DE2531234A1 - Stabilisatoren fuer mineraloele und raffinerieprodukte - Google Patents
Stabilisatoren fuer mineraloele und raffinerieprodukteInfo
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Description
BAoF Aktiengesellschaft
Unser Zeichen: O.Z. 31^23 Mi/MK
6700 Ludwieshafen, den 9.7.1975
Stabilisatoren für Mineralöle und Raffinerieprodukte
Die vorliegende Erfindung betrifft Stabilisatoren für Mineralöle und Raffinerieprodukte wie Gasöle, Rohöle und sogenannte
Recycle-Öle, die der Abscheidung von Sedimenten bei der Lagerung und vor allen beim Erhitzen entgegenwirken»
Es ist bekannt, daß Mineralöle sowie auch deren Folgeprodukte wie Heizöle und Treibstoffe dazu neigen, Sedimente zu bilden,
die zu mannigfachen Störungen bei ihrer Verwendung oder ihrem Transport durch Rohrleitungen, Pumpen u. dergl* Anlaß geben.
Besonders ausgeprägt ist diese Tendenz bei .'edweder Art von
thermischer Behandlung, da sich diese Sedimente hierbei in größeren Mengen und bevorzugt an den Wärmeaustauschflächen abscheiden,
wo sie schwer entfernbare Verkrustungen bilden, welche den Wärmeaustausch erschwerden und schließlich die Verzunderung
der Wärmeaustauschrohre bewirken. Die Polgen sind verlängerte Zykluszeiten bei der Verarbeitung der Raffinerieprodukte, z.B.
bei der Destillation, erhöhter Energiebedarf und vermehrte Reparatur- und Wartungskosten für die betreffende Anlage.
Die Sedimente bestehen im wesentlichen aus polymeren Stoffen und auch aus anorganischen schwefel- und eisenhaltigen Verbindungen,
die sich bei der thermischen Behandlung bilden und entweder sofort oder später bei der Lagerung oder dem Transport der
Raffinerieprodukte ausfallen. Haben sich diese festen oder auch hochviskosen Stoffe erst einmal abgelagert, so sind sie nur
äußerst schwer, z.B. mechanisch oder durch Abbrennen mit Schweißbrennern wieder zu entfernen.
Zur Verhinderung der Abscheidungen werden bereits sogenannte Antifoulingmittel verschiedener chemischer Konstitution als
Zusätze zu den Mineralölen und Raffinerieprodukten empfohlen, darunter Umsetzungsprodukte aus niedermolekularen Polyalkylenen,
678/7ij 609883/1050 . 2 .
Maleinsäure(-anhydrid) und Polyaminen oder 1,2-Diaminopropan
(vgl. US-PS 3 271 295 und 3 271 296). Diese Mittel wirken in einigen Fällen zwar recht gut, aber erst in den relativ hohen Konzentrationen
von 500 bis 1000 ppm. Außerdem ist ihre Wirkung auf bestimmte Mineralöle und Raffinerieprodukte begrenzt.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, die Technik um Stabilisatoren für Mineralöle und Raffinerieprodukte zu bereichern,
die universell anwendbar und bereits in sehr geringen Konzentrationen wirksam sind.
Es wurde gefunden, daß sich alternierende Copolymerisate des Typs
... A-B-A-B-A ... in denen A für die Struktureinheit der allgemeinen Formel
- C(R1KR2) - CH2 -
1 2
steht, wobei R und R Wasserstoff oder Alky!gruppen mit 1 bis 8 C-Atomen bedeuten, und in denen B für Struktureinheiten der allgemeinen Formeln
steht, wobei R und R Wasserstoff oder Alky!gruppen mit 1 bis 8 C-Atomen bedeuten, und in denen B für Struktureinheiten der allgemeinen Formeln
- CH CH -
I t
oder CO CO
CH | CH |
t | I |
CO | CO |
I | t |
N | N |
RRRR R
steht, wobei R ein gesättigter Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis
20 C-Atomen und R Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 8 bis 20 C-Atomen bedeuten, hervorragend als Stabilisatoren für Mineralöle,
Raffinerieprodukte und ähnliche sogenannte technische Kohlenwasserstoffe eignen.
