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Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonfarbstoffen In der DT-PS
1 250 031 wird ein Verfahren beschrieben, nach dem man aus 1,4-Diaminoanthrachinon-2-carbonsSureamiden
und deren Derivaten durch Einwirkung von ionogenen Cyaniden Derivate des 1,4-Diaminoanthrachinon-2,5-dicarbonsSurediimids
erhält. Das in der DT-PS beschriebene Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß bei
der Synthese immer Anteile von rot färbenden Verunreinigungen mitentstehen. Da die
nachträgliche Entfernung dieser Verunreinigungen sehr aufwendig und deshalb teuer
ist, hat das Verfahren bisher keine technische Anwendung gefunden. In reiner Form
sind diese Imide wertvolle Dispersionsfarbstoffe, die synthetisches Fasermaterial,
insbesondere solches aus linearen Polyestern in brillanten Tükisfarbtönen färben.
Durch die Anteile der roten Verunreinigungen wird die Brillanz der Färbungen, die
mit solchen verunreinigten Farbstoffen erhalten werden, wesentlich beeinträchtigt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren aufzufinden,
bei dem die oben genannten Verunreinigungen nicht oder nur in so geringen Mengen
entstehen, daß diese praktisch nicht mehr stören.
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Es wurde nun gefunden, daß man reine Anthrachinonfarbstoffe der Formel
in der R1 ein Wasserstoffatom oder ein gegebenenfalls substituiertes Alkyl mit 1
bis 3 C-Atomen, R2 ein lineares oder verzweigtes,
gegebenenfalls
substituiertes Alkyl mit 1 bis 10 C-Atomen, ein Alkoxyalkyl mit 3 bis 12 C-Atomen
oder Cycloalkyl mit 5 bis 8 C-Atomen bedeuten, durch Umsetzen der entsprechenden
1,4-Diaminoanthrachinon-2-carbonsäureamide mit ionogenen Cyaniden in organischer
oder organisch-wäßriger Phase und gleichzeitiger oder folgender Einwirkung von dehydrierend
wirkenden Mitteln erhält, wenn man die Umsetzung im Falle von R1 = H im pH-Bereich
10,5 bis 12 und im Falle von R1 = Alkyl im pH-Bereich 8 bis 11 durchführt.
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Die Verfahrensprodukte sind praktisch bis ganz frei von roten Verunreinigungen,
so daß man mit diesen Produkten Färbungen in brillanten Türkistönen erhält.
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Je nachdem ob man von 1-Amino-4-alkylamino- oder von 1,4-Diaminoanthrachinon-2-carbonsäureamiden
ausgeht, liegt das Optimum der Reinheit des Verfahrensproduktes im Bereich zwischen
pH 8 und 12.
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1-Amino-4-alkylamino-anthrachinonderivate geben ein optimal reines
Verfahrensprodukt, wenn man die Umsetzung im pH-Bereich zwischen 8 und 11, vorzugsweise
zwischen 9 und 10,8 durchführt. Bei den 1,4-Diamino-2-carbonsäureamlden liegt das
Optimum im pH-Bereich 10,5 bis 12, vorzugsweise zwischen 11 und 12.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung wird im allgemeinen so durchgeführt,
daß man das 1,4-Diamino-anthrachinon-2-carbonsäureamid in organischen Lösungsmitteln
oder einem Lösungsmittelgemisch, in dem die Reaktionspartner wenigstens teilweise
löslich sind mit einem ionogenen Cyanid versetzt und die Reaktion innerhalb eines
bestimmten pH-Bereiches durchführt. Dabei kann die Dehydrierung während der Reaktion
oder anschließend in einer getrennten Reaktionsstufe durchgeführt werden. Nach der
Beendigung der Reaktion wird das Reaktionsgemisch gegebenenfalls mit Wasser oder
mit einer mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit, welche das Verfahrensprodukt
nicht löst, verdünnt und der Farbstoff in an sich üblicher Weise abgetrennt.
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Der pH-Wert im Reaktionsgemisch kann z.B. durch Zugabe einer ausreichenden
Menge eines Puffergemisches innerhalb des optimalen pH-Bereiches gehalten werden.
