Dr. F. Zumsteln sen. - Dr. E. A3Gmc*nrι
Dr. R. Koenlgsberger - Dlpl.-Phys. R. Holzbauer - Dr. F. Zumsteln Jun.
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Keramisches Material
Die vorliegende Erfindung "betrifft Keramik bzw. keramisches
Material, insbesondere zur Verwendung in der Zahnheilkunde und der Orthopädie.
Ein Großteil der Dentalforschung ist auf die Herstellung von
Materialien ausgerichtet, die als Ersatz für Zähne und Knochen, als dentales Restorationsmaterial für Füllungen, Aufsätze bzw.
Kapseln und Kronen und als Prothesen-Füllmaterial für Knochen verwendet werden können. Die Dentalforschung ist auch auf die
Verhinderung der Zahn-Fleekenbildung (dental plaque) gerichtet,
die mutmaßliche Ursache für sowohl Zahncaries als auch für periodontale Erkrankungen.
Bisher verwendete Füllmaterialien für dentale Heil- bzw. Wiederherstellungszusammensetzungen,
wie Quarz, Aluminiumoxid, Silicate, Glasperlen usw. weisen eine geringe chemische oder physi-
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kaiische Ähnlichkeit mit dem Zahnschmelz auf. Ein "besonderer
Nachteil dieser Materialien liegt in der Unvereinbarkeit der linearen Expansionskoeffizienten von Füllmaterial und Zahn, was
möglicherweise zu undichten Grenzstellen und zur neuen Cariesbildung
führt. Für den Fachmann auf diesem Gebiet bestand daher ein langes Bedürfnis nach einer Zahnfüllzusammensetzung mit physikalischen
Eigenschaften, die denen der natürlichen Zahnstruktur sehr nahekommen.
Darüberhinaus besteht auf dem Gebiet der chirurgischen Prothesenmaterialien,
das gegenwärtig von hochfesten, nicht korrosiven Legierungen dominiert wird, das anerkannte Bedürfnis nach einem
Material, das biologischem hartem Gewebe ähnlicher ist, da die Probleme der Gewebeverträglichkeit und Haftung bisher nicht völlig
gelöst wurden (Hulbert et al., Materials Science Research 5, 417 (1971)).
In der auf die Entdeckung wirksamer Antiflecken ("anti-plaque")
chemotherapeutischen Mitteln gerichteten Forschung besteht die Notwendigkeit nach Standardtestmaterialien mit einer guten zahnartigen
Oberfläche mit Hinsicht auf die Fleckenbildung und die Beständigkeit gegen chemische Mittel. Obwohl natürliche Zähne für
diesen Zweck verwendet wurden, haben diese den Nachteil, stark variabel zu sein, in großen Mengen relativ schlecht erhältlich
zu sein und vor der Anwendung aufwendig gereinigt werden zu müssen. Es werden daher andere Materialien verwendet, auf denen sich
dentale Flecken akkumulieren, wie pulverisierter Hydroxylapatit,
Acryl-Zähne, Glas und Draht. Obwohl diese Materialien möglicherweise
zum Studium der Pleckenbildung als solche geeignet sind,
zeigen diese Materialien eine geringe Ähnlichkeit mit der natürlichen Zahnoberfläche auf und sind daher nicht vollständig zur
Anwendung zur Auffindung wirksamer Antifleckenmittel geeignet.
Es ist beispielsweise bekannt, daß Chemikalien, die die Fleckenbildung auf Zähnen inhibieren, dies nicht notwendigerweise auf
Glas und Draht bewirken (Turesky et al., J. Periodontology 43,
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263 (1972)). Es besteht daher ein Bedürfnis nach einem billigen,
leicht .erhältlichen Material, das chemisch dem Zahnschmelz ähnlich,
hart, dicht und hoch poliert ist.
Hydroxy!apatit, Ca10(PO^)6(OH)2, auch als basisches Calciumorthophosphat
bekannt, die mineralische Phase von Zähnen und Knochen, wurde als geeignet für die verschiedenen vorstehenden Zwecke
empfohlen und die US-Patentschrift 2 508 816 beschreibt ein Verfahren zur Erzielung des Hydroxylapatits aus Zahnschmelz und
seine Verwendung im Gemisch mit einem synthetischen Harz, als prothetische Zahnzusammensetzung..Dieser Torgang ist langwierig
und aufwendig und auf die Erzeugung von fein verteiltem Hydroxylapatit beschränkt. Darüberhinaus hängt diese Methode selbstverständlich
von der Beschaffung natürlicher Zähne ab.
Die Verwendung von porösem, nicht keramischem Hydroxylapatit als Füllmaterial in Zahnzementen und lüllungszusammensetzungen wurde
in der deutschen Offenlegungsschrift 2 415 333 empfohlen.
Kutty (Indian J. Chem. 11, 695 (1973)) beschreibt Mischungen von Hydroxylapatit und Whitlockit, hergestellt durch die Zersetzung
von pulverisiertem Hydroxylapatit bei verschiedenen Temperaturen.
Bett et al. beschreiben in J. Amer. Ohem. Soc. 89, 5535 (1-967),
die Herstellung von teilchenförmigen! Hydroxylapatit mit einer Stöchiometrie variierend von Ca/P = 1,67 bis 1,57. Die so erhaltenen
Materialien enthalten große interkristalline Poren. Es wurde auch beschrieben, daß beim Erhitzen bis zu 10000C die calciumarmen
Hydroxylapatite eine teilweise Umwandlung in die ¥hitlockitphase
("whitlockite phase") eingehen.
Die US-Patentschrift 3 787 900 beschreibt ein Knochen- und Zahnprothesenmaterial,
das eine feuerfeste Verbindung und eine caloiumphosphatverbindung,
z.B. Whitlockit, umfaßt.
Es wurden verschiedene Versuche unternommen, eine harte, feste Makroform von Hydroxylapatit zu schaffen. Jedoch hat sich keine
der bisherigen Formen von Hydroxylapatit als voll zufriedenstellend erwiesen. So beschreiben Roy und linnehan in Nature, 247,
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220 (1974) ein genau durchdachtes hydrothermisch.es Austauschverfahren,
bei dem das Skelett—CaIciumcarbonat von Meereskoral—
len zu Hydroxylapatit umgewandelt wurde. Das so erzeugte Material
behielt notwendigerweise die hohe Porosität, die für die Korallenstruktur
charakteristisch ist,bei und hatte darüberhinaus
eine relativ geringe Zugfestigkeit von etwa 16,9 bis 33»Ο kg/cm
(270-470 psi), was einen ernstlichen Hachteil für ein Prothesenmaterial
darstellt.
Monroe et al. beschrieben in Journal of Dental Research 50, 860 (1971) die Herstellung eines keramischen Materials durch Sintern
von komprimierten Üabletten von Hydroxylapatit. Das so erhaltene
Material war eine Mischung von Hydroxylapatit und etwa 30 fo ^-
Whitlockit, der ein öa^PO,)« oder Tricalciumphosphat ist, als
eine geordnete Mosaikanordnung von polyedrischen Kristalliten und schien eine zu große Porosität aufzuweisen, um es zur Anwendung
in einem Zahnmaterial geeignet zu machen.
Eao und Böhm beschrieben in Journal of Dental Research 53, 1351
(1974) eine polykristalline Form von Hydroxylapatit, hergestellt
durch isostatisches Pressen von pulverisiertem Hydroxylapatit
in einer Form und isothermes Sintern der geformten Form. Die resultierende Keramik war porös und hatte eine maximale Druckfestigkeit
von etwa 1200 kg/cm (17 000 psi).
Bhaskar et al.beschrieben in Oral Surgery 32, 336 (1971) die Anwendung
eines biozersetzbaren Calciumphosphat-keramischen Materials
zur Ausfüllung von Knochendefekten. Das Material ist hoch porös, wird von dem Ort des Implantats resorbiert und weist die Festigkeit
eines Metalls oder die Hichtabbaubarkeit eines keramischen Implantats nicht auf.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung einer polykristallinen
gesinterten Keramik geschaffen, das darin besteht, Calciumionen mit Phosphationen in wässrigem Medium und bei einem
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pH-Wert von etwa 10 bis 12 umzusetzen, zur Bildung einer gelatineartigen
Ausfällung eines Phosphats von Calcium mit einem Molverhältnis von Calcium zu Phosphor zwischen dem ungefähren Molverhältnis
von Calcium zu Phosphor in Hydroxylapatit und dem in Whitlockit, diese Ausfällung aus der lösung abzutrennen, die Ausfällung
bis zu einer Temperatur von mindestens 10000C, jedoch
unter die Temperatur zu erhitzen, bei der eine nennenswerte Zersetzung des Hydroxylapatits auftritt und diese Temperatur während
einer ausreichenden Zeit beizubehalten, um das Sintern und im wesentlichen eine maximale Verdichtung des resultierenden Produkts
zu bewirken.
Gemäß einem Merkmal der vorliegenden Erfindung wird eine neue
keramische Form von Hydroxyl enthaltendem, im wesentlichen reinen Hydroxylapatit geschaffen, die hart und dicht ist und eine Hochpolitur
bzw. einen Hochglanz annimmt. Chemisch ist sie sehr ähnlich dem Zahnschmelz. Darüberhinaus kann dieses neue Material
in relativ einfacher Weise aus billigen Ausgangsmaterialien hergestellt werden und ist in gleichmäßiger Qualität erhältlich, wodurch
die unerwünschte Tariabilität von natürlichen Zähnen vermieden wird.
Die Einarbeitung der neuen keramischen Form von Hydroxylapatit in Zahnersatz-Zusammensetzungen schafft ein dichtes Füllmaterial,
das einen Expansionskoeffizienten aufweist, der praktisch mit
dem von natürlichem Zahnschmelz identisch ist.
Das zahntechnische und chirurgische Implantationsmaterial, das durch die vorliegende Erfindung zugänglich gemacht wird, ist hart,
fest und völlig bioverträglich und kann in jeglicher gewünschten Form ohne die Notwendigkeit hoher Drücke oder anderer komplizierter
Techniken hergestellt v/erden. Darüberhinaus kann, wie im nachfolgenden genauer beschrieben, jegliches gewünschtes Ausmaß
an Porosität einem derartigen Material verliehen werden, wodurch das Einwachsen von Gewebe ermöglicht wird.
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Wie aus dem folgenden ersichtlich, bringen die Charakteristika
des hier beschriebenen neuen Materials eine ideale Eignung zur Herstellung von Scheiben, Platten, Stäben usw. zur Anwendung
zum Test von dentalen Anti-Fleckmitteln mit sich.
Gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung wird ein neues, zweiphasisches
keramisches Material geschaffen, das Hydroxylapatit
und Whitlockit umfaßt. Wie im folgenden genauer beschrieben, ist diese zweiphasige Keramik hart, dicht, nicht porös, bioverträglich,
leicht verarbeitbar zu ;jeder gewünschten Gestalt oder Form
und aufgrund der bekannten resorbierbaren Natur von Whitlockit als starkes, teilweise resorbierbares chirurgisches Implantationsmaterial verwendbar.
