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Verfahren zur Herstellung flammwidriger Polytriazine Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung Phosphor enthaltender Polytriazine durch
Polytrimerisation von Phosphor enthaltenden Cyanamid aus polyfunktionellen Aminen
und im Unterschuß gegeniiber den Aminogruppen eingesetzten Phosphor(oxy)trihalogeniden,
deren freie Aminogruppen mit Halogencyan umgesetzt wurden.
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Aus der GB-PS 1 009 891 ist es bekannt, aliphatische primäre Diamine
mit Halogencyan bei Temperaturen unter 200C zu den entsprechenden N,N'-Dicyanamiden
umzusetzen. Gemäß GB-PS 1 009 892 können diese N,N'-Dicyanamide, ggf. in Gegenwart
eines Beschleunigers, wie Aminen oder Ammoniak, bei Temperaturen bis zu 1000C in
polymere, unlösliche Produkte übergeführt werden. Der Nachteil dieser Polymeren
liegt in ihrer relativ leichten Brennbarkeit.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, flamuiwidrige Polymere
auf Basis von polyfunktionellen Cyanamiden bereitzustellen.
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Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß primäre Di- oder Polyamine mit
gegenüber den Aminogruppen unterschüssigem Phosphor(oxy)trihalogenid umgesetzt,
anschließend die noch freien Aminogruppen mit Halogencyan zu den entsprechenden
Cyanamiden kondensiert wurden und diese durch Polytrimerisation in flammwidrige
Polytriazine übergeführt wurden.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung flammwidriger,
Phosphor enthaltender Polytriazine, dadurch gekennzeichnet, daß man Di- oder Polyamine
der allgemeinen Formel (I) R - (NH2)n (I) in der R einen aliphatischen, cycloaliphatischen,
aromatischen oder durch Brückenglieder unterbrochenen aromatischen Rest darstellt
und n eine der Zahlen 2 bis 5 bedeutet, mit Phosphor(oxy)trihalogeniden kondensiert,
wobei auf 1 Mol Phosphor(ogy)trihalogenid mehr als 0,6 Mole der Amine der Formel
(I) eingesetzt werden, anschließend direkt oder nach Isolierung der Zwischenprodukte
die noch freien primären Aminogruppen mit Halogencyan zu Cyanamidgruppen umsetzt
und bei Temperaturen von 0 bis 350°C, ggf. in Gegenwart von die Polymerisation fördernden
Stoffen, polymerisiert.
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Die aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen und durch Brückenglieder
unterbrochenen aromatischen Reste schließen die substituierten Reste mit ein.
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Vorzugsweise bedeutt R in Formel (I) einen aliphatischen Rest mit
2 bis 18 C-Atomen oder einen durch C1-C4 Alkyl oder Phenyl substituierten aliphatischen
Rest mit 2 bis 18 O-ktomen; einen cycloaliphatischen Rest mit 5 bis 12 C-ktomen;
einen cycloaliphatischen Rest mit 5 bis 12 C-Atomen, der durch Sauerstoff, die Sulfonylgruppe
(-S02-),
die Carbonylgruppe (-C0-), eine lineare oder verzweigte
Alkylengruppe mit 1 bis 9 C-Atomen, insbesondere 1 bis 4 C-Atomen unterbrochen ist;
einen cycloaliphatischen Rest mit 5 bis 12 C-Atomen der durch Halogen, insbesondere
