DE2530866B2 - Verfahren zum Emaillieren eines Stahlblechs mit einem Mangan-Gehalt von höchstens 040 Gew.-°/o - Google Patents

Verfahren zum Emaillieren eines Stahlblechs mit einem Mangan-Gehalt von höchstens 040 Gew.-°/o

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    • C22C38/00Ferrous alloys, e.g. steel alloys
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahrem zum Emaillieren eines Stahlblechs mit einem Magan-Gehalt von höchstens 0,50 Gew.-% nach Entfetten und Trocknen.
Bei einem aus der DE-AS 15 33 303 bekannten Verfahren erfährt der Stahl vor der Emaillierung eine Kaltumformung durch Biegen, Abkanten oder Bördeln. Dabei tritt eine örtliche Verformung auf, die erfahrungsgemäß ca. 15% beträgt. Bekanntlich entsteht bei Wärmeeinwirkung nach geringer Kaltverformung ein grobes Korn. Daher entsteht im Zusammenhang mit der nachfolgenden hohen Einbrennlemperatur zur Emaillierung bei einem derart geringen Kaltverformungsgrad eine Kornvergröberung, die zu schädlichen Fischschuppenbildungen und einem Abplatzen des Emails an den betroffenen Stellen führt. Um dieses Kristallwachstum mit seinen schädlichen Folgen zu vermeiden, müssen Gegenstände, die eine Kaltverformung mit geringem Verformungsgrad erfahren, nach der Kaltverformung einer Glühbehandlung unterworfen werden, um die bei der Kaltverformung entstandenen Kornverzerrungen aufzuheben, so daß das Korn seine ursprüngliche Gestalt wieder annimmt. Die Glühbehandlung hebt die geringe Kaltverformung also derart wieder auf, daß bei der anschließenden Hitzeeinwirkung des Emailliervorganges keine Kornvergröberung mehr stattfinden kann. In der Praxis stellen jedoch solche zusätzlichen Fertigungsverfahren zur Entspannung, wie Glühen, Anlassen, einen erheblichen zusätzlichen Aufwand mit den damit verbundener, zusätzlichen Kosten dar.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs bezeichneten Gattung zu schaffen, das für Emailprodukte geeignet ist, die einer vergleichsweise geringen Verformung unterworfen werden und im kaltgewalzten Zustand nur nach lintfcUung und Trocknung emailliert und gebrannt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das warmgewalzte Stahlblech mit einem Kaltwalzreduktionsverhältnis von mehr als 30% kaltgewalzt wird und daß das Stahlblech ohne Glühen bzw. Anlassen im Zustand nach dem Kaltwalzen mit eine'- Emailmasse überzogen und gebrannt wird.
Dadurch, daß das warmgewalzte Stahlblech mit einem Kaltwalz-Reduktionsverhältnis von mehr als 30% kaltgewalzt wird, ist ein so hoher VeriDrmungsgrad verwirklicht, daß die Hitze der Brenntemperatur beim Emaillieren keine erhebliche Kornvergröberung
to mehr nach sich zieht Dabei wird dieser Verformungsgrad durch die vergleichsweise geringe Verformung des emaillierten Stahlblechs, die hinzukommt, noch erhöht Auf diese Weise gelingt es, bestimmte Fertigungsschritte, wie Glühen bzw. Anlassen und Dressieren fortfallen zu lassen, so daß das emaillierte Stahlblech mit geringeren Kosten hergestellt werden kann. Ein weiterer Vorteil entsieht dadurch, daß der Zustand des Stahlblechs beim Emaillieren auf den unmittelbar nach dem Kaltwalzen einschließlich der Verformung bestehenden Zustand beschränkt ist Die Stahloberfläche nach dem Kaltwalzen ist nicht nur sauber, sondern auch stark aktiviert, so daß beim Brennen eine feste Bindung zwischen der Stahlblechoberfläche und der Emailschicht erzeugt wird, die sich keinesfalls erzielen läßt, wenn das
Stahlblech in einem anderen Zustand, d. h. nach dem Warmwalzen oder im nach dem Warmwalzen kaltgewalzten und anschließend geglühten Zustand, emailliert wird. Außerdem werden durch die reaktionsfähige Oberfläche des kaltgewalzten Stahlbleches Oxidfilme
to gebildet, die einen vorteilhaften Einfluß auf die großflächige Emailhaftung oder -adhäsion zu Beginn des Emailbrenners haben. Das nach diesem Verfahren hergestellte emaillierte Stahlblech eignet sich z. B. für emaillierte Platten, Tafeln (Schultafeln) und Kamine.
