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Straßenablauf aus Beton mit Schlammraum Die Erfindung bezieht sich
auf einen Straßenablauf aus Beton mit Schlammraum, bei dem der Auslauf oberhalb
des Schlammraumes angeordnet ist, der einen über die Mantelfläche der den Auslauf
und den Schlammraum bildenden Abschnitte des Straßenablaufs auskragenden Überstand
bildet.
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Straßenabläufe aus Beton sind nach DIN 4052 normiert. Sie dienen dazu,
Regen- und Schneewasser,u.U. auch Haus- und Industrieabwässer, von befestigten Straßen
unter Gefälle in Abwasserleitungen zu führen.
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Das durch die Straßenabläufe abgeleitete Oberflächenwasser ist Schmutzwasser,
welches Stoffe mit sich führt, die sich zu einem
Teil reibend und
schiebend, zum anderen Teil schwimmend fortbewegen. Der Schlammraum eines gattungsgemäßen
Straßenablaufs dient als Falle für solche Bestandteile des Schmutzwassers, die bei
Gelangen in die weiterführenden Abwasserleitungen zu Ab reibungen der RohrleitungssohlR
führen oder sich gar als Schwerstoffe in den Rohrleitungen ablagern und dort eine
Verstopfung zur Folge haben können.
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Zwar kann man gegebenenfalls auch in StraBenaL 'e mit Schlammraum
ebenso wie in Straßenabläufen mit Bodenablauf Schlammeimer einhängen, welche als
Falle für die erwähnten Absetzstoffe dienen.
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Im allgemeinen verzichtet man jedoch bei Straßenabläufen mit Schlammraum
auf Schlammeimer und benützt den Schlammraum selbst als die einzige Schlammfalle.
Aber auch bei Einsetzen von Schlammeimern dient der Schlammraum selbst als zusätzliche
Falle, die sich allmählich ftllt und die von Zeit zu Zeit geleert werden muß.
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Die Entleerung des Schlammraums gattungsgemäßer Straßenabläufe geschieht
mittels Schlammwagen, die mit einer Absaugeinrichtung versehen sind. Ein ordnungsgemäßes
Funktionieren der Absaugeinrichtung ist nur dann gewährleistet, wenn die Schweb-
und Schwerstoffe im Schlammraum in einer Naßsumpfumgebung vorliegen und somit als
Bestandteile einer Flüssigkeit abgesaugt werden können.
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Straßenabläufe gemäß DIN 4052 aus Beton mit Schlammraum sind aus mehreren
übereinandergesetzten Teilen aufgebaut, die muffenartig ineinander greifen. Der
unterste Teil wird als Sumpf bezeichnet und bildet den sacklochartigen Schlammraum,
der hier ganz oder teilweise die Funktiop eines Schlammeimers übernimmt. Auf den
Sumpf wird als Verlängerung ein Zwischenteil aufgesetzt. Auf diesen Zwischenteil,
gelegentlich auch auf den Sumpf direkt, wird ein Muffenteil aufgesetzt, in dessen
Mantel der Auslauf des Straßenablaufs ausgebildet is . Über den Auslauf wird der
Straßenablauf an einen Ablaufkanal zum.Abwasserkanal angeschlossen. Der mit dem
Auslauf versehene Teil heißt Muffenteil, weil der Auslauf als Muffe ausgebildet
ist, um die Anschlußrohre leicht und einwandfrei dichten zu können. Da die Ablaufkanäle
aber mit der Muffe bzw. dem Stumpfende (Nut) gegen den Wasserabfluß gerichtet verlegt
werden, wird im allgemeinen ein muffenloses Paßstück zwischen Ablauf und Ablaufkanal
eingefügt.
