DE25320C - Neuerung an dem unter Nr. 16349 patentirten Rettungsapparat für Scheintodtbegrabene - Google Patents

Neuerung an dem unter Nr. 16349 patentirten Rettungsapparat für Scheintodtbegrabene

Info

Publication number
DE25320C
DE25320C DENDAT25320D DE25320DA DE25320C DE 25320 C DE25320 C DE 25320C DE NDAT25320 D DENDAT25320 D DE NDAT25320D DE 25320D A DE25320D A DE 25320DA DE 25320 C DE25320 C DE 25320C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
coffin
air
lamp
decomposition
bar
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT25320D
Other languages
English (en)
Original Assignee
R. STRAUSS in Schweidnitz i. Schles
Publication of DE25320C publication Critical patent/DE25320C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62BDEVICES, APPARATUS OR METHODS FOR LIFE-SAVING
    • A62B33/00Devices for allowing seemingly-dead persons to escape or draw attention; Breathing apparatus for accidentally buried persons

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Pulmonology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Business, Economics & Management (AREA)
  • Emergency Management (AREA)
  • Arrangement Of Elements, Cooling, Sealing, Or The Like Of Lighting Devices (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 61: Rettungswesen.
Der Rettungsapparat ist in einzelnen Theilen einer Vereinfachung unterworfen worden, um den Preis desselben zu vermindern und die Anwendung auch für die ärmere Bevölkerung zu ermöglichen.
Da die Anbringung eines zwar vorzüglich construirten, durch ein Uhrwerk in Bewegung gesetzten Läutewerkes ziemlich kostspielig war, so soll die Bewegung des letzteren durch eine billiger zu beschaffende galvanische Batterie ersetzt werden.
Die Auslösung des bisherigen Apparates machte sich neben den äufseren, auffallend sichtbaren Veränderungen durch ein lange Zeit andauerndes Läuten bemerkbar, da aber bei entfernt liegenden Friedhöfen dieses Läuten unbemerkt bleiben konnte, ist jetzt noch ein weiteres hörbares Erkennungszeichen, bestehend in einer kräftig wirkenden Detonationsvorrichtung, angebracht worden, und aufserdem kann zu jeder beliebigen Zeit der Verwesungseintritt durch ein Stück seine Farbe veränderndes Filtrirpapier ersehen werden.
Sodann haben auch noch die zur Verbrennung der aus dem Sarge aussteigenden Luft und dadurch erzeugten Ventilation dienenden Lampen insofern eine Aenderung erfahren, als die Luft jetzt direct aus der Ventilationskammer von allen Seiten in die Flamme eintritt, während dies früher nur durch ein unter der Flamme liegendes Rohr geschah.
Bei den Lampen wird ein mit chlorsaurem Kali gefüllter Cylinder angebracht, welcher nach Auslösung des Apparates sich in die Flamme senkt und durch die dort befindliche Hitze Sauerstoff entwickelt, welch letzterer direct in das Luftzuführungsrohr geleitet ist. Zum Aufsaugen der durch Athmen entstandenen Kohlensäure dient an den Füfsen des Eingesargten befestigtes caustisches Kali.
Die Wirkungsweise des mit diesen Neuerungen versehenen Apparates ist nun folgende:
Sobald die im Sarge befindliche Person erwacht und sich, wenn auch nur ganz unmerklich, bewegt, löst sich durch diese Bewegung (wie in dem 1. Zusatz-Patent ohne besondere Beschreibung als selbstverständlich vorausgesetzt wird, durch eine über eine Rolle oder durch eine Oese erst nach dem Fufstheil des Sarges und von da nach den Extremitäten des Eingesargten geleitete und mit letzteren befestigte Schnur bezw. Band oder dergleichen ausgehend, beim Haupt-Patent durch Befestigung am Hebel Z, bei dem 1. Zusatz-Patent durch Verbindung an zwei in der Zeichnung nicht ersichtliche, an der drehbaren Büchse C eingelöthete und mit Oesen versehene Arme), eine mit dem Eingesargten durch Schnüre verbundene, leicht drehbare Klinke α aus der Stange b, wodurch letztere durch die Feder C nach oben getrieben wird. Die Stange b ist am oberen Theile mit einer Traverse d versehen, welche bei ihrer Verbindung mit Stange h behufs Zu-
rückschiebens aus dem Contact geschlitzt ist. Beim Aufsteigen der Stange fährt letztere zwischen die beiden Federn e und f und legt sich fest zwischen dieselben. Diese beiden Federn sind aber mit einer allgemein bekannten gewöhnlichen galvanischen Batterie verbunden, so dafs in eine derselben der negative und in die andere der positive Pol mündet und deren Elemente (Kohle, Zink, Kohle, Zink . . .) sich innerhalb des Gehäuses g befinden. Sobald nun die Stange b aufgetrieben wird und sich die Traverse d zwischen die Federn e und f legt, entsteht sofort ein Contact und der Elektromagnet h läfst die Feder i kräftig an die Schlagglocke k anschlagen, so lange eben der Contact nicht unterbrochen wird.
