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Schleuderfeuchtwerk Die Erfindung betrifft ein Schleuderfeuchtwerk
für Druckmaschinen mit wenigstens einem rotierenden Schleuderteller, das im Bereich
des Tellerbodens eine etwa zylindrische Zulaufkammer auSweist, an die sich ein kegelförmiger
Dellerrand anschließt.
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Bei Anordnungen dieser Art wird die Feuchtflüssigkeit üblicherweise
über eine regelbare Zufuhrleitung in die Zulaufkammer eingeführt. Durch die Zentrifugalkraft
wird die Feuchtflüssigkeit auf dem Tellerrand nach außen getrieben und vom radial
äußeren Rand abgeschleudert. Die Praxis hat nun gezeigt, daß bei Einrichtungen der
eingangs erwähnten Art die Flüssigkeitsabgabemenge über dem Umfang nicht gleich
ist, sondern daß Felder mit einer großen Abgabemenge und Felder mit einer geringen
Abgabemenge vorhanden sind, deren Winkellage abhängig vom Standort der Zufuhrleitung
ist und in Abhängigkeit von der Drehzahl bzw. der zugeführten Flüssigkeitsmenge
wandert. Hierbei besteht die Gefahr,
daß aufgrund der Verschiebung
der Winkel felder mit maximaler Blüssigkeitsabgabe und mit geringerer Flüssigkeitsabgabe
nicht die gewünschte Flüssigkeitsmenge auf die zu befeuchtenden Oberflächen gebracht
werden kann. Ein derartiges Verhalten steht einer einfachen Regelung in Abhängigkeit
von der Maschinengeschwindigkeit bzw. der benötigten Feuchtflüssigkeit entgegen.
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Es ist zwar schon versucht worden, hier dadurch Abhilfe zu schaffen,
daß das radial äußere Ende des Tellerrandes sägezalmartig gezackt ausgeführt wurde,
oder daß auf der Tellerrandoberfläche im Bereich des radial äußeren Endes als Flüssigkeftsfüiirungsflächen
ausgebildete Stege vorgesehen wurden. Auch diese Ausführungen, die zudem umständlich
und teuer sind, konnten die Anforderungen der Praxis nicht zufriedenstellen. Sie
haben sich daher in der Praxis nicht durchgesetzt.
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Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, mit
geringem Aufwand ein Schleuderteller für eine Einrichtung der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, das eine über dem gesamten Umfang annähernd gleichmäßige Flüssigkeitsabgabe
sicherstellt.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt in überraschend einfacher Weise
dadurch, daß die Zulaufkammer einen vom Tellerrand überdeckten Ringraum aufweist.
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Dieser Ringraum übernimmt in vorteilhafter Weise die Funktion eines
Speicherraums, in dem die in die Zulaufkammer zugeführte Feuchtflüssigkeit, welche
durch
die Zentrifuglkraft nach radial außen gedrückt wird, zunächst gesammelt wird, bevor
sie auf den Tellerrand gelangt. Der erfindungsgemäße Ringraum gibt am gesamten Umfang
gleichmäßig Flüssigkeit an den Tellerrand ab. Die hinterschnittene Kante im Bereich
des Übergangs von der Zulaufkammer zum Tellerrand wirkt hierbei zweckmäßig als Abreißkante.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen ergeben daher in vorteilhafter Weise eine starke
Vergleichmäßigung der Flüssigkeitsabgabe.
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Außerdem ist der Flüssigkeitsverbrauch gering, da nicht Felder mit
maximaler Flüssigkeitsabgabe vorhanden sind, welche gar nicht auf die zu befeuchtenden
Oberflächen treffen. Ein weiterer Vorteil ist in der Einfachheit und Übersichtlichkeit
der Anordnung zu sehen, die eine einfache und daher kostengünstige Herstellung und
Montage erlaubt.
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Zweckmäßig wird der Ringraum durch eine spanlose Verformung der Zulaufkammerwandung
hergestellt. Als günstig zum Herstellen der erfindungsgemäßen Hinterschneidung hat
sich hierbei ein Ausrollen erwiesen. Hierdurch ist sichergestellt, daß bereits im
Einsatz befindliche Schleuderteller, die etwa nach dem bisherigen Stand der Technik
ausgebildet sind, auf einfache Weise erfindungsgemäß umgestaltet werden können.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung beträgt die
Tiefe des Ringraums in radialer Richtung etwa 1 mm. Hierdurch wird einerseits der
fertigungstechnische Aufwand zur Herstellung des erfindungsgemäßen Ringraums in
Grenzen gehalten und andererseits eine ausreichende Speicherwirkung erzielt.
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Dadurch, daß der Überganr,sbereich vom ellerrand zur Ringraumseitenwand
scharfkanti' ausr,ebildet ist, wird zweckmäßig eine scharfe Abreißkante ereicht.
Auf einfache Weise kann ein derart ausgebildetes Schleuderteller durch Spritzen
bzw. Gießen hergestellt werden. Hierbei kann in vorteilhafter Weise Kunststoff Verwendung
finden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung in Verbindung mit den
Ansprüchen.
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In der Zeichnung zeigen Figur 1 ein Schleuderfeuchtwerk in schematischer
Darstellung und Figur 2 einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel.