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Auf dem Muffenteil wird wiederum ein sogenannter Schaft, meist ohne
Tragnocken, als Rohrverlängerung aufgesetzt. Oberhalb des Schafts wird schließlich
je nach den Höhenverhältnissen ein die übrigen Teile seitlich überkragender Höhenausgleichsring
ohne Muffenanschlußverbindung aufgelegt. Der Höhenausgleichsring trägt seinerseits
den
Aufsatz des Straßenablaufs, durch welchen das Schmatzwasser in den Straßenablauf
eintritt und der zugleich als Schutzgitter des Straßenablaufs dient.
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Die Fugen zwischen dren einzelnen Teilen werden gewöhnlich mittels
Gummidichtungen oder insbesondere mittels wasserdichtem Mörtel abgedichtet. Der
Hauptzweck eines solchen Abdichtens besteht darin, kein Schmutzwasser in das umliegende
Erdreich eindringen lassen zu können. Für diesen Zweck reicht es im allgemeinen
aus, daß wenigstens die überwiegende Menge des Schmutzwassers von dem Eindringen
in das Erdreich ferngehalten wird, da Straßenschmutzwässer ja meist auch andere
Wege in das Erdreich nehmen.
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Der Erfindung liegt darüber hinaus die Aufgabe zugrunde, den Schlammraum
gattungsgemäßer Straßenabwässer besser als bisher abzudichten; es zeigt sich nämlich,
daß bei konventionellen Straßenabläufen aus Beton mit Schlammraum dieser allmählich
austrocknet, so daß schließlich gar ein Absaugen des abgesetzten Schlamms mittels
Saugpumpe noch erschwert oder gar nicht mehr möglich wird. Nach der Erfindung wird
diese Erfahrung auf eine unzureichende Abdichtung der Fugen zwischen Sumpf, Zwischenteil
und Muffenteil zurückgeführt, sei es infolge von Alterung der Abdichtung, sei es
infolge allmählicher Versetzungen im Erdreich,
welche die relative
Lage der aufeinandergesetzten Teile verändern.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei dem gattungsgemäßen Straßenablauf
dadurch gelöst, daß der den Überstand bildende Abschnitt und die den Auslauf sowie
den Schlammraum bildenden Abschnitte des Straßenablaufs ein einstückiges Fertigteil
bilden, und daß der den Überstand bildende Abschnitt als Wandverstärkungsabschnitt
mindestens an über den Umfang verteilten Greiferansatzstellen eine größere Wandstärke
als darunterliegende Bereiche des Mantels des Fertigteils hat.
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Für die Erfindung essentiell ist dabei eine vollbefriedigende Dichtheit
des Schlammraums oberhalb der Schlammraumsohle, und zwar möglichst bis zur Unterkante
des Auslaufs. Das bedeutet, daß mindestens die bei bekannten gattungsgemäßen Straßenabläufen
von Sumpf, Muffenteil und im allgemeinen Zwischenteil gebildeten Abschnitte von
dem in sich dichten erfindungsgemäßen einstückigen Fertigteil gebildet sind. In
diesem Fall kann bereits an dem dem Muffenteil entsprechenden Abschnitt der überkragende
Wandverstärkungsabschnitt gebildet sein, auf den dann in konventioneller Weise Schaft
und Ausgleichsring aufgelegt werden können. Man kann aber auch Schaft und Ausgleichs
ring in den Fertigteil mit einbeziehen und dann den Ausgleichsring selbst zusätzlich
mit der Funktion des Wandverstärkungsabschnittes versehen. Im erstgenannten Fall
ist
die Oberkante des Wandverstärkungsabschnitts kurz oberhalb des Auslaufes angeordnet,
in letzteren Fall ist noch zwischen dem Wandverstärkungsabschnitt und dem Auslauf
ein rohrförmiger Verlängerungsabschnitt an dem Fertigteil ausgebildet. Im erstgenannten
Fall kann der Auslauf den Wandverstärkungsabschnitt mindestens teilweise durchdringen.
