DE2527985A1 - Kontinuierliches verfahren zur gewinnung von reinem, konzentriertem ammoniak - Google Patents

Kontinuierliches verfahren zur gewinnung von reinem, konzentriertem ammoniak

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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/10Separation of ammonia from ammonia liquors, e.g. gas liquors

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  • Gas Separation By Absorption (AREA)

Description

Metallgesellschaft AG Frankfurt a.M., den 23.6.75 Frankfurt a.M. DrLa/HWi
Reuterweg 14
prov.No. 7 0 18 IO
Kontinuierliches Verfahren zur G-ewinnung von reinem, konzentriertem Ammoniak
Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur Gev/lnnung von reinem, konzentriertem Ammoniak aus vorzugsweise von Staub, Teer, Öl, Phenolen und anderen organischen Substanzen weitgehend befreiten Abwässern, insbesondere Kondensaten aus der Kohlevergasung oder Kohleentgasung oder aus Wässern ähnlicher Zusammensetzung, die neben Ammoniak noch.saure Bestandteile wie Kohlensäure, Schwefelwasserstoff, in geringen Mengen Blausäure in freier und/oder gebundener Form und gegebenenfalls noch lösungsmittelreste aus der vorhergehenden Entphenolung enthalten, durch Gaswasserabtrieb
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Entsäuerung und Gasu/äsche.
Die Aaunoniakkonzentrationen dieser Lösungen liegen etwa zwischen 0,1 und 12 n, vorzugsweise zwischen 0,3 η und 3 n, die Kohlensäurekcnzentrationen zischen 0,1 und 12 η, vorzugsweise 0,2 und 3 n, die Schwefel-Hasserstofxkonzentrationen zv/ischen C,003 und 3 n, vorzugsweise 0,003 und 0,3 n, der allfällige Gehalt an Blausäure zwischen et-;/a C,001 und 1 g/l.
Das Gev/ichtsverhältnis zwischen den sauren Bestandteilen (C02+H2S) und dem basischen KH3 kann in den erfindungsgemäß aufarbeitbaren Lösungen nicht nur gleich oder größer als 1 sein, sondern auch gleich oder kleiner als 1.
Mach dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt es, als Endprodukt in praktisch ICO %±cer Ausbeute Ammoniak zu erhalten, welches nicht mehr als 0,2 % H2O, 0,1 % CO2, 10 ppm H2S und 10 ppm KCN enthält. Auch der Reinheitsgrad des anfallenden Abwassers ist so hoch, daß es erforde: lichenfalls ohne weiteres biologisch gereinigt w-erden kann,
Die Bedingungen des vorliegenden Verfahrens sind so gewählt, daß sowohl Lösungen mit einem Überschuß an sauren Bestandteilen als auch solche mit einem Überschuß an Ammoniak aufgearbeitet werden können, ohne daß die in den einzelnen Verfahrensstufen herrschenden Bedingungen wesentlich geändert werden müßten. Zur jeweils optimalen Verfahrensführung ist lediglich eine einfache Umschaltung ies Verfahrensablaufes erforderlich, die vom apparativen Standpunkt keinerlei Probleme auf wirft und den für viele "alle geforderten Reinheitsgrad des Endprodukts in keiner r'aise nachteilig beeinflußt. Beträgt das Gewichtsverlältnis der sauren Bestandteile zu Ammoniak 1 oder um 1, iann entscheiden wirtschaftliche Überlegungen, etwa im
-3- »7 η ο ο 1 /. /nocc
Zusammenhang mit den Konzentrationen oder dem Inertengehalt der aufzuarbeitenden Lösungen, welche der beiden erfindungsgemäßen Verfahrensbläufe man wählt.
Bereits aus älteren Untersuchungen ist bekannt,, daß die Aufarbeitung von Lösungen, die in freier und/oder gebundener Form neben Ammoniak und Kohlendioxyd auch Schwefelwasserstoff und allenfalls Blausäure enthalten Probleme aufwirft, die beim Aufarbeiten von Lösungen, die ausschließlich (Ammoniak 'und Kohlensäure enthalten, nicht existieren. Siehe z.B. H.Umbach: Die Entsäuerung von Ammoniakwasser, Archiv für bergbauliche Forschung, Jahrgang 3, Heft 1, 1942, S.49 ff.)
Nach den dort veröffentlichten experimentellen Daten kann aus verdichtetem Gaswasser einer bestimmten Konzentration ein für viele Zwecke besonders rein erforderliches Ammoniak überhaupt nicht gewonnen werden, v/eil bei der dort beschriebenen Aufarbeitung zwar mit steigendem Druck der CO2-Abtrieb beliebig gesteigert werden kann, sodaß man im Kolonnensumpf eine praktisch kohlensäurefreie wäßrige Ammoniaklösung erhält, nicht aber der K2S-Abtrieb: bei Drucken, bei denen der C02-Abtrieb vollständig ist, ist der H2S-Abtrieb unvollständig und umgelcehrt,' sodaß ein Ammoniak, mit den o.a. Spezifikationen nicht zu erhalten ist.