Chlor, lineares oder verzweigtes C1 bis C4-Alkyl, durch Alkoxy mit 1 bis 4 C-Atomen,
durch Alkoxycarbonyl (-C02R; R = bis C4-Alkyl) substituiert ist; einen cycloaliphatischen
Rest mit 5 bis 12 C-Atomen, der durch Sauerstoff, die Sulfonylgruppe, die Carbonylgruppe,
eine lineare oder verzweigte Alkylengruppe mit 1 bis 4 C-Atomen unterbrochen und
durch Halogen, insbesondere Chlor, lineares oder verzweites C1 bis C4-Alkyl, durch
Alkoxy mit 1 bis 4 C-Atomen, durch Alkoxycarbonyl (-C02R; R = C1 bis C4-Alkyl) substituiert
ist; einen Rest der Formel (II)
worin R1 eine einfache Bindung, eine Alkylengruppe mit 1 bis 9 C-Atomen, eine durch
C1 bis C4-Alkyl oder Phenylsubstituierte Alkylengruppe mit 1 bis 9 C-Atomen, eine
Alkylenoxygruppe mit 2 bis 4 C-Atomen, X = Wasserstoff, Halogen, lineares oder verzweigtes
bis Cg-Alkyl, Phenyl oder zwei benachbarte Alkylreste am gleichen Kern gemeinsam
einen carbocyclischen 5- oder 6-gliedrigen Ring oder gemeinsam und zusammen mit
einem Heteroatom (0, S, N), einen 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ring, Alkoxyreste
mit 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxycarbonylrest mit 1-4 C-Atomen in der Alkylgruppe;
A
= eine einfache Bindung, Sauerstoff, die Sulfonylgruppe (-S02-), die Carbonylgruppe
(-CO-), die Carbonyldioxygruppe 0 eine ggf. durch C1 bis C4-Alkyl oder Phenyl substituierte
Alkylengruppe mit 1 bis 9 C-Atomen, einen cycloaliphatischen oder aromatischen 5-
oder 6-gliedrigen Ring; n' = eine der Zahlen 0 bis 5, falls q = 1 und eine der Zahlen
2 bis 5, falls q = 0, a = 5- n', falls q = 1 und 6-n',falls q = 0 m' = eine der
Zahlen 0 bis 5 b = 5-m' q = 0 oder 1 mit der Bedingung, daß stets die Summe aus
n' und m' (n' + m') eine der Zahlen 2 bis 5 ergibt und falls q = 0 der Klammerausdruck
durch x substituiert wird.
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Insbesondere bedeutet in Formel (I) n die Zahl zwei und R einen linearen
oder verzweigten Alkylenrest mit 2 bis 6 C-Atomen; einen cycloaliphatischen Rest
mit 6, 10 oder 12 C-Atomen, einen hydrierten Diphenyläther-, Diphenylketon-, Diphenylsulfon-,
Diphenylmethan-, Diphenylpropanrest, die durch Chlor, Methyl, Äthyl oder Propyl,
Methoxy-, Äthoxy-, Propoxy-, Methoxycarbonyl-, Äthoxycarbonyl oder Propoxycarbonyl
substituiert sein können; einen Rest der Formel (II), in dem R1 eine einfacheBindung,
eine Alkylengruppe mit 1 bis 4 C-Atomen, eine Äthylenoxy-(-CE2CH2-0), Propylenoxygruppe,
x = Wasserstoff, Chlor, C1 bis C4-Alkyl, Methoxy-, .4 Äthoxy-, Methoxycarbonyl-,
Athoxycarbonyl-, Butoxycarbonylgruppe,
A = eine einfache Bindung,
Sauerstoff, die Sulfonylgruppe, die Carbonylgruppen, die Methylen-, Äthylen-, Propylen,
2,2-Propylengruppe
n' = die Zahlen 0 oder 1, speziell 1, falls q = 1 und die Zahlen 2, falls q = 0,
a = die Zahlen 1 oder 2, speziell 1, m' = die Zahlen 0, 1 oder 2, speziell 1, b
= die Zahlen 1 oder 2, speziell 1 und q = die Zahlen 0 oder 1 mit der Bedingung,
daß n' + m' = 2 ist und falls q = 0 der Klammerausdruck durch x ersetzt wird.