Die erfindungsgemäß zu verarwendenden Copolymerisate sind an sich
bekannt oder in bekannter Weise durch radikalische Copolymerisation von Olefinen der Formel
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- 3 - ο.ζ. 3ΐ
C/D \ fT3 ^ — Γ"1 T-I
VJl J \ϊι ) "· WiIp
mit Maleinsäureamiden bzw. -imid^n der Fr -
CH CH CHCH
CO CO oder CO CO
it \ ^y
N N N
oder durch radikalische Copolymerisation der Olefine mit Maleinsäure
(-anhydrid) und anschließende polymeranaloge Amidierung mit Aminen NH(R3MR**) bzw. NH3R3 erhältlich. Die alternierende Struktur
stellt sich bei der Copolymerisation mit Maleinsäure oder deren definitionsgemäßen Derivaten, wie allgemein bekannt ist,
von selber ein.
Für die Bildung der Copolymerisate geeignete Olefine sind beispielsweise
Äthylen, Propylen, But-l-en, Isobuten und Styrol sowie Gemische von ungesättigten Kohlenwasserstoffen, wie sie in
den sogenannten C2.- und C^-Schnitten anfallen. Bevorzugt werden
Olefine mit 4 bis 8 C-Atomen, darunter vor allem But-l-en, Isobuten
und Styrol.
Als Amine, von denen sich die Struktureinheit B ableitet, kommen vor allem primäre Alkylamine mit 8 bis 20 C-Atome in Betracht,
darunter besonders Dodecylamin, Tridecylamin und Stearylamin. Als Dialkylamine sind z.B. Di-2-äthylhexylamin und Distearylamin
gut geeignet.
Die polymeranaloge Umsetzung der Olefin/Maleins£ure(-anhydrid)-copolymerisate
mit den Aminen nimmt man zweckmäßigerweise durch Erhitzen der Reaktionspartner in einem höhersiedenden Kohlenwasserstoff
wie Toluol oder Xylol vor.
Stellt man die erfindungsgemäßen Verbindungen direkt aus dem
Olefin und den Maleinsäureamiden bzw. -imiden her, so empfiehlt
es sich ebenfalls, die Polymerisation in einem höhersiedenden Kohlenwasserstoff wie Toluol oder Xylol auszuführen. In beiden
Fällen erhält man Lösungen, die, gegebenenfalls nach weiterer
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INSPECTED
- ty - O. Z. 31 42J5
Verdünnung, unmittelbar für den Zusatz zu den Mineralölen und den Raffinerieprodukten, die man stabilisieren will, geeignet
sind.
Der durchschnittliche Polymerisationsgrad der erfindungsgemäßen
Copolymerisate soll vorzugsweise 10 bis 100, besonders 20 bis 50 Einheiten AB betragen.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Copolymerisate verhindern als Zusätze zu Mineralölen und Raffinerieprodukten aller Art
(sogenannten technischen Kohlenwasserstoffen) die Sedimentbildung, vor allem die thermisch bedingte Abscheidung fester oder
hochviskoser Substanzen, sei es, daß sie die Entstehung solcher Stoffe unterbinden oder diese in Lösung halten. Die erforderlichen
Konzentrationen betragen in der Regel 20 bis 100 ppm. Höhere Konzentrationen, etwa bis 200 ppm sind allenfalls erforderlich,
wenn die zu stabilisierenden Kohlenwasserstoffe thermisch besonders beansprucht werden.
In manchen Fällen kann die Wirkung der erfindungsgemäßen Stabilisatoren
noch gesteigert werden, wenn zusätzlich 10 bis 50 ppm eines Amins NH(R^)(R ) mitverwendet werden, wobei R und R gesättigte
Kohlenwasserstoffreste mit 6 bis 14 C-Atomen sind. Besonders bewährt hat sich Dicyclohexylamin.
Je 250 ml eines feststofffreien technischen Kohlenwasserstoffs wurden mit 50 ppm eines Stabilisators versetzt, 3 Stunden lang
unter Durchleiten von Luft auf 1300C erhitzt und nach dem Abkühlen
durch ein Filterpapier mit besonders hohem Retentionsvermögen
(Blaubandfilter) gegeben. Das Filterpapier wurde sodann zur Entfernung anhaftenden flüssigen Kohlenwasserstoffs mit
Heptan gewaschen und getrocknet. Der Rückstand wurde gravimetrisch ermittelt. Die Luft dient dazu, die Bildung der Zersetzungsprodukte
für die Zwecke der vorliegenden Ku.rzzeit-Tests zu beschleunigen.