Während ein gewisses Ausmaß an Porosität bei chirurgischen Implantationsmaterialien
vorteilhaft sein kann, da es die Zirkulation von Körperflüssigkeiten und das Einwachsen von Gewebe erlaubt,
vermindert diese Porosität notwendigerweise die mechanische Festigkeit des Implantats. Die biphasische Keramik, die durch
die vorliegende Erfindung geschaffen wird, kann, obwohl sie dicht,
mechanisch fest und im wesentlichen nicht porös ist, nichtsdestoweniger die Zirkulation von Körperflüssigkeiten und das Einwachsen
von Geweben ermöglichen, da die darin enthaltene Whitlockitphase langsam von dem Implantat resorbiert und durch natürliches
biologisch hartes Gewebe ereetzt wird.
Die neue physikalische Form von Hydroxylapatit, die sich von den
biologischen und geologischen Formen und allen bisher bekannten synthetischen Formen, wie nachstehend aufgeführt, unterscheidet,
besteht aus einem festen, harten, dichten, weißen, durchscheinend isotropen, polykristallinen, gesinterten Keramikmaterial, das
im wesentlichen reinen Hydroxylapatit mit einer durchschnittlichen
Kr is tall it größe im annähernden Bereich von 0,2 bis 3 Mikron, eine Dichte im annähernden Bereich von 3,10 bis 3,14 g/cm5 besitzt
und weiter durch die Abwesenheit von Poren und die Spaltung ent-
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lang glatter gebogener Flächen charakterisiert ist. Darüberhinaus
hat das vorstehend "beschriebene Material bei seiner gewöhnlichen Herstellung eine Druckfestigkeit im annähernden Bereich von
2460 bis 8790 kg/cm2 (35 000 bis 125 000 psi), eine Zugfestigkeit im annähernden Bereich von 211 bis 2110 kg/cm2 (3 000 bis
30 000 psi), einen linearen thermischen Expansionskoeffizienten
im annähernden Bereich von 10 bis 12 ppm pro Centigrad, eine Knoophärte im annähernden Bereich von 470 bis 500 und einen
Elastizitätsmodul von etwa 0,42 χ 106 kg/cm2 (6 χ 106 psi) und
ist unter polarisiertem Licht nicht doppelbrechend. Die ursprüngliche Bewertung der neuen Hydroxylapatit-Keramik zeigte, daß es
sich um eine feste, harte, dichte, weiße, durchscheinende Keramik handelte, die im wesentlichen reinen, mikrokristallinen
Hydroxylapatit in einer zufälligen isotropen Anordnung umfaßte
und eine Druckfestigkeit im Bereich von etwa 2460 bis 5270 kg/cm
(35 000 bis 75 000 psi), eine Zugfestigkeit im Bereich von etwa 211 bis 3520 kg/cm2 (3 000 bis 50 000 psi), einen linearen thermischen
Expansionskoeffizienten im Bereich von etwa 10 bis 12 ppm
pro Centigrad, eine Knoophärte im Bereich von etwa 470 bis 500 und einen Elastizitätsmodul von etwa 0,42 χ 10° kg/cm (6 χ 10
psi) aufwies und durch eine Spaltung entlang glatter, gekrümmter Flächen und durch die Abwesenheit einer Doppelbrechung unter
polarisiertem Licht charakterisiert ist.
Der hier verwendete Ausdruck "dicht" bezeichnet eine hoch kompakte
Anordnung von Teilchen, die im wesentlichen keine Bäume oder ungefüllte Zwischenräume zwischen sich aufweisen.
Im Gegensatz zu der vorstehend beschriebenen Form von Hydroxylapatit
sind geologischer Hydroxylapatit und synthetischer Hydroxylapatit, hergestellt durch ein hydrothermisches Verfahren,
mikrokristallin, brechen entlang flacher Ebenen und weisen eine Doppelbrechung auf. Biologischer Hydroxylapatit zeichnet sich
dadurch aus, daß er im allgemeinen beträchtliche Mengen an Carbonationen
in dem Apatitgitter besitzt, und in seinem reinsten
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Zustand, d.h. im Zahnschmelz, anisotrop in spiralenförmig angeordneten,
strahlenförmig verlaufenden Stäben angeordnet ist, so daß er in geraden Linien entlang der Grenzfläche dieser Schmelzstäbe
bricht und eine vergleichsweise geringe Zugfestigkeit von 105 kg/cm2 (1 500 psi) aufweist.
Zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Eigenschaften der neuen keramischen Form von Hydroxylapatit, die durch die vorliegende
Erfindung geschaffen werden, ist dieses Material auch völlig bioverträglich und daher besonders geeignet als Material
für Zahnprothesen und chirurgische Prothesen. So kann das erfindungsgemäße
Keramikmaterial zu Zahnkronen, künstlichen Zähnen, Knochen- und Gelenkprothesen (joint protheses), Kanülen, 7 erankerungsvorrichtungen
für künstliche Glieder, die an Knochen gebunden werden können und durch die Haut herausragen, sowie
Testoberflächen zur Untersuchung von Zahnflecken, der Cariesbil—
dung, Arthritis oder anderen Erkrankungen, die die Zähne und Knochen befallen können, gegossen oder maschinell verarbeitet
werden. In geeigneter Weise vermählen kann die neue erfindungsgemäße
Keramik als synthetischer spongiöser Knochen (canncellus bone) zur Ausbesserung von Knochendefekten, als ein Schleif- bzw.
Poliermittel und in Verbindung mit üblichen Harzen bzw. Standardharzen als dentale restorative Zusammensetzung, wie nachstehend
beschrieben, verwendet werden.
thierunter sind auch Zahnbeläge zu verstehen .
Als Testfläche zur Bewertung von dentalen Flecken^Inhibierenden
Mitteln kann die erfindungsgemäße Keramik zu Körpern jeglicher
geeigneter Größe und Gestalt hergestellt werden, vorzugsweise in einer Größe und in einer Form, die leicht in ein Standarduntersuchungsrohr
eingebracht werden kann. Dies wird zweckmäßig durch Schneiden oder Maschinenbehandlung großer plattenartiger
Stücke von getrocknetem Filterkuchen auf eine geeignete Größe und anschließendes Sintern erzielt. Die gesinterten Produkte werden
unter Anwendung üblicher Steinschleif- bzw. Steinbehandlungstechniken hoch poliert und die resultierenden Körper werden an-
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schließend als Substrate zur Bewertung von dentalen Flecken inhibierenden
Mitteln nach der von luresky et al., loc. cit., beschriebenen
!Technik verwendet, !fach der Anwendung werden die
Keramikkörper einfach erneut poliert, um eine neue Testoberflache
zu ergeben.
Die normal hergestellte erfindungsgemäße Keramik ist nicht lediglich
dicht, sondern auch ohne Poren und wenn auch für den Fall von dentalen Anwendungszwecken ein nicht poröses Material wesentlich
ist, kann ein gewisser Porositätsgrad bei Implantaten vorteilhaft sein, da er die Zirkulation von Körperflüssigkeiten und
das Einwachsen von Gewebe ermöglicht. Der vorliegenden Keramik können verschiedene Porositätsgrade in gleicher Weise wie von
Monroe et al., loc. cit., beschrieben, verliehen werden. So werden
organische Materialien, die Stärke, Cellulose, Baumwolle oder Kollagen in Mengen von etwa 5 "bis 25 Gew.-^, mit dem gelatineartigen
Präzipitat von Hydroxylapatit vermischt. Während der anschließenden
Sinterbehandlung werden die organischen Materialien herausgebrannt, wobei Hohlräume und Kanäle in dem ansonsten nicht
porösen keramischen Produkt geschaffen werden. Alternativ kann eine Porosität mechanisch durch Bohren oder maschinelle Erzeugung
von Hohlräumen und Öffnungen in dem nicht porösen Keramikmaterial erzeugt werden.
Auf solche Weise kann ein künstlicher Zahn, der gemäß diesem
Merkmal der Erfindung zusammengesetzt ist, am Implantationspunkt
porös gemacht werden, während die freiliegende Zahnfläche nicht porös bleibt. Die Implantation kann wie von Hodosh et al., Journal
of the American Dental Association 70, 362 (1965) beschrieben, durchgeführt werden. Alternativ kann die erfindungsgemäß geschaffene
Keramik mit einem polymerisierbaren oder polymerisierten
Bindematerial, wie nachstehend beschrieben, gemischt werden und die resultierende Zusammensetzung kann als Überzug für Metallimplantate,
wie in der ÜS-Patentschrift 3 609 867 beschrieben,
verwendet werden.
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Das zweite vorstehend erwähnte Merkmal der Erfindung besteht in
einem kräftigen bzw. widerstandsfähigen, harten, dichten, weißen, isotropen, polykristallin gesinterten Keramikprodukt, das als
eine Phase von etwa 14 bis 93 Gew.-^ Hydroxylapatit und als eine
zweite Phase etwa 2 bis 86 Gew.-% Whitlockit umfaßt und durch die
Abwesenheit von Poren und die Spaltung entlang glatter gebogener Ebenen charakterisiert ist.
Whitlockit, das auch als Tricalciumphosphat bekannt ist, ist
ein Mineral mit der chemischen Formel Ca,(P(K)2, das entweder
in einer oc- oder ß-kristallinen Phase existieren kann. Der hier
verwendete Ausdruck Whitlockit bezeichnet entweder die u.~ oder
die ß-Phase oder eine Mischung der beiden Phasen.
Die erfindungsgemäße zweiphasige Keramik bleibt,unabhängig von
den jeweiligen Konzentrationen des darin enthaltenen Hydroxylapatits
und Whitlockits, ein nicht poröses polykristallines Material. Es ist jedoch ersichtlich, daß Hydroxylapatit und Whitlockit
verschiedene physikalische Eigenschaften aufweisen und daher die physikalischen Eigenschaften, z.B. die Dichte und optischen
Eigenschaften der zweiphasigen Keramik von den jeweiligen Mengen an Hydroxylapatit und Whitlockit, die darin enthalten
sind, abhängen. Beispielsweise ist die theoretische Dichte von Whitlockit geringer als die von Hydroxylapatit und daher ist die
beobachtete Dichte einer Probe der zweiphasigen Keramik, die etwa 40 $>
Hydroxylapatit und 60 fo Whitlockit enthält, 2,93 g/cm5
im Vergleich mit einer Dichte von 3,10 g/cm für eine Probe aus Hydroxylapat it-Keramik.
Die vorstehend beschriebene zweiphasige Keramik ist auch bioverträglich
und daher als Material für chirurgische Prothesen geeignet. So kann dieses Material zu Knochen- und Gelenkprothesen
oder zu jeglicher zur Ausfüllung einer Leerstelle oder eines Feh lers in einem Knochen geeigneten Form gegossen oder maschinell
verarbeitet werden. Der in einem aus dieser zweiphasigen Keramik
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hergestellten prothetischen Gegenstand enthaltene Whitlockit wird eventuell resorbiert und durch das Einwachsen von natürlichem
"biologischem hartem Gewebe ersetzt. Selbstverständlich hängt das Ausmaß des Einwachsens von Gewebe von der resorbierbaren
Whitlockitmenge, die in der Keramik: enthalten ist, ab.
