DE2530492A1 - Hochspannungsgleichstromuebertragungsanlage - Google Patents
HochspannungsgleichstromuebertragungsanlageInfo
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Description
Frankfurt Α., den 4. 7. 1975
DiPL-ING. R. SCHLEE Boe/Prs 12.553
GKSSEN, BismarekstraBe 43
DR.-ING. J. BOECKER
FRANKFURT 1, Rathenaupl. 2
FRANKFURT 1, Rathenaupl. 2
Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget
Västeras/Schweden
Die Erfindung betrifft eine Hochspannungsgleichstroraübertragungsanlage
gemäß dem Oberbegriff" des Anspruches 1.
Die Erfindung bezieht sich genauer gesagt auf Anordnungen zur Begrenzung von Überspannungen bei Inbetriebnahme der Übertragungsanlage,
und zwar entweder bei einer anfänglichen Inbetriebnahme oder einer Wiedereinschaltung nach einem zufälligen
Ausfall, beispielsweise infolge des Ansprechens einer Fehlerschutzeinrichtung. Besonders im letztgenannten Falle ist eine
schnelle V/iedereinschaltung und schnelle Wiederinbetriebnahme der Übertragung oft erwünscht, weshalb man an einer schnellen
Hochsteuerung der Übertragungsspannung interessiert ist. Eine solche schnelle Hochsteuerung ist jedoch mit der Schwierigkeit
verbunden, daß sie bei einer sogenannten "offenen" Übertragungsleitung zu gefährlichen Überspannungen auf der Leitung und in
der Gleichrichterstation bei der Inbetriebnahme führen kann.
$09885/0917
Eine "offene" leitung ist dasselbe wie eine unterbrochene Leitung, was auf Fehlern der Leitung selbst oder jedoch,
was üblicher ist, auf Fehlern in der Wechselrichterstation beruht. Die offene Leitung kann keinen Strom führen. Da
kein Strom fließen kann, wird die Stromsteuerung in der Gleichrichterstation den Steuerwinkel für die Ventile dieser
Station auf ein Minimum heruntersteuern und damit die Gleichspannung der Station auf ein Maximum steuern. Eine weitere
Folge eines fehlenden oder nur sehr geringen Gleichstromes ist die sogenannte Spitzengleichrichtung, d.h. durch Aufladung
der Kapazitäten der Übertragungsleitung nimmt die Gleichspannung einen dem Amplitudenwert der Wechselspannung entsprechenden
Wert an, da die Spannungsglättung als Folge eines Stromflusses
nicht stattfindet. Hinzu kommt die unvermeidliche Reflektion der Spannung am offenen Leitungsende. Die genannten
Erscheinungen sind besonders bei Kabelübertragungsleitungen gefährlich, da Kabel außerordentlich empfindlich gegen Überspannungen
sind, so daß große Anforderungen an die Ableiterschutzeinrichtung der Übertragungsleitung gestellt werden
müssen*/Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
die geschilderten Gefahren einer Überspannung weitgehend zu vermeiden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Hochspannungsgleichstromübertragungsanlage
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 vorgeschlagen, die erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil
- 3 -5Ö388S/0917
des Anspruches 1 genannten Merkmale aufweist.
Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.
Die Erfindung beruht darauf, daß man das gleichzeitige Auftreten einer erhöhten Spannung und eines niedrigen
Stromes erfaßt, und geeignete Maßnahmen zur Reduktion der Gleichspannung in der Gleichrichterstation getroffen werden.
Anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen:
Pig. 1 eine Hochspannungsgleichstromübertragungsanlage mit einer Anordnung gemäß der
Erfindung,
Fig· 2 eine Kompensationseinrichtung für die
Leitungsinduktivität gemäß der Erfindung,
Fig. 3 eine Anordnung für eine stromabhängige
Sicherheitswinkelsteuerung des Wechselrichters,
Fig. 4 ein Diagramm über die Abhängigkeit des Sicherheit
swinkel s vom Strom.
- 4 — S09885/0917
• - 4 -_
Pig. 1 zeigt eine Hochspannungsgleichstromübertragungsanlage mit einer Gleichrichterstation 1 und einer Wechselrichterstation
2, von denen jede an ein zugehöriges Wechselstromnetz 3 "bzw. 4 angeschlossen ist und die über eine Gleichstromübertragungsleitung
5 mit Glättungsdrosseln 6 miteinander verbunden sind. Jede Station kann aus einem oder mehreren in
Reihe und/öder parallelgeschalteten Stromrichtern bestehen.
Die Stationen sind mit üblichen, nicht dargestellten Steueranordnungen für Strom und Spannung ausgerüstet. Wie oben erwähnt,
wird der Start einer Gleichrichterstation bei offener, d.h. unterbrochener und nicht stromführender Leitung zur Folge
haben, daß die Station ihre Gleichspannung auf den Maximalwert hochsteuert.