r> Da beim erfindungsgemäßen Verfahren bestimmte Vorbehandlungsverfahren, wie Glühen bzw. Anlassen und Dressieren, in Forlfall kommen, kann das emaillierte Stahlblech mit niedrigen Kosten hergestellt werden. Erfindungsgemäß sind als Vorbehandlungsschrit'e für das Emaillieren nur das Entfetten und das Trocknen nötig, während andere Behandlungsvorgänge, wie ζ. B. das Beizen zur Aktivierung und das Ni-Tauchcn, weggelassen werden können. Darüber hinaus können durch den Fortfall der genannten
4r) Vorbehandlungsvcrfahren die Fertigungskosten gesenkt werden.
Mit der DE-OS 25 28 143 ist bereits ein kaltgewalztes emailliertes Stahlblech vorgeschlagen worden, bei dem das Verhältnis zwischen der Oberflächenrauhigkeit und dem Mangan-Gehalt mindestens einer von zwei bestimmten Gleichungen genügt. Dieses Stahlblech wird jedoch nicht durch ein Verfahren mit einem bestimmten Kaltwalz-Reduktionsverhältnis gewonnen, bei dem die Glühbehandlung weggelassen wird und das
γ-, Emaillieren unmittelbar nach dem Kaltwalzen erfolgt. Aus der US-PS 19 98 045 ist es zwar bekannt, das Stahlblech mit einem Kaltwalz-Reduktionsverhältnis von mehr als 30% kaltzuwalzen. Jedoch weist dieses Stahlblech einen geringen Kohlenstoffgehalt, vor/.ugs-
M) weise weniger als 0,12% auf. Außerdem ist bei diesem Verfahren eine thermische Nachbehandlung vorgesehen, so daß dabei das Problem, ohne vorheriges Glühen und Anlassen das Stahlblech zu emaillieren, nicht auftritt. Nach Pelzold, Kmail, 1955, S. 41 weist ein zu
<,<-> emaillierendes Blech im allgemeinen einen Mangan-Gehalt nicht über 0,5% auf.
Die Unteransprüche 2 bis 5 haben vorteilhafte Weiterbildungen der l-.rfindung zum Inhalt.
Das erfindungsgemaße Verfahren wird nachfolgend anhand von zeichnerischen Darstellungen und Ausführungsbeispielen näher erläutert- Es zeigt
Fig. la ein Schema des Verfahreisablaufs bei der Herstellung von kaltgewalztem emailliertem Stahlblech nach einem bisher angewandten Verfahren,
Fig. Ib-I bis lb-3 schematisch den Verfahrensablauf bei der Herstellung eines emaillierten Stahlblechs gemäß der Erfindung,
Fig.2a ein Schema eines bisher angewandten Emaillierverfahrens,
F i g. 2b ein Schema eines Emaillierverfahrens μ ter Verwendung des erfindungsgemäßen emaillierten Stahlblechs,
F i g. 3 eine grafische Darstellung der P. E. I.-Adhäsionsindizes (%) für das herkömmliche kaltgewalzte emaillierte Stahlblech und das erfindungsgemaße emaillierte Stahlblech,
F i g. 4a eine grafische Darstellung drv Manganvertei-Jung in Abhängigkeit von der Entfernung von der Oberfläche beim herkömmlichen kaltgewalzten emaillierten Stahlblech,
Fig.4b eine Fig.4a ähnelnde Darstellung der Manganverteilung in Abhängigkeit von der Entfernung von der Oberfläche beim erfindungsgemäßen emaillierten Stahlblech und
Fig. 5 eine grafische Darstellung der Menge des Oxidfilms, der sich zu Beginn des Emaileinbrennens (bei 8500C) auf dem herkömmlichen kaltgewalzten emaillierten Stahlblech bzw. auf dem erfindungsgemäßen emaillierten Stahlblech bildet.