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■- 5 -
> U.Z. jl
Ein Destillatheizöl wurde mit einem Copolymerisat aus Isobuten und N-Stearylmaleinimid (Polymerisationsgrad 25) stabilisiert.
Der Rückstand betrug 4 mg. Ohne Zusatz betrug der Rückstand 46 mg und mit einem Umsetzungsprodukt etwa gleichen Molekulargewichts
aus Polybuten, Maleinsäureanhydrid und 1,2-Diaminopropan
15 mg.
Das gleiche Ergebnis wie in Beispiel 1 wurde mit einem Copolymerisat
aus Isobuten und Maleinsäureanhydrid erzielt, das durch polymeranaloge Umsetzung in Xylol mit Stearylamin in das entsprechende
polymere Imid überführt wurde.
Analog Beispiel 1, jedoch mit 35 ppm des Copolymerisats und
15 ppm Dicyclohexylamin als Stabilisator betrug der Rückstand nur 1 mg.
In einer Druckdestillationsanlage zur Trennung von Butadien von anderen (^-Kohlenwasserstoffen bei 35 bis 6O0C waren an den
Heizschlangen nach jeweils etwa 4-monatiger Betriebszeit Ablagerungen
zu beobachten, welche den Wärmeübergang soweit beeinträchtigten, daß eine mechanische Entfernung dieser Ablagerungen
erforderlich wurde.
Der Zusatz von 30 ppm des in Beispiel 1 genannten Copolymerisates zum eingesetzten Kohlenwasserstoffgemisch bewirkte, daß innerhalb
einer Beobachtungszeit von rund 6 Monaten noch keine störenden Ablagerungen an den Heizschlangen festzustellen waren. Betriebsunterbrechungen
zur Reinigung der Wärmeaustauschflächen waren nicht erforderlich.
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- 6 - O.Z. 31
In einer großtechnischen Anlage zur Destillation von Rohöl, die bei 350 bis 400°C betrieben wurde, bildeten sich im Laufe von
etwa 4 Monaten an den Wärmeaustauschflächen Ablagerungen in
einer Stärke, welche die Reinigung der betreffenden Anlagenteile erforderlich machten.
Diese Ablagerungen konnten durch Zusatz von 30 ppm eines Isobuten-Dodecylmaleinsäureimid-Copolymerisates
des Polymerisationsgrades
40 zum Rohöl soweit unterbunden werden, daß innerhalb einer Beobachtungszeit von 6 Monaten keinerlei entsprechende
Betriebsbeeinträchtigungen mehr auf auftraten.
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Claims (4)
1. Verwendung von alternierenden Copolymerisaten des Typs
...A-B-A-B-A...
in denen A für die Struktureinheit der allgemeinen Formel
in denen A für die Struktureinheit der allgemeinen Formel
- C(R1)(R2) - CH2 -
1 2
steht, wobei R und R Wasserstoff oder Alkylgruppen mit 1 bis 8 C-Atomen bedeuten, und in denen B für Struktureinheiten der allgemeinen Formeln
steht, wobei R und R Wasserstoff oder Alkylgruppen mit 1 bis 8 C-Atomen bedeuten, und in denen B für Struktureinheiten der allgemeinen Formeln
- CH CH - - CH CH -
CO CO und CO. .CO
N N N
IT R R^ R R5
steht, wobei R ein gesättigter Kohlenwasserstoffrest
mit 8 bis 20 C-Atomen und R Wasserstoff oder eine Alkylgruppe
mit 8 bis 20 C-Atomen bedeuten, als Stabilisatoren
für Mineralöle, Raffinerieprodukte und ähnliche sogenannte technische Kohlenwasserstoffe.
2. Verwendung der Copolymerisate gemäß Anspruch 1 zusammen mit Aminen NH(R5)(R ), wobei R5 und R gesättigte Kohlenwasserstoffreste
mit 6 bis 14 C-Atomen sind.
3. Verwendung der Copolymerisate gemäß Anspruch 2 zusammen mit Dicyclohexylamin.
4. Mineralöle und Raffinerieprodukte, enthaltend 10 bis 200 ppm
der Copolymerisate gemäß Anspruch 1 als Stabilisatoren gegen Sedimentbildung.
BASF Aktiengesellschaft 609883/1050
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