-
Greif - Finger
-
Die Erfindung betrifft einen Greif-Finger, der aus einem Grundkörper
und einem oder mehreren Zugelementen besteht.
-
In verstärkter Form werden in der Technik zum Beschicken von Bearbeitungsmaschinen
und zum Handhaben von Teilen sowohl einfache Einlegegeräte mit nur wenigen Freiheitsgraten
als auch komplizierte Roboter mit zahlreichen Freiheitsgraten und elektronischen
Steuerungen eingesetzt. Besonders erwünscht sind diese Maschinen an Arbeitsplätzen,
an denen Hitze-, Staub-, Lärm- oder schädliche Strahlenentwicklung anzutreffen sind.
-
Das gleiche gilt auch bei Arbeiten mit ätzenden Medien oder bei einer
möglichen Verletzungsgefahr.
-
Zum Handhaben eines Gegenstandes muß dieser zunächst in irgend einer
Form ergriffen werden können. Hierfür werden meist metallene Greifer verwendet,
die gezielt auf den zuergreifenden Gegenstand abgestimmt werden müssen. Bei Änderung
des Gegenstandes oder in vielen Fällen auch schon bei Änderung nur einer
Abmessung
muß oft der vorhandene Greifer durch einen anderen ersetzt werden Bei geschickter
Gestaltung genügt es eventuell auch, nur die Greif-Arme auszuwechseln. Der Aufbau
dieser Greifer ist meist sehr kompliziert und benötigt oft für einen störungsfreien
Einsatz eine äußerst exakte Herstellung. Darüber hinaus erfordern solche Präzisionsteile
laufende Wartung, um die unvermeidliche Abnützung zu vermindern und die Funktion
zu gewährleisten. Da der Einsatz solcher mechanischer Greifer nicht universell möglich
ist, muß oft mit einem erheblichen Zeitaufwand zum Umrüsten gerechnet werden.
-
Besonders schwierig kann es bei Schmiedearbeiten sein, wenn das Schmiedegut
nacheinander in verschiedenen Gesenken seine Form und damit auch den Durchmesser
seiner Oberfläche ändert, an der das Teil ergriffen wird. Der Einsatz eines Roboters
kann hier leicht an der Greiferfrage scheitern.
-
Häufig soll der Greifer auch dazu dienen, Güter zu erfassen, um sie
auf einer längeren Strecke, an einem Förderband hängend, zu einem anderen Einsatzort
zu transportieren. Hierbei muß stets gewährleistet sein, daß die Energie für die
Greifkraft ständig aufrecht erhalten wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfach aufgebauten
Greifer zu entwickeln, der zahlreiche unterschiedliche Gegenstände handhaben kann,
ohne häufig umgerüstet zu werden.
-
Er soll eine große Variationsbreite aufweisen, die es erlaubt, in
kurzer Zeit auf einen anders dimensionierten Gegenstand umzurüsten. Die Greifkräfte
sollen sich leicht errechnen, variieren und einstellen lassen. Er soll einsetzbar
sein in Räumen, in denen Ritze-, Staub-, Lärm- oder Strahlenentwicklung anzutreffen
ist, als auch gegen ätzende Medien beständig sein und den Arbeiter vor möglicher
Verletzungsgefahr schützen.
-
Die Aufgabe wurde gelöst mit einem Greif-Finger, der aus einem Grundkörper
und ein oder mehreren Zugelementen besteht und dadurch gekennzeichnet ist, daß das
oder die Zugelemente in
Bohrungen verlaufen, die im Grundkörper
außermittig zur Längsachse angeordnet sind und durch Spannen des oder der Zugelemente
den Grundkörper krümmen. Der Greifer kann dabei aus einem oder mehreren Greif-Fingern
bestehen. Ähnlich dem menschlichen Finger läßt sich der Greif-Finger krümmen und
ergreift, entweder einzeln durch Umschlingen, oder mehrfach zu einer Hand kombiniert,
durch Tangieren mit den Spitzen den Gegenstand.
-
Zur leichteren Beschreibung des Greif-Fingers werden daher auch die
in der Biologie üblichen Bezeichnungen der Finger-und Handteile verwendet.
-
Der Grundkörper kann beispielsweise aus einem biegsamen Material mit
quadratischem, rechteckigem, rundem, polygonem, I-förmigem oder ähnlichem Querschnitt
bestehen. Im Bereich der Fingerinnenfläche werden in den Grundkörper, außermittig
zur Längsachse, ein oder mehrere Bohrungen vorgesehen, die durch den ganzen Grundkörper
verlaufen. In der oder den Bohrungen wird ein oder werden mehrere Zugelemente geführt.
-
Diese bestehen aus einem Faden, der aus Metall, Textil, Kunststoff,
Glas oder Kohlenstoff hergestellt werden kann.