Das erfindungsgemäße Emaillierstahlblech kennzeichnet sich durch einen Mangangehalt von 0,50 Gew.-% oder weniger als 0,50 Gew.-% und den Fortfall des Glühens oder Anlassens nach dem letzten Kaltwalzschritt, sowie dadurch, daß es im Zustand unmittelbar nach dem Kaltwalzen emailliert und gebrannt werden kann.
Erfindungsgemäß wird der Mangangehalt des emaillierten Stahlblechs auf 0,50Gew.-% oder darunter beschränkt, weil es sich herausgestellt hat, daß der Mangangehalt sn der Stahlblechoberfläche beim Emaillieren einen großen Einfluß auf die die Emailadhäsionseigenschaften steuernden Faktoren hat und daß sich eine gute Emailhaftung oder -adhäsion keinesfalls erzielen läßt, wenn der Mangangehalt des Stahlblechs 0,50 Gew.-% übersteigt.
Erfindung:igemäß wird weiterhin der Zustand des Stahlblechs beim Emaillieren auf den unmittelbar nach dem Kaltwalzen bestehenden Zustand beschränkt, weil die Stahlblechoberfläche nach dem Kaltwalzen nicht nur sauber, sondern auch stark aktiviert ist, so daß beim Brennen eine feste Bindung zwischen der Stahlblechoberfläche und der Emailschicht erzeugt wird, die sich keinesfalls erzielen läßt, wenn das Stahlblech in einem anderen Zustand, d. h. nach dem Warmwalzen oder im nach dem Warmwalzen kaltgewalzten und anschließend geglühten Zustand emailliert wird. Die Stahlblechoberfläche wird infolge der Reibung zwischen ihr und der Arbeitswalze neben der Druckbelastung auch einer starken Scherverformung unterworfen, wobei die alte Oberfläche des Stahlblechs mechanisch abgetragen bzw. eine neue Oberfläche gebildet wird. Aus diesem Grund ist die Stahlblechoberfläche nach dem Kaltwalzen sehr sauber. Da zudem durch die plastische Verformung beim Kaltwalzen atomare Zwischenräume und Verlagerungen im Stahlblech hervorgerufen und außerdem auch Versetzungen gebildet werden, befinde sich die Stahlblechoberfläche in einem stark aktivierten, d. h. stark reaktionsfähigen Zustand. Andererseits besitzen die in anderen Zuständen -erliegenden Stahlbleche, etwa Stahlblech im warmgewalzten Zustand, den Nachteil, daß ihre Oberflächen nicht sauDer, sondern mit einer dicken Zunderschicht belegt sind, und daß dabei keine vorbestimmte, gleichmäßige Dicke gewährleistet werden kann. Außerdem kann bei einem, wie im Fall von herkömmlichem kaltgewalzten emaillierten Stahlblech, nach dem Warmwalzen kaltgewalzten und anschließend geglühten Stahlblech zufriedenstellende Emailhaftung oder -adhäsion erzielt werden, sofern das Stahlblech nicht vor dem Emaillieren Vorbehandlungen wie Beizen und Ni-Tauchen unterworfenwird.
