DE2535134A1 - Benzingemisch zur verwendung in kraftfahrzeug-brennkraftmotoren und zusatzmittelkonzentrat zu seiner herstellung - Google Patents
Benzingemisch zur verwendung in kraftfahrzeug-brennkraftmotoren und zusatzmittelkonzentrat zu seiner herstellungInfo
- Publication number
- DE2535134A1 DE2535134A1 DE19752535134 DE2535134A DE2535134A1 DE 2535134 A1 DE2535134 A1 DE 2535134A1 DE 19752535134 DE19752535134 DE 19752535134 DE 2535134 A DE2535134 A DE 2535134A DE 2535134 A1 DE2535134 A1 DE 2535134A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- gasoline
- polymer
- fluorine
- weight
- percent
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
- C10L1/00—Liquid carbonaceous fuels
- C10L1/10—Liquid carbonaceous fuels containing additives
- C10L1/14—Organic compounds
- C10L1/146—Macromolecular compounds according to different macromolecular groups, mixtures thereof
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
- C10L1/00—Liquid carbonaceous fuels
- C10L1/10—Liquid carbonaceous fuels containing additives
- C10L1/14—Organic compounds
- C10L1/20—Organic compounds containing halogen
- C10L1/206—Organic compounds containing halogen macromolecular compounds
- C10L1/207—Organic compounds containing halogen macromolecular compounds containing halogen with or without hydrogen
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
- C10L1/00—Liquid carbonaceous fuels
- C10L1/10—Liquid carbonaceous fuels containing additives
- C10L1/14—Organic compounds
- C10L1/20—Organic compounds containing halogen
- C10L1/206—Organic compounds containing halogen macromolecular compounds
- C10L1/208—Organic compounds containing halogen macromolecular compounds containing halogen, oxygen, with or without hydrogen
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
- C10L1/00—Liquid carbonaceous fuels
- C10L1/10—Liquid carbonaceous fuels containing additives
- C10L1/14—Organic compounds
- C10L1/24—Organic compounds containing sulfur, selenium and/or tellurium
- C10L1/2462—Organic compounds containing sulfur, selenium and/or tellurium macromolecular compounds
- C10L1/2468—Organic compounds containing sulfur, selenium and/or tellurium macromolecular compounds obtained by reactions involving only carbon to carbon unsaturated bonds; derivatives thereof
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
- Liquid Carbonaceous Fuels (AREA)
Description
SHELL INTERNATIONALE RESEARCH MAATSCHAPPiJ B.V. Den Haag, Niederlande
11 Benzingemisch zur Verwendung in Kraftfahrzeug-Brennkraftmotoren
und Zusatzmittelkonzentrat zu seiner Herstellung "
Priorität: 8. August 1974, V.St.A., Nr. 495 755 '
Die Erfindung betrifft ein Benzingemisch. Ausserdem betrifft
die Erfindung die Verwendung des vorliegenden Benzingemisches in Kraftfahrzeug-Brennkraftmotoren. Weiter betrifft die Erfindung
ein Zusatzmittelkonzentrat zur Herstellung des vorliegenden Benzingemisches.
Bekanntermassen beeinflussen bei Kraftfahrzeugen, die mit herkömmlichen
mehrzylindrigen Vergaser-Brennkraftmotoren betrieben werden, verschiedene Paktoren die Fahreigenschaften des
Kraftfahrzeugs. Einer der Hauptfaktoren für die Fahreigen-
609808/0794
schäften eines Kraftfahrzeuges ist die Verteilung des Luft-Kraftstoffgemisches
durch die Ansaugleitungen auf die verschiedenen Zylinder. Bisher wurden die bei der Verteilung des
Kraftstoffs im Ansaugleitungssystem des Kraftfahrzeugmotors auftretenden Probleme durch Betreiben des Motors mit einem
fetteren Luft/Kraftstoffgemisch, d.h., mit einem Gemisch, das
eine grössere als die stöchiometrisch für die vollständige Verbrennung
erforderliche Menge an Kraftstoff enthält, gelöst. Die Zusammensetzung des Gemisches v/ird im allgemeinen so gewählt,
dass eine grösstmögliche Kraftausbeute bei einem möglichst wirtschaftlichen Kraftstoffeinsatz erzielt wird.
Um die Gesetzesvorschriften hinsichtlich der Emission von Kraftfahrzeugen zu erfüllen, werden jetzt von der Kraftfahrzeug-Industrie
Brennkraftmotoren entwickelt, die mit einem weniger fetten Kraftstoff/Luftgemisch arbeiten, welches Luft und Kraftstoff
in einem sich dem stöchiometrischen Gemisch nähernden Verhältnis enthält, d.h., in dem chemisch für die vollständige
Verbrennung des Kraftstoffs erforderlichen Verhältnis von Kraftstoff und Luft. Während der Betrieb von Kraftfahrzeugmotoren
mit diesem weniger fetten Kraftstoff/Luftgemisch zu einer Herabsetzung des Ausstosses der Motoren an Kohlenwasserstoff
und Kohlenmonoxyd führt, hat er eine Verschärfung der Probleme hinsichtlich der Verteilung des Kraftstoff/Luftgemisches
auf die verschiedenen Zylinder zur Folge, und es ist demgemäss nicht mehr möglich, die Verteilungsprobleme durch
Verwendung eines fetteren Kraftstoff/Luftgeraisches zu lösen. Das Vergasen eines kraftstoffärmeren Gemisches stellt demgemäss
609808/0794
253513A
zwar einen Hauptfaktor, jedoch nicht den alleinigen Faktor für schlechte Fahreigenschaften eines Kraftfahrzeugs dar.
Ausserdem ist die Aufwärmzeit des Motors unmittelbar nach dem Kaltstart ausserordentlich schwierig zu kontrollieren, weshalb
bisher eine längere Kontrolle mittels des Chokes zur Verbesserung der Fahreigenschaften während dieser Aufwärmzeit erfolgte.
Wegen der Herabsetzung der Auspuffemissionen sind jedoch solche längeren Choke-Zeiten nicht mehr zulässig,
und das demgemäss auch während der Aufwärmzeit verwendete kraftstoffärmere Kraftstoff/Luftgemisch führt ebenfalls zu
einer Verschärfung der Probleme hinsichtlich der Fahreigenschaften des betreffenden Kraftfahrzeugs.
Die teilweise oxydierten Metallschichten der inneren Oberflächen des Vergasers und der Ansaugrohre weisen eine hohe kritische
Oberflächenspannung und Benetzbarkeit auf und werden durch jede aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffkomponente des
Benzins vollständig benetzt. Das aus dem Vergaser kommende Gemisch aus Benzin und Luft, das durch die Ansaugrohre zu den
verschiedenen Zylindern strömt, neigt deshalb dazu, einen Teil seiner höher siedenden besonders aromatenreichen Fraktionen in
und
Form einer flüssigen Schicht auf diesen Oberflächen /insbesondere auf den Wänden der Ansaugrohre abzulagern. Zur Gewährleistung
einer bestmöglichen Verteilung des Kraftstoffs im Ansaugleitungssystem sollte der Kraftstoff im Kraftstoff/Luftgemisch
in Dampfform vorliegen. Das vorbeschriebene Benetzen
der inneren Oberflächen der Ansaugrohre führt deshalb zu einer weniger zufriedenstellenden Verteilung und zu schlechten
609808/0794
Fahreigenschaften eines Kraftfahrzeugs.
Gemäss A.A. Zimmermann et al., "Improved Fuel Distribution A
New Role for Gasoline Additives", Paper 720082, Automotive Engineering Congress, Detroit, Januar 1972 (SAE Transactions,
Sec. I, Vol. 81 (1972), Seiten 316 bis 324) können niederenergetische Oberflächen in den Ansaugrohren hergestellt werden,
indem man zum Benzin Zusatzmittel in Konzentrationen von weniger als 0,01 Gewichtsprozent zusetzt, welche zu einer allmählichen
Ablagerung eines Überzugs auf den Innenwänden der Ansaugrohre führen oder indem man die Oberflächen der Innenwände der
Ansaugrohre vorbeschichtet. Es werden dabei Materialien mit kritischen Oberflächenspannungen von weniger als ungefähr
22 . Dyn / cm empfohlen. Der Wert dieser physikalischen Eigenschaften wird aus einer Kurve bestimmt, in der die Oberflächenspannung
einer homologen Reihe von Alkanen (Hexan, Heptan, Octan, Decan) gegen den Cosinus ihrer Kontaktwinkel θ auf
einer Oberfläche aufgetragen ist. Alle Alkane mit gleichen Oberflächenspannungen oder mit unterhalb des kritischen Werts
der betreffenden Oberfläche liegenden Oberflächenspannungen benetzen die Oberfläche vollständig. Demgemäss trifft die vorbeschriebene
Lehre (Zimmermann et al.) für Alkane oder den Aliphatenanteil des Benzins zu. Alle heute im Handel befindlichen
Benzine enthalten eine Aromatenfraktion. Im Ansaugleitungssystem
wird ein grosser Teil des flüssigen Volumens des Benzins,und hauptsächlich die leichten Alkane, abgeflasht,
wodurch die schwereren Aromaten als Hauptbestandteil der Flüssigkeitstropfen auf der Oberfläche der Ansaugrohre zurückbleiben.