-
Das Zugelement wird mit dem einen Fadenende an der Fingerspitze und
mit dem anderen an einem Krafterzeuger befestigt, der auf mechanische, pneumatische,
hydraulische oder elektrische Weise wirken kann. Der Fingeransatz steckt in einer
Fassung, die an einer Grundplatte, einem Rahmen oder ähnlichem Konstru ktionselement
befestigt ist. Diese Elemente können wiederum am Arm eines Einlegegerätes oder eines
Roboters angebracht sein. Da der Krafterzeuger meist auf der Rückseite der Befestigungsplatte
angeordnet ist, muß diese, entsprechend wie im Grundkörper, Durchgangsbohrungen
für die Zugelemente aufweisen. Bei einer gradzahligen Bohrungszahl für die Zugelemente
kann man auf eine Befestigung des einen Fadenendes an den Fingerspitzen verzichten
und jenes durch die jeweils zweite Bohrung zurückführen. Durch Anziehen der Zugelemente
wird in dem Grundkörper ein einseitiges Biegemoment erzeugt, das, bedingt durch
das flexible Material des Grundkörpers, zu einer Krümmung des Greif-
Fingers
führt. Nach dem Entlasten der Zugelemente streckt sich der Finger und nimmt wieder
seine ursprüngliche Form an.
-
Durch das Krümmen des Fingers kann bei entsprechender Länge ein Gegenstand
umschlungen und somit erfaßt werden. Häufiger ist die Kombination von zwei, drei
oder mehreren Fingern auf einer Grundplatte oder einem Rahmen, ähnlich der menschlichen
Hand. Durch Krümmen der Finger werden deren Spitzen zusammengezogen, so daß Gegenstände
ergriffen werden können.
-
Der Grundkörper des Greif-Fingers wird torteilhafterweise aus einem
elastischen Material hergestellt, wie z.B. Gummi.
-
oder Kunststoff, das sich leicht durch Pressen, Spritzen oder Gießen
in die gewünschte Form bringen läßt. Im Sonderfall lassen sich auch Moosgummi oder
geschäumter Kunststoff verwenden.
-
Um das Krümmen des Greif-Fingers zu erleichtern, werden vorteilhafterweise
quer zur Längsachse des Grundkörpers über die gesamte Länge zahlreiche, tiefe Einkerbungen
vorgesehen, die sich über die gesamte Fingerbreite erstrecken.
-
Auch Metall eignet sich bei einer entsprechenden Elastizität zur Herstellung
des Grundkörpers.
-
Auf die Elastizität des Materials des Grundkörpers kann verzichtet
werden, wenn die einzelnen Fingerglieder durch Gelenke miteinander verbunden werden.
-
Um die Seitenstabilität zu erhöhen, kann parallel zur Längsachse im
Bereich der neutralen Faser ein dünnes, breites Band, z.B. aus gehärtetem Stahl,
eingearbeitet werden.
-
Dadurch wird ein unerwünschtes Abbiegen des Fingers senkrecht zur
Krümmungsebene vermieden. Darüber hinaus wird durch diese Maßnahme das Trägheitsmoment
im Fingerrücken in Richtung der Krümmung erhöht, was wiederum ein Erhöhen der Zugkraft
der Zugelemente ermöglicht und auch die Haltekraft
des Greif-Fingers
steigert.
-
Beim kräftigen Ergreifen von Gegenständen entsteht im Grundkörper,
nahe der Einspannstelle, durch die Reaktionskraft ein hohes Biegemoment, das bewirkt,
daß der Grundkörper sich in diesem Bereich über die Ausgangslage hinaus zurückbiegt.
-
Durch Abstützen des Fingerrückens an einer starren Anlage kann diese
unerwünschte Deformation vermieden werden. Durch diese Maßnahme wird zusätzlich
der Widerstand des Fingers erhöht, so daß die Kraft an den Zugelementen verstärkt
werden kann, wodurch auch die Haltekraft des Greif-Fingers ansteigt.
-
Das Abstützelement kann natürlich auch als eine C-förmige Schale ausgebildet
sein. Sie erfüllt zwei Aufgaben, in dem sie sowohl ein Zurückbiegen des Greif-Fingers
in der Nähe der Einspannung als auch ein Abbiegen senkrecht zur Krümmungsebene verhindert.
Bei manchen Einsatzfällen, bei denen ein starkes Krümmen des Fingers gefordert wird,
kann es günstig sein, auch die Abstützung in Richtung der Fingerkriimmung vorzuneigen
und eventuell etwas vorzukrümmen, um die Rückenabstützung zu verbessern und damit
die Haltekraft des Greif-Fingers zu erhöhen. Dabei büßt man allerdings einen Teil
des Spannbereiches ein.
-
In Fällen, in denen eine starre Abstützung unerwünscht ist, kann man
auch die Rückenpartie des Fingers erhöhen. Um aber ein Krümmen zu ermöglichen, werden
gegenüber den Einkerbungen tiefe Einschnitte vorgesehen, die sich dann öffnen. Ein
Krümmen des Grundkörpers nach der Rückenseite hin wird dadurch vermieden, daß die
Schnittflächen sich dann berühren und damit diese Bewegungsrichtung blockieren.
Die Haltekraft bei stark gekrümmten Greif-Fingern mit hohem Rückgrat kann man auch
erhöhen, wenn man in die Einschnitte am Rückgrat Keile aus steifem Material einlegt,
so daß sich die Rücken partien sc4i'--on bei positiverKrümmung gegeneinander abstützen.
-
Das geht natürl#ch auch su Lasten des Einspannbereiches.
-
Bei manchen Anwendungsfällen kann es nützlich sein, daß Bereiche des
Greif-Fingers sich nicht krümmen, sondern gestreckt bleiben, was durch Einsetzen
von Keilen aus steifem Material in die tiefen Einkerbungen erfolgen kann.
