DE2529365A1 - Verfahren zur herstellung von essigsaeure - Google Patents
Verfahren zur herstellung von essigsaeureInfo
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- C07C51/25—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen of unsaturated compounds containing no six-membered aromatic ring
Description
Die Dampfphasenoxidation von Äthylen zu Acetaldehyd ist bekannt. So wird z.B. bei dem in der US-PS 3 131 223 beschriebenen
Wacker-Verfahren Äthylen zusammen mit einem sauerstoffhaltigen Gas und Wasserdampf über eine Ede!metallverbindung
als Katalysator geleitet, wobei sich der Aldehyd bildet. Die Verwendung von Redoxkomponenten, um den Edelmetallkatalysator
in oxidiertem Zustande zu halten (US-PSen 3 131 223, 3 057 915 oder 3 301 905), mit Säuren, z.B. Schwefelsäure,
Salpetersäure, Salzsäure, Phosphorsäure oder Essigsäure, um die Anxonenkonzentrationen zu erhöhen (US-PSen 3 131 223 oder
3 057 915), ist als Mittel beschrieben worden, um bei derartigen Verfahren die katalytische Aktivität zu erhöhen. Die Verwendung
eines Edelmetallkatalysators ist in der US-PS 3 439 beschrieben. Bei allen obigen Verfahren bildet sich jedoch als
Hauptreaktionsprodukt Acetaldehyd, und es entstehen höchstens geringe Mengen Essigsäure als Nebenprodukt.
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2320 - "*'
Die US-PS 3 534 093 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von Acetaldehyd, Essigsäure und Essigsäureanhydrid durch Oxidation von Äthylen in Gegenwart von metallischem Palladium
oder einer Palladlum-Goldlegierung als Katalysator.
Technisch hat man Essigsäure aus Äthylen hergestellt, indem man das Olefin zu Äthanol hydratisiert und das Äthanol dann
oxidativ zu Acetaldehyd dehydriert und den Acetaldehyd zu Essigsäure oxidiert hat, oder indem man von Anfang an das
Äthylen zu Acetaldehyd oxidiert und aus diesem in einer zweiten Oxidationsstufe unter anderen Bedingungen Essigsäure hergestellt
hat.
Ein einstufiges Dampfphasenverfahren zur Oxidation von Äthylen in Gegenwart eines Palladiumchlorid und ein Oxid von
Vanadium oder Molybdän enthaltenden Katalysators ist in der US-PS 3 240 805 beschrieben. Die Verwendung eines Kombinationskatalysators,
der eine Edelmetallverbindung, eine Verbindung eines Übergangsmetalls der Gruppen I, VII und VIII des
Periodischen Systems, eine Alkaliverbindung und eine Verbindung eines Übergangsmetalls der Gruppen III-VI des Periodischen
Systems enthält, für den gleichen Zweck, ist aus der US-PS 3 293 291 bekannt. Eine weitere Abänderung unter Verwendung
eines Katalysatorgemisches aus einem Salz oder einer Koοrdinationsverbindung von Palladium und einem Carboxylat von
Eisen, Kobalt oder Mangan ist in der US-PS 3 459 796 beschrieben. Aus der GB-PS 1 142 897 ist bekannt,· einen anderen Katalysator,
nämlich ein Gemisch aus metallischem Palladium und einem Oxid oder Salz eines Übergangsmetalls auf einem Träger,
zur Herstellung von Essigsäure aus Äthylen zu verwenden. Alle diese Verfahren haben sich jedoch in der Technik nicht bewährt,
weil sich gleichzeitig verhältnismässig grosse Mengen an Acetaldehyd als Nebenprodukt bilden und/oder hohe Verluste
an Äthylen durch Verbrennung zu Kohlendioxid auftreten.
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2320 - 0 ·
Reyerson und Swearingen (Journal of the American Chemical
Society, Band 50, Seite 2872) haben beobachtet, dass Äthylen bei 100 C in Gegenwart von Palladium- oder Platin-Trägerkatalysatoren
in wirksamer Weise zu Kohlendioxid und Wasser oxidiert wird. Diese Beobachtungen wurden bestätigt, wobei
sich auch herausgestellt hat, dass die gleichen Produkte ungeachtet der Art des Katalysatorträgers entstehen.
Die US-PS 3 792 087 beschreibt ein Dampfphasenverfahren zum Oxidieren von Äthylen zu Essigsäure mit Sauerstoff in Gegenwart
eines Katalysators, der aus metallischem Palladium auf einem Träger besteht und mit Phosphorsäure getränkt ist. Die
Phosphorsäure spielt dabei offenbar eine besondere Rolle, da andere Phosphate, Pyropphosphate, organische Phosphorverbindungen
usw. für diese Oxidation nicht verwendbar sind.
Um die selektive Oxidation von Äthylen in Gegenwart eines Edelmetallkatalysators durchzuführen, muss;:man zunächst die
gesamte Oxidationsreaktion unter Kontrolle bringen und dann selektiv die Teiloxidation einleiten. Es wurde gefunden, dass
gewisse Schwefelverbindungen die Aktivität von Edelmetallkatalysatoren derart massigen, dass man selektive Oxidationskatalysatoren
enthält, die in der Dampfphase, in flüssiger Phase oder in der Sickerphase verwendet werden können.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Essigsäure durch Umsetzung von Äthylen und Sauerstoff unter
Zusatz von Wasser zum Ausgangsgut in Gegenwart eines Trägerkatalysators,
der eine katalytisch wirksame Menge metallischen Palladiums enthält, dadurch gekennzeichnet, dass man das
Verfahren in Gegenwart eines schwefelhaltigen Katalysatormodifiziermittels durchführt, das 2 bis 4 Atome Sauerstoff je
Schwefelatom aufweist.
