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Konterwerkzeug für Schraubverbindungen mit unter-
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schiedlich großen Mehrkant-Mitnahmekörpern Die Erfindung betrifft
ein Konterwerkzeug für Schraubverbindungen mit unterschiedlich großen Mehrkant-Mitnahmekörpern
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, wie es beispielsweise aus der SU-PS 120 163
als bekannt hervorgeht.
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Derartige Konterwerkzeuge dienen zum gegenseitigen Verspannen von
unterschiedlich großen Mehrkant-Mitnahmekörpern einer Schraubverbindung, wobei zwei
konzentrisch ineinanderliegende, gesondert manuell verdrehbare Steckschlüssel verwendet
werden. Bei dem eingangs zitierten vorbekannten Konterwerkzeug sind die Sichtverhältnisse
dadurch eingeschränkt, daß der innere Steckschlüssel durch die an den äußeren Steckschlüssel
anschließende hohlzylindrische Wandung während des Kontervorganges verdeckt und
somit unsichtbar ist. Jedoch erfüllt die zwischen den beiden begrenzt axial beweglichen
Steckschlüsseln angebrachte Druckfeder die Funktion eines erleichterten Aufsteckens
des inneren Steckschlüssels auf
den ihm zugeordneten Mehrkant-Mitnahmekörper
der Verschraubung, welcher durch eine Mutter bzw. durch einen Schraubenkopf gebildet
sein kann. Außerdem sichert die Druckfeder den Aufsteckzustand des inneren Steckschlüssels.
Es ist sowohl dem inneren als auch dem äußeren Steckschlüssel jeweils ein radialer
Handhebel zugeordnet, die platzaufwendig sind und wodurch insgesamt die Betätigung
des Konterwerkzeuges unhandlich sowie mit wenig Gefühl zu bewerkstelligen ist. Dies
hat eine Zweihand-Bedienung des Konterwerkzeuges zur Folge.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Konterwerkzeug für Schraubverbindugnen
mit unterschiedlich großen Mehrkant-Mitnahmekörpern zu schaffen, das sowohl eine
Einhandbedienung ermöglicht als auch bei guter Sicht ein rasches und feinfühliges
Justieren sowie Kontern auch in beengten Umgebungen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
von Anspruch 1 gelöst. Bei diesem Konterwerkzeug ist der erste Steckschlüssel zunächst
alleine auf den ihm zugeordneten Mehrkant-Mitnahmekörper der Verschraubung - beispielsweise
auf eine Mutter - aufsteckbar, ohne daß der andere Steckschlüssel den wiederum diesem
zugeordneten Mitnahmekörper berührt. Dank der Steckkupplung sind in diesem Zustand
beide Steckschlüssel verdrehfest mit der einzigen Handhabe verbunden. Dadurch kann
das Konterwerkzeug mit nur einer Hand auf den ersten Mitnahmekörper angesetzt und
dieser angezogen werden. Der andere Steckschlüssel ist hierbei
noch
außer Eingriff und somit noch ohne Funktion. Durch Ausrasten der Steckkupplung kann
auch dieser Steckschlüssel aufgesteckt werden, wodurch aber zugleich die Verdrehsicherung
zwischen Handhabe und erstem Steckschlüssel aufgehoben wird. Eine Handhabe ist -
im Gegensatz zu bekannten Konterwerkzeugen - nur an einem und zwar am zweiten Steckschlüssel
vorgesehen, wobei diese beispielsweise aus einer Verlängerung des Steckschlüssels
und einem daran angebrachten Handgriff nach Art eines Schraubenziehergriffes besteht,
also nur wenig Platz beansprucht, was insbesondere in beengten Umgebungen von großem
Vorteil ist.