-
Soll der Krümmungsradius des Greif-Fingers ein bestimmtes aB nicht
unterschreiten, so kann dies durch Einsetzen abgeflachter Keile in die Einkerbungen
des Fingers erfolgen, so daß weiche, empfindliche Gegenstände nicht über Gebühr
deformiert werden.
-
Um eventuell einem Erlahmen der Rückstellkraft zu begegnen, kann man
sich einen doppelseitigen Greif-Finger vorstellen, bei dem beidseitig von der Mittelachse
Fingerglieder und Zugelemente angeordnet sind. Dieser Finger läßt sich nicht nur
nach einer Seite krümmen, sondern auch selbstverständlich gezielt in die Ausgangsstellung
zurückbiegen, um somit eine unerwünschte Restkrümmung zu vermeiden. Der doppelseitige
Greif-Finger läßt sich auch nacheinander nach beiden Seiten krümmen um Gegenstände
zu ergreifen.
-
Meist ist ein zu starkes Krümmen des Greif-Fingers zum Greifen von
Gegenständen hinderlich, da dabei ein steiler Winkel zwischen der Oberfläche des
Gutes und der des Fingers entsteht. Um dies zu verringern, ist es erforderlich,
die Fingerspitze so zu gestalten, daß diese sich etwas entgegen der Fingerkrümmung
zurückdeformiert und sich besser an das Haltegut anlegt. Fingerspitzen mit T-förmiger
Gestalt sind hierfür sehr günstig.
-
Außerdem ist es zweckmäßig das Zugelement nicht ganz bis in die Fingerspitze
zu führen und zusätzlich den #aterialquerschnitt zwischen den letzten Pingergliedern,
im Bereich der Fingerspitze, zur besseren Deformation zu ver tngen. Bei Fingern
mit beispielsweise einer Einlage eines Federstahlbandes ist es notwendig, entweder
nur das Trägheitsmoment des Stahlbandes zu reduzieren oder dieses sogar zu kürzen
und
ga iicht in die Fingerspitze zu führen0 Eine gute Anlage des Greif-Fingers an das
Greifgut kann auch dadurch erzielt werden, daß die Fingerspitze als ein kleiner
Gegenfinger ausgebildet wird. Dieser wird durch das gleiche Zugelement wie der Grundkörper,
aber in gegenläufigem Sinn, gekrümmt. Um dies zu erreichen, muß der Querschnitt
des Gegenfingers um 180 Grad zu dem des Grundkörpers gedreht und so parallel verschoben
werden, daß die Längsbohrungen des Grundkörpers mit denen des kleinen Gegenfingers
fluchten. Wünscheswert ist ein Parallelverschieben der Fingerinnenfläche an das
Greifgut. Das bedeutet, daß im kleinen Gegenfinger durch das Zugelement - bei gleicher
Kraft - ein gleichgroßer Krümmungswinkel entsteht wie im Hauptfinger.
-
Um dies zu erzielen, muß das Widerstandsmoment im Gegenfinger - entsprechend
dem Längenverhältnis der beiden Finger -kleiner gewählt werden.
-
Bei diesem Fingertyp kann auch ein steifes Band eingearbeitet werden,
das aber zweimal geknickt werden muß, damit es sowohl im Rücken des Grundkörpers
als auch in dem des Gegenfingere verläuft. Natürlich muß das Widerstandsmoment im
kleinen Gegenfinger reduziert werden.
-
Eine weitere Möglichkeit zur Erzielung einer guten Greifgutanlage
besteht darin, im Bereich der Fingerspitze eine drehbar gelagerte Greifplatte oder
ein -prisma zu befestigen.
-
legen der besseren Zentrierwirkung wird das Prisma eiher Platte vorgezogen.
Bas Gelenk muß so gestaltet werden, daß das drehbare Prisma die Bewegung des Fingers
gegenkompensieren kann.
-
Häufig ist bei der Herstellung des Greif-Fingers noch nicht bekannt,
für welches Gut und für welchesHandhabungsgerät er eingesetzt werden soll. Hiernach
richtet sich aber meist die Fingerlänge. Sein einfacher Aufbau erlaubt es, vor dem
Einsatz, den Grundkörper am Ende oder an der E&nspannung
sowie
auch das Zugelement, zu kürzen und den Finger wieder leicht zu montieren.
-
Leider können Gummi und Kunststoff, von Ausnahmen abgesehen, auf längere
Dauer nur eine Temperatur bis 100 Grad, bestenfalls 200 Grad, aushalten. Ein Greifen
von heißen Schmiedestücken ist aber natürlich ganz -unmöglich. Greif-Finger, die
Schmiedestücke ergreifen sollen, müssen aus Materialien bestehen, die hohe Temperaturen
ertragen können.
-
Ein Greif-Finger, der vorgesehenl ist, heiße Gegenstände, z.B.
