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Die vorliegende Erfindung betrifft
Montagemittel zur Montage eines Teiles an einer Wand.
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Eine der ältesten und in der Industrie
am häufigsten
eingesetzten Arten der Montage ist die Befestigung durch Schraube
und Mutter oder Schraubbolzen.
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Beispielsweise wird diese Art der
Befestigung weitgehend im Kraftfahrzeugbereich angewandt. Die Durchführung dieser
Art der Befestigung erweist sich jedoch in Anbetracht der derzeit
in diesem Bereich geltenden Produktivitätsanforderungen als relativ
langwierig.
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Um diesen Nachteil auszuräumen, erfolgt das
Verschrauben im allgemeinen mittels eines pneumatischen Schraubers.
Diese Schrauber erfordern jedoch einen großen Raumbedarf und sind aus diesem
Grund an schwer zugänglichen
Stellen unbrauchbar.
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Montagemittel der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art sind beispielsweise aus der
US 2 737 222 bekannt. Diese
Druckschrift beschreibt eine hochbelastbare Schraubverbindung zur Befestigung
der Außenverkleidung
eines Flugzeuges an den Spanten des Flugzeuges. Der Schraubbolzen durchsetzt
die beiden miteinander zu verbindenden Teile und greift mit einem
Gewindeabschnitt in die Mutter ein, die in einem an der Innenseite
des betreffenden Spantes befestigten Gehäuse drehfest, aber axial verschiebbar
gehalten ist. Zwischen der Mutter und dem Gehäuseboden ist ein Sperrelement
angeordnet, das durch eine sich am Gehäuseboden abstützende Feder
gegen die Mutter gespannt wird und in einer nicht kreisförmigen Öffnung das
komplementär
geformte, nicht zylindrische Ende des Bolzens aufnimmt, nachdem
dieser fest angezogen wurde. Dieses Reibsperrelement verhindert
ein unbeabsichtigtes Lockern des Bolzens. Das Einschrauben und Herausschrauben
des Bolzens erfolgt konventionellerweise mit Hilfe eines am Kopf
des Bolzens ansetzenden Schraubendrehers. Eine ähnliche Anordnung ist auch
aus der
CH 386 183 bekannt.
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Ein Ziel der Erfindung ist, Montagemittel
anzugeben, die eine schnelle Befestigung sogar an Stellen ermöglichen,
die schwer zugänglich
sind oder an denen der verfügbare
freie Raum beschränkt
ist.
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Um dieses Ziel zu erreichen, werden
erfindungsgemäß Montagemittel
zum Montieren eines Teiles an einer Wand vorgesehen, die eine Schraube und
eine Mutter enthalten, die zwei Bestandteile einer die Wand durchsetzenden
Durchsteckschraube bilden, wobei diese beiden Bestandteile ein Umkehrgewinde
haben, und wobei einer dieser beiden Bestandteile mit Mitteln für seine
Befestigung an dem Teil versehen ist und der andere dieser beiden
Bestandteile auf einer Seite mit Haftmitteln zum Haften an der Wand
und auf der entgegengesetzten Seite mit Anlagemitteln zur Anlage
an einer relativ zur Wand ortsfesten Fläche versehen ist, die in einer
axialen Richtung der Durchsteckschraube elastisch zusammendrückbar sind.