Bei der normalen Herstellung ist die erfindungsgemäße zweipha—
sige Keramik nicht porös. Jedoch können, falls gewünscht, verschiedene
Porositätsgrade, wie vorstehend für die neue Keramik aus Hydroxylapatit beschrieben, verliehen werden.
Die zweiphasige Keramik kann auch durch !Fluoridierung, wie nachfolgend
für keramischen Hydroxylapatit beschrieben, säure-resistent gemacht werden.
Die vorstehend beschriebene neue keramische 3?orm von Hydroxylapatit
kann durch Ausfällen aus wässrigem Medium bei einem pH-Wert von etwa 10-12 hergestellt werden, wobei der Hydroxylapatit
ein Molverhältnis von Calcium zu Phosphor von etwa 1,62 bis 1,72 aufweist, worauf der ausgefällte Hydroxylapatit aus der
lösung abgetrennt wird und der so erhaltene Hydroxylapatit auf eine Temperatur und während einer Zeit erwärmt wird, die dazu
ausreichen, das Sintern und die maximale Verdichtung des Hydroxylapatits ohne wesentliche Zersetzung zu bewirken.
So wird der Hydroxylapatit aus wässrigem Medium durch Umsetzung der Calciumionen mit Phosphationen bei einem pH-Wert von etwa
10-12 ausgefällt. Es sind jegliche Calcium- oder Phosphat enthaltenden
Verbindungen geeignet, die Calcium- und Phosphationen in wässrigem Medium liefern, vorausgesetzt, daß die jeweiligen
Gegenionen dieser Verbindungen leicht aus dem Hydroxylapatitprodukt
entfernt werden und nicht selbst in das Hydroxylapatitgitter
eingearbeitet werden oder andererseits eine Wechselwirkung mit der Ausfällung oder Isolierung von in wesentlichem reinem Hydroxylapatit
eingehen. Verbindungen, die Calciumionen liefern, sind
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"beispielsweise Calciumnitrat, Calciumhydroxid, Calciumcarbonat
und dergleichen. Das Phosphation kann aus Diammoniumhydrogenphosphat,
Ammoniumphosphat, Phosphorsäure und dergleichen geliefert werden. Bei der vorliegenden Methode sind Calciumnitrat und
Diammoniumhydrogenphosphat die bevorzugten Quellen für Calcium-
bzw. Phosphat ionen.
Die Herstellung von der erfindungsgemäßen neuen Form von Hydroxylapatit
wird zweckmäßig wie folgt durchgeführt:
Zuerst werden Calciumnitrat und Diammoniumhydrogenphosphat in
einem Molverhältnis von 1,67 "bis 1 in wässriger Lösung bei einem
pH-Wert von etwa 10-12 zur Erzielung eines gelatineartigen Niederschlags
von Hydroxylapatit miteinander umgesetzt. Zu diesem Zweck ist die von Hayek et al. in Inorganic Syntheses 7 63 (1963)
beschriebene Methode geeignet. Die gelatineartige Suspension von Hydroxy!apatit, die so erhalten wird, wird anschließend in Kontakt mit der Originallösung während einer Zeit gehalten, die dazu
ausreicht, daß das Calcium-zu-Phosphorverhältnis des suspendierten
Hydroxylapatits einen Wert von etwa 1,62-1,72 einnimmt.
Dies wird zweckmäßig entweder durch Rühren der Suspension bei Raumtemperatur während nicht unter 24 Stunden oder durch Sieden
der Suspension während 10 bis 90 Minuten oder durch eine Kombination
von Sieden, gefolgt von Stehen bei Raumtemperatur erzielt. Vorzugsweise wird die Suspension 10 Minuten gekocht und anschliessend
15-20 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. Der Hydroxylapatit
wird anschließend aus der Lösung auf geeignete Weise, beispielsweise durch Zentrifugieren oder Vakuumfiltration entfernt.
Das gelartige, so gewonnene Produkt enthält eine große Menge von eingeschlossenem Wasser, von dem viel durch Druck entfernt
werden kann. Palis gewünscht, kann das nasse, tonartige Material zu einer zweckmäßigen Form geschnitten oder geformt werden
oder alternativ in eine geeignete Form gegossen werden. Es sei festgestellt, daß gewöhnlich eine Schrumpfung von etwa 25 $
auftritt, wenn der nasse Hydroxylapatit getrocknet wird und
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eine weitere Schrumpfung von etwa 25 % während der nachfolgenden
Sinterung auftritt. Dies sollte selbstverständlich in Betracht gezogen werden, wenn man das Material formt. Das nasse
Produkt kann langsam bis zur Sintertemperatur von 1050 bis 12500G
erwärmt werden, bei welchem Punkt das gesamte restliche Wasser abgetrieben ist. Hält man die Temperatur etwa 20 Minuten bis
3 Stunden bei 1050 bis 12500C, so erfolgt die Sinterung und maximale
Verdichtung des Produkts. Gewöhnlich ist es bevorzugt, das getrocknete Produkt vor dem Sintern zu isolieren. So kann das
nasse Produkt bei etwa 90 bis 9000G während etwa 5 bis 24 Stunden
oder bis der Wassergehalt davon auf 0 bis etwa 2 i° vermindert
ist, getrocknet werden. Im allgemeinen werden bevorzugt Trocknungsbedingungen von etwa 90 bis 95°G während 15 Minuten
oder bis zu einer Verminderung des Wassergehaltes auf etwa 1 bis 2 io bevorzugt. Der auf diese Weise erhaltene Hydroxylapatit
ist brüchig und porös, weist jedoch eine beträchtliche mechanische !Festigkeit auf. Eine gewisse Abscheidung oder ein Brechen
des tonartigen Materials kann beim Trocknen eintreten, insbesondere, wenn ein dicker Filterkuchen verwendet wird. Jedoch wer-
den Stücke in der Größe von 100 cm und 3 mm Dicke leicht erzielt.
Die Abtrennung oder das Brechen während des Trocknens können verhindert oder auf ein Minimum herabgesetzt werden, wenn
man der Suspension von frisch ausgefälltem Hydroxylapatit" etwa
0,4 bis 0,6 Gew.-$ eines organischen Bindemittels, wie Kollagen,
pulverisierte Cellulose oder Baumwolle, zugibt, wobei etwa 0,5 $ Kollagen bevorzugt sind. Das organische Bindemittel wird während
der anschließenden Sinterung verflüchtigt und die physikalischen
Charakteristika des keramischen Produkts erscheinen im wesentlichen
unverändert im Vergleich mit dem in Abwesenheit eines derartigen Bindemittels hergestellten Produkts. Selbstverständlich
führt die Anwendung von wesentlich größeren Mengen an organischem Bindemittel, wie vorstehend beschrieben, zu einem porösen keramischen
Produkt. Es können auch andere übliche organische und anorganische Bindemittel, die dem Keramikfachmann bekannt sind,
verwendet werden.
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Zu diesem Zeitpunkt ist es im allgemeinen zweckmäßig, den getrockneten
Hydroxylapatit roh zu der gewünschten Form des Endprodukts zu schneiden oder zu formen, wobei man die vorstehend
erwähnte, beim Sintern auftretende Schrumpfung berücksichtigt.
Die Hydroxylapatitkörper sollten vor dem Sintern gleichmäßig und frei von Fehlstellen sein. Die Anwesenheit von Rissen oder
Sprüngen kann zum Bruch der Stücke während des Sinterverfahrens
führen. Die Produkte werden anschließend bei etwa 1050 bis 12500C
während etwa 20 Minuten bis 3 Stunden gesintert, wobei die Temperaturen
und Zeiten in inverser Weise voneinander abhängen. Vorzugsweise wird bei 1100 bis 1200°0 während etwa 0,5 bis 1 Stunde
gesintert. Die harten, dichten, keramischen Artikel, die so hergestellt werden, können anschließend unter Anwendung üblicher
Techniken poliert oder maschinell verarbeitet werden.
Bei dem vorstehenden Verfahren ist es kritisch, den Hydroxylapatit
als gelartigen bzw. gelatineartigen Niederschlag aus wässriger Lösung herzustellen, da lediglich in diesem kohäsiven gelatineartigen
Zustand der Hydroxylapatit geformt oder geschmolzen und anschließend getrocknet und gesintert werden kann, um die
Keramik in Makroform zu erzielen. Trockener, teilchenförmiger
oder granulärer Hydroxylapatit kann nicht erneut in diesen kohäsiven
gelartigen Zustand überführt werden. Wird beispielsweise pulverisierter Hydroxylapatit in Wasser suspendiert und filtriert,
so erhält man einen nicht kohäsiven, teilchenförmigen Filterkuchen,
der einfach trocknet und bröselt und nicht gestaltet, geformt oder in eine Makroform der Keramik umgewandelt werden
kann. Darüberhinaus ist, obwohl pulverisierter Hydroxylapatit
mechanisch zu einem Formkörper, wie eine Tablette, gepreßt werden kann, das beim erfindungsgemäßen Sintern erhaltene Produkt
ein hochporöses Produkt und bricht nicht längs glatter Ebenen, sondern zersplittert einfach zu rauhen Stücken.
Obwohl die Bildung von Hydroxylapatit in wässrigem Medium ein
komplexer und nicht vollständig verständlicher Vorgang ist, wird
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allgemein angenommen, daß sich. Calcium- und Phosphationen zunächst
unter Bildung eines Hydroxylapatits mit Caleiummangel
vereinen, der ein Calcium/Phosphorverhältnis von etwa 1,5 aufweist.
In Anwesenheit von Calciumionen wird diese Species langsam
in Hydroxylapatit mit einem Calcium/Phosphorverhältnis von
1,67 umgewandelt. /Eanes et al., Mature 208, 365 (1965) und Bett et al., J. Amer. Chem. Soc. 89, 5535 (1967)/. So muß zur
Erzielung einer Keramik, die im wesentlichen reinen Hydroxylapatit
umfaßt, beim erfindungsgemäßen Verfahren der ursprüngliche
gelartige Niederschlag von Hydroxylapatit in Kontakt mit der Ausgangslösung während einer Zeit bleiben, die dazu ausreicht,
das Calcium/Phosphorverhältnis auf einen Wert von etwa 1,67 bis 1,72 ansteigen zu lassen. Wesentliche Abweichungen von
diesem Bereich führen zu einem weniger durchscheinenden keramischen Produkt. Wird beispielsweise Hydroxylapatit bei Raumtemperatur
ausgefällt und während 2 Stunden nach der Ausfällung gewonnen, so beträgt sein Calcium/Phosphorverhältnis etwa 1,55
bis 1,57 und die schließlich daraus hergestellte Keramik ist undurchsichtig bzw. opak und erweist sich durch Röntgenstrahlenbeugung
als eine Mischung aus Hydroxylapatit und Whitlockit. Tatsächlich ist, wie genauer im nachfolgenden beschrieben, ein
Material mit einem Calcium/Phosphorverhältnis von etwa 1,44-1,60 bei der Herstellung der vorstehend beschriebenen zweiphasigen
Keramik nützlich. So kann es, obwohl das erfindungsgemäße Verfahren
zu einer durchscheinenden Keramik führt, die im wesentlichen reinen Hydroxylapatit umfaßt, aufgrund der nicht vollständig
verständlichen Bildungsweise des Hydroxylapatits in wässrigem Medium, vorteilhaft sein, die Hydroxylapatitbildung zu
überwachen, um sicherzustellen, daß die gewünschte Calcium/Phosphor-Stöchiometrie
erzielt wird und daß als Produkt beim Sintern im wesentlichen reinen Hydroxylapatit enthalten wird. Dies wird
zweckmäßig durch. Entnahme eines aliquoten Teils der Hydroxylapatit
suspension, Abtrennen des Produkts, Trocknen und Sintern,
wie vorstehend beschrieben, und Unterziehen der so erhaltenen Keramik einer Elementaranalyse und Röntgenstrahlenanalyse er-
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Die Temperatur und die Dauer des Sinterns sind für das erfindungsgemäße
Yerfahren ebenfalls kritisch. So kann nicht gesinterter
Hydroxylapatit mit dem gewünschten Calcium/Phosphorverhältnis
von 1,62-1,72 in die erfindungsgemäße Keramik durch Erwärmen
auf eine Temperatur vonrv1050 bis 120O0C umgewandelt werden.
