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Verlangsamende Flucht- bzw. Rettungseinrichtung In der Vergangenheit
sind Flucht- bzw. Rettungseinrichtungen (nachstehend wird hierfür abgekürzt die
Bezeichnung "Fluchteinrichtung" verwendet) von vielen unterschiedlichen Formen und
Konstruktionen entwickelt worden, und die verlangsamende Fluchteinrichtung, die
mit der Erfindung vorgeschlagen wird, gehört auch zur Gruppe der Fluchteinrichtungen.
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Im Hinblick auf die spezielle Art der Verwendung der Fluchteinrichtungen
ist es erforderlich, daß eine solche Einrichtung verschiedene schwierige Erfordernisse
erfüllt. Mit anderen Worten bedeutet das, da die Einrichtung normalerweise in Bereitschaft
gehalten und nur in Notfällen benutzt wird, ist es wesentlich, daß die Einrichtung
(1) bei entsprechender Notwendigkeit zwangsläufig und mit der Sicherheit, daß sie
betriebsfähig ist, betrieben werden kann, unabhängig davon, daß sie während einer
langen Zeitdauer nicht benutzt wurde; (2) ist es erforderlich, daß eine strukturelle
bzw. bauliche Sicherheit wegen des Charakters der Einrichtung als Sicherheitseinrichtung
sichergestellt ist; und (3) muß die Einrichtung von der Art sein, daß sie selbst
in der Verwirrung und dem Durcheinander eines Notfalls leicht betrieben bzw. betätigt
werden kann.
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Es ist an sich bekannt, daß eine verlangsamende Fluchteinrichtung
so aufgebaut werden kann, daß eine Person in geeigneter Weise an einem Seil angebracht
bzw. sich an diesem festhalten und in einer kurzen Zeitdauer von einem höheren Bereich
in eine tieferliegende Sicherheitszone entkommen kann; und infolgedessen ist ein
wichtiger Gesichtspunkt für den Aufbau der Einrichtung darin zu sehen, wie sicher
man das Seil ablassen kann. Infolgedessen ist es wichtig, die vorstehend erwähnten
Erfordernisse zu erfüllen, während diesem wesentlichen Gesichtspunkt eine volle
Beachtung geschenkt wird.
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Andererseits bringt die Verwendung eines Seils unvermeidbar schwierige
Probleme für die Konstruktion der verlangsamenden Fluchteinrichtung mit sich. Da
nämlich die Enden des Seils um eine mit einer Nut versehene Riemenscheibe in der
verlangsamenden Fluchteinrichtung von letzterer nach unten laufen, d.h. da die beiden
Seilteile von der Einrichtung so ausgehen, daß Benutzer aufeinanderfolgend die beiden
Seilteile verwenden können, um sich nach abwärts zu lassen und an einen sicheren
Ort zu entkommen, muß die Einrichtung in der Lage sein, eine zwangsläufige Bremswirkung
sicherzustellen, wenn eines der Seilteile verwendet wird; und darüberhinaus ist
zu beachten, daß das Hineinziehen des Seils in die Einrichtung und das Herausziehen
des Seils aus der Einrichtung die Tendenz des Eintritts von Schmutz, Staub oder
dergl.
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in die Einrichtung mit sich bringt; und außerdem hat das lange Seil
die Neigung, eine Schleife oder mehrere Schleifen darin auszubilden. Bei den verlangsamenden
Fluchteinrichtungen der bisher bekannten Art (der allgemeine Aufbau der bekannten
Art von verlangsamenden Fluchteinrichtungen wird hier nicht näher erläutert, da
er dem Fachmann an sich bekannt ist), war es entweder schwierig, eine solche zwangsläufige
Bremsfunktion zu erhalten, wenn eines der beiden Seilteile betrieben wird, oder
das war nur durch einen komplizierten Aufbau der Einrichtung möglich; wobei weiterhin
dem Problem der Verhinderung
des Eintritts von Schmutz, Staub oder
derg. und der Entfernung bzw. Auflösung von Schleifen des Seils nicht viel Beachtung
zugewandt worden ist, d.h. die hauptsächlichen Beachtungen waren auf den Bremsmechanismus
selbst und/oder den Drehbewegungsübertragungsmechanismus als solchen gerichtet,
und der Ausschluß von Staub, Schmutz oder dergl. sowie die Entfernung bzw. Auflösung
von Schleifen des Seils wurden in einem gewissen Sinne als Schwierigkeiten geringerer
Wichtigkeit angesehen.