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Der allgemeinen Formel (I) entsprechen beispielsweise folgende Verbindungen:
Äthylendiamin, 1,2-Propylendiamin, 1,3-Propylendiamin, 1,4-Butylendiamin und die
isomeren Verbindungen, 1,5-Pentylendiamin und dessen Isomeren, 1,6-Hexamethylendiamin
und Isomere, l,lO-Decamethylendiamin und Isomere, 1,18-Octodecanmethylendiamin und
Isomere, 1,2-, 1,3-, 1,4-Cyclohexyldiamin, 1, 4-Decahydronaphthalindiamin und Isomere,
1,2-, 1,3-, 1,4-Di(aminomethyl)cyclohexan, 2-Methyl-1,4-diamino-cyclohexan, 2, 2-Bis(4-aminocyclohexyl)-propan,
2,2-Bis-(4-amino-3,5-dimethyl-cyclohesyl)propan, 2,2-Bis-(4-amino-3,5-dimethyl-cyclohexyl)methan,
2,2-Bis(4-aminocyclohexy»nethan, m-, p-Phenylendiamin, 4-Methyl-phenylendiamin-l,
3, 2-Methyl-phenylendiamin, 4-Methoxyphenylendiamin-1,3, 1,4-Di(aminomethyl)benzol,
1,4-Di(2-aminoäthyloxy)-benzol, 1, 4-Di( 3-aminopropyloxy)-benzol, 4-Chlor-3, 5-diamino-benzoesäureisobutylester,
4-Nethyl-3, 5-diaminobenzoesäureisopropylester, 1,3-, 1,4-, 1,5-, 1,6-, 1,7-, 2,6-
oder 2,7-Diaminoeaphthalin, 4,4'-Diaminodiphenylmethan,
1,1-Bis
( 4-aminophenyl ) äthan, 2, 2-Bis-( Ib-aminophenyl )propan, 4,4' Diamino-diphenyloxid,
4,4' -Diamino-diphenylsulfid, 4,4'-Diaminodiphenylaulfon, 4,4'-Diaminodiphenyl,
2,2'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenyl, 3,3'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenylmethan, 3-Methyl-4,4'-Diaminodiphenyl,
2,2'-Dimethyl-4,4'-diaminodiphenyl, 1,1'-Bis(4-amino-phenyl)cyclohexan, 1,1 -Bis(4-amino-3-methylphenyl)-cyclohexan,
2,2-Bis(4-amino-3,5-diinethyl-phenyl)propan, 2,2-Bis(4-amino-3,5-dichlor-phenyl)propan,
3,3'-Dimethoxycarbonyl-4,4'-diamino-diphenylmethan, 2, 2-Bist4( 2-aminoäthyloxy)
phenyl]propan, (H2N-CH2-CH2-O-C6H5)2-C(CH3)2, 2,2-Bis-Lc4- ( 2 -ami nopropyloity
phe nyl propan, Xris(4-amino-phenyl)-methan.
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Als Phosphor(oxy)trihalogenide seien beispielsweise genannt: Phosphortrichlorid,
Phosphortribromid, Phosphoroxychlorid, Phosphoroxybromid, Phosphorthiochlorid, vorzugsweise
Phosphoroxychlorid.
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Pro Mol Phosphor(oxy)trihalogenid werden mehr als 0,6 Mol, vorzugsweise
mehr als 0,6 bis 10 Mole Di- bzw. Polyamin eingesetzt. Beträgt die Zahl der eingesetzten
Mole an Di-bzw. Polyamin 3 bis 10, insbesondere 4 bis 10, so werden in vorwiegendem
Maße niedermolekulare, nur ein Phosphoratom enthaltende Phosphoramide mit freien
Aminogruppen gebildet. Natürlich ist es auch möglich, einen noch größeren Uberschuß
einzusetzen, Jedoch wird man aus wirtschaftlichen Gründen hiervon absehen. Bei Verwendung
von weniger als 3 Mol Di- oder Polyamin pro Mol Phosphor(oxy)trihalogenid entstehen
vorwiegend höherkondensierte Moleküle mit mehreren Phosphoratomen. Es hat sich hierbei
als günstig erwiesen, im Falle der Diamine mehr als 1,5 und weniger als 3,1 Mole,
im Falle der Triamine mehr als 1 und weniger als 3,1 Mole, im Falle der Tetraamine
mehr als 0,75 und weniger als 3,1 Mole und im Falle Pentaamine mehr als 0,6 und
weniger als 3,1 Mole, stets auf 1 Mol Phosphor(oxy)trihalogenid bezogen einzusetzen.
Auch in diesen Fällen werden freie Aminogruppen enthaltende Kondensate gebildet.
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Die Kondensation des Phosphor(oxy)trihalogenids kann bei Temperaturen
von -40 bis 1000C, vorzugsweise mn 0 bis 500C, in Substanz, in Lösung oder einem
organischen Suspensionsmittel, falls gewünscht, in Gegenwart einer Base, wie tert.
Amine, z.B. Triäthylamin, N,N-Dimethylanilin, Diäthylanilin, Pyridin, durchgeführt
werden.
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Als Lösungs- oder Suspensionsmittel kommen in Frage: Aliphatische
Ketone wie Aceton, Methyläthylketon, Diäthylketon, Methylisopropylketon, Methylisobutylketon;
aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wobei bei aliphatischen Kohlenwasserstoffen
bevorzugt die bei der Destillation der natürlich vorkommenden Gemische anfallenden
Fraktionen wie Petroläther, Leichtbenzin, Benzin verwendet werden, während als aromatische
Kohlenwasserstoffe beispielsweise Benzol, Toluol und die Xylole genannt seien; aliphatische
und aromatische Chlorkohlenwasserstoffe, wie Dichlormethan, Dichloräthan, Perchloräthylen,
Dichlorpropan, Chlorbenzol, Dichlorbenzol; Äther wie Diäthyläther, Diisopropyläther,
Nitrokohlenwasserstoffe wie Nitromethan, Nitrobenzol; Amide wie Dimethylformamid,
Dimethylacetamid oder Gemische derselben.