Bei einer Temperatur von 10500C kann das vollständige Sintern
und die maximale Terdichtung 2 bis 3 Stunden erfordern, während bei 120O0C das Yerfahren in 20-30 Minuten vollständig
sein kann. Bevorzugt wird bei einer Temperatur von etwa 11000C
während etwa 1 Stunde gesintert. Eine Temperatur wesentlich unter 10500C führt zu einer unvollständigen Sinterung, unabhängig von der Zeitdauer des Erwärmens, während das Erwärmen
über 125O0C während mehr als 1 Stunde zu einer teilweisen Zersetzung
des Hydroxylapatits zu Whitlockit führt.
Die vorstehend beschriebene zweiphasige Keramik, die eine Phase
aus Hydroxylapatit und eine zweite Phase aus Whitlockit umfaßt,
kann durch Ausfällen einer Calciumphosphatverbindung mit einem Molverhältnis von Calcium zu Phosphor im Bereich von etwa 1,44
bis 1,60, vorzugsweise 1,46-1,57» aus einer wässrigen Lösung bei einem pH-Wert von etwa 10-12, Abtrennen des Niederschlags
aus der Lösung und Erwärmen des so erhaltenen Feststoffs auf eine Temperatur und während einer Zeit, die dazu ausreichen,
das Sintern und die maximale Verdichtung zu bewirken, hergestellt werden.
Die Calciumphosphat-Yerbindung mit der erforderlichen Stöchiometrie,
nämlich Ca/P = 1,44-1,60, wird durch Wechselwirkung von
Calciumionen mit Phosphationen in wässrigem Medium bei pH-Wert 10-12 erzielt, wobei die gleichen Quellen für Calcium- und Phosphationen
wie vorstehend für die Herstellung des einphasigen Hydroxylapatits beschrieben, verwendet werden. Die bevorzugten
Reagenzien sind Calciumnitrat und Diammoniumhydrogenphosphat.
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So kann die zweiphasige Keramik durch Wechselwirkung von Calciumnitrat
und Diammoniumhydrogenphosphat in einem Molverhältnis von 1,67 bis 1, d.h. wie vorstehend für die Herstellung der
einphasigen Hydroxylapatitkeramik, hergestellt werden, vorausgesetzt,
daß die ursprüngliche gelartige Ausfällung nicht erwärmt wird und in Kontakt mit der ursprünglichen Lösung während
eines Zeitraums gehalten wird, der etwa 4 Stunden nicht überschreitet, oder alternativ,daß das Molverhältnis von Calcium zu
Phosphor der Ausfällung einen Wert von etwa 1,60 nicht überschreiten darf.
Wie vorstehend für die Herstellung der einphasigen Hydroixylapatitkeramik
beschrieben, wird der Calciumphosphatniederschlag aus der !Lösung abgetrennt, gewaschen, gegebenenfalls zu einer
zweckmäßigen Porm gestaltet oder geformt und, falls gewünscht, getrocknet und vor dem Sintern isoliert.
Die Suspension von frisch ausgefälltem Calciumphosphat kann auch
mit organischen Bindemitteln oder Fluoridionen, wie vorstehend für den einphasigen Hydroxylapatit beschrieben, behandelt werden.
Gesintert wird durch Erwärmen auf etwa 10500C bis 135O0C ,während
etwa 20 Minuten bis 3 Stunden.
Die in der so hergestellten Keramik enthaltene Menge an Whitlockit
hängt von der Zeit ab, zu der die Ausfällung aus der ursprünglichen lösung abgetrennt wird und kann von etwa 2 bis
83 # variieren. Wird so das Produkt 5 Minuten nach der Ausfällung
isoliert, so beträgt sein Calcium/Phosphorverhältnis 1,55 und die schließlich daraus hergestellte Keramik enthält etwa
83 $> Whitlockit. Wird das Produkt 2 Stunden nach der Ausfällung
isoliert, so beträgt das Calcium/Phosphorverhältnis 1,57 und die resultierende Keramik enthält etwa 61 $>
Whitlockit. Durch Isolieren de3 Produkts 4,5 Stunden nach der Ausfällung erhält
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man schließlich eine Keramik, die schätzungsweise 2 fi Whitlockit
in einer Menge enthält, die durch Röntgenstrahlenbeugung, die eine minimale Konzentrationssensibilität von 2-3 i° aufweist,
kaum feststellbar ist. Wird selbstverständlich das Produkt über etwa 7 Stunden mit der Originallösung in Kontakt gehalten, so
ist die schließlich erhaltene Keramik im wesentlichen einphasiger Hydroxylapatit.
Alternativ kann die erfindungsgemäße zweiphasige Keramik durch
Umsetzung von Galciumionen mit Phosphat ionen in einem Molverhältnis
von etwa 1,50 - 1,60 zu 1 hergestellt werden. Auf diese Weise kann das Molverhältnis von Calcium/Phosphor in dem GaI-ciumphosphatniederschlag
einen Wert von etwa 1,60 unabhängig von der Zeitdauer, "mit der die Ausfällung in Kontakt mit der ursprünglichen
lösung bleibt, nicht überschreiten.
So wird die Herstellung der erfindungsgemäßen zweiphasigen Keramik
zweckmäßig wie vorstehend für die Herstellung einer einphasigen Hydroxylapatitkeramik beschrieben, durchgeführt, mit der Ausnahme,
daß die Reaktionskomponenten, nämlich Calciumnitrat und Diammoniumhydrogenphosphat in einem Molverhältnis von etwa 1,50
bis 1,60 zu 1 aufeinander einwirken, zur Erzielung von Keramiken, die etwa 30-50 j6 Hydroxylapatit und etwa 50-70 $>
Whitlockit enthalten.
Die Keramik kann darüberhinaus in der Whitlockitphase angereichert
werden, durch Kombination der Merkmale der zwei vorhergehenden Verfahrensweisen, d.h. durch Wechselwirkung von Calciumionen
mit Phosphationen in einem Molverhältnis von etv/a 1,50-1,60 zu 1 und isolieren der ausgefällten Calciumphosphatverbindung
innerhalb kurzer Zeit, vorzugsweise etwa 5 Minuten bis 4 Stunden, folgend auf die Ausfällung. So hergestellte Keramiken umfassen
etwa 10-30 $ Hydroxylapatit und 70-90 0A Whitlockit.
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Es ist bekannt, daß Hydroxylapatit bei etwa 125O0C eine Zersetzung
unter Bildung von Whitloekit eingeht und es ist daher
ersichtlich, daß ein längeres Erhitzen der einphasigen HydroxyI-apatitkeramik
gemäß der Erfindung auf Temperaturen von etwa 125O0C oder darüber zu einer teilweisen Zersetzung des Hydroxylapatit3
zu Whitloekit führt, wodurch noch eine weitere Methode zur Erzielung der erfindungsgemäßen zweiphasigen Keramik geschaffen
wird.
Die Erfindung betrifft auch eine wiederherstellende bzw. restaurative
Dentalzusammensetzung, die eine Mischung der erfindungsgemäßen Hydroxylapatitkeramik und eines polymerisierbaren oder
polymerisierten Bindematerials umfaßt, das mit den Bedingungen
des Oralraumes verträglich ist. Die dentale Wiederherstellungszusammensetzung gemäß der Erfindung umfaßt etwa 10-90 fo9 vorzugsweise
60 bis SO fo, bezogen auf das Gewicht, von fein zerteiltem
keramischen Hydroxylapatit, wobei der Rest dieser Zusammensetzung
von etwa 10-90 Gew.-5^ ein dental akzeptierbares polymerisierbares
oder polymerisiertes Bindematerial zusammen mit bekannten bzw.
üblichen geeigneten Polymerisationskatalysatoren, wie aliphatisch^
Ketonperoxide, Benzoylperoxid usw., reaktive Verdünnungsmittel, wie Di-, Tri- und letraäthylenglykoldimethacrylat, Härter, wie
IT—3-oxokohlenwasserstoff-substituierte Acrylamide, wie in^der
US-Patentschrift 3 277 O56 beschrieben, Promotoren bzw. Reaktionsförderer
oder Beschleuniger, wie Metallacetylacetonate, tertiäre Amine, z.B. H,U-Bis-(2-hydroxyäthyl)-p~toluidin usw., oder quervernetzende Mittel, wie Zinkoxid usw., die in einer Menge von
etwa 0,01 bis 4-5 Gew.-fo der Gesamtzusammensetzung vorliegen, umfaßt.
Obwohl es nicht wesentlich ist, kann ein oberflächenaktives Comonomeres oder Befestigungsmittel (keying agent), wie das
Reaktionsprodukt von If-Phenylglyein und Glycidylmethacrylat, wie
in der US-Patentschrift 3 200 14-2 beschrieben, Methacryloxypropyltrimethoxys
ilan, 3,4-Epoxycyclohexyläthyltrimethoxysilan,
Vinyltrichlorsilan usw. zu der Zusammensetzung in einer Menge
von 0,05 bis 10 Gew.-$ der Gesamtzusammensetzung zugesetzt wer-
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den. Das Binde- oder Befestigungsmittel fördert die Bindung des
keramischen Materials an das Harz und von der dentalen Füllzusammensetzung
an den natürlichen Zahn. So wird der erfindungsgemäße
keramische Hydroxylapatit auf eine geeignete Teilchengröße
von etwa 5 "bis 100 Mikron unter Anwendung üblicher Mahltechniken
zerkleinert und anschließend mit einer geeigneten Menge eines Standardharzes, das in der Zahntechnik üblich bzw.
bekannt ist, wie Hydroxyäthylmethacrylat, Polymethylmethacrylat,
Polyacrylsäure, Propylenglykolfumaratphthalat ungesättigte Polyester, wie von Allied Chemical Co. 23 LS8275 und Pittsburgh Plate
Glass als Selektron 530001 angeboten, styrol-modifizierte ungesättigte
Polyester, wie von Glidden Glidpol 1008, G--136 und
4CS5O, Epoxyharze, wie Ciba Araldite 6020, Union Carbide EBL2774
und das Bisaerylatmonomere, hergestellt aus G-lycidylmethaerylat
und Bisphenol A gemäß der US-Patentschrift 3 066 112, vermischt. Das Harz kann ein einziges Monomeres oder eine Mischung von zwei
oder mehreren Comonomeren umfassen. Zusatzstoffe, wie Farbstoffe, anorganische Pigmente und fluoreszierende Mittel können gegebenenfalls
zu der vorstehenden Zusammensetzung nach den in diesem Fachgebiet bekannten Prinzipien gefügt werden. Es ist zweckmässig,
das Harz, den keramischen Hydroxylapatit und gegebenenfalls
Ingredenzien, wie Silanbindemittel, Farbstoffe, anorganische Pigmente
oder fluoreszierende Mittel vor der Zugabe des Katalysators, Härters, Qtiervernetzungsmittels, Promotors oder Beschleunigers,
zu vermischen. Jedoch ist die Reihenfolge,gemäß der die Bestandteile
vermischt werden, nicht kritisch und diese Bestandteile können gleichzeitig vermischt werden. Unter Anwendung üblicher
Techniken kann die so hergestellte Zusammensetzung als ein Zahnfüllmaterial,
als Zahnzement, als Hohlraumauskleidung, als die Pulpa verkappendes Mittel verwendet werden oder die Zusammensetzung
kann in eine geeignete Form zur Erzeugung eines künstlichen Zahnes oder einer Reihe von künstlichen Zähnen gegossen
werden.