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In beiden Fällen dient der Wandverstärkungsabschnitt dazu, dem Beton
des Fertigteils eine ausreichende Fcstigi- zu verleihen, damit der Fertigteil mittels
Greifbacken von an der Baustelle üblicherweise zur Versetzung von Schachtringen
vorhandenen Baustellengeräten, gegebenenfalls auch von Baggern, versetzt werden
kann. Gehänge zum Versetzen von Schachtringen sind fast an allen Baustellen vorhanden.
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Vorzugsweise geht der Wandverstärkungsabschnitt über einen konischen
Übergangsabschnitt in die Außenfläche des darunter befindlichen Mantels des Fertigteils
über. Dieser Ubergangsabschnitt dient nicht nur zur guten Kraftüberleitung vom Verstärkungsabschnitt
in den anschließenden Mantel des Fertigteils, sondern kann auch seinerseits die
Angriffsfläche für die Greifbacken des Versetzungsgehänges darstellen.
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Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß der Wandverstärkungsabschnitt
ringsum umläuft; es kann in manchen Fällen vielmehr zweckmäßig sein, wenn Wandverstärkungsabschnitte
nur in gewissen Umfangsabständen vorgesehen sind und die Greifbacken des Gehänges
dazwischen
unter den jeweils den sonstigen Mantel überkragenden Bereich des Wandverstärkungsabschnittes
geführt werden können.
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Einfacher ist es jedoch, den Wandverstärkungsabschnitt mit konstantem
Querschnitt umlaufend zu gestalten und dadurch auch das Angreifen der Greifbacken
am Fertigteil während des Versetzens unabhängig vom Ort des Greifbackenansatzes
zu machen.
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Es ist zweckmäßig, den Wandverstärkungsabschnitt am obersten Ende
des Fertigteils asq~bilden.
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Wenn auch das erfindungsgemäße Fertigteil bei Bedarf mit einem Bewehrungskäfig
armiert werden kann, welcher die kraftschlüssige Verbindung des nicht sehr zugfesten
Betons zwischen Wandverstärkungsabschnitt und sonstigem Mantelbereich verstärkt,
so kann man im allgemeinen und vorzugsweise doch mit bewehrungsfreiern Beton auskommen.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel noch näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Straßenablaufs
gemäß der Erfindung; Fig. 2 einen vertikalen Schnitt durch den Straßenablauf gemäß
Fig. 1 durch dessen Längsachse, und Fig. 3 eine Draufsicht auf den Straßenablauf
gemäß Fig. 1.
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Der in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Straßenablauf ist aus armierungsfreiem
Beton etwa des Typs B 250 oder B 300 hergestellt, der zweckmäßig Kiesbeton mit Hochofenzement
als Binder ist. Als einziges Fertigteil 1o sind der Sumpf 12, das Zwischenteil 14
und das Muffenteil 16 eines konventionellen Straßenablaufs 26a35b8a gemäß DIN 4052
Blatt 2 zusam=,engefaßt. Als Schlammraum dient dabei der ganze sacklochartige Hohlraum
18 zwischen der inneren Unterkante 20 des Auslaufs 22 und dem konkav gewölbten Boden
24 des Sumpfes 12.
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Wie bei konventionellen Straßenabläufen hat der Schlammraum 18 die
genormte lichte Weite von 45 cm bei kreissymmetrischem Querschnitt. Man kann auch
ovale oder rechteckige Querschnitte wählen. Die Stärke des Mantels 26 beträgt 5
cm. Der Boden des Sumpfes ist etwas stärker, beispielsweise 6 cm stark, ausgebildet.
Die Unterseite des Sumpfes 12 ist flach. Die Außenseite des Mantels ist Ubers1iegend
zylindrisch. Die Innenseite des Mantels hat über die ganze Höhe des Fertigteils
lo kreisförmigen Querschnitt, wobei die vertikalen Mantellinien bis in den Bereich
des oberen Randes längs eines gering geneigten Konus verlaufen, um einen Formkern
leicht ziehen zu können. Am obersten Ende ist ein eine Muffe bildender Ringabsatz
28 an der Innenfläche des Mantels ausgespart. Dieser Ringabsatz ist innerhalb eines
Wandverstärkungsabschnittes 30 angeordnet, der ringsum zylindrisch urd koaxial mit
der vertikalen Achse des Fertigteils 1o umläuft.