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Unter „Umkehrgewinde" versteht man, daß, wenn
einer der beiden Bestandteile der Durchsteckschraube, beispielsweise
die Schraube, drehfest ist, und sich der andere Bestandteil der
Durchsteckschraube, z. B. die Mutter, frei drehen kann, das bloße Einführen der
Schraube in die Mutter ohne Drehen der Schraube die Drehung der
Mutter in Richtung des Verschraubens hervorruft. Wenn die Durchsteckschraube
verschraubt ist, ruft umgekehrt dazu ein bloßes Ziehen an der Schraube
die Drehung der Mutter in Richtung des Abschraubens hervor. Im Falle der
erfindungsgemäß vorgesehenen
Art der Befestigung kann der mit den Haftmitteln und den Anlagemitteln
versehene Bestandteil derart zwischen der Wand und der ortsfesten
Fläche
angeordnet werden, daß die
in Kontakt mit der ortsfesten Fläche
stehenden Anlagemittel darauf gerichtet sind, sich zu entspannen
und die Haftmittel des betroffenen Bestandteiles an die Wand drücken, und
dadurch diesen Bestandteil drehfest machen. Wenn der fest mit dem Teil
verbundene Bestandteil gegen den anderen Bestandteil der Durchsteckschraube
gedrückt
wird, drückt
er die Anlagemittel elastisch zusammen, wodurch ein Abstand der
Haftmittel von der Wand hervorgerufen und die Drehung des fest mit
diesen verbundenen Bestandteiles ermöglicht wird, und erzeugt auf
diese Weise das Verschrauben. Wenn der Druck nachläßt, insbesondere
wenn das Teil an der Wand zur Anlage kommt, entspannen sich die
Anlagemittel und werden die Haftmittel an die Wand drücken, wodurch
das Verschrauben abgeschlossen und der betroffene Bestandteil drehfest
gemacht wird. Das Verschrauben wird so auf einfache Weise ausgeführt, indem
das Teil ohne Werkzeuge und ohne Eingreifen des Bedienungsmannes
auf die Bestandteile der Durchsteckschraube an der Wand angebracht
wird. Wenn das Teil ausreichend schwer ist, kann die erforderliche
Kraft dessen Gewicht sein, wodurch die Befestigung des Teiles zusätzlich erleichtert
wird. Ferner ermöglichen
die elastisch zusammendrückbaren Anlagemittel
ein Nachregeln der Arbeitsspiele.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung hat die Schraube einen Kopf, der mit Mitteln für seine
Befestigung am Teil versehen ist, und die Mutter ein mit Haftmitteln
versehenes Ende und ein dem entgegengesetztes mit Anlagemitteln versehenes
Ende.
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Die Erfindung wird im folgenden mitBezug auf
die beigefügten
Zeichnungen beschrieben:
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1 bis 3 Halbansichten im Längsschnitt durch
die erfindungsgemäßen Montagemittel,
die im Detail drei Schritte der Befestigung eines Teiles an einer
Wand zeigen,
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4 eine
zu den 1 bis 3 analoge Ansicht der erfindungsgemäßen Montagemittel,
die einen Demontagevorgang zeigt.
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Unter Bezugnahme auf die Figuren
werden die erfindungsgemäßen Montagemittel
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
dazu verwendet, um eine Gleitschiene A eines Autositzes am Boden
B eines Fahrzeuges zu befestigen, unter dem sich parallel eine Fläche C erstreckt,
die zu diesem beabstandet und relativ zu diesem ortsfest ist. Die
Fläche
C ist hier aus dem Boden eines D-Profils mit U-förmigem Querschnitt gebildet,
das unter dem Boden B befestigt ist. Die Fläche C kann ebenso aus der Fläche eines
Teiles gebildet sein, dessen Position relativ zum Boden ortsfest,
jedoch nicht zwangsweise an diesem befestigt ist. Die vollständige Befestigung
des Autositzes wird mittels vier Durchsteckschrauben der Art sichergestellt,
wie sie im folgenden beschrieben wird.
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Die erfindungsgemäßen Montagemittel enthalten
eine allgemein mit 1 bezeichnete Schraube und eine allgemein mit
2 bezeichnete Mutter, die dazu bestimmt sind, miteinander zusammenzuwirken,
um eine Durchsteckschraube zu bilden.
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Die Schraube 1 hat eine
Längsachse 3,
entlang deren sich nacheinander ein Kopf 4, ein Befestigungsteil
und ein mit einem Gewinde versehener Schaft 6 erstrecken,
wobei der Kopf 4 über
den Befestigungsteil 5 mit dem Gewindeschaft 6 verbunden ist.
Die Schraube 1 ist rohrförmig und hat eine axiale Bohrung 7.
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Der Gewindeschaft 6 hat
mehrere Gewindegänge,
die als Umkehrgewinde ausgebildet sind. Der Gewindeschaft 6 setzt
sich in einem Zentrierzapfen 8 fort.