Selbstverständlich ist es sehr vorteilhaft, daß das in dem oralen
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Hohlraum verwendete Material earies-resistent ist. Dies wird
in der Praxis der vorliegenden Erfindung beq.uem durch Zusatz
von etwa 0,01 bis 1 $ Fluoridionen, wie Ammonium- oder Stannofluorid
zu der Suspension von frisch ausgefälltem Hydroxy !apatit erzielt. Die Keramik, die durch Sintern des resultierenden
Produkts erzeugt wird, ist äußerst resistent gegen Angriff von
Milchsäure, Essigsäure oder Zitronensäure, eine Standard-invitro-Methode
zur Bestimmung der Caries-Resistenz. Alternativ kann der fertiggestellten Keramik die Resistenz gegen Caries
durch Aussetzen der Keramik einer 0,5 bis 5 ^-igen wässrigen
lösung von Hatriumfluorid während etwa 12 Stunden bis 5 Tagen
verliehen werden. Vorzugsweise wird der Keramikkörper in etwa 5 5&—iger wässriger ffatriumfluoridlösung während etwa 4 Tagen
stehengelassen.
Yom Fachmann auf dem Keramikgebiet wird es geschätzt, daß zusätzlich
zu den organischen und anorganischen Bindemitteln und Fluoridionen die erfindungsgemäßen Keramikmaterialien auch geringe
Mengen von anderen Elementen enthalten können, die, obwohl sie die wesentliche Eatur der Keramikprodukte nicht ändern, diesen
nützliche Charakteristika verleihen können. Es ist beispielsweise
bekannt, daß Barium und Strontium in das Apatitkristallgitter aufgenommen werden und daß diese Elemente beträchtlichopaker gegen Röntgenstrahlen sind als Calcium. Daher führt der
Zusatz einer geringen Menge von Barium- oder Strontiumionen zu den Calciumionen vor der Umsetzung der letzteren mit dem Phosphation
schließlich zu einer Hydroxylapatitkeramik, die mit Barium
oder Strontium versehen ist, die bei Anwendung in einer dentalen Wiederherstellungszusammensetzung, wie vorstehend beschrieben,
eine ausreichende Röntgenstrahlenabsorption ergibt,
um eine Feststellung von dem gefüllten Zahn zu ermöglichen. Es ist bekannt, daß Magnesium, das auch in das Apatitkristallgitter
aufgenommen wird, die Kristallisation von Hydroxylapatit verzögert,
während es die Kristallisation von Whitlockit beschleunigt (Eanes et al., CaIc. Tiss. Res. 2, 32 (1963)). So begünstigt die
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Zugabe einer geringen Menge von Magnesiumionen zu den Caiciumionen
vor der Reaktion der letzteren mit Phosphationen die Bildung von Whitlockit, wodurch ßehließlich eine mit Whitlockit angereicherte
zweiphasige Keramik entsteht.
Die, wie vorstehend beschrieben, erhaltenen keramischen Materialien wurden auf der Basis einer oder mehrerer der folgenden Bestimmungen
charakterisiert: Elementaranalyse, Dichte, Röntgenstrahlenbeugung, Transmissions-Elektronenmikroskop ie, Mikroskopie
unter polarisiertem Iiicht und mechanische Eigenschaften.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Beispiel 1
Zu einer gerührten Mischung von 130 ml 1,63 n-Calciumnitrat
(0,212 Mol) und 125 ml konzentriertem Ammoniak wurde tropfenweise während etwa 20 Minuten eine Mischung von 16,75 g (0,127 Mol)
Diammoniumhydrogenphosphat, 400 ml destilliertem Wasser und 150 ml konzentriertem Ammoniak gefügt. Die resultierende Suspension
wurde 10 Minuten gekocht, in einem Eisbad gekühlt und filtriert. Der Filterkuchen wurde mit einem Kautschukdamm gepreßt und anschließend
über Uacht bei 950C getrocknet. Eine Probe des "resultierenden,
harten, porösen, brüchigen Kuchens wurde in einen elektrischen Brennofen während 115 Minuten bis auf eine Endtemperatur
von 12300C erwärmt und anschließend auf Raumtemperatur
gekühlt, wobei man ein kräftiges bzw. widerstandsfähiges, hartee weißes, durchscheinendes keramisches Produkt erhielt.
Standardelementaranalysen des endgültigen Keramikprodukts und auch des getrockneten Hydroxylapatits vor dem Sintern ergaben
die folgenden Ergebnisse, bezogen auf
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|
ber |
•
• · |
getrocknet, nicht
gesinterter Hydro-
xylapatit |
Keramik |
Ca |
39, |
89 io |
37,4 $ |
39,6 io |
P |
18, |
5 * |
17,5 io |
18,9 io |
H2O |
0 |
*
|
1 * |
- |
Ca/P |
1, |
667 |
1,65 |
1,62 |
Die Untersuchung eines dünnen Abschnitts der Keramik durch Mikroskopie unter polarisiertem Licht bei 130X und 352X zeigte,
daß das Material im wesentlichen frei von Whitloekit war. Die Abwesenheit einer Doppelbrechung und wahrnehmbare Strukturmerkmale,
v/ie die Kristallitform, Orientierung, Grenzlinien usw., zeigten eine mikrokristalline Struktur. Ein Tergleich mit den
optischen Mikrographien eines dünnen Abschnitts der gesinterten gepreßten Tablette, beschrieben von Monroe et al., loc. cit.,
zeigte, daß die beiden Materialien strukturell unterschiedlich waren.
Röntgenstrahlenbeugungs-Messungen wurden in üblicher Weise durchgeführt. Die interplanaren Räume (spacings) wurden berechnet
und erwiesen sich als tatsächlich identisch mit*den für Hydroxy!apatit von Donnay et al., Crystal Data, ACA Monogram
Fr. 5,663 (1963) angegebenen. Die Röntgenstrahlendata zeigten
darüberhinaus die Abwesenheit von Whitlockit in jeglicher Menge über etwa 2 bis 3 i°, der minimalen Sensibilitätskonzentration
des Diffraktometers an.
Beispiel 2
Eine Lösung von 79,2 g (0,60 Mol) Diammoniumhydrogenphosphat
in 1500 ml destilliertem Wasser wurde mit etwa 750 ml konzentriertem Ammoniak auf den pH-Wert 11-12 eingestellt.
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Zusätzliches destilliertes Wasser wurde zur Auflösung des ausgefällten
Ammoniumphosphats zugefügt, wobei sich ein Gesamtvolumen von 3200 ml ergab. Falls notwendig, wurde der pH-Wert
erneut auf 11-12 eingestellt. Diese lösung wurde tropfenweise während 30 bis 40 Minuten zu einer kräftig gerührten Lösung
gefügt, die 1 Mol Calciumnitrat in 900 ml destilliertem Wasser enthielt, die vorher mit etwa 30 ml konzentriertem wässrigen
Ammoniak auf den pH-Wert 12 eingestellt worden war und anschließend mit destilliertem Wasser auf ein Tolumen von 1800 ml
verdünnt wurde. War die Zugabe vollständig, so wurde die resultierende gelartige bzw. gelatineartige Suspension weitere
10 Minuten gerührt und anschließend 10 Minuten gekocht, von der Wärmequelle weggenommen, bedeckt und 15-20 Stunden bei
Raumtemperatur stehengelassen. Die überstehende Flüssigkeit wurde abdekantiert und die restliche Suspension wurde 10 Minuten
bei 2000 Upm zentrifugiert. Der resultierende Schlamm wurde erneut in 800 ml destilliertem Wasser suspendiert und erneut
10 Minuten bei 2000 Upm zentrifugiert. Es wurde ausreichend
destilliertes Wasser zu den restlichen Feststoffen gefügt, um ein Gesamtvolumen von 900 ml zu ergeben. Durch heftiges Schütteln
erhielt man eine homogene Suspension, die im wesentlichen frei von großen Bruchstücken oder Aggregaten war. Die gesamte
Suspension wurde in einen Büchner-Trichter auf einmal gegossen und unter Anwendung eine3 schwachen Vakuums filtriert. Wenn
der Filterkuchen rissig zu werden begann, wurde ein Kautschukdamm angelegt und das Vakuum erhöht. Fach 1 Stunde wurde der
Damm entfernt und der rißfreie, intakte Filterkuchen wurde auf eine flache Oberfläche überführt und 15 Stunden bei 90-950C getrocknet,
wobei man 90-100 g weißer, poröser, spröder Stücke
p von Hydroxylapatit erhielt. Bruchstücke von 1 bis 4 cm und
frei von Rissen und Sprüngen wurden in einen elektrischen Brennofen gefügt und die Temperatur wurde während 100 Minuten auf
12000C angehoben, wonach der Ofen und sein Inhalt auf Raumtemperatur
abkühlen konnten. Man erhielt Stücke aus einem harten,
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dichten, nicht porösen, weißen, durchscheinenden keramischen Material.
getrockneter, nicht
Analyse ber.: gesinterter Hydroxyl- Keramik
apatit
Ca |
39 |
,89 |
io
|
36 |
,5, |
36,8 $ |
31 |
,7, |
38 |
,0 |
io
|
,3 |
P |
18 |
,5 5 |
|
21 |
|
|
22 |
,8, |
19 |
,0 |
, 18 |
56 |
Ca/P |
1, |
667 |
|
1 |
,30, |
1,31 |
1 |
,08, |
1, |
55 |
, 1, |
|
Fach der Durchführung der vorstehenden Analysen wurde festgestellt,
daß die angewendete analytische Technik eine vollständige Auflösung der Proben nicht gestattete und die Ergebnisse
daher ungenau und stark variabel sind. Trotz der vorstehenden analytischen Daten wurde die wesentliche Homogenität dieser
Probe durch die folgenden elektronenmikroskopischen Daten bestätigt. Darüberhinaus besaß das Produkt von Beispiel 3, das
nach einer im wesentlichen der Arbeitsweise von Beispiel 2 identischen Arbeitsweise hergestellt wurde, die erwarteten analytischen
Werte und wurde darüberhinaus als homogener Hydroxylapatit
durch Röntgenstrahlenbeugung und Elektronenmikroskopie
charakterisiert.