Es wurde gefunden, dass sich selektiv Essigsäure bildet, wenn Äthylen in Gegenwart eines Katalysators oxidiert wird, der
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eine katalytisch wirksame Menge metallischen Palladiums und gewisse schwefelhaltige Modifiziermittel enthält. Das Verfahren
wird bei erhöhten Temperaturen mit einem heterogenen Katalysator durchgeführt, der z.B. in Ruheschüttung, als Fliessbett
oder in der Wirbelschicht vorliegen kann. Die Katalysatoren können in der Dampfphase und in flüssiger Phase sowie
auch in einer gemischten Dampf- und Flüssigkeitsphase, die oft als Sickerphase bezeichnet wird, verwendet werden.
Erfindungsgemäss wird das Ausgangsgut, das Äthylen, Sauerstoff
und Wasser enthält, mit dem Katalysator in Berührung gebracht, wobei sich selektiv Essigsäure nach der folgenden Gleichung
bildet (deren genauer Reaktionsmechanismus jedoch noch nicht vollständig aufgeklärt ist):
CH2=CH2 + O2 ——>
CH^COOH
Die Dampfphasenreaktion wird durchgeführt, .-rindern man ein gasförmiges
Reaktionsgemisch aus Äthylen, Sauerstoff und Wasser mit oder ohne weitere Verdünnungsmittel über den Katalysator
leitet. Das Gasgemisch kann auf beliebige Weise mit dem Katalysator zusammengebracht werden, gleich ob der letztere nun in
Ruheschüttung, als Fliessbett oder als Wirbelschicht vorliegt.
Die Dampfphasenreaktion wird zweckmässig bei Temperaturen im
Bereich von etwa 100 bis 250° C, vorzugsweise bis etwa 220° C, durchgeführt. Temperaturen oberhalb des letztgenannten Wertes
können zur Verbrennung von Äthylen und zur Begünstigung von Nebenreaktionen, z.B. der Polymerisation von Äthylen, führen.
Man kann bei Atmosphärendruck oder bei erhöhtem Druck arbeiten; durch erhöhte Drücke "wird der Umwandlungsgrad zum Produkt
etwas erhöht. In diesem Sinne kann die Umsetzung bei Drücken bis etwa 20 at durchgeführt werden. Im allgemeinen
wird die Dampfphasenreaktion jedoch vorzugsweise bei Drücken durchgeführt, die nur wenig über Atmosphärendruck liegen,
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z.B. bei etwa 10 at, um die Produktivität und die Wirksamkeit des Katalysators zu erhöhen.
In flüssiger Phase wird die Umsetzung zweckmässig bei Temperaturen
im Bereich von etwa 60 bis 220° C und -vorzugsweise von
etwa 90 bis 200° C durchgeführt. Hierbei ist gewöhnlich erhöhter Druck notwendig, um die Reaktionsteilnehmer in flüssiger
Phase zu halten, und der Druck kann bis etwa 100 at reichen \ Im allgemeinen wird die Umsetzung in flüssiger Phase
vorzugsweise bei Drücken bis 80 at durchgeführt.
Das Äthylen kann in reiner Form oder auch in unreiner Form in dem Sinne angewandt werden, dass das Ausgangsgemisch als
inertes Verdünnungsmittel geringe Mengen, z.B. bis etwa 50 Molprozent, an gesättigten Kohlenwasserstoffen, wie Methan,
Äthan oder Propan, enthalten kann. Ebenso kann der Sauerstoff des Ausgangsgutes rein sein oder in Form von Luft oder an
Sauerstoff angereicherter Luft vorliegen. Ausser diesen Stoffen' kann das Ausgangsgut des erfindungsgemässen Verfahrens
noch andere inerte Verdünnungsmittel, wie Kohlendioxid, Stickstoff oder Essigsäure, enthalten. Bei dem Dampfphasenverfahren
kann ein Teil des Wassers in dem Ausgangsgut durch Essigsäure ersetzt werden, wodurch man im Falle der Kreislaufführung
Wärme einsparen kann.
Man kann zwar mit stöchiometrischen Mengenverhältnissen von
Äthylen und Sauerstoff, d.h. mit äquimolaren Mengen, arbeiten; solche Zusammensetzungen liegen jedoch normalerweise im Entflammbarkeitsbereich.
Deshalb arbeitet man vorzugsweise mit einer sauerstoffarmen Beschickung, doh. einer Beschickung, in
der der Sauerstoff der begrenzende Reaktionsteilnehmer ist. Eine solche Beschickung kann 5 bis 20 Molprozent Sauerstoff
enthalten. Der Zusatz von Essigsäure zum Ausgangsgut als inertes Verdünnungsmittel erweitert·in besonders wirksamer Weise
die Entflammbarkeitsgrenze für sauerstoffarme Beschickungen.