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Jedoch wurden bei den Untersuchungen,die zur vorliegenden Erfindung
führten, verschiedene Experimente durchgeführt, die zeigten, daß es möglich war,
durch Verwendung einer Bremsscheibe und von Bremsschuhen, die in einer gut bewerkstelligten
Weise kombiniert wurden, so daß die Richtung der Bewegung jedes Bremsschuhes winkelförmig
ist und darüberhinaus jeder Bremsschuh winkelförmig bewegbar ist, wenn die Bremsscheibe
entweder in der Vorwärtsrichtung oder in der umgekehrten Richtung bewegt wird, die
erforderliche Bremskraft zwangsläufig und wirksam anzuwenden, ohne daß irgendein
komplizierter Aufbau notwendig ist. Andererseits ist zu beachten, daß unabhängig
davon, wie der Aufbau des Bremsmechanismus und/oder des Drehbewegungsübertragungsmechani
smus vorgenommen worden ist, der Eintritt von Schmutz, Staub oder dergl. zu einer
ungenauen Ubertragung der Drehbewegung führt, und daß es darüberhinaus extreme Fälle
gibt, bei denen die Bremsfunktion nachteilig beeinflußt wird, so daß sich auf diese
Weise gefährliche Bedingungen entwickeln, welche die Sicherheit des Betrieba zunichte
machen; und der Mangel der Entfernung bzw.
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Auflösung einer Schleife des Seils hat eine schwere Last auf die genutete
Seilscheibe,Uber welche das Seil läuft,und/oder auf die Führungsrollen, die in der
Nähe der genuteten Seilscheibe montiert sind, zur Folge, so daß auf diese Weise
die Gefahr auftritt, daß die Führungsrollen beschädigt werden und das Seis von den
Führungsrollen und der genuteten Seilscheibe herabschlüpft.
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Mit der Erfindung wird eine verlangsamende Fluchteinrichtung vorgeschlagen,
die eine positive bzw. zwangsläufige und wirksame Bremswirkung aufweist und bei
der der Eintritt von Staub, Schmutz oder dergl. verhindert und eine leichte Entfernung
bzw. Auflösung einer Schleife des Seils sichergestellt wird, so daß dadurch die
vorerwähnten Erfordernisse erfüllt bzw. die obengenannten Nachteile bei der erfindungsgemäßen
verlangsamenden Fluchteinrichtung vermieden werden.
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Mit der Erfindung wird eine verlangsamende Fluchteinrichtung der
mit einem Seil ausgerüsteten Art zur Verfügung gestellt, die einen Bremsmechanismus
aufweist, der immer eine positive bzw. zwangsläufige und wirksame Bremsfunktion
erbringt, wenn die beiden Teile des von der Einrichtung herabhängenden Seils abwechselnd
betätigt werden.
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Außerdem wird mit der Erfindung eine verlangsamende Fluchteinrichtung
geschaffen, bei welcher der Eintritt von Schmutz, Staub oder dergl. verhindert wird,
um eine wirksame Leistungsfähigkeit eines Bremsmechanismus und/oder eines Drehbewegungsübertragungsmechanismus
sicherzustellen und dadurch jede ungünstige Wirkung auf das Funktionieren des Mechanismus
auszuschalten.
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Weiterhin wird durch die Erfindung eine verlangsamende Fluchteinrichtung
vorgeschlagen, in welcher der Eintritt von Schmutz, Staub oder dergl. dadurch verhindert
wird, daß derjenige Teil der Einrichtung, in welchen das Seil hinein-und aus welchem
das Seil herausgezogen wird, von dem übrigen Teil der Einrichtung mit einem Abschirmteil
getrennt ist, und auf diese Weise ist die Kammer, welche den Bremsmechanismus und
den Drehübertragungsmechanismus enthält, hermetisch abgedichtet.
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Darüberhinaus wird mit der Erfindung eine verlangsamende Fluchteinrichtung
geschaffen, die ein modifiziertes Abschirmteil besitzt, wodurch eine Kompensation
für irgendeine leichte Versetzung oder Erschütterung der mit einer Nut versehenen
Seilscheibe, die durch die Bewegung des Seils in die Einrichtung hinein und aus
der Einrichtung heraus verursacht wird, erzielt wird, wobei die anfänglich vorgesehene
hermetische Abdichtung aufrechterhalten wird.