Es wurde aber jetzt eine gegenüber den Aromaten im
6 09808/0794
Benzin des Kraftstofftanks eines Kraftfahrzeuges oder im Vergaser erhöhte Kritikalität der Gegenwart von Aromaten auf der
Oberfläche des Ansaugleitungssystems und der Benetzbarkeit diasar
/festgestellt. / Oberflächen durch die Aromaten / £.s wurde jetzt gefunden,
dass es für ein vorteilhaftes, die Fahreigenschaften verbesserndes Zusatzmittel oder eine Beschichtung für die Oberflächen
des Ansaugleitungssystems und insbesondere für fluorhaltige Polymerisate wesentlich ist, Material auszuwählen, das einen
grossen Kontaktwinkel gegenüber Toluol, einer repräsentativen aromatischen Flüssigkeit, aufweist, wodurch man Oberflächen
des Ansaugleitungssystems erhält, welche Aromaten zurückweisen, d.h., welche eine schlechte Benetzbarkeit durch Aromaten aufweisen.
Obwohl es scheint, dass ein grosser Kontaktwinkel oder eine niedrige kritische Oberflächenspannung gegenüber Alkanen
eine gewisse Bedeutung bei der Herstellung von Benzinen aufweisen, die zu guten Fahreigenschaften eines Kraftfahrzeugs
führen, ist es jetzt offensichtlich, dass der wirklich kritische Faktor bei der Herstellung von derartigen Benzinen die
schlechte Benetzbarkeit der Oberflächen des Ansaugleitungssystems durch Aromaten ist, ein Faktor, der bisher weder erkannt
noch beschrieben worden ist (vgl. Zimmermann et al.).
Während Zimmermann et al. die Nachteile der Verwendung von Zusatzmitteln auf der Basis von fluorhaltigen Kohlenwasserstoffen
zur Beschichtung der Oberflächen des Ansaugleitungssystems hinsichtlich ihrer Kosten und der Möglichkeit der Freisetzung
von giftigem und korrodierendem Fluorwasserstoff im Auspuffsystem beschreiben, deuten sie an, dass die Beschichtung
609808/079 4
der Oberflächen des Ansaugleitungssystems mit einem fluorhaltigen Polymerisat, wie Teflon (Tetrafluoräthylenpolymerisat),
welches eine kritische Oberflächenspannung von 18 Dyn / cm aufv/eist und Alkane mit Oberflächenspannungen oberhalb dieses
Werts zurückweist, zu einer teilweisen Benetzung der Oberfläche des Ansaugleitungssystems durch Benzin führt und dessen Verteilung
auf die verschiedenen Zylinder und die Fahreigenschaften des betreffenden Kraftfahrzeugs verbessert. Zur Erzielung
dieser Wirkungen müssen die Oberflächen des Ansaugleitungssystems jedoch mechanisch mit dem Teflon-Polvmerisat beschichtet
werden, was heisst, dass die Oberflächen des Ansaugleitungssystems z.B. bei der Herstellung des Motors mit dem Teflon-Polymerisat
vorbeschichtet werden müssen. Bei schon im Verkehr befindlichen Kraftfahrzeugen wäre es erforderlich, den Motor
zu zerlegen und neu zusammenzubauen. In der US-PS 3 791 066 wird vorgeschlagen, die Verwendung von Polymerisaten durch
Aufbringen von fluorhaltigen Materialien mit niedrigem Molekulargewicht zu umgehen, die eine grosse Löslichkeit im Benzin
aufweisen. Solche Materialien sind fluorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, fluorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe
mit einer Amingruppe oder fluorierte aliphatische einen Kohlenwasserstoffsubstituenten
aufweisende Aminsalze, d.h., Kohlenwasserstoff- oder Amino-substituierte Fluorkohlenwasserstoffe.
Es wurde jetzt gefunden, dass bestimmte fluorhaltige Polymerisate,
welche im allgemeinen nicht als kohlenwasserstofflösliche Materialien angesehen werden (vgl. z.B. US-PS 2 803 615), die
jedoch durch vier kritische Eigenschaften beschrieben werden können, nämlich
609808/0794
(1) durch eine spezifische Mindestlöslichkeit in Benzin,
(2) durch einen hohen Kontaktwinkel gegenüber Toluol,
/kritischen/
(3) durch eine spezifische Obergrenze ihrer/Jbei1 flächenspannung,
und
(4) durch einen Fluorgehalt innerhalb eines bestimmten Bereichs,
nicht mechanisch auf die Oberflächen des Ansaugleitungssystems aufgebracht werden müssen, sondern dass diese Polymerisate
in situ verteilt werden können, indem man sie in zur wirksamen Beschichtung, d.h. in für ihre Ablagerung auf den und für
die Beschichtung der Oberflächen des Ansaugleitungssystems ausreichenden Konzentrationen im Benzin löst oder dispergiert und
dadurch vorteilhafterweise eine Beschichtung der Oberflächen des Ansaugleitungssystems herstellt, welche sowohl Aromaten
als auch Aliphaten in hohem Masse zurückweist, was zu einem Kraftstoffsystem des Motors führt, welches verbesserte Fahreigenschaften
des betreffenden Kraftfahrzeugs zur Folge hat.
Die Erfindung betrifft demgemäss ein Benzingemisch, enthaltend
Benzin und, bezogen auf das Gewicht des Benzins, ungefähr 0,00005 bis ungefähr 0,01 Gewichtsprozent eines die Kraftfahrzeug-Fahreigenschaften
verbessernden fluorhaltigen Polymerisats oder eines dieses Polymerisat enthaltenden Gemisches, wobei
das Polymerisat bzw. das polymerisathaltige Gemisch die nach stehenden Eigenschaften aufweist :
1. Seine kritische Oberflächenspannung beträgt bei 250C weniger
als 17 Dyn / cm;
2. sein Kontaktwinkel gegenüber Toluol beträgt bei 22°C
609808/07<U
mindestens 40°'
/etv/a/
3. seine Löslichkeit in Benzin beträgt mindestens/0,0005 Gewichtsprozent;
und
4. sein Fluorgehalt beträgt von ungefähr 20 bis ungefähr 65 Gewichtsprozent.
Die Verwendung des vorbeschriebenen Benzingemisches führt nach dessen Vergasung in einem mehrzylindrigen Kraftfahrzeugmotor
zur Beschichtung der inneren Oberflächen des Ansaugleitungssystems des betreffenden Motors mit einer Ablagerung
aus einem fluorhaltigen Polymerisat, wodurch die Benetzbarkeit der inneren Oberflächen des Ansaugleitungssystems sowohl durch
die aliphatischen als auch die -aromatischen Kohlenwasserstoff-
/verschlechtert /
Komponenten des Benzins erheblich" 7 wird. Die Verwendung
des erfindungsgemässen Benzingemisches führt zu einer
signifikanten Verbesserung der Fahreigenschaften eines Kraftfahrzeuges mit einem mehrzylindrigen Motor, das mit dem erfindungsgemässen
Benzingemisch betrieben wird.
Ausserdem weisen fluorhaltige Polymerisatmaterialien mit den vorbeschriebenen spezifischen Eigenschaften bei ihrer Verwendung
im erfindungsgemässen Benzingemisch hohe thermische Stabilität auf, so dass bei Verbrennung eines solchen Benzingemisches
in einem Kraftfahrzeugmotor toxischer und korrodierender Fluorwasserstoff im Auspuffleitungssystem des Kraftfahrzeugs
nicht in einer Konzentration freigesetzt wird, welche über der üblicherweise in Atmosphärenluftproben festgestellten Kon-
zentration liegt.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Benzingemisches
ist es, dass ein Benzin mit einem Gehalt an in ihm gelöstem oder in ihm dispergiertem Fluorpolymerisatmaterial mit den vorbeschriebenen spezifischen Eigenschaften sogar in Gegenwart
eines wirksamen Benzin-Detergens-und/oder Dispersions-Zusatzmittels
zu einer Ablagerung dieser Fluorpolymerisate auf den inneren Oberflächen des Ansaugleitungssystems und demgemäss zu
einer entsprechenden Beschichtung dieser Oberflächen führt. Es ist wirklich überraschend, dass diese Zusatzmittel die Ablagerung
der Fluorpolymerisatbeschichtung auf den Oberflächen des Ansaugleitungssystems nicht in nennenswertem Masse stören.
