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Saugfähiges textiles Flächengebilde Die Erfindung betrifft ein saugfhiges
textiles Flchengebilde zur Verwendung als Reinigungstuch, als rutschfeste Unterlage
oder dergleichen, bestehend aus einem beidseitig mit Bindemittel oberflächenbeschichteten
verfestigten Vliesstoff aus natürlichen und/oder synthetischen Stapel- und/ oder
Endlosfasern.
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Aus der DT-PS 1 560 738 ist bereits ein proröser hochsaugfähiger Vliesstoff
bekannt, der beidseitig mit Bindemittel, insbesondere einem aus schaumförmiger Dispersion
aufgetragenen Bindemittel versehen ist.
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Das Bindemittel bedeckt die gesamte Oberfläche gleichmäßig in Form
eines Filmes, der teilweise in den Vliesstoff eindringt. Es wird so eine besonders
hohe Abriebfestigkeit
erreicht. Das Vliesstoffmaterial eignet sich
z.B.
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als Haushaltsreinigungstuch, Fenstertuch o.dergl..
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Obgleich durch den Bindemittelaufstrich die Abriebfestigkeit sehr
verbessert ist, ändern sich durch den Binderstrich die Eigenschaften des an sich
weichen Vliesstoffes in Richtung eines Kunststoffproduktes.
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Es müssen deshalb je nach der gestellten Aufgabe Zugeständnisse gemacht
werden, in dem entweder ein sehr abriebfestes, jedoch nicht mehr unbedingt textilartiges
Produkt durch einen entsprechend dick aufgetragenen Binderstrich hergestellt wird
oder ein weiches, jedoch nicht pillingfreies Tuch mit nur sehr dünnem Binderauftrag.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein bindemittelbeschichtetes
Flächengebilde auf Vliesstoffbasis derart zu entwickeln, daß es einerseits abriebfest
und andererseits weich und textil ist, wobei wegen der bevorzugten Verwendung als
Haushaltstuch, wie Fenstertuch oder dergl., eine besonders hohe Wasseraufnahmefähigkeit
angestrebt wird.
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Die Aufgabe wird gelöst,durch ein saugfähiges textiles Flächengebilde
bestehend aus einem beidseitig mit Bindemittel oberflächenbeschichteten verfestigten
Vliesstoff aus natürlichen und/oder synthetischen Stapel- und/oder Endlosfasern,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die beidseitig vorgesehene Oberflächenbeschichtung
ein dreidimensional erhabenes, rakelartig wirkendes Druckmuster ist, und unter Vermeidung
durchgehender Gassen oder Kanäle bis zu 70% der Oberfläche des unbeschichteten Vliesstoffes
abdeckt.
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Die Rakeiwirkung ergibt sich beim Gebrauch des angefeuchteten Tuches
derart, daß die erhabene Beschichtung des Druckmusters geeignet ist, auf der zu
reinigenden flache Flüssigkeit wie ein Scheibenwischer wegzuwischen, wobei die Flüssigkeit
gleichzeitig durch den Vliesstoff aufgesaugt wird.
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Trotzdem die Oberfläche des Vliesstoffes nur bis zu 70. mit dem Druckmuster
versehen ist ergibt sich eine ausgezeichnete Pbriebfestigkeit und Stabilisierung
gegen Pillinghaldung. Hierzu ist es erforderlich, daß beidseitig wenigstens etwa
30 % der Oberfläche beschichtet ist und das Druckmuster keine die gesamte Flache
bzw.
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grön,ere Abschnitte durchziehenden flossen oder Kanäle aufweist. Besonders
bewehrt haben sich Druckmuster, die aus Stäbchen und/oder Kreisen und/oder Waben
und/oder Wellenlinien oder dergl. zusammengesetzt sind.
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Der Vliesstoff ist verfestigt und gegehenenfalls genadelt, wobei die
Vorverfestigung in an sich bekannter Weise mit Hilfe eines üblichen Bindemittels
erfolgen kann oder aber unter Verwendung thermoplastisch verfestigbarer Bindefasern.
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Die Beschichtung erfolgt dann zweckm4Rig mit Hilfe eines an sich bekannten
Druckverfahrens unter Verwendung von schaumförmigen warmesensiblen Bindemittel.
Die Binde.7ritteldispersion besteht zweckmäßig aus Mischpolymerisaten von Butadien-Acrylnitril-Styrol-Kautschuk-Polymerisaten,
gegebenenfalls zusammen mit Homo- oder Copolymerisaten auf Acrylbasis.
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Nach dem Aufdrucken der wärmesensiblen Bindemitteldispersion koaguliert
der Schaum bei einer vorbestimmten Temperatur, zweckmäßig zwischen etwa 35 und 80°C,
vorzugsweise bei
etwa 40 bis So0C. Das Druckmuster ist deutlich
erhaben und wird von dem Vliesstoff während des Trocknens nicht oder nur unwesentlich
in das Innere eingesaugt.
