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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug zum manuellen Festziehen
oder Lösen von Schraubverbindungen mit unterschiedlich
großen Mehrkant-Mitnahmekörpern gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein
gattungsgemäßes Werkzeug ist beispielsweise aus
der
DE 33 38 217 C2 bekannt,
wobei dieses Werkzeug jedoch eine aufwändige Kupplungsmechanik
aufweist, um ein Drehen eines inneren Steckschlüssels ohne
ein Verdrehen eines koaxial dazu angeordneten äußeren
Steckschlüssels bewerkstelligen zu können.
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Des
weiteren ist aus der
DE
103 24 258 A1 ein Kombiwerkzeug bekannt, mit welchem Verbindungselemente
sowohl mit einem Schraubendreher als auch mit einem Mutternschlüssel
festgezogen bzw. gelöst werden können. Das Kombiwerkzeug weist
dabei zwei koaxial zueinander angeordnete Steckschlüsselwerkzeuge
auf, wovon das Innere mit einem Gewindestift und das Äußere
mit einer den Gewindestift sichernden Mutter verbunden werden kann.
Durch eine Relativverdrehung des Inneren zum äußeren
Steckschlüssels ist dabei ein Lösen der Mutter
bei gleichzeitigem Festhalten des Gewindestiftes möglich.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
eine verbesserte oder zumindest eine andere Ausführungsform für
ein gattungsgemäßes Werkzeug zu schaffen, mit
welchem insbesondere eine vereinfachte Montage bzw. Demontage von Schraubverbindungen
möglich ist.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand
des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, ein Werkzeug zum
manuellen Festziehen oder Lösen von Schraubverbindungen
mit unterschiedlich großen Mehrkant-Mitnahmekörpern
zu schaffen, bei welchem zwei Steckschlüssel koaxial zu
einander angeordnet sind und ein innerer Steckschlüssel
in einer ersten, von einer Federeinrichtung gespannten Endlage,
nicht in einen zugeordneten Mehrkant-Mitnahmekörper eingreift,
während er dies in einer zweiten, entgegen der Feder vorgespannten Endlage
tut und dabei drehfest mit dem äußeren Steckschlüssel
verbunden ist. Der innenliegende Steckschlüssel ist dabei
axial begrenzt, jedoch um mindestens die Aufstecklänge
des inneren Steckschlüssels gegenüber dem äußeren
Steckschlüssel beweglich und durch eine Druckfeder in seine
oben erwähnte erste Endlage spannbar. In dieser ersten Endlage
liegen die freien Stirnkanten der beiden Steckschlüssel
derart zueinander, dass lediglich der äußere Steckschlüssel
auf den ihm zugeordneten äußeren Mehrkant-Mitnahmekörper
der Verschraubung aufsteckbar ist, ohne dass der innere Steckschlüssel
den ihm zugeordneten inneren Mehrkant-Mitnahmekörper berührt.
In der ersten Endlage kann somit durch ein Verdrehen des Werkzeuges
der äußere Mehrkant-Mitnahmekörper verdreht
und damit gelöst bzw. festgezogen werden. Wird hingegen der
innere Steckschlüssel durch Ausüben eines Drucks
entgegen der Feder in seine zweite Endlage gespannt, wirkt er mit
dem ihm zugeordneten inneren Mehrkant-Mitnahmekörper der
Schraubverbindung zusammen, so dass ein Verdrehen des Werkzeugs bei
sich in seiner zweiten Endlage befindlichem inneren Steckschlüssel
eine Verdrehung sowohl des ersten als auch des zweiten Mehrkant-Mitnahmekörper bewirkt.