Ausserdem betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung des erfindungsgemässen Benzingemisches zum Betrieb von Brennkraftmotoren
von Kraftfahrzeugen zur Verbesserung der Fahreigenschaften der betreffenden Kraftfahrzeuge.
Das erfindungsgemässe Benzingemisch enthält als Hauptkomponente
Benzin. Es ist allgemein bekannt, dass Benzin ein Gemisch aus Kohlenwasserstoffen mit verschiedenen Siedepunkten darstellt
und einen Siedebereich (bestimmt gemäss ASTM D-86) zwischen
ungefähr 20 und 2300C aufweist. Benzin enthält im allgemeinen
von 0 bis ungefähr 30 Volumenprozent an Olefinen, von ungefähr
5 bis -ungefähr 55 und vorzugsweise von ungefähr 10 bis ungefähr 45 Volumenprozent an Aromaten und besteht zum restlichen Teil
aus gesättigten Kohlenwasserstoffen.
609808/0 7.94
Die zur Verbesserung der Fahreigenschaften, für das erfindungsgemässe
Benzingemisch geeigneten fluorhaltigen Polymerisate weisen vier spezifische Eigenschaften auf:
1. hat das Polymerisatmaterial einen grossen Kontaktwinkel (θ)
von mindestens 40° gegenüber Toluol bei 22°C. Diese Eigenschaft stellt sicher, dass die auf den inneren Oberflächen des Ansaugleitungssystems
aufgebrachte Beschichtung die erforderliche Nichtbenetzbarkeit durch die Aromatenkomponenten des Benzins
aufweist. Polymerisate mit Kontaktwinkeln gegenüber Toluol unterhalb 40° bei 220C und insbesondere mit weit unter diesem
Wert liegenden Kontaktwinkeln werden mit der Zeit immer mehr durch die Aromaten des Benzins benetzt und verlieren damit
ihren Wert. Im Gegensatz zu dieser unteren Grenze muss das fluorhaltige Polymerisat keine obere Grenze hinsichtlich seines
Kontaktwinkels gegenüber Toluol aufweisen. Je höher der Kontaktwinkel gegenüber Toluol ist, desto niedriger ist - bis zur theoretischen
Grenze von Q = 180° - die Benetzbarkeit durch Aromaten.
Die zweite Eigenschaft, welche das fluorhaltige Polymerisatmaterial
aufweisen muss, ist eine kritische Oberflächenspannung (^) von weniger als 17 Dyn / cm bei 25°C. Im Gegensatz zu
dieser oberen Grenze besteht nach unten keine Begrenzung der Oberflächenspannung. Diese Eigenschaft stellt sicher, dass die
fertige Beschichtung auf den inneren Oberflächen des Ansaugleitungssystems eine hohe Abweisungskraft bzw. eine schlechte
Benetzbarkeit gegenüber bzw. durch die aliphatischen Komponenten des Benzins zeigt.
6098ΌB/0734
Als dritte kritische Eigenschaft muss das Polymerisatmaterial eine Mindestlöslichkeit in Benzin von mindestens ungefähr
0,0005 Gewichtsprozent aufweisen. Diese Mindestlöslichkeit gilt für Raumtemperatur in Benzinmischtanks, Benzinlagertanks oder
den Benzintank bzw. Vergaser von Kraftfahrzeugen, d.h., für die Temperaturen, welche das Benzin nach seiner Herstellung in
einer Raffinerie,während des Transports, der Lagerung, des Verkaufs
und seiner Vergasung aufweist. Die Definition der vorbeschriebenen Löslichkeit schliesst auch eine stabile Dispersion
ein, wobei der Wert der Löslichkeit dur^h die niedrigste Konzentration bestimmt wird, bei der nach mehrtägigem Stehen
noch kein Polymerisatmaterial im Benzin ausfällt. Nach oben hin besteht hinsichtlich der Löslichkeit keine Begrenzung, da das
Polymerisatmaterial eine beliebige oberhalb des vorgenannten Mindestwerts aufweisende Löslichkeit haben kann und im Benzin
in innerhalb der erwünschten Konzentrationsgrenzen liegenden Gehalten verwendet wird.
Die vierte Eigenschaft, welche das Polymerisatmaterial aufweisen muss, ist ein Fluorgehalt von ungefähr 20 bis ungefähr
65 Gewichtsprozent. Die Untergrenze des Fluorgehalts trägt zusammen mit den anderen Eigenschaften dazu bei, dass die
fertige Beschichtung eine ausreichende Abweisungskraft gegenüber dem Benzin aufweist. Die Obergrenze wird aus praktischen
Gründen gezogen, da mit zunehmender Abweisungskraft gegenüber Benzin eine geringfügige Erhöhung dieser Abweisungskraft nur
mehr mit sehr hohen Kosten erreichbar ist und da fluorhaltige Polymerisate mit so hohem Fluorgehalt eine niedrigere Löslichkeit
in Benzin aufweisen.
609808/0794
Für das erfindungsgemässe Benzingemisch geeignete fluorhaltige Polymerisate, welche die vorgenannten Eigenschaften aufweisen,
und die bei ihrer Verwendung als Zusatzmittel für Benzin zu einer Verbesserung der Fahreigenschaften von Kraftfahrzeugmotoren
führen, sind die Homopolymerisate von Estern von fluorhaltigen Alkoholen und monoäthylenisch ungesättigten niedrigeren
Monocarbon- oder den entsprechenden Thiosäuren oder Mischpolymerisate
aus den vorgenannten fluorhaltigen Estern und einem monoäthylenisch ungesättigten nicht fluorierten Monomeren
aus der Gruppe der Acrylsäuren, der -Olefine und der anderen Vinylverbindungen. Das zu einer Verbesserung der Fahreigenschaften
führende fluorhaltige Polymerisat kann auch ein Polymerisatgemisch sein, das die vorbeschriebenen vier spezifischen
Eigenschaften des Polymerisatmaterials aufweist.
Insbesondere können als die vorbeschriebenen monoäthylenisch
ungesättigten niedrigeren Monocarbon- oder entsprechenden Thiosäuren Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Isocrotonsäure,
Vinylessigsäure, Angelicasäure, Tiglinsäure, Thioacryl- und Thiomethacrylsäuren, verwendet werden und insbesondere
eignen sich Acrylsäure, Thioacrylsäure, Methacryl- und Thiomethacrylsäuren. Als fluorhaltige für die Herstellung der erwünschten
fluorhaltigen Ester geeignete Alkohole (das monomere in die erforderlichen Polymerisate umwandelbare Material) sind
alle Alkohole geeignet, die einen so hohen Fluorgehalt aufweisen, dass das fertige aus ihnen hergestellte Polymerisat mindestens
ungefähr 20, jedoch nicht mehr als ungefähr 65 Gewichtsprozent Fluor enthält. Insbesondere eignen sich Fluoralkanole,
wie IK/, IH-Dihydroperfluoralkanole, 1H , 1H , 2H , 2H-Tetra-
609808/0 7 94
hydroperfluoralkanolr,und Fluoralkanole, die funktionelle Gruppen
enthalten, wie Perfluoralkansulfonamidoalkanole, werden vorzugsweise verwendet.
Eine besonders geeignete Gruppe von fluorhaltigen Estern, aus denen sich Piomopolymerisate und Mischpolymerisate herstellen
lassen, die sich zur Verwendung im erfindungsgemässen Benzingemisch eignen, sind die Acrylat- und Thioacrylatester und die
Methacrylat- und Thiomethacrylatester von Perfluoralkanolen,
Perfluoralkanelkanolen und Perfluoralkansulf^rairidoalkanolen
mit 4 bis 14 Kohlenstoffatomen im Perfluoralkanteil und mit 1 bis 11 Kohlenstoffatomen im Alkanolteil. Aus diesen Verbindungen
lässt sich ein erfindungsgemäss besonders geeignetes Polymerisat mit der nachstehend beschriebenen Polymerisateinheit
herstellen
R
<
<
ι <
C « 0
i - (CH2)m - (Q)r - CnF2n + 1
in der R ein Wasserstoffatom oder eine CH,-Gruppe und Y Sauerstoff
oder Schwefel darstellen, m einen Wert von 1 bis 11 aufweist und -Q- 'der Rest
-N- SO2-
mit R1 Wasserstoff oder ein Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlen
stoffatomen ist, r den Wert 0 oder 1 aufweist und in der η eine ganze Zahl von 4 bis 14 ist.