Dabei wird - in Abhängigkeit von
der Pufferkapazität - bei der Synthese
ein kleinerer oder größerer pH-Bereich durchlaufen. Durch geeignete Auswahl der
Puffersubstanzen und deren Konzentration gelingt es, die Schwankung des pH-Wertes
vom Beginn bis zum Ende der Umsetzung im optimalen pH-Bereich zu halten.
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In der Regel ist es jedoch vorteilhafter während der Reaktion mit
dem Cyanid (= Cyanierung) schwache Säuren zuzutropfen. Dabei wird durch die Salzbildung
mit der schwachen Säure die gewünschte Pufferung erreicht. Als schwache Säuren kommen
z.B. Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, 2-Athylhexansäure, Phosphorsäure, Kohlensäure,
Oxalsäure, Zitronensäure, Fumarsäure oder Maleinsäure oder Gemische davon in Betracht.
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Eine andere Variante besteht darin, daß man dem Reaktionsgemisch von
vornherein Ester anorganischer oder organischer Säuren zugibt, die durch die bei
Cyanierung frei werdenden Hydroxylionen verseift und so die frei werdenden Hydroxylionen
neutralisiert werden. Man kann hierzu sowohl Ester von schwachen wie auch solche
von starken Säuren verwenden, wie Ester der Kohlensäure, der Ameisensäure, der Essigsäure
oder auch Ester der Schwefelsäure, sofern diese im Reaktionsmedium nicht alkylierend
wirken, wie die Halbester der Schwefelsäure, z.B. Methyl- oder Athylschwefelsäure.
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Die bei der Cyanierung frei werdenden Hydroxylionen können auch durch
Ammoniumsalze wie Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat oder durch Salze von primären,
sekundären und/oder tertiären Aminen und gegebenenfalls durch Salze quartärer Ammoniumverbindungen
gebunden werden. Als Salze von Aminen kommen aus wirtschaftlichen Gründen vor allem
die Chloride, Sulfate, Methosulfate, Athosulfate, Formiate und/oder Acetate von
aliphatischen Aminen, wie Methylamin, Dimethylamin, Triäthylamin, 3-Methoxypropylamin,
3-Athoxypropylamin in Betracht.
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Als Lösungs- und Verdünnungsmittel kommen für das Verfahren solche
in Betracht, welche die Reaktionskomponenten wenigstens teilweise lösen und welche
den entstehenden Farbstoff möglichst nicht oder nur wenig lösen. Als Lösungsmittel
sind z.B. Athylenglykol,
Athylenglykolmonoalkyläther, Diäthylenglykolmonoalkyläther,
Triäthylenglykol und dessen Monoalkyläther mit 1 bis 4 C-Atomen im Alkyl, Formamid,
Methylformamid, Dimethylformamid, N-Alkylpyrrolidon wie N-Methylpyrrolidon, Dimethylsulfoxid,
Hexamethylphosphorsäuretriamid, Methanol, Methanol, Propanol, Butanol oder Gemische
davon zu nennen.
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Als ionogene Cyanide kommen z.B. die Alkalimetall oder Erdalkalimetallcyanide
wie Natriumcyanid, Kaliumcyanid, Ammoniumcyanid, Magnesiumcyanid, Calciumcyanid
oder Gemische davon in Betracht.
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Aus wirtschaftlichen Gründen werden vorzugsweise Natrium- und Kaliumcyanid
angewendet.
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Als dehydrierende Mittel kommen bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung z.B. Luftsauerstoff in Betracht. Dabei ist es zweckmäßig Sauerstoffüberträger
wie Ammoniumvanadat zuzusetzen.
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Vorzugsweise verwendet man als dehydrierendes Mittel organische Nitroverbindungen
wie Nitrobenzol, Nitrobenzolsulfonsäure, Nitrophenole oder feinpulverisierten oder
feinverteilten Schwefel, z.B. Schwefelblume. Als dehydrierend wirkendes Mittel kann
auch der Schwefel dienen, der bei der Herstellung der 1,4-Diaminoanthrachinonverbindung
bei der Reduktion der Dinitroverbindung mit Sulfiden zusammen mit der Diaminoverbindung
entsteht. In diesem Falle kann eine Abtrennung des Schwefels von der Diaminoverbindung
unterbleiben. Vorzugsweise führt man die Dehydrierung während der Cyanierung durch,
da in diesem Fall die entstehenden Dihydroverbindungen sofort zu Anthrachinonderivaten
dehydriert werden. Hierdurch wird zusätzlich die Bildung von Nebenprodukten unterdrückt
oder zumindest sehr weitgehend unterbunden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß man die leicht zugänglichen Ester der 1,4-2 Diaminoanthrachinon-2-carbonsäure
zunächst mit Aminen R -NH2 in Gegenwart von Säuren oder deren Salzen mit dem betreffenden
Amin in das entsprechende 1,4-Diaminoanthrachinon-2-carbonsäureamid überführt und
letzteres anschließend im gleichen Gefäß unter Zusatz von ionogenen Cyaniden und
gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungsmittels zu dem gewünschten Farbstoff umsetzt.