In der DT-PS 113 765 ist die Gewinnung von gasförmigen Ammoniak aus Ammoniakstarkwasser mit einem Gewichtsverhältnis von (CO2 + H2S) : NH„ <^ 1 beschrieben. Nach diesen; Verfahren muß im wesentlichen Starkwasser auf einen Ammoniakgehalt von etwa 7 bis 10 % verdünnt und anschließend bei Drucken bis 15 atü entsäuert werden. Das teilweise ent-
säuerte Ammoniakwasser wird, abgetrieben. Die so erhaltenen CO2- und NK -hai tigen Abgase müssen dann in einem Wäscher mit dem (H^S-haltigen) ursprünglichen Starlcasser ge~asche:i werden, wobei CO2 absorbiert wird und über Kopf reines Ammoniak abziehen soll. Allenfalls in diesen Abgasen vorhandenes K2S v/ird in einer anschließenden Wäsche entfernt. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß der 3etrieb der
des ,
Druckentsäuerungsstufe durch die großen Mengen/dem vorher auf konzentrier ten Starkwasser zugesetzten Wassers be^- 1astet wird. Sin weiterer entscheidender Nachteil des Verfahrens ist aber, daß nan auf diesen Wege ein Ammoniak mit dem o.a. Reinheitsgrad überhaupt nicht herstellen kann. Zwingend vorgeschrieben ist, '.vie' bereits err/ähnt, die Wäsche der erhaltenen NH _- und C02-hal ti gen Abgase mit dem aufzuarbeitenden Starkwasser. Wie sich aber anhand von bereits vor mehr als 20 Jahren veröffentlichten experimentellen Daten klär nachweisen läßt, ist der H2S-Dampfdruck des als Waschflüssigkeit verwendeten StarJcvassers so groß, daß das abziehende NH„ zumindest einen HgS-Gehalt in der Größenordnung von 1CO ppm und mehr aufweisen muß. Wäscht man aber mit reinem Wasser nach* um den Reinheitsgrad des Ammoniaks zu erhöhen, ergibt sich, abgesehen vom auftretenden Ausbeuteverlust entweder das Problem der Abwasserbeseitigung oder das einer zusätzlichen Belastung des Verfahrenskreislaufes mit Wasser, wenn man diesen Ausbeuteverlust vettmachen viii.
Nach der DT-PS 1 205 956 kann aus
Ammoniakwasser ähnlicher Zusammensetzung Ammoniak gewonnen werden, welches den Reinheitsgrad von synthetischem haben soll. In diesem Fall ist das Gewichtsverhältnis (CO2 + H2S) : (NM3) in den fraglichen lösungen „
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etwa. 1. Der Nachteil dieses Verfahrens ist "gleichfalls, daß der Zusatz großer Mengen Wassers zum vorher aufkonzentrierten Gaswasser und zwar in IZengen von "bis zu einem Drittel der Rohwassermenge erforderlich ist und daß. der Gehalt der abziehenden Dämpfe an sauren Gasen auf 33> vorzugsweise sogar auf nur 15 Vol.jS beschränkt ist. Im übrigen arbeitet dieses Verfahren In allen Stufen bei oder etwa bei Normaldruck.
Hach der FR-PS 1 106 881 werden -wäßrige Aamoniaklö.sungen wie etwa Gaswasser mit einem Gewichtsverhältnis der sauren Bestandteile zu Ammoniak von etwa 1 von Kohlensäure befreit, bei den dort beschriebenen Drucken zwischen 2 und 6 kg/cm allerdings nur teilweise, keinesfalls ganz. Die Herstellung von Reinstammoniak ist also gar nicht Gegen-; stand dieses Verfahrens, das Problem einer praktisch 100 ^igen Entfernung von Schwefelwasserstoff braucht also hier gar nicht gelöst zu werden.
Die AU-Anmeldung 2 0^6 296 behandelt gleichfalls die Entkarbonisierung von Starkwasser mit einem Gewichtsverhältnis der sauren Bestandteile zu MH- von etwa 1
unter Druck und hat gleichfalls nur eine Teilentsäuerung und zwar bis zu etwa 60 $ zum Gegenstand. Mehr wird durch die dort beschriebenen Maßnahmen auch nicht erreicht. Auch in diesem Pail ist das (CO2 + H2S) : (HH-) 'Verhältnis etwa 1 . Eine völlige H2S-Entfernung wird auch hier nicht angestrebt.
Hach der US-PS 2 018 863 wird gleichfalls Ammoniak aus Gaswasser gewonnen. Each diesem Verfahren soll nicht alles Ammoniak
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als freies Ammoniak gewonnen werden, sondern nur ein Teil und zwar bevorzugt nur etwa ein Drittel. Der überwiegende Teil des Ammoniaks wird in vorgelegter Schwefelsäure gebunden. Mit diesem Erfindungsziel hat das vorliegende Verfahren nichts zu tun. Außerdem arbeitet dieses ältere Verfahren offensichtlich ausschließlich unter Normaldruck.