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Nach der Kondensation können die Phosphoramid-amine nach eventueller
Entfernung der Salze (Halogenide) durch Auswaschen, Filtrieren, Zentrifugieren in
Lösung oder Suspension mit Halogencyan gemäß dem Verfahren der GB-PS 1 009 891 zu
den Di- und Polycyanamiden umgesetzt werden.
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Die Herstellung kann auch so erfolgen, daß das Phosphoramid-amin in
Lösung oder Suspension in Gegenwart einer Base oder Basengemisches bei Temperaturen
von -400C bis 65°C mit dem Halogencyan kondensiert. Pro Mol primäre Aminogruppe
des Amid-Amins können 1-2 Mole Halogencyan und bis Je 1 Mol einer Base oder Basengemisches
pro Mol Halogencyan eingesetzt werden.
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Als Halogencyan kommen vorzugsweise das leicht zugängliche Chlorcyan
oder Bromcyan infrage.
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Als Basen können anorganische Basen wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Soda, Pottasche, Calciumhydroxid oder tert. Amine, wie Trimethylamin oder Triäthylamin,
eingesetzt werden.
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Als Lösungsmittel bzw. Suspensionsmittel können beispielsweise verwendet
werden: Wasser, niedere aliphatische Alkohole wie Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol,
Butanol; aliphatische Ketone wie Aceton, Methyläthylketon, Diäthylketon, Methylisopropylketon,
Methylisobutylketon; aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wobei bei
aliphatischen Kohlenwasserstoffen bevorzugt die bei der Destillation der natürlich
vorkommenden Gemische anfallenden Fraktionen wie Petroläther, Leichtbenzin, Benzin
verwendet werden, während als aromatische Kohlenwasserstoffe beispielsweise Benzol,
Toluol und Xylole genannt sein: aliphatische und aromatische Chlorkohlenwasserstoffe,
wie Dichlormethan, Dichloräthan, PerchlorEthylen, Chlorbenzol, Dichlorbenzol; Äther
wie Diäthyläther, Diisopropyläther, Dioxan, Tetrahydrofuran, Di-sec.-butyläther,
Nitrokohlenwasserstoffe wie Nitromethan, Nitrobenzol, Nitrotoluol, Amide wie Dimethylformamid,
Dimethylacetamid und Gemische derselben.
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Im allgemeinen wird 8o gearbeitet, daß die Phosphoramidamine, die
anorganische und/oder organische Base, im Lösungsmittel gelöst bzw. suspendiert,
unter gutem Rühren in eine Lösung von Halogencyan im Lösungsmittel zugegeben wird.
Die dabei anfallende Phosphor enthaltenden Polycyanamide können leicht durch Extraktion
von den anhaftenden anorganischen bzw. organischen Salzen befreit und nach an sich
bekannten Methoden wie Abnutschen, Abfiltrieren, Abschleudern isoliert werden.
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Die erfindungsgemäß erhaltenen Phosphor enthaltenden Di-und Polycyanamide
können in Substanz oder Lösung durch Polytrimerisation, ggf. in Gegenwart eines
Katalysators, bei Temperaturen von 0 bis 3500C zu Polytriazinen polymerisiert werden.
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Als Katalysatoren bei der Herstellung des hochmolekularen Endpolymeren
mit Triazinstrukturen können Säuren, Basen, Salze, Stickstoff- und Phosphorverbindungen
eingesetzt werden, beispielsweise Lewis-Säuren, wie A1C13, BF3, FeC13, XiC14, ZnC12,
SnCl4, Protonsäuren wie HC1, H3P04; aromatische Hydroxyverbindungen, wie Phenol,
p-Nitrophenol, Brenzcatechin, Dihydroxynaphthalin; Natriumhydroxid, Natriummethylat,
Natriumphenolat, Trimethylamin, Uriäthylamin, Tributylamin, Diazabicyclo(2, 2,2)-octan,
Chinolin, Isochinolin, Tetrahydroisochinolin, Tetraäthyiammoniumchlorid, Pyridin-N-oxid,
Tributylphosphin, Phospholin- 3-l-oxa-lphenyl, Zinkoctoat, Zinnoctoat, Zinknaphthenat,und
Gemische derselben. Die Katalysatoren können in Mengen von 0.001 bis 10 Gew.-, bezogen
auf Di- oder Polycyanamid, oder falls gewünscht, in noch größeren Mengen eingesetzt
werden.
