette erhalten, wenn ein Durchmesser des Betätigungselements kleiner oder gleichgroß wie ein Durchmesser eines Gehäuses der Pipette ist. Damit kann das Betätigungselement derart ausgestaltet sein, dass es in Gebrauchsstellung nicht seitlich über ein Gehäuse der Pipette übersteht. Somit kann eine ungewünschte Auslösung des Abwurfmechanismus durch unbeabsichtigtes Betätigen des Betätigungselements vermieden werden.
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Die Pipette kann einen symmetrischen Aufbau erhalten, wenn der Pipettierknopf zentrisch an einer Oberseite oder an einem Kopfteil eines, beispielsweise des bereits zuvor erwähnten Gehäuses der Pipette angeordnet ist. Dies mit der Folge, dass eine Längsachse der Pipette, eine Längsachse des Pipettenschaftes und/oder eine Längsachse oder eine Rotationsachse des Betätigungselementes, sofern dieses als Drehknopf ausgebildet ist, deckungsgleich mit der Längsachse des Pipettierknopfes ist/sind.
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Das Betätigungselement kann in einer, beispielsweise der bereits zuvor erwähnten Ausgangsstellung relativ zu einem, beispielsweise dem bereits zuvor erwähnten Gehäuse der Pipette axial verschieblich und drehfest sein. Wenn das Betätigungselement in der Ausgangsstellung relativ zu dem Gehäuse der Pipette drehfest ist, kann eine unbeabsichtigte Volumenverstellung des zu pipettierenden Volumens zuverlässig vermieden werden. Dies insbesondere dann, wenn zur Veränderung des zu pipettierenden Volumens eine Drehbewegung des Betätigungselementes vorgesehen ist.
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Es ist auch möglich, dass das Betätigungselement aus einer, beispielsweise der bereits zuvor erwähnten, Ausgangsstellung in eine Volumenverstellposition bewegt werden kann. Dies macht insbesondere dann Sinn, wenn das Betätigungselement in seiner Ausgangsstellung drehfest an dem Gehäuse angeordnet ist, so dass in Ausgangsstellung des Betätigungselements eine Volumeneinstellung oder Volumenveränderung des zu pipettierenden Volumens unterbunden ist. Das Betätigungselement kann aus der Ausgangsstellung in seine Volumenverstellposition in Bezug auf die Längsachse des Pipettierknopfes und auch in Bezug auf die Längsachse des Betätigungselementes relativ zu dem Gehäuse der Pipette axial verschoben werden.
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Um zu verhindern, dass das Betätigungselement in seiner Ausgangsstellung gedreht werden kann und das zu pipettierende Volumen unbeabsichtigt verstellt wird, kann eine Arretierung, insbesondere eine Verzahnung, vorgesehen sein. Diese kann zwischen dem Betätigungselement und einem weiteren Element der Pipette wirksam sein, zumindest dann, wenn sich das Betätigungselement in seiner Ausgangsstellung und/oder in seiner Betätigungsstellung befindet. In diesem Zusammenhang kann es vorteilhaft sein, wenn die Arretierung des Betätigungselements zur Drehsicherung des Betätigungselements in seiner Ausgangsstellung durch die Bewegung in seine Volumenverstellposition lösbar ist, sodass es dann in seiner Volumenverstellposition an dem Gehäuse zur Verstellung des zu pipettierenden Volumens drehbar ist. Dies insbesondere dann, wenn das Betätigungselement gleichzeitig als Drehknopf ausgebildet ist.