Nach der US-PS 2 162 833 werden heiße Gase- der Kohledestillation verarbeitet, indem sie mit einer schwach ammoniakalisehen wäßrigen Lösung gewaschen und die Waschflüssigkeit zunächst bei niedriger Temperatur und im Vakuum destilliert wird. Was den dort beschriebenen Verfahrenskreislauf verläßt ist ein Gemisch der. Verbindungen NH3, K2S und KCN etwa in jenem Verhältnis, in. dem sie im Rohgas existieren, wobei allenfalls durch mehrfaches Destillieren noch vorhandenes CO2 aus der verwendeten Wasch- und Kühlflüssigkeit entfernt v/erden 2<ann. Die Gewinnung von Reinanxioniak ist nicht Gegenstand dieses Verfahrens, es wird im Gegenteil empfohlen, dies in Form von Ammonsulfat zu gewinnen, wobei außerdem noch vorhandenes H3S durch Zusatz von Eisenoxyd entfernt werden muß.
Gegenstand der US-PS 3 556 721 ist die Reinigung von Koksofengasen, um daraus Rohammoniakwasser zu erhalten. Die Herstellung von Reinstammoniak ist nicht Gegenstand dieses älteren Verfahrens und die Maßnahmen des vorliegenden Verfahrens zur Herstellung von Reinstammoniak daraus auch nicht ableitbar.
Außerdem sind noch eine Reihe weiterer Verfahren zur Aufarbeitung von Gaswasser zu Arnmoniak bekannt. Sie verwenden
jedoch - offensichtlich, wail man destillative Methoden zur Aufarbeitung von Gaswasser und dergl. nicht für zielführend hielt - feste oder flüssige Sorptionsmittel für Ammoniak bzw. die sauren Komponenten wie Aktivkohle, Alkanolamine, Schwefelsäure und dergl., die anschließend erst auf 'Ammoniak aufgearbeitet bzw. allenfalls regeneriert -«/erden müssen.
Anweisungen, wie man gezielt und einfach Lösungen der angegebenen Konzentrationen bzw. Variationen im Gewichtsverhältnis der sauren B -estaiidteile zu Ammoniak unter Gewinnung von Reinst ammoniak aufarbeiten kann, ist dem Stand der Technik nicht zu entnehmen.
Dem vorliegenden Verfahren liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der Kachteile des· Standes der Technik aus Gaswassern oder anderen Lösungen der angegebenen Zusammensetzung in wirtschaftlicher und technisch fortschrittlicher Weise unter Vermeidung fremder Wasch- und . : Sorptionsmittel Ammoniak des bereits angegebenen Reinheitsgrades in praktisch 100 ^iger Ausbeute zu gewinnen bzw-, andererseits CO0 und K0S samt den Inertgasen quantitativ von Ammoniak abzutrennen, gleichzeitig aber auch ein für eine v/eitere biologische Reinigung geeignetes Abwasser zu liefern.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein kontinuierliches Verfahren zur Gev/innung von reinem, Z<onz en trier ten Ammoniak mit einem Gehalt von maximal 0,2 % H2O, 0,1 % CO2, TO ppm K„S und 10 ppm HCH aus von Staub, Teer, Öl und Phenolen befreiten Wässern, insbesondere Kondensaten aus der Kohlever- oder entgasung oder Wässern, ähnlicher Zusammensetzung, die in freier und/oder gebundener Form Amr.or.ial:- konzentrationen zv/ischen 0,1 und 12 n,--vorzugsweise z-.visehen
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0,3 "bis 3 η , Kohlendioxydkonzentrationen zwischen 0,1 und 12.η, vorzugsweise 0,2 bis 3 n, Schwefelwasserstoffkonzentrationen zwischen 0,003 bis 3 n, vorzugsweise 0,03 bis 0,3 n, Blausäurekonzentrationen zwischen 0,001 bis 1g/l und außerdem allenfalls Reste organischer Substanzen aus der vorhergehenden Entphenolung enthalten, durch an sich bekannten Gaswasserabtrieb, Druckentsäuerung, Gaswäsche und Abziehen des Ammoniaks über Kopf einer Waschkolonne, gekennzeichnet durch die Verfahrensstufen
a) Abtreiben von Ammoniak aus dem wäßrigen: Gemisch in einer 15 bis 80, vorzugsweise 40 bis 60 praktische Böden enthaltenden Abtreibekolonne bei 1 bis 2 bar
und bei einer Zuflußtemperatur von 30 bis 9O0C, vorzugsweise 40 bis 600C, wobei das Ammoniak und die sauren Bestandteile gemeinsam am Kolonnenkopf und das Abwasser aus dem Kolonnensumpf abgezogen werden,
b) -taschen des solcherart abgetriebenen ammoniakhaltigen Gasgemisches mit einer wässrigen, überschüssiges Ammoniak enthaltenden, von den saueren Bestandteilen weitgehend befreiten Lösung bei 1 bis 2 bar und Temperaturen zwischen 30 bis 70° C , wobei reines . Ammoniak über Kopf abgezogen und gegebenenfalls in an sich bekannter Weise durch Verflüssigung und Inerten-
abtrennung einer Feinreinigung unterzogen wird, ·..
