DE2530866B2 - Verfahren zum Emaillieren eines Stahlblechs mit einem Mangan-Gehalt von höchstens 040 Gew.-°/o - Google Patents
Verfahren zum Emaillieren eines Stahlblechs mit einem Mangan-Gehalt von höchstens 040 Gew.-°/oInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahrem zum Emaillieren eines Stahlblechs mit einem Magan-Gehalt von
höchstens 0,50 Gew.-% nach Entfetten und Trocknen.
Bei einem aus der DE-AS 15 33 303 bekannten Verfahren erfährt der Stahl vor der Emaillierung eine
Kaltumformung durch Biegen, Abkanten oder Bördeln. Dabei tritt eine örtliche Verformung auf, die erfahrungsgemäß
ca. 15% beträgt. Bekanntlich entsteht bei Wärmeeinwirkung nach geringer Kaltverformung ein
grobes Korn. Daher entsteht im Zusammenhang mit der nachfolgenden hohen Einbrennlemperatur zur Emaillierung
bei einem derart geringen Kaltverformungsgrad eine Kornvergröberung, die zu schädlichen Fischschuppenbildungen
und einem Abplatzen des Emails an den betroffenen Stellen führt. Um dieses Kristallwachstum
mit seinen schädlichen Folgen zu vermeiden, müssen Gegenstände, die eine Kaltverformung mit geringem
Verformungsgrad erfahren, nach der Kaltverformung einer Glühbehandlung unterworfen werden, um die bei
der Kaltverformung entstandenen Kornverzerrungen aufzuheben, so daß das Korn seine ursprüngliche
Gestalt wieder annimmt. Die Glühbehandlung hebt die geringe Kaltverformung also derart wieder auf, daß bei
der anschließenden Hitzeeinwirkung des Emailliervorganges keine Kornvergröberung mehr stattfinden kann.
In der Praxis stellen jedoch solche zusätzlichen Fertigungsverfahren zur Entspannung, wie Glühen,
Anlassen, einen erheblichen zusätzlichen Aufwand mit den damit verbundener, zusätzlichen Kosten dar.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs bezeichneten
Gattung zu schaffen, das für Emailprodukte geeignet ist,
die einer vergleichsweise geringen Verformung unterworfen
werden und im kaltgewalzten Zustand nur nach lintfcUung und Trocknung emailliert und gebrannt
werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das warmgewalzte Stahlblech mit einem Kaltwalzreduktionsverhältnis
von mehr als 30% kaltgewalzt wird und daß das Stahlblech ohne Glühen bzw. Anlassen
im Zustand nach dem Kaltwalzen mit eine'- Emailmasse
überzogen und gebrannt wird.
Dadurch, daß das warmgewalzte Stahlblech mit einem Kaltwalz-Reduktionsverhältnis von mehr als
30% kaltgewalzt wird, ist ein so hoher VeriDrmungsgrad
verwirklicht, daß die Hitze der Brenntemperatur beim Emaillieren keine erhebliche Kornvergröberung
to mehr nach sich zieht Dabei wird dieser Verformungsgrad durch die vergleichsweise geringe Verformung des
emaillierten Stahlblechs, die hinzukommt, noch erhöht Auf diese Weise gelingt es, bestimmte Fertigungsschritte,
wie Glühen bzw. Anlassen und Dressieren fortfallen zu lassen, so daß das emaillierte Stahlblech mit
geringeren Kosten hergestellt werden kann. Ein weiterer Vorteil entsieht dadurch, daß der Zustand des
Stahlblechs beim Emaillieren auf den unmittelbar nach dem Kaltwalzen einschließlich der Verformung bestehenden
Zustand beschränkt ist Die Stahloberfläche nach dem Kaltwalzen ist nicht nur sauber, sondern auch
stark aktiviert, so daß beim Brennen eine feste Bindung zwischen der Stahlblechoberfläche und der Emailschicht
erzeugt wird, die sich keinesfalls erzielen läßt, wenn das
2Ί Stahlblech in einem anderen Zustand, d. h. nach dem
Warmwalzen oder im nach dem Warmwalzen kaltgewalzten und anschließend geglühten Zustand, emailliert
wird. Außerdem werden durch die reaktionsfähige Oberfläche des kaltgewalzten Stahlbleches Oxidfilme
to gebildet, die einen vorteilhaften Einfluß auf die
großflächige Emailhaftung oder -adhäsion zu Beginn des Emailbrenners haben. Das nach diesem Verfahren
hergestellte emaillierte Stahlblech eignet sich z. B. für emaillierte Platten, Tafeln (Schultafeln) und Kamine.