Auch hier
kann die Dehydrierung entweder in einer getrennten Reaktionsstufe
oder vorzugsweise während der Cyanierung erfolgen. Die zugegebene Säure und/oder
das daraus gebildete Aminsalz beschleunigt die Amidbildung und dient in der folgenden
Stufe als Acceptor für die bei der Cyanierung freiwerdenden Hydroxylionen.
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Als Säuren kommen für diese Verfahrensvariante z.B. Ameisensäure,
Essigsäure, Propionsäure, 2-Äthylhexansäure, p-Toluolsulfonsäure, Phosphorsäure,
Methylschwefelsäure, Athylschwefelsäure, Oxalsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Maleinsäure
oder Gemische davon in Betracht.
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Als Ausgangsverbindungen kommen solche der Formel
in Betracht, in der R1 und R2 die vorstehend genannte Bedeutung haben.
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Als gegebenenfalls substituiertes Alkyl kommen für R1 insbesondere
solche mit 1 bis 3 C-Atomen in Betracht. Im einzelnen sind für R1 Methyl, Äthyl,
Propyl, Isopropyl zu nennen.
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In den Formeln I und II steht R2 für ein lineares oder verzweigtes
gegebenenfalls substituiertes Alkyl mit 1 bis 10 C-Atomen, Alkoxyalkyl mit 3 bis
12 C-Atomen, Cycloalkyl mit 5 bis 8 C-Atomen.
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Als Substituenten am Alkyl sind z.B. Hydroxyl, Amino, Alkylamino nd
Dialkylamino mit 1 bis 4 C-Atomen je Alkyl, Cycloalkylamino m 5 bis 8 C-Atomen,
Cyan und 5- oder 6-gliedrige gesättigte Stickstoff enthaltende heterocyclische Ringe
wie der N-Piperidin-, N-Pyrrolidon-, N-y~-^lidin-, N-Morpholinkern zu nennen.
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Als gegebenenfalls durch die genannten Gruppen substituiertes Alkyl
sind z.B. zu nennen: die für R genannten Gruppen, n-Butyl, sec.-Butyl, Isobutyl,
Pentyl, Hexyl, Isohexyl, Octyl, 2-Athylhexyl,
Nonyl, Decyl, 2-Methoxyäthyl,
2-Äthoxyäthyl, 2-Butoxyäthyl, 2-Propoxyäthyl, 3-Methoxypropyl, 3-Äthoxypropyl, 3-Butoxypropyl,
3-(2'-Äthylhexoxy)-propyl, 2'-Hydroxyäthyl, 2'-Hydroxypropyl, 3'-Hydroxypropyl,
2'-Aminoäthyl, 3'-Aminopropyl, 2'-Aminopropyl, 2'-N'-Methylaminoäthyl, 3'-N'-Äthylaminoäthyl,
2'-N-Butylaminoäthyl, 2'-N,N-Dimethylaminoäthyl, 2'-N,N-Dimethylaminopropyl, 3'-(N-Methyl-N-cyclohexylamino)-propyl,
2'-Cyanäthyl, 3'-N-Pyrrolidinyl-propyl, 3'-N-Piperidylpropyl, 3'-N-Morphinyl-propyl
oder 3'-N-Pyrrolidonyl-propyl.