Bezüglich der Zusammensetzung des erfindungsgemäßen emaillierten Stahlblechs braucht nur dem Mangangehalt Aufmerksamkeit gewidmet zu werden, während für die anderen Bestandteile keine besonderen
2« Beschränkungen bestehen. Die »Blasenbildung«, nämlich ein bei Emailprodukten manchmal auftretender Fehler, wird im allgemeinen der Reaktion zwischen dem im Stahlblech enthaltenen Kohlenstoff und dem Sauerstoff im Email oder in der Brennatmosphäre zugeschrieben, und dieser Fehler stellt speziell bei nur einmal emaillierten Erzeugnissen ein besonderes Problem aar. Aus diesem Grund wird empfohlen, den Kohlenstoffgehalt des Stahlblechs zur Ausschaltung der Blasenbildung auf weniger als 0,01 Gew.-% zu reduzie-
(0 ren. Die Fig. Ib-I bis lb-3 zeigen nun schemalisch den Ablauf des Verfahrens zur Herstellung des erfindungsgemäßen emaillierten Stahlblechs. Erfindungsgemäß kann ein emailliertes Stahlblech mit weniger als 0,01 Gew.-% Kohlenstoff hergestellt werden, z. B. durch
π Vakuumentgasung der Stahlschmelze auf bekannte Weise gemäß Fig. lb-2,durch Kaltwalzen des warmgewalzten Stahlblechs nach dem Entkohlungsglühen gemäß Fig. Ib-I oder durch Kaltwanzen des warmgewalzten Stahlblechs vor und nach dem Entkohlungsglühen gemäß Fig. Ib-I oder durch Kaltwalzen des warmgewalzten Stahlblechs vor und nach dem Entkohlungsglühen gemäß Fig. lb-3. Jedoch ist der Kohlenstoffgehalt nicht auf weniger als 0,01 Gew.-% beschränkt. Unter Berücksichtigung der endgültigen Eigenschaften des emaillierten Stahlblechs ist daher zu bestimmen,ob das Entkohlungsglühen gemäß Fig. Ib-! weggelassen werden soll oder nicht, oder welches der Stahlblechherstellungsverfahren gemäß Fig. Ib-I bis 1 b-3 angewandt werden soll.
w Das Kaltwalz-Reduktionsverhältnis unmittelbar vor dem Emaillieren sollte lediglich mehr als 30% betragen; dies entspricht dem üblichen Kaltreduktionsverhältnis, wobei keine spezielle Einschränkung besteht.
Fig.3 veranschaulicht die P. E. 1-Versuchsergebnisse
T) bezüglich der Emailhaftungseigenschaften von emaillierten Stahlblechen. Die untersuchten emaillierten Stahlbleche bestanden aus Proben von Stahlblechen, von denen sich einmal ein warmgewalztes Stahlblech mit. einem Mangangehalt von 0,50 Gew.-% oder
w> darunter noch im Zustand unmittelbar nach dem Kaltwalzen befand (d. h. innerhalb des Rahmens der Erfindung liegend), und wobei zum anderen das Stahlblech geglüht bzw. angelassen (d. h. außerhalb des Rahmens der Erfindung) wurde worauf die Proben nach
<ö dem Entfetten emailliert und gebrannt wurden. In Fig. 3 veranschaulicht der Punkt A das Ergebnis des Emaillierens unter den gleichen Bedingungen, wie vorstehend erläutert iedoch bei einem Stahlblech mit
einem Mangangehalt von 0,53 Gew.-% (d. h. außerhalb des beanspruchten Mangan-Bereichs liegend) im Zustand unmittelbar nach dem Kaltwalzen.
Wie aus F i g. 3 hervorgeht, ist die Emailhaftung beim herkömmlichen kaltgewalzten und geglühten und im kaltgewalzten Zustand vorliegenden emaillierten Stahlblechen gemäß der Erfindung erheblich unterlegen, wenn diese beiden Stahlbleche jeweils ohne Beizvorgang emailliert werden. Bei einem höheren Mangangehalt von z. B. 0,53 Gew.-°/o sind zudem auch die nicht geglühten und im kaltgewalzten Zustand vorliegendein emaillierten Stahlbleche nicht zufriedenstellend, weil bei ihnen die Emailhaftung nahe auf dem gleichen Wert liegt wie bei kaltgewalzten und geglühten Stahlblechen.
Die gute Emailhaftung ist zum Teil darauf zurückzuführen, daß das Mangan zur Stahibiechoberf:äche diffuniert, wobei die auf diese Weise gebildete Blechoberfläche mit abnormaler höherem Mangangehalt die Adhäsion des mit ihr in Berührung gelangendem Emails behindert.