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Die Volumeneinstellung des zu pipettierenden Volumens mit Hilfe des Betätigungselementes kann besonders sicher und präzise erfolgen, wenn eine radiale Fläche, insbesondere eine Umfangsfläche des Betätigungselementes eine rutschhemmende Struktur, insbesondere eine Rändelung, und/oder eine rutschhemmende Beschichtung aufweist.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird auch durch ein Verfahren der eingangs genannten Art zum Einstellen eines zu pipettierenden Volumens einer Pipette, insbesondere einer erfindungsgemäßen Pipette, mit den Mitteln und Merkmalen des auf ein solches Verfahren gerichteten unabhängigen Anspruchs gelöst. Zur Lösung der Aufgabe wird insbesondere ein Verfahren zum Einstellen eines zu pipettierenden Volumens einer Pipette vorgeschlagen, wobei das zu pipettierende Volumen mittels eines mit einem Volumenverstellmechanismus der Pipette gekoppelten Betätigungselements eines Abwurfmechanismus der Pipette zum Abwerfen einer auf ein freies Schaftende der Pipette aufgesteckte Pipettenspitze eingestellt wird.
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Eine besonders präzise Einstellung des zu pipettierenden Volumens kann erfolgen, wenn das zu pipettierende Volumen durch Drehen des, insbesondere als Drehknopf ausgebildeten, Betätigungselementes eingestellt wird. Zur Einstellung des zu pipettierenden Volumens kann das, insbesondere als Drehknopf ausgebildete Betätigungselement um eine Längsachse der Pipette, um eine Längsachse eines Pipettierknopfes und/oder um eine Längsachse des Betätigungselementes gedreht werden.
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Bei einer Ausführungsform des Verfahrens kann eine Arretierung zur Drehsicherung des Betätigungselements in einer Ausgangsstellung an dem Gehäuse der Pipette durch eine, vorzugsweise axiale, Bewegung des Betätigungselements in eine Volumenverstellposition an dem Gehäuse gelöst werden, sodass das Betätigungselement zum Einstellen eines zu pipettierenden Volumens gedreht werden kann. Zur Lösung der Arretierung kann das Betätigungslement in Bezug auf eine Längsachse des Pipettierknopfes, des Betätigungselements und/oder der Pipette, axial an dem Gehäuse verschoben, insbesondere angehoben werden. Durch eine Bewegung des Betätigungselements in entgegengesetzter Richtung, also von der Volumenverstellposition zurück in die Ausgangsstellung, kann die Arretierung wieder hergestellt werden.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen in teilweise stark schematisierter Darstellung:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Pipette,
- 2 eine erste Seitenansicht der in 1 dargestellten Pipette, wobei das Betätigungselement in seiner unbetätigten Ausgangstellung dargestellt ist,
- 3 eine erste Seitenansicht der in den 1 und 2 dargestellten Pipette, wobei hier das Betätigungselement in seiner axial nach oben gezogenen Volumenverstellposition dargestellt ist,
- 4 eine erste geschnittene Seitenansicht der in 1 bis 3 dargestellten Pipette, wobei in einem Kopfteil der Pipette ein zentrisch angeordneter Pipettierknopf und das diesen umgebende Betätigungselement zur Betätigung des Abwurfmechanismus der Pipette zu erkennen sind, sowie
- 5 eine weitere, im Vergleich zu 4 um 90° im Uhrzeigersinn gedrehte geschnittene Seitenansicht der in den vorherigen Figuren dargestellten Pipette.
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Die 1 bis 5 zeigen eine im Ganzen mit 1 bezeichnete Pipette, die an einem Kopfende 2 einen Pipettierknopf 3 aufweist. Durch Betätigung dieses Pipettierknopfes 3 kann ein vordefiniertes Volumen an Flüssigkeit in einer Pipettenspitze aufgenommen und aus dieser auch wieder abgegeben werden.
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Die Pipette 1 weist außerdem einen dem Kopfende 2 abgewandten Pipettenschaft 4 auf, auf dessen freies Schaftende 5 eine Pipettenspitze aufsteckbar und in Gebrauchsstellung der Pipette 1 aufgesteckt ist.
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Zum Abwerfen der Pipettenspitze ist die Pipette 1 mit einem Abwurfmechanismus 6 ausgestattet, der ein Betätigungselement 7 umfasst, das ebenfalls im Bereich des Kopfendes 2 an einem Gehäuse 8 der Pipette 1 vorgesehen ist. Bei Drücken des Betätigungselements 7 wird der Abwurfmechanismus 6 ausgelöst und eine auf das freie Schaftende 5 aufgesteckte Pipettenspitze von dem Pipettenschaft 4 abgeworfen.