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Durch die konische Ausbildung der Druckfeder kann diese bei kleinem
Bauraum weit zusammengedrückt werden; sie stellt eine einfache Überbrückung unterschiedlicher
Durchmesser zwischen den beiden Steckschlüsseln dar. Außerdem ist damit in Verbindung
mit einem entsprechend großen Spiel in der Führung der Handhabe eine Pendelbewegung
zwischen innerem und äußerem Steckschlüssel ermöglicht, was für Einstellvorgänge
bei einem eventuell erforderlichen Versatz der Mitnahmekörper eine Beweglichkeit
bei voll erhaltener Funktion garantiert. Somit ist eine radiale Verschiebermöglichkeit
zwischen dem inneren, kleineren und dem äußeren, größeren Mehrkant-Mitnahmekörper
der Verschraubung zum Justieren gegeben, womit gegebenenfalls eine raidale sowie
- über den äußeren Mitnahmekörper, beispielsweise eine Mutter - axiale Einstellbarkeit
der Schraubverbindung gewährleistet ist. Hierbei
sind Durchbrüche
im Gehäuse des äußeren Steckschlüssels wichtig als Sichtfenster zum Finden des inneren
Mitnahmekörpers, beispielsweise eines Schraubenkopfes. Der äußere Steckschlüssel
weist eine innere Anlageschulter oder dergleichen auf, die die Aufstecklänge des
zugeordneten Mitnahmekörpers begrenzt und verhindert, daß beim Aufstecken des inneren
Steckschlüssels der äußere Mitnahmekörper wieder heruntergleitet.
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Ein Teil der bereits erwähnten Steckkupplung kann zweckmäßigerweise
durch einen Querstift an dem entsprechenden Steckschlüssel gebildet sein, wodurch
auch bei eingerasteter Steckkupplung die bereits beschriebene Pendelbewegung zwischen
innerem und äußerem Steck-schlüssel und damit eine Radialverschiebung, d.h. Einstellbarkeit
der Mitnahmekörper zueinander ermöglicht wird. Die das andere Kupplungsteil der
Steckkupplung bildende Zahnkrone weist vorteilhafterweise an zwei diametral gegenüberliegenden
Umfangsstellen jeweils T-förmige Zahnlücken auf, so daß über die Steckkupplung auch
Axialkräfte auf den ersten Steckschlüssel ausgeübt werden können. Es handelt sich
im übrigen bei der solcherart ausgebildeten Steckkupplung um eine robuste Einfachkonstruktion,
die wirkungsvolle Funktionen sowie eine große Betriebssicherheit aufweist.
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Die erzielbaren Vorteile des Konterwerkzeuges für Schraubverbindungen
mit unterschiedlich großen Mehrkant-Mitnahme-
körpern liegen insgesamt
gesehen in der Handlichkeit und Robustheit dieses Sonderwerkzeuges mit Einhandbedienung
und der Möglichkeit eines raschen und feinfühligen Justierens sowie Konterns auch
bei beengten Platzverhältnissen, wobei sowohl eine separate axiale Verstellbarkeit
des äußeren Mitnahmekörpers als auch eine radiale Verschiebbarkeit zwischen äußerem
und innerem Mitnahmekörper möglich ist.
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Die Erfindung ist anhand einer Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben; dabei zeigen: Figur 1 ein Konterwerkzeug gemäß der Erfindung,
linke Hälfte im Längsschnitt und rechte Hälfte in Ansicht, Figur 2 einen Querschnitt
durch das Konterwerkzeug entlang der Linie II-II in Figur 1 und Figur 3 einen Querschnitt
durch das Konterwerkzeug entlang der Linie III-III in Figur 1.
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Figur 1 zeigt das Ausführungsbeispiel eines Konterwerkzeuges 1 gemäß
der Erfindung in der Ausgangs-Endlage in eingerastetem Zustand der Steckkupplung
18.