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Hierdurch ist der erfindungsgemäße Trocknungs- und Rakeleffekt des
Fertigproduktes gewährleistet. Es ist wesentlich, daß keine Kanäle oder Gassen entstehen,
die den Rakeleffekt verhindern oder verschlechtern, zumindest aber ein streifiges
Trocknen der gereinigten Oberfläche verursachen.
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Der Vliesstoff besteht aus an sich bekannten möglichst saugfähigen
natürlichen und/oder synthetischen Stapel-und/oder Endlosfasern, deren Eigenschaften
im Gegensatz zu der bekannten ganzflächigen Beschichtung z.B. nach der DT-PS 1 560
783 voll erhalten bleiben.
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Die folgenden Beispiele betreffen erfindungsgemäß ausgestattete saugfähige
Flächengebilde.
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Beispiel 1: Ein aus So Gew.% Baumwolle und So Gew.% Zellwolle bestehendes
Wirrfaservlies im Gewicht von ca. loo g/m2 wird in an sich bekannter Weise vorgenadelt
und dann mit einer 15%igen Mischung eines Butadien-Acrylnitril-Kautschuk-Polymerisat
unter Zusatz von Schwefel, Zinkoxyd und einem Vulkanisationsbeschleuniger imprägniert
und getrocknet. Es entsteht ein Zwischenprodukt mit einem Gewicht von ca. 140 g/m².
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Das Material wird nun beidseitig mit einem Schablonen-Stäbchendruck
versehen, wobei die Druckmischung aus einer schaumförmigen,40%i-gen, wärmesensiblen
Kautschukdispersion besteht, die im Prinzip wie die vorstehend genannte Imprägniermischung
zusammengesetzt ist, zusätzlich jedoch drei Gewichtsteile eines Polyvinylmethyläthers
auf hundert Teile
Kautschuk Trockensubstanz als Wärmesensibilisierun#smittel
enthält. Der Schaum koaguliert bei ca. So0C und bleibt auf der Oberfläche des Vliesstoffes
beim Trocknen deutlich erhaben haften. Nach der Trocknung zeichnet sich das erhabene
Druckbild der Schablone deutlich von der Oberfläche ab. Das Fertigprodukt 2 Seite
werden 2 wiegt ca. 2oog/m , d.h.pro Seite werden je 3o g/m Druckmischung aufgebracht.
Ca. 40 bis 60% der Oberfläche des Vliesstoffes sind durch Binderdruck abgedeckt.
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Beispiel 2: Ein Wirrfaservlies aus #oo% Zellwolle in der Stärke zwischen
1,7 und 4,5 den, im Gewicht von 85 g/m2 wird vorgenadelt und wie in Beispiel 1 imprägniert
und getrocknet. Das so erhaltene Flächengewicht beträgt 120 g/m2. Das Material wird
durch eine 15 %ige Salzlösung aus Natriumchlorid/Calciumchlorid im Verhältnis 1:1
gezogen. Nach dem Trocknen ergibt sich eine Aufnahme von ca. loo % Salz bezogen
auf das Gewicht des Flächengebildes. Auf das gesalzene Material wird mit einem Schablonen-Wabendruck
ca. 25 g pro Seite eines verschäumten Acrylnitril-Styrol-Kautschuk-Polymerisats
aufgedruckt, das durch eine polymere Siloxanlösung wärmesensibel eingestellt ist
und bei ca. 400C in der Warme beim Trocknen koaguliert.
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Das bedruckte Material wird in warmem Wasser von ca. 600C ausgewaschen
und getrocknet. Das Endgewicht des Produktes beträgt ca. 170 g/m².
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Beispiel 3: Ein Wirrfaservlies aus 65 Gew.% Baumwolle und 35 Gew.%
Polyesterfasern im Gewicht von 75 g/m² wird mit einer Imprägniermischung behandelt,
die auf ein ewichtsteil einer Acrylnitril-Kautschuk-Dispersion zwei Gewichtsteile
Glaubersalz oder Kochsalz enthält. Nach dem Trocknen erhält man ein Flchengewicht
von 175 g/m².
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Das Material wird mit einem unregelmäßigen Sternchendruck einer Schablone
bedruckt. Die verschäumte Druckmischung besteht aus einem Acrylnitril-Acrylsäureester-Kautschuk-Polymerisat,
das mit einer polymeren Siloxanlösung wärmesensibel auf 45 0C eingestellt ist. Nach
dem Waschen und Trocknen ergibt sich ein Endprodukt mit erhabenem Sternchenmuster
im Gewicht von ca. 165 g/m².
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Aktenoichrn: t 25 36 440.3-15 Beispiel 4: Ein aus 50% Baumwolle, 25%
Zellwolle und 25% Polypropylen oder einer ähnlichen Schmelzfaser bestehendes Wirrfaservlies
von 100g/m² wird nach dem Vornadeln durch Erhitzen in einem heißen Luftstrom zusätzlich
durch Schmelzen der Schmelzfasern verfestigt und anschließend wie im Beispiel i
mit einem Schablonenstäbchendruck versehen. Das Produkt ist nach dem Bedrucken gebrauchsfertig.