c) Abtreiben des Restammoniaks aus der Waschlösung der Stufe b) in einer Abtreiberkolonne mit 3 bis 25, vorzugsweise 5 bis 15 Böden, bei 1 bis 2 bar, Kopftemperaturen von 50 bis 800C, vorzugsweise 55 bis 700C und Sumpftemperaturen.von 60 bis 900C, vorzugsweise 70 bis 8O0C sowie Rückführung des als Kopfprodukt erhaltenen Ammoniaks in Stufe b) und
d) Druckentsäuerung von wässrigen Lösungen mit einem (CO2+
) -Verhältnis^ ι durch Abtreiben der sauren Bestandteile über Kopf einer Druckentsiuerungskclonne ' unter einexi Drude von 3 bis 25 "bar, vorzugsweise 3 bis 7 "bar, wobei die Sumpf temperature^, zwischen lic und 13C° C, vorsugsv/eise 135 bis 150 C liegen,
wobei bei Aufarbeitung von Lcsur.ren nit einen Gewichtsverhdltnis von (CO2 + H2S) : (SH^s- 1 die S tür en in der Reihenfolge a) , b) , c), e) . durchgeführt werden, wobei der Stufe d) •das Sumpfprodukt der Stufe c) unterworfen ii'ird, "Während bei Aufarbeitung von Lösungen mit einen Gewichtsverhältnis von (CC + H0S) : H'd>: 1 die DruckentsSuerung d) vor den Stufen
έ. c. c
a) , b), c) , . und z'var an der Einsatslösung durchgeführt vird.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung verfährt man. so, man in der Abtreiberlcolonne (Stu.fe'a) 5^is20 % des aus ihrem Surspf abgezogenen Abvassers kühlt und auf den Kopf der Druclcentscluerungslcolonne (Stufe d) aufgibt und darrat Reste έ von Ammoniak aus den abziehenden Sauergasen auswäscht.
Nach einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens unterzieht man das Kopfprodukt der Abtreibekolonne (Stufe a) vor dessen Eintritt in die Waschkolonne der Stufe b) einer Xühlung auf 5C^13SO0 C und führt die auskondensierte Flüssigkeit in die Abtreibekolonne der Stufe a) zurück. Danit mrd der Wasserdampf anteil in den der ',Zasclikolcnne zu geführten Gasen h.er abgesetzt.
Vorteilhaft verwendet man im Waschteil der Stufe b) als Waschflüssigkeit verdünnte, Ammoniak in beträchtlichem Überschuß enthaltende Ammonkarbonatlösung, die allenfalls noch HpS bzw. HCN-hältig sein kann. Die Temperatur dieser Waschflüssigkeit ist vorteilhaft so zu wählen, daß das für den
-10-
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-w-
■Taschprozeß jeweils erforderliche Temperaturniveau eingestellt wird. Durch die erfindungsgemässen Maßnahmen in ihrer Gesamtheit findet so eine Verunreinigung des über Kopf der .Taschkolonne abziehenden Ammoniaks durch H2S oder HClT ( im Gegensatz z.B. zu der DT-PS 118.765) nicht statt.
Teil der Waschflüssigkeit der Stufe b) kann vorteilhaft ladurch gewonnen v/erden, daß man im Rahmen der Feinreinigung als Waschmittel benutztes flüssiges Ammoniak mit Wasser vermischt ( vorzugsweise in einem G-ewichtsverhältnis NH-, : HpO von 1 ί 4) dieses Gemisch auf 40 C oder darunter >ühlt und es im Kopfteil der Waschkolonne der Stufe b) im Gegenstrom zu den Ammoniakdämpfen führt.
Sine weitere Ausgestaltung der Erfindimg besteht darin, das Sumpfprodukt aus der Druckentsäuerungskolonne der Stufe d) teilweise in den Oberteil der·Waschkolonne und teilweise dem Oberteil der Abtreibekolonne aufzugeben. Der der Wasch-■colonne zuzuführende Anteil richtet sich nach der auszuwaschenden Menge an sauren Komponenten.
Sollten sich im oberen Teil der Druckentsäuerungskolonne Lösung3-aittelreste anreichern, so können sie durch einen Abscheider, der auch in einem Seitenstrom angeordnet sein kann, entfernt werden. Diese Ausgestaltung der Erfindung kann vor allem dann Anwendung finden, wenn die Stufe d) zu Beginn des Verfahrens eingeschaltet ist. ·
Mach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung bläst man in den Sumpf der Druckentsäuerungskolonne der Stufe d) bzw.
in die der Druckentsäuerungskolonne zugehörigen Wärmetauscher
in geringen Mengen Luft oder Sauerstoff, vorzugsweise Luft,
■sin, wobei man die Menge leicht so bemessen kann, daß das molare
Verhältnis Sauerstoff zu HCN in der Druckentsäuerungskolonne -1 einer als 1 ist.
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Eine weitere verteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß ir.an eine Menge von 5 bis 25 %, vorzugsweise 10 Gqw% des Zulaufes zur Druckents'äuerungskolonne abzweigt, auf 2Cris 50° C kühlt und ihrem eigenen sittleren Kolonnenabschnitt zuführt, wobei dieser Kolonnenabschnitt oberhalb des Zulaufes der Hauptaenge des aufzuarbeitenden. Gemisches und unterhalb des ivaschteiles der Sntsäueyungskolonne liegt, v/ä-hrend die Hauptnenge des Zulaufes zur Drucfcentsäuerungskoionne, nämlich 75 bis 95 G&n%, in eines Wärmetauscher nit Hilfe des Sumpf Produktes der Druckents£.uerungsl<olonne aufgeheizt wird und zvrar in Abhängigkeit von. Druck und Konzentration der ZuIauflösung.