-
Schmiedestücke, zu ergreifen, kann beispielsweise folgenden Aufbau
haben: An einem biegsamen Band aus hitzebeständigem Material, z.B. einem Federstahlband,
werden zahlreiche Fingerglieder befestigt. Diese Fingerglieder bestehen aus Unter-und
Oberteil, die z.B. durch seitliche Stege miteinander verbunden sind. Um bei einer
dichten Folge der Fingerglieder ein Krümmen des Bandes zu ermöglichen, verlaufen
unterhalb des Bandes die beiden innenliegenden Seitenwände konisch, und die das
Band berührende Oberfläche ist konvex gekrümmt. Dabei sind oberhalb des Bandes die
innenliegenden Seitenwände parallel, um ein Zurückbiegen über die Ausgangsform zu
verhindern. Die hier das Band berührende Fläche ist plan ausgeführt. Durch die Unterteile
der Fingerglieder sind parallel zur Hauptachse Bohrungen vorgesehen, ähnlich wie
beim Grundkörper, durch die die Zugelemente geführt werden.
-
Die Greifelemente sollen möglichst gegen Verschieben auf dem Band
abgesichert werden. Hierzu können Bohrungen vorgesehen werden, durch die die Fingerglieder
mit Schrauben oder Nieten befestigt werden können.
-
Wegen des ungünstigen Spannungsverlaufes sind Bohrungen in einem gehärtetem
Stahlband unerwünscht. Es ist daher besser, die Fingerglieder durch Klemmen auf
dem Band zu befestigen.
-
Dies kann durch Aufdrücken eines verschiebbaren Flachstabes erfolgen.
Günstiger ist jedoch eine Klemmung mit einem
Federdrahtbügel über
einem Rechteckstahl.
-
Bei einer weiteren Ausführungsart ist es möglich, das Fingerglied
in der Mitte zu trennen, um den Schlitz für das Band mit seiner konvex gekrümmten
Unterseite und planen Oberseite von der Seite her einarbeiten zu können. Das Vereinigen
der beiden Hälften kann durch Nieten oder Schrauben erfolgen.
-
Je nach Einsatz lassen sich die Fingerglieder aus den verschiedensten
Materialien herstellen, wie z.B. aus: Gummi, Kunststoff, Metall, Keramik, Graphit,
Glas, Quarz oder Asbest.
-
Selbstverständlich läßt sich dieser Finger auf eine gewünschte Länge
kürzen, gleichfalls wie bei der vorne erwähnten Ausführung.
-
Ähnlich dem menschlichen Finger, kann man sich auch einen Greif-Finger
vorstellen, der sich an mehreren Gelenken abknicken läßt. Als Grundgerüst wählt
man eine Gelenkkette, an die je Kettenglied ein Fingerglied, meist aus Metall, befestigt
wird. Die Greifelemente haben eine ähnliche Form, wie die im vorangegangenen Abschnitt
beschriebene. Da das Metallband fehlt, können jetzt Unter- und Oberteil aus einem
Stück gefertigt werden.
-
Die innenliegenden Seitenflächen der Fingerglieder unterhalb der Gelenke
verlaufen konisch zueinander, um überhaupt das Krümmen des Fingers zu ermöglichen.
Am Fingerrücken sind die innenliegenden Seitenflächen parallel angeordnet, um umgekehrt
ein unerwünschtes Zurückknicken des Fingers nach dieser Seite zu vermeiden. Das
Krümmen des Fingers wird wieder durch ein Zugelement bewirkt, das aus Temperaturgründen
aus Metall oder Kohlenstoff besteht, und durch Bohrungen geführt wird, die parallel
zur Längsachse angeordnet sind.
-
Das Strecken des Fingers nach dem Entlasten der Zugstränge erfolgt
mit ein oder mehreren dünnen Schraubenfedern, die in-Nuten am Fingerrücken geführt
werden.
-
Zur Reduzierung der Einzelteile läßt sich ein Greif-Finger vorstellen,
der aus lauter Fingergliedern besteht, in die Je eine Kettenlasche integriert ist.
Auf der Vorder- und der Rückseite und einseitig in Richtung der Hauptachse weisen
die Fingerglieder je eine gelochte Lasche auf. Da die Fingerglieder gleichfalls
gelocht sind, lassen sich diese mit Bolzen gelenkig miteinander verbinden. Der uebliche
Aufbau entspricht dem oben erwähnten Finger.
-
Dieser Fingertyp lä£t nicht nur die Möglichkeit zum Kürzen, sondern
auch zum Verlängern zu. Das beim Kürzen freiwerdende Stück geht nicht verloren,
sondern kann später wieder angebaut werden.
-
Um Gegenstände mit hohem Gewicht, ohne all zu große Kraft n den Zugelemente,
ergreifen zu können, ist es zweckmäßig, an den Fingerspitzen ein ater al mit hohem
Reibwert ar.zugeringen.
-
Bei einigen Einsatzfällen kann es günstig sein, den Greif-Finger über
seine Länge konisch auszubilden. eist ist dann der Querschnitt senkrecht zur Längsachse
im Bereich der Einspannung größer als an der Fingersp#tze.
-
Der Antrieb des Zugelementes kann auf manigfache Weise erfolgen: mechanisch,
pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch.
-
Ingenieurmäßig lassen sich hier zahlreiche Lösungsmöglichkeiten und
Varianten erdenken. Stellvertretend für alle, sollen einige Beispiele mit pneumatischem
und mechanischem Antrieb näher erläutert werden.