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Die erfindungsgemäß erhaltenen Endprodukte sind in Lösungsmitteln
praktisch unlöslich und nicht mehr aufschmelzbar.
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Wie das Infrarotspektrum zeigt, liegen außer Xriazinstrukturen keine
anderen Verknüpfungsprinzipien im Polymeren vor. Sie stellen farblose, gelb bis
braungefärbte Produkte mit hoher Härte, Temperaturbeständigkeit und guter Flammwidrigkeit
dar.
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Vor der Polytrimerisation können die Polycyanamide, falls gewünscht,
mit Füllstoffen,löslichen Farbstoffen, Pigmenten, Glas- und Metallfasern, Glasgeweben,
Weichmachern und anderen Hilfsmitteln kombiniert und zur Herstellung von Schicht-
und Preßstoffen eingesetzt werden. Sie können auf
geeignete Substrate
wie Metalle, Keramik, Glas, Tonwaren, aufgebracht, als Tränk- und Laminierharze
eingesetzt und dann polytrimerisiert werden. Sie können auch zur Herstellung kompakter
Formkörper wie Platten, Stäbe, Profile, Gehäuse, verwendet werden.
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Es ist auch möglich, die Polycyanamide zunächst zu noch in Lösungsmitteln
löslichen oder schmelzbaren Prepolymeren zu polymerisieren, wobei die gleichen Katalysatoren
in den gleichen Mengen wie bei der Herstellung der hochmolekularen Polytriazine
eingesetzt werden können. Diese Prepolymeren bilden sich bei Temperaturen von 50
bis 150 OC und sind äußerst lagerstabil. Die Bildung der Polytriazine in einem Schritt
verläuft huber diese Prepolymeren, Natürlich können die Prepolymeren mit den gleichen
Hilfastoffen wie die Polycyanamide abgemischt werden. Die Endprodukte durch Polymerisation
aus den Prepolymeren sind mit denen aus Polycyanamiden identisch.
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Die in den Beispielen angegebenen Prozentgehalte und Teile beziehen
sich auf das Gewicht, sofern nicht anders vermerkt.
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Beispiel 1: 34.8 g (0,3 Mol) Hexamethylendiamin werden in 250 ml Methylenchlorid
gelöst und auf 0°C abgekühlt. Zu dieser Lösung werden unter Rühren langsam 15,3
g (0,1 Mol) Phosphoroxychlorid zugetropft, anschließend wird eine Stunde bei Raumtemperatur
und 3 Stunden bei 400C nachgerührt. Zu dieser Suspension werden bei OOC 20 g (0,33
Mol) Chlorcyan zugesetzt. Unter gutem Rühren werden nun 62,6 g (0,62 Mol) Triäthylamin
in 20 ml Methylenchlorid zugetropft. Nach beendeter Reaktion wird 1 Stunde bei Raumtemperatur
nachgerührt und das ausgefallene Triäthylammoniumchlorid abgesaugt und mit Methylenchlorid
gewaschen. Die vereinigten Methylenchloridphasen werden mit Wasser chloridfrei gewaschen
und getrocknet. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels erhält man das Phosphor
enthaltende Cyanamid mit der charakteristischen Bande im
IR-Spektrum
für die N-C-N Gruppe bei 4,5/u als honigfarbenes Harz.
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Die Aushärtung dieses Cyanamids erfolgt bei 2300C innerhalb von 6
Stunden. Man erhält ein hartes, braunes, nicht brennbares Polytriazin.