Ein derartiges Werkzeug kann insbesondere beim Justieren von Kotflügeln
an einer Fahrzeugkarosserie besonders vorteilhaft eingesetzt werden, wobei
die mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug einzustellende
Schraubverbindung eine Einstellschraube, eine Anschlagscheibe sowie
eine Unterlegscheibe aufweist. Zwischen der Anschlagscheibe und
der Unterlegscheibe ist dabei das Kotflügelblech eingespannt
und kann durch das erfindungsgemäße Werkzeug einfach
mit lediglich einer Hand gelöst bzw. befestigt und dadurch
justiert werden.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Lösung, weist das Werkzeug einen zweiteiligen Griff auf,
wovon ein erstes Griffteil als U-Profil ausgebildet ist, in welches
das zweite Griffteil eingreift, sofern sich der innere Steckschlüssel
in seiner zweiten Endlage befindet, das heißt sofern das
zweite Griffteil in Richtung der Schraubverbindung gedrückt
ist. Generell ist dabei das erste Griffteil permanent drehfest mit
dem äußeren Steckschlüssel verbunden,
während das zweite Griffteil ausschließlich dann
drehfest mit dem inneren Steckschlüssel verbunden ist,
sofern das zweite Griffteil in das erste Griffteil eingedrückt
ist. Durch den zweiteiligen Griff ist es möglich, das erfindungsgemäße Werkzeug
mit lediglich einer Hand zu bedienen, so dass die andere Hand theoretisch
für die Justage des Kotflügels an dem Rohbau zur
Verfügung steht. Im Unterschied zu einem bisherigen Festziehen
bzw. Lösen, wozu stets zwei unabhängig voneinander
arbeitende Werkzeuge erforderliche waren, lässt sich mit
dem erfindungsgemäßen Werkzeug ein deutlich rationeller
Schraubvorgang bewirken.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
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Die
einzige 1 zeigt ein erfindungsgemäßes
Werkzeug in einer teilweise geschnittenen Ansicht.
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Entsprechend
der 1 weist ein erfindungsgemäßes
Werkzeug 1 zwei koaxial zueinander angeordnete und gesondert
verdrehbare Steckschlüssel, nämlich einen äußeren
Steckschlüssel 2 sowie einen inneren Steckschlüssel 3 auf.
Der äußere Steckschlüssel 2 kann
dabei gemäß der 1 als Innenmehrkant,
insbesondere als Innensechskant oder sogenannter Inbusschlüssel
ausgebildet sein, während der innere Steckschlüssel 3 als
Außenmehrkant, insbesondere als sogenannter Torxschlüssel® ausgebildet sein kann. Zusammen
dienen sie dem manuellen Festziehen bzw. Lösen von Schraubverbindungen
mit unterschiedlichen großen Mehrkant-Mitnahmekörpern.
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Der
innenliegende Steckschlüssel 3 ist axial begrenzt,
jedoch um mindestens die Aufstecklänge des inneren Steckschlüssels 3 gegenüber
dem äußeren Steckschlüssel 2 beweglich
und durch eine Druckfeder 4 in eine erste Endlage gespannt.
In der durch die Druckfeder 4 herbeigeführten
ersten Endlage liegen die freien Stirnkanten der beiden Steckschlüssel 2 und 3 derart
zueinander, dass lediglich der äußere Steckschlüssel 2 auf
dem ihm zugeordneten äußeren Mehrkant-Mitnahmekörper
der Verschraubung aufsteckbar ist, ohne dass der innere Steckschlüssel 3 den
ihm zugeordneten inneren Mehrkant-Mitnahmekörper berührt.
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Gemäß der
Darstellung in 1 ist jedoch nicht die erste
Endlage, sondern eine zweite Endlage dargestellt, in welcher der
innere Steckschlüssel 3 entgegen der Federkraft
der Feder 4 mit dem ihm zugeordneten inneren Mehrkant-Mitnahmekörper
zusammenwirken kann. In der zweite Endlage ragt der innere Steckschlüssel 3 mit
seiner Stirnkante durch eine Bodenöffnung 5 eines
Innenmehrkantkopfes 6, beispielsweise einer Inbus-Nuss
des äußeren Steckschlüssels 2.
In der ersten Endlage würde der innere Steckschlüssel 3 versenkt
in der Bodenöffnung 5 des Innenmehrkantkopfes 6 angeordnet
bleiben und dadurch nicht mit dem inneren Mehrkant-Mitnahmekörper
der Verschraubung zusammenwirken.
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In
der ersten Endlage kann somit das erfindungsgemäße
Werkzeug 1 als herkömmlicher Steckschlüssel
verwendet werden, mit Hilfe welchem, beispielsweise eine Sechskantmutter,
gelöst werden kann. Wird jedoch das erfindungsgemäße
Werkzeug 1 in seine zweite Endlage überführt,
durch Aufbringen einer Druckkraft in Richtung 7, so wird
der innere Steckschlüssel 3 drehfest mit dem inneren
Mehrkant-Mitnahmekörper der Verschraubung verbunden.
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Wie
der 1 weiter zu entnehmen ist, weist das Werkzeug 1 einen
zweiteiligen Griff 8 auf, wovon ein erstes Griffteil 9 drehfest
mit dem äußeren Steckschlüssel 2 und
ein zweites Griffteil 10 drehfest mit dem inneren Steckschlüssel 3 verbunden
ist. Das erste Griffteil 9 ist dabei als U-Profil ausgebildet,
in welches das zweite Griffteil 10 eingreift, sofern sich der
innere Steckschlüssel 3 in seiner zweiten Endlage
befindet, also eine Druckkraft in Richtung 7 auf den Griff 8 ausgeübt
wird.