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Das Betätigungselement 7 bildet eine Durchführung 9 für den Pipettierknopf 3, sodass eine Betätigungsfläche 10 des Betätigungselements 7 eine Längsachse L des Pipettierknopfes 3 zumindest teilweise umschließt oder umgibt.
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An einer Außenseite des Gehäuses 8 der Pipette 1 ist ein von dem Gehäuse 8 der Pipette 1 abnehmbarer Griff 8a angeordnet, der an seinem oberen Ende hakenförmig ausgebildet ist.
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Die in den 1 bis 5 dargestellte Pipette 1 weist außerdem einen Volumenverstellmechanismus 11 auf, der zum Verstellen eines mit der Pipette 1 zu pipettierenden Volumens eingerichtet ist. Damit ist die Pipette 1 eine volumenvariable Pipette, die außerdem mechanisch-manuell bedienbar ist.
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Das Betätigungselement 7, das zum Abwerfen einer auf das freie Schaftende 5 aufgesteckten Pipettenspitze dient, ist auch zur Ansteuerung des Volumenverstellmechanismus 11 und damit zur Verstellung des zu pipettierenden Volumens eingerichtet. Das Betätigungselement 7 ist als ein um die Längsachse L des Pipettierknopfes 3 drehbarer Drehknopf ausgebildet. Genauer gesagt, ist das Betätigungselement 7 als Druck-Drehknopf ausgebildet, wobei das Drücken des Betätigungselements 7 den Abwurfmechanismus 6 ansteuert und auslöst und ein Drehen des Betätigungselements 7 eine Volumenverstellung des zu pipettierenden Volumens auslöst.
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Die Betätigungsfläche 10 des Betätigungselements 7 ist quer und abschnittsweise sogar rechtwinklig zur Längsachse L des Pipettierknopfes 3 ausgerichtet. Zudem umgibt die Betätigungsfläche 10 die Längsachse L des Pipettierknopfes 3 ringförmig, bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel sogar kreisringförmig. Die Durchführung 9, die das Betätigungselement 7 für den Pipettierknopf 3 bildet, ist somit durch die kreisringförmige Betätigungsfläche 10 begrenzt. In Gebrauchsstellung sowohl des Pipettierknopfes 3 als auch des Betätigungselements 7 ist der Pipettierknopf 3 in der Durchführung 9 des Betätigungselements 7 positioniert. Dabei ist der Pipettierknopf 3 in seiner Gebrauchsstellung derart an dem Gehäuse 8 der Pipette 1 im Bereich des Kopfendes 2 der Pipette 1 angeordnet, dass er die Betätigungsfläche 10 des Betätigungselements 7 in Bezug auf seine Längsachse L axial überragt.
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Das Betätigungselement 7 ist gegen eine Rückstellkraft eines Rückstellelements 12, das hier als Rückstellfeder ausgebildet ist, aus seiner Ausgangsstellung (vgl. 1 und 2 sowie 4 und 5) in seine Betätigungsstellung bewegbar. In diese Betätigungsstellung kann das Betätigungselement 7 axial in Richtung des freien Schaftendes 5 des Pipettenschaftes 4 der Pipette 1 verschoben werden, wenn ein gewisser Betätigungsdruck auf die Betätigungsfläche 10 ausgeübt und der Widerstand des Rückstellelements 12 überwunden wird.