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Als Ausgangsstoffe der Formel II kommen z.B. in Betracht:
wobei R¹ und R² die folgende Bedeutung haben: R¹ R² H -CH3 -C2H5 -CH2-CH2-OH -CH2-CH2-OCH3
-(CH2)2-OC2H5 -(CH2)2-OC3H7 -(CH2)2-OC4H9(n) -CH2-CH2-CH2-OH -(CH2)3-OCH3 -(CH2)3-OC2H5
2>39 C2H5 |
-o-eE,-ca-cEfg |
w ~~3 |
3 |
OH |
R¹ R²
H CH2 CH2 CH2 CH3 |
< CH3 |
-CH |
2H5 |
-CH2-CH2-NH-CH3 |
-CH2-CH2-N(CH3)2 |
-CH2-CH2-CH2-NH(CH3)2 |
-CH2-CH2-CH2-N-Q |
-CH2-CH2-CH2-N, |
CH3 |
-CH2-CH2-CN |
CH2 CH2 CH2 N C |
-CH2-CH2-CH2-N |
CH2-CH2-0H2-tffi |
-CH3 -CH2-CH2-CH2-OCH3 Die Verwendung von Puffern ist in der Chemie der Anthrachinonverbindungen
an sich nicht neu. So verwendet man z.B. Acetatpuffer um bei der Umsetzung von 1-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure
mit Aminen, um einen Austausch des Broms durch die Hydroxylgruppe zu vermeiden.
Man benutzt Puffer z.B. bei Reaktionen mit 1-Amino-4-nitro-anthrachinon-2-carbonsäuren
oder deren Derivaten, um einen Austausch der oC-ständigen und beweglichen (d.h.
leicht austauschbaren) Nitrogruppe durch die Hydroxylgruppe zu verhindern.
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Demgegenüber sind die 1,4-Diaminoanthrachinon-2-carbonsSure und deren
Amidderivate gegenüber alkalisch wirkenden Mitteln wie Alkalihydroxide, Alkalicarbonate
recht beständig. So können 1,4-Diaminoanthrachinon-2-carbonamidderivate aus der
entsprechenden 4-Nitroverbindung durch Reduktion in stark alkalischem Medium hergestellt
werden. Dabei wird die Nitroverbindung zum Überschuß des Reduktionsmittels gegeben.
Da in den 1,4-Diaminoanthrachinon-2-carbonsäureamiden kein gegenüber Hydroxylionen
reaktionsfähiger Substituent vorhanden ist, war nicht vorherzusehen oder zu erwarten,
daß man von roten Verunreihigungen freie Verfahrensprodukte erhalten würde, wenn
man die Umsetzung innerhalb eines engen pH-Bereiches und/oder in Gegenwart von Puffern
durchführt.
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Die folgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren weiter
erläutern. Die im folgenden genannten Teile und Prozentangaben beziehen sich auf
das Gewicht. Die Raumteile verhalten sich zu den Gewichtsteilen wie das Liter zum
Kilogramm.
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Beispiel 1 a) In eine Mischung aus 100 Raumteilen Methanol und 12.5
Raumteilen Formamid trägt man 2 Teile wasserfreies Natriumcarbonat und 2.3 Teile
Eisessig ein und rührt so lange bei Raumtemperatur, bis alles gelöst ist. In diese
Mischung trägt man 6.25 Teile Ammoniumbicarbonat, 6.25 Teile Nitrobenzol, 8.25 Teile
Natriumcyanid und 10 Teile 1-Amino-4-methylaminoanthrachinon-2-carbonsäure-(methoxypropylamid
ein und verrührt alles gut miteinander. Der pH-Wert dieser Suspension beträgt etwa
10.5 bis 10.75. Man erhitzt die Mischung auf Rückflußtemperatur und tropft unter
Rühren im Laufe von 1 Stunde 7.5 Teile Eisessig hinzu. Der pH-Wert der Reaktionsmischung
beträgt nun 9.0 bis 9.3 und verschiebt sich bis zum Ende der Reaktion auf etwa 9.5.
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Man rührt so lange unter Rückfluß, bis alles Ausgangsmaterial umgesetzt
ist, was nach etwa 3 Stunden der Fall ist. Man läßt das Reaktionsgemisch unter Rühren
abkühlen und verdünnt bei etwa 30 bis 350C mit 110 Teilen Wasser. Dann saugt man
ab, wäscht mit heißem Wasser bis zum farblosen Ablauf und zuletzt einmal mit Methanol
nach. Man erhält nach dem Trocknen 9.5 Teile
eines blauen Farbstoffes,
der nach dem Dünnschichtmagnetogramm keine roten oder sonstige störende Nebenprodukte
enthält. Der Farbstoff schmilzt bei 1670C und geht bei der Behandlung mit verdünnter
Schwefelsäure gemäß DT-AS 1 469 470, Beispiel 6, in in den Farbstoff der Formel
über, der in brillanten grünstichigen Türkistönen von ausgezeichneten Echtheiten
auf Polyester aufzieht. Schon geringe rote Verunreinigungen würden die Brillanz
und den Türkiston wesentlich abtrüben.