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Gemäss der obigen Gleichung wird für die Bildung von Essigsäure kein Wasser als Reaktionsteilnehmer benötigt. In der
Praxis wurde jedoch gefunden, dass hohe Umwandlungsgrade zu
Essigsäure und hohe Selektivitäten für die Bildung von Essigsäure erzielt werden, wenn das Ausgangsgut Wasser enthält.
Das Wasser dient auch dazu, einen Teil der Reaktionswärme abzuführen. Bei der Dampfphasenreaktion kann die relative Wassermenge
im Bereich von etwa 0,2 bis 10, vorzugsweise etwa 1 bis 8 Mol je Mol Sauerstoff liegen. In flüssiger Phase verwendet
man Wasser oder wässrige Essigsäure als Reaktionsmedium, und das Molverhältnis von Wasser zu Sauerstoff kann wesentlich
höher sein, z.B. bis 100 Mol je Mol Sauerstoff betragen.
Wie oben erwähnt, wird das Reaktionsgemisch mit einem Trägerkatalysator
zusammengebracht, der eine katalytisch wirksame Menge metallischen Palladiums und ein schwefelhaltiges Modifiziermittel
enthält. Als Träger verwendet man zweckmässig die in der Katalysatortechnik herkömmlichen Träger, wie z.B. Siliciumdioxid,
Aluminiumoxid, Kieselsäure-Tonerde, Kohlenstoff, wie Aktivkohle oder dergleichen, Titandioxid, Zirkoniumoxid
oder Glasperlen. Die Träger werden mit dem schwefelhaltigen Modifiziermittel getränkt, und dann wird das metallische
Palladium auf dem Träger abgeschieden, gleich ob dieses nun allein oder im Gemisch, in Legierung oder in fester Lösung mit
einem anderen Metall vorliegt (z.B. mit einem Element der Gruppe IB oder VIII des Periodischen Systems gemäss Lange's
Handbook of Chemistry, 10.Auflage, Seite 60-61). Die katalytisch wirksame Menge des metallischen Palladiums und das
schwefelhaltige Modifiziermittel können in beliebiger Weise oder Reihenfolge auf den Träger aufgebracht werden; die Trägerkatalysatorkombination
ist ungeachtet ihrer Herstellungsweise für das erfindungsgemässe Verfahren aktiv.
Das metallische Palladium wird in den Träger in Mengen von 0,01 bis 6 Gewichtsprozent, vorzugsweise von etwa 0,1 bis 5
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Gewichtsprozent, bezogen auf den Trägerkatalysator, eingelagert. Vorzugsweise wird als Katalysator eine Kombination von
Palladium und Gold verwendet, da Gold die Beständigkeit und Aktivität des Katalysators erhöht. Der Goldgehalt kann etwa
0,01 bis 5, vorzugsweise etwa 0,1 bis 3 Gewichtsprozent des Trägerkatalysators betragen. Das Gewichtsverhältnis von '
Palladium zu Gold kann im Bereich von etwa 1:3 bis 3:1 variieren und beträgt vorzugsweise etwa 2:1.
Die Abscheidung der katalytischen Metalle auf dem Träger erfolgt nach herkömmlichen Methoden.
Es wurde gefunden, dass gewisse schwefelhaltige Modifiziermittel sich dazu eignen, den Edelmetallkatalysator so zu verändern,
dass die Oxidation des Äthylens zu Essigsäure begünstigt und die vollständige Oxidation des Äthylens zu Oxiden
des Kohlenstoffs und Wasser verhindert wird. Zu den in diesem Sinne verwendbaren Modifiziermitteln gehören Schwefeldioxid,
Schwefeltrioxid, Schwefelsäure, schweflige Säure, Trifluormethansulfonsäure,
p-Toluolsulfonsäure, saures Kaliumsulfat,
Magnesiumsulfat und Aluminiumkaliumsulfat.
Die erfindungsgemäss verwendeten schwefelhaltigen Modifiziermittel
müssen in Verbindung mit jedem Schwefelatom mindestens zwei Sauerstoffatome aufweisen, können aber auch drei oder
vier Sauerstoffatome in Verbindung mit jedem Schwefelatom enthalten. Modifiziermittel sind daher entweder Oxide oder
anorganische oder organische Säuren bzw. Salze derselben. Die Oxide sind SOp und SO^ und die anorganischen Säuren sind
schweflige Säure und Schwefelsäure. Die organischen Säuren sind Sulfonsäuren, bei denen ein Schwefelatom an ein Kohlenstoffatom
gebunden ist, z.B. ß-Naphthaiinsulfonsäure, Dodecansulfonsäure
und 1,3,6-Naphthalinsulfonsäure. Verwendbare Salze
der anorganischen oder organischen Säuren sind Salze von Metallen der Gruppen I bis IV des Periodischen Systems und von
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Übergangsmetallen, wie Natriumbenzolsulfonat, Kobaltsulfat und Kaliumsulfit.