r> Da beim erfindungsgemäßen Verfahren bestimmte Vorbehandlungsverfahren, wie Glühen bzw. Anlassen
und Dressieren, in Forlfall kommen, kann das emaillierte Stahlblech mit niedrigen Kosten hergestellt
werden. Erfindungsgemäß sind als Vorbehandlungsschrit'e für das Emaillieren nur das Entfetten und das
Trocknen nötig, während andere Behandlungsvorgänge, wie ζ. B. das Beizen zur Aktivierung und das
Ni-Tauchcn, weggelassen werden können. Darüber hinaus können durch den Fortfall der genannten
4r) Vorbehandlungsvcrfahren die Fertigungskosten gesenkt
werden.
Mit der DE-OS 25 28 143 ist bereits ein kaltgewalztes emailliertes Stahlblech vorgeschlagen worden, bei dem
das Verhältnis zwischen der Oberflächenrauhigkeit und dem Mangan-Gehalt mindestens einer von zwei
bestimmten Gleichungen genügt. Dieses Stahlblech wird jedoch nicht durch ein Verfahren mit einem
bestimmten Kaltwalz-Reduktionsverhältnis gewonnen, bei dem die Glühbehandlung weggelassen wird und das
γ-, Emaillieren unmittelbar nach dem Kaltwalzen erfolgt.
Aus der US-PS 19 98 045 ist es zwar bekannt, das Stahlblech mit einem Kaltwalz-Reduktionsverhältnis
von mehr als 30% kaltzuwalzen. Jedoch weist dieses Stahlblech einen geringen Kohlenstoffgehalt, vor/.ugs-
M) weise weniger als 0,12% auf. Außerdem ist bei diesem
Verfahren eine thermische Nachbehandlung vorgesehen, so daß dabei das Problem, ohne vorheriges Glühen
und Anlassen das Stahlblech zu emaillieren, nicht auftritt. Nach Pelzold, Kmail, 1955, S. 41 weist ein zu
<,<->
emaillierendes Blech im allgemeinen einen Mangan-Gehalt nicht über 0,5% auf.
Die Unteransprüche 2 bis 5 haben vorteilhafte Weiterbildungen der l-.rfindung zum Inhalt.
Das erfindungsgemaße Verfahren wird nachfolgend anhand von zeichnerischen Darstellungen und Ausführungsbeispielen
näher erläutert- Es zeigt
Fig. la ein Schema des Verfahreisablaufs bei der
Herstellung von kaltgewalztem emailliertem Stahlblech nach einem bisher angewandten Verfahren,
Fig. Ib-I bis lb-3 schematisch den Verfahrensablauf
bei der Herstellung eines emaillierten Stahlblechs gemäß der Erfindung,
Fig.2a ein Schema eines bisher angewandten Emaillierverfahrens,
F i g. 2b ein Schema eines Emaillierverfahrens μ ter
Verwendung des erfindungsgemäßen emaillierten Stahlblechs,
F i g. 3 eine grafische Darstellung der P. E. I.-Adhäsionsindizes
(%) für das herkömmliche kaltgewalzte emaillierte Stahlblech und das erfindungsgemaße
emaillierte Stahlblech,
F i g. 4a eine grafische Darstellung drv Manganvertei-Jung
in Abhängigkeit von der Entfernung von der Oberfläche beim herkömmlichen kaltgewalzten emaillierten
Stahlblech,
Fig.4b eine Fig.4a ähnelnde Darstellung der
Manganverteilung in Abhängigkeit von der Entfernung von der Oberfläche beim erfindungsgemäßen emaillierten
Stahlblech und
Fig. 5 eine grafische Darstellung der Menge des Oxidfilms, der sich zu Beginn des Emaileinbrennens (bei
8500C) auf dem herkömmlichen kaltgewalzten emaillierten
Stahlblech bzw. auf dem erfindungsgemäßen emaillierten Stahlblech bildet.
