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Preß- und Ausstoßschild für Müllpreßbehälter Die vorliegende Erfindung
betrifft ein Preß- und Ausstoßschild für Müllpreßbehälter mit fluidischem Antrieb,
gebildet aus einem an einer Stirnseite des MúLLpreßbehälters angeordneten Preßschild,
das unter der Kraft eines fluidischen Antriebes von einer Stirnseite des Müllpreßbehälters
in Richtung der Längsachse zur anderen Stirnseite verschiebbar ist.
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Zweck der uorliegenden Erfindung ist, ein Preß- und Ausstoßschild
für müllpreßbehäIter so auszubilden, daß unter geringen Herstellungskosten eine
starke Usrdichtung des mülls im Müllpreßbehälter möglich ist (Anwendung als Preßschild);
bzw. daß ein Ausstoß des mülls in einem müllprsßbehälter gewahrleistet ist (Anwendung
als Ausstoßschild).
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Es sind Antriebe in der Art bekannt, daß ein oder auch mehrere mehrstufige,
doppelt wirkende Hydraulikzylinder horizontal zwischen dem Preßschild und dem Widerlager
an der Stirnseite des müllpreßbehälters angeordnet sind. mit dieser Anordnung wird
eine einfache Lagerung und Energieversorgung (Dr.uckmittelzufuhr) erreicht. Dsr
Hydraulikzylinder besitzt allerdings eine gewisse, nicht unter schreitbare Baulänge,
so daß bei zurückgefahrenem Preßschild der zwischen dem Preisschild und der Stirnseite
des rnüllpreßbehälters verbleibende Raum aufgrund der Baulänge des Hydraulikzylinders
nicht nutzbar ist.
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Um eine gewisse, verlangte Preßkraft zu gewährleisten, ist die im
Durchmesser kleinste Stufe des mehrstufigen Hydrau-:-likzylinders auf diese Preßkraft
zu dimensionieren. Dies bedeutet, daß alle anderen Stufen größer ausgelegt sind
und damit im Verhältnis zum Nutzen ein mehrgewicht bedeuten, einmal im material
und zum zweiten im Ölinhalt.
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Dieser mehrstufige Hydraulikzylinder bedingt auch einen großen Ölhaushalt,
da diese Zylinder ein sehr großes Ölvolumen bsim Ausfahren aufnehmen, d.h. daß eine
große Antriebsleistung des HydraUlikkompressors installiert sein muß. Zudem bedingt
ein großer Ölhaushalt ein entsprechendes Gewicht, das die Nutzlast des müllpreßbehälters
herabsetzt.
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Bei einem Vorschub von 6 bis 10 metern eines bekannten Antriebes einss
Preßschildes verlangt dieser großs Vorschubweg bei horizontal liegenden Hydraulikzylindern,
daß die einzelnen Stufen noch einmal gesondert geführt werden, um das Ausknicken
das ausgefahrenen Zylinders zu verhindern. Der Vorteil der einfachen Lagerung des
Hydraulikzylinders wird dadurch geschmälert, da konstruktiv bedingt notwendige Zusatzeinrichtungen
zur Lagerung und Abstützung des Hydraulikzylinders notwendig werden. Der eingebaute
Zylinder muß jeweils genau dem vorhandenen Vorschub (Hublänge) angepaßt werden.
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Bei einer derartigen, bekannten Anordnung muß das Preisschild außerdem
noch in einer ssitlichen.Lagerung am Behälter ge-.
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führt werden, um die Preßkraft gleichmäßig auf das Preßschild zu übertragen.
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Eine andere, bekannts Konstruktion verwendet einen Hydraulikmotor,
der eine lilelle antreibt, welche an ihren Enden
Zahnräder trägt,
die wiederum in eine an der Bshälterseitenwand fsste Verzahnung eingreifen. Der
Hydraulikmotor mit der Welle sind am Preisschild befestigt. Dieser Antrieb hat den
Nachteil des relativ großen und schweren Hydraulikmotors mit hohem Ölschluckvolumen-Ein
Hydraulikmotor in der Ausbildung z.B. als Axialkolbenmotor bedingt hohe Herstellungskosten.