609808/0794
Für das erfindungsgemässe Benzingemisch geeignete fluorhaltige
Polymerisate sind neben den vorgenannten Homopolymerisaten
die Mischpolymerisate aus den vorbeschriebenen fluorhaltigen Estermonomeren und einem monoäthylenisch ungesättigten nichtfluorierten
Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäuren, der ■ -Olefine und der anderen Vinylverbindungen. Geeignete Acrylsäuren
sind z.B. auch die Ester und Amide von Acryl- und Methacrylsäure, wie Alkylacrylat, Alkylmethacrylat, Hydroxvalkyl-
/und / acrylat, Hydroxyalkylmethacrylat, N-Methylolacrylamid/ N-Kethylolacrylamid.
Die vorstehend genannten Alkylgruppen weisen vorzugsweise 2 bis 18 Kohlenstoffatome auf. Als -Olefine
eignen sich z.B. Styrol und Alkylstyrole mit ^ bi-s
12 Kohlenstoffatomen. Das Mischpolymerisat muss natürlich den gleichen Fluorgehalt wie die vorstehend beschriebenen
Homopolymerisate, nämlich einen Fluorgehalt von ungefähr 20 bis ungefähr 65 Gewichtsprozent, aufweisen.
/können/ 'isate/£
Die fluorhaltigen Polymerisate/ausserdem Stickstoff enthalten
und sich von acylierende Aminogruppen enthalten-
/ableiten, die sich/
den Polymerisater/.nt fluorhaltigen Carbonsäuren (oder deren Ester) zu einem fluorhaltigen Polyamido- oder Polyimidopolymerisat, wie Perfluoramid-aziridin-polymerisat oder einem Perfluoralkanoyl-substituierten Polyäthylenimin, umsetzen lassen. Geeignete Säuren sind R^COpH, wobei R^ ein Perfluoralkylrest mit 3 bis 13 Kohlenstoffatomen ist.
den Polymerisater/.nt fluorhaltigen Carbonsäuren (oder deren Ester) zu einem fluorhaltigen Polyamido- oder Polyimidopolymerisat, wie Perfluoramid-aziridin-polymerisat oder einem Perfluoralkanoyl-substituierten Polyäthylenimin, umsetzen lassen. Geeignete Säuren sind R^COpH, wobei R^ ein Perfluoralkylrest mit 3 bis 13 Kohlenstoffatomen ist.
Die fluorhaltigen Polymerisate können gemäss den in den US-PS
2 803 615, 3 282 905, 3 256 230, 3 356 628, 3 248 260,
6098 0 8/0 7.94
3 171 861 und 2 642 416 beschriebenen Verfahren hergestellt
werden.
Viele der für das erfindungsgemässe Benzingemisch geeigneten
fluorhaltigen Polymerisate werden herkömmlicherwadse als in
Kohlenwasserstoffen unlöslich beschrieben. Es wurde jedoch unerwarteterweise
gefunden, dass bei Verwendung der im erfindungsgemässsi
Benzingemisch erforderlichen geringen Kengen die meisten dieser Polymerisate die erforderliche Mindestlöslichkeit
in Benzin von mindestens 0,0005 Gewichtsprozent aufweisen und sich demgemäss zur Herstellung des erfindungsgemässen Benzingemisches
eignen. Erfindungsgemäss beträgt die Konzentration an fluorhaltigem Polymerisat im Benzin von ungefähr 0,00005 bis
ungefähr 0,01 Gewichtsprozent und vorzugsweise von ungefähr 0,0005 bis ungefähr 0,005 Gewichtsprozent. Bei Verwendung von
Polymerisaten, welche annähernd die Mindestlöslichkeit von 0,0005 Gewichtsprozent aufweisen und die sich demgemäss nur
/direkt/ -
schwierig/in .benzin lösen lassen, wird zur Herstellung des erfindungsgemässen
Benzins ein Lösungsmittel verwendet, in dem sich das fluorhaltige Polymerisat löst und das als zusätzliches
Lösungsmittel bezeichnet werden kann. Das fluorhaltige Polymerisat wird in erheblichen Mengen in diesem zusätzlichen Loswerden/
sungsmittel gelöst und auf diese Weise/Lösungen mit einem Konzentrationsbereich
von ungefähr 0,1 bis ungefähr 2 Gewichtsprozent an fluorhaltigem Polymerisat hergestellt. Diese konzentrierten
Lösungen des Polymerisats im zusätzlichen Lösungsmittel werden dann unter heftigem Mischen zum Benzin zugesetzt.
Auf diese Weise hält man das fluorhaltige Polymerisat in den erwünschten Mengen im Benzin entweder gelöst oder dispergiert,
ί5 0 9 8 η 8 / f) 7 9/4
so dass eine Lösung oder eine stabile Dispersion des fluorhaltigen
Polymerisats im Benzin aufrechterhalten wird, welche den erwünschten Konzentrationsbereich an Polymerisat von ungefähr
0,00005 bis ungefähr 0,01 Gewichtsprozent aufweist. Das zusätzliche Lösungsmittel macht es möglich, das fluorhaltige
Polymerisat im Benzin zu dispergieren und/oder zu lösen und verhindert das Agglomerieren des Polymerisats beim Zusetzen zum
Benzin. Ausserdem ist die zugesetzte Menge an zusätzlichem Lösungsmittel so klein, dass dadurch keine ins Gewicht fallende
Veränderung der physikalischen Eigenschaften des Benzins herbeigeführt wird. Das ein fluorhaltiges Polymerisat enthaltende
erfindungsgemässe Benzingemisch führt beim Verdampfen im Vergaser eines Kraftfahrzeugmotors zur erwünschten Beschichtung
der inneren Oberflächen des Ansaugleitungssystems mit dem Polymerisat
und damit zu einem schlechte Benetzbarkeit durch alle aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffkomponenten
des Benzins aufweisenden Überzug an den erwünschten Stellen im Motorsystem. Erfindungsgemäss eignen sich als zusätzliches Lösungsmittel
für das vorgenannte Verfahren alle Lösungsmittel, in denen die fluorhaltigen Polymerisate löslich sind. Insbesondere
eignen sich für diesen Zweck niedrigsiedende halogenierte oder sauerstoffhaltige Lösungsmittel. Solche Lösungsmittel sind
halogenierte Verbindungen, wie 1,3-Di-(trifluormethyl)-benzol, 1,1,1-Trichloräthan, die flüssigen Freonverbindungen, wie
1,1,2-Trichlortrifluoräthan und die üblichen sauerstoffhaltigen
Lösungsmittel, wie Aceton, Äthylacetat, 2-Butanon und Methylisobutylketon.
Demgemäss enthält ein zur Herstellung des erfindungsgemäss
en Benzingemisches geeignetes Zusatzmittelkonzen-
«09808/0 7.94
trat ein niedrig siedendes halogeniertes oder sauerstoffhaltiges
Lösungsmittel und ein fluorhaltiges Polymerisat mit den vorbeschriebenen vier spezifischen Eigenschaften und weist eine
Polymerisatkonzentration von ungefähr 0,1 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das vorgenannte Lösungsmittel, auf.
Erfindungsgemäss wird unter "Beschichten" mit dem fluorhaltigen
Polymerisat verstanden, dass das fluorhaltige Polymerisat adsorbiert wird. Es wurde gefunden, dass erfindun sgemässe Benzingemische
, d.h. , die erfindungsgemäss geeignet'. iQuorhaltige
Polymerisate enthaltenden 3enzine, monatelang in Metallbehältern
gelagert werden können und dass dabei keine Beschichtung, d.h., keine Adsorption des Polymerisats durch das Metall der Behälter
stattfindet. Dies stellt einen interessanten Aspekt dar. Es ist deshalb ausserordentlich überraschend, dass das erfindungsgemässe
Benzingemisch zu einer Beschichtung der erwünschten spezifischen Stellen an den inneren Oberflächen des Ansaugleitungssystems
zu den Zylindern des Motors mit dem in ihm
enthaltenen fluorhaltigen Polymerisat führt.
Ein zusätzlicher Vorteil der Verwendung der erfindungsgemässen fluorhaltigen Polymerisate im erfindungsgemässen Benzingemisch
besteht darin, dass, wie gefunden wurde, diese Polymerisate nicht zu irgendwelchen Korrosionsproblemen im Motor führen.
Noch wichtiger als die Korrosion des Motors ist die Besorgnis der Emission von Giftstoffen als Nebenprodukten der Verbrennung
von fluorhaltige Polymerisate enthaltendem Benzin. Die Hauptsorge ist es, dass bei der Verbrennung der vorbeschriebenen
Polymerisate Fluorwasserstoff gebildet wird. Fluorwasserstoff
609808/0 7 94
wird in Luftproben üblicherweise in Konzentrationen von 0,8 bis 18 Gewichtsteilen je Milliarde Gewichtsteile Luft festgestellt.