-
Auf der Rückseite der Fingergrundplatte wird über ein Zwischenstück
ein Pneumatikzylinder mit der Kolbenstangenseite befestigt. Nach æinschalten des
Luftdruckes auf der Kolbenstangenseite wird das Zugelement gespannt und der Greif-Finger
krümmt sich. Nach Abschalten des Luftdruckes und Belüften des Zylinders streckt
sich der Finger wieder und zieht den Kolben in die Ausgangslage zurück. Je nach
Halte
gut und damit erforderlicher Haltekraft läßt sich diese durch Variieren des Luftdruckes
auf den gewünschten Wert einstellen.
-
Bei einem betriebssicheren Greifer besteht die Forderung, sowohl bei
kürzerem als auch bei längerem Energieausfa] 1, das Haltegut noch gegriffen
zu halten und nicht etwa fallen zu lassen. Als Kraftspeicher eignet sich hierbei
beispielsweise eine Stahlfeder, die zwischen Befestigungsplatten und Pneumatikzylinder
gebaut wird. Durch die Feder wird das Zugseil ständig unter Spannung gehalten und
der Finger bleibt gekrümmt. Der Pneumatikzylinder ist jetzt nur zu Beginn und zum
Ende des Greifvorganges notwendig. Durch Ausfahren des Pneumatikzylinders wird die
Schraubenfeder zusammengedrückt und damit das Zugelement entlastet und der Finger
gestreckt.
-
Der Einsatz der Feder hat noch den Vorteil, daß die Kraft im Zugelement,
z.B. durch eine Stellmutter, genau eingestellt werden kann und dann konstant bleibt,
auch wenn der Luftdruck sich im Netz ändert.
-
Bei manchen Einsätzen soll der Greifer dazu dienen, einen Gegenstand
zu ergreifen und ihn, an einem Förderband hängend, eine längere Strecke zu transportieren.
Besonders in diesem Einsatzfall eignet sich eine Feder als Kraftspeicher. In diesem
Falle ist sowohl an der Be- als auch an der Entladestelle nur ein Pneumatikzylinder
erforderlich.
-
Während des Transportes kann er fehlen. Das verbilligt die Greifhand
wesentlich. Bei diesem Anwendungsfall kann das Transportband gleichzeitig als Zwischenspeicher
dienen. Da der Greif-Finger mit Federn vom betrieblichen Energienetz unabhangig
ist, fallen die ergriffenen Gegenstände bei Energieausfall nicht aus der Greifhand.
Bei längeren Arbeitsunterbrechungen brauchen die Zwischenspeicher nicht geräumt
zu werden, und die Werkstücke sind bei Arbeitsbeginn noch vorrätig und können notfalls
von Hand be- und entladen werden.
-
In den meisten Fällen werden zwei, drei oder mehrere Greif-Finger
zusammen angeordnet und auch gleichzeitig betätigt.
-
Hierbei verzichtet man aus Kostengründen gern auf den Einzelantrieb.
Alle Enden der Zugelemente werden an einer gemeinsamen Platte befestigt und dann
durch einen großen Pneumatikzylinder betätigt. Damit wird auch gewährleistet, daß
alle Finger synchron arbeiten. In manchen Fällen müssen die Zugelemente über Rollen
umgelenkt werden, um sie an den Krafterzeugern ankoppeln zu können.
-
Die Erfindung wird in den Figuren, 1,1 bis 12,4 in beispielhafter
Weise dargestellt und beschrieben Fig. 1,1 stellt die seitliche und Fig. 1,2 die
stirnseitige Ansicht des Greif-Fingers in gestrecktem Zustand und Fig. 1,3 in gekrümmtem
Zustand dar. Der Grundkörper (1) besteht aus einem biegsamen Material, der einen
quadratischen, rechteckigen, polygonen, runden, I-förmigen oder ähnlichen Querschnitt
senkrecht zur Längsachse aufweisen kann. Von der unteren Seite her sind senkrecht
zur Längsachse zahlreiche Einkerbungen (2) vorgesehen, die weit in den Querschnitt
eindringen, so daß der Grundkörper aus zahlreichen Greifgliedern (3) zusammengesetzt
ist und einer Zahnstange ähnelt. Im unten ren Querschnittsbereich sind parallel
zur Längsachse ein, zwei oder mehrere Bohrungen (4) vorgesehen.
-
Der Greif-Finger wird am Fingeransatz (7) mittels einer zahnartig
geformten Einspannung (8) an der Grundplatte, am Rahmen oder an einem ähnlich geformten
Bauteil (9) befestigt, das wiederum an einem Handhabungsgerät angebracht ist.
-
Gleichfalls wie der Grundkörper weist die Grundplatte ebenfalls Durchgangsbohrungen
auf. Hinter dieser wird ein Krafterzeuger (10) installiert, der auf mechanische,
hydraulische, pneumatische oder elektrische Weise wirken kann. Durch die Bohrungen
(4) wird ein verschleißfestes Zugelement (5) geführt, das aus einem Faden besteht,
der aus Metall, Textil, Kunststoff, Glas oder Kohlenstoff hergestellt werden kann,
Das
Zugelement wird auf der einen Seite an der Fingerspitze und an der anderen an einem
Krafterzeuger befestigt. Bei einer gradzahligen Bohrungszahl kann auf eine Befestigung
des Zugelementes am Fingerende verzichtet und jenes durch die jeweils zweite Bohrung
wieder zurückgeführt werden.
-
Durch Ziehen am Zugelement (5) wird im Grundkörper ein Biegemoment
erzeugt, das den Finger nach unten krümmt (Fig. 1,3).