Die Konzentration der Schwefelverbindung kann im Bereich von etwa 0,05 bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf den Trägerkatalysator,
liegen und liegt vorzugsweise im Bereich von etwa . 0,1 bis 15 Gewichtsprozent. Die Konzentration der Schwefelverbindung
richtet sich nach der Art des Trägers und der Art der Schwefelverbindung selbst. So absorbieren z.B. Katalysatoren,
die Kohlenstoff als Träger aufweisen, schon bei 25 C ziemlich grosse Mengen (0^8-7 %) an gasförmigem SO2. Katalysatoren,
die als Träger Siliciumdioxid und Aluminiumoxid aufweisen, absorbieren bei dieser Temperatur weniger Schwefeldioxid
(grössenordnungsmässig 0,05 bis 2 %). Es ist daher zweckmässig,
diese Katalysatoren bei Temperaturen über 25 C mit gasförmigem Schwefeldioxid zu behandeln. Vorzugsweise liegt
die Behandlungstemperatur im Bereich von 25 bis 300 C. Das
gasförmige Schwefeldioxid kann bei der betreffenden Temperatur entweder in reinem Zustande oder mit Luft oder Sauerstoff
verdünnt über den Katalysator geleitet werden. Der aktive Katalysator
kann auch hergestellt werden, indem man feuchte Luft und Schwefeldioxid in dem oben angegebenen Temperaturbereich
über den Katalysator leitet. Wässrige Lösungen von SO2 können
hergestellt werden, indem man Wasser bei verschiedenen Temperaturen mit gasförmigem Schwefeldioxid sättigt, und die so erhaltenen
Lösungen von schwefliger Säure können zum Tränken des Katalysators verwendet werden.
Schwefeltrioxid ist bei Raumtemperatur flüssig. Es ist zweckmässig,
den Katalysator mit SO, zu modifizieren, indem man
SO,-Dämpfe bei 25 bis 200° C über den Katalysator leitet. Dabei
bedient man sich eines inerten Gases, wie Stickstoff, Argon oder Helium, um die SO-z-Dämpfe über den Katalysator zu
führen.
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Schwefelsäure, Trifluormethansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure,
saures Kaliumsulfat, Kobaltsulfat, Mangansulfat oder Aluminiumkaliumsulfat
werden zu dem Katalysator zugesetzt, indem man den Katalysator mit wässrigen Lösungen des betreffenden
Modifiziermittels tränkt. Dann wird der Katalysator vor der Verwendung getrocknet.
Man kann auch weitere Mengen schwefelhaltiges Modifiziermittel kontinuierlich oder intermittierend während der Umsetzung
zuführen. So kann man z.B. dem Wasser, das der Reaktionszone zugeführt wird, Lösungen von schwefeliger Säure zusetzen.
In den folgenden Beispielen beziehen sich alle Teile und Prozentwerte
auf das Gewicht. Die "Selektivität" für die Bildung eines Produkts ist folgendermassen definiert:
_ _ , .. ._,_..,_ „, Mol entstehendes Produkt
Selektivität, % =
Mol umgesetzter Reaktionsteilnehmer
Herstellung des Katalysators Beispiel 1
Ein Glasrohr wird mit 60 g Katalysator, bestehend aus 1,3 %
Palladium und 0,6 % Gold auf Kohlenstoff als Träger, beschickt. Durch den Katalysator wird bei Raumtemperatur Schwefeldioxid
mit einer Geschwindigkeit von 11 ml/min geleitet. In kurzer Zeit steigt die Temperatur des Katalysators infolge der
Absorptionswärme von 26 auf 75° C Die Gaszuführung wird
1 Stunde fortgesetzt, worauf man die Probe 1 Stunde bei 55° C in einem rotierenden Filmverdampfer unter einem Druck von
18 mm Hg evakuiert. Die Gewichtszunahme des Katalysators beträgt 1,14 g.
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Ein in einem Ofen aufrechtstehendes Glasrohr wird mit 60,49 g
Katalysator, bestehend aus 1,3 % Palladium und 2,6 % Gold auf
Siliciumdioxid als Träger, beschickt, worauf man SOp-Dämpfe zusammen mit feuchter Luft (bei Raumtemperatur mit Wasser gesättigte
Luft) über den Katalysator leitet, während dieser auf 200 C erhitzt wird. Diese Temperatur wird unter Überleiten
des Gemisches aus Schwefeldioxid und feuchter Luft 30 Minuten innegehalten (Gesamtströmungsgeschwindigkeit 6 ml/min;
Verhältnis SO2 zu Luft 1:1). Die Gewichtszunahme des Katalysators
beträgt 2,66 g.
Schwefeldioxiddämpfe und feuchte Luft (Luft, die 2 bis 3 Volumprozent
Wasser enthält) werden über 9,4 g eines Katalysators aus 0,6% Palladium und 0,6 % Gold auf Kieselsäure-Tonerde
geleitet, während dieser auf 200° C erhitzt wird. Die Temperatur wird 30 Minuten unter fortgesetzter Strömung des
Gemisches aus Schwefeldioxid und feuchter Luft auf 200° C gehalten.
Dann wird der behandelte Katalysator in trockener Luft gekühlt. Die Gewichtszunahme des Katalysators beträgt 0,11 g.
Durch einen Sättiger, der flüssiges Schwefeltrioxid enthält, wird bei Raumtemperatur Stickstoff geleitet. Die mit Stickstoff
verdünnten Schwefeltrioxiddämpfe werden dann durch 9,8 g eines in einem Glasrohr angeordneten Katalysators geleitet,
der aus 1,3 % Palladium und 0,6 % Gold auf Kohlenstoff als
Träger besteht. Diese Behandlung wird 30 Minuten fortgesetzt, wobei die Temperatur auf 65° C steigt. Dann spült man 15 Minuten
mit Stickstoff und evakuiert die Probe 90 Minuten bei 55 C unter einem Druck von 18 mm Hg. Die Gewichtszunahme des
Katalysators beträgt 1,46 g. .