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Schließlich wird mit der Erfindung eine verlangsamende Fluchteinrichtung
vorgeschlagen, bei der eine Schleife, die in dem Seil erzeugt wird, leicht entfernbar
ist.
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Endlich wird durch die Erfindung eine verlangsamende Fluchteinrichtung
zur Verfügung gestellt, in der eine Abdeckung für die Führungsrollen vorgesehen
ist, und zwar an dem Teil der Einrichtung, wo das Seil hinein- und herausgezowAn
wird; so daß dadurch das Seil durch die in der Abdeckung ausgebildeten Löcher in
die Einrichtung hinein-und aus der Einrichtung herausgezogen werden kann, und auf
diese Weise wird jede Schleife im Seil durch die Löcher in der Abdeckung "zerquetsch
"' und automatisch entfernt, wenn das Seil in die Eiiirichtung hinein- und aus der
Einrichtung herausgezogen wird.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger in den Figuren 1 bis
1i der Zeichnung im Prinzip dargestellter, besonders bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 eine Vorderansicht einer verlangsamenden Fluchteinrichtung,
wobei ein Teil des Gehäuses herausgebrochen ist, so daß Einzelheiten des Bremsmechanismus
sichtbar sind; Fig. 2 eine Schnittansicht längs der Linie II-II der Fig. 1;
Fig.
3 eine perspektivische Ansicht, die in richtiger Aufeinanderfolge und Beziehung
beim Zusammenbau die verschiedenen Teile der in Fig. 2 gezeigten Einrichtung veranschaulicht;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Bremsscheibe, die in der Einrichtung nach
Fig. 1 verwendet wird; Fig. 5 ein schematisches Diagramm des Zahnradsystems, das
die Art und Weise veranschaulicht, in welcher die Drehbewegung übertragen wird;
Fig. 6 eine Seitenansicht eines anderen Ausführungsbeispiels der verlangsamenden
Fluchteinrichtung; wobei ein TsEl herausgebrochen ist, so daß Einzelheiten der Hauptteile
sichtbar sind; Fig. 7 eine Ansicht der verlangsamenden Fluchteinrichtung der Fig.
6 von unten; Fig. 8 eine Ansicht einer abgewandelten Form der Ausführungsform der
Fig. 7 in Ansicht von unten; Fig. 9 eine Vorderansicht einer abgewandelten Form
der in Fig. 6 gezeigten verlangsamenden Fluchteinrichtung, wobei ein Teil weggebrochen
ist, so daß die Einzelheiten der wichtigen Teile sichtbar sind; Fig. 10 eine schematische
Ansicht zur Erläuterung der Betriebsweise der in Fig. 9 gezeigten Einrichtung; und
Fig. 11 eine schematische Ansicht, welche die Art und Weise veranschaulicht, in
der die verlangsamende Fluchteinrichtung nach der Erfindung benutzt wird.
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Die verlangsamende Fluchteinrichtung nach der Erfindung wird nunmehr
in näheren Einzelheiten unter Bezugnahme auf die veranschaulichten Ausführungsformen
erläutert. Die verlangsamende Fluchteinrichtung umfaßt, grob gesagt, einen Bremsmechanismus
A, einen Rotationsbewegungsübertragungsmechanismus B und eine mit einer Nut versehene
Seilscheibe C.
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Der Bremsmechanismus A besitzt eine Bremsscheibe 1 und zwei zentrifugale
Bremsteile 2a und 2b, die auf bzw. an
der Bremsscheibe 1 angebracht
sind, und diese Elemente sind in einer Kammer 4 eines Gehäuses 3 angeordnet. Der
innere Seitenteil des Gehäuses 3, welcher der Kammer 4 entspricht, bildet eine Bremstrommel
5. Die Bremsscheibe 1 ist auf einer Welle 6 montiert, die sich durch die gesamte
Abmessung der Einrichtung erstreckt, und die Bremsscheibe 1 ist so geformt, daß
sie mit vier radial vorstehenden Führungsteilen, die insbesondere fischschwanzartig
oder flügelförmig sind, ausgebildet ist, nämlichden Führungsteilen 7a bis 7d, und
die beiden zentrifugalen Bremsteile 2a und 2b sind bewegbar in den jeweiligen entgegengesetzten,
ausgenommenen bzw. ausgehöhlten Teilen zwischen den Führungsteilen 7a bis 7d eingefügt
bzw.