Zweistufige Wiederholungsproben wurden durch Abschirmen einer
Kollophoniumwiedergabe der Probenoberfläche mit Chrom und anschließendes Überziehen mit Kohlenstoff hergestellt. Die Transmissionselektronen-mikroskopische
Bewertung der kopierten Proben ergab eine einwandfrei gleichmäßige Korngröße mit keinem
Anzeichen für Poren oder eine zweite Au3fällungsphase weder in
den Korngrenzlinien oder innerhalb der Körner selbst in einer Menge von über etwa 0,5 ^, der minimalen Konzentrationssensibilität
des Elektronenmikroskops. Eine Probe der Keramik wurde anschließend auf SiC-Papier auf 600 "grit" poliert und anschließend
mit einer 3-Mikrometer-Diamantpaste auf einem metal-
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lographischen Rad, das mit einem feinen Mylontuch "bedeckt war,
poliert. Die Probe wurde anschließend 30 Sekunden mit 4 $-iger Fluorwasserstoffsäure geätzt. Es wurden anschließend Kopien
der polierten und der geätzten Oberfläche gemacht und elektronenmikroskopisch untersucht. Erneut waren keine Sekundärphasen
in den Korngrenzlinien festzustellen, jedoch ergab sich ein gewisser Anhaltspunkt für geringe Sekundarphasenteilchen in
der Kornmasse.
Die Druckfestigkeit und der Elastizitätsmodul wurden nach üblichen
Methoden bestimmt und erwiesen sich als 3,969 + 1,176 kg/cm2 (56,462 + 16,733 psi) bzw. 0,44 x 106 kg/cm2 (6,3 x
106 psi).
Die Zugfestigkeit wurde nach dem üblichen Dreipunkte-Biegetest
bestimmt und erwies sich als 678 + 233 kg/cm (9650 + 3320 psi).
Der thermische Expansionskoeffizient erwies sich als linear
zwischen 25 und 2250C mit einem Wert von 11 χ 10~6/°C + 10 $>.
Unter Anwendung der Standard—Knoop-Methode wurde ein Härtewert
von 480 gefunden. Der gleiche Wert wurde unabhängig von der Richtung der angewendeten Kraft gefunden, was anzeigt, daß
das Material isotrop ist.
Die Porosität wurde qualitativ durch Eintauchen des Testmaterials
in einen Fuchsinfarbstoff während 15 Minuten, Waschen
mit Wasser, Trocknen und anschließende Untersuchung des Testmaterials auf Spuren von verbliebenem Farbstoff untersucht.
Diese Untersuchung wurde gleichzeitig mit der nicht porösen Form der Keramik, geschaffen durch die vorliegende Erfindung,
einer gesinterten, komprimierten Tablette von Hydroxylapatit
und einem natürlichen Zahn durchgeführt. Die gesinterte komprimierte Tablette zeigte eine beträchtliche Beibehaltung des
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Farbstoffs, während die neue erfindungsgemäße Keramik und der
natürliche Zahn keine sichtbare Beibehaltung des Farbstoffs aufwiesen. In einer anderen Methode wurde das zu untersuchende
Material in 6n-wässriges Ammoniak während 15 Minuten eingetaucht, mit Wasser gewaschen, getrocknet und mit feuchtem iackmuspapier
gerieben. Jegliches in Oberfläehenporen zurückbleibendes Ammoniak verfärbt das umgebende Laekmuspapier blau.
Wurde diese Untersuchung gleichzeitig an der erfindungsgemäßen
Keramik, an einer gesinterten komprimierten Tablette von Hydroxylapatit
und einem natürlichen Zahn durchgeführt, so verfärbte sich das Lackmuspapier in Kontakt mit der gesinterten komprimierten
Tablette blau, was die Anwesenheit von in der Tablette eingeschlossenem Ammoniak anzeigt. Weder bei der neuen erf in—
dungsgemäßen Keramik noch bei dem natürlichen Zahn zeigte sich eine Farbänderung des iackmuspapieres.
Beispiel 3
Auf gleiche Weise wie in Beispiel 2, jedoch ausgehend von 3 Mol Calciumnitrat und 1,8 Mol Diammoniumhydrogenphosphat, erhielt
man 304 g weißen, spröden, porösen Hydrosylapatit.
Analyse ber.: gef.:
Ca
Ca/P
Durch Sintern bei 11000C während 1 Stunde erhielt man eine
harte, weiße, durchscheinende Keramik mit einer Dichte von 3,10 g/cm . Die Röntgenstrahlenbeugung zeigte, daß das Material
homogener Hydroxylapatit war. Die elektronenmikroskopis ehe Bewertung
zeigte eine Kristallit-Größenverteilung im Bereich von 0,7 bis 3 Mikron und die Abwesenheit von Poren oder Ausfällungen
einer zweiten Phase.
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Beispiel 4
A.) Nach der gleichen Arbeitsweise wie in Beispiel 2 beschrieben,
jedoch unter Verwendung der halben, dort verwendeten Quantitäten, wurden etwa 50 g Hydroxylapatit aus der wässrigen lösung
ausgefällt. Nach dem Zentrifugieren wurde die zurückbleibende Mineralaufschlämmung erneut in ausreichend Wasser zur
Bildung eines Gesamtvolumens von 1 1 suspendiert und 2 Minuten in einem Waring-Miseher homogenisiert.
B.) Eine Mischung von 0,5 g pulverisierter Cellulose (-^0,5 /ti)
in 200 ml Wasser wurde 3 Minuten in einem Waring-Miseher vermischt.
Ein Aliquot von 100 ml der homogenen wässrigen Suspension von Hydroxylapatit wurde anschließend zugefügt und die resultierende
Mischung weitere 5 Minuten vermischt. Die Suspension wurde anschließend filtriert und der Filterkuchen getrocknet
und gesintert, gemäß Beispiel 2. Der Filterkuchen zeigte nach dem Trocknen sehr geringe Rißbildung und das durch Sintern
erzeugte keramische Produkt war leicht porös, was sich durch den vorstehend beschriebenen Fuchsinfarbstofftest erwies.
C.) Eine Mischung, die 0,5 g zerteilter Verbandwatte in 200 ml
Wasser enthielt, wurde mit einem Waring—Mischer 45 Minuten bis
zur Erzielung einer fast homogenen Suspension vermischt-. Ein aliquoter feil von 100 ml der homogenen wässrigen Suspension
von Hydrosylapatit, beschrieben in Beispiel 4A, wurde anschließend
zugesetzt und es wurde weitere 15 Minuten vermischt. Die resultierende Suspension wurde filtriert und der Filterkuchen
getrocknet und gesintert, gemäß Beispiel 2. Das keramische Produkt blieb intakt und war wahrnehmbar porös.
Beispiel 5
A.) Eine Mischung von 5 g Kollagen (Rinder-Achillessehnen) in 300 ml Wasser wurde 5 Minuten in einem Waring-Miseher vermischt.
Das Kollagen schloß große Wassermengen unter Bildung einer dikken,
gelatineartigen Masse ein. Eine geringe Menge von fein ver-
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teiltem Kollagen (20-30 mg) verblieb in Suspension.
B.) Die Suspension des fein verteilten Kollagens (250 ml) wurde dekantiert und in einem Waring-Miseher 5 Minuten mit 100 ml
eines aliquoten Seils der homogenen Suspension von Hydroxylapatit,
beschrieben in Beispiel 4A, vermischt. Die resultierende
Mischung wurde filtriert und der Filterkuchen getrocknet und
gesintert, gemäß Beispiel 2. Das keramische Produkt bl^eb intakt
und war im wesentlichen nicht porös.
C.) Etwa 20 io des dicken, gelatineartigen Kollagens wurden in
einem Waring-Miseher 6 Minuten mit 150 ml der homogenen wässrigen
Suspension von Hydroxylapatit, beschrieben in Beispiel 4A,
vermischt. Die resultierende Mischung wurde filtriert und der !Filterkuchen getrocknet und gesintert, gemäß Beispiel 2. Der
getrocknete Kuchen blieb vor dem Sintern intakt und wies eine beträchtliche mechanische !Festigkeit auf. Die Keramik, die
durch Sintern erhalten wurde, war hart, fest bzw. widerstandsfähig
und sichtbar porös-,
Beispiel 6
Proben des gemäß Beispiel 2 erhaltenen Keramikprodukts wurden 12 Stunden in 1 $-igem wässrigem HTatriumfluorid stehengelassen.
Diese Materialien wurden anschließend zusammen mit Proben von nicht behandelter Keramik und natürlichen Zähnen einer 10 $-igen
Milchsäure ausgesetzt. !Nach 3 !Tagen zeigte die mit Pluorid behandelte
Keramik wesentlich geringere Angriffe durch Milchsäure als das nicht behandelte keramische Material oder der natürliche
Zahnschmelz. Wurde 3 Tage in 1 $-igem wässrigem Hatriumfluorid
stehengelassen, so wurde die Keramik nicht sichtbar durch Milchsäure nach 3 Tagen angegriffen und zeigte nach 1 Monat
lediglich eine leichte Zersetzung, wohingegen unbehandelte Proben stark zersetzt waren.
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Beispiel 7
Nach der gleichen Arbeitsweise, wie in Beispiel 2 beschrieben,
jedoch unter Anwendung der halben dort verwendeten Quantitäten, wurden etwa 50 g Hydroxy !apatit aus wässriger lösung
ausgefällt. Nach dem Zentrifugieren wurde die Mineralaufschlämmung
in ausreichend Wasser zur Erzielung eines Gesamtvolumens von 500 ml suspendiert. Die Suspension wurde in 10 gleiche
Teile geteilt, von denen jeder mit 50 ml Wasser verdünnt wurde
und mit Ammoniumfluorid wie folgt behandelt wurde: zu den Proben
1, 2, 3, 4 und 5 wurden 0, 0,1, 0,5, 1,0 bzw. 2,0 ml wässriges Ammoniumfluorid mit einem Gehalt von 0,00085 g F~"/ml gefügt.
Die Proben 6, 7 und 8 wurden mit 0,5, 1,0 bzw. 10,0 ml wässrigem Ammoniumfluorid mit einem Gehalt von 0,0085 g 3?"~/ml
behandelt. Die Proben 9 und 10 wurden mit 2,0 bzw. 4,0 ml wässrigem
Ammoniumfluorid mit einem Gehalt von 0,045 g 3?~"/ml verzersetzt.
Die Suspensionen wurden anschließend auf einem Rotationsschüttler 1 1/2 Stunden geschüttelt und filtriert. Die
Filterkuchen wurden 15 Minuten mit einem Kautschukdamm gepreßt, 2 Tage bei 950C getrocknet und anschließend in einem
elektrischen Brennofen auf eine Temperatur von 12000C erhitzt.