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Eine wässrige Lösung von KHSO^ (0,25 g/10 ml) wird zu 6 g Katalysator
zugesetzt, der 1,3 % Palladium und 0f6 % Gold auf
Siliciumdioxid als Träger enthält. Das Gemisch wird unter vermindertem Druck bei 55 C eingeengt, und schliesslich wird der
modifizierte Katalysator bei 60 C im Vakuum unter einem Druck von 1 mm Hg getrocknet. Dieser Katalysator enthält 4 Gewichtsprozent
KHSO/.
5 g des Katalysators mit dem Siliciumdioxidträger werden in einen mit Umlenkorgan ausgestatteten Kolben mit flachem Boden
eingebracht. Man setzt 8,8 ml einer wässrigen Lösung zu, die 0,018 g 95-prozentige Schwefelsäure enthält. Das Gemisch wird
im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Katalysator mit dem Siliciumdioxidträger enthält 1,3 % Palladium, 0,6 % Gold und
0,35 % Schwefelsäure, bezogen auf das Gesamtgewicht der Probe.
Oxidation von Äthylen in der Dampfphase Allgemeines Verfahren
Ein 28 cm langes Reaktionsrohr aus rostfreiem Stahl mit einem Aussendurchmesser von 15,9 mm wird mit 12 ml des mit der
Schwefelverbindung modifizierten Katalysators beschickt. Das Reaktionsrohr enthält einen Thermoelementstutzen in der Katalysatorschicht
sowie einen Einlass und einen Auslass. Das Reaktionsrohr wird durch eine Messingwicklung elektrisch erhitzt.
Die Temperaturen werden durch ein steuerndes Pyrometer innegehalten. Die nachstehend angegebenen Reaktionstemperaturen
sind die in der Katalysätorschicht gemessenen Temperaturen.
Äthylen und Sauerstoff werden in Molverhältnissen von 1:1 bis 10:1 aus geeichten Rotametern zugeführt. Wasser wird durch
eine injektionsspritzenartige Pumpe mit kontinuierlichem Antrieb zugeführt. Die vereinigte Beschickung aus Äthylen,
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Sauerstoff und Wasser wird durch einen Vorerhitzerabschnitt geleitet, der sich über dem Reaktionsabschnitt befindet. Die
Temperaturen im Vörerhitzer sind die gleichen wie diejenigen im Reaktor. Der gewünschte Druck wird mit Hilfe eines Gegendruckentspannungsventils
innegehalten. Durch Änderung der Gesamtmolzahl der zugeführten Reaktionsteilnehmer wird die' Verweilzeit
von 3 bis 36 Sekunden variiert.
Unmittelbar hinter dem Entspannungsventil werden die ausströmenden
Gase nacheinander in einem Eis-Wasserbad und einem Bad aus festem Kohlendioxid und Isopropanol gekühlt, um die kondensierbaren
Produkte daraus zu entfernen. Diese Produkte werden auf Essigsäure und Acetaldehyd analysiert. Die nicht-kondensierbaren
Stoffe werden ebenfalls analysiert, um die Menge des abgezogenen Sauerstoffs und die Konzentration der Verbrennungsprodukte
zu bestimmen.
Das Reaktionsrohr wird mit 6,26 g (12 ml) Katalysator beschickt, der aus 1,3 % Palladium, 0,6 % Gold und 4 % Schwefeldioxid
auf einem Träger aus Kohlenstoff mit Teilchengrössen
von 0,59 bis 1,68 mm besteht und eine spezifische Oberfläche von 1150 m /g aufweist, und auf 120° C erhitzt. Unmittelbar
vor dem Vorerhitzer werden Äthylen (4,98 l/h), Sauerstoff (0,97 l/h) und Wasser (3,14 ml/h) miteinander vereinigt. Die
Dämpfe werden dann in das Reaktionsrohr eingeleitet. Infolge der freiwerdenden Reaktionswärme beträgt die tatsächliche
Temperatur des Katalysators 150° C. Die Beschickung, die ein
Molverhältnis 02Η^:02:Η20 von 5:1:4 aufweist, wird unter einem
Druck von 5,1 atü gehalten.
Nach Ablauf eines Zeitraums von 2 Stunden zur Einstellung des Gleichgewichts wird innerhalb einer Stunde eine Probe entnommen
und analysiert. Die Essigsäureerzeugung beträgt 14 g je Gramm Palladium. Der Umwandlungsgrad des Sauerstoffs beträgt
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78 % und die Selektivität für die Umwandlung von Äthylen in
Essigsäure 74 %. 10 % des umgesetzten Äthylens werden in
Acetaldehyd umgewandelt und 16 % zu Kohlendioxid verbrannt.
Diese Probenahme wird programmgemäss fortgesetzt, um die Aktivität
und Beständigkeit des Katalysators zu verfolgen. Nach 100-stündigem Betrieb beträgt die Essigsäureerzeugung 13,5 g
je Gramm Palladium je Stunde. Der Umwandlungsgrad des zugeführten
Sauerstoffs beträgt 60 %. Die Selektivität der Umwandlung des Äthylens zu Essigsäure beträgt 85 %, die Selektivität
der Umwandlung zu Acetaldehyd 2 % und die Selektivität der Umwandlung in Verbrennungsprodukte 13 %.