F i g. 4 veranschaulicht die Verteilung des Mangangehalts in Dickenrichtung des Stahlblechs vcr und nach dem Glühen. Die untersuchten Stahlbleche wurden aus einem Stahlblock mit einem Mangangehalt von 0,25 bis 0,30Gew.-% durch Warmwalzen, erforderlichenfalls Beizen, Kaltwalzen und Glühen hergestellt. Bei dem vor dem Glühen im kaltgewalzten Zustand vorliegenden Stahlblech ist der Mangangehalt gemäß Fig.4b in Dickenrichtung nahezu konstant. Dagegen findet sich beim Stahlblech nach dem Glühen gemäß Fig.4a der Mangankonzentrationsbereich, der ein Mehrfaches höher ist als der durchschnittliche Mangangehalt des Stahlblechs, in einer Entfernung von 5 bis 5 μ von der Oberfläche des Stahlblechs. Auch das herkömmliche, kaltgewalzte und geglühte Stahlblech vermag eine gute Emailhaftung zu gewährleisten, wenn es vor dem Emaillieren einer Beizbehandlung mit zufriedenstellendem Beizmaterialverlust unterworfen wird, weil beim Beizen nicht nur die Stahloberfläche aktiviert, sondern auch der Mangankonzentrationsbereich chemisch beseitigt wird. Andererseits kann auch mit einem nicht geglühten und im kaltgewalzten Zustand vorliegenden Stahlblech keine zufriedenstellende Emailhaftung gewährleistet werden, wenn der Mangangehalt einen Wert von 0,50 Gew.-% übersteigt. Dies wird dem Umstand zugeschrieben, daß auch dann, wenn die Blechoberfläche durch das Kaltwalzen aktiviert und gereinigt ist, ein den Wert von 0,50Gew.-% übersteigender Mangangehalt im Oberflächenbereich des Stahlblechs die gute Haftung bzw. Adhäsion zwischen der Emailschicht und der Stahlblechoberfläche behindert.
Wenn ein nicht geglühtes und im Zustand unmittelbar nach dem Kaltwalzen vorliegendes Stahlblech gemäß der Erfindung emailliert und gebrannt wird, kann eine verbesserte Emailhaftung erzielt werden, weil die durch das Kaltwalzen gebildete und aktivierte und gereinigte Stahloberfläche beim Brennen mit dem Email in Berührung steht Infolgedessen benötigt das erfindungsgemäße Emaillierstahlblech keine Aktivierung und Reinigung durch Beizen seiner Oberfläche, wie dies beim herkömmlichen kaltgewaltzen Emaillierstahlblech erforderlich ist
Fig.5 veranschaulicht schematisch die Menge des Oxidfilms, der sich zu Beginn des Emaileinbrennens (bei 85O0C) auf einem herkömmlichen kaltgewalzten emaillierten Stahlblech und auf einem gemäß der Erfindung hergestellten emaillierten Stahlblech bildet In F i g. 5 ist bei B die zu Beginn des Emailbrennens auf einem kaltgewalzten Stahlblech mit einem Mangangehalt von 0,53 Gew.-% gebildete Menge des Oxidfilms angegeben. Wie aus F i g. 5 ersichtlich ist, ist die Oxidfilmmenge
■> auf dem nach der Erfindung hergestellten emaillierten Stahlblech wesentlich größer als auf dem herkömmlichen kaltgewalzten emaillierten Stahlblech. Außerdem ist daraus ersichtlich, daß die Menge des Oxidfilms durch den Mangangehalt des Stahlblechs erheblich
ίο beeinträchtigt wird.
Wenn ein warmgewalztes Stahlblech nach dem Kaltwalzen dem Entkohlungsglühen gemäß Fig. lb-3 unterworfen wird, entspricht die Manganverteilung in Dickenrichtung des Stahlblechs nach dem Glühen der Kurve gemäß Fig.4a. Wird das Stahlblech dagegen anschließend erneut kaitgewaizt, wird der sehr dünne Oberflächen-Mangankonzentrationsbereich des Stahlblechs durch den Kaltwalzvorgang mechanisch abgetragen oder infolge der durch das Kaltwalzen bewirkten plötzlichen Vergrößerung der Oberfläche auseinandergetrieben bzw. verteilt. Tatsächlich ist in Fig.4b die Manganverteilung in Dickenrichtung des Stahlblechs, das nach dem Verfahren gemäß Fig. lb-3 nach Jem Entkohlungsglühen erneut kaltgewalzt worden ist,
:5 dargestellt. Durch das Kaltwalzen wird die während des Entkohlungsglühens verunreinigte und passivierte Stahlblechoberfläche wieder aktiviert und gereinigt.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von Beispielen erläutert.