Das erfindungsgemäße Emaillierstahlblech kennzeichnet sich durch einen Mangangehalt von
0,50 Gew.-% oder weniger als 0,50 Gew.-% und den Fortfall des Glühens oder Anlassens nach dem letzten
Kaltwalzschritt, sowie dadurch, daß es im Zustand unmittelbar nach dem Kaltwalzen emailliert und
gebrannt werden kann.
Erfindungsgemäß wird der Mangangehalt des emaillierten Stahlblechs auf 0,50Gew.-% oder darunter
beschränkt, weil es sich herausgestellt hat, daß der Mangangehalt sn der Stahlblechoberfläche beim Emaillieren
einen großen Einfluß auf die die Emailadhäsionseigenschaften steuernden Faktoren hat und daß sich
eine gute Emailhaftung oder -adhäsion keinesfalls erzielen läßt, wenn der Mangangehalt des Stahlblechs
0,50 Gew.-% übersteigt.
Erfindung:igemäß wird weiterhin der Zustand des Stahlblechs beim Emaillieren auf den unmittelbar nach
dem Kaltwalzen bestehenden Zustand beschränkt, weil die Stahlblechoberfläche nach dem Kaltwalzen nicht
nur sauber, sondern auch stark aktiviert ist, so daß beim Brennen eine feste Bindung zwischen der Stahlblechoberfläche
und der Emailschicht erzeugt wird, die sich keinesfalls erzielen läßt, wenn das Stahlblech in einem
anderen Zustand, d. h. nach dem Warmwalzen oder im nach dem Warmwalzen kaltgewalzten und anschließend
geglühten Zustand emailliert wird. Die Stahlblechoberfläche wird infolge der Reibung zwischen ihr und der
Arbeitswalze neben der Druckbelastung auch einer starken Scherverformung unterworfen, wobei die alte
Oberfläche des Stahlblechs mechanisch abgetragen bzw. eine neue Oberfläche gebildet wird. Aus diesem
Grund ist die Stahlblechoberfläche nach dem Kaltwalzen sehr sauber. Da zudem durch die plastische
Verformung beim Kaltwalzen atomare Zwischenräume und Verlagerungen im Stahlblech hervorgerufen und
außerdem auch Versetzungen gebildet werden, befinde sich die Stahlblechoberfläche in einem stark aktivierten,
d. h. stark reaktionsfähigen Zustand. Andererseits besitzen die in anderen Zuständen -erliegenden
Stahlbleche, etwa Stahlblech im warmgewalzten Zustand, den Nachteil, daß ihre Oberflächen nicht sauDer,
sondern mit einer dicken Zunderschicht belegt sind, und daß dabei keine vorbestimmte, gleichmäßige Dicke
gewährleistet werden kann. Außerdem kann bei einem,
wie im Fall von herkömmlichem kaltgewalzten emaillierten Stahlblech, nach dem Warmwalzen kaltgewalzten
und anschließend geglühten Stahlblech zufriedenstellende Emailhaftung oder -adhäsion erzielt werden,
sofern das Stahlblech nicht vor dem Emaillieren Vorbehandlungen wie Beizen und Ni-Tauchen unterworfenwird.
Bezüglich der Zusammensetzung des erfindungsgemäßen emaillierten Stahlblechs braucht nur dem
Mangangehalt Aufmerksamkeit gewidmet zu werden, während für die anderen Bestandteile keine besonderen
2« Beschränkungen bestehen. Die »Blasenbildung«, nämlich ein bei Emailprodukten manchmal auftretender
Fehler, wird im allgemeinen der Reaktion zwischen dem im Stahlblech enthaltenen Kohlenstoff und dem
Sauerstoff im Email oder in der Brennatmosphäre zugeschrieben, und dieser Fehler stellt speziell bei nur
einmal emaillierten Erzeugnissen ein besonderes Problem aar. Aus diesem Grund wird empfohlen, den
Kohlenstoffgehalt des Stahlblechs zur Ausschaltung der Blasenbildung auf weniger als 0,01 Gew.-% zu reduzie-
(0 ren. Die Fig. Ib-I bis lb-3 zeigen nun schemalisch den
Ablauf des Verfahrens zur Herstellung des erfindungsgemäßen emaillierten Stahlblechs. Erfindungsgemäß
kann ein emailliertes Stahlblech mit weniger als 0,01 Gew.-% Kohlenstoff hergestellt werden, z. B. durch
π Vakuumentgasung der Stahlschmelze auf bekannte
Weise gemäß Fig. lb-2,durch Kaltwalzen des warmgewalzten
Stahlblechs nach dem Entkohlungsglühen gemäß Fig. Ib-I oder durch Kaltwanzen des warmgewalzten
Stahlblechs vor und nach dem Entkohlungsglühen gemäß Fig. Ib-I oder durch Kaltwalzen des
warmgewalzten Stahlblechs vor und nach dem Entkohlungsglühen gemäß Fig. lb-3. Jedoch ist der Kohlenstoffgehalt
nicht auf weniger als 0,01 Gew.-% beschränkt. Unter Berücksichtigung der endgültigen
Eigenschaften des emaillierten Stahlblechs ist daher zu bestimmen,ob das Entkohlungsglühen gemäß Fig. Ib-!