Dieses Beispiel erläutert den Einfluss von Temperatur, Druck und Molverhältnis der Beschickung. Man verwendet 4,16 g
(12 ml) eines Katalysators, der 1,3 % Palladium, 0,6 % Gold und 0,14 % SO2 auf Siliciumdioxid enthält, ■·= in Form von Strangpresslingen
von 3,18 mm χ 3,18 mm und einer spezifischen Ober-
2
fläche von 100 m /g. Die Verweilzeit variiert zwischen 10 und
fläche von 100 m /g. Die Verweilzeit variiert zwischen 10 und
20 Sekunden.
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Reaktionstemperatur, 0C | 150 | 155 | 160 | 165 | 165 | 170 | 170 | 320 | |
Reaktionsdruck, atü | 3,4 | 5,1 | 5,1 | 5,1 | 5,1 | 5,1 | 5,1 | ||
Molverhältnis C2H4:02:H2° in der Beschickung |
5:1:4 | 5:1:4 | 5:1:4 | 5:1:4 | 4:1:5 | 4:1:5 | 3:1:6 | ||
Erzeugung von HOAc, g/g Pd/h |
14 | 20 | 25 | 24 | 20 | 21 | 16 | ||
Umv/andlungsgrad von O2, % |
39 | 57 | 65 | 62 | 58 | 64 | 48 · | ||
on ο |
Selektivität, % | ||||||||
CD | HOAc | 78 | 79 | 83 | 82 | 78 | 78 | 74 | |
CO 00 ' |
HAc | 14 | 10 | 9 | 9 | 9 | 8 | 13 ' | |
co2 | 8 | 11 | 8 | 9 | 12 | 14 | 13 | ||
i 1 |
|||||||||
cc NO |
I | ||||||||
HOAc » Essigsäure
HAc . = Acetaldehyd
HAc . = Acetaldehyd
CD (Jl
Diese Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung des Viertes der durch Schwefelverbindungen modifizierten Katalysatoren und
bestätigen die Einzelheiten der obigen Beschreibung. Die Beispiele erläutern die folgenden Einzelheiten:
9 zeigt die vollständige Verbrennung in Gegenwart eines Katalysators aus Pd + Au auf
10 bestätigt, dass sich bei Verwendung von SOp allein
keine Produkte bilden.
11 zeigt die Aktivität eines mit SOp modifizierten Katalysators
aus Pd + Au auf Kohlenstoff.
12 zeigt die Aktivität eines mit SOp modifizierten Pd-Katalysators.
13 Geringer Metallgehalt des Katalysators.
14 Kieselsäure-Tonerdeträger mit Pd und SOp .15 Katalysator mit hohem Metallgehalt.
16 Kombination von H2SO4 und SO2 als Modifiziermittel.
17 Mit SO, modifizierter Si02-Trägerkatalysator.
18 Mit SO^ modifizierter Kohlenstoff-Trägerkatalysator.
19 Mit KHSO4 modifizierter Si02~Trägerkatalysator.
20 Mit KHSO4 modifizierter Kohlenstoff-Trägerkata
lysator.
21 MnSO^ als Modifiziermittel.
22 AlK (S04)2 als Modifiziermittel.
- 15 509884/1192
23 H2SO^ als Modifiziermittel.
24 CF3SO3H als Modifiziermittel.
25 Katalysator aus Pd und SOp auf Titandioxid als.
Träger.
26 Katalysator aus Pd, Au und S0£ auf Zirkoniumoxid
als Träger.
In allen Beispielen beträgt das Molverhältnis Äthylen:Sauerstoff
:¥asser in der Beschickung 5:1:4, In der nachstehenden Tabelle bedeutet HOAc Essigsäure und HAc Acetaldehyd.
- 16 509884/1192
2320
Bei spiel |
Katalysator | Katalysator, g |
Reaktions- temp., 0C |
9 | 1,3 % Pd, 0,6 % Au auf SiO2 | 4,2 | 150 |
10 | 1,6 % SO2 auf SiO2 | 4,4 | 150 |
11 | 1,3 56 Pd, 0,6 % Au, 3,7 % SO2 auf C |
6,2 | 150 |
12 | 1 % Pd, 1 % SO2 auf C | 6,3 | 150 |
13 | 0,4 % Pd, 0,8 % Au, 1,1 % SO2 auf SiO2 |
4,0 | 150 |
14 | 0,5 % Pd, 3,7 % SO2 auf SiO2-Al2O3 |
6,2 | 170 |
15 | 3 % Pd, 1,2 % Au, 2,3 % SO2 auf C |
6,5 | 150 |
16 | ■1,2 % Pd, 0,6 % Au, 0,4 % H2SO4, 4 % SO2 auf |
C 6,3 | 170 |
17 | 1,1 % Pd, 0,5 % Au, 12 % SO3 auf SiO2 |
4,5 | 150 |
18 | 1,1 % Pd, 0,5 % Au, 13 % SO3 auf C |
9,3 | 170 |
19 | 1,3 % Pd, 0,6 % Au, 4 % KHSO4 auf SiO2 |
. 4,0 | 170 |
20 | 1,2 % Pd, 0,6 % Au, 8 % KHSO4 auf C |
6,0 | 150 |
21 | 1,3 % Pd, 0,6 % Au, 4 % MnSO4 auf C |
6,1 | 150 |
22 23 |
1,3 % Pd, 0,6 % Au, 2 % AlK(SO4)2 auf SiO2 1,3 % Pd, 0,6 ?·ά Au, 0,4 % H2SO4 auf SiO2 |