Für die Aufarbeitung von Lösungen, bei denen das Gevichtsverhältnis (CO2 + H2S) 1(NH3) gleich oder annähernd gleich 1 ist, können prinzipiell beide Verfahrensvariante·:! gewählt werden.
Unter Umständen werden sich im Rannen der Auf arbeitung der gegenständlichen Lösungen Verfahrensabänderungen finden lassen, die ohne weiteres aus den Iiannahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ableitbar sind.(z.B, hinsichtlich der Dimension!erung der beschriebenen Kolonnen, Zahl der jeweiligen Böden und Variationen der beschriebenen Drucke nach Maßgabe der jeweiligen H2S- bzw. HCiT-Konzentrationen für den. Fall, daß diese außergewöhnlich hoch bzv· außergewöhnlich niedrig sind). ■
Kritisch sind jedoch die Verhältnisse in der Ammoniakabtreift erkolonne der Stufe c). Es wurde nämlich gefunden, daß dort die erfindungsmäßigen Bedingungen, insbesondere "bei Lösungen mit höherer H^S-Konzentration "besonders streng eingehalten werden müssen. Bei Temperaturen unterhalb 50 0C bleibt zuviel Ammoniak
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in Sumpf, während bei* Kopf teinperaturen über 80° C die H2S-Mengen in den in die Waschkolonne zurückgeführten Gasen derart sprunghaft ansteigen, daß vorteilhaf terv/eise sogar der bevorzugte Temperaturbeze ich von SS^i^O0 C bei 1^iS2 -J33x nicht überschritten werden sollte.
Ist das Gediehtsverhältnis zwischen den sauren Bestandteilen und dem Ammoniak gleich oder etv/a gleich 1, so entscheiden verschiedene Gegebenheiten u.a. die Wirtschaftlichkeit, das Druckniveau des verfügbaren Dampfes, zeitlich schwankende Konzentrationen der Einsatzlösungen und der Inerten-(Stickssoff) gehalt, stammend aus vorhergehenden Aufarbeitungsverfaliren, die Auswahl der Verfahrensvariante. 1st zum Beispiel ny.r Niederaruckdampf vorhanden, ist u.U. die Variante ungünstig, bei der die Einsatzlösung in die Abtreiberkolonne geführt wird. Bei zeitlich schwankenden Konzentrationen (und annähernder Konstanz des Gewichtsverhältnisses) wird die Sinsatzlösung bevorzugt in die Druckentsäuerungskolonne geführt. . -
ur
Das Verfahren ist in der Fig/d ar ge stellt und in den folgenden Beispielen näher beschrieben, wobei die Buchstaben die Zusammensetzung der jeweiligen Stoffströme und die Bezifferung
die wichtigsten;'Ado arate teile bedeuten.-Die Stoff ströme in den Beispielen sind in kg pro. Stunde angegeben. Α Sinsatzlosung
B Abwasser
C saure Abgase
D Ammoniak
S Ablauf der Druckentsäuerungskolonne.
F Ablauf der NH„-Abtreibekolonne -
G gekühlter. TeiIstron: aus dem Ablauf der
Druckentsäuerungskolonne, welcher der Waschkolonne zugeführt *:rird
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H gekühlter Teilstrom aus dem Ablauf der
Druckentsäuerungskolonne, welcher der Abtreibekolonne zugeführt wird.
I Kopf produkt der A"btrei"bekolonne
K Kopfprodukt der Waschkolonne
L NH-z-Gas aus dem Peinwäscher
M Sumpfprodukt aus dem ITH^-Feinwäscher
0 Wasserzulauf zum Inertgaswäscher
P ,.... Ablauf des Inertgaswäschers
Q Inerte aus dem Inertgaswäscher
R Zulauf zur NH-*-Abtreibekolonne
S Kopf produkt der NH^-Abtreibekolonne
T ¥7aschwasseranteil , der auf den Kopf der
Entsäuerungskolonne aufgegeben wird,
U Organische Phasen,Iosemittel, welche sich im
Druckentsäurer abscheiden
1 Druckentsäuerungskolonne (d) s
2 Abtreibekolonne (a)
3 Waschkolonne (b)
4 UH-z-Abtreibekolonne (c.)
5 HH^-Peinwäscher
6 Inertgaswäscher
Nachstehend wird der Fall· näher erläutert, bei dem das Gewichts verhältnis ( CO2+ H2S) : NH5 ^, 1 ist.
Gaswasser, welches beispielsweise aus einer Druckvergasungsanlage stammt und zuvor einer Gaskühlung, Staub-, Teer und ölabscheidung sowie Entphenolung durch Extraktion mit Lösungsmitteln unterzogen wurde, wird bei 4-0 bis 5O0C dem oberen Teil der Druckentsäuerungskolonne 1 zugeführt. Gegebenenfalls werden etwa 10 $ des Gaswassers A, gekühlt auf 35 0C, einer Zwischenstufe des Waschteils der Druckentsäuerungskolonne 1 aufgegeben. Außerdem wird dem Abtreibeteil
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der Druckentsäuerungskolonne 1 das Sumpfprodukt (F) der ITH,-Abtreibekolonne 4 zugeführt.
