DE2540811C2 - Verfahren zur Herstellung eines mit einer Gleitschicht versehenen Verbundgleitlagers oder Verbundgleitlagerbandes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines mit einer Gleitschicht versehenen Verbundgleitlagers oder VerbundgleitlagerbandesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mit einer Gleitschicht versehenen Verbundgleitlagers
oder als Ausgangsmaterial für die Fertigung von Gleitlagerschalen oder dgl. vorgesehenen Verbundgleitlagerbandes,
bei dem auf einen Gleitlagertragkörper oder ein Gleitlagertragband eine Schicht aus einem
unausgehärteten Polyarylensulfidpulver, insbes. PoIyphenylensulfid,
aufgebracht wird und nach dem Beschichten der Gleitlagertragkörper oder das Gleitiagertragband
auf zumindest 3800C zur Härtung des Polyarylensulfids erhitzt wird.
Es sind Verbundgleitlager oder -bänder bekannt, auf deren Tragkörper oder Tragband mehrere Schichten
aus Polyphenylensulfid von je etwa 25 μιη Dicke
aufgespritzt und in bekannter Weise (US-PS 38 19 407) ausgehärtet wurden. Die Abriebfestigkeit und die
Bindung der Gleitschicht am Tragkörper oder Tragband befriedigten nicht immer voll. Hochbelastbare Gleitlager
lassen sich so nicht herstellen. Außerdem läßt sich dieses Verfahren nur langsam und unwirtschaftlich
ausführen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren dahingehend zu verbessern,
daß die Haftung am Gleitlagertragkörper oder -tragband, der innere Verbund und die Abriebfestigkeit
sowie die Laufeigenschaften verbessert sind.
Diese Aufgabe wird für das eingangs genannte Verfahren dadurch gelöst, daß als Pulver ein Pulvergemisch
aus wenigstens 80% ungehärtetem Polyarylensulfid vermischt mit wenigstens 10% Polyarylensulfid, das
durch Erhitzung in Luft für wenigstens 2 Stunden bei etwa 4000C vorgehärtet ist, verwendet wird.
ίο Zweckmäßigerweise wird die Beschichtung in einer
Wirbelschicht vorgenommen und vorzugsweise der Gleitlagertragkörper oder das -tragband vor der
Beschichtung auf eine Temperatur von mehr a's 3800C
vorgewärmt
Zur Härtung des Pulvergemisches wird während etwa 2 Stunden eine Temperatur von etwa 3800C eingehalten.
Die Schicht sollte in einer Stärke von wenigstens 0,25 mm aufgetragen werden.
Die Gleitschicht soll mindestens 0,127 oder 0,25 mm stark sein und kann in manchen Fällen eine Stärke bis zu
0,5 mm aufweisen.
Das bekannte Aufsprühen, z. B. auf Lagerschalen, genügt für sehr dünne Gleitschichten, nicht jedoch für
Gleitschichten der genannten Stärke. Wird hingegen der Tragkörper oder das Tragband in eine Wirbelschicht
aus Polymerpulver eingeführt, so kann man eine ausreichend starke Beschichtung erreichen. Es ist
jedoch die Gleichmäßigkeit der Schichtstärke während
^o des 1 bis 2 Stunden dauernden Härtens nicht gesichert,
weil die Beschichtung ständig der Schwerkraft ausgesetzt ist. Es wurde jedoch festgestellt, daß man bei
Verwendung der erfindungsgemäßen Mischung mit 10 oder 20Gew.-% vorgehärtetem Polyarylensulfid die
Viskosität so ausreichend steigern kann, um nach der Härtezeit eine ausreichend gleichmäßige Schichtstärke
zu erhalten. Je größer die Aushärtungsgrad des vorgehärteten Pulvers und je höher dessen Anteil im
Pulvergemisch ist, um so gleichmäßiger wird die Schichtstärke der erhaltenen Gleitschicht sein.
Ein Pulver aus gehärtetem Polyphenylensulfid ist nicht leicht zu erhalten, weil das ungehärtete Pulver
leicht zu einem festen Block härtet, der wegen seiner Festigkeit und Zähigkeit schwer auf entsprechende
Feinheit zu mahlen ist.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht daher die Verwendung eines
vorgehärteten Polyarylensulfidpulvers vor, welches durch Mischen ungehärteten Pulvers mit einer salzartigen
Substanz und Erhitzen auf eine Temperatur über 380°C, z. B. 450°C, und Auswaschen zur Entfernung der
salzartigen Substanz gewonnen wurde. Man erhält eine spröde Masse, die sich leicht aufmahlen läßt, da das Salz
ein Zusammenlaufen der Polyphenylensulfidteilchen verhindert. Nach dem Abkühlen kann man durch Lösen
in Wasser das Salz entfernen.