4,1 4,2 |
150 150 |
24 | 1,2 % Pd, 0,5 % Au, 10 % CF3SO3H auf Al2O3 |
13,8 | 150 |
25 | 0,5 % Pd, 3,3 % SOp auf TiO2 |
10,5 | 160 |
26 | 1,3 % Pd, 0,6 % Au, 1,8 % SO2 auf ZrO2 |
14,5 | 150 |
- Fortsetzung der Tabelle siehe Seite 18 -
- 17 -
509884/ 1 1 92
2320
Fortsetzung der Tabelle
Bei spiel |
Re ak- ■tions— druck, atü |
Erzeugung von HOAc, g/g Pd/h |
Umwand lungsgrad von O2, % |
Selektivität, HOAc HAc CO2 |
0 | 100 |
9 | 3,4 | 0 | 94 | 0 | 0 | 0 |
10 | 3,4 | 0 | 0 | 0 | 5 | 10 |
11 | 3,4 | 16 | 70 | 85 | 20 | 27 |
12 | 5,1 | 4 | 24 | 53 | 14 | 6 |
13 | 5,1 | 44 | 29 | 80 | 0 | 76 |
14 | 5,1 | 4 | 44 | 24 | 9 | 29 |
VJl | 3,4 | 6 | 100 | 62 | 0 | 22 |
16 | 5,1 | 15 | 80 | 78 | 27 | 14 |
17 | 5,1 | 10 | 38 | 59 | 10 | 14 |
18 | 6,8 | 16 | 65 | 76 | 5 | 25 |
19 | 5,1 | 11 | 39 | 70 | 0 | 31 |
20 | 5,1 | 8 | 44 | ' 69 | 3 | 15 |
21 | 5,1 | 9 | 39 | 82 | 5 | 36 |
22 | 5,1 | 4 | 22 | 59 | 8 | 9 |
23 | 3,4 | 12 | 36 | 83 | 0 | 21 |
24 | 3,4 | 10 | 100 | 79 | 6 | 12 |
25 | 6,8 | 17 | 33 | 82 | 22 | 14 |
26 | 5,1 | 6 | 68 | 64 | ||
Oxidation von Äthylen in flüssiger | Phase. |
Diese Versuche werden in einem 70 ml fassenden Reaktor aus rostfreiem Stahl durchgeführt. Der Reaktor wird mit dem
Palladium-Trägerkatalysator und dem Reaktionsmedium beschickt. Dann wird der Reaktor geschlossen und mit Äthylen'
und Luft unter den gewünschten Druck von 5 bis 100 at gesetzt. Hierauf wird der Reaktor für die vorgeschriebene Zeitdauer
unter Schütteln erhitzt (60 bis 200° C; 0,5 bis 5 Stunden) .
- 18 -
509884/1192
2320 . Λ% «
Am Ende der Reaktionszeit wird der Inhalt des Reaktors mit nassem Eis gekühlt, und die Abgase werden analysiert, um den
verbleibenden Sauerstoff und die Menge der Verbrennungsprodukte zu bestimmen. Die flüssigen Produkte werden nach dem Abfiltrieren
des Katalysators auf Essigsäure, Acetaldehyd und andere sauerstoffhaltige Produkte analysiert.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung dieses Verfahrens.
Der Reaktor wird mit 0,98 g (0,4 Millimol Pd) eines Katalysators,
der 5 % Palladium auf Kohlenstoff enthält, 10 ml (0,5 Mol) entmineralisiertem Wasser und 0,048 g (0,46 Millimol)
98-prozentiger Schwefelsäure beschickt. Der Reaktor wird verschlossen und mit Äthylen unter einen Druck von 27 at und dann
mit Luft unter einen Gesamtdruck von 55 at gesetzt. Das Molverhältnis C2H^cO2CH2OrN2 beträgt 5:1:44:4. Der Reaktorinhalt
wird 1 Stunde unter Schütteln auf 100° C erhitzt.
Die Analyse der Reaktionsprodukte und der Abgase zeigt eine Essigsäureerzeugung von 5 Millimol oder 6 g Essigsäure je
Gramm Palladium je Stunde. Der Umwandlungsgrad des Sauerstoffs beträgt 94 % und die Selektivität der Umsetzung von Äthylen
zu Essigsäure 80 %.
Wenn man die Schwefelsäure in Beispiel 27 durch 1,6 g (9,5 Millimol)
p-Toluolsulfonsäure ersetzt, erhält man eine stündliche
Essigsäureerzeugung von 3,7 Millimol oder 4,4 g je Gramm Palladium. Die Selektivität der Umsetzung des Äthylens zu Essigsäure
beträgt 56 %, diejenige der Umsetzung zu Acetaldehyd 29 % und diejenige der Umsetzung zu Kohlendioxid 15 %.
- 19 -
509884/ 1192
Wenn man anstelle der Schwefelsäure in Beispiel 27 9 Millimol
Trifluormethansulfonsäure verwendet, bilden sich 5 Millimol Essigsäure je Stunde. Es ergibt sich ein Umwandlungsgrad des
Sauerstoffs von 97 % und eine Selektivität der Umsetzung, von
Äthylen zu Essigsäure von 61 %. Ausserdem wird etwas Äthylen
(25 %) zu Acetaldehyd und etwas (13 %) zu Kohlendioxid oxidiert.