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b) Vergleich (ohne Pufferung) 100 Raumteile Methanol, 12.5 Raumteile
Formamid, 6.25 Teile Nitrobenzol, 8.25 Teile Natriumcyanid und 10 Teile 1-Amino-4-methylaminoanthrachinon-2-carbonsäure-
-methoxypropylamid werden gut miteinander verrührt und so lange unter Rückfluß erhitzt,
bis alles Ausgangsprodukt verbraucht ist, was nach etwa 3 Stunden der Fall ist.
Der pH-Wert beträgt zu Beginn der Reaktion etwa 12.2 und steigt während der Umsetzung
auf etwa 13. Nach der Aufarbeitung erhält man ein Produkt, das etwa zur Hälfte aus
roten Beimengungen besteht und bei 3240 sintert und bis 360 0C nicht schmilzt. Nach
der Behandlung mit verdünnter Schwefelsäure erhält man einen Farbstoff, der wegen
seines trüben Farbtones unbrauchbar ist.
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Beispiel 2 a) 10 Teile 1,4-Diaminoanthrachinon-2-carbonAäure-g-methoxypropylamid
(Herstellung siehe Beispiele 17 und 18) werden in eine Mischung aus 50 Teilen Glykolmonomethyläther
und 9 Teilen Glykolmonoacetat eingerührt. Man fügt 5 Teile Natriumcyanid und 0.5
Teile Schwefel hinzu und erwärmt unter Durchleiten von
Luft auf
90 bis 95°C. Man rührt so lange nach, bis alles Ausgangsprodukt umgesetzt ist, was
bereits nach etwa 1 Stunde der Fall ist. Man läßt das Reaktionsgemisch abkühlen
und fügt bei etwa 30 bis 35°C 75 Teile Wasser hinzu. Dann saugt man ab, wäscht mit
heißem Wasser bis zum farblosen Ablauf und dann mit Methanol bis zum rein hellblauen
Ablauf nach. Man erhält nach dem Trocknen 9.5 Teile des Farbstoffes
der keine Nebenprodukte enthält und in schönen türkisblauen Farbtönen auf Polyester
aufzieht. Fp. 200 bis 2010C.
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b) Vergleich (ohne Pufferung) Man arbeitet wie in Beispiel 2 angegeben,
jedoch ohne Zusatz von Glykolmonoacetat. Man erhält nach der Aufarbeitung etwa 7.5
Teile eines stark verunreinigten Farbstoffes, der nur etwa zur Hälfte aus dem gewünschten
Farbstoff besteht und zur Färbung ungeeignet ist. Das Produkt sintert bei etwa 2000C
und schmilzt bei 2740C.
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Beispiel 3 20 Teile 1,4-Diaminoanthrachinon-carbonsäuremethylester
werden in 60 Teile 3-Methoxypropylamin eingerührt und bei Raumtemperatur mit 6 Teilen
Eisessig versetzt. Man erhitzt die Mischung auf 75 bis 800C und rührt so lange nach,
bis ein Chromatogramm zeigt, daß alles Ausgangsmaterial umgesetzt ist. Dies ist
in der Regel nach 1 1/2 Stunden der Fall. Nun kühlt man die Mischung auf 30 bis
350C ab, gibt 100 Teile Formamid und 12 Teile Natriumcyanid hinzu und leitet einen
schwachen Luftstrom durch die Mischung.
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Man rührt 1/2 Stunde bei 30 bis 3500 nach, erwärmt dann auf 48 bis
500C und rührt bei dieser Temperatur unter Durchleiten eines schwachen Luftstromes
so lange nach, bis das 1,4-Diaminoanthrachinon
-2-carbonsäure-
methoxypropylamid vollständig verbraucht ist, was nach 3 bis 4 Stunden der Fall
ist. Wenn das Chromatogramm den Endpunkt der Reaktion anzeigt, fügt man bei 48 bis
500C 100 Teile Wasser zu und rührt bei etwa 500C nach, bis das Kristallisat grobkörnig
geworden ist. Die Fällung wird noch warm abgesaugt und mit heißem Wasser bis zum
farblosen Ablauf nachgewaschen. Zum Schluß wäscht man mit Methanol bis zum rein
hellblauen Ablauf nach. Nach dem Trocknen erhält man 24.2 Teile eines dunkelblauen
Kristallpulvers, das die gleiche Konstitutbn und den gleichen Schmelzpunkt besitzt
wie der nach Beispiel 2 hergestellte Farbstoff. Das Verfahrensprodukt enthält keine
Nebenprodukte, die den brillanten Türkiston abtrüben.