Beispiel 1
Ein emailliertes Stahlblech wurde in der Weise hergestellt, daß ein warmgewalztes Stahlblech mit einet· Dicke von 2,3 mm, das aus 0,047 Gew.-% Kohlenstoff. 0,29 Gew.-% Mangan, anderen, unvermeidbaren Verunreinigungen und irn Rest aus Eisen bestand, nach dem Beizen auf 0,5 mm kaltgewalzt wurde. Danach wurde das emaillierte Stahlblech nach alkalischer Entfettung durch Aufbringen einer Emailschicht und Brennen des Stahlblechs hergestellt. Das auf diese Weise hergestellte emaillierte Stahlblech besaß eine gute Emailhaftung mit einem P. E. I.-Haftungsindex von 100%. Die anderen Emaileigenschaften, wie Schuppenfestigkeit waren ebenfalls zufriedenstellend. Ein emailliertes Stahlblech, das durch unter den vorstehend angegebenen Bedingungen erfolgendes Emaillieren eines außerhalb des Erfindungsrahmens liegenden Stahlblechs (etwa 5 Stunden langes Glühen bei etwa 7000C) erhalten wurde,
so besaß dagegen einen P. E. I.-Haftungsindex von 55%.
Beispiel 2
Ein emailliertes Stahlblech wurde in der Weise hergestellt daß ein warmgewalztes Stahlblech mit einer Dicke von 23 mm und mit 0,053 Gew.-% Kohlenstoff, 032 Gew.-% Mangan sowie anderen, unvermeidbaren Verunreinigungen, Rest Euen, nach dem Beizen auf 035 mm kaltgewalzt wurde. Sodann wurde aus diesem Stahlblech nach der alkalischen Entfettung eine emaillierte Schultafel durch Auftragen einer entsprechenden Emailschicht und Brennen des Stahlblechs hergestellt Die so hergestellte Schultafel zeigte eine gute Emailhaftung bzw. -adhäsion mit einem P. E I.-Haftungsindex von 100%, und sie konnte ohne Schwierigkeiten für ihren vorgesehenen Zweck benutzt werden.
Beispiel 3
Ein emailliertes Stahlblech wurde in der Weise hergestellt, daß ein warmgewalztes Stahlblech mit einer Dicke von 2,3 mm sowie mit 0,049% Gew.-% Kohlenstoff, 0,32 Gew.-°/o Mangan und anderen unvermeidbaren Verunreinigungen, Rest Eisen, nach dem Beizen in feuchter Atmosphäre entkohlungsgeglüht und anschlie-
ßend auf 0,35 mm kaltgewalzt wurde. Der Kohlenstoffgehalt dieses Stahlblechs betrug dann 0,003 Gew.-%. Aus diesem Blech wurde ein emailliertes Stahlblech hergestellt, wozu nach dem alkalischen Entfetten eine Emailschicht aufgetragen und das Stahlblech sodann gebrannt wurde. Das auf diese Weise erhaltene emaillierte Stahlblech besaß eine gute Emailhaftung sowie eine gute Durchsackfestigkeit.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Emaillieren eines Stahlblechs mit einem Mangan-Gehalt von höchstens 0,50Gew.-% nach Entfetten und Trocknen, dadurch gekennzeichnet, daß das warmgewalzte Stahlblech mit einem Kaltwalzreduktionsverhältnis von mehr als 30% kaltgewalzt wird und daß das Stahlblech ohne Glühen bzw. Anlassen im Zustand nach dem Kaltwalzen mit einer Emailmasse fiberzogen und gebrannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das warmgewalzte Stahlblech gebeizt und dann kaltgewalzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das warmgewalzte Stahlblech nach dem Beizen entkohlungsgeglüht und dacn kaltgewalzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das durch Vakuumentgasung im geschmolzenen Zustand hergestellte warmgewalzte Stahlblech gebeizt und dann kaltgewalzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das warmgewalzte Stahlblech nach dem Beizen kaltgewalzt, sodann entkohlungsgeglüht und anschließend erneut kaltgewalzt wird.
DE2530866A 1974-07-10 1975-07-10 Verfahren zum Emaillieren eines Stahlblechs mit einem Mangan-Gehalt von höchstens 0^0 Gew.-o/o Expired DE2530866C3 (de)

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