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Beispiel 2: 63,0 g (0,3 Mol) 4,4'-Diamino-dicyclohexylmethan werden
in 500 ml Dichloräthan gelöst und auf OOC abgekühlt. Zu dieser Lösung werden unter
Rühren langsam 15,3 g (0,1 Mol) Phosphoroxychlorid zugetropft. Nach beendeter Reaktion
wird eine Stunde bei Raumtemperatur und 3 Stunden bei 500C nachgerührt. Das ausgefallene
Salz wird in 120 ml lOXiger Natronlauge und 380 ml Wasser gelöst. Unter starkem
Rühren werden nun bei OOC 30,5 g (0,5 Mol) Chlorcyan zugegeben. Durch Zutropfen
von lO%iger Natronlauge wird der pH-Wert stets auf pH 5 - 6,5 gehalten. Nach beendeter
Reaktion wird die organische Phase abgetrennt, mit Wasser gewaschen und das Lösungsmittel
abdestilliert. Man erhält das Phosphor enthaltende Cyanamid als gelbes Harz (IR-Spektrum:
XN-CN Bande bei 4,5/u).
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10 g des so erhaltenen Cyanamides werden in Gegenwart von 0,01 Gew.-%
Zinkoctoat bei 1800C innerhalb von 4 Stunden zu einem nicht brennbaren, transparente,
hellbraunen Polytriazin ausgehärtet.
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Beispiel 3: 59,4 g (0,3 Mol) 4,4'-Diamino-diphenylmethan werden analog
Beispiel 2 mit 15,3 (0,1 Mol) Phosphoroxychlorid in 500 ml Dichloräthan umgesetzt.
Das ausgefallene Salz wird in 400 ml Wasser und 120 ml lO%ige Natronlauge gelöst.
Die Mischung wird auf OOC abgekühlt und mit 30,5 g (0,5 Mol) Chlorcyan versetzt.
Unter starkem Rühren wird 10%ige Natronlauge
so zugetropft, daß
der pH-Wert auf 5,5 bis 6,5 gehalten wird.
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Nach beendeter Reaktion wird die organische Phase abgetrennt, mit
Wasser gewaschen und eingeengt. Man erhält das Phosphor enthaltende Cyanamid als
hellgelbes zähes Harz.
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(IR-Spektrum: :N-C=N bei 4,5/u).
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10 g des Cyanamides werden mit 0,1 Gew.-% Brenzcatechin und 0,1 Gew.-%
Diazabicyclo(2,2,2)-octan 5 Stunden auf 2000C erhitzt. Man erhält ein sehr hartes,
nicht brennbares, transparentes hellgelbes Polytriazin.
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Beispiel 4: 67,8 g (0,3 Mol) Bis-2,2-(4-aminophenyl)-propan werden
analog Beispiel 2 mit 15,3 g (0,1 Mol) Phosphoroxychlorid umgesetzt.
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Das ausgefallene Salz wird in 400 ml Wasser und 120 ml 10%iger Natronlauge
gelöst, auf 0°C abgekühlt und mit 30,5 g (0,5 Mol) Chlorcyan versetzt. Unter gutem
Rühren wird zu dieser Mischung lOXige Natronlauge so zugetropft, daß der pH-Wert
zwischen 5,5 bis 7 gehalten wird. Nach beendeter Reaktion wird die organische Phase
abgetrennt, mit Wasser gewaschen und eingeengt. Man erhält das Phosphor enthaltende
Cyanamid als hellgelbes Harz (IR-Spektrum: charakteristische Bande bei 4,5/u).
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10 g des Cyanamides werden in Gegenwart von 0,02 Gew.-% Zinnoctoat
bei 1700C innerhalb von 3 Stunden zu einem nicht brennbaren, transparenten, hellgelben
Polytriazin ausgehärtet.
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Beispiel 5: 75,9 g (0,3 Mol) 2,2'-Dichlor-4,4'-diamino-diphenyl werden
analog Beispiel 2 mit 15,3 g (0,1 Mol) Phosphoroxychlorid umgesetzt. Das so erhaltene
Salz wird in 400 ml Wasser und 120 ml 10%ig Natronlauge gelöst und bei OOC mit 30,5
g (0,5 Mol) Chlorcyan versetzt. Zu dieser Mischung wird unter gutem Rühren l0%ige
Natronlauge so zugetropft, daß der
pH-Wert stets bei 5,5 bis 7
liegt. Nach beendeter Reaktion wird die organische Phase abgetrennt, mit Wasser
gewaschen und eingeengt. Man erhält ein schwach gelbes wachsartiges Cyanamid, mit
der charakteristischen IR-Bande bei 4,51u.
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Die Aushärtung dieses Cyanamides zu einem nicht brennbaren, transparenten,
hellgelben Polytriazin erfolgt bei 1800C innerhalb von 4 Stunden in Gegenwart von
0,02 Gew.-% Zinkoctoat.