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"Türschloß" Die Erfindung bezieht sich auf ein Türschloß mit verriegelbarer,
in einem Schloßkasten längsbeweglich geführten Falle, die mittels Magnetkraft aus
einer öffnungslage in ein am Türrahmen anschlagbares Fallenwiderlager bewegbar ist.
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Bei einem bekannten Türschloß dieser Art ist der Magnet in einem
Magnethalter untergebracht, der am feststehenden Türrahmen angeschlagen werden muß.
Dieses Anschlagen muß gut justiert erfolgen, damit die im Schloßkasten längsverschieblich
geführte Falle mit der erforderlichen Kraft angezogen wird.
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Es ist auch bereits bekannt, sowohl im Blendrahmen als auch in einer
türflügelseitigen Falle einen Magneten anzubringen, wobei die Falle begrenzt schwenkbeweglich
ist. Der in der Falle vorgesehene Magnet dient hierbei in Zusammenwirken mit dem
Magneten des Blendrahmens zum Verschwenken der Falle.
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Bei beiden bekannten Türschlössern ist es erforderlich, den feststehenden
Türrahmen zur Aufnahme des Magneten herzurichten. Demgegenüber liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Türschloß zu schaffen, das wie die bekannten Einsteckschlösser
in "DIN"-Ausführung zu bemessen ist, sowie eingebaut und verwendet werden kann,
insbesondere auch anstelle eines alten, nicht mehr brauchbaren Türschlosses.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Falle die Magnetkraft
aufweist und das Fallenwiderlager ein magnetkraftfreies SchlieBblech mit geringem
magnetischen Widerstand ist0 Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß die Magnetkraft
bzw. der diese Magnetkraft erzeugende Magnet in der Falle angeordnet ist und außerdem
das Türschloß ein magnetkraftfreies Schließblech mit geringem magnetischen Widerstand
besitzt, so daß die Falle bei Annäherung an das Schließblech bzwo bei Schließlage
des Türflügels in die entsprechende Aussparung des Schließblechs bewegt wird. Hierbei
versteht es sich, daß die Stulpschiene bzw. der Schloßkasten zumindest im Bereich
des Sitzes der Magnetkraft der Falle so ausgebildet sind, daß die Anziehungskraft
zwischen Falle und Schließblech größer ist, als die die Falle im Schloßkasten zu
halten suchende Anziehungskraft.
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Bei einem Türschloß mit einem in einem Schloßkasten angeordneten
Schließgetriebe, das einen schwenkbaren Fallenrückholhebel besitzt, der von einer
Feder in Fallenvorschubrichtung beaufschlagt und von einer Klinke betätigbar ist,
ist der Fallenrückholhebel über die Feder mit einer von der Klinke verschwenkbaren
Drückernuß gekuppelt, die einen Rückholhebel-Mitnehmer besitzt, und es ist ein durch
einen Schlüssel oder einen Zylinder schwenkbares Schließersegment vorhanden, das
Fallenvorschubkanten und einen Kulissenstift aufweist, der in eine Steuerkulisse
des federbeaufschlagten Fallenrückholhebels eingreift. Das Schließgetriebe wird
also nur durch drei bzw. vier Bauteile gebildet, wenn die Feder dazu gerechnet wird.
Die Drückernuß ist über die Feder an den Fallenrückholhebel gekuppelt, damit eine
Leerbetätigung der Klinke bei verriegelter Falle möglich ist. Ein solches Schließgetriebe
kann auch bei
einem Türschloß mit herkömmlicher Falle mit Fallenschräge
verwendet werden.
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Das Schließersegment besitzt in die Bewegungsbahn eines Schlüsselbartes
oder eines Schließdaumens eines Zylinders eingreifende Schaltzähne. Daher kann das
Schließgetriebe und damit im Prinzip das Türschloß ungeändert sowohl mit Sicherheitszylinder
als auch mit Buntbartschlüssel betätigt werden. Hierzu ist unterhalb des Schließersegments
eine einem Zylinder entsprechend geformte Ausnehmung in einem oder beiden Bodenblechen
des Schloßkastens vorhanden und mit einem mit Schlüsselprofil versehenen Abdeckeinsatz
ausrüstbar.