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Die Schraube 1 wird durch
Eindrücken
des Befestigungsteiles 5 in ein Loch der Gleitschiene A an
dieser befestigt. Der Befestigungsteil 5 hat außen Rillen
oder Rinnen, die im wesentlichen parallel zur Längsachse 3 der Schraube 1 verlaufen,
um die Drehfestigkeit der Schraube 1 um diese Achse relativ zur
der Gleitschiene A zu verstärken.
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Die Mutter 2 hat ein Innengewinde 9 mit mehreren
Gewindegängen,
die als Umkehrgewinde ausgebildet sind.
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Die Mutter 2 hat ein Ende 10,
das eine Sitzfläche
mit einer Stirnseite 11 bildet, und, entgegengesetzt dazu,
ein Ende 12, an dem die Anlagemittel befestigt sind.
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Die Anlagemittel enthalten eine allgemein mit
13 bezeichnete Feder, die hier an der Mutter 2 mittels
eines Flansches befestigt ist, der in einer in dem Ende 12 der
Mutter ausgebildeten Nut angebracht oder in sie eingesetzt ist,
wobei er sich frei drehen kann. Die Feder 13 hat einen
dem Flansch fernen, äußeren Anlageteil 13.1 und
einen inneren Anlageteil 13.2, der sich gegenüber dem
Endpunkt des Innengewindes 9 erstreckt. Die Feder 13 ist
hier aus einem Elastomer hergestellt und ist in axialer Richtung
der Mutter elastisch zusammendrückbar.
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Die Mutter 2 wird derart
in das D-Profil eingesetzt, daß sich
das Innengewinde 9 gegenüber einer Bohrung E des Bodens
B erstreckt. Die Abmessungen der Feder 13 sind so, daß die Feder 13 zwischen der
Fläche
C und dem Boden B vorgespannt ist. Die an der Fläche C anliegende Feder 13 drückt so die Stirnseite 11 der
Sitzfläche 10 gegen
den Boden B.
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Die Befestigung erfolgt, indem der
Sitz so auf dem Boden B angeordnet wird, daß die Schrauben 1 an
den Muttern 2 anliegen. Die Zentrierzapfen 8 führen die
Schrauben 1 in den Bohrungen E und in den Innengewinden 9 der
Muttern 2.
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Wenn das Gewinde des Gewindeschaftes 6 jeder
Schraube 1 unter dem Gewicht des Sitzes an dem Innengewinde 9 der
entsprechenden Mutter 2 anliegt, übt die Schraube 1 einen
Druck auf die Mutter 2 aus, die darauf ausgerichtet ist,
die Feder 13 parallel zur Mittelachse 3 der Durchsteckschraube
zusammenzudrücken.
Die Stirnseite 11 der Sitzfläche 10 wird dann vom
Boden B gelöst
und die Gewindegänge
des Gewindeschaftes 6 und des Innengewindes 9 der
entsprechenden Mutter 2 greifen ineinander ein und versetzen
die Mutter in Drehung. Dies bewirkt das Aufschrauben der Mutter 2 auf
den Gewindeschaft 6 . Das Auslösen der Drehung der Mutter 2 wird
durch das Vorhandensein mehrerer Gewindegänge an dem Gewindeschaft 6 und
der Mutter 2 erleichtert. Um die Drehung der Mutter 2 zu
erleichtern, ist der Reibungskoeffizient des äußeren Bestandteiles 13.1 der
Feder 13 auf der Fläche
C relativ gering und die Kontaktbereiche sind kleinstmöglich.
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Wenn die Gleitschiene A am Boden
B zur Anlage kommt, üben
die Schrauben 1 keinen Druck mehr auf die Muttern 2 aus.
Die Feder 13 jeder der Muttern 2 entspannt sich
dann und bringt die Stirnseite 11 der Sitzfläche 10 in
Anlage an den Boden B, und schließt so das Aufschrauben der
Mutter 2 auf die mit einem Gewindeschaft 6 ab.