Die obigen Beispiele erläutern die Verwendung von Katalysatoren, die nominelle .Mengen an gewissen Modifiziermitteln enthalten.
Vergleichbare Ergebnisse .sind zwar mit Katalysatoren erzielt worden, die mit Phosphorsäure modifiziert waren
(US-PS 3 792 087); in diesem Falle müssen jedoch wesentlich grössere Mengen Phosphorsäure verwendet werden, die sich
schwer handhaben lassen. Die Unterschiede, die bei Verwendung verschiedener Modifiziermittel erzielt werden, ergeben sich
aus den Beispielen der folgenden Tabelle, die sämtlich unter den gleichen Versuchsbedingungen durchgeführt wurden:
Bei spiel |
Katalysator | Au | Modifizier mittel |
HOAc-Erzeugung, g/g Pd/h |
A | 1,3-96 Pd, 0,6 % ;auf SiO2 |
Au | O1 | 11,9 |
B | 1,3 % Pd, 0,6 % auf SiO2 |
Au | o, | 12,0 |
€ | 1,0 % Pd, 0,5 % auf SiO2 |
Au | ,4 % H2SO4 | 11,9 |
D | 1,3'% Pd, 0,6 % auf SiO2 |
,7 % SO2 ' | 0,87 | |
25 % H3PO4 | ||||
O1 | ||||
,4 % H3PO4 |
Die Beispiele A und B erläutern die Verwendung geringer Modifiziermittelmengen,
die im Sinne der Erfindung wirksam sein können. In Beispiel C werden vergleichbare Ergebnisse mit
Phosphorsäure erzielt, wobei aber die Phosphorsäure in wesent-
- 20 509884/1192
lieh grösserer Menge angewandt werden muss. Beispiel D zeigt,
dass man keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielt, wenn man die Phosphorsäure nur in so geringen Mengen anwendet wie
die schwefelhaltigen Modifiziermittel der Beispiele A und B.
Aus den obigen Ausführungen ergibt sich, dass die Erfindung ein verbessertes Verfahren zur selektiven Erzeugung von Essigsäure
durch Oxidation von Äthylen zur Verfügung stellt.
- 21 -
509884/1192
Claims (14)
- Patentansprüche\1. /Verfahren zur Herstellung von Essigsäure durch Umsetzung von Äthylen und Sauerstoff unter Zusatz von Wasser zu dem Ausgangsgut in Gegenwart eines Trägerkatalysators, der eine katalytisch wirksame Menge metallischen Palladiums enthält, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung in Gegenwart eines schwefelhaltigen Katalysatormodifiziermittels durchführt, das 2 bis 4 Sauerstoffatome je Schwefelatom aufweist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man mit einem Trägerkatalysator arbeitet, der, bezogen auf das Gewicht des Trägerkatalysators, etwa 0,01 bis 6 Gewichtsprozent metallisches Palladium enthält und mit dem schwefelhaltigen Modifiziermittel in Mengen von etwa 0,05 bis 25 Gewichtsprozent getränkt ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man mit einem Trägerkatalysator arbeitet, der etwa 0,1 bis 5 Gewichtsprozent Palladium und etwa'0,1 bis 15 Gewichtsprozent schwefelhaltiges Modifiziermittel, enthält.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass .man mit einem Trägerkatalysator arbeitet, der, bezogen auf das Gewicht des Trägerkatalysators, ausserdem metallisches Gold in Mengen von etwa 0,01 bis 5 Gewichtsprozent enthält.- 22 50988Λ/1192
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man mit einem Trägerkatalysator arbeitet, der metallisches Gold in Mengen von 0,1 bis 3 Gewichtsprozent enthält.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man als schwefelhaltiges Modifiziermittel ein Oxid, eine anorganische Säure, eine organische Säure oder ein Salz einer solchen Säure verwendet.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man als schwefelhaltiges Modifiziermittel Schwefeldioxid, Schwefeltrioxid, schweflige Säure, Schwefelsäure, eine Sulfonsäure oder ein Salz einer solchen Säure verwendet.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man als schwefelhaltiges Modifiziermittel Natriumbenzolsulf onat, Kobaltsulfat, Kaliumsulfat, Trifluormethansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, saures Kaliumsulfat, Magnesiumsulfat oder Aluminiumkaliumsulfat verwendet.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung in flüssiger Phase durchführt.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung bei erhöhten Temperaturen im Bereich von etwa 60
durchführt.von etwa 60 bis 250 C und Drücken von etwa 1 bis 100 at - 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung bei Reaktionstemperaturen von etwa 60bis 220° C durchführt.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man von einem Gemisch aus Äthylen, Sauerstoff und Wasser ausgeht, das 5 bis 20 Molprozent Sauerstoff und 0,2 bis- 23 509884/1192100 Mol V/asser je Mol Sauerstoff enthält.
- 13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung in der Dampfphase durchführt.
- 14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass man von einem Gemisch aus Äthylen, Sauerstoff und Wasser ausgeht, das 5 bis 20 Molprozent Sauerstoff und 0,2 bis
10 Mol Wasserdampf je Mol Sauerstoff enthält.509R8W 1 1 92
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