Die resultierenden Keramiken wurden zu feinen Pulvern gemahlen und durch ein Sieb von 0,044 mm lichter Maschenweite (325
mesh) gesiebt. 80 mg jeder der Pulverproben wurden mit 80 ml. einer 0,4 m-Katriumlactatpufferlösung vom pH-Wert 4,1 bei 230C
vermischt und auf einem Burrell-Dreh- bzw. Gelenkschüttler geschüttelt. Fach 2, 9, 25 und 40 Minuten nach dem Vermischen
wurden aus jeder Probenmischung aliquote Teile von 3 ml entnommen, sofort zur Entfernung der ungelösten Probe filtriert
und die Menge an gelöster Keramik colorimetrisch bestimmt. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle A aufgeführt. Zu Vergleichszwecken wurde ein gesinterter Anteil der Probe 1 4 Tage in
1 ml 5 $-igem Natriumfluorid stehengelassen. Der Feststoff
wurde abgetrennt, sorgfältig mit Wasser gewaschen, getrocknet und anschließend dem vorstehend beschriebenen Auflösungsversuch,
wie die Probe 1A, unterzogen. Die Ergebnisse sind in die
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Tabelle A mitaufgenommen. Es ist selbstverständlich ersichtlich,
daß die vorstehend beschriebenen experimentellen Bedingungen in vivo-Bedingungen nicht nahekommen, jedoch so gewählt
wurden, daß sie eine ausreichende Auflösung der Probe innerhalb einer angängigen Zeitdauer ermöglichen, um so eine genaue
Bewertung der relativen Auswirkung der Fluoridionenkonzentration
zu ermöglichen. So sind in vivo-Auflösungsraten für keramischen
Hydroxylapatit erwartungsgemäß beträchtlich geringer
als die vorstehenden Raten in dem starken Iiactatpuffer.
Tabelle A
Relative Auflösungsraten von fluoriertem keramischen Hydroxyl-
apatit
Probe Pluoridgehalt (PPM)
gelöst
Nr. |
zugesetzt |
gefunden |
2 Min. |
9 Min. |
25 Min. |
40 Min. |
1 |
0 |
— |
9,2 |
18,5 |
32,0 |
39,7 |
2 |
17 |
19 |
9,2 |
18,8 |
29,3 |
39,0 |
3 |
85 |
190a |
8,9 |
17,6 |
30,0 |
38,3 |
4 |
170 |
190 |
10,3 |
18,3 |
30,5 |
37,5 |
5 |
340 |
216 |
9,9 |
18,1 |
29,7 |
35,2 |
6 |
850 |
226 |
8,8 |
17,1 |
27,7 |
>33,0 |
7 |
1 700 |
470 |
7,9 |
18,1 |
25,7 |
29,8 |
8 |
17 000 |
1 460 |
6,7 |
12,1 |
19,7 |
23,3 |
9 |
18 000 |
1 700 |
6,3 |
11,5 |
19,7 |
23,3 |
10 |
36 000 |
2 307 |
5,9 |
11,3 |
17,6 |
21,0 |
1A - 3,7 7,1 13,7 18,7
a) offensichtlich eine nicht korrekte Untersuchung
Beispiel 8
Große Bruchstücke von getrocknetem Filterkuchen von etwa 3 bis 4 mm Dicke, hergestellt gemäß Beispiel 2 und mit einem Ca/P-Verhältnis
= 1,64-1,66 wurden geritzt und zu rechteckigen Plat-
$09808/0320
ten von etwa 14-15 mm Länge und 7-8 mm Breite gebrochen und
durch ein Ende wurde ein kleines loch gebohrt. 1000 dieser Platten wurden anschließend gemäß Beispiel 2 gesintert und
unter Anwendung üblicher Steintechniken auf Hochglanz poliert. Die resultierenden Keramikkörper mit einer Dichte von 3,12-3,14
g/cm waren in Form von rechteckigen Platten von etwa 1011
mm länge, 4-5 mm Breite und 2-3 mm Dicke und wiesen ein loch an einem Ende auf, durch das ein Draht befestigt wurde. Die
Platten, die so auf jegliche gewünschte Tiefe in ein Testrohr eingebracht werden konnten, wurden als Testoberflächen zur Bewertung
von Mitteln zur Inhibierung von Zahnfleckenbildung, wie vorstehend beschrieben, verwendet.
Beispiel 9
Eine lösung von 0,24 Mol Diamraoniumhydrogenphosphat in 600 ml
destilliertem Wasser wurde mit 34° ml konzentriertem Ammoniak auf den pH-Wert 11,4 eingestellt und das Endvolumen wurde mit
destilliertem Wasser auf 1280 ml gebracht. Diese lösung wurde tropfenweise während 30 Minuten zu einer kräftig gerührten lö- '
sung von 0,4 Mol Calciumnitrat in 360 ml destilliertem Wasser,
die vorher mit konzentriertem Ammoniak auf den pH-Wert 11 ein-"gestellt
und mit destilliertem Wasser auf ein Volumen von 720 ml verdünnt wurde, getropft. Die resultierende Suspension
wurde ohne Sieden gerührt und es wurden aliquote Teile von 250 ml periodisch .entnommen und die Produkte isoliert, gewaschen und
getrocknet, wie in Beispiel 2 beschrieben. Alle Proben wurden anschließend eine Stunde auf 11000C erhitzt und die Zusammensetzung
der resultierenden Keramikprodukte wurde durch Röntgenstrahlenbeugung
bestimmt. Sie Ergebnisse sind in der Tabelle B aufgeführt.
609808/0920
2 5 ? Λ 504
|
Rührzeit |
Min. · |
Tabelle |
B |
18,2 |
1,55 |
Phasen, beobach
tet durch Rönt-
genstrahlenbeu-
gnng
fo Hydro- % Whit-
xylapatit lockit |
83 |
Probe
Ur. |
5 |
MIn. |
Yerweilzeit
vor der Iso
lierung |
|
- |
- |
17 |
79 |
1 |
45 |
Std. |
— |
Elementaranalyse
# Ca % P Ca/P |
18,0 |
1,57 |
21 |
61 |
2 |
2 |
,5 Std. |
- |
36,6 |
- |
- |
39 |
2a |
3 |
4: |
Std. |
- |
— |
17,0 |
1,68 |
93 |
2a |
4 |
7 |
Std. |
- |
36,6 |
17,0 |
1,69 |
98 |
0 |
5 |
7 |
Std. |
- |
- |
17,1 |
1,69 |
100 |
0 |
6 |
24 |
Std. |
17 Std. |
37,0 |
16,8 |
1,72 |
100 |
0 |
7 |
48 |
- |
37,2 |
|
100 |
S |
— |
37,4 |
|
|
37,4 |
|
Diese Vierte liegen an der Grenze der minimalen Konzentrationsempfindlichkeit des Röntgenstrahlendiffraktometers (2-3 $)
und ihre Genauigkeit ist daher fraglich.
Beispiel 10
A.) Wach der in Beispiel 2 beschriebenen Arbeitsweise, jedoch
unter Verwendung von 0,3 Mol Calciumnitrat und 0,2 Mol Diammoniumhydrogenphosphat
erhielt man ein hartes, brüchiges, poröses Produkt mit der folgenden Elementarzusammensetzung: Ca = 38,85 5»;
ρ = 19,77 7°; Ca/P = 1,52. Dieses Material wurde 1 Stunde auf
12000C erwärmt, wobei man ein festes hartes, nicht poiöses, weisses,
etwas opakes keramisches Material erhielt, das etwa 40 fo
Hydroxylapatit und 60 $ Whitlockit, wie durch Röntgenstrahlenbeugung
bestimmt, enthielt.
B.) Wurde die vorstehende Umsetzung unter umgekehrter Zugabe
der Ausgangsmaterialien durchgeführt, so erhielt man ein Produkt, das etwa 40 # Hydroxylapatit und 60 $ Whitlockit enthielt
und ein Ca/P-Yerhältηis von 1,52 und eine Dichte von 2,932 g/car
aufwies.
€09808/0920
Beispiel 11
Eine Lösung von 0,0625 Mol Diammoniumhydrogenphosphat in 150 ml
destilliertem Wasser wurde mit 95 ml konzentriertem Ammoniak "behandelt und das Endvolumen mit destilliertem Wasser auf 320 ml
gebracht. Diese Lösung wurde tropfenweise während 30 Minuten zu
einer kräftig gerührten Lösung von 0,1 Mol Calciumnitrat und 2,5 ml konzentriertem Ammoniak in 180 ml destilliertem Wasser gekühlt.
Die resultierende Suspension wurde 5 Minuten gerührt, anschließend
in Eis 45 Minuten gekühlt und der suspendierte Feststoff wurde isoliert, gewaschen und wie in Beispiel 2 beschrieben,
getrocknet, wobei man einen harten, brüchigen, porösen, weissen Feststoff mit der folgenden Elementarzusammensetzung erhielt:
Ca = 35,4 $>, P = 18,59 ^; Ca/P = 1,46. Dieses Material wurde
1 Stunde auf 135O°C erhitzt, wobei man ein festes, hartes, nicht poröses, etwas opakes keramisches Produkt erhielt, das etwa 14 %
Hydroxy !apatit und 86 $ Whitlockit, angezeigt durch die Röntgen- ■
strahlenbeugung, enthielt.
Die Produkte der Beispiele 1 bis 11 entsprechen den erfindungsgemäßen
Materialien und haben die wie vorstehend beschriebenen physikalischen
Eigenschaften.
Die Produkte, die gemäß den Beispielen 1, 2, 3, 5B und 6 tiis 8
hergestellt wurden, sind feste, harte, dichte, weiße, durchscheinende Keramikkörper, die im wesentlichen reinen isotropen, polykristallinen
Hydroxylapatit, der frei von Poren ist, enthalten
und eine Druckfestigkeit im Bereich von etwa 2460 bis 8790 kg/cm (35 000 bis 125 000 psi), eine Zugfestigkeit im Bereich von etwa
211 bis 2110 kg/cm2 (3 000 bis 30 000 psi), einen linearen thermischen
Expansionskoeffizienten im Bereich von etwa 10 bis 12 ppm
pro Centigrad, eine Knoop-Härte im Bereich von etwa 470 bis 500
und ein Elastizitätsmodul von etwa 0,42 χ 10 kg/cm2 (6 χ 10 psi)
aufweisen und dadurch charakterisiert sind, daß sie entlang glatter,
gebogener bzw. gewellter Ebenen gespalten werden und unter dem polarisierten Licht keine Doppelbrechung zeigen. Die gemäß
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den Beispielen 4 und 5 erzeugten Produkte enthalten, obwohl sie das gleiche Material wie in den Beispielen 1, 2, 3, 5B und 6 Ms
8 umfassen, Hohlräume oder Poren von variierender Anzahl und Größe. Es ist ersichtlich, daß die Einbringung von Poren in diese
Gegenstände eine Änderung von deren physikalischen Eigenschaften
bewirkt, beispielsweise eine Terminderung der Druckfestigkeit, Zugfestigkeit, Elastizität und Härte.
Beispiel 12
Eine als Zahnzement und Zahnfüllung geeignete Zusammensetzung wurde wie folgt hergestellt:
A.) Zu einer Lösung von 20 mg des Kondensationsprodukts von N-Phenylglycin
und Glycidylmethacrylat (beschrieben in der US-Patentschrift
3 200 142 und dort als HPG-GMA bezeichnet) in 7 ml
Äthanol wurden 2,0 g pulverisierter keramischer Hydroxy !apatit
gefügt. Nach. 5-minütigem Verwirbeln wurde das Äthanol unter Yakuum
bei Raumtemperatur verdampft und der zurückbleibende Peststoff wurde 2 Stunden bei 1 mmHg getrocknet.