weggelassen werden soll oder nicht, oder welches der Stahlblechherstellungsverfahren gemäß Fig. Ib-I bis
1 b-3 angewandt werden soll.
w Das Kaltwalz-Reduktionsverhältnis unmittelbar vor dem Emaillieren sollte lediglich mehr als 30% betragen;
dies entspricht dem üblichen Kaltreduktionsverhältnis, wobei keine spezielle Einschränkung besteht.
Fig.3 veranschaulicht die P. E. 1-Versuchsergebnisse
T) bezüglich der Emailhaftungseigenschaften von emaillierten
Stahlblechen. Die untersuchten emaillierten Stahlbleche bestanden aus Proben von Stahlblechen,
von denen sich einmal ein warmgewalztes Stahlblech mit. einem Mangangehalt von 0,50 Gew.-% oder
w> darunter noch im Zustand unmittelbar nach dem
Kaltwalzen befand (d. h. innerhalb des Rahmens der Erfindung liegend), und wobei zum anderen das
Stahlblech geglüht bzw. angelassen (d. h. außerhalb des Rahmens der Erfindung) wurde worauf die Proben nach
<ö dem Entfetten emailliert und gebrannt wurden. In
Fig. 3 veranschaulicht der Punkt A das Ergebnis des
Emaillierens unter den gleichen Bedingungen, wie vorstehend erläutert iedoch bei einem Stahlblech mit
einem Mangangehalt von 0,53 Gew.-% (d. h. außerhalb des beanspruchten Mangan-Bereichs liegend) im Zustand
unmittelbar nach dem Kaltwalzen.
Wie aus F i g. 3 hervorgeht, ist die Emailhaftung beim herkömmlichen kaltgewalzten und geglühten und im
kaltgewalzten Zustand vorliegenden emaillierten Stahlblechen gemäß der Erfindung erheblich unterlegen,
wenn diese beiden Stahlbleche jeweils ohne Beizvorgang emailliert werden. Bei einem höheren Mangangehalt
von z. B. 0,53 Gew.-°/o sind zudem auch die nicht geglühten und im kaltgewalzten Zustand vorliegendein
emaillierten Stahlbleche nicht zufriedenstellend, weil bei ihnen die Emailhaftung nahe auf dem gleichen Wert
liegt wie bei kaltgewalzten und geglühten Stahlblechen.
Die gute Emailhaftung ist zum Teil darauf zurückzuführen, daß das Mangan zur Stahibiechoberf:äche
diffuniert, wobei die auf diese Weise gebildete Blechoberfläche mit abnormaler höherem Mangangehalt
die Adhäsion des mit ihr in Berührung gelangendem Emails behindert.