Um das Auftreten von Überspannungen dabei möglichst zu vermeiden, ist in der Gleichrichterstation ein Spannungsteiler
7 und ein Meßtransduktor 8 oder ähnliche Geräte zum Messen
der Gleichspannung und des Gleichstromes vorhanden. Die Meßwerte werden über Summierungsglieder 11 bzw. 12 auf Niveauindikatoren
9 bzw. 10 gegeben. An die Summierungsglieder sind neben den genannten Meßwerten Signale angeschlossen, welche
die kritischen Werte für die maximal zulässige Spannung bzw. den Mindest strom Ikri+ beschreiben. Wenn die Leitungsspannung
den Wert U, ., überschreitet, während gleichzeitig der Gleichstrom den Wert 1^4+ unterschreitet, so ist dies
- 5 S0988S/0917
ein Indiz dafür, daß der Gleichrichter wahrscheinlich auf
eine offene Leitung arbeitet. Das UND-Glied 13, auf dessen beidenEingänge die Ausgänge der Niveauindikatoren 9 und 10
geschaltet sind, gibt ein Ausgangssignal ab, das in an
sich bekannter Weise an die Steueranordnung der Gleichrichterstation zur Herabsetzung der Gleichspannung der Station angeschlossen
ist. Diese Spannungsreduktion geschieht am einfachsten dadurch, daß man die Winkelsteuerung der Station
beeinflußt, so daß der Steuerwinkel für die Ventile der Station vergrößert wird, wobei die Gleichspannung sinkt.
Eine zweite Möglichkeit besteht darin, die Steuerung zu blockieren, und eine dritte Möglichkeit besteht darin, eine oder mehrere
Gleichrichter in der Station nebenzuschalten, d. h. aus der Reihenschaltung der Gleichrichter herauszunehmeno
Um zu vermeiden, daß kurzfristige Ausgangssignale des UND-Gliedes
13, die nicht durch die besonderen Verhältnisse der offenen Leitung verursacht werden, eine ungewollte
Spannungsherabsetzung auslösen, kann ein Zeitverzögerungsglied 14 dem UND-Glied 13 nachgeschaltet werden.
Bei der Anordnung gemäß Fig. 1 muß man in Betracht ziehen,
daß es eine gewisse Zeit dauert, bis die Übertragungsleitung auf die kritische Spannung U-, ... aufgeladen ist. Während dieser
Zeit übersteigt der Ladestrom den Wert Ij5x-I + * Man muß daher damit
- 6 509886/0917
rechnen, daß die Ieitungsspannung "beachtliche Werte erreichen
kann, bevor das Glied 14 ein Signal zur Spannungsreduktion abgibt·
Damit man bereits zu einem frühen Zeitpunkt erfährt, daß die Leitung offen ist, beispielsweise auf Grund von Fehlern
in der Wechselrichterstation, muß man den Strom und die Spannung am Wechselrichter messen und die Meßwerte zur
Gleichrichterstation übertragen. Eine solche Übertragung von Meßwerten kann jedoch dadurch vermieden werden, daß man beim
Spannungs- und Strommessen in der Gleichrichterstation die
Leitungsinduktivität kompensiert und somit zu einem frühen Zeitpunkt Auskunft über die Leitungsspannung und den Leitungs
strom in der Wechselrichterstation erhält.
Eine solche Kompensation kann mit einer Anordnung gemäß Fig.
2 durchgeführt werden, die zwischen den Meßgliedern 7 und 8 auf der einen Seite und den Summierungsgliedern 11 und 12
auf der anderenSeite (Fig. 1) eingeschaltet ist.
Die Spannung am Wechselrichter LL·^ ergibt sich aus der
Gleichrichterspannung Uj^» dem Gleichrichter strom 1-^ und
einer äquivalenten Leitungsinduktivität L nach folgender
Gleichung: λ
wobei der zweite Ausdruck auf der rechten Seite den induktiven Spannungsfall auf der Leitung darstellt.
509885/0917 " 7 "
In Fig. 2 ist der Abgriff des Spannungsteilers 7 an den einen Eingang eines Summierungsgliedes 17 angeschlossen.
An den anderen Eingang des Summierungsgliedes 17 ist der Meßtransduktor 8 über ein Differenzierungsglied 15 und einen
Verstärker angeschlossen. Der letztgenannte Anschlußwert
beschreibt den zweiten Ausdruck auf der rechten Seite der obengenannten Gleichung. Der Ausgang des Summierungsgliedes
ist einerseits an das Summierungsglied 11 vor dem Niveauindikator
9 angeschlossen und andererseits an ein zweites Differenzierungsglied 18.
Der Strom I^p im Wechselrichter kann auf ähnliche Weise
wie folgt ausgedrückt werden:
dUVE 1VIi = 1LR ~ ° * ""d¥~ »
wobei C die Leitungskapazität ist. Der zweite Ausdruck auf der rechten Seite der Gleichung ist der Ladestrom der Leitung.
An das Summierungsglied 19 wird einerseits der Meßwert des Gleichrichter ströme s I^ vom Transduktor 8 angeschlossen und
andererseits der Spannungswert IL^ vom Ausgang des Summierungsgliedes
17 über das Differenzierungsglied 18 und den Verstärker 20. Der letztgenannte Anschluß beschreibt den zweiten Ausdruck
in der zuletztgenannten Gleichung. Der Ausgang des Summierungs-
- 8 509835/0917
gliedes 19 wird an das Summierungsglied 12 vor dem Eingang
des Niveauindikators 10 angeschlossen. Somit wird die
Signalschaltung gemäß der Erfindung aus den Gliedern 9 von
dem berechneten Strom und der berechneten Spannung des Wechselrichters beaufschlagt.