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Das Konterwerkzeug 1 enthält als wichtigstes Bauteil ein axialsymmetrisches
Gehäuse 2 mit dem äußeren Steckschlüssel 13, welches beim dargestellten Ausführungsbeispiel
der erste Steckschlüssel ist. Der Steckschlüssel 13 ist - wie dargestellt - entweder
ein Bestandteil des Gehäuses 2 oder
aber er ist möglicherweise
auswechselbar am Gehäuse 2 befestigt, falls das Werkzeug für verschiedene Schlüsselweiten
verwendbar sein soll. Die Aufstecklänge des Steckschlüssels 13 ist durch eine innere
Anlageschulter 16 oder dergleichen axial begrenzt, so daß beim späteren Ausrasten
der Steckkupplung das Gehäuse 2 axial die Ausrastbewegung der Handhabe 4 nicht mit
vollführt. Im Bereich oberhalb des Steckschlüssels 13 weist das Gehäuse 2 - ähnlich
wie ein Flaschenöffner -zwei nach oben führende Längsstege auf, die in ein lagerbuchsenförmiges
Oberteil übergehen, während am übrigen Umfang des Gehäuses Durchbrüche 14 und 15
als Sichtfenster gebildet sind, die lediglich etwa in der Mitte des Gehäuses 2 durch
einen Quersteg 10 auf jeder Seite unterbrochen sind, wobei die Querstege 10 in die
Längsstege übergehen. Das lagerbuchsenförmige Oberteil dient zum einen mit seiner
Durchtrittsbohrung 5 zum radial unbehinderten Durchtritt des Steckschlüsselschaftes
3 so daß dieser noch mit entsprechendem Radialspiel bewegt werden kann, um eine
radiale Verschiebbarkeit zwischen dem inneren und dem äußeren Mitnahmekörper der
Verschraubung zu ermöglichen. Der untere Teil des lagerbuchsenförmigen Oberteiles
bildet den einen Teil einer durch eine Druckfeder 8 einrastbaren Steckkupplung 18;
und zwar ist es nach Art einer Zahnkrone 6 ausgebildet, so daß ein Querstift 7 an
dem Steckschlüsselschaft 3 in den radial verlaufenden Nuten Platz findet, wodurch
eine formschlüssige Verdrehsicherung der Steckkupplung in der Endlage stattfindet.
Um diesen Zustand festigen zu können, ist zwischen den beiden
Querstegen
10 und der Unterkante des lagerbuchsenförmigen Oberteiles die Druckfeder 8 eingesetzt,
die zweckmäßigerweise konisch ausgebildet ist, um sie bei kleinem Bauraum weit zusammendrücken
und eine gewünschte Pendelbewegung der Handhabe 3 ausführen zu können. Um die Auflagefläche
der Druckfeder 8 im Bereich der Querstege 10 zu vergrößern, kann eine Unterlegscheibe
9 dazwischen gelegt werden. Zwei diametral gegenüberliegende Nuten der Zahnkrone
6 sind T-förmig ausgebildet, so daß in einer nach links bzw. nach rechts verdrehten
Endstellung des Quersti.ftes 7 über die Steckkupplung 18 ein Axialdruck auf den
äußeren Steckschlüssel 13 ausgeübt werden kann. Die beiden oberen Durchbrüche 14
am Gehäuse 2 dienen vor allem als Sichtfenster zum Auffinden der T-förmigen Zahnlücken.
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Anstelle der beschriebenen Ausführung des Gehäuses 2 mit zwei Längs-
und zwei Querstegen und mit dem lagerbuchsenförmigen Oberteil ist auch ein Ausführungsbeispiel
mit hohlzylinderförmigem Gehäuse und entsprechenden Durchbrüchen denkbar.
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Der Steckschlüsselschaft 3 mit der Handhabe 4 ist in allen Stellungen
des Konterwerkzeuges 1 im Oberteil des Gehäuses 2 in Grenzen beweglich gehalten,
wobei je nach Durchmesserdifferenz zwischen der Durchtrittsbohrung 5 und dem Durchmesser
des Steckschlüsselschaftes 3 das gewünschte Radialspiel erreicht wird. Am unteren
Ende des Steckschlüsselschaftes 3 ist zweckmäßigerweise eine Mit-
nahmemöglichkeit
in Form beispielsweise eines Vierkants für das Aufstecken eines austauschbaren Steckschlüssels
12 angebracht. Eine Gummischeibe 11 kann eventuell zum Begrenzen der Radialbewegung
des inneren Steckschlüssels 12 aufgezogen werden, je nach Einsatzfall.