F i g. 4 veranschaulicht die Verteilung des Mangangehalts in Dickenrichtung des Stahlblechs vcr und nach
dem Glühen. Die untersuchten Stahlbleche wurden aus einem Stahlblock mit einem Mangangehalt von 0,25 bis
0,30Gew.-% durch Warmwalzen, erforderlichenfalls Beizen, Kaltwalzen und Glühen hergestellt. Bei dem vor
dem Glühen im kaltgewalzten Zustand vorliegenden Stahlblech ist der Mangangehalt gemäß Fig.4b in
Dickenrichtung nahezu konstant. Dagegen findet sich beim Stahlblech nach dem Glühen gemäß Fig.4a der
Mangankonzentrationsbereich, der ein Mehrfaches höher ist als der durchschnittliche Mangangehalt des
Stahlblechs, in einer Entfernung von 5 bis 5 μ von der Oberfläche des Stahlblechs. Auch das herkömmliche,
kaltgewalzte und geglühte Stahlblech vermag eine gute Emailhaftung zu gewährleisten, wenn es vor dem
Emaillieren einer Beizbehandlung mit zufriedenstellendem Beizmaterialverlust unterworfen wird, weil beim
Beizen nicht nur die Stahloberfläche aktiviert, sondern auch der Mangankonzentrationsbereich chemisch beseitigt
wird. Andererseits kann auch mit einem nicht geglühten und im kaltgewalzten Zustand vorliegenden
Stahlblech keine zufriedenstellende Emailhaftung gewährleistet werden, wenn der Mangangehalt einen
Wert von 0,50 Gew.-% übersteigt. Dies wird dem Umstand zugeschrieben, daß auch dann, wenn die
Blechoberfläche durch das Kaltwalzen aktiviert und gereinigt ist, ein den Wert von 0,50Gew.-% übersteigender
Mangangehalt im Oberflächenbereich des Stahlblechs die gute Haftung bzw. Adhäsion zwischen
der Emailschicht und der Stahlblechoberfläche behindert.
Wenn ein nicht geglühtes und im Zustand unmittelbar nach dem Kaltwalzen vorliegendes Stahlblech gemäß
der Erfindung emailliert und gebrannt wird, kann eine verbesserte Emailhaftung erzielt werden, weil die durch
das Kaltwalzen gebildete und aktivierte und gereinigte Stahloberfläche beim Brennen mit dem Email in
Berührung steht Infolgedessen benötigt das erfindungsgemäße Emaillierstahlblech keine Aktivierung und
Reinigung durch Beizen seiner Oberfläche, wie dies beim herkömmlichen kaltgewaltzen Emaillierstahlblech
erforderlich ist
Fig.5 veranschaulicht schematisch die Menge des
Oxidfilms, der sich zu Beginn des Emaileinbrennens (bei 85O0C) auf einem herkömmlichen kaltgewalzten emaillierten Stahlblech und auf einem gemäß der Erfindung
hergestellten emaillierten Stahlblech bildet In F i g. 5 ist bei B die zu Beginn des Emailbrennens auf einem
kaltgewalzten Stahlblech mit einem Mangangehalt von 0,53 Gew.-% gebildete Menge des Oxidfilms angegeben.
Wie aus F i g. 5 ersichtlich ist, ist die Oxidfilmmenge
■> auf dem nach der Erfindung hergestellten emaillierten
Stahlblech wesentlich größer als auf dem herkömmlichen kaltgewalzten emaillierten Stahlblech. Außerdem
ist daraus ersichtlich, daß die Menge des Oxidfilms durch den Mangangehalt des Stahlblechs erheblich
ίο beeinträchtigt wird.
Wenn ein warmgewalztes Stahlblech nach dem Kaltwalzen dem Entkohlungsglühen gemäß Fig. lb-3
unterworfen wird, entspricht die Manganverteilung in Dickenrichtung des Stahlblechs nach dem Glühen der
Kurve gemäß Fig.4a. Wird das Stahlblech dagegen
anschließend erneut kaitgewaizt, wird der sehr dünne Oberflächen-Mangankonzentrationsbereich des Stahlblechs
durch den Kaltwalzvorgang mechanisch abgetragen oder infolge der durch das Kaltwalzen bewirkten
plötzlichen Vergrößerung der Oberfläche auseinandergetrieben bzw. verteilt. Tatsächlich ist in Fig.4b die
Manganverteilung in Dickenrichtung des Stahlblechs, das nach dem Verfahren gemäß Fig. lb-3 nach Jem
Entkohlungsglühen erneut kaltgewalzt worden ist,
:5 dargestellt. Durch das Kaltwalzen wird die während des
Entkohlungsglühens verunreinigte und passivierte Stahlblechoberfläche wieder aktiviert und gereinigt.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von Beispielen
erläutert.
Ein emailliertes Stahlblech wurde in der Weise hergestellt, daß ein warmgewalztes Stahlblech mit einet·
Dicke von 2,3 mm, das aus 0,047 Gew.-% Kohlenstoff. 0,29 Gew.-% Mangan, anderen, unvermeidbaren Verunreinigungen
und irn Rest aus Eisen bestand, nach dem Beizen auf 0,5 mm kaltgewalzt wurde. Danach wurde
das emaillierte Stahlblech nach alkalischer Entfettung durch Aufbringen einer Emailschicht und Brennen des
Stahlblechs hergestellt. Das auf diese Weise hergestellte emaillierte Stahlblech besaß eine gute Emailhaftung mit
einem P. E. I.-Haftungsindex von 100%. Die anderen Emaileigenschaften, wie Schuppenfestigkeit waren
ebenfalls zufriedenstellend. Ein emailliertes Stahlblech, das durch unter den vorstehend angegebenen Bedingungen
erfolgendes Emaillieren eines außerhalb des Erfindungsrahmens liegenden Stahlblechs (etwa 5
Stunden langes Glühen bei etwa 7000C) erhalten wurde,
so besaß dagegen einen P. E. I.-Haftungsindex von 55%.
Ein emailliertes Stahlblech wurde in der Weise hergestellt daß ein warmgewalztes Stahlblech mit einer
Dicke von 23 mm und mit 0,053 Gew.-% Kohlenstoff,
032 Gew.-% Mangan sowie anderen, unvermeidbaren Verunreinigungen, Rest Euen, nach dem Beizen auf
035 mm kaltgewalzt wurde. Sodann wurde aus diesem
Stahlblech nach der alkalischen Entfettung eine emaillierte Schultafel durch Auftragen einer entsprechenden Emailschicht und Brennen des Stahlblechs
hergestellt Die so hergestellte Schultafel zeigte eine
gute Emailhaftung bzw. -adhäsion mit einem P. E I.-Haftungsindex von 100%, und sie konnte ohne
Schwierigkeiten für ihren vorgesehenen Zweck benutzt werden.
Ein emailliertes Stahlblech wurde in der Weise hergestellt, daß ein warmgewalztes Stahlblech mit einer
Dicke von 2,3 mm sowie mit 0,049% Gew.-% Kohlenstoff, 0,32 Gew.-°/o Mangan und anderen unvermeidbaren
Verunreinigungen, Rest Eisen, nach dem Beizen in feuchter Atmosphäre entkohlungsgeglüht und anschlie-
ßend auf 0,35 mm kaltgewalzt wurde. Der Kohlenstoffgehalt
dieses Stahlblechs betrug dann 0,003 Gew.-%. Aus diesem Blech wurde ein emailliertes Stahlblech
hergestellt, wozu nach dem alkalischen Entfetten eine Emailschicht aufgetragen und das Stahlblech sodann
gebrannt wurde. Das auf diese Weise erhaltene emaillierte Stahlblech besaß eine gute Emailhaftung
sowie eine gute Durchsackfestigkeit.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Emaillieren eines Stahlblechs mit einem Mangan-Gehalt von höchstens
0,50Gew.-% nach Entfetten und Trocknen, dadurch
gekennzeichnet, daß das warmgewalzte Stahlblech mit einem Kaltwalzreduktionsverhältnis
von mehr als 30% kaltgewalzt wird und daß das Stahlblech ohne Glühen bzw. Anlassen im
Zustand nach dem Kaltwalzen mit einer Emailmasse fiberzogen und gebrannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das warmgewalzte Stahlblech gebeizt
und dann kaltgewalzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das warmgewalzte Stahlblech nach
dem Beizen entkohlungsgeglüht und dacn kaltgewalzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das durch Vakuumentgasung im
geschmolzenen Zustand hergestellte warmgewalzte Stahlblech gebeizt und dann kaltgewalzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das warmgewalzte Stahlblech nach
dem Beizen kaltgewalzt, sodann entkohlungsgeglüht und anschließend erneut kaltgewalzt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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JP7819074A JPS551335B2 (de) | 1974-07-10 | 1974-07-10 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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- 1975-06-24 GB GB26673/75A patent/GB1511147A/en not_active Expired
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Also Published As
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GB1511147A (en) | 1978-05-17 |
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