Soll ein gefordertes Drehmoment an die Antriebswelle abgegeben werden, so ist der
Durchmesser des Hydraulikmotors so groß zu wählen, daß der zwischen der Rückseite
des Preßschildes und der Stirnseite des müllpreßbehälters verbleibende, nicht nutzbare
Raum groß wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Preß- und Ausstoßschild
für Müllpreßbehälter der eingangs genannten Art so auszubildsn, daß der Antrieb
dieses Preß- und
Ausstoßschildss billig herzustellen ist, langsam
läuft und dabei ein hohes Drehmoment abgibt.
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Die Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein Preß-
und Ausstoßschild gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß an dem Preßschild
eine senkrecht zur Längsachse weisende, fiorizontale Kurbelwelle gelagert ist, die
an beiden Enden Zahnräder aufweist, die mit einer beiderseits der Seitenwand des
MüllpreObshälters engeordneten, in Längsrichtung weisenden Triebstockverzahnung
kämmen und ein oder mehrere fluidisch betätigte Zylinder an Kröpfungen der Kurbeltielle
angreifen.
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Das wesentliche der vorliegenden Erfindung gegenüber den vorbekannten
Anordnungen ist, daß der bekannte Antrieb mit einem Hydraulikmotor durch fluidisch
betriebene Zylinder mit geradliniger Ausgangsbewegung ersetzt ist. Der in den Herstellungskosten
teuere, für den Langsamlauf nur schlecht geeignete Hydraulikmotor wird also gemäß
dsr vorliegenden Erfindung durch hydraulisch oder pneumatisch (allgemein: fluidisch)
betriebene Zylinder ersetzt.
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Wesentlich ist, daß die Antriebswelle gemäß der vorliegenden Erfindung
als Kurbelwelle ausgebildet ist, an deren Kröpfungen ein oder mehrere Zylinder angreifen.
Wird ein einziger Zylinder verwendet, so müssen entsprechende Gsgsngswichte
an
der Kurbelwelle angeordnet sein, um eine Unwucht während der Drehung zu vermeiden.
Vorteilhaft tragen dabei die Kröpfungen die Gegengewichte.
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Es können aber auch zusätzliche Gegsngswichts auf der Kurbelwelle
angaordnet sein. Es wird bevorzugt, wenn drei Zylinder über im Winkel von 120 °
zueinander versetzte Kröpfungen an der Kurbelwelle angreifen. Durch diese Anordnung
wird ein runder, gleichmäßiger Lauf der Kurbelwelle erzielt. Es wird dadurch weiterhin
vermieden, daß eine Verlanosamuna der Umdrehuno der Kurbelwelle in einem Totpunkt
erfolgt, da immerreiner der Zylinder gerade arbeitet und die anderen Zylinder über
ihren Totpunkt hinweg bewegt.
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Ein wesentliches merkmal der vorliegenden Erfindung ist, daß das Preßschild
über hintereinander liegend angeordnete Tragrollen auf einem an der Seitenwand des
müllpreßbehälters angeordneten Vierkantrohr längsverschieblich gelagert ist.
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Auf der Oberseite des Vierkantrohres rollen dabei vorzugsweis zwei
Tragrollen auf jeder Seite des Preßschildes ab.
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Auf der Unterseite des Vierkantrohres ist bevorzugt die Triebstockverzahnung
angeordnet. Diese Anordnung hat den wesentlichen Vorteil, daß die Triebstockverzahnung
im müllpreßbehälter vor dem Zusetzen mit müll geschützt ist.
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Die Anordnung der Triebstockverzahnung an der Unterseite des
Vierkantrohres
hat den weiteren Vorteil, daß die Tragrollen und die in die Triebstockverzahnung
eingreifenden Zahnräder des Preßschildes an jeder Seite des Vierkantrohrss eine
Dreipunktauflage bilden. Das Preßschild ist somit sicher gelagert und nur noch in
Längsrichtung des rnüllpreßbehälters verschieblich.
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Weitere merkmale und Vorteils der vorliegenden Erfindung gehen aus
der Zeichnung und ihrer Beschreibung hervor.