In V/ohn-Gebieten wurden Konzentrationen bis zu 27 Gewichtsteilen je Milliarde Gewichtsteile Luft beobachtet. Mit dem erfindungsgemässen
Benzingemisch mit einem Gehalt an fluorhaltigem Polymerisat von ungefähr 0,0001 Gewichtsprozent wurden Emissionsversuche
durchgeführt, aus denen hervorgeht, dass weniger als ungefähr 0,1 Prozent der fluorhaltigen Polymerisate im
Benzin bei Verbrennung in Fluorwasserstoff umgewandelt v/erden und in den Auspuff gelangen, sofern der Kraftfahrzeugmotor den
bei gleichmässiger Geschwindigkeit auftretenden Bedingungen unterliegt. Auf der Grundlage der unteren Grenze der Bestimmbarkeit
von Fluorid, welche 8 Mikrogramm Pluorid in den meisten Versuchsproben beträgt, wird die Fluorwasserstoffkonzentration
im Auspuffsystem auf weniger als ungefähr 0,4 Gewichtsteile je Milliarde Gewichtsteile Luft geschätzt. Demgemäss beträgt
die Fluorwasserstoff-Konzentration im Roh-Auspuff gas bei Verwendung
des erfindungsgemässen Benzingemisches weniger als die üblicherweise in Atmosphärenluftproben angetroffene Konzentration.
Interessant ist es, festzustellen, dass bei den unter Betriebsbedingungen in den Brennkammern eines Automobilmotors
auftretenden Temperaturen Polymerisate, wie Polyvinylfluorid und Polyvinylidenfluorid,zur Zersetzung unter Bildung von
/gegebenenfalls/ Fluorwasserstoff neigen. Ausserdem werden/überschüssige fluorhaltige
Polymerisate des erfindungsgemässen Benzingemisches, die nicht auf die Oberflächen des Ansaugleitungssystems des
Motors aufgebracht bzw. von diesen adsorbiert werden, bei den in der Verbrennungskammer des Kraftfahrzeugmotors herrschenden
6 0 9 8 0 8/0794
Temperaturen nicht zersetzt. Das überschüssige fluorhaltige
Polymerisat strömt zu den bänden der Verbrennungskammer,
d.h., in das von den Kolbenringen des Zylinders bespülte Gebiet,
und wird, auf ähnliche "ϊ/eise wie andere überschüssige Kengen an
Benzin-Zusatzmitteln, die nicht vollständig verbrannt werden, in das Kurbelgehäuse gespült.
Ein anderes unerwartetes Ergebnis der Verwendung des erfindungsgemässen
Benzingemisches ist besonders wegen der gegenüber der zunehmenden Nachfrage erwarteten geringeren ^vnahme der Versorgung
mit Kohlenwasserstoffen von Vorteil. Zur Verbesserung der Fahreigenschaften·eines Kraftfahrzeugs wurde herkömmlicherweise
eine grössere Menge an flüchtigen Kohlenwasserstoffverbindungen zum Benzin zugesetzt. Durch die Verbesserung der Fahreigenschaften
durch Verwendung des erfindungsgemässen Benzingemischs
anstelle des Verschneidens von Kohlenwasserstoffen, ist eine Einsparung an leichten Kohlenwasserstoffen bis zu 2 Volumenprozent
des Benzins möglich, die an anderer Stelle nützlich verwendet werden können. Wegen der Grosse des Benzinmarktes stellt
das eine erhebliche Einsparung dar.
Das erfindungsgemässe Benzingemisch kann neben den fluorhaltigen
Polymerisaten auch andere allgemein bekannte Zusatzmittel enthalten. Es kann Bleialkyl-Antiklopfmittel zusammen mit den üblichen
Spülmitteln in Konzentrationen enthalten, wie sie entweder "herkömmlich verbleite" oder niedrigverbleite bekannte
Benzine aufweisen. Die Konzentration an Bleiverbindungen kann dabei so niedrig sein, dass das erfindungsgemässe Benzingemisch
6Π980Β/079Α
die Anforderungen für ein unverbleites Benzin erfüllt. Es können auch anstelle der Bleiverbindungen andere metallorganische
Antiklopfmittel verwendet werden. Ebenfalls können andere herkömmlicherweise in Benzinen verwendete Zusatzmittel für das
erfindungsgemässe Benzingemisch eingesetzt werden. Solche Zusatzmittel
sind z.B. Antikorrosions- oder Rostverhinderungsmittel, Antioxydationsmittel, Lösungsmittelöle, Metalldesaktiva
toren, Gefrierschutzmittel und Farbstoffe. Dem erfindungsgemässen Benzingemisch können auch stickstoffhaltige Benzin-Detergens/Dispersionö-Zusatzmittel,
wie sie in den US-PS 3 438 757, 3 574 576 und 3 753 670 beschrieben worden sind,
zugesetzt werden.1Es wäre zu erwarten, dass diese Detergens-Zusatzmittel
die Ablagerung der die Fahreigenschaften verbessernden fluorhaltigen Polymerisate auf den Oberflächen des
Ansaugleitungssystems stören.überraschenderweise wurde gefunden, dass diesnicht in nennenswertem Ausmaß der Fall ist und dass
die geringe Störung der Ablagerung durch die Detergens-Zusatzmittel
durch Verwendung von mindestens ungefähr 0,0005 Gewichtsprozent des fluorhaltigen Polymerisats als Mindestkonzentration
im Benzin anstelle der 0,00005 Gewichtsprozent kompensiert werden kann.
Die nachstehenden Beispiele beziehen sich auf Verfahren zur Messung der Fahreigenschaften. Verschiedene Elemente der Fahreigenschaft
werden gemessen, und die Messwerte sind in Form von Negativwerten angegeben. Die Negativwerte werden dann
unter Zugrundelegung eines Gewichtungsfaktors gewichtet. Einige Elemente bei der Messung der Fahreigenschaften sind
609808/(17.9 4
zum Beispiel rauher Leerlauf, Zögern, Spucken, Stossen und
Stehenbleiben beim Start, Absterben, Spucken bzw. Fehlzündungen des Motors beim Fahren und die Startzeit. Nicht eingeschlossen
/auf / in die Messung der Fahreigenschaften eTH7 auf Klopfen auf Grund
von Kraftstoff mit niedriger Octanzahl zurückgehender rauher und lauter Lauf des Motors. Bei der Messung der Fahreigenschaften
wird jede Funktionsstörung auf Grund der Negativwerte und Gewichtungsf aktxren als "Spur", "massig" bzw. "schwer" eingestuft.
Diese Bewertungen beziehen sich auf nur von einem Testfahrer wahrnehmbare Störungen, auf Störungen, die unter Umständen von
einem mittelmässigen Fahrer wahrgenommen v/erden können bzw. auf Störungen, die jedem beliebigen Fahrer auffallen.
Zur Bewertung der Vorteile des erfindungsgemässen Benzingemischs werden Prüfungen der Fahreigenschaften unter Verwendung eines
1971 hergestellten Kraftfahrzeugs in einem auf konstanter Temperatur
gehaltenen Raum mit einem Chassis-Dynamometer durchgeführt und dabei die vcm Coordinating Research Council (CRC)
entwickelte Testreihe in modifizierter Form angewendet. Diese Prüfversuche sind u.a. von R.J. Wahrenbrock und J.B.
Duckwurth in "Driveability Testing on a Chassis Dynamometer", SAE Transactions (1972), Seite 196, Paper 720933 und in
"Driveability Evaluation in Cool Weather", CRC Report Nr. 439, Dezember 1970, beschrieben. Ein anderes Prüfverfahren für die
Fahreigenschaften zur Bewertung des Verhaltens von Benzinzusatzmitteln
wird unter Verwendung eines mit einem Motor-Dynamometer verbundenen Laboratoriums- V-8 -Motor durchgeführt,
wobei der Kraftstoff zwei Stunden kalt durch den Motor geleitet wird und ein Kaltstart und 20 kalte Anfahr-Beschleunigungs-
6098 0 8/079 4
/dem/
versuche aus/Leerlauf bis zu einer Geschwindigkeit von 16,09 bis 24,24 kmh entsprechenden Motorbedingungen durchgeführt werden» Durch dieses Prüfverfahren werden das Starten eines Kraftfahrzeugmotors in einer Parklücke und anschliessend eine Reihe von kurzen (ungefähr 15 m) scharfen Beschleunigungen, wie sie beim Aufwärtsfahren einer steilen Steigung in einer Kraftfahrzeugreihe nach einem Stop-Zeichen auftreten, simuliert.
versuche aus/Leerlauf bis zu einer Geschwindigkeit von 16,09 bis 24,24 kmh entsprechenden Motorbedingungen durchgeführt werden» Durch dieses Prüfverfahren werden das Starten eines Kraftfahrzeugmotors in einer Parklücke und anschliessend eine Reihe von kurzen (ungefähr 15 m) scharfen Beschleunigungen, wie sie beim Aufwärtsfahren einer steilen Steigung in einer Kraftfahrzeugreihe nach einem Stop-Zeichen auftreten, simuliert.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Jedes der Fluor enthaltenden Polymerisate aus der nachstehenden Tabelle I wird auf ein Aluminiumstück aufgebracht und dadurch
die kritische Oberflächenspannung durch das bekannte Mes-
sen des Kontaktwinkels bestimmt. Bei diesem Verfahren wird der Gleichgewichtskontaktwinkel θ eines sich nicht bewegenden Tropfens
einer beliebigen reinen Flüssigkeit, wie einer homologen Reihe von n-Alkanen (η-Hexan, n-0ctan, n-Decan und n-Dodecan)
auf der horizontalen Oberfläche des fluorhaltigen Polymerisats zusammen mit der Oberflächenspannung an der Grenzfläche der
Flussigkeits- und Dampfphasen ( L„) des Tropfens gemessen.