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angebracht. Die beiden zentrifugalen Bremsteile 2a und 2b bilden Bremsschuhe,
die betriebsmäßig mit der Bremstrommel 5 in Verbindung stehen, und sie weisen jeweils
Basisteile bzw.
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-bereiche 8a und 8b auf, die je eine umgekehrte U-förmige Gestalt
im Schnitt besitzen, sowie Bremsbeläge 9a und 9b und außerdem paarförmige Stifte
10A, 10a und 10B, lOb, wobei die Basisteil 8a und 8b jeweils mit den paarweisen
Stiften 10A,--10a sowie 103 und lOb versehen sind, und zwar ist jedes Paar so angebracht,
daß die Stifte Brücken zwischen den Seiten aer betreffenden umgekehrten U-förmigen
Basis 8a bzw. db bilden (siehe insbesondere Fig. 3). Infolgedessen kommen dann,
wenn die zentrifugalen Bremsteile 2a und 2b entgegengesetzt in den zugehörigen,
ausgenommenen bzw. vertieften Bereichen der Führungsteile 7a bis 7d angeordnet sind,
wie in Fig. 1 gezeigt ist, die paarweisen Stifte 10A, 10a und ROB, lOb jeweils in
Kontakt mit den zugehörigen Seitenbereichen 37 der Führungsteile 7a bis 7d, und
die oberen Enden der umgekehrt U-förmigen Bereiche der Basisteile 8a und 8b erstrecken
sich jenseits der Seitenbereiche 37, so daß die zentrifugalen Bremsteile 2a und
2b so angeordnet sind, als ob sie die-Bremsscheibe 1 zwischen den Führungsteilen
7a bis 7d überspannen bzw, überbrücken. Dies ist ein Aufbau des Bremsmechanismus
A, aer ein erstes Merkmal der Erfindung darstellt. Obwohl in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
der Erfindung nur zwei zentrifugale Bremsteile Anwendung finden,
ist
die Zahl der zentrifugalen Bremsteile nicht auf zwei derartige Teile begrenzt, und
es ist beispielsweise möglich, zwei Paare oder vier Einheiten von zentrifugalen
Bremsteilen zu verwenden. Weiterhin soll mit dem Ausdruck "fischschwanzförmige oder
flügelförmige" Führungsteile 7a bis 7d gesagt werden, daß sich der obere Bereich
jedes der Führungsteile nach außen in beiden Richtungen, welche die Radialrichtung
schneiden, spreizt und daß die Breite des Basisbereichs dieser Führungsteile schmäler
als die Breite des oberen Bereichs derselben ist.
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Andererseits ist der Drehbewegungsübertragungsmechanismus B in einer
Kammer 36 des Gehäuses 3 angeordnet, und er weist Planetenzahnräder 11a bis 11c,
ein Innenzahnrad bzw.
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ein Sonnenzahnrad 12 und ein Ritzelzahnrad 13 auf. Die Planetenzahnräder
11a bis 11c sind jeweils drehbar durch Schrauben bzw. Bolzen 14a bis 14c an einer
Seite der mit einer Nut versehenen Seilscheibe C angebracht, die weiter unten näher
erläutert wird. Das Sonnenzahnrad 12 ist an der Innenseite des GehEuseteils, welche
der Kammer 36 entspricht, mittels Schrauben bzw. Bolzen 15 befestigt. Das Antriebszahnrad
13 ist auf der Welle 6 angebracht, so daß es integral mit der Brezascheibe 1 wird.
Die Planetenzahnräder 11a bis 11c sind so angeordnet, daß sie mit dem Sonnenzahnrad
12 und dem Antriebszahnrad 13 kämmen.
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Wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt ist, weist die mit einer Nut versehene
Seilscheibe C einen mit einer Nut versehenen Radkranz 17 auf, über den sich ein
Seil 16 zum Zwecke des Laufs erstreckt, sowie einen Aufsatz 18, auf dem die Planetenzahnräder
11a bis 11c angebracht sind; und die mit einer Nut versehene Seilscheibe C ist auf
der Welle 6 in einer solchen Weise montiert, daß sie in einer Kammer 19 des Gehäuses
3 angeordnet ist. Es sei darauf hingewiesen, daß mit der Bezeichnung n mit einer
Nut versehene Seilbscheibe", wie sie vorstehend und nachstehend verwendet wird,
jede Art von
Rädern verschiedenster Formen und Strukturen erfaßt
werden soll, über die ein Seil 16 gelegt werden kann und die in der Lage sind, positiv
bzw. zwangsläufig die Bewegung des Seils 16 in eine Drehbewegung umzuwandeln und
letztere auf andere Teile zu übertragen.
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Zusätzlich zu dem vorbeschriebenen Bremsmechanismus A, dem Rotationsbewegungsübertragungsmechanismus
B und der mit einer Nut versehenen Seilscheibe C weist die verlangsamende Fluchteinrichtung
nach der Erfindung ein Abschirmteil 20 auf,sowie einen Führungsrollenaufbau 21,
der mit einer Schleifenentfernungs- bzw. -auflösungseinrichtung versehen ist.
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Ein zweites Merkmal der Erfindung besteht darin, daß diese zusätzlichen
Elemente vorgesehen sind. Das Abschirmteil 20 ist in dem Gehäuse 3 an der Grenze
der Kammern 19 und 36 angebracht. Das Abschirmteil 20 weist ein Scheibenteil 22
und ein Flanschteil 24 auf, wobei letzteres um ein Durchgangsloch 23 herum ausgebildet
ist, und das Flanschteil 24 ist in der Nähe des äußeren Umfangs des Planetenzahnradaufsatzes
18 der mit--einer Ausnehmung versehenen Seilscheibe C angeordnet und besitzt die
Abmessung , so daß der Planetenzahnradaufsatz 18 nicht außer Eingriff mit dem Flanschteil
24 kommen kann, und zwar selbst dann, wenn die mit einer Nut versehene Seilscheibe
C auf der Welle 6 leicht versetzt ist. Obwohl in den veranschaulichten Ausführungsbeispielen
das Flanschteil 24 einstückig mit dem Scheibenteil 20 ausgeführt ist, kann dieses
Flanschteil auch als getrenntes Teil vorgesehen sein.
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per Führungsrollenaufbau 21 besitzt eine Basisplatte 25 des Gehäuses
3, eine Rollenabdeckung 26 und drei Führungsrollen 28a bis 28c, die mittels Schrauben
bzw. Bolzen 27a bis 27c drehbar zwischen der Basisplatte 25 und der Rollenabdeckung
26 angebracht sind. Obwohl in dem in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiel
die Basisplatte 26 so geformt ist, daß sie nicht denjenigen Teil der Einrichtung
abschließt, in welchen das Seil herein- und herausgezogen
wird,
kann diese Basisplatte so geformt sein, wie in den Fig. 6 bis 8 veranschaulicht
ist, so daß sie den Teil der Einrichtung zum Entfernen bzw. Auflösen einer Schleife
des Seils schließt. Mit anderen Worten bedeutet das, daß die Rollenabdeckung 26
L-förmig ausgebildet sein kann, wobei das abgebogene, horizontale Teil 29 des "L"
mit Durchgangslöchern 30a und 30b ausgebildet ist, durch welche das Seil 16 herein-
und herausgezogen wird. Die Durchgangslöcher 30a und 30b können getrennt ausgebildet
sein, wie die Fig. 7 zeigt, oder sie können alternativ so ausgebildet sein, daß
sie miteinander in Verbindung stehen, wie Fig. 8 zeigt. Wenn die Snillöcher 30a
und 30b der Rollenabdeckung 26a in der beschriebenen Weise ausgebildet sind, so
daß das Seil 16 durch dieselben hindurchläuft, kann eine Schleife 31, die im Seil
16 entstanden ist, entfernt bzw. aufgelöst werden, wie weiter unten in näheren Einzelheiten
erläutert ist. Die Rollenabdeckung 26 oder 26a kann auf bzw. an der Basisplatte
25 des Gehäuses 3 angebracht sein, so daß man eine Dreipunkthalterung (Fig. 1 bis
3) erhält, oder so, daß sich eine Einpunkthalterung ergibt (Fig. 9 bis 10). Im letzteren
Falle ist die Rollenabdeckung 26b leicht bewegbar, damit ein Scheuern des Seils
verhindert wird.
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Nunmehr sei die Betriebsweise der verlangsamenden Fluchteinrichtung
nach der Erfindung näher erläutert: An einer ersten Stelle ist, wie die Fig. 11
zeigt, ein Befestigungsträger 33 an der Außenseite eines Gebäudes 32 in einer geeigneten
erhöhten Position angebracht, und ein Bügel 35 der verlangsamenden Fluchteinrichtung
X ist mit einem Haltering 34 an dem Befestigungshalter 33 befestigt. In der verlangsamenden
Fluchteinrichtung X ist das Seil 16 am Anfang so gelegt worden, daß es um die mit
einer Nut versehene ne Seilscheibe C durch den Führungsrollenaufbau 21 läuft, so
daß die beiden Längen 16a und 16b des Seils 16 am unteren Ende der verlangsamenden
Fluchteinrichtung X parallel zueinander nach abwärts herabhängen. Wenn ein Feuer
ausbricht oder
ein Erdbeben auftritt, dann kann eine Person eines
der Seilteile 16a und 16b benutzen und mittels einer geeigneten Befestigung bzw.
Anbringung (beispielsweise ein Gurt) nach abwärts gelangen. (Bei einem kontinuierlichen
Betrieb gelangt die nächste Person dadurch nach abwärts, daß sie das andere Seilteil
benutzt, und danach wird dieser Vorgang wiederholt.) In diesem Falle wird, wenn
die Person nach abwärts geht, so daß das Seil 16 bewegt wird, die mit einer Nut
versehene Seilscheibe C in Drehbewegung versetzt, und infolgedessen wird der Planetenzahnradaufsatz
18 in Drehung versetzt, so daß die Planetenzahnräder 11a bis 11c, die mit dem Sonnenzahnrad
12 kämmen, rotieren, wie in dem Zahnradsystemdiagramm der Fig. 5 veranschaulicht
ist. Dadurch wiederum rotiert das Antriebszahnrad 13, das ebenfalls mit den Planetenzahnrädern
11a bis 11c kämmt. Infolgedessen wird die Bremsscheibe 1, die integral mit dem Antriebszahnrad
13 ist, in Drehbewegung versetzt, und die Seitenteile 37 der Führungsteile 7a bis
7d übertragen die Drehbewegung auf die damit in Verbindung stehenden zentrifugalen
Bremsteile 2a und 2b, während sie sich in zugriff mit den jeweiligen Stiften 10A,
10a und 1OB, 70b der Bremsteile befinden. Wenn das geschieht, dann gelangen die
Bremsbeläge 9a und 9b der zentrifugalen Bremsteile ta und 7b in Gleitberührung mit
der Bremstrommel 5. Als Ergebnis dieses Vorgangs kommt es zu einer Bremswirkung,
und das Seil wird nur mit einer kontrollierten bzw. gesteuerten Geschwindigkvit
heraus- bzw. nach abwärts gezogen, so daß sich die Person sicher nach abwärts bewegt.
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Es sei nun angenommen, daß die Bremsscheibe 1 durch die Bewegung
des Seils 16 in Fig. 1 im Uhrzeigersinn gedreht wird, wobei der Bremsscheibenfiihrungsteil
7a auf das zentrifugale Bremsteil 2a und der Führungsteil 7c auf das andere zentrifugale
Bremsteil 2b wirkt. Mit anderen Worten bedeutet das, daß die Seitenteile 37 der
Führungsteile 7a und 7c in Kontakt mit den Stiften 10a und lOb des zentrifugalen
Bremsteils 2a und 2b kommen und daß die zentrifugalen Bremsteile 2a und 2b im Uhrzeigersinn
gedrückt werden. Da die zentrifugalen
Bremsteile 2a und 2b zusätzlich
zu der Druckkraft einer zentrifugalen Kraft unterworfen werden, werden diese zentrifugalen
Bremsteile 2a und 2b in Berührung mit der Bremstrommel 5 gebracht. Im einzelnen
ist in Fig. 1 das zentrifugale Bremsteil 2a geneigt, wobei seine rechte Seite angehoben
ist, und das andere zentrifugale Teil 2b ist ebenfalls geneigt, wobei dessen linke
Seite abgesenkt ist, und die Bremsteile werden dann in dieser Weise in Richtung
auf die Bremstrommel 5 gedrängt, so daß bewirkt wird, daß jeder ihrer Bremsbeläge
9a und 9b gegen die Bremstrommel 5 gedrückt wird, und zwar so, als ob sie sich in
die Bremstrommel unter einem Winkel "hineinfressenn. Demgemäß ist die sich ergebende
Bremskraft ausgezeichnet, und diese positive bzw. zwangsweise und wirkungsvolle
"Bremswirkung" wird sichergestellt, wenn einer der Seilteile 16a und 16b angewandt
wird. d.h. daß diese Bremskraft gleicherweise befriedigend verfügbar ist, wenn die
Bremsscheibe 1 entweder im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn rotiert wird.
Andererseits überträgt die mit einer Nut versehene Seilscheibe C eine Rotationsbewegung
auf -te Bremsscheibe 1 durch die Planetenzahnräder 11a bis 11c, und auf diese Weise
wird die Drehgeschwindigkeit der Bremsscheibe 1 erhöht, und die Bremswirkung wird
wirksamer hervorgerufen, wenn die Drehgeschwindigkeit der Bremsscheibe eniöht wird.
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Außerdem werden während des vorerwähnten Bremsvorgangs die zentrifugalen
Bremsteile 2a lmd 2b nicht dazu gebracht, in der Rückwärts- und Vorwärtsrichtung
(in einer Richtung, die senkrecht zur Ebene der Fig. 1 ist) zu kippen bzw. zu rütteln
oder zu schütteln, was ebenso für die Bewegungsrichtung der Bremsscheibe 1 (in der
Umfangsrichtung der Bremsscheibe 1) gilt; denn die zentrifugalen Bremsteile 2a und
2b sind so angebracht, daß sie die Bremsscheibe 1 über spannen, und die Position
jedes der zentrifugalen Bremsteile 2a und 2b ist eingesperrt in dem ausgenommenen
bzw. vertieften Teil zwischen den vorstehenden, insbesondere flUgelförmigen
1
Führungsteilen 7a bis 7d. Die Effektivität dieser Bremswirkung wird in keiner Weise
während eines längeren Gebrauchs der verlangsamenden Fluchteinrichtung X beeinträchtigt.
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Bei der vorstehend beschriebenen Verlangsamung hat das Abschirmungsteil
2G eine sehr wichtige Funktion. Mit anderen Worten nämlich hat die Anbringung des
Abschirmungsteils 20 die Wirkung einer fast vollständigen Trennung der Kammer 19,
in welcher das Seil 16 in die verlangsamende Fluchteinrichtung X hinein- und aus
welcher das Seil 16 herausgezogen wird, von den anderen Kammern 36 und 4; und infolgedessen
wird verhindert, daß der Staub oder Schmutz oder dergl., welcher von außen zusammen
mit der Einwärts- und der Auswärtsbewegung des Seils 16 in die Kammer 19 gelangt,
in die Kammern 36 und 4 eintreten kann. Auf diese Weise werden der Rotationsbewegungsübertragungsmechanismus
B rsd der Bremsmecha-;;fsmus A stets vor Staub, Schmutz oder dergl. geschützt} und
sie können ihre ursprünglichen Funktionen wirkungsvoll ausführen. Zusätzlich wird,
wenn die mit einer Nut versehene Seilscheibe C durch die Bewegung des Seils 16 auf
der Welle 6 geschüttelt oder verschoben wird, die Abschirmungswirkung noch aufrechterhalten,
und zwar aufgrund eines gewissen Betrages der Dimension? des Flanschteils 24 des
Abschirmteils 20.
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Nunmehr sei der Betrieb der Einrichtung näher erläutert, wenn eine
Schleife 31 in dem Seil 16 ausgebildet worden ist: Die Bezeichnung "Schleife",-
wie sie vorstehend und nachstehend benutzt wird, soll allgemein auch alle Knickstellen,
Knoten, Verdrillungen oder dergl. in einem Seil erfassen. Da das Seil 16 der verlangsamenden
Fluchteinrichtung X ein langes Seil ist und da weiterhin eine Belastung auf nur
einen der zwei herabhängenden Seilteile im aktuellen Gebrauch angewandt wird, haben
die beiden herabhängenden Seilteile die Neigung, sich miteinander zu verflechten
oder sich zu
verdrillen, und im Extremfall kann eine Schleife im
Seil ausgebildet werden, wie Fig. 11 zeigt. Im Falle einer üblichen, kleinen und
losen bzw. lockeren Schleife kann die Schleife leicht durch die drei Führungsrollen
28a bis 28c entfernt bzw. aufgelöst werden. Im Falle einer extrem festen Schleife
treten jedoch viele Schwierigkeiten auf. Gemäß der Erfindung jedoch läuft das Seil
16 durch die Löcher 30a und 30b in der Rollenabdeckung 26a (oder 26b), und infolgedessen
wird das Seil 16 verengt bzw. gezwängt, wenn es durch die Löcher 30a und 30b hindurchgeht,
wodurch die Schleife 31 automatisch und kräftig entfernt bzw. aufgelöst wird. In
diesem Falle wirkt, wenn die Rollenabdeckung 26b des FUhrungsrollenaufbaus 21 auf
der Basisplatte 25 so angebracht ist, daß ç ^h eine Einpunkthalterung ergibt, wie
in den Fig. 9 und 10 gezeigt ist, die Anwendung einer Last auf einen der be den
Seilteile dahingehend, daß sich die Rollenabdeckung 2&u dreht (in Fig. 10 in
Pfeilrichtung bzw. im Uhrzeigersinn), d infolgedessen empfängt diejenige Rolle der
drei Führungsr11i, welche in Kontakt mit dem herausgezogenen Seilteil ist, einen
herabgesetzten Kontaktdruck. Dadurch wird eine längere Lebensdauer des Seils 16
sichergestellt. Untersuchungen, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgenommen
wurden, haben gezeigt, daß in den Fällen, in denen der Führungsrollenaufbau der
Fig. 9 und 10 für die Verbindung mit einem Seil 16 verwendet wurde, das aus Baumwolle
und einem Metalldrahtseilkern von 6 mm Durchmesser bestand, wobei letzterer mit
einer harten Baumwollabdeckung bedeckt war, so daß sich ein äußerer Durchmesser
von 12 mm ergab, die Lebensdauer des Seils mehr als das Dreifache gegenüber den
Fällen betrug, bei denen das Seil in Verbindung mit einem nicht drehbaren Führungsrollenaufbau
benutzt wurde, und das Seil nutzte sich nicht leicht ab bzw. scheuerte nicht leicht.
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Aus den vorstehenden Ausführungen über die verlangsamende Fluchteinrichtung
nach der Erfindung ist ersichtlich, daß letztere im Betrieb einen hohen Grad an
Sicherheit besitzt,
eine hohe Zuverlässigkeit im Betrieb über eine
lange Zeitdauer hat und eine längere Haltbarkeit bzw. Standzeit des verwendeten
Seils sicherstellt, so daß die erwähnten Vorteile in sehr zufriedenstellender Weise
erzielt werden.
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Zusammengefaßt betrifft die Erfindung eine Einrichtung, die, insbesondere
vorläufig, an der Außenseite einer erhöhten Stelle eines Hotels, eines Fachgeschäftes
oder irgendeines anderen Gebäudes oder Aufbaus angebracht werden kann, so daß im
Notfall, beispielsweise bei Feuer oder Erdbeben, eine Person ihren Körper an einem
Seil in geeigneter Weise befestigen und nach abwärts gehen kann, um an einen sicheren
Ort zu entkommen. Ein neuartiges Merkmal der Einrichtung besteht darin, daß in dem
Gehäuse der Einrichtung, welche einen Bremsmechanismus, einen Rotationsbewegungsübertragungsmechanismus
und eine mit einer Nut versehene Seilscheibe, die ein Seil trägt, enthält, der Bremsmechanismus
eine Bremsscheibe aufweist, die eine spezielle Form besitzt, sowie eine Mehrzahl
von Bremsschuhen, so daß eine positive bzw.
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zwaxlgsweise Bremswirkung sichergestellt wird, wenn die Bremsscheibe
entweder in der Vorwärtsrichtung oder in der umgekehrten bzw. Rückwärtsrichtung
gedreht wird; daß eine Zwischenwandplatte bzw. ein Zwischenwandteil angebracht ist,
wodurch das Gehäuse in zwei Kammern geteilt wird, von denen eine den Bremsmechanismus
enthält, während die andere den Drehbewegu}lgsilbertragungsmechanismus enthält,
so daß verhindert wird, daß irgendwelcher Staub, Schmutz oder dergl. von der letzteren
Kammer in die erstere Kammer eintreten kann; und daß eine Einrichtung zum Entfernen
bzw. Auflösen einer Schleife des Seils in bzw. an der Kammer vorgesehen ist, welche
die mit einer Nut versehene Seilscheibe enthält.