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Zur Bedienungsweise des Konterwerkzeuges 1 ist zu sagen, daß in der
in Figur 1 dargestellten Stellung bei eingerasteter Steckkupplung 18 der äußere
und erste Steckschlüssel 13 durch axiales Ansetzen mit der Handhabe 4, d.h. durch
Einhandbedienung auf den äußeren Mehrkant-Mitnahmekörper der Verschraubung, beispielsweise
eine Sechskantmutter aufgesetzt wird, wodurch diese an der Anlageschulter 16 anliegt.
Normalerweise reicht die Kraft der Druckfeder 8 aus, um ohne Kupplungsausrasten
den ersten Steckschlüssel 13 sicher aufstecken zu können. Lediglich bei deformierten
Mehrkant-Mitnahmekörpern, bei denen das Aufstecken schwergängig ist, wird der Querstift
7 in die T-förmigen Zahnlücken der Zahnkrone 6 eingeführt, so daß mit dem äußeren
Steckschlüssel 13 neben einer Drehbewegung auch axialer Druck ausgeübt werden kann.
Zur genauen axialen Einstellung eines mutternförmigen Mehrkant-Mitnahmekörpers ist
auch ein Drehen in Gegenrichtung bei gleichzeitiger Ausübung von Axialdrücken mit
der Handhabe 4 möglich, wozu der Querstift 7 in die gegenüberliegende durch die
T-Form der Zanlücken gebildete Endstellung geschwenkt wird. Ist nun der äußere Mitnahmekörper
in der richtigen Lage justiert, so kann der innere Mitnahmekörper der Verschraubung,
der meist aus einer Kontermutter, Konterschraube oder dergleichen besteht, mit dem
äußeren Mitnahmekörper gekontert werden. Gelegentlich kann es möglich sein, daß
der erste
Mehrkant-Mitnahmekörper gegenüber der Kontermutter oder
-schraube nicht nur axial sondern auch radial verschiebbar ist, siehe z.B. die einstell-Verschraubung
nach der DE-PS 30 37 606. Um trotz undefinierter Radiallage von erstem und zweiten
Mehrkant-Mitnahmekörper auch den zweiten Steckschlüssel sicher aufstecken zu können,
ist die gegenseitige Radialbeweglichkeit der Steckschlüssel und sind die sichtfreigebenden
Durchbrüche 15 vorgesehen. Und zwar wird die radiale Verschiebbarkeit ermöglicht
durch die bereits beschriebene Pendelbewegung zwischen innerem und äußerem Steckschlüssel
durch die entsprechend große Durchtrittsbohrung 5 am Oberteil des Gehäuses 2. Somit
kann die Handhabe 4 entgegen dem Federdruck der Druckfeder 8 axial so betätigt werden,
daß durch die unteren Durchbrüche 15 als Sichtfenster der innere Steckschlüssel
12 exakt auf den Schraubenkopf des inneren Mitnahmekörpers aufgesteckt und gegen
den äußeren Mitnahmekörper mit Einhandbedienung verspannt werden kann. In dieser
Stellung befindet sich der Querstift 7 der Handhabe 3 unterhalb der Zahnkrone 6
und somit außer Eingriff mit der Steckkupplung 18, d.h. die Handhabe 4 ist hier
frei gegenüber dem Gehäuse 2 verdrehbar. In diesem Falle ist ein axialer Druck mit
dem inneren Steckschlüssel 12 auf den entsprechenden Mehrkant-Mitnahmekörper möglich.
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Somit handelt es sich bei dem beschriebenen Konterwerkzeug 1 um ein
handliches Sonderwerkzeug, das bei raschen und feinfühligen Justieren ein Kontern
zweier gegeneinander zu verspannender Mehrkant-Mitnahmekörper auch in beengten Umgebungen
bei guten Sichtverhältnissen durch Einhand-Bedienung ermöglicht, wobei sowohl eine
radiale als auch eine axiale Einstellbarkeit gegeben ist.