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Es versteht sich, daß, wenn
eine Zugkrafta auf den Sitz ausgeübt wird, die Stirnseite 11 der
Sitzfläche 10 jeder
Mutter 2 gegen den Boden B gedrückt wird, und so das Haftvermögen der
Sitzfläche 10 an dem
Boden B verstärkt
wird, der sich jeglicher Drehung der Mutter 2 widersetzt.
Um ein gutes Haftvermögen
der Stirnseite 11 der Mutter 2 am Boden B zu haben,
wird der Reibungskoeffizient dieser Seite der Mutter 2 am
Boden B erhöht.
Die Stirnseite 11 kann ebenso Vorsprünge oder Einkerbungen aufweisen, um
ihr Haftvermögen
an der Fläche
des Bodens B zu erhöhen.
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Um eine mit einer erfindungsgemäßen Durchsteckschraube
ausgeführte
Montage abzumontieren, ist es erforderlich, ein allgemein mit 14
bezeichnetes Werkzeug zu verwenden, das eine Stange 15 enthält (4).
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Die Stange 15 des Werkzeugs 14 wird
in die axiale Bohrung 7 der Schraube 1 eingeführt, um
auf dem inneren Bestandteil 13.2 der Feder 13 zur
Anlage zu kommen, die sich gegenüber
der Mündung
der Bohrung erstreckt, und um so diese Feder 13 zusammenzudrücken und
die Stirnseite 11 der Sitzfläche 10 von dem Boden
B zu beabstanden. Dieses Zusammendrücken ist um so leichter und
wirksamer, als der innere Bestandteil 13.2 von dem äußeren Bestandteil 13.1 beabstandet
ist. Die Drehung der Mutter 2 wird dann in Richtung des
Abschraubens ausgelöst.
Das Ende der Stange 15 des Werkzeuges 14 hat vorzugsweise
einen Vorsprung, um mit einem entsprechenden Profil des inneren
Bestandteiles 13.2 zusammenzuarbeiten, um die Stange 15 des
Werkzeuges 14 mit der Mutter 2 drehfest zu verbinden.
Die Drehung der Mutter kann dann dadurch ausgelöst werden, daß man das
Werkzeug 14 um die Achse 3 dreht.
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Gleichzeitig mit dem Zusammendrücken der Feder
wird eine Zugkraft auf den Sitz ausgeübt, um das Abschrauben abzuschließen.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht
auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt und
man kann daran Ausführungsvarianten
vornehmen, ohne den Schutzumfang der Erfindung, wie er in den Ansprüchen festgelegt
ist, zu verlassen.
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Insbesondere kann die Erfindung dadurch umgesetzt
werden, daß man
eine kinematische Umkehrung des beschriebenen Ausführungsbeispiels vornimmt.
So können
die erfindungsgemäßen Montagemittel
derart angeordnet werden, daß die
Mutter an der Gleitschiene befestigt wird und der Kopf der Schraube
auf der Seite des Gewindeschaftes mit Haftmitteln und auf der dieser
entgegengesetzten Seite mit Anlagemitteln versehen wird. Ebenso
kann die Schraube drehbar an der Gleitschiene A angebracht werden
und die Mutter kann am Boden B befestigt werden, oder umgekehrt.
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Außerdem umfaßt die Bezeichnung Schraube
innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung jede Art von mit Gewinde
versehenen Elementen und insbesondere Bolzen.
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Ferner kann das Ende der Stange 15 des Werkzeugs 14 mit
Mitteln versehen sein, die dessen drehfeste Verbindung mit der Mutter 2 anstatt
mit dem inneren Bestandteil 13.2 der Feder 13 ermöglichen.
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Obwohl der Gewindeschaft 6 und
das Innengewinde 9 derart beschrieben wurden, daß sie mehrere
Gewindegänge
haben, können
die Gewindeschäfte 6 und
das Innengewinde 9 auch nur einen einzigen Gewindegang
haben.
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Schließlich ist die Endung nicht
auf die Montage von Autositzen an den Böden von Fahrzeugen beschränkt, sondern
betrifft ebenso alle Arten von Befestigungen eines Teiles an einer
Wand.