-
Nach dem Entlasten des Zugelementes streckt sich der Finger und nimmt
wieder seine Ausgangsgestalt an.
-
Um das Krümmen des Fingers zu erzielen, muß das Material des Grundkörpers
elastisch sein. Dazu eignen sich Gummi, Kunststoff oder ähnliche Stoffe. Der Grundkörper
läßt sich besonders günstig durch Gießen, Spritzen oder Pressen herstellen.' Auch
Moosgummi und geschäumter Kunststoff lassen sich im Sonderfall verwenden.
-
Um die Widerstandskraft des Fingers zu erhöhen, kann man am Rücken
über den zahlreichen Einkerbungen (2) ein Metallband (11) einarbeiten. Durch die
höhere Widerstandskraft darf das Zugelement stärker angespannt werden und die Haltekraft
des Fingers wird dadurch erhöht. Auch bei Entlasten der Zugstränge (5) nimmt der
Finger schneller und genauer seine ursprüngliche Form wieder an. Ordnet man den
Finger so an, daß er sich in der waagrechten Ebene krümmt, so wird er durch das
Gewicnt des Greifgutes nach unten deformiert. Bei einem Finger mit einem eingearbeiteten
Metallband wird dies weitestgehend vermieden.
-
Eine weitere Steigerung der Haltekraft wird durch die starre Abstützung
(12) erzielt. Sie verhindert, daß der Finger in der Nähe der Einspannung (7), wo
das größte Biegemoment von der Reaktionskraft her entsteht, sich unerwünscht nach
der Rückseite hin krümmt.
-
Auf die Darstellung eines Greif-Fingers ohne Einkerbungen im Grundkörper
wurde verzichtet. Er entspricht bis auf die Einkerbungen genau Fig. 1 und funktioniert
in gleicher Weise.
-
Bei Fig. 2,1 und 2,2 wird ein Greif-Finger dargestellt, bei dem die
seitliche, wie auch die Abstützung am Rücken durch eine C-förmige, umhüllende, starre
Schale (13) erzielt wird, die fest mit der Einspannung gekoppelt ist.
-
Fig. 3,1 und 3,2 stellen einen Greif-Finger dar, bei dem an Stelle
einer starren AbstUtzung eine verstärkte Rückenpartie (14) vorgesehen ist, die zahlreiche
Einschnitte (15) aufweist.
-
Beim Krümmen des Fingers, öffnen sich die Einschnitte, ohne daß ein
wesentlicher, zusätzlicher Widerstand entsteht. Ein Zurückkrümmen des Fingers nahe
der Einspannung durch das auftretende Reaktionsmoment wird bei dieser Fingerausbildung
vermieden. In diesem Fall liegen die Einschnittflächen aufeinander und die Rückenabschnitte
versteifen den Greif-Finger.
-
Fig. 4 stellt einen Greif-Finger dar, bei dem Teilstücke gestreckt
bleiben. Durch Einfädeln einer entsprechenden Zahl von keilförmigen Plättchen (16)
aus steifem Material in die Einkerbungen (2) lassen sich die Fingerglieder gegenseitig
blockieren und Fingerabschnitte bleiben gestreckt.
-
Selbstverständlich läßt sich auch auf diese Weise ein gewünschter
Krümmungsradius durch Einknöpfen von flachen Teilen einstellen. Dies ist dann notwendig,
wenn das Greifgut leicht deformierbar ist und dem Finger nur wenig Widerstand entgegensetzen
kann. Durch diese Maßnahmen wird das Greifgut nur um einen vorher bestimmbaren,
geringen Betrag deformiert. In vielen Fällen kann dies natürlich auch durch Begrenzung
der Kraft in den Zugsträngen erreicht werden.
-
Fig. 5 stellt einen doppelseitigen Greif-Finger dar. Beiseitig von
der Mittelachse sind Fingerglieder (3) sowie Zugelemente (5) angeordnet. Da bei
starker Benutzung des Fingers damit gerechnet werden muß, daß das Material erlahmt
und der Finger sich nicht mehr selbstständig, vollständig gerade strecken kann,
so hilft das Zugelement auf der zweiten Seite nach. Selbstverständlich kann der
doppelseitige Finger nacheinander auch nach beiden Seiten deformiert werden und
Gegenstände greifen.
-
Fig. 6,1 und 6,2 zeigen die Fingerspitze (6) eines Greif-Fingers,
die so ausgebildet ist, daß sie sich gut an das Greifgut anlegen kann. Durch die
T-förmige Ausbildung der Fingerspitze (6) und auch der schwächeren Dimensionierung
des Querschnittes läßt sich diese gut zurückdeformieren, um den steilen Winkel zu
überbrücken, der zwischen Greifgut und Greif-Finger bestehen kann. das Abspreizen
der Fingerspitze (6) wird erleichtert, wenn die Zugelemente (5) bereits vor der
Fingerspitze enden. Hat man in den Greif-Finger beispielsweise ein dünnes Stahlband
(11) eingearbeitet, so schwächt man dieses im Bereich der Fingerspitze oder läßt
es etwas früher enden.