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In der Zeichnung wird die Erfindung erläutert. Es zeigen: Abb. 1
die Frontansicht einer Stulpschiene mit verriegelbarer Falle, Abb. 2 die Seitenansicht
eines Türschlosses gemäß der Erfindung, wobei die Deckplatte des Schloßkastens abgenommen
und rechts neben dem Schloßkasten ein Schließblech abgebildet ist, Abb. 3 eine Aufsicht
auf das Türschloß gemäß Abb. 2, Abb. leine Ansicht gemäß Abb. 3, wobei jedoch das
Schließgetriebe die gedrückte Klinke verriegelt und die Falle zurückhält, Abb. 5
eine Darstelluna gemäß bb. ) r bei der das Schließgetriebe in einer Stellung mit
vorgeschlossener Falle dargestellt ist Abb. 6 die Seitenansicht eines -AbdeckeinsatzeS,
der in eine für einen Zylinder sorgesehene Ausnehmung des Schloßkastens paßt,
Abb.
6a einen Schnitt im unteren Bereich des Abdeckeinsatzes gem. Abb. 6, Abb. 7 die
um 90 nach rechts gedrehte Seitenansicht des Abdeckeinsatzes gemäß Abb. 6, Abb.
8',9 einen Schnitt A - B durch Türflügel und feststehenden Blendrahmen im Bereich
der Falle des Türschlosses mit jeweils unterschiedlicher Anbringung einer zweiteiligen
Falle, und Abb. 10 die'Falle gemäß Abb. 8, 9 in teilweise ausgebrochener Darstellung
und mit herausgezogener Fallenzunge.
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Der Schloßkasten 10 besteht in üblicher Weise aus einer Grundplatte
17, einer Deckplatte 12 und einer vorgesetzten Stulpschierie 13. An den Frontlappen
14, 15 der Grundplatte 11 wird die Stulpschiene 13 in der gewünschten Weise befestigt,
z.B. durch Verschrauben.Zwischen der Grundplatte 1f und der Deckplatte 12 befindet
sich das Schließgetriebe 16 mit der Drückernuß 17, der Feder 18, dem Schließersegment
19 und dem Fallenrückholhebel 20. Die Falle 21 ist in den Längsschlitzen 22 von
Grund- und Deckplatte längsverschieblich geführt. Unterhalb des Schließersegments
19 ist der Zylinder 23, ein Profilzylinder angeordnet, der von dem Schraubenbolzen
24 gehalten wird. Der Schraubenbolzen 24 durchdringt die Stulpschiene 13, den unteren
Teil des Zylinders 23'in einer Gewindebohrung und ist in den senkrecht zur Grundplatte
11 abgewinkelten Befestigungslappen 25 gesteckt. Grundplatte 11 und Deckplatte 12
werden durch Distanzstutzen 26, 27 auf Abstand gehalten, die zugleich die Gewindebohrungen
26', 27' zur gegenseitigen Befestigung von Grund- und Deckplatte aufweisen. Der
Schloßkasten wird durch
die Löcher 28, 29 der Stulpschiene 13 mit
zwei Schrauben am Türflügel befestigt. Der Schloßkasten entspricht in seinen Abmessungen
der DIN-Norm und kann mithin an die Stelle aller diesbezüglich üblichen Einsteckschlösser
treten, wie insbesondere auch das DIN-übliche Schließblech 30 zeigt. Es besitzt
die Aussparung 30' für die üblichen, mit getrenntem Riegel ausgerüsteten Einsteckschlösser,
für deren Falle die Ausnehmung 30" vorgesehen ist. Da bei dem Türschloß gemäß der
Erfindung nur ein herausschiebbarer bzw. schließbarer Schieber vorhanden ist, genügt
eine einzige Ausnehmung im Schließblech. Das Türschloß gemäß der Erfindung ist rechts
und links verwendbar, da die Fallenmitte 31 auf halbe Türflügelhöhe gebracht ist,
z.B. 1000 mm von der Unterkante der Tür entfernt, und da ein zweites aus der Stulpschiene
heraustretendes und in das Schließblech 30 eingreifendes Verbindungselement zwischen
Türflügel und feststehendem Rahmen nicht vorhanden ist.
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Bei Stumpftüren kann ein und das gleiche Türblatt durch Drehen um
180°um die Längsachse, als Rechts- oder Linkstür Verwendung finden, wobei das Türschloß
ebenfalls gedreht wird.
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Voraussetzung ist, daß der Abstand zwischen Fallenmitte 31 und Drückernußmitte
17' gemäß Abb. 2 50 mm beträgt, damit die Normhöhe von 1050 mm über Türflügelunterkante
eingehalten werden kann.
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Die Drückernuß 17 besitzt einen Federarm 32, an dem die Feder 18
angreift, die andererseits mit dem Federansatz 33 des Fallenrückholhebels 20 verbunden
ist. Die Drückernuß 17 ist zwischen der Grundplatte 11 und der Deckplatte 12 begrenzt
schwenkbar gehalten, wobei ein Ansatz 34 und ein Sperrhaken 35 in Verbindung mit
dem Distanzstutzen 27 die Schwenkbegrenzung
der Drückernuß bilden.
Dem Fallenrückholhebel benachbart ist ein Rückholhebel-Mitnehmer 36, der mit dem
Mitnehmervorsprung 37 des Fallenrückholhebels 20 in Eingriff kommen kann. Die Drückernuß
besitzt in ihrer Mitte eine Klinkenbolzen-Ausnehmung 38, die den Klinkenbolzen aufzunehmen
vermag. Diese Ausnehmung ist gegenüber dem Klinkenbolzen etwas unterdimensioniert
bzw.
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besitzt zur Mitte hin vorspringende, ballige Kissen 39, denen Entlastungsoffnungen
4O benachbart sind. Beim Einführen des Klinkenbolzens in die Ausnehmung 38 werden
die Kissen auswärts gedrückt, was wegen des benachbarten' Entlastungsöffnungen leicht
möglich ist. Auf diese Weise wird der Klinkenbolzen durch Reibschluß sicher und
klapperfrei gehalten. Zweckmäßigerweise besteht hierbei die Drückernuß aus Kunststoff.
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Der Fallenrückholhebel 20 ist um den Drehpunkt 41 schwenkbar gelagert
und etwa Uförmig ausgebildet. Der U-Sche'nkel 42 greift in eine Ausnehmung 43 der
Falle 21, während der andere U-Schenkel 44, der Falle benachbart, eine Steuerkulisse
45 aufweist, die von drei Rasten gebildet wird, in denen sich der Kulissenstift
46 des Schließersegmentes 19 abstützen kann.
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Die drei Rasten verhindern ein Verschwenken des Fallenrückholhebels
20 durch die Feder 18.
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Das Schließersegment 19 ist um den Drehpunkt 47 schwenkbar, der,
wie auch der Drehpunkt 41, durch sowohl in die Grundplatte 11 als auch in die'Deckplatte
12 eingreifende Lagerzapfen gebildet wird. Der Falle 2t benachbart besitzt das Schließersegment
19 Vorschubkanten 48, 49, die sich an der benachbarten Fallen'rückseite 70 forrnschlüssig
abzustützen vermögen. Ferner sind Schaltzährie 50 vorhanden, die von dem drehbaren
Daumen 51 des Zylinders 23 verschwenkt werden können. Das Schließersegment
besitzt
an seiner der Drückernuß benachbarten Kante einen Feststellhaken 52, der bei entsprechender
Verschwenkung des Schließerelements 19 und Verdrehung der Drücknuß 17 mit dem Sperrhaken
35 so in Eingriff gebracht werden kann, daß die Drückernuß und damit die'Falle 21
in öffnungssteilung festgestellt werden kann.
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Die Falle 21 ist zweiteilig. Der Fallenkörper 53 ist gabelförmig
ausgebildet und umgreift mit seinen Gabelenden 54 und 55 die Fallenzunge 56, die
dem Schließblech 30 benachbart den Magneten 57 trägt. Die'einander zugewandten Innenflächen
der Gabelenden 54, 55 sind verzahnt. Diese Verzahnungen greifen in entsprechende
Verzahnungen 58 des Nutengrundes -der Nuten 59, mit denen die Fallenzunge die'GabeIenden
54, 55 umgreift. Diese Nuten sind außermittig in die Fallenzunge'eingearbeitet.
Bei herausgefahrener Falle 21 gemäß Abb. 5 läßt sich'die'Falle in den Verzahnungen
verschieben oder herausnehmen und um 180 verdrehen, da sich die Gabelenden 54, 55
infolge der Aussparungen 54', 55' trotz der benachbarten Stulpschiene-13'nach'außen
drücken lassen.Damit kann die Fallenzunge 56 je nach Einsatz in den Fallen'körper
53 mehr der einen oder anderen Türflügelseite benachbart angeordnet werden.
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Abb. 1 zeigt die Anordnung der Fallenzunge gemäß Abb. 9.
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Hier sitzt der Türflügel 60 in Bewegungsrichtung 62 dicht;.am feststehenden
Türrahmen 61, während die'Falzluft zwischen den Stirnseiten von 60, 61 gering ist.
Bei Abb. 8 ist die~Falzluft beträchtlich, was durch die herausgeiogene Fallenzunge
56 jedoch noch'beherrscht werden kann. Die Fallenzunge'ist außerdem umgedreht, so
daß in Richtung 62 noch ein beträchtliches Spiel zwischen Türflügel 60 und feststehendem
Türrahmen
61 ist. Das Umdrehen der Fallenzunge 56 aus der Lage gemäß
Abb.
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8 in die Lage gemäß Abb. 9 bedeutet, daß die Tür abdichtet.
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Andererseits können Toleranzen dementsprechend beherrscht werden.
Der Permanentmagnet 57 kann natürlich entweder mit seinem positiven oder seinem
negativen Pol am Schließblech 30 anl'iegen.
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Anstelle des in den Abb. 4, 5 nicht dargestellten Zylinders 23'kann
der Abdeckeinsatz 63'in den Schloßkasten 10 bzw. dessen Ausnehmungen 64 eingesetzt
und z.B'. gemäß Abb. 2 am Befestigungslappen 25 angebracht werden. Der Abdeckeinsatz
63 ist eine Klammer, bestehend aus dem Basislappen 65 und dem Frontlappen 66. Beide
werden durch die Verbindungslaschen 68, 68' und 68'' zusammengehalten, die einen
formsteifen Körper bilden und die Gewindebohrung 67 sowie die Durchgangsbohrungen
67' aufweisen. Die Verbindungslasche 68 ist so geformt, daß der Abdeckeinsatz'63'durch'die'Aunehmung
64 der Grundplatte 11 eingeführt, jedoch'nicht durch die'Abdeckplatte 12 hindurchgeschoben
werden kann, da dessen nicht dargestellte Ausnehmung nicht die'durch den Befestigungslappen
bedingte Aussparung 25' gemäß Abb. 4 besitzt, sondern vom oberen Kreisprofil bis
unten glatt durchgeht. Damit ist für formschlüssigen Sitz des Abdeckeinsatzes gesorgt.
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Abb. 2 zeigt das Schließgetriebeiin einer SteIlung bei geöffnetem
Türflügel. Die'Falle 21' wird durch die Feder 69 nach links gedrückt, so daß sie'nicht
aus der Stulpschiene 13 hervorsteht. Die'Falle'kann festgestellt werden, indem das
Schließersegment 19 an einem Schaltzahn 50 nach'links gedrückt wird, entweder durch
den Daumen 51 des Zylinders 23, oder indem die Falle 21 nach hinten geschoben wird,
und indem zugleich die Klinke betätigt
wird, so daß der Feststellhaken
52 hinter den Sperrhaken 35 greift. Diese Lage zeigt Abb. 4. Der Magnet ist jetzt
wegen der Verriegelung nicht in der Lage, die Falle in das Schließblech zu ziehen,
so daß der Türflügel jederzeit durch bloßes Gegendrücken geöffnet werden kann.
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Wird die Verriegelung rückgängig gemacht, indem das Schließersegment
19 vorgeschlossen wird, so zieht der Magnet 57 die Falle entgegen der Wirkung der
schwach dimensionierten Feder 69 in das Schließblech, so daß die Tür geschlossen
ist.
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Durch das Vorschließen des Schließersegments 19 kommt die Fallenvorschubkante
49 an der Rückseite70 der Falle 21 zur Anlage.
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Die Rasten der Steuerkulisse 45 sind durch das Vor schließen des Schließersegmentes
19 vom Kulissenstift 46 überschaltbar, so daß der Fallenrückholhebel 20 das Vorschieben
bzw. Arretieren der Falle 21 nicht behindert. Die Fallenvorschubkante 48 kommt zur
Wirkung, wenn das Schließersegment 19 um eine weitere Tour nach vorn geschlossen
wird, so daß die Falle 21 die in Abb. 5 dargestellte Lage einnimmt. Die Falle ist
jetzt in üblicher Weise zweitourig verriegelt und der Türflügel kann mithin nicht
geöffnet werden. Dies ist lediglich dann möglich, wenn das Schließersegment 19 aus
der Lage gemäß Abb. 5 wieder in die Lage gemäß Abb. 2 zurückgeschlossen wird. Das
Schließen erfolgt jeweils nur gegen die~Kräfte der relativ schwachen Blattfeder
69 und der Feder 18, so daß das Türschloß sehr leichtgängig zu schließen ist.
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Wenn die Grundplatte 11 und/oder die Deckplatte 12 aus Blech geringen
magnetischen Widerstands bestehen, wird die Falle 21 durch Magnetkraft in ihrer
öffnungsstellung gehalten und die Feder 69 kann entfallen. infolge der Längsschlitze
22 kann die Magnetkraft so gering gehalten werden, daß die
Falle
21 in Schließstellung des Türflügels vor dem Schließblech 3O nicht zurückgehalten
wird.
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Da das Türschloß keine beim Schließen des Türflügels auflaufende
Falle hat, lassen sich kleiner dimensionierte Türschließer verwenden, die einen
günstigeren Schließkraftverlauf wegen Wegfalls des Schlußwiderstandes besitzen können.