Die Druckentsäuerungskolonne 1 "besteht aus einem unteren Abtreibeteil und einem oberen Waschteil. Der Abtreibeteil 7/ird auf übliche V/eise mit Dampf beheizt. Dem Abtreibeteil entweicht ein Gemisch aus sauren Gasen mit Beimengungen von Wasserdampf und Ammoniak. In dem darüberliegenden 7/aschteil v/erden Wasserdampf und Ammoniak mittels gekühlten Waschwassers oder besser.mittels eines gekühlten Teiles der Sinsatzlösung (A) aus den sauren Gasen des Abtreibeteiles, entfernt. Die Sauergase (C) verlassen praktisch HpO- und ITH,- frei den Waschteil der Entsäuerungskolonne 1 um beispielsweise einer Schwefelgewinnung zugeführt zu werden.
Das Sumpfprodukt (S) der Druckentsäuerungskolonne 1 enthält praktisch alles dem Entsäuerer zugeführte Ammoniak, sowie V/asser und Restmengen an COp, HpS und HClT (E), die abhängig vom Druck, der Bodenzahl und Temperatur in der Kolonne 1 in einem bestimmten Verhältnis zum ΪΤΗ,-Gehalt stehen. Das Sumpfprodukt (E) der Entsäuerungskolonne 1 wird ggf. nach Kühlung zum Teil (H) der Abtreiberkolonne 2 zum anderen Teil (G) der Waschkolonne 3 zugeführt.
Der Stoffstrom (K) wird in der Abtreiberkolonne 2 unter Wärmezufuhr in ein Abwasser (B+T+O) und Dämpfe getrennt, welche nach entsprechender Kühlung am Kopf der Abtreibekolonne außer Wasserdampf praktisch die gesamte <äer Abtreibekolonne zugeführte Menge an ITH,,COg und HgS enthalten (I). Diese Dämpfe (I) werden zusammen mit dem Kopfprodukt (S) der NH,-Abtreibekolonne 4 der Waschkolonne unten zugeführt.
Auf den Kopf der Waschkölonne^kommen die ΪΤΗ,-reicheii Plüs-
-15-
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sigkeiten (P + M) und (G), deren Menge so bemessen ist, daß räch. Absorption der sauren Komponenten (HpS, HCN und COp) und weitgehender Kondensation von HpO aus den Gasen I und S die der NH,-Abtreibekolonne 4 zugeführte "Flüssigkeit R immer NH, in beträchtlichem Überschuß enthält. Um die anfallenden Wärmemengen abzuführen, ist die Waschkolonne mit Umlauf kühlstuf en versehen. Das die Waschkolonne 3 verlassende Kopf produkt (K) enthält nicht mehr als 100 ppm H2S, 10 ppm HClT und etwa 0,2 £ CO2 sowie etwas H2O in Abhängigkeit, von der Kopf temperatur der Waschkolonne 3. Dieses Wasser kann auf übliche Weise entfernt werden z.B. durch Kompression, Kühlung und nachfolgende Gegenstromwäsche 5 mit flüssigem NH,, wodurch zugleich, noch der Gehalt an Sauergasen weiter vermindert wird.
Das gereinigte NH^-Gas (I) kann in weiteren Stufen komprimiert und nach entsprechender Kühlung verflüssigt v/erden. Alternativ kann der Feinwäscher 5 auch nach der Kompression des ΝΗ,-Gases auf Verflüssigungsdruck eingesetzt werden. Der Ablauf (M) des Feinwäschers 5 wird mit Y/asser aus dem Inertengaswäseher 6 vermischt und als NH,-Wasser dem Kopf der Waschkolonne 3 aufgegeben. Der Ablauf (R) der Waschkolonne 3 wird in die NH,-Abtreibekolonne 4 eingebracht, v/o unter Zufuhr von Wärme überschüssiges Ammoniak (S) über Kopf abgetrieben wird. Die Sumpflösung (]?■) der NH,-Abtreibekolonne 4 wird in die Druckentsäuerungskolonne gepumpt.
Diese Verfahrensvariante lässt sich somit schematisch und im wesentlichen durch die Kolonnenfolge 1, 2, 3» 4 charakterisieren , während die Aufarbeitung von Lösungen eines Gewicht sverhältnisses (C02+H2S) :(NH,)^^ 1 durch die Kolonnenfolge 2, 3, 4, 1 charakterisiert ist.
Beispiele:
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-o
cn
cn -O. cn -Jk ■3"
CO
cn
cn
cn
cn
cn
co
cn
co
cn
CO
O
*o. cn cn cn co
CD
co
CD
- JP-
CD
cn
cn
NX-nicht berücksichtigt
(CO2+H^(NH3).