-
Die Fig. 7,1 und 7,2 zeigen einen Greif-Finger, der durch einen kleinen
Gegenfinger (17) verlängert wird, der durch das Zugelement (5) in entgegengesetzter
Richtung wie der Grundkörper (1) gekrümmt wird. Um dies zu erzielen, muß der kleine
Gegenfinger (17) um 1800 gegenüber dem Grundkörper gedreht und so verschoben werden,
daß die Bohrungen des kleinen Gegenfingers (17) mit denen des Grundkörpers (1) fluchten.
Da der Krümmungswinkel des Gegenfingers (17) dem des Grundkörpers (1) gleich sein
soll, wird das Trägheitsmoment vom Gegenfinger (17) kleiner gewählt. Durch das Zurückkrümmen
des kleinen Gegenfingers (17) wird eine gute Anlage an das Greifgut erreicht. Es
ist auch möglich, beispielsweise ein Stahlband (11) in den kleinen Gegenfinger (17)
einzuarbeiten, wie es aus der Figur 7 ersichtlich ist. Selbstverständlich muß auch
das Biegemoment der Stahlfeder in diesem schwächer sein als im Grundkörper (1).
-
Die Fig. 8,1 bis 8,3 zeigen die Fingerspitze eines Greif-Fingers,
an die, mittels eines Bolzens (18), eine Greifplatte oder ein Greifprisma (19) drehbar
angebracht ist. Der Bolzen (18) ist so angeordnet, daß das Greifprisma die Drehbewegung
der Fingerspitze gegenkompensieren kann.
-
In Fig. 8,3 wird ein Zylinderstück durch drei Greif-Finger mit Greifprismen
gehalten. Wegen der besseren Zentriermöglichkeit der Prismen werden diese den Platten
vorgezogen.
-
Die Greif-Finger lassen sich leicht in der Länge kürzen.
-
Dadurch erhöhen sich bei gleicher Kraft im Zugelement die Greifkräfte
und auch die Zentriergenauigkeit wird erhöht.
-
Da bei der Herstellung der Anwendungsfall nicht bekannt ist, lassen
sich die Greif-Finger vor ihrem Einsatz auf das gewünschte Maß leicht kürzen und
wieder zusammensetzen. Das Kürzen des Greif-Fingers kann an der Fingerspitze (6)
oder besser noch in Einspannähe (7) erfolgen.
-
Die Fig. 9 zeigt einen Greif-Finger, der bei hohen Temperaturen eingesetzt
werden kann. Während bei den Fingerkonstruktionen in den Fig. 1, 3,5 und 7 das Stahlband
zum Erhöhen des Widerstandsmomentes des Fingerrückens diente, so ist es in Fig.
9 das tragende Element. Auf einem Stahlband (11) werden zahlreiche Fingerglieder
(3) aus Metall befestigt. Für die Ausbildung der Fingerglieder (3) sind zahlreiche
Formen möglich: Vier davon zeigen die Figuren 9. Allen ist gemeinsam, daß bei den
Fingergliedern (3) die inneren Seitenwände (20) unterhalb des Bandes konisch verlaufen,
um ein Krümmen des Fingers bei dichter Fingergliederfolge zu erlauben. Im Gegensatz
hierzu verlaufen die inneren Seitenflächen (21) oberhalb des Stahlbandes (11) parallel,
um ein Krümmen des Bandes (11) über den Fingerrücken zu verhindern. Die Ober- und
Unterteile der Glieder werden meist durch Stege (22) miteinander verbunden. Beim
Unterteil ist die an das Band (11) anliegende Oberfläche (23) konvex gewölbt und
beim Oberteil plan (24).
-
Das Krümmen des Bandes (11) erfolgt wieder wie bei allen früheren
Figuren durch Zugelemente, die durch Bohrungen (4) geführt werden. Die vier Ausführungsarten
unterscheiden sich in der Art der Befestigung der Glieder an das Stahlband.
-
Fig. 9,2 zeigt einen Greif-Finger, an dem das Ober- umÄdUnterteil
des Fingergliedes an Bohrungen im Stahlband angeschraubt sind.Da Löcher im gehärteten
Stahlband (11) erhebliche
Spannungsspitzen verursachen, ist das
Klemmen der Fingerglieder am Stahlband sicherlich günstiger.
-
Bei Fig. 9,3 erfolgt die Klemmung durch eine Schraube und bei Fig.
9,4 durch einen Drahtbügel. Bei Fig. 9,5 wurde das Fingerglied auf der Breitseite
geteilt, um den Schlitz für das Band (11) besser herstellen zu können. Das Verbinden
der beiden Fingergliederhälften erfolgt durch Schrauben und Nieten (27).
-
Die Fingerglieder müssen nicht unbedingt aus Metallen hergestellt
werden. Stoffe wie Keramik, Kohle, Asbest, Glas oder Quarz lassen sich in Sonderfällen
auch einsetzen. Bei niedringen Temperaturen lassen sich auch Kunststoffe oder Gummi
verwenden.
-
Fig. 10 zeigt einen Greif-Finger, bei dem die einzelnen Fingerglieder
über Gelenke miteinander verbunden sind und so das Krümmen des Fingers ermöglich.