Es kann Salz oder eine salzartige Substanz verwendet werden. Natriumchlorid ist zufriedenstellend. Andere
Pulver sind ebenfalls geeignet, die mit Polyphenylensulfid nicht reagieren und bei den Härtetemperaturen nicht
schmelzen. Sie müssen in Wasser leicht löslich sein.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält mar. nicht nur Gleichschichten gleichmäßiger Stärke sondern
auch eine gute Bindung am Tragkörper oder dem Tragband, insbes., wenn dieses aus Aluminium oder
einer Aluminiumlegierung besteht oder auch aus anderen Werkstoffen wie Stahl, wenn sie mit einer
Aluminiumschicht auf der Seite der Gleitfläche verse-
hen sind
Die Erfindung wird an folgenden Beispielen weiter erläutert
Polyphenylensulfid wird mit einem frei fließenden Kochsalz in einer Menge von 20 Teilen Polyphenylensulfid
und 80 Teilen Natriumchlorid gemischt. Das Gemisch wird in niedere Gefäße gefüllt, so daß die
Pulverschicht etwa 2 cm hoch ist. Dann wird 2 Stunden an der Luft auf 400 bis 4200C erwärmt. Dabei härtet das
Polyphenylensulfid aus, ohne daß die Teilchen wegen der Einwirkung des Salzes zusammenlaufen. Nach dem
Abkühlen wird die Masse gebrochen und in einer Stiftmühle aufgemahlen. Das Salz wird anschließend
durch kontinuierliches Waschen mit Wasser entfernt. Das unlösliche Polyphenylensulfidpulver bleibt auf
einem Sieb der Maschenweite 53 μηι zurück.
Dieses Pulver aus gehärtetem Polyphenylensulfid wurde bei 1500C getrocknet und nach dem Abkühlen
eine Kornfraktion von (53 bis 211) μιη durch Sieben
erzeugt.
Das so erhaltene Pulver von gehärtetem Polyphenylensulfid wurde in einer Menge von 20% nicht
gehärtetem Polyphenylensulfidpulver zugesetzt und in ein Reaktionsgefäß zur Fluidisierung bzw. in ein
Wirbelbett eingebracht.
Aluminiumlagerrohlinge, vorgewärmt auf 4200C,
wurden an den Gleitflächen durch Eintauchen in die Wirbelschicht beschichtet. Nach dem Beschichten
wurde die Gleitschicht der Rohlinge an der Luft bei 38O0C 2 Stunden lang gehärtet.
Die Gleitschicht hatte eine ausreichend gleichmäßige Schichtstärke zwischen 0,33 und 0,43 mm und hat nicht
oder nur eine geringe Tendenz zum seitlichen Ablaufen unter der Schwerkraftwirkung während der 2stündigen
Härtezeit bei 38O0C.
Die Maßnahmen des Beispiels 1 für die Härtung des Polyphenylensulfids wurden mii zwei Ausnahmen
wiederholt.
a) Kochsalz wurde erst in einer Stiftmühle auf 211 μιη
aufgemahlen und dann dem Polyphenylensulfid zugesetzt;
b) nach dem Abkühlen und Mahlen des gehärteten Gemisches in Beispiel 1 wurde dieses in die flachen
Gefäße gegeben und weitere 2 Stunden bei 400 bis 420°C gehärtet, woraufhin es wie im Beispiel I,
wieder aufgemahlen, gewaschen und gesiebt wurde.
Das gehärtete Pulver wurde einem nicht-vorgehärteten Polyphenyiensulfid in einer Menge von 10:90
zugemischt. Wie im Beispiel 1 wurden die Lagerrohlinge
in der Wirbelschicht beschichtet.
Es zeigte sich, daß dieses Beschichtungspulvergemisch
wirksamer ist als das aus Beispiel 1, das das seitliche Abfließen der im Vergleich zur Beschichtung
nicht-vorgehäueten Polyphenylensulfid verhindert, weil
der Aushärlungsgrad des vorgehärteten Polyphenylensulfids gi-ößer ist, so daß auch nur ein geringerer Anteil
zugesetzt werden konnte.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines mit einer Gleitschicht versehenen Verbundgieitlagers oder als
Ausgangsmaterial für die Fertigung von Gleitlagerschalen oder dgl. vorgesehenen Verbundgleitlagerbandes,
bei dem auf einen Gleitlagertragkörper oder ein Gleitiagertragband eine Schicht aus einem
unausgehärteten Polyarylensulfidpulver, insbes. Polyphenylensulfid,
aufgebracht wird und nach dem Beschichten der Gleitlagertragkörper oder das
Gleitlagertragband auf zumindest 3800C zur Härtung
des Polyarylensulfids erhitzt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß als Pulver ein Pulvergemisch aus wenigstens 80% ungehärtetem Polyarylensulfid
vermischt mit wenigstens 10% Polyarylensulfid, das durch Erhitzung in Luft für wenigstens
zwei Stunden bei 4000C vorgehärtet ist, verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Beschichtung mit einer
Wirbelschicht vornimrm.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gleitlagertragkörper
oder das Gleitlagertragband auf eine Temperatur von mehr als 3800C vor der Beschichtung vorwärmt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Härtung des
Pulvergemisches während etwa zwei Stunden eine Temperatur von 380° C eingehalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht in einer
Stärke von wenigstens 0,25 mm aufgetragen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß man ein vorgehärtetes
Polyarylensulfidpulver verwendet, welches durch Mischen ungehärteten Pulvers mit einer salzartigen
Substanz und Erhitzen auf eine Temperatur über 380°C und anschließendes Aufmahlen der erhaltenen
spröden Masse und Auswaschen zur Entfernung der salzartigen Substanz gewonnen wurde.
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