CQ36=H2S «10
Normalität d-1,00 NH3 0,735 normal
CO^ 0,2273 normal
HtS O1O 294 normal
cn ho -J
NH3 CO2 H2S H2O HCN N2 Löse
mittel
25
,J bar)
Druck
27985
J0C)
Temp
A 1250 2125 38 97977 1 61 4 4 50
B 10 <1 <1 97960 0,5 <0,1 43,1 1 40
C <1 2125 38 17 0,5 50 4 4 30
D mo <1 <0,01 <1 <0,001 NX <0,01 17 30
E- 1591 342 12 105710 0,6 11 Q2 4 135
F 311 342 12 2065 <0,1 HC k 75
G 12 3 N.C 799 NX RC RC 1 50
H 1579 339 12 104911 0,6 11 0,2 1,1 50
I 1569 338 12 770 0,1 11 O? 1,1 70
K 1422 <V . 49 <0,1 11 1 35
L 1554 <1 <0/)1 <1 <0,001 11 45 O
M 166 V <0,1 49 .0,1 5
N 298 KC NX RC NX RC 17 30
O N.C RC NX 496 NX RC 18 35
P 16 N.C NX 496 NX RC 17 47
Q <0,001 HC < 0,001 RC <0,0001 11 1 35
R 556 401 48 2122 0,3 H4 1 60
S 215 59 36 57 0,2 03 1 60
T RC N.C 5686 RC RC 18 35
d= 1,02 NH3= 0,74 η C0, = 0,07n H2S =0,022 η
Beispiel 2
70 98U/0355
NH3 CO2 H2S H2O HCN 110002 (bar)
Druck
.J0C)
Temp.
A 5000 4500 500 100000 2 100007 50
B 10 99995 2 5000 50
C 4500 500 4997 9 35
D 4990 2 5 118661
E 6237 943 294 111383 4 7859 9 154
F 1237 943 294 5363 2 986 1 80
G 52 θ 2 924 117875 35
H 6165 935 292 110459 4 9872
I 6175 935 292 2468 2 6076
K- 5Γ639 6 231 1 35
L 1079
M 649 4 226 4 3
N 1996
O 1996 1996 35
P-- 1996
Q 9322
R 2261 1025 490 5543 3 1463 54
S 102/, 82 196 160 1 6000 60
T 6000
11*1,05 N ΗΛ-2.8 η CO,-195η H1S «0,28η
Beispiel 3
7098 U/0355
(CO2* H2S )·· NH3-M
NH3 CO2 H2S H2O HCN Σ (bar)
Druck
(0C)
lemp
A 5000 4500 500 100000 2 110002
B 10 99995 2 100007
C 4500 500 5000
D 1.990 2 5 4997
E 7076 2578 294 57880 10 67840 9 140
F 7078 7078 794 51880 10 66840 82
G 5609 2043 233 45870 8 53763
l-l U69 535 61 12010 2 14077
I 61,59 5035 561 4020 2 16077
K 5833 6 231 6070 1 35
L
M β£,3 4 226 1073 4 3,1
N
O 1996 1996
P 1996 1996
Q
R 11528 7679 1324 52842 14 73387 50
S U 50 601 530 962 4 6547 62
T 6000 6000 35
A:
d -1,05 NH3* 2,8 η C0t.l95n Q26n
Beispiel A
7098 U/0355
(CO2 + H1S): NH,-1,716
NH3 CO2 H2S H2O HCN Σ (bar)
Druck
J0C)
Temp
A 3000 5000 150 91646 2 100000
B 10 91643 2 91655
C 5000 150 5150
D 2990 2 5 2997
E 4549 1649 64 105658 4 112124 124
F 1549 1649 64 7343 2 10607 78
G 176 65 3 4145 ^ 0,16 4391
H 4371 1564 61 101713 4 107733
I 4361 1564 61 2004 2 6012 V
K 3465 6 138 3629 1 35
L
M 495 4 133 632 4 3
N 748 748
O 1200 1200
P 1200 1200 .. . /.....
Q
R 2164 1714 107 7439 3 11427 ti 58
S 615 65 43 96 1 820 1,1 58
T 6667 6667 V 35
A: d ~
ΝΗ3Ί,66η CO2 «2,4 η H2S -0,09η
Beispiel 5
(CO2 ^H2S I = NH3 »1,29
NH3 CO2 H2S H2O HCN Σ (bar)
Druck
(0C]
Temp
A 15930 3540 65410 80 100000 1 55
B 8 65395 30 65433 1 40
C 15924 3540 50 19514 20 35
D 15032 6 15 15053
E 23126 7962 625 118409 99 150221 20 155
F 8083 7956 625 32999 60 49723 20 80
G 3521 1212 95 18029 15 22872 19 45
H 19605 6750 530 100380 84 127349 19 45
I 19593 6750 530 8971 42 35886 1,1 70
K 17563 26 694 17283 1 35
L
M 2531 20 679 3230 4 3
N
O 1 6014 3 6018 20 35
P 1 6014 3 6018 35
Q
R 12148 8607 1042 33647 86 55530 1,1 55
S /•065 651 417 648 26 5807 1.1 56
T 3 20000 9 20012 20 35
Beispiel 6
7098U/0 355
der innerhalb der Druckentsäuerungs-Kolonne oder in einem Seifenstrom angeordnet ist, entfernt und gegebenenfalls dem vornergehenden Phenolextraktionsprozeß wieder zuführt.
7) Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6. dadurch gekennzeichnet, daß man eine Menge von 5 bis 25, vorzugsweise-10 Gew.# des Zulaufs zur Druckent s äuerungs-Kolonne in Stufe . d) abzweigt, kühlt und einem mittleren Kolonnenabschnitt zuführt, wobei dieser Kolonnenabschnitt oberhalb des restlichen Zulaufs der Hauptmenge des aufzuarbeitenden Gemische und unterhalb des.Waschteils der Kolonne in Stufe d) liegt, während die Hauptmenge des aufzuarbeitenden Gemische in einem Wärmeaustauscher mit Hilfe des Sumpf-. produktes der Kolonne aufgeheizt wird.