B.) Eine Probe von SO mg des vorstehenden Materials wurde mit 0,4 mg Benzylperoxid und 30 mg einer 1:2-Mischung von Hydroxyäthylmethacrylat
und dem Reaktionsprodukt von Bisphenol A und Glycidylmethacrylat, wie in der US-Patentschrift 3 066 112 beschrieben
und in der Fachwelt als Bis-GMA bezeichnet, vermischt. Die resultierende Mischung wurde in eine zylindrische Stahlform
gefügt, worin sie in 3-5 Minuten härtete. Die Druckfestigkeit wurde für so gehärtete zylindrische Plomben bestimmt; der durchschnittliche
Wert betrug 1712 kg/cm2 (24 350 psi).
Beispiel 13
Eine Mischung von 60 Teilen pulverisiertem keramischen Hydroxylapatit,
13 Teilen Hydroxyäthylmethaerylat, 27 Teilen des Kondensationsprodukts
von Bisphenol A und Glycidylmethacrylat, 0,3 Tei-
609808/0920
len N,N-Bis~(2-hydroxyäthyl)-p-toluidin und 0,8 Teilen Benzoylperoxid
wurde sorgfältig vermischt, wobei man eine dünne, freifließende Formulierung erhielt, die als Versiegelungsmittel für
löcher und Risse in Zähnen geeignet war. Die Mischung wurde in eine zylindrische Stahlform gegossen, in der sie in etwa 3 Minuten
härtete. Die Druckfestigkeit wurde für sieben derartige zylindrische Plomben bestimmt und zeigte einen durchschnittlichen
Wert von 1434 kg/cm2 (20 400 psi).
Beispiel 14
Im folgenden wird ein Beispiel für eine Formulierung gegeben, die als Zahnfüllungsmaterial geeignet ist.
Zu 5 ml 2-Propanol wurden 0,5 g pulverisierter Keramik-Hydroxylapatit
gefügt. Das 2~Propanol wurde anschließend im Vakuum bei Raumtemperatur verdampft, um jegliches Hydratationswasser von
der Oberfläche der Keramik zu entfernen. Zu 120 mg so behandeltem pulverisierten Hydroixylapatit wurden 0,3 mg Benzoylperoxid
und anschließend 40 mg einer Mischung aus dem Kondensationsprodukt von Bisphenol A und Glycidylmethacrylat, Iriäthylenglykoldimethacrylat
und H,]f-Bis-(2-hydroxyäthyl)-p-toluidin gefügt,
•p
die von Lee Pharmaceuticals unter dem Handelsnamen Epoxylite HL-72
vertrieben wird. Die Mischung wurde zu einer glatten Paste, gespachtelt
und in zylindrische Stahlformen gefüllt und 4 Stunden stehengelassen. Die zylindrischen Proben wurden anschließend aus
den Formen entnommen und es wurden drei Proben untersucht und zeigten eine durchschnittliche Druckfestigkeit von 1568 kg/cm
(22 300 psi).
Beispiel 15
Zu einer Lösung von 30 mg des Kondensationsprodukts von F-Phenylglycidin
und Glycidylmethacrylat in 7 ml Äthanol wurde unter Verwirbeln 1 g pulverisierter keramischer Hydroxylapatit gefügt. Das
Äthanol wurde unter Vakuum bei Raumtemperatur verdampft. Zu einer
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Mischung aus 130 mg pulverisiertem keramischen Hydroxylapatit,
der so behandelt wurde und 3,0 mg Benzoylperoxid wurden 74 mg einer Mischung, enthaltend 60 Teile des Kondensationsprodukts
von Bisphenol A und Glycidylmethaerylat und 40 Teile Triäthylenglykoldimethacrylat
gefügt und das resultierende Aggregat wurde zu einer glatten Paste gespachtelt, die in zylindrische Stahlformen
gefüllt wurde und 3 Stunden stehengelassen wurde. Die zylindrischen Plomben wurden aus den Formen entnommen und es wurden
vier Proben untersucht und zeigten eine durchschnittliche Druckfestigkeit von 1568 kg/cm2 (22 300 psi).
Beispiel 16
Eine als Zahnzement und kieferchirurgischer bzw. orthodontischer
Zement oder als temporäre Zahnfüllung geeignete Zusammensetzung wurde durch Vermischen von 100 mg pulverisiertem keramischen
Hydroxylapatit, 300 mg Zinkoxid und 300 mg 40 $-iger wässriger Polyacrylsäure hergestellt. Die resultierende Mischung wurde in
zylindrische Stahlformen gefügt, worin sie in etwa 3-5 Minuten härtete. Die zylindrischen Plomben wurden aus den !Formen entnommen
und es wurden vier Proben untersucht und zeigten eine durchschnittliche Druckfestigkeit von 872 kg/cm2 (12 400 psi). Weitere
5 Proben wiesen eine durchschnittliche diametrale Zugfestigkeit
von 115 kg/cm (1630 psi) auf. Die 40 $-ige wässrige^Polyacrylsäure
und das Zinkoxid wurden als flüssige bzw. feste Bestandteile eines handelsüblichen Polycarboxylatzements erhalten,
der von der El
trieben wird.
der von der ESPE G.m.b.H. unter dem Handelsnamen Durelon ver
Beispiel 17
Eine als Zahnzement und Zahnfüllungsmittel geeignete Zusammensetzung
wurde durch Vermischen von 6 Gew.-Teilen 40 $-iger wässriger Polyacrylsäure mit einer Mischung von 6 Gew.-Teilen pulverisiertem
keramischen Hydroxylapatit und 4 Gew.-Teilen Zinkoxid hergestellt. Die resultierende Zusammensetzung hatte eine Här-
■609S08/0920
tungszeit von etwa 5 "bis 10 Minuten. Die 40 /^-ige wässrige Polyacrylsäure
und das Zinkoxid wurden als flüssige bzw. feste Bestandteile eines handelsüblichen Polycarboxylatzements erhalten,
der von der Ei
trieben wird.
der von der ESPE G.m.b.H. unter dem Handelsnamen Durelon ver-
Beispiel 18
Im folgenden wird ein Beispiel für eine Zahnfüllungs—Zusammensetzung
gegeben:
Bestandteil Gew.-5^
styrolmodifiziertes Polyesterharz
(Glidden Glidpol G-136) 29,2
BenzoyIperoxid 0,7
Styrol 0,6
Methacryloxypropyltrimethoxys ilan 1,5
keramischer Hydroxylapatit 68,0
Beispiel 19
Im folgenden wird ein Beispiel für eine Zusammensetzung gegeben, die als Zahnzement bzw. Dentalzement, Hohlkörperauskleidung und
die Pulpa verkappendes Mittel verwendbar ist:
Bestandteil Gew.-^
Epoxyharz (Union Carbide ERL2774) 67
N-3-OXO-1,1~d imethylbutylacrylamid 23
keramischer Hydroxylapatit 10
609808/0920
253Λ50Α
Beispiel 20
Im folgenden wird ein Beispiel für eine Zusammensetzung gegeben, die zur Herstellung von künstlichen Zähnen oder einem Set von
künstlichen Zähnen geeignet ist.
Eine Mischung aus 60 Gew.-Teilen keramischem Hydroxylapatit von
etwa 0,105 "bis 0,074 mm Korngröße (150 bis 200 mesh) und 40 Gew.-Teilen
pulverisiertem Polymethylmethacrylat wird mit etwa 15 Gew.-Teilen
flüssigem monomeren Methylmethacrylat vermischt und die resultierende Mischung wird in einem verschlossenen Gefäß bei
Raumtemperatur stehengelassen, bis das Material nicht mehr an den Gefäßwänden klebt und eine nicht klebrige plastische Konsistenz
aufweist. Das Material wird anschließend in eine geeignete Form überführt und die Form und sein Inhalt werden in Wasser eingetaucht,
das während etwa 1 Stunde zum Sieden erwärmt wird und 30 Minuten bei dieser Temperatur gehalten wird. Die Form wird
anschließend an der Luft etwa 15 Minuten abgekühlt und schließlich in kaltem Leitungswasser gekühlt.
Die Bioverträglichkeit der neuen keramischen Porm von Hydroxylapatit,
der durch die vorliegende Erfindung geschaffen wird, wurde durch Implantationsuntersuchungen bestätigt, wobei sich zeigte,
daß keine inflammatorische Reaktion eintrat, wenn Abschnitte der
nach der Methode von Beispiel 1 hergestellten Keramik intraperitoneal in Ratten implantiert wurden oder subkutan in den Rücken
von Kaninchen implantiert wurden und daß nach 28 Tagen keine Resorption der Keramik ersichtlich war.
Pellets von keramischem Hydroxylapatit, hergestellt nach der gleichen
Methode wie in Beispiel 3 beschrieben, wurden chirurgisch in die Oberschenkelknochen von Hunden implantiert. Die Implantate
wurden in vivo durch periodische Röntgenuntersuchung überwacht. Nach Perioden von 1 Monat und 6 Monaten wurden die Tiere getötet
und die die Implantate enthaltenden Oberschenkelknochen wurden entnommen. Die Oberschenkelknochen wurden an der Stelle des Im-
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plantats seziert und sowohl optisch als auch durch abtastende Elektronenmikroskopie untersucht. Sowohl die Implantate von
1 Monat als auch von 6 Monaten zeigten eine normale Heilung, ej.ne starke Bindung von neuem Knochen an die Implantatoberfläche,
ohne dazwischenliegende faserartige Gewebe, keine Entzündung oder Eremdkörperreaktion und keine Resorption des implantierten
Materials.
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Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung einer polykristallinen, gesinterten Keramik bzw· Sinterkeramik, dadurch gekennzeichnet, daß
man Calciumionen mit Phosphationen in wässrigem Medium und
bei einem pH-Wert von etwa 10 bis 12 zur Bildung eines gel- bzw. gelatineartigen Niederschlags eines Phosphats von Calcium
mit einem Molverhältnis von Calcium zu Phosphor zwischen etwa dem Molverhältnis von Calcium zu Phosphor in Hydroxylapatit
und dem in Whitlockit umsetzt und diese Ausfällung aus der lösung entfernt, wobei man die Ausfällung bis zu einer
Temperatur von mindestens 10000C, jedoch unter die Temperatur,
bei der eine beträchtliche Zersetzung des Hydroxylapatits auftritt,
erwärmt und diese Temperatur ausreichend lange beibehält, um das Sintern und die im wesentlichen maximale Verdichtung
des resultierenden Produkts zu ergeben.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausfällung auf eine Temperatur von mindestens etwa 10500C erwärmt
wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Ausfällung von Hydroxylapatit gebildet wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausfällung ein Molverhältnis von Calcium zu Phosphor im Bereich
von etwa 1,62-1,72 aufweist und die Temperatur im Bereich
von etwa 10500C bis 12500C während etwa 20 Minuten bis
3 Stunden gehalten wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur bei etwa 1100 bis 12000C während etwa 0,5 bis
1 Stunde gehalten wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
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