Als Grundelemente kann man sich eine Gelenkkette (29) vorstellen, in die jeweils
die Fingerglieder (3), meist durch Nieten 30, befestigt werden. Die Form der Fingerglieder
entspricht etwa den bei Fig. 9 beschriebenen. Da die Unter- und Oberteile der Fingerglieder
nicht durch ein Stahlband getrennt werden, können sie aus einem Stück angefertigt
werden. Weil bei dem Greif-Finger mit Gelenk das Stahlband entfällt, wird das Strecken
des Fingers nach dem Entlasten des Zugelementes (5) durch eine oder mehrere dünne
Schraubenfedern (31) erwirkt, die am Rücken des Fingers eingespannt werden. Sicherlich
ist es von Vorteil, wenn die Schraubenfedern (31) an jedem Fingerglied (3) befestigt
werden und somit auch jeder Federabschnitt beim Krümmen des Fingers gleichmäßig
gedehnt wird. Das Strecken kann aber auch durch ein zweites Zugseil erfolgen, das
anstelle der Schraubenfeder angebracht ist und ähnlich wie beim doppelseitigen Greif-Finger
(Fig.5) vom Krafterzeuger betätigt wird.
-
Fig. 11 zeigt einen Greif-Finger, bei dem die Kettenlaschen in die
Fingerglieder (3) integriert sind. Bei allen Fingergliedern (3) sind einseitig -
in Richtung der Hauptfingerachse auf Vorder- und Rückseite - je eine Lasche (32)
mit Loch (33) vorgesehen. Eine weitere Bohrung (34) besitzt das Fingerglied selbst.
Die einzelnen Fingerglieder werden durch Bolzen (35) miteinander verbunden. Eine
Besonderheit weist der Greif-Finger in Fig. 11 noch auf: Während bei allen früheren
Konstruktionen die Kerbe (2) über die ganzeFingerbreite ausgeführt war, ist sie
in dieser Ausführung unterT brochen und wird versetzt weitergeführt, so daß die
einzelnen Fingerglieder beim Krümmen des Greif-Fingers verzahnt ineinander greifen.
Damit wird verhindert, daß sich dünne Seitenpartien des Greifgutes in die Kerben
schieben und ein Krümmen des Fingers blockieren.
-
Die beiden Greif-Finger nach Fig. 1C und 11 eignen sich nicht nur
zum Kürzen sondern auch zum Verlängern. Die beim Kürzen nicht verwendeten Fingerglieder
(3) sind kein Abfall, sondern können später wieder anmontiert werden.
-
Fig. 12 zeigt vier Möglichkeiten, den Greif-Finger auf mechanische
und pneumatische Weise zu betätigen, stellvertretend für alle technisch möglichen
Antriebsarten.
-
Bei Fig. 12,1 wird hinter der Grundplatte (9) über einen Zwischenring
(36) ein Pneumatikzylinder (37) angebracht.
-
Nach Einschalten des Luftdruckes auf der Kolbenstangenseite wird der
Kolben (38) naculinks gedrückt und spannt somit das Zugelement (5), so daß der Finger
sich krümmt. Nach dem Entlüften des Zylinders streckt sich der Finger wieder und
bewegt den Kolben in die Ausgangsstellung. In Greifstellung des Fingers muß der
Pneumatikzylinder ständig unter Druck stehen.
-
Diese Anordnung baut seitlich weit über.
-
Bei Fig. 12,2 wird das Zugelement (5) durch eine Druckfeder (39) gespannt,
die den Finger ständig gekrümmt hält. Zum
Strecken des Greif-Fingers
muß die Federkraft überwunden werden. Dies wird im Beispiel durch einen Pneumatikzylinder
(37) bewirkt. Dieser kann wie oben, über ein nicht gezeigtes Zwischenstück an der
Grundplatte (9) befestigt sein oder an einem außenliegenden Festpunkt gehalten werden.
-
Durch Zwischenschalten einer Druckfeder (39) mit zusätzlicher Stellmutter
(nicht gezeigt) läßt sich die Druckkraft im Zugelement (5) genau einstellen und
ist damit unabhängig von den Druckschwankungen in der Druckluftleitung.
-
In Fig 12,3 wird auf den D#eumatikzylinder verzichtet, so daß sich
die Kostenfür den Finger merklich vermindern. Wie in Fig. 12,2 wird der #reif-F#nger
durch eine Druckfeder gekrümmt. Diese Form ist besonders günstig, wo ein Greifgut
mittels der Greif-Finger, an einem Förderband längere Zeit hängend, transportiert
wird. Nur an der Be- und Entladestelle ist Jetzt noch ein Pneumatikzylinder (39)
erforderlich. Bei zeitweisem Ausfall der Energie öffnet sich der Finger nicht, und
das Greifgut kann nicht zu Boden fallen. Somit ist ein Entleeren des Förderbandes
bei längerer Arbeitsunterbrechung nicht erforderlich und bei Fortgang der Arbeit
sind die Werkstücke sofort zur Stelle.
-
Fig. 12,4 zeigt einen Greif-Finger, bei dem man nicht auf den Pneumatikzylinder
(37) verzichten will und deshalb den Pneumatikzylinder um die Druckfeder (39) anordnet.
Damit reduziert sich die Bauhöhe beträchtlich.
-
Die gezeigten Greif-Finger werden in den meisten Fällen, ähnlich wie
bei der menschlichen Hand, zwei- oder mehrfach angeordnet. In diesem Falle kann
das Ziehen an den Zugelementen aller Finger gleichzeitig von einem Krafterzeuger
erfolgen. Dadurch reduzieren sich die Kosten und die einzelnen Greif-Finger arbeiten
synchron.
-
Leerseite