Es wird eine Kurve der Werte cos θ gegen die Oberflächenspannung ( LV) der Flüssigkeit für η-Hexan,, n-0ctan, n-Decan und
n-Dodecan, die homologe Reihe der n-Alkane für jedes Polymerisat aufgetragen. Der graphische Schnittpunkt mit der Geraden
cos θ = 1 wird als die kritische Oberflächenspannung der Benetzung
_ definiert. Auf diese Weise werden die Kontaktwinkel
6 η 9 8 0 8 /0 7. 9 4
und die Oberflächenspannungen bei 250C gemessen und die in
Tabelle I angegebenen kritischen Oberflächenspannungen daraus bestimmt. Da eine Flüssigkeit jede Oberfläche benetzt, deren
kritische Oberflächenspannung grosser als die Oberflächenspannung der Flüssigkeit ist, definiert der Viert der kritischen
Oberflächenspannung die Benetzbarkeit der Oberfläche. Ausserdem sind in Tabelle I die Fluorgehalte aller Polymerisate
und deren Löslichkeit in Benzin angegeben.
PoIy- neri- s at |
Fluorgehalt, Gewichtspro zent Fluor |
Kritische Ober flächenspannung , γ , bei 250C |
Löslichkeit des Polymerisats in Benzin, Gewichtsprozent |
bei 10C |
Dyn/cm | bei 22°C |
0,0005 | ||
A | 64 | 14 · | .0,005 | 0,01 |
B . | 50 | 15 | 0,05 | 0,0005 |
C | 58 | 12 | 0,005 | 0,01 |
D, | 37 | 16 | 0,2 | 0,001 |
E | 47 | 15 | 0,02 |
Das Polymerisat A ist ein Poly-(1H,1H-pentadecafluorooctylmethacrylat).Das
Polymer B ist ein Gemisch aus ungefähr 40 Gewichtsprozent eines Mischpolymerisats aus Styrol und Butylmethacrylat
und ungefähr 60 Gewichtsprozent eines Perfluorisopropylperfluoralkylmercaptoalkanolamid-Derivats
eines Polyäthylenimins mit einem Gehalt von ungefähr 50 Gewichtsprozent Fluor,
609808/0794
5 Gewichtsprozent Schwefel und 1,8 Gewichtsprozent Stickstoff.
Das Polymerisat C ist ein PoIy-(IH,1H,2H,2H-pentadecafluorononylmethacrylat).
Polymer D ist ein Mischpolymerisat von Perfluoroctansulfonamidoäthylmethacrylat und Laurylmethacrylat.
Polymer E ist ein Poly-Cperfluoroctansulfonamidoäthylacrylat).
Als nächstes wird der Gleichgewichtskontaktwinkel θ eines sich nicht bewegenden Toluoltropfens auf der horizontalen Oberfläche
der vorgenannten auf ein Aluminiumstück aufgebrachten Polymerisate bei 220C gemessen und dadurch die relative Benetzbarkeit
der Oberfläche der Polymerisate durch aromatische Verbindungen bestimmt. Die dabei erhaltenen Werte sind in der
nachstehenden Tabelle II angegeben.
Polymerisat | Kontaktwinkel für Toluol, bei 22°C |
A B C 1) K |
66° 48° 64° 71° |
Keine der vorbeschriebenen Fluoropolymerisatbeschichtungen ist durch irgendeine Kohlenwasserstoff-Benzinkomponente, näm-
η 9 β π fl / η τ 9
lieh weder durch eine aliphatische noch eine aromatische Benzinkomponente,
benetzbar.
Eine verdünnte ( 2 Gewichtsprozent) Lösung der Polymerisate A bis E in einem geeigneten Lösungsmittel, wie 1, 1,2-Trichlortrifluoräthan,
Aceton und Äthylacetat, wird tropfenweise unter Rühren zu Benzin zugemischt und auf diese ¥eise ein Konzentrat
mit einem Gehalt von ungefähr 0,005 Gewichtsprozent Polymerisat in Benzin hergestellt. Versuche zur Beschichtung der Innenflächen
des Ansaugle5tuügssystems werden mit einem 383 2-V-Plymouth-Laboratoriumsmotor,
Baujahr 1971, durchgeführt.
Die Benetzbarkeit, des Ansaugleitungssystems wird (bei 29 bis 40°C) mit Tropfen von n-Kexan, n-Octan, n-Decan, n-Dodecan und
Toluol vor und nach der Verwendung des erfindungsgemässen die
Fluoropolymerisate A, B, C, D oder E enthaltenden Benzins
bestimmt. Der Motor wird üblicherweise jeweils eine Minute mit 700 bis 2000 UpM gefahren. Nach Verbrauch von 37,85 1 an
0,001 Gewichtsprozent eines Polymerisats A, B, C, D oder E enthaltendem Benzin werden auf den Innenflächen des Ansaugleitungssystems
Überzüge erhalten, die durch Kohlenwasserstoffe nicht benetzbar sind. Versuche mit 189,27 Litern Benzin, das
ungefähr 0,0001 Gewichtsprozent Polymerisat A enthält, das durch Zusetzen einer 2 gewichtsprozentigen Lösung in 1,3-Di-(trifluormethyl)-benzol
hergestellt worden ist, führen ebenfalls zu der erwünschten Beschichtung, ganz gleich, ob es sich
um ein neues oder ein altes Ansaugleitungssystem handelt. .Die Versuche werden mit einem Kraftfahrzeug der Marke Plymouth,
Baujahr 1972, unter Verwendung eines im Freien aufgestellten Chassis-Dynamometers bei einer Geschwindigkeit von 32,18
6 0 9 8 0 8/0794
bis 80,45 kmh durchgeführt.
In den vorstehenden Versuchen wird ein unverbleites Benzin mit
/ungefähr/
einem Aromatengehalt von/j^ Volumenprozent, einem Olefingehalt von ungefähr 1 Volumenprozent und einem Gehalt an gesättigten Kohlenwasserstoffen von ungefähr 67 Volumenprozent mit einem Anfang£siedepunkt von 320C, einem 50-Prozent-Siedepunkt von 1010C und einem Endsiedepunkt von 2060C, bestimmt gemäss dem ASTM D~86 - Destillationsverfahren, verv/endet.
einem Aromatengehalt von/j^ Volumenprozent, einem Olefingehalt von ungefähr 1 Volumenprozent und einem Gehalt an gesättigten Kohlenwasserstoffen von ungefähr 67 Volumenprozent mit einem Anfang£siedepunkt von 320C, einem 50-Prozent-Siedepunkt von 1010C und einem Endsiedepunkt von 2060C, bestimmt gemäss dem ASTM D~86 - Destillationsverfahren, verv/endet.
Zur Darstellung der Verbesserung der Fahreigenschaften, die sich aus der Verwendung der erfindungsgemässen Fluoropolymerisate
enthaltenden Benzine ergibt, werden Negativwerte der Fahreigenschaften, die auf Verzögern, Spucken und Fehlzündungen
zurückgehen, in einer Reihe von Versuchen unter Verwendung eines 383-CID V-8 -Plymouth-Fury-Kraftfahrzeugs, Baujahr 1971,
unter Verwendung einer Benzinart und unter wiederholten Prüfversuchen
vor und nach der Verwendung des Fluoropolymerisat-Zusatzmittels durchgeführt. Die Versuche werden bei 40C in
einem Chassis-Dynamometer-Raum mit Klimaanlage gemäss einem modifizierten Prüfverfahren gemäss Coordinating Research
Council (CRC) "Schedule-II-Driveability test procedure (graphisch
in der Figur beschrieben) durchgeführt, die hauptsächlich aus einer Reihe von Beschleunigungen von 32,18 auf
64,36 kmh bestehen. Bei diesen Prüfversuchen wird ein Benzin
mittlerer Qualität, nämlich ein unverbleites Benzin mit einem Aromatengehalt von ungefähr 40 Volumenprozent, einem Olefingehalt
von ungefähr 1 Volumenprozent und einem Gehalt an ge-
6 09308/0 7-94
sättigten Kohlenv/asserstoffen von ungefähr 59 Volumenprozent
mit einem Anfangssiedepunkt von 320C, einem 50~Prozent-Siedepunkt
von 109°C und einem Endsiedepunkt von 212°C (bestimmt gemäss ASTM-Destillationsverfahren-D-86) verwendet.