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Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, sind bei einem Schleuderfeuchtwerk
in einem Kasten 1 vorzugsweise mehrere-Schleuderteller 2 angeordnet, die, wie bei
3 angedeutet, in Pfeilrichtung angetrieben werden. Die vom Tellerrand der Schleuderteller
2 durch die Zentrifugalkraft abgeschleuderte Flüssigkeit gelangt durch Schlitze
4 im Kasten 1 strahlenförmig auf die zu befeuchtende Oberfläche, hier beispielsweise
eine Umlenkwalze 5, bei der durch die aufgebrachte Flüssigkeit ein Verschmieren
des frischen Drucks verhindert werden soll. Da durch die Schlitze 4 jeweils nur
eine Teilmenge der vom Tellerrand abgeschleuderten
Flüssigkeit hindurchtritt,
ist es für eine einfache Regelung sehr wichtig, die pro Winkelfeld abgegebene Flüssigkeitsmenge
abschätzen zu können.
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Die Figur 2 stellt einen Ausschnitt aus Figur 1 dar.
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Für gleiche Teile finden daher der Einfachheit halber gleiche Bezugszeichen
Verwendung. Den Schleudertellern 2 wird durch den Kasten 1 hindurch über eine Zufuhrleitung
6 Feuchtflüssigkeit zugeführt. Die zugeführte Flüssigkeitsmenge kann mittels eines
in der Ztfuhrleitung 6 angeordneten Ventils 7 geregelt werden. Die Zufuhrleitung
6 mündet im Bereich des Tellerbodens 8 in eine Zulaufkammer 9, die hier durch eine
senkrecht zum Boden 8 verlaufende äußere Begrenzungswand 10 eine exakt zylindrische
Form erhält. Die äuberge Begrenzungswand 10 der Zulaufkamer 9 ist gegeniiber dem
radial inneren Ende des an die Zulaufkammer sich anschließenden Tellerrandes 11
etwas nach radial außen zurückversetzt, so daß sich gemäß der Erfindung ein vom
Tellerrand 11 abgedeckter Ringraum 12 ergibt.
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Der Ringraum 12 dient als Speicherraum für die durch die Zentrifugalkraft
nach radial außen gedrückte Feuchtflüssigkeit. Versuche haben gezeigt, daß eine
Tiefe des Ringraums 12 in radialer Richtung von etwa einem Millimeter zweckmäßig
ist. Der tbersichtlichkeit halber ist die Tiefe des Ringraums in Figur 2 übertrieben
dargestellt. Die hinterschnittene Kante 13 im Bereich des obergangs vom Ringraum
12 zum llellerrand 11 ist vorzugsweise scharfkantig ausgebildet.
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Hierdurch ergibt sich eine scharfe Abreißkante.
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Das Schleuderteller 2 wird über die Antriebswelle 14 in schnelle Rotation
versetzt. Die durch die Zufuhrleitung 6 zugeführte Feuchtflüssigkeit wird daher
von
den Zentrifugalkräften nach außen gedrückt und sammelt sich im Ringraum 12. Beim
Erreichen der Kante 13 tritt die Feuchtflüssigkeit auf den kegelförllig ausgebildeten
Tellerrand 11 und wird vom radial äu-Beren Ende des Dellerrands 11 abgeschleudert,
wobei ein Teil durch die Schlitze 4 hindurchtritt. Durch eine kegelförmige Ausbildung
der radial äußeren Wand 10 der Zulaufkammer 9 läßt sich in vorteilhafter Weise eine
der in radialer Richtung laufenden Transportbewegung überlagerte, in Figur 2 von
unten nach oben gerichtete Transportbewegung verstärken. Die durch die Zufuhrleitung
6 zugeführte, insbesondere im Anfahrzustand nicht benötigte Flüssigkeitsnenge kann
durch Bohrungen 15 im Boden 8 in den Kasten 1 abfließen. Die durch die Bohrungen
15 abfließende Flüssigkeit sowie die vom Tellerrand 11 abgeschleuderte nicht durch
die Schlitze 4 hindurchtretende Flüssigkeit wird durch einen Ablauf 16 im vorzugsweise
geneigten Kastenboden 17 abgezogen.
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Die Schleuderteller 2 bestehen üblicherweise aus Stahl. Die Zulaufkammer
9 kann hierbei zweckmäßig durch einen Tiefziehvorgang hergestellt werden, wobei
der Ringraum 12 nachträglich ausgerollt werden kann. Bei einer Ringraumtiefe von
etwa einem Millimeter ist dies leicht zu bewerkstelligen. Es kann jedoch auch ein
Kunststoff zur Bildung der Schleuderteller 2 Verwendung finden, der in vorteilhafter
Weise in einem Spritzvorgang verarbeitet werden kann. Hierbei ist es durch Gestaltung
der Form auf einfache Weise möglich, die Kante 13 als scharfe Abreißkante auszubilden.
Es wurden jedoch auch mit
leicht abgerundeten Kanten in Bereich
des Übergangs vom Tellerrand 11 zum Ringraum 12 zufriedenstellende Ergebnisse erzielt.
Abgerundete Kanten in diesem Bereich ergeben sich vorzugsweise bei einer spanlosen
Verformung.
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Vorstehend sind zwar einige vorteilhafte Ausfuhrungsformen des allgemeinen
Gedankens der Erfindung näher beschrieben worden, ohne daß jedoch hiermit eine Beschränkung
verbunden sein soll. Vielmehr stehen dem Fachmann eine Reihe von Möglichkeiten zur
Verfügung, den allgemeinen Gedanken der Erfindung an die Verhältnisse des Einzelfalls
anzupassen, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.