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Der Abwurfmechanismus 6 umfasst ein relativ zu dem Pipettenschaft 4 bewegliches Abwurfelement 13. Die Figuren zeigen, dass dieses Abwurfelement 13 als Abwurfhülse ausgebildet ist und den Pipettenschaft 4 in sich aufnimmt. Das hülsenförmige Abwurfelement 13 wird durch Betätigung des Betätigungselements 7 zum Abwerfen einer auf das freie Schaftende 5 gesteckten Pipettenspitze relativ zum Pipettenschaft 4 in Richtung des freien Endes 5 des Pipettenschaftes 4 in seine Abwurfposition axial zur Längsachse L des Pipettierknopfes 3 und auch zur Längsmittelachse des Pipettenschaftes 4 verschoben. Dabei stößt eine Stirnfläche 14 des hülsenförmigen Abwurfelementes 13 an eine auf das freie Schaftende 5 aufgesteckte Pipettenspitze und kann diese dann von dem freien Schaftende 5 abstreifen und ablösen.
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Die Pipette 1 weist ferner ein in den Schnittdarstellungen gut zu erkennendes Kraftübertragungselement 15 auf. Je nach Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pipette 1 kann dieses Kraftübertragungselement 15 eine Kraftübertagungshülse oder aber, wie bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel der Pipette 1 vorgesehen, eine bestimmte Anzahl einzelner, über einen Kraftübertragungsring 16 miteinander verbundene Kraftübertragungsarme 17 umfassen.
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Das Kraftübertragungselement 15 verbindet das Betätigungselement 7 mit dem Abwurfelement 13 und ermöglicht eine Übertragung einer durch Betätigung des Betätigungselementes 7 erzeugten Stellkraft von dem Betätigungselement 7 auf das Abwurfelement 13 und von diesem schließlich auf eine auf das freie Schaftende 5 des Pipettenschaftes 4 aufgesteckte Pipettenspitze. Das Betätigungselement 7, das Kraftübertragungselement 15 und das Abwurfelement 13 sind dabei derart miteinander verbunden, dass sie gemeinsam entgegen der Rückstellkraft des Rückstellelementes 12 aus ihrer Ausgangsposition in eine Abwurfposition oder Abwurfstellung bewegt werden können. Die Rückstellkraft des Rückstellelementes 12 bewirkt dann auch, dass alle drei zuvor genannten Elemente des Abwurfmechanismus 6 automatisch aus ihrer Abwurfposition oder Abwurfstellung zurück in ihre Ausgangsposition bewegt werden, sobald das Betätigungselement 7 wieder freigegeben wird.
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Sämtliche Figuren zeigen, dass ein Durchmesser des Betätigungselementes 7 kleiner als ein Durchmesser des Gehäuses 8 der Pipette 1 ist, also seitlich oder radial in Bezug auf die Längsachse L des Pipettierknopfes 3 nicht über eine äußere Gehäusewand des Gehäuses 8 übersteht.
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Der Pipettierknopf 3 der Pipette 1 ist zentrisch an einer Oberseite des Kopfendes 2 des Gehäuses 8 der Pipette 1 angeordnet, so dass eine Längsachse der Pipette 1 deckungsgleich mit der Längsachse L des Pipettierknopfes 3 ist. Es sei angemerkt, dass auch die Längsachse des Betätigungselements 7, die Längsmittelachse des Pipettenschaftes 4 und die Längsachse L des Pipettierknopfes 3 deckungsgleich sind.
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Das Betätigungselement 7 ist in seiner in den 1 und 2 sowie 4 und 5 dargestellten Ausgangsstellung relativ zu dem Gehäuse 8 der Pipette 1 sowohl axial nach unten als auch nach oben verschieblich, jedoch drehfest relativ zu dem Gehäuse 8 angeordnet. Um das Betätigungselement 7 aus seiner Ausgangsstellung in eine Volumenverstellposition zu bewegen, die in 3 dargestellt ist, wird das Betätigungselement 7 in Bezug auf die Längsachse L des Pipettierknopfes 1 relativ zu dem Gehäuse 8 und relativ zu dem Pipettierknopf 3 der Pipette 1 axial nach oben verschoben oder angehoben. Dies geschieht entgegen der Kraft einer Ringfeder 17a, die einen hülsenförmigen Fortsatz 18 des Betätigungselements 7 umgibt.