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Das
Werkzeug 1 ist zudem in Axialrichtung zweiteilig aufgebaut
und weist ein griffseitiges Rohrteil 11 mit drehfest daran
angeordnetem ersten Griffteil 9 auf. Koaxial in diesem
griffseitigen Rohrteil 11 ist eine Stange 12 angeordnet,
welche einenends mit dem zweiten Griffteil 10 verbunden
ist und anderenends einen Innenmehrkantkopf 6' aufweist.
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Darüber
hinaus ist ein weiteres Rohrteil 13 vorgesehen, welches
mit dem griffseitigen Rohrteil 11, beispielsweise über
eine Madenschraube, verschraubbar ist, und welches auf seinem, dem
griffseitigen Rohrteil 11 abgewandten Ende den Innenmehrkantkopf 6 des äußeren
Steckschlüssels 2 trägt. Koaxial im weiteren
Rohrteil 13 angeordnet ist ein Steckschlüsseleinsatz 14,
welcher einenends mit dem Innenmehrkant 6' der Stange 12 verbindbar
ist und anderenends einen Außenmehrkantkopf, beispielsweise
einen Torx-Aufsatz® trägt.
Der Steckschlüsseleinsatz 14 ist dabei über
die Druckfeder 4 federnd gelagert und durchstößt
mit seiner Stirnende beim Erreichen der zweiten Endlage die Bodenöffnung 5 im
Innenmehrkantkopf 6 des weiteren Rohrteils 13.
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Durch
den geteilten Aufbau des Werkzeuges 1 ist ein leichter
Austausch des weiteren Rohrteils 13 mit dem darin angeordneten
Steckschlüsseleinsatz 14 möglich, so
dass das erfindungsgemäße Werkzeug 1 leicht
an unterschiedlichste Anwendungsfälle angepasst werden
kann. Selbstverständlich sollen die Dickenverhältnisse
der Stange 12 bzw. des Steckschlüsseleinsatzes 14,
wie sie in der 1 dargestellt sind, lediglich
rein exemplarisch verstanden werden, so dass sowohl der Steckschlüsseleinsatz 14 im
weiteren Rohrteil 13 als auch die Stange 12 im griffseitigen
Rohrteil 11 nach Möglichkeit geführt
sind. Beim Steckschlüsseleinsatz 14 ist dies durch
eine entsprechend gezeichnete Führungsverdickung 15 angedeutet.
Beim Trennen des weiteren Rohrteils 3 vom griffseitigen
Rohrteil 11, wird das weitere Rohrteil 13 am Gewinde 16 vom
griffseitigen Rohrteil 11 abgeschraubt, wobei während
des Abschraubvorgangs sich gleichzeitig das griffseitige Ende des Steckschlüsseleinsatzes 14 aus
dem Innenmehrkantkopf 6' der Stange 12 herausziehen
lässt. In gleicher Weise erfolgt auch ein Zusammenbau des
erfindungsgemäßen Werkzeugs 1. Die axiale
Verschieblichkeit der Stange 12 bzw. des inneren Steckschlüssels 3 ist
dabei so groß, dass in der ersten Endlage der innere Steckschlüssel 3 vollständig
versenkt in der Bodenöffnung 5 des Innenmehrkantkopfes 6 verschwindet,
während er in der zweiten Endlage deutlich aus der Bodenöffnung 5 herausragt.
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Gleichzeitig
ist denkbar, dass in der ersten Endlage das zweite Griffteil 10 nicht
in die U-förmige Aufnahme des ersten Griffteiles 9 eingreift
und dadurch der äußere Steckschlüssel 2 unabhängig
vom inneren Steckschlüssel 3 verdrehbar ist. Durch
das erfindungsgemäße Werkzeug 1 lässt
sich insbesondere ein einhändiges Justieren, insbesondere
auch ein Befestigen oder Lösen einer Schraubverbindung mit
mehreren Mehrkant-Mitnahmekörpern leicht bewerkstelligen,
wodurch einerseits die Justage des Kotflügels an einer
Karosserie nunmehr von einem Arbeiter durchgeführt werden
kann, und andererseits die Teilevielfalt bezüglich unterschiedlichster
für die Justage des Kotflügels benötigter
Werkzeuge reduziert werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3338217
C2 [0002]
- - DE 10324258 A1 [0003]