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Anstelle von Eisessig kann man mit gleichem Erfolg Propionsäure oder
2-Äthylhexansäure, Ameisensäure, Oxalsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Maleinsäure
verwenden. Man kann auch starke organische Säuren wie o- oder p-Toluolsulfosäure,
Benzol- oder ß-Naphthalinsulfonsäure verwenden.
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Beispiele 4 bis 16 Man verfährt wie in Beispiel 3 beschrieben, verwendet
jedoch anstelle von 3-Methoxypropylamin die äquivalente Menge der in der Tabelle
genannten Amine, so erhält man die entsprechenden Farbstoffe:
Beispiel Amin R2 Fp des Farbstoffes 4 Athylamin -C2H5 273°C (Z) 5 Propylamin -C3H7(n)
252 bis 25300 6 Athanolamin -CH2-CH2-OH 253 (Z) 7 3-Hydroxypropylamin -CH2-CH2-CH2-OH
276 bis 27700
8 2-Hydroxypropylamin -CH2-CH-CH3 2700C |
OH |
Bei- Amin R2 Fp des Farbstoffes spiel 9 3-Äthoxypropylamin -CH2-CH2-CH2O-C2H5
184 bis 192°C 10 2-Methoxyäthylamin -CH2-CH2-OCH3 232 bis 233°C 11 2-Äthoxyäthylamin
-0H2-CH2-0C2H5 210 bis 21300 12 2-n-Propoxyäthylamin -CH2-CH2-OC3H7(n) 161 bis 1640C
13 2-n-Butoxyäthylamin -CH2-CH2-OC4H9(n) 158 bis 1600C 14 3-n-Propoxypropylamin
-CH2-CH2-CH2-OC3H7(n) 218 bis 223°C 15 3-iso-Propoxypropyl- -CH2-CH2-CH2-OC3H7(iso)
122°C amin 16 3-n-Butoxypropylamin -CH2-CH2-CH2-OC4Hg(n) 138 bis 13900 Beispiel
17 20 Teile 1,4-Diaminoanthrachinon-2-carbonsäuremethylester werden in 45 Teilen
3-Methoxypropylamin unter Rühren 4 1/2 Stunden auf 800C erhitzt. Nach dem Erkalten
wird in Wasser gegeben, abgesaugt, mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet.
Man erhält 20.1 Teile 1,4-Diamino-anthrachinon-2-carbonsäure-(t-methOxypropylamid).
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FP 189 bis 1900C (aus Toluol).
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Beispiel 18 a) 20 Teile des in Beispiel 17 genannten Methylesters
werden in 45 Teilen 3-Methoxypropylamin und 10 Teilen -Methoxypropylamin-p-toluolsulfonat
2 Stunden auf 75°C erhitzt. Nach dem Erkalten wird in Wasser gefällt, abgesaugt,
neutral gewaschen und getrocknet. Ausbeute an Amid: 21.65 Teile.
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b) 20 Teile Methylester werden in 45 Teilen 3-Methoxypropylamin und
5 Teilen Eisessig 1 1/4 Stunden auf 7500 erhitzt. Nach dem Erkalten wird in Wasser
gegeben, abgesaugt, neutral gewaschen und getrocknet. Ausbeute: 21 Teile.
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c) Analog erhält man das Amid unter gleichen Bedingungen und in gleicher
Ausbeute bei Verwendung von 5 Teilen Propionsäure anstelle von Eis essig.
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d) 20 Teile des Methylesters werden in 45 Teilen 3-Methoxypropylamin
und 5 Teilen Eisessig 1 Stunde auf 750C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf 400C wird
mit 150 Teilen Wasser verdünnt, kalt abgesaugt und mit Wasser neutral gewaschen.
Ausbeute: 21 Teile.