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In der Volumenverstellposition kann das Betätigungselement 7 relativ zu dem Gehäuse 8 zur Verstellung des zu pipettierenden Volumens um die Längsachse L des Pipettierknopfes 3 gedreht werden. Somit ist das Betätigungselement 7 in seiner Volumenverstellposition relativ zu dem Gehäuse 8 der Pipette 1 drehbar.
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Wie bereits oben ausgeführt wurde, ist das Betätigungselement 7 in seiner Ausgangsstellung und auch in seiner betätigten Stellung zur Abgabe einer Flüssigkeit relativ zu dem Gehäuse 8 nicht drehbar, sondern drehfest. Damit kann eine unbeabsichtigte Volumenverstellung verhindert werden. Das Betätigungselement 7 ist in der Ausgangsstellung und in seiner betätigten Stellung drehfest relativ zu dem Gehäuse 8 aufgrund einer Arretierung 30. Diese Arretierung 30 ist als Verzahnung 30 ausgebildet und wirkt zwischen dem hülsenförmigen Fortsatz 18 des Betätigungselements 7 und einem gezahnten Druckring 31. Der gezahnte Druckring 31 ist mit dem Kraftübertragungselement 15 drehfest verbunden, jedoch relativ zu diesem axial verschieblich. Das Betätigungselement 7 weist an dem hülsenförmigen Fortsatz 18 einen Zahnkranz 32 auf, der in Ausgangsstellung und in Betätigungsstellung des Betätigungselements 7 in Zähne des gezahnten Druckringes 31 eingreift. Dadurch wird das Betätigungselement 7 in seiner Drehlage festgelegt.
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Die Rückstellfeder 12 drückt den gezahnten Druckring 31 gegen einen Ringanschlag 33, der an der Innenseite des Gehäuses 8 ausgebildet ist. Bei Betätigung des Betätigungselements 7, also dann, wenn das Betätigungselement 7 nach unten gedrückt und in axialer Richtung verschoben wird, drückt es mit dem Zahnkranz 32 auf den gezahnten Druckring 31 und verschiebt diesen entgegen der Rückstellkraft der Rückstellfeder 12 axial nach unten. Dabei bleibt die drehfeste Arretierung des Betätigungselements 7 auch in betätigter Stellung erhalten.
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Wird das Betätigungselement 7 aus seiner Ausgangsstellung in die Volumenverstellposition verschoben, also axial nach oben bewegt, wird die Verzahnung 30 gelöst und das Betätigungselement 7 kann zur Volumenverstellung der Pipette 1 um die Längsachse L gedreht werden. Dies ist möglich, da der gezahnte Druckring 31 von dem Ringanschlag 33 zurückgehalten wird, sodass er dem in seine Volumenverstellposition verschobenen Betätigungselement 7 nicht weiter folgen kann, wodurch die Verzahnung 30 gelöst wird.
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Die Volumenverstellung der Pipette 1 erfolgt dabei wie nachfolgend beschrieben: Der drehfest mit dem Betätigungselement 7 verbundene hülsenförmige Fortsatz 18 weist eine Innenzahnung 19 auf. In diese Innenzahnung 19 greifen radial nach außen gerichtete Außenzähne 20 einer Spindelhülse 21 ein. Diese Spindelhülse 21 ist dabei Bestandteil des Pipettierknopfes 3. Durch Drehen des Betätigungselements 7 wird so auch die Spindelhülse 21 in Drehung versetzt. Die Spindelhülse 21 weist ihrerseits ein Innengewinde 22 auf, in dem eine Spindel 23 mit einem Außengewinde 24 positioniert ist. Bei Drehen der Spindelhülse 21 relativ zu der Spindel 23 wird die Spindel 23 entsprechend der Drehrichtung in die Spindelhülse 21 hineingeschraubt oder aus dieser herausgeschraubt. Die Spindel 23 ist an einem distalen Ende 25 mit einem Kolben 26 der Pipette 1 verbunden. Je nach Einschraubtiefe der Spindel 23 in die Spindelhülse 21 wird der Kolben 26 unterschiedlich weit in einen Zylinder 27 der Pipette 1 eingeschoben. Je tiefer der Kolben 26 in den Zylinder 27 eingeschoben wird, desto geringer ist das mit der Pipette 1 zu pipettierende Volumen.