7098U/0355

Claims (6)

  1. Kontinuierliches "Verfahren zur Gewinnung von reinem, konzentrierten Ammoniak mit einem Gehalt von maximal 0,2 $> H2O, 0,1 io CO2, 10 ppm H2S und 10 ppm HCH aus vorzugsweise von Staub, Teer, Öl und Phenolen befreiten Äbwässern^insbesondere Kondensaten aus der Kohlever- oder -entgasung oder Wässern ähnlicher Zusammensetzung, die in freier und/oder gebundener Form Ammoniakkonzentrationen zwischen 0,1 und 12 n, vorzugsweise zwischen 0,3 bis 3 n, Kohlendioxydkonzentrationen zwischen 0,1 und 12 n, vorzugsweise 0,2 bis 3 n, Schwefelwasserstoffkonzentrationen zwischen 0,003 bis 3 n» vorzugsweise 0,03 "bis 0,3 η Blausäurekonzentrationen zwischen 0,001 bis 1 g/l und außerdem allenfalls Reste organischer Substanzen aus der vorhergehendes Entphenolung mittels Lösungsmittel enthalten, durch an sich bekannten Gaswasserabtrieb, Druckentsäuerung, Gaswäsche und Abziehen des Ammoniaks über Kopf einer Waschkolonne, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfahrensstufen
    a) Abtreiben von Ammoniak aus dem wässrigen Gemisch in einer 15 bis 80, vorzugsweise 40 bis 60 praktische Böden enthaltenden Abtreiberkolonne bei 1 bis 2 ^qx und bei einer Zufluß temperatur von 30 bis 9O0C, vorzugsweise 40 bis 600C, wobei das Ammoniak und die sauren Bestandteile gemeinsam am Kolonnenkopf
    und das Abwasser aus dem Kolonnensumpf abgezogen werden,
    b) Waschen des solcherart abgetriebenen ammoniakhaltigen Gasgemisches mit einer wässrigen, überschüssiges Ammoniak enthaltenden, von den sauren Bestandteilen weitgehend befreiten Lösung bei 1. bis 2 bar
    und Temperaturen zwischen 30 bis 70 C, wobei reines Ammoniak über Kopf abgezogen und
    -17-7098U/0355
    gegebenenfalls in an sich "bekannter Weise durch. Verflüssigung und Ine rtenab trennung einer gel τι reinigung unterzogen wird,
    c) Abtreiben des Restaiamoniaks aus der Waschlösung der Stufe b) in einer Abtreiberkolonne mit 3 bis 25, vorzugsweise 5 bis 15 Böden, bei 1 bis 2 bar? Kopftemperaturen von 50 bis 800C, vorzugsweise 55 bis 70 C und Sumpftemperatüren von 60 bis 900C, vorzugsweise 70 bis 800C sowie Rückführung des als Kopf produkt erhaltenen Ammoniak in Stufe b) und
    d) Druckentsäuerung von wäßrigen Lösungen mit einem C02+H2S : MH-- Verhältnis S^. 1 durch Abtreiben
    der sauren Bestandteile; über Kopf einer Druckentsäuerungskolonne unter einem Druck von 3 bis 25 bar, vorzugsweise 3 bis 7 bar, wobei die Sumpftemperaturen zwischen 110 und 1800C, vorzugsweise 135 bis 15O0C liegen,
    wobei bei Aufarbeitung von Lösungen mit einem Gewichtsverhältnis von CO2 + H2S : HH- ^L--1 die Stufen in der Reihenfolge a), b), c), d) durchgeführt werden, wobei der Stufe d) das Sumpf produkt der Stufe c) unterworfen wird, während bei Aufarbeitung von Lösungen mit einem Sewichtsverhältnis von CO2+ H2S : NH5A. 1 die Druckentsäuerung d) vor den Stufen a), b), c) und zwar an der Einsatzlösung durchgeführt wird.
    -18-
    7098U/03 55
  2. 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sumpfprodukt aus der Druckentsäuerungskolonne der Stufe d) teilweise der Waschstufe b) als Waschflüssigkeit und teilweise der Abtreibestufe a) als Einsatzprodukt aufgegeben wird.
  3. 3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Abtreiberkolonne (Stufe a) 5 bis 20 5& des aus ihrem Sumpf abgezogenen Abwassers kühlt und auf den Kopf der Druckentsäuerungskolonne (Stufe d) als Waschwasser aufgibt.
  4. 4) Verfahren nach einem oder mehreren der -vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, . daß
    man flüssiges Ammoniak mit Wasser, vorzugsweise in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 4 mischt, dieses Gemisch auf 4O0C oder darunter kühlt und es in den KoOfteil der Waschkolonne ( der Stufe b) als Waschwasaer im Gegenstrom zu den Ammoniakdämpfen führt«
  5. 5) Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man in die der Druckentsäuerungskolonne zugehörigen Aufkocher Luft, vorzugsweise in einem Gewichtsverhältnis O2 : HCN kleiner als 1, einführt.
  6. 6) Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die im oberen Teil der Druckentsäuerungskolonne
    der Stufe d) sich anreichernden organischen Substanzen und Lösungsmittelreste mit Hilfe eines Abscheiders,
    ■ -19-
    709814/0 35
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