In der Figur sind die Fahreigenschaften bei einer Reihe von Kaltstart-Fahrversuchen wiedergegeben, wobei ein Prüfversuch
aus 20 Fahrversuchen über eine Entfernung von 3,38 km besteht.
Y = Kfz-Geschwindigkeit, kmh (Kilometer je Stunde)
X1 = Übersetzung neutral
Xp = Übersetzung 2. Gang
X, = Zeit, see
X^+ = Entfernung, km
A^ = Schneller Leerlauf
A2 = 2. Stufe
A, = Leerlauf
Xp = Übersetzung 2. Gang
X, = Zeit, see
X^+ = Entfernung, km
A^ = Schneller Leerlauf
A2 = 2. Stufe
A, = Leerlauf
B = Beschleunigung auf 32,18 kmh in 8 Sekunden
C = Beschleunigung auf 64,36 kmh im 2. Gang und Abbremsen auf 32,18 kmh
C^ = erste Prüfreihe
D= Beschleunigung auf 64,36 kmh im 2.Gang und Abbremsen auf 32,18 kmh.
Vor Verwendung des ein fluorhaltiges Polymerisat enthaltenden erfindungsgemässen Benzins werden sechs gesonderte Prüfversuche
zur Prüfung der Fahreigenschaften unter Verwendung eines kein fluorhaltiges Polymerisat enthaltenden Benzins unter
609808/0 7 94
gleichen Kaltstartbedingungen mit dem Plymouth-Kraftfahrzeug
durchgeführt und dabei im Mittel insgesamt 105 Negativwerte mit einer Standardabweichung von 12,7 Negativwerten hinsichtlich
der Fahreigenschaften erhalten.
Das Kraftfahrzeug wird dann einer Versuchsreihe von Beschleunigungs-Bremsversuchen
mit zwischen 32,18 und 80,45 kmh schwankenden Geschwindigkeiten unter Verwendung von 18,97 Litern
eines Benzins durchgeführt, das ungefähr 0,005 Gewichtsprozent des Polymerisats B enthält. Zu keiner Zeit während des mit
diesem Benzin durchgeführten Beschichtungsverfahrens oder während der anschliessenden zusätzlichen Prüfversuche zur Prüfung
der Fahreigenschaften wird der Wagen in irgend einer Weise neu eingestellt. Es werden dann die Negativwerte der Fahreigen-
/wird/ schäften bestimmt und bei diesen PrüfversucheiT/ütn Benzin mit
einem Gehalt von ungefähr 0,0005 Gewichtsprozent an Polymer B verwendet. Bei sechs Prüfversuchen erhält man jetzt einen
Mittelwert von 77 Negativwerten hinsichtlich der Fahreigenschaften mit einer Standardabweichung von 6,0 Negativwerten.
Die Verwendung des ein fluorhaltiges Polymerisat enthaltenden Benzins führt deutlich erkennbar zu einer signifikanten Verminderung
der Negativwerte der Fahreigenschaften oder, anders ausgedrückt, zu einer Verbesserung der Fahreigenschaften.
Das Ausmass (ungefähr 27 Prozent) der Verminderung der Fahreigenschaf
ts-Negativwerte, die auf die Verwendung des Polymerisats B im Benzin zurückgeht, lässt sich ohne weiteres mit
der Verminderung der Negativwerte vergleichen (ungefähr 30 Prozent) , die bei dem gleichen Fahrzeug bei den gleichen Versuchs-
6 0 9 8 0 8/0794
bedingungen durch Übergang von einem normalen unbeschichteten Ansaugleitungssystem auf ein Ansaugleitungssystem erzielt wird,
das durch direktes Aufbringen mit dem Polymerisat A beschichtet worden ist.
Die Funktionsstörungen, auf welche die Fahreigenschaftsprobleme
zurückgehen, werden unter Verwendung einer hochinstrumentierten Laboratoriums-V-8-Motor-Prüfzelle untersucht, welche einen
350-CID-Chevrolet-Moicr, Baujahr 1970, ein automatisches Getriebe
und einen Dynamometer mit einem Trägheits-Schwungrad umfasst. Die Testverfahren zur Bewertung des Verhaltens des
Benzins schliessen ein zweistündiges Durchleiten des Benzins bei 10°C, einen Kaltstart und 20 mit kaltem Motor durchgeführte
10 sekündige Beschleunigungen von 700 auf 1500 UpM ein. Bei jeder Beschleunigung wird das Gasventil auf eine feste Position
eingestellt, welche beim Beschleunigen des schon volle Betriebstemperatur aufweisenden Motors zu einem Vakuum von 254 mm Quecksilbersäule
führt. Die Reaktion des Motors auf das Öffnen des Gasventils (insbesondere mit offenem Choke) schwankt
im Verhältnis zu den Problemen hinsichtlich der Fahreigenschaften des Motors und des Kraftstoffes.
/verbleiten/
Der Motor wird einigen Prüfversuchen mit einem/Benzin unterzogen, das ungefähr 35 Volumenprozent an Aromaten, ungefähr
1 Volumenprozent an Olefinen, ungefähr 64 Volumenprozent an ■gesättigten Kohlenwasserstoffen und 0,42 g Blei je Liter Benzin
als Tetraäthylblei enthält und das einen Anfangssiedepunkt von
6 0 9 8 0 8 / 0 7 9 4
.- 30 -
27°C, einen 50-Prozent-Siedepunkt von 103°C und einen Endsiedepunkt
von 206 C (gemessen mittels ASTM-Destillationsverfahren
D-86) aufweist. Hit diesem, kein fluorhaltiges Polymerisat enthaltenden Benzin ist es bei wiederholten Versuchen
erforderlich, den Motor unter voller Anwendung des Chokes zum Verhindern des Stehenbleibens während der ersten drei Beschleunigungsversuche
zu fahren, wobei es unter kurzen scharfen Verminderungen der Beschleunigungsgeschwindigkeit bis zum achten
Beschleunigungsversuch zum Spucken des Motors kommt. Der Motor wird dann mit 37,9 Litern ungefähr 0,002 Gewichtsprozent
an Polymerisat B enthaltendem Benzin gefahren,
/nicht/
wodurch ein / benetzbarer Überzug auf die inneren Oberflächen des Ansaugleitungssystems aufgebracht wird. Der Kaltstartbetrieb mit dem Benzin aus den vorbeschriebenen Versuchen erfordert jetzt nur während der ersten Versuchsreihe die Anwendung des Chokes zur Verhinderung des Stehenbleibens und ein Spucken des Motors tritt jetzt nur mehr bis zum vierten Beschleunigungsversuch auf. Die Verwendung des fluorhaltigen Polymerisats im erfindungsgemässen Benzin führt demgemäss zu einer signifikanten Verbesserung der Fahreigenschaften des im Motor geprüften Benzins.
wodurch ein / benetzbarer Überzug auf die inneren Oberflächen des Ansaugleitungssystems aufgebracht wird. Der Kaltstartbetrieb mit dem Benzin aus den vorbeschriebenen Versuchen erfordert jetzt nur während der ersten Versuchsreihe die Anwendung des Chokes zur Verhinderung des Stehenbleibens und ein Spucken des Motors tritt jetzt nur mehr bis zum vierten Beschleunigungsversuch auf. Die Verwendung des fluorhaltigen Polymerisats im erfindungsgemässen Benzin führt demgemäss zu einer signifikanten Verbesserung der Fahreigenschaften des im Motor geprüften Benzins.
B ei spiel 4
Die Polymerisate F und G sind Beispiele von fluorhaltigen Polymerisaten, welche zwar die herkömmlichen Kriterien, jedoch
nicht die für erfindungsgemäss geeignete Polymerisate erforderlichen
Kriterien erfüllen und die demgemäss nicht als Zusatzmittel zur Verbesserung der Fahreigenschaften zur Herstellung
6 0 980.8/0 7-9 4
- 31 - 2535Ί34
des erfindungsgemässen Benzingemisches angesehen werden können.
Das Polymerisat F ist ein Poly-(2,2,3-Trifluorbutylmethacrylat)
und das Polymerisat G ist ein 2-(- -Hydroxypolyäthoxy)-äthylperfluoroctanoat.