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1 zeigt besonders gut, dass eine radiale Fläche 28 des Betätigungselements 7 eine rutschhemmende Struktur in Form einer Rändelung 29 aufweist.
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Zur Verstellung oder Einstellung eines mit der erfindungsgemäßen Pipette 1 zu pipettierenden Volumens ist das mit dem Volumenverstellmechanismus 11 koppelbare und in Gebrauchsstellung gekoppelte Betätigungselement 7 des Abwurfmechanismus 6 der Pipette 1 zum Abwerfen einer auf das freie Schaftende 5 der Pipette 1 aufgesteckten Pipettenspitze eingerichtet. Dies geschieht, indem das Betätigungselement 7 aus seiner Ausgangsstellung in eine Volumenverstellposition relativ zu dem Gehäuse 8 der Pipette 1 in Bezug auf die Längsachse L des Pipettierknopfes 3 axial verschoben wird. Dadurch wird die Verzahnung 30, wie zuvor beschrieben, gelöst. Somit ist das Betätigungselement 7 zur Verstellung des Volumens drehbar. Wird das Betätigungselement 7 in seiner Volumenverstellposition an dem Gehäuse 8 der Pipette 1 um seine Längsachse, um eine Längsachse der Pipette 1 und um die Längsachse L des Pipettierknopfes 3 gedreht, erfolgt eine Vergrößerung oder eine Verkleinerung des zu pipettierenden Volumens, je nach Drehrichtung.
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Zur Verbesserung der Handhabung einer Pipette werden die erfindungsgemäße Pipette 1 und ein Verfahren zur Einstellung eines zu pipettierenden Volumens einer Pipette vorgeschlagen. Bei der Pipette 1 ist vorgesehen, dass das Betätigungselement 7 zur Betätigung des Abwurfmechanismus 6 zum Abwerfen einer Pipettenspitze eine Durchführung 9 für den Pipettierknopf 3 bildet. Dadurch ist eine Betätigungsfläche 10 des Betätigungselements 7 derart vergrößert, dass insbesondere die Bedienung des Abwurfmechanismus 6 der Pipette 1 vereinfacht und besonders komfortabel ist. Ferner wird auch vorgeschlagen, das Betätigungselement 7 mit dem Volumenverstellmechanismus 11 der Pipette zu koppeln und die Verstellung des mit der Pipette 1 zu pipettierenden Volumens mithilfe einer Bewegung des Betätigungselements 7 vorzunehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Pipette
- 2
- Kopfende
- 3
- Pipettierknopf
- 4
- Pipettenschaft
- 5
- freies Schaftende von 4
- 6
- Abwurfmechanismus
- 7
- Betätigungselement
- 8
- Gehäuse von 1
- 8a
- Griff
- 9
- Durchführung
- 10
- Betätigungsfläche von 7
- 11
- Volumenverstellmechanismus
- 12
- Rückstellelement, Rückstellfeder
- 13
- Abwurfelement
- 14
- Stirnfläche von 13
- 15
- Kraftübertragungselement
- 16
- Kraftübertragungsring
- 17
- Kraftübertragungsarm
- 17a
- Ringfeder
- 18
- hülsenförmiger Fortsatz
- 19
- Innenzahnung
- 20
- Außenzähne an 21
- 21
- Spindelhülse
- 22
- Innengewinde in 21
- 23
- Spindel
- 24
- Außengewinde an 23
- 25
- distales Ende von 23
- 26
- Kolben
- 27
- Zylinder
- 28
- radiale Fläche an 7
- 29
- Rändelung
- 30
- Arretierung/Verzahnung
- 31
- gezahnter Druckring
- 32
- Zahnkranz an 18
- 33
- Ringanschlag
- L
- Längsachse