Bei einer Anordnung gemäß Pig. 1 und 2 besteht die Gefahr, daß zufällige Überspannungen bei niedrigem Belastungsstrom
eine unerwünschte Auslösung verursachen können. Um dies zu vermeiden, muß der dem Summierungsglied 11 zugeführte
kritische Spannungswert U, ., eventuell übermäßig hoch gewählt werden, wodurch das Auslösesignal vom Verzögerungsglied 14
verspätet wird.
Dem kann mit einer Anordnung gemäß Pig. 3 vorgebeugt werden, wobei man einen Spannungsabfall in der Wechselrichterstation bei
Strömen unter einem bestimmten Wert Ι_·η erreicht, was dadurch
geschieht, daß man den Sicherheitswinkel der Wechselrichterstation
bei niedrigem Strom erhöht.
Die Wechselrichterstation 2 in Pig. 3 ist mit einer Sicherheitswinke !steueranordnung 22 versehen, die beispielsweise gemäß der
schwedischen Patentschrift 343 181 (DOS 1 921 948) aufgebaut sein kann und die an das Wechselstromnetz 4 und einen Transduktor
21 angeschlossen ist. Ein Sollwertgeber 25 für den Sicher-
-'9 509865/0917
heitswinkel ist über das Summierungsglied 24 angeschlossen.
An dieses ist auch eine stromabhängige Zusatzgröße zum Sollwert von Sollwertgeber 25 angeschlossen. Diese Zusatzgröße
wird beispielsweise aus der Differenz zwischem dem Strommeßwert des Transduktors 21 und einem Minimalwert
I . für den Strom gewonnen, welche Differenz im Summierungsglied 23 gebildet und an einen Begrenzer 26 angeschlossen
wird, der ein anwachsendes Signal abgibt, wenn der Belastungsstrom Imin unterschreitet. Dieses Signal wird dem Summierungsglied
24 über den Verstärker 27 als Zusatzgröße zum Sollwert von Sollwertgeber 25 zugeführt.
In Fig. 4 wird anhand der Kurve a gezeigt, wie der Sicherheitswinkelö
bei abnehmendem Strom beispielsweise nur schwach zunimmt, jedoch bei Strömen unter dem Wert I1nJn stark zunimmt.
Die Kurve b zeigt die entsprechende Variation der Gleichspannung des Wechselrichters und damit die Ieitungsspannung U. Durch diese
Maßnahme wird eine niedrigere Spannung bei niedrigem Belastungsstrom sichergestellt, so daß der Maximal spannungswert U-, . .
am Summierungsglied 11 in Fig. 1 ziemlich niedrig gewählt werden kann, d.h. nur etwas über der Nennspannung der Übertragung.
Hierdurch wird eine unnötige Verzögerung des Signals von Verzögerungsglied 14 und damit eine unnötig hohe Überspannung
auf der Leitung verhindert.
- 10 -
509l885/0917
Claims (3)
1. JHochsparinungsgleichstromubertragungsanlage mit einer
Gleichrichter- und einer Wechselrichterstation, von denen jede an ihr betreffendes Wechselstromnetz angeschlossen ist
und die über eine Gleichstromleitung miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichrichterstation
(1) zur Begrenzung von Überspannungen auf der Übertragungsleitung (5) und in der Gleichrichterstation beim Start derselben
bei offener leitung Anordnungen (7, 8) zum Messen der Spannung und des Stroms der Station enthält, welche Anordnungen
über Niveauindikatoren (9 bzw. 10) für eine maximale Spannung und einen minimalen Strom an einen Signalgeber (13) zur Reduktion
der Gleichspannung der Station angeschlossen sind, welcher anspricht, wenn gleichzeitig die Gleichspannung über
einem bestimmten Wert und der Gleichstrom unter einem bestimmten Wert liegt.
2. Hochspannungsgleichstromübertragungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Anordnungen (7, 8)
zur Messung der Spannung und des Stroms und den Niveauindika—
toren (9, 10) Anordnungen (15 - 20) zur Kompensierung der Leitungsinduktivität zwischen Gleich- und Wechselrichterstation
(1, 2) geschaltet sind.
- 11 -
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3. Hochspannungsgleiehstrcmübertragungsanlage nach Anspruch
1 oder 2, bei der die Wechselrichterstation mit einer Anordnung zur Sicherheitswinkelsteuerung versehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß, um den Wert des Spannungsniveauindikators (9) auf einen angemessenen niedrigen Wert begrenzen zu können,
die genannte Anordnung zur Sicherheitswinkelsteuerung (22)
auf solche Weise stromanhängig ist, daß der Sicherheitswinkel
bei niedrigem Gleichstrom zunimmt, wobei die Gleichspannung (U) der Wechselrichterstation abnimmt.
509885/0917
Leerseite
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