Die Eigenschaften der Polymerisate F und G sind in der nachstehenden Tabelle angegeben.
Fluorgehalt, Gewichts prozent Fluor |
Tabelle ITI | *) bestimmt wie in Beispiel 1 | Kontaktwinkel für Toluol bei 220C *) |
|
■ 25 16 |
20° 21° |
|||
Poly meri sat |
Kritische Ober fl ächenspannung. ■γο, *-i 25°c *) Dyn/cna |
|||
F | 16 15 |
|||
Obwohl Polymerisat F, das die Anforderungen hinsichtlich des Fluorgehalts eines erfindungsgemäss geeigneten Polymerisats
erfüllt, und Polymerisat G, welches diese Bedingungen nicht erfüllt, beide eine kritische Oberflächenspannung von weniger
als 17 Dyn / cm und eine schlechte Benetzbarkeit durch Alkane oder aliphatische Kohlenwasserstoffe aufweisen,
sind ihre Kontaktwinkel gegenüber Toluol kleiner als 40°, weshalb sie eine verhältnismässig gute Benetzbarkeit durch Aromaten
aufweisen. Die Polymerisate F und G zeigen eine verhältnismässig schlechte Abweisungskraft gegenüber Aromaten und führen als Zu-
609-8*3-8/Q794
- 52 - 2 5 3 513
satzmittel für Benzin nur zu geringfügigen oder keinen Verbesserungen
der Fahreigenschaften.
0 8/0794
Claims (9)
1. Benzingemisch, enthaltend Benzin und, bezogen auf das Gewicht des Benzins, ungefähr 0,00005 bis ungefähr 0,01 Gewichtsprozent
eines die Kfz-Fahreigenschaften verbessernden fluorhaltigen Polymerisats oder eines dieses Polymerisat
enthaltenden Gemisches, wobei das Polymerisat bzw. das polymerisathaltige Gemisch die nachstehenden Eigenschaften
aufweist :
1. Seine kritische Oberflächenspannung beträgt bei 250C
weniger als 17 Dyn/cm;
2. sein Kontaktwinkel gegenüber Toluol beträgt bei 22°C mindestens 40°;
3. seine Löslichkeit in Benzin beträgt mindestens 0,0005 Gewichtsprozent;
und ■ -
4. Sein Fluorgehalt beträgt von ungefähr 20 bis ungefähr 65 Gewichtsprozent.
2. Benzingemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Polymerisat ein fluorhaltiges Homopolymerisat ent-
- hält.
3. Benzingemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Polymerisat ein fluorhaltiges Mischpolymerisat enthält.
S fi9 8G 8/0794
- 34 - 253513
4. Benzingemisch nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, dass es das Polymerisat oder das polymerisathaltige Gemisch
in einer Menge von ungefähr 0,0005 bis ungefähr 0,005 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Benzins,
enthält.
5. Benzingemisch nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es als Polymerisat ein Homopolymerisat von Estern aus
einem fluorhaltigen Alkohol und monoäthylenisch ungesättigte η niedrigeren Monocarbon- oder den entsprechenden Thiosäuren
enthält.
6. Benzingemisch nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
. dass es als Polymerisat ein Mischpolymerisat aus dem fluor-
. haltigen Ester von Anspruch 5 und einem monoäthylenisch ungesättigten
nicht fluorierten Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäuren, der -Olefine und anderer Vinylverbindungen
enthält.
7. Benzingemisch nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass es als Polymerisat ein Homopolymerisat oder Mischpolymerisat von (Thio)-acrylat- oder Thiomethacrylatestern
von Perfluoralkanolen, Perfluoralkanalkanolen und Perfluoralkansulfonamidoalkanolen
mit 4 bis 14 Kohlenstoffatomen im Perfluoralkanteil und mit 1 bis 11 Kohlenstoffatomen
im Alkanteil enthält.
8. Zusatzmittelkonzentrat zur Herstellung des Benzingemisches nach Anspruch 1 bis 7, enthaltend ein niedrig siedendes
■609808/0794
halogeniertes oder oxygeniertes Lösungsmittel und ein
fluorhaltiges Polymerisat mit den in Anspruch 1 "beschriebenen Eigenschaften, mit einer Polymerisatkonzentration
von ungefähr 0,1 bis ungefähr 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Lösungsmittels.
9. Verwendung des Benzingemisches nach Anspruch 1 bis 8, das gegebenenfalls unter Verwendung des Zusatzmittelkonzentrats
nach Anspruch 8 hergestellt worden ist, in einem Brennkraftmotor zur Verbesserung der Fahreigenschaften des
mit diesem Motor betriebenen Kraftfahrzeuges.
R 0 9 B 0 8 / 0 7 9
Le
e r s e i t e
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US49573574A | 1974-08-08 | 1974-08-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2535134A1 true DE2535134A1 (de) | 1976-02-19 |
Family
ID=23969806
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752535134 Withdrawn DE2535134A1 (de) | 1974-08-08 | 1975-08-06 | Benzingemisch zur verwendung in kraftfahrzeug-brennkraftmotoren und zusatzmittelkonzentrat zu seiner herstellung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2535134A1 (de) |
FR (1) | FR2281420A1 (de) |
GB (1) | GB1522012A (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN101386797B (zh) * | 2007-09-10 | 2012-11-21 | 上海中茂新能源应用有限公司 | 环保型车用轻烃燃料 |
CN109852443B (zh) * | 2019-03-15 | 2021-01-29 | 山东聚兴新材料科技有限公司 | 一种汽油辛烷值提升剂及其制备方法 |
CN109852444B (zh) * | 2019-03-15 | 2021-01-29 | 山东聚兴新材料科技有限公司 | 一种汽油辛烷值提升剂的制备方法 |
CN109929622B (zh) * | 2019-04-26 | 2021-01-29 | 山东聚兴新材料科技有限公司 | 一种乙醇汽油分散剂和包含该分散剂的乙醇汽油 |
-
1975
- 1975-08-06 GB GB3287975A patent/GB1522012A/en not_active Expired
- 1975-08-06 DE DE19752535134 patent/DE2535134A1/de not_active Withdrawn
- 1975-08-06 FR FR7524510A patent/FR2281420A1/fr active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1522012A (en) | 1978-08-23 |
FR2281420B1 (de) | 1980-05-30 |
FR2281420A1 (fr) | 1976-03-05 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3880047T2 (de) | Zusammensetzung eines zusatzes. | |
DE19782068B4 (de) | Kraftstoffgemisch | |
DE69822385T2 (de) | Bituminöses Bindemittel, seine Zusammensetzung und seine Verwendung | |
US2706677A (en) | Amines and amides as anti-stalling additives | |
DD147854A5 (de) | Kraftstoffe und ihre verwendung | |
DE69723558T2 (de) | Alternativer brennstoff | |
DE2216880C2 (de) | Treibstoffzusatz | |
DE3626102A1 (de) | Treibstoffzusatz | |
DE3109358A1 (de) | Fluessiger kraftstoff bzw. treibstoff fuer die verwendung in einer brennkraftmaschine | |
DE3814601A1 (de) | Detergenz fuer kohlenwasserstoff-brennstoffe | |
DE69931014T2 (de) | Grundöl für Dieselbrennstoff und dieses enthaltende Zusammensetzungen | |
DE2232099C3 (de) | Schmiermittelpräparate für Zweitaktmotoren | |
US4039301A (en) | Gasoline composition | |
DE3025258A1 (de) | Brennstoffzusammensetzung | |
DE2535134A1 (de) | Benzingemisch zur verwendung in kraftfahrzeug-brennkraftmotoren und zusatzmittelkonzentrat zu seiner herstellung | |
DE2112321C2 (de) | Amingemische enthaltende Benzinzubereitung | |
DE4333418C1 (de) | Treibstoffgemisch | |
DE3507613A1 (de) | Nicht saeurehaltiger treibstoffzusatz fuer traegerkraftstoffe | |
DE2059980C2 (de) | Kraftstoffe, welche ein Additiv enthalten | |
DE4225951C2 (de) | Additive zur Verbesserung der Tieftemperatureigenschaften von Mitteldestillaten, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung | |
DE1420930A1 (de) | Motorenbenzin | |
EP0231906A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Zusatzstoffes für Schmiermittel sowie für wässrige Heizmittel- und Kraftstoffsysteme sowie dessen spezielle Verwendungsmöglichkeiten | |
CH689981A5 (de) | Schwefelarmer, additivierter Diesel Kraftstoff mit verbesserter Schmierwirkung und erhöhter Dichte. | |
DE2657411A1 (de) | Kraftstoffgemisch auf der basis von benzin | |
DE2610798A1 (de) | Treibstoffe fuer ottomotoren |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |