DE2531281B5 - - Google Patents

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Es ist bekannt, Derivate der Aminonaphthaline aus den entsprechenden Derivaten eines Naphthols und Ammoniak oder Aminen in wäßrigem Medium in Gegenwart von Hydrogensulfit nach der sogenannten Bucherer-Reaktion (Org. Reactions I, 105 [1942]; Angew. Chem. 79,329 [1967]) herzustellen.
Die Bucherer-Reaktion wird im allgemeinen bei erhöhter Tempcraiui im geschlossenen Rührwerkskessel unter Eigendruck diskontinuierlich durchgeführt (Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie 7, 995 [1974]).
Bei der Durchführung des diskontinuierlichen Verfahren., werden nachteilig bei der Beendigung der Reaktion in kurzer Zeit große Gas- und Dampfmengen frei, die im allgemeinen mit Spuren von Aminonaphthalin-Derivaten verunreinigt sind. Da diese aus ökologischen Gründen abgetrennt werden müssen, ist ein aufwendiges Absorptionssystem erforderlich. Bei der kontinuierlichen Verfahrensweise werden solche Probleme vermieden, da die nicht abgetrennten Aminonaphthaline Derivate wieder in das Verfahren /urückgeführt werden können.
Als Werkstoffe für Apparaturen, in denen die Bucherer-Reaktion durchgeführt werden kann, sind Edelstahle des VA-Typs und Gußstahl bekannt (UII-manns Encyklopädie der technischen Chemie. 4. Auflage. Band 7. 396 [1974]). Für die Durchführung des diskontinuierlichen Verfahrens sind diese Werkstoffe ausreichend korrosionsbeständig. Eine Durchführung des kontinuierlichen Verfahrens in Apparaturen aus den genannten Werkstoffen führt jedoch zu Spanmingsrißkorrosion und Lochfraß. Die starke Anfälligkeit der bekannten Werkstoffe gegen Korrosion verhindert die Durchführung des kontinuierlichen Verfahrens.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Aminonaphthalin-Derivaten unter Umsetzung der entsprechenden Naphthol-Derivate mit Ammoniak oder Aminen in Gegenwart von Hydrogensulfiten gemäß den vorstehenden Ansprüchen.
Für das erfindtinps-gemitBe Verfahren kann handelsübliches Titanmetall eingesetzt werden. Das handelsübliche Titanmetall kann sowohl rein sein als auch Beimengungen enthalten. Als Beimengungen kommen im wesentlichen Spuren von Risen. Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Wasserstoff in Frage. Der Anteil der Beimengungen neben Titanmetall beträgt bis /11 O.1) (icwichtsorn/ent. Besonders bevor/tiet wirH als Werkstoff ein Titan eingesetzt, das 99,848 Gewichtsprozent Titan, 0,03 Gewichtsprozent Eisen, 0,01 Gewichtsprozent Kohlenstoff, 0,01 Gewichtsprozent Stickstoff, 0,1 Gewichtsprozent Sauerstoff und 0,002 Gewichtsprozent Wasserstoff enthält
Unter Titan-Legierungen zur Verwendung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Werkstoffe verstanden, die vorwiegend aus Titan bestehen.
Titan-Legierungen für das erfindungsgemäße Verfahren können beispielsweise als Legierungsbestandteile Palladium, Nickel, Molybdän, Aluminium, Magnesium, Beryllium, Zinn, Chrom und Eisen, vorzugsweise Palladium, Nickel und Molybdän, enthalten. Für das erfindungsgemäße Verfahren können Titan-Legierungen handelsüblicher Qualität eingesetzt werden, die als Beimengung im wesentlichen Eisen, Nickel, Molybdän, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Wasserstoff enthalten. Vorzugsweise enthalten Titan/PalluJium-Legierungen für das erfindungsgemäße Verfahren 99,0 bis 99,5 Gew.-% Titan und 0,05 bis 0,2 Gew.-% Palladium, Titan/Nickel-Legierungen 97.0 bis 995 Gew.-% Titan und 0,5 bis 3,0 Gew.-%~Nickel und Titan/Molybdän-Legierungen 50,0 bis 80,0 Gew.-% Titan und 20,0 bis 50,0 Gew.-% Molybdän. Besonders bevorzugt wird eine Titan/Palladium-Legierung eingesetzt, die 9936 Gew.-% Titan, 0,2 Gew.-% Palladium, 0,2 Gev/.-% Eisen, 0,08 Gew.-% Kohlenstoff, 0,05 Gew.-% Stickstoff und 0,01 Gew.-% Wasserstoff enthält.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird elementarer Kohlenstoff in allen Teilen der Reaktionsapparatur, wie z. B. dem Titanmetall oder der Titan-Legierung, den Packungsbestandteilen der Wellenführungsbuchsen und Stopfbuchsen und in den Gleitmitteln weitgehend ausgeschlossen.
Als elementarer Kohlenstoff seien besonders Graphit und Ruß genannt.
Ein weitgehend Ausschluß von elementarem Kohlenstoff ist gegeben, wenn man bei einem Kohlenstoffgehalt von unter 0.1 Gew.-%. bevorzugt von unter 0,08 Gew.-%, arbeitet.
Einen weitgehenden Ausschluß von Kohlenstoff in den Packungsbestandteilcn der Wcllenführungsbuchscn. Stopfbuchsen und Gleitmitteln erhält man durch Verwendung nicht kohlenstoffhaltiger Materialien. Solche Materialien sind z. B. Polytetrafluorethylen, Asbest und kohlenstofffreie Fette und öle.
Als Ausgangsmatcrialicn für die kontinuierliche Herstellung von Aminonaphthalin-Derivaten durch Umsetzung der entsprechenden Naphthol-Derivate mit Ammoniak und Aminen in Gegenwart von Hydrogensulfit-Ionen nach Bucherer kommen alle dieser Reaktion zugänglichen Naphthol-Derivate in Frage.
Bevorzugte Ndphtholdcrivate für das erfindungsgemäße Verfahren sind Naphthalinsulfonsäuren und/oder Naphthalincarbonsäuren der allgemeinen Formel
für Wasserstoff, die Hytli · αy-, die Amino-, die Carbonsaure oder die Sulfonsäuregruppe, Chlor oder den Methyl- oder den Äthylrest steht, und
R: bis R7 gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff, die Amino-, die Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppe, Chlor oder den Methyloder den Äthylrest steht, wobei die Zahl der Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppe höchstens 3 beträgt
Bevorzugt werden die Verbindungen der Formel I in Form ihrer Alkali- oder Ammoniumsalze eingesetzt. Als Alkalisalz seien beispielsweise Natrium-, Kalium- oder Lithiumsalze, bevorzugt Natriumsalze, genannt
Bevorzugte Naphthol-Derivate für das erfindungsgemäße Verfahren sind
Λ-undjS-NaphthoI,
2-Hydroxynaphthalinsulfonsäure-(l),
2-Hydroxynaphthalinsulfonsäure-(6),
2-Hydroxynaphthalinsulfonsäure-(8),
2-Hydroxynaphthalin-(3,6)-disulfonsäureund
2-Hydroxynaphthalin-6,8-disulfonsäure genannt
Als Amine können alle für die Bucherer-Reaktion einsetzbaren Amine verwandt werden. Bevorzugte Amine für das erfindungsgemäße Verfahren sind Ammoniak, Methyl- und Äthylamin, Anilin und gegebenenfalls substituiertes Anilin.
Als Hydrogensulfite seien die Alkalihydrogensulfite, bevorzugt jedoch Ammoniumhydrogonsulfite und Natriumhydrogensulfite, genannt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können im allgemeinen alie Aminonaphthalin-Derivate erhalten werden, die nach dem Bucherer-Verfahren erhältlich sind.
Bevorzugte AminonaphthaKn-Deri-ate,die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren l.ergestellt werden können, sind Verbindungen der Formel
(III
worin
R für Wasserstoff, Methyl, Äthyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl steht.
R1 für Wasserstoff, die Gruppe -NUR, die
Amino-, die Carbonsäure- oder die Sulfonsäuregruppe, Chlor oder den Methyl- oder den Äthylrest steht, und
R2 bis R* die obengenannte Bedeutung haben.
Beispielsweise kann man nach dem erfindungsgemä-(Jcn Verfahren
I -Methylaminonaphthalin,
2-Mclhyl-aminonaphthalin.
I-Äthylaminonaphlhalin,
2-Äthylaminonaphthalin,
2-Amino-naphthalinsulfonsäure-(l),
2-Aminonaphthalinsulfonsäure-(6),
2-Aminonaphthalinsulfonsäure-(8),
2-Aminonaphthalin-3,6-disulfonsäure und
2-Arninonaphthalin-6.8 disulfonsäurc
herstellen.
Besonders vorteilhaft kann das erfindungsgemäße Verfahren in einer Apparatur diirchgeführi werden, die iius mindestens >, bevorzußt IO bis 20 Reaktionskam
mern besteht, wobei jede einzelne Kammer mit einem Rührwerk versehen ist Die Zahl der Kammern hängt im allgemeinen vom gewünschten Umsetzungsgrad, von der Rückvermischung zwischen den Kammern, der Reaktionsgeschwindigkeit, der benötigten Verweilzeit, dem Durchsatz und mittelbar vom Verhältnis der Reaktionspartner ab (siehe Ullmann 1, 266-71 [1972], und Ullmann 3, 342-56 [1972]). Da bekanntlich ein bestimmtes Verhältnis von Höhe zu Durchmesser \ier Kammern eines Reaktors am zweckmäßigsten und die Fertigung eines vielstufigen Reaktors unwirtschaftlich teuer ist, wird man die Zahl der Kammern im allgemeinen auf unter 25 begrenzen. Die apparative Ausführung der Reaktor-Kesselkaskade, liegender oder stehender Mehrkammerreaktor, mehrstufiger Schlaufenreaktor, ist an sich bekannt (Ullmann 1,266-71 [1972] und Ullmann 3,342-56 [1972]).
Die Temperatur wird bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im allgemeinen in dem gleichen Bereich gehalten, wie es für die diskontinuierliche Durchführung der Bucherer-Reaktion üblich ist. Im allgemeinen arbeitet man in einem Temperaturbereich von 60 bis 220° C, be vorzugt bei 100 bis 180° C.
Im allgemeinen wird das Verfahren unter einem Druck durchgeführt, der gleich oder höher als der Eigendampfdruck des Reaktionsgemisches ist Bei der Verwendung von Amnv iiiak, Methylamin und Äthylamin wird der Druckbereich von 1 bis 30, insbesondere 3 bis 20 bar bevorzugt, während bei der Verwendung von Anilin als Ausgangsverbindung der Druckbereich von 1 bis 10 bar, insbesondere 1 bis 5 bar, besonders vorteilhaft ist.
Es ist auch möglich, daß Temperatur und Druck einen Gradienten über die Länge des Reaktionsweges aufweisen. So kann es beispielsweise zweckmäßig sein, die Temperatur von dem Eingang bis zu dem Ausgang der Apparatur kontinuierlich oder stufenweise ansteigen zu lassen; ebenso kann es zweckmäßig sein, den Druck über die Länge der Apparatur vo^ dem Eingang bis zu dem Ausgang kontinuierlich oder stufenweise abfallen oder ansteigen zu lassen.
Aus dem erfindungsgemäß einzusetzenden Werkstoff. Titan oder Titan-Legierung, werden alle chemisch beanspruchten Teile der Apparatur, soweit sie gleichzeitig erhöhtem und/oder erhöhter Temperatur ausgesetzt sind, gefertigt. Im wesentlichen handelt es sich hierbei um Teile, die unter dem Einfluß der Ausgangsmaterialien und Hilfsstoffc, des Reaktionsgemisches und der Reaktionsprodukte, ko/rodieren können, wie z. B. Reaktorinnenflächen, Ventile, Rohrleitungen, Pumpen, Rührwcllenund Rührflügel.
Für die Teile der Apparatur, die physikalisch weniger stark beansprucht werden, z. B. die Trennbleche zwischen den einzelnen Kammern, sind auch andere unter den Bedingungen inerte Materialien möglich. Geeignete Materialien sind beispielsweise durch Glasfasern verstärkte Kunststoffe. Der Einsatz dieser inerten Materialien bietet jedoch gegenüber der Ausführung dieser Teile der Apparatur aus Titan oder Titan-Legierung im allgemeinen keinen technischen Vorteil.
Normalerweise wird das erfindungsgemäöe Verfahren wie folgt durchgeführt:
In die erste Kammer eines Mchrkammerreaktors aus Titan oder Titan-I.egicrung, dosen einzelne Kammern getrennt heizbar sind, wird das als Ausgangsverbindung gewählte Naphth;>l-Derivat in wäßriger Lösung und/oder Suspension eingeführt. Gleichzeitig gibt man flüssiges Ammoniak oder Amin und/oder wäßrige
Lösungen von Ammoniak oder Amin ganz oder teilweise in die gleiche Kammer. In Abhängigkeit von dem gewählten Naphthol-Derivat wird bei nur teilweiser Einspeisung des flüssigen Ammoniaks oder des gewählten Amins in die erste Kammer der verbleibenden Teile in einer oder mehreren folgenden Kammern in einem oder mehreren Seitenströmen zugeführt. Die Hydrogensulfit enthaltende wäßrige Lösung wird ebenfalls in die erste Kammer gegeben. Es ist auch möglich, daß alle Ausgangskomponenten bereits vor der ersten Kammer gemischt gemeinsam eingeführt werden.
Die Temperatur der einzelnen Kammern kann in Abhängigkeit von z. B. den gewählten Ausgangsverbindungen der Reaktionsgeschwindigkeit und dem Durchsatz gleich oder verschieden eingestellt werden. Bei der Verwendung von flüssigem Ammoniak als Amin-Komponente, besonders bei der Einführung des flüssigen Ammoniaks oder flüssigen Amins in spätere Reaktionskammern, kann es zweckmäßig sein, die einzelnen Kammern auf verschiedene Temperaturen zu halten, da der Wärmebedarf für die Verdampfung und Erhitzung des flüssigen Ammoniaks oder Amins in den verschiedenen Kammern verschieden ist.
Im allgemeinen ist es zweckmäßig, die Reaktion möglichst vollständig in flüssiger Phase durchzuführen. Das wird erreicht, wenn der gewählte Druck gleich oder höher als der Dampfdruck des Reaktionsgemisches ist. Vorteilhafterweise stellt man den Reak'.ionsdruck mit Hilfe eines Entspannungsventils am Ende des Reaktors ein.
Das Reaktionsprodukt kann chargenweise oder kontinuierlich aufgearbeitet werden. Beispielsweise kann man das Reaktionsprodukt kontinuierlich unter Rühren in einen beheizten Kessel einlaufen lassen und durch gleichzeitige Zugabe von Kalkmilch, die 20 bis 30 Gew.-% Calciumhydroxyd enthält, sowohl das gelöste Ammoniak gasförmig austreiben als auch die Hydrogensulfit-Ionen als Calciumsulfit fällen. Anschließend filtrier, man die entstandene Suspension beispielsweise über eine Nutsche oder einen Drehfilter ab und fällt dann mit Säuren, z. B. wäßriger Schwefelsäure, das schwer lösliche Aminonaphthalin-Derivat aus. Zur Ausfällung des Aminonaphthalin-Derivats verwendet man vorzugsweise einen Überschuß von Ί0- bis 80%(ger wäßriger Schwefelsäure.
Eine andere Möglichkeit der Aufarbeitung besteht in der Zugabe von Natronlauge in stöchiometnscher oder überstöchiometrischer Menge zum Reaktionsgemisch. Nachdem das im F.eaktionsgemisch vorhandene überschüssig eingesetzte Ammoniak oder Amin durch Erwärmen gasförmig abgetrieben worden ist, kann das Aminonaphthalin-Derivat oder das schwer lösliche Alkalisalz durch Abnutschen von der Hydrogensulfit enthaltenden Lösung abgetrennt werden oder aus der wäßrigen, alkalischen Lösung durch Zugabe von Säure bzw. durch Eintrag in Säure ausgefällt werden.
Die erfindungsgemäße Verwendung von Titan oder titanhaltigen Legierungen und der Ausschuß von Kohlenstoff wie Bucherer-Reaktion ermöglicht vorteilhafterweise eine kontinuierliche Durchführung des Verfahrens. Als Vorteil der kontinuierlichen Durchführung der Bucherer-Reaktion sei erwähnt, daß sowohl für die Durchführung der Reaktion selbst, die bekanntlich lange Reaktionszeiten benötigt, als auch für die Aufarbeitung ücr Reaktionsmischung, kleinere Apparaturen als beim dibk'jntinuierlichen Verfahren verwendet werden können. Durch die kontinuierliche Auslastung der für die Aufarbeitung der Reaktionsmisciiung benötigten Apparatur tritt damit ein aufwandsparender Effekt ein.
Weiterhin ist von Vorteil, daß die Korrosion bei der kontinuierlichen Durchführung der Bucherer-Reaktion bei der erfindungsgemäßen Verwendung von Titan oder titanhaitigen Legierungen und bei dem Ausschluß von Kohlenstoff wesentlich geringer ist als bei der Verwendung der für die Bucherer-Reaktion bekannten
in Werkstoffe.
Die Aminonaphthalin-Derivate, die nach der Bucherer-Reaktion hergestellt werden können, sind Zwischenprodukte für Farbstoffe.
Beispiele
In den nachfolgenden Beispielen 1 bis 5 wird ein aufrechtstehender, 8-m3-Reaklor aus titanplattiertem Stahl verwendet. Die Titanplattierung hat folgende Zusammensetzung:
99,848 Gewichtsprozent Titan
0,01 Gewichtsprozent Kohlenstc.'f
0,01 Gewichtsprozent Stickstoff
0,03 Gewichtsprozent Eisen
0,1 Gewichtsprozent Sauerstoff
'.,002 Gewichtsprozent Wasserstoff
Der Reaktor ist durch Ziwischenbleche in zehn Kammern aufgeteilt. Durch die Zwischenbleche ist eine durchgehende Rührwelle geführt die in jeder Kammer ein Rührgitter trägt. Zwischenbleche und Rührgitter sind aus Titan der obengenannten Zusammensetzung gefertigt. Die notwendigen Dichtungen bestehen aus Polytetrafluoräthylen und die Stopfbüchsenfüllungen aus Asbestschnur und/oder fluoriertem Polyäthylen.
J5 Die Heizung des Reaktors ist so ausgelegt, daß die einzelnen Reaktionskammern wahlweise auf gleicher oder verschiedener Temperatur gehalten werden können. Ebenso ist der Reaktor mit Zuleitungen versehen, durch die die Ausgangsverbindung sowohl am Boden der untersten Kammer als auch wahlweise in einzelne andere Kammern eingespeist werden können.
Das Reaktionsprodukt wird in einem Strom in ein Entspannungsventil am oberen Ende des Reaktors entnommen. Mit Hilfe des Entspannungsventils erfolgt
■;-, die Einstellung des Druckes. Der Di jck wird so gewählt, daß während des kontinuierlichen Verfahrens der Reaktor möglichst vollständig mit dem bei diesem Druck flüssigen Reaktionsgemisch gefüllt ist.
_() B e i s ρ i e 1 1
970 I einer auf 95°C erwärmten wäßrigen Lösung, die pro Liter 200 g (0.81 Mol) des Natriumsalzos der 2-Hydroicynaphthalin-6-sulfonsäure und 26,3 g (0,265 Mol) Ammoniumhydrogens'jlfit enthält, und 74 I (2,66
)5 kMol) flüssiges Ammoniak werden pro Stunde in die unterste Kammer des in allen Kammern auf 1600C geheizten Reaktors eindosiert. Am Kopf des Reaktors wird bei einem Druck von 14 bis 16 bar das Reaktionsgenisch kontinuierlich entnommen.
Ie 44691 des so erhaltenen Reaktionsgemisches werden in eine Vorlage von 1371 (2.61 kMol) 50%ige Natronlauge gegeben. Das überschüssige Ammoniak wird abdestilliert und die heiße Lösung mit Aktiv-Kohle versetzt. Nach dem Abfiltrieren der unlöslichen
f.-, Rückstände ki Vi 11 man dir Lösung ab und isoliert das ausgefallene Natriumsalz der 2-Aminonaphthalin-h-sulfonsäure.
Man erhält pro Stunde 71.2 kg (das entspricht 97%
der Theorie) des Nalriumsal/cs der 2-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure.
Der Abirag der vom Reaktionsgemisch benet/ten Titanoberflächen beträgt nach einer l.aufdauer von I fahr 0,1 mm; unter weitgehendem Ausschluß von elementarem Kohlenstoff: <0,01 mm.
Beispiel 2
Es wird wie in Beispiel I gearbeitet, jedoch werden stündlich 495 1 (0,4 kMol) der 2-Hydroxynaphthalin-bsulfonsäure und 98 I flüssiges Ammoniak eingegeben.
Nach der analogen Aufarbeitung wie im Beispiel I erhält man je Stunde 96 kg (das entspricht 98% der Theorie) 2-Aminonaphthalin-6sulfonsäure von 96%iger Reinheit.
Der Abtrag der vom Reaktionsgemisch benetzten Titanoberflächen beträgt nach einer l.aufdauer von I Jahr η 1 mm; unter weitgehendem Ausschluß von elementarem Kohlenstoff: < 0,01 mm.
Beispiel 3
In dem oben beschriebenen Reaktor werden stündlich eine Suspension von 285 kg 2-Hydroxy-naphthalin-6.8-disulfonsaures Dikaliumsalz (0,75 kMol) in einer wäßrigen Ammoniaklösung, die 245 kg Wasser und
27 kg Ammoniak (1,59 hMol) enthält, 23 1 einer wäßrigen Ammoniumhydrogensulfit-Lösung (0,18 kMol) mit einem Gehalt von 500 g SO^/Liter und 35 I flüssiges Ammoniak (!26 kMol) gleichzeitig eingegeben. Die Reaktionstemperatur wird in allen Kammern auf etwa 180 bis 185°C gehalten. Durch das F.ntspannungsventil am Ende des Reaktors wird ein Druck von
28 bis 30 bar eingestellt.
Die Aufarbeitung des Reaktionsgcmisches erfolgt kontinuierlich durch Zugabe von 301 einer 50gew.-%igen wäßrigen Natronlauge (0,57 kMol) je Stunde. Das überschüssige Ammoniak wird bei 120° C über eine Kolonne abdestilliert. Nach dem Abkühlen fällt das Dinatriumsalz der 2-Aminonaphthalin-6.8 disulfonsäure aus und wird kontinuierlich abgetrennt.
Man erhält je Stunde 255 g (das entspricht 98% der Theorie) 2-Aminonaphthalin-6,8-disulfonsaures Dinatriumsalz mit einer Reinheit von etwa 99%.
Der Abtrag der vom Reaktionsgemisch benetzten Titanoberflächen beträgt nach einer Laufdauer von 1 ]ahr 0,05 mm: unter weitgehendem Ausschluß von elementarem Kohlenstoff: < 0.01 mm.
Beispiel 4
In dem oben beschriebenen Reaktor werden je Stunde 3601 einer wäßrigen Lösung von 120 kg (0.49 kMol) 2-Hydroxynaphthalin-l-sulfonsaures Natriumsalz und 18 kg (1,06 kMol) Ammoniak, 601 einer Ammoniumhydrogensulfit-Lösung (bestehend aus 500 g SO2 je Liter [0.47 kMol]) und 58 1 flüssiges Ammoniak (2,08 kMoi) in die unterste Kammer des Reaktors gleichzeitig in drei getrennten Strömen eingegeben. Der gesamte Reaktor wird auf eine Temperatur von etwa 135 bis 145°C gehalten. Das Reaktionsgemisch wird am Kopf des Reaktors bei einem Druck zwischen 13 und 15 bar kontinuierlich entnommen. Die wäßrige Reaktionslösung wird kontinuierlich in einen Zyklonentspannungsdampfer gegeben und entspannt. Dabei verliert die Lösung pro Stunde i'twa 1 kg Ammoniak in F-Ortu eines 16- bis 25%igen Ammoniak-Wasserdampf-Gcmisches. Nach dem Abkühlen des Reaktionsgemisches auf 50 bis 60X setzt man pro Stunde 70 bis 105 I 50%igc Schwefelsäure (0,5 bis 0,75 kMol) zu und treibt das entstandene Schwefeldioxid durch Durchleiten von Luft aus. Nach weiterem Abkühlen fällt die 2-Aminonaphthalin-1-sulfonsäure aus.
Man erhält pro Stunde 106 kg (das entspricht 97% der Theorie) 2-Aminonaphthalin-l -sulfonsäurc mit einer Reinheit von 99%.
Der Abtrag der vom Reaktionsgemisch benetzten Titanoberflächen beträgt nach einer l.aufdauer von I |ahr 0.1 mm: unter weitgehendem Ausschluß \nn elementarem Kohlenstoff: <0,0l mm.
Beispiel 5
Bei der gleichen Arbeitsweise wie im Beispiel 4 werden 50% der verwendeten Menge des flüssigen Ammoniaks in die erste Kammer, 30% in die dritte und 20% in die sechste Kammer eingepumpt. Gleichzeitig gibt man pro Stunde 500 I einer wäßrigen Lösung von 167 kg des Natriumsalzes von 2-Hydroxynaphthalin-l sulfonsäurc (0,68 kMol) und 25 kg (147 kMol) Ammo niak ein. Die Temperatur wird in den unteren drei Kammern auf etwa 110 bis 115 C in der vierten und fünften Kammer auf etwa 115 bis 120"C und in den restlichen iiinf Kammern auf 120 bis I25C gehalten. Der Reaktionsdruck beträgt in allen Kammern 5 bis 6 bar.
Die Aufarbeitung erfolgt in der in Beispiel 4 beschriebenen Weise. Man erhält pro Stunde 147 kg 2-Aminonaphthalin-l-sulfonsäure (das entspricht 97% der Theorie) mit einer Reinheit von 99%.
Der Abtrag der vom Reaktionsgemisch benetzten Titanoberflächen beträgt nach einer Laufdauer von 1 Jahr 0,1 mm: unter weitgehendem Ausschluß von elementarem Kohlenwasserstoff: <0,01 mm.
Beispiel 6
9,7 I einer auf 95" C erwärmten wäßrigen Lösung, die pro Liter 200 g (0.81 Mol) des Natriumsalzes der 2-Hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure und 26.3 g (0.265 Mol) Ammoniumhydrogensulfit enthält, und 0.74 I (26.6 Mol) flüssiges Ammoniak werden pro Stunde in die erste Kammer einer in allen Stufen auf 160 C geheizten lOstufigen Kesselkaskade eindosiert. Aus der 10. Kammer wird bei einem Druck von 14 bis 16 bar das Reaktionsgemisch kontinuierlich entnommen.
]e 44.71 des so erhaltenen Reaktionsgemisches werden in eine Vorlage von 1.37 1 (26.1 Mol) 50%.^e Natronlauge gegeben. Das überschüssige Ammoniak wird abdestilliert und die heiße Lösung mit Aktiv-Kohle versetzt. Nach dem Abfiltrieren der unlöslichen Rückstände kühlt man die Lösung ab und isoliert das ausgefallene Natriumsalz der 2-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure.
Man erhält pro Stunde 0.71 kg (das entspricht 97% der Theorie) des Natriumsalzes der 2-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure.
Der Abtrag an den Titanplatten beträgt nach einer Laufdauer von 1 Jahr 0.08 mm: unter weilgehendem Ausschluß von elementarem Kohlenstoff: <0.01 mm.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Aminonaphthalin-Derivaten durch Umsetzung der entsprechenden Naphthol-Derivate mit Ammoniak oder Aminen in Gegenwart von Hydrogensulfiten, dadurch gekennzeichnet, daß man bei kontinuierlicher Arbeitsweise die Umsetzung in einem Mehrkammer-Reaktor, der als Werkstoff aus Titan mit bis zu 0,5 Gewichtsprozent Beimengungen oder einer Titanlegierung mit vorwiegendem Titangehalt besteht, bei einem elementaren Kohlenstoffgehalt von unter 0,1 Gewichtsprozent durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Werkstoff eine Titan/Palladium-, Titan/Nickel- oder Titan/Molybdän-Legierung einsetzt.

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