Aufserdem ist das obere Ende der Stange b mit einer Spitze versehen, welche beim Aufsteigen der Stange in die Detonationsvorrich-•tung / fährt; ebenso kann auch die in der Vorrichtung / enthaltene Patrone einen vorstehenden Stift haben, welcher durch den Schlag des Stangenknopfes letztere zum Explodiren bringt, wodurch ein weit hörbarer Knall entsteht.
Die Luftventilation ist wie im i. Zusatz-Patent hergestellt worden und wirkt folgendermafsen: Die frische äufsere Luft tritt durch die Löcher m m m in den Kanal η und strömt diesen entlang bis in das Innere des Sarges. Aus diesem tritt die unreine Luft in den Kanal ο und mündet in die Ventilationskammer /, von wo aus sie direct in die beiden Lampen q und r geht.
Der OeI- oder Brennstoffbehälter der (einen oder zwei) Lampen ist luftdicht auf die Ventilationskammer p aufgesetzt. Die in diese Kammer mündende, aus dem Sarge aufsteigende unreine Luft tritt durch die Oeffhung t in die Lampe ein und entweicht durch die sechs oder acht Röhrchen u ic durch den Behälter ί hindurch in die Flamme, von der sie vollständig verzehrt wird. Der ganze Brenner ist mit einer dichten Ummantelung ν versehen, so dafs keine Luft von aufsen hinzutreten kann. Aus diesem Grunde sind betreffende Lampen zur Untersuchung gewöhnlicher Särge auf ihre von der Sanitätspolizeibehörde vorgeschriebene Dichtigkeit zu verwenden. Wenn nämlich eine der-.artige Lampe dicht auf einen Sarg aufgesetzt wird und nur durch eine Oeffnung t mit dessen Innerem in Verbindung steht, so mufs, wenn dieser Sarg vollständig dicht ist und durch die Fugen keine Luft von aufsen eintritt, die Lampe notwendigerweise verlöschen, da sie von dem Mantel ο völlig eingeschlossen ist und von aufsen keine Nahrung erhalten kann. Bei Holzsärgen läfst sich oft eine absolute Dichtheit nicht herstellen, und wird diese bei Todesfällen durch ansteckende Krankheiten doch erforderlich; ebenso kann eine Spannung von Schwefelwasserstoff haltenden Gasen mit Bacterien durch dauernde Anwendung dieser Lampe nicht vorkommen.
Ueber beiden Lampen ist aufserdem noch zum Schutz gegen das Verlöschen ein oben mit kleinen Löchern versehenes Gehäuse w von Blech aufgesetzt, sowie auch der ganze obere Theil des Apparates von einem eben solchen, jedoch verschliefsbaren Schutzgehäuse λ; aus Holz und Drahtgeflecht geschützt ist, wodurch alle Theile des Apparates völlig unzugänglich sind, durch das Drahtgewebe aber genau beobachtet werden können.
Für das Brennen mit Spiritus, das hierzu geeignetste Material, ist eine von dem ringförmigen Behälter ο des i. Zusatz-Patentes nach aufsen freistehende Lampe nach Art der Berzeliuslampen gefertigt worden. Die Luft tritt ebenfalls von unten durch ein inneres und äufseres Rohr zur Flamme.
Um eine etwa eintretende Verwesung des Eingesargten sofort zu erkennen, ist in dem Aiisgangskanal ο oberhalb der Lampen q und r ein Streifen mit Bleisalzen getränkten Filtrirpapiers y eingesetzt, welches bei Berührung mit Verwesungs- (Schwefelwasserstoff-) Gasen seine Farbe verändert und braun wird. Die innige Berührung der austretenden Luft mit dem Papier wird dadurch hergestellt, dafs der Luftstrom durch Theilung des oberen Kanaltheiles ο gezwungen wird, um die Wandung herum erst nach oben und von da bei dem Papier vorbei in die Ventilationskammer p zu münden. Zur Erkennung des Papieres ist vor demselben eine Scheibe (Glas) Z eingesetzt.
Um die in den Kanal η einströmende Luft mit Sauerstoff (das wichtigste Athmungsproduct) reichlich zu sättigen, senkt sich bei Auslösung der Stange ein mit chlorsaurem Kali gefüllter Behälter in unmittelbarer Nähe der Flammen von Lampe q und r. Der durch die Wärme entwickelte Sauerstoff geht direct in den Kanal η und von da in das Innere des Sarges. Um den durch Athmen (angenommener Weise) überhand nehmenden Kohlenstoff zu vernichten, kann bei den Füfsen des Eingesargten caustisches Kali angebracht werden, welches besonders nach Schütteln den in der Luft enthaltenen Kohlenstoff begierig verschlingt.
Der transportable Apparat wird zusammengestellt:
i. aus dem auf den Sarg zu setzenden Kanalrohr η ο mit Stange b, Feder c und verschiebbarer Traverse d. Da nach Zurückschieben aus dem Contactschlitz des Läutewerkes die Stange b drehbar ist, so kann das Kanalrohr auch mit dem Luftzuführungskanal η nach dem Obertheil des Sarges zu aufgesetzt werden, in welchem Falle die frische Luft den kürzeren^ Weg nach den Athmungsorganen des Eingesargten zu machen hat;
2. aus dem Gehäuse g, in welchem die Batterie befindlich, und welches so construirt ist, dafs dasselbe vollständig das Kanalrohr η ο umkleidet, dergestalt, dafs die auf der anderen Seite befindliche Luftkammer mit der Batterie ein geschlossenes Ganzes bildet, welches beliebig von dem Kanalrohr η ο abgehoben werden kann;
3. aus dem äufseren Schutzgehäuse x, welches erst nach Aufstellen des Apparates zur Sicherung desselben besonders aufgesetzt und befestigt wird.