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Dieser l.andverstärkungsabschnitt 30 hat eine Wandstärke von 1o cm
und geht über einen konischen Ubergangsabschnitt 32 mit kegelstumpfförmiger Mantel
fläche in die darunter anschließende zylindrische Mantelfläche des Mantels über.
Im Bereich des Wandverstärkungsabschnittes 30 und im Bereich des konischen Ubergangsabschnittes
32 hat die Wand ausreichende Festigkeit, um vom Greifbacken eines Hubgeschirres
nicht zerstört zu werden. Die übrige Wand mit der Wandstärke von 5 cm ist demgegenüber
jedoch zerstörungsanfällig. Bei dieser Ausführungsform bildet der ganze konisch
kegelstumpfförmige Wandabschnitt 32 rings um den Umfang geeignete Greiferansatzstellen;
in nicht dargestellter alternativer Form kann man jedoch derartige Greifansätze
nur an einigen Umfangsstellen vorsehen und in den übrigen Bereichen die Wandstärke
des sonstigen Mantelabschnittes von 5 cm bis oben durchziehen. Bei einer solchen
nicht dargestellten Alternative sind zweckmäßig zwei Greifansätze diametral gegenüber
angeordnet oder in Ab--stimmung an entsprechende Greifbacken eines Hubgeschirres
in anderer Weise über den Umfang verteilt.
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Der Auslauf 22 führt unter einem rechten Winkel zur vertikalen Achse
des Fertigteils 1o seitlich aus dIesem heraus und bildet einen mit einer muffenförmigen
Abstufung 34 versehenen Santa1 aus einem inneren Kanalabschnitt 36 mit lichter Weite
von 15 cm und einem äußeren kürzeren Kanalabschnitt 38 mit einer lichten Weite von
22 cm.
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Man erkennt, daß die den Auslaß bildende, unten gerundete und oben
rechteckige seitlich vorstehende Muffe 40 zu etwa zwei Drittel innerhalb des Bereichs
des Wandverstärkungsabschnittes 30 mitsamt konischem Übergangsabschnitt 32 verläuft.
Insgesamt nimmt die Muffe 40 etwa ein Viertel bis ein Fünftel der Gesamthöhe des
Fertigteils 10 von ca. 100 bis 115 cm ein. Da der Boden des Fertigteils nur etwa
6 cm stark ist und die Oberkante des Wandverstärkungsabschnitts 30 oberhalb des
Aus laufs 22 angeordnet ist, wird das weitaus überwiegende Innenvolumen des Fertigteils
1o als nach außen dichter Schlammraum verwendbar.
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Die Zahlenangaben entsprechen bis auf die Stärke des Wandverstärkungsabschnitts
30 den Normwerten. Es kommen auch abweichende Maße in Frage. Wesentlich für die
Erfindung ist dabei, daß die Wandstärke im Wandverstärkungsabschnitt so bemessen
ist, daß Greifbacken von Hubwerkzeugen ohne wesentlichen Schaden für das Fertigteil
an diesem angreifen und dieses versetzen können, während der übrige Mantelbereich
des Fertigteils 10 eine wesentlich geringer bemessene Wandstärke hat, welche durch
Greifbacken von Hubwerkzeugen beschädigt werden kann. In dem Fall, daß zwischen
dem Wandverstärkungsabschnitt und dem darunter befindlichen Mantel der-konische
Übergangsabschnitt 32 vorgesehen ist, bildet dieser zwecksmäßig eine verhältnismäßig
langgestreckte Schräge von beispielsweise 450 und vorzugsweise über eine größere
axiale Länge als die des Wandverstärkungsabschnitts selbst.