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Es zeigen: Fig. 1 Seitenansicht eines Sattelzuges mit einem selbsttragenden
müllpreßbehälter und einem Ausstoßschild gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Fig. 2 perspektivische Teilansicht einer Preß- und Ausstoßvorrichtung
(schematische Darstellung).
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Fig. 3 schematische Seitenansicht der Verwendung einer Preßvorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung als Ausstoßschild und als Preßschild.
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Fig. 1 zeigt einen Sattel-Lastzug, bestehend aus einer Zugmaschine
23 und einem Sattelauflieger 24. Der Sattelauflieger 24 besteht dabei aus dem müllpreßbehälter
12 und dem nicht
näher zu beschreibenden Fahrwerk. Die Druckmittelzufuhr
des Sattelaufliegers 24 erfolgt über die Hydraulikleitung 25 von der Zugmaschine
23 her. In der Fig. 1 ist im rnüllpreßbehälter 12 gestrichelt der Umriß der erfindungsgemäßen
Preßvorrichtung 14 dargestellt. Weitere Einzelheiten dieser Preßvorrichtung 14 gehen
aus der Darstellung der Fig. 2 hervor.
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Fig. 2 zeigt die hintere, seitliche perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen
Preßvorrichtung 14. Die Wände des Müllpreßbehälters 12 sind teilweise weggeschnitten,
so daß die links Aufhängung der Preßvorrichtung 14 voll sichtbar ist. Zur besseren
Übersichtlichkeit sind die Seitenwände des Müllpreßbehälters 12 und die Bodenfläche
13 in Richtung der Längsachse mit Strichen versehen.
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Die Preßvorrichtung 14 besteht dabei aus dem Preßschild 6 und dem
Antrieb und der Lagerung dieses Preßschildes. Das Preßschild 6 ist über seitlichs
Tragarme und Tragrollen 5 längs verschieblich auf zwei jeweils in den Seitenwänden
des Müllpreßbehälters 12 eingelassenen Vierkantrohren verschieblich. In der Darstellung
der Fig. 2 ist lediglich das linke Vierkantrohr 4 sichtbar. In spiegelbildlicher
Weise dazu erfolgt die Lagerung des Preßschildes 6 auf der rechten Seite. Am Preßschild
6 ist über Traglager (nicht dargestellt) oder ohne Traglager eine Kurbelwelle 1
drehbar gelagert,
die entsprechend -cier Anzahl der treibenden
Zylinder 20, 21, 22 Kröpfungen 7 aufweist. Die fluidisch betriebenen Zylinder 20,
21, 22 sind an einer Seite auf einer Welle 17, die an Traversen 16 am Preßschild
6 befestigt ist, drehbar gelagert.
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Die ander-e Seite der Zylinder 20, 21, 22 greift an Kurbslzapfen 8
in zugeordneten Kröpfungen 7 der Kurbelwelle 1 ein.
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Die Kurbelwelle 1 weist an beiden Enden Zahnräder 2 auf.
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Jedss Zahnrad 2 kämmt mit einer unterhalb des Vierkantrohres 4 angsbrachten
Triebstockverzahnung. Bei Drehung der Kurbelwelle 1 im Uhrzeigersinn rollt das Zahnrad
2 an der zugeordneten Triebstockverzahnung 3 ab und das Preßschild 6 bewegt sich
in Richtung 18 in der Längsachse des müllpreßbehälters 12.
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Aus der Darstellung der linken Seite der Lagerung des Preßschildes
6 ist ersichtlich, daß die Tragrollen 5 zusammen mit dem Zahnrad 2 eine Dreipunktauflage
am Vierkantrohr 4 bilden. Diese Lagerung vermag dadurch auch großs Kräfte vom Preßschild
6 aus auf das Vierkantrohr 4 zu übertragen.