Claims (2)

P ATENT-An Sprüche:
1. Ein direct mit dem Apparat verbundener Auslösemechanismus, bestehend aus der Klinke a, welche sich bei der leisesten Bewegung des Eingesargten aus der Stange /' auslöst, wodurch letztere durch die Feder C nach oben getrieben wird.
2. Die Anbringung einer Detonationsvorrichtung /, welche beim Aufsteigen der Stange b durch Anschlagen derselben explodirt und einen weit hörbaren Knall verursacht.
Die Anwendung einer (oder zwei) eigenthümlich construirten Lampe q (r), welche zum Verbrennen der aus dem Sarge austretenden schlechten Luft dient, indem ' letztere durch die Oeffnung t in die Lampe eintritt und von da durch sechs oder acht enge Röhrchen u u durch den Oelbehälter ί hindurch direct in die Flamme zieht; dieselbe ist gleichzeitig auch zur Untersuchung, gewöhnlicher Särge auf ihre Dichtheit anzuwenden.
Eine Vorrichtung zur Erkennung der eingetretenen Verwesung des Eingesargten, bestehend aus einem mit Bleisalzen getränkten Filtrirpapier y, welches in den Luftausströmungskanal 0 eingehängt, bei der geringsten Berührung mit Verwesungs- (Schwefelwasserstoff-) Gasen seine Farbe verändert (braun wird).
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
DENDAT25320D Neuerung an dem unter Nr. 16349 patentirten Rettungsapparat für Scheintodtbegrabene Active DE25320C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE25320C true DE25320C (de)

Family

ID=301771

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT25320D Active DE25320C (de) Neuerung an dem unter Nr. 16349 patentirten Rettungsapparat für Scheintodtbegrabene

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE25320C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE25320C (de) Neuerung an dem unter Nr. 16349 patentirten Rettungsapparat für Scheintodtbegrabene
DE2633344B1 (de) Sauerstoffatemschutzgeraet mit sauerstoffabgebender chemikal-patrone
DE2726600A1 (de) Signalvorrichtung mit blitzlampen fuer handbetrieb
DE3315070A1 (de) Feuchtigkeitsindikator
DE427624C (de) Raeuchervorrichtung mit konisch gestalteter Ausstroemungsoeffnung zur Bekaempfung von Schaedlingen
DE16349C (de) Rettungs - Apparat für Scheintodtbegrabene
AT163336B (de) Vernebelungsgerät
DE529393C (de) Verfahren und Einrichtung zum Betriebe elektrischer Leuchtroehren mit Gas- oder Dampffuellung
DE285577C (de)
DE350505C (de) Vorrichtung zur Roentgendurchleuchtung bei erhelltem Raume
DE11221C (de) Apparat zum Kontrolliren der Verbrennung, genannt Kontrolllampe
AT142678B (de) Blitzlichtlampe.
DE652936C (de) Blitzlichtlampe
DE62939C (de) Vorrichtung für optische Tele-1 graphie
DE52407C (de) Neuerung an Apparaten, welche den Aufenthalt in raucherfüllten Räumen ermöglichen sollen.
DE71209C (de) Rauchfänger für Magnesium-Blitzlichtlampen
DE19838027A1 (de) Die selbstentzündende Zigarette
AT122480B (de) Verfahren und Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen.
DE919678C (de) Gaspatrone zur Bekaempfung von auf Feldern in Gaengen wohnenden Nagetieren
DE408985C (de) Blitzlichtgeraet
DE302511C (de)
DE2045489C3 (de) Vorrichtung zum Zünden einer mechanisch zu zündenden Blitzlampe
DE123649C (de)
DE564030C (de) Blitzlichtlampe mit elektrischer Zuendung
DE546438C (de) Vorrichtung zum Inhalieren von Radium-Emanation