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Wesentlich ist, daß das Vierkantrohr.4 ein tragender Bestandteil der
Seitenwand des müllpreßbehälters 12 ist (s. Fig. 1 und Fig. 2). Der müllpreßbehälter
12 ist dadurch seinerseits selbsttragend, und andsrerseits könner hohe Kräfte auf
das Vierkantrohr 4 übertragen werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung greifen
drsi Zylinder über im Winkel von 120 zueinander versetzten Kröpfungen an der Kurbelwelle
an. Durch diese Anordnung ist gewährleistet, daß immer einer der druckmittelgesteuerten
Zylinder seine volle Kraft entfaltet und die anderen Zylinder über ihren entsprechenden
Totpunkt hinweg bewegt. Es könnten aber auch mehr oder weniger Zylinder verwendet
werden. Wesentlich ist, daß die - mit einem bekannten Hydraulikmotor erzeugte rotatorische
- Bewegung durch geradlinig wirkende Arbeitszylinder erzeugt ist.
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Dis Steuerung der Druckmittelzufuhr der Zylinder 20, 21, 22 kann in
Abhängigkeit vom Drehwinkel der Kurbelwelle über entsprechend zugeordnete Nocksn
erfolgen, sie kann aber auch in Abhängigkeit vom Weg des Kolbenstangenkopfes im
Kurbelzapfen 8 erfolgen. Wesentlich ist, daß die Kurbelwelle 1 dadurch bewegt wird,
daß wenigstens ein Zylinder mit Druck ausfährt und ohne Druck wieder eingeschoben
wird.
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Die Steuerung der Druckmittelversorgung der einzelnen Zylinder 20,
21, 22 erfolgt wegabhängig dadurch, daß der Kolbenstangenkopf im Kurbelzapfen 8
beim Umlauf eine Bewegung quer zur Verbindungslinie Achse 9 der Welle 17 und Drehachse
11 der Kurbelwelle 1 ausführt. Diese oszillierende Bewegung steuert über Nocksn
ein Vier/Zwei-Wegeventil in der Gleise, daß im Hydraulikzylinder nach dem oberen
Totpunkt des betreffenden Kurbelzapfens Druck eingesteuert wird und der
Zylinder
die Kurbel nach unten bewegt. Gleichzeitig schiebt die nächste Kurbel ihren Zylinder
bis zum oberen Totpunkt wieder zusammen, so daß dieser wieder in Arbeitsstellung
gebracht wird. Dies bedeutet also, daß immer mindestens ein Zylinder arbeitst und
die Kurbelwelle 1 bewegt.
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In der schematischen Darstellung der Fig. 3 ist die Verwendung der
erfindungsgemäßen Preßvorrichtung 14 sowohl als Preß- als auch als Ausstoßschild
gezeigt. Auf der linken Seite der Darstellung wird der müllpreßbehälter 12 gerade
über einen Einfüllschacht 27 mit müll befüllt. Die Preßvorrichtung 14 des müllpreßbehälters
12 ist daher ganz zurückgefahren. Dieses Preßschild 6 wirkt beim späteren Entladen
des müllpreßbehälters 12 als Ausstoßschild.
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Rechts vom Einfüllschacht 27 ist die Verwendung einer Prsßvorrichtung
14 als Preßschild 6 gezeichnet. In dieser Darstellung ist die dort gezeigte Preßvorrichtung
15 als von einem horizontal liegenden, hydraulischen Zylinder in Richtung 19 angetriebenen
Preßschild 6 gezeigt. Der in dem Einfüllschacht 27 eingefüllte müll wird über die
geöffnete Ausstoßklappe 26 des müllpreßbehälters 12 in den müllpreßbehälter hineingeschoben.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist das Preßschild 6 der Preßvorrichtung 15 mit
einem fluidischen Antrieb, wie vorher beschrieben, ausgerüstet.
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Die Darstellung der Fig. 3 soll nur als Beispiel die
Verwendungsmöglichkeit
der Preßvorrichtung 14, 15 als Prsß-und Ausstoßschild zeigen. Es geht aus dieser
Darstellung auch hervor, daß das Preßschild 6 der vorliegenden Erfindung auch in
einer stationär betriebenen Umladestation (Preßvorrichtung 15) verwendet werden
kann. Wesentlich ist der einfache und raumsparende Aufbau der erfindungsgemäßen